Einleitung: Persönliche Fragen und familiärer Hintergrund
Meine Freunde, zuerst müssen wir zwei ganz schwerwiegende Fragen klären. Wenn ich oft auf Freizeiten war und wir eine Fragestunde hatten, dann gab es zuerst die große Pause. In der evangelischen Welt folgt darauf die Stunde der Meditation, in der das große Schweigen beginnt.
Dann wagt endlich jemand zu fragen: „Ja bitte, könnten wir die Referate nicht auch schriftlich bekommen?“ Das können wir machen.
Die zweite Frage lautet: Haben Sie auch Brüder? Ja, ich habe noch vier Brüder. Wir sind insgesamt sechs Geschwister. Ich bin natürlich der Älteste und damit der Abgehalfterste. Zwei von ihnen haben einen normalen Beruf. Unser Vater sagte: „Ich will nicht, dass alle nur Pfarrer werden. Es müssen auch ein paar Leute einen normalen Beruf haben.“
Albrecht, der Zweite, wurde Jurist. Er ist bereits vor zehn Jahren gestorben. Kurt war Volkswirt und ein großer Geschäftsführer bei der Firma Freudenberg in Weinheim. Er hat die Arbeit unter Chefärzten und Managern aufgebaut: das Institut für Glauben und Wissen.
Dann sind wir drei Brüder Theologen: ich als Ältester, mein Bruder Klaus, der Dekan in Esslingen war und inzwischen im Ruhestand ist, und mein Bruder Winrich. Winrich hat neben seiner großen Arbeit in einer Innenstadtgemeinde in Stuttgart, der Ludwig-Hofacker-Gemeinde, die große Aktion „Hilfe für Brüder“ aufgebaut. Dort engagieren sich christliche Fachkräfte international.
Aus dieser Aktion entstand auch die Christian Coworkers, eine große Hilfsgesellschaft für Christen in der Dritten Welt. Winrich ist ebenfalls im Ruhestand, aber er leistet noch sehr viel Dienst. Vielleicht kennen Sie ihn von den Prospekten für die Seereisen mit Hand in Hand Tours. Er macht zusammen mit seiner Frau viele Reisen und hält Vorträge.
Klärung wichtiger Begriffe und persönliche Erfahrungen
Dritte Frage – Ganz schwerwiegend: Was ist eigentlich ein Prälat?
Ich war Jugendpfarrer, Gemeindepfarrer und habe einst in Ulm angefangen. Später wurde ich Leiter des württembergischen Jugendwerks. Nebenbei leitete ich viele Jahre die württembergische Ludwig-Hofacker-Vereinigung, eine gemeinsame Plattform für alle pietistisch-evangelikalen Werke und Verbände. Danach war ich 14 Jahre Dekan in Schorndorf, einer gesegneten Gegend im Remstal.
Zum Schluss meiner beruflichen Tätigkeit wurde ich zum Prälaten von Ulm berufen. Das ist eine Region von Aalen bis an den Bodensee und von Neresheim bis weit in den Neckarraum hinein. Dort gibt es etwa 500 Gemeinden und ebenso viele Pfarrerinnen und Pfarrer. Als Prälat ist man Seelsorger und Visitator. Das bedeutet, man soll darauf achten, dass alles stimmt, und bei Wiederbesetzungssitzungen die Gemeinden besuchen. Das führte zu einer großen Reisetätigkeit.
In anderen Regionen in Baden gibt es ebenfalls Prälaten. In Bayern heißen sie Kreisdekane, in neuerer Zeit Regionalbischöfe. Früher hieß der Titel in Preußen Generalsuperintendent – ein wunderbarer Titel. Ein Korntaler namens Wilhelm Hofmann wurde Generalsuperintendent in Berlin. Bei einem großen Bankett wurde ein Leutnant aufgefordert, einen Trinkspruch auf den Generalsuperintendenten auszubringen. Er dachte, er müsse etwas Christliches sagen, und sagte: „Herr Jesus Christ, dich zu uns wend, hoch lebe der Generalsuperintendent!“ Hofmann stand auf und antwortete leicht schwäbisch gefärbt in Berlin: „Den Glauben mehr stärkt den Verstand, es lebe der Herrleutnant.“
Dieser Titel ist inzwischen abgeschafft, aber auf den Titel kommt es gar nicht an. Es war eine sehr wichtige Tätigkeit. Sie ahnen nicht, wie viele Pfarrer und Pfarrerinnen, nicht nur die vollberuflichen, sondern auch Prediger und Pastoren, leergebrannt sind. Wir gehen davon aus, dass fast zehn Prozent abhängig sind von Drogen oder Alkohol – völlig ausgebrannt, weil sie oft von den Gemeinden allein gelassen werden und niemand fragt: „Wie geht es Ihnen eigentlich?“
Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass die Pfarrfrau mitzieht. In manchen Gemeinden wurde mir gesagt: „Wir wären schon froh, wenn die Pfarrfrau am Heiligen Abend den Gottesdienst besuchen würde.“ Das bringt große Nöte und führt zu Erschöpfung.
Seelsorger sein zu dürfen, war eine herausfordernde Aufgabe, und ich bin dankbar für die Erfahrungen dieser Zeit.
Ich möchte nur einen Rat weitergeben: Es ärgert uns manches – warum haben wir bei diesem Lied nicht die fünfte Strophe auch noch gesungen? Warum haben sie so lange gebetet? Warum so kurz? Warum war die Predigt so lang oder so kurz?
Überfallen Sie den Pfarrer oder Prediger nicht gleich nach der Stunde. Er ist oft leergebrannt und innerlich wund.
Vielleicht könnten Sie ihn einmal besuchen. Wann haben Sie Zeit? Fragen Sie ihn zuerst: „Wie geht es Ihnen eigentlich?“ Dann müssen Sie viel Zeit mitbringen und Vertrauen, damit auch ein Bruder oder eine Schwester mitteilen kann, was ihm oder ihr in der Gemeinde Nöte bereitet, worunter er oder sie leidet und wo er oder sie zu kurz kommt.
Hinführung zum Thema: Geöffnete Türen für das gerechte Volk
Aber jetzt wollen wir nach dieser langen Einleitung zu unserem herrlichen Thema kommen: Geöffnete Türen für das gerechte Volk.
Ich darf Sie bitten, Jesaja 26 aufzuschlagen. Es ist das Jubellied des Volkes Gottes und behandelt das Thema offener Himmel. Jesaja 26 beginnt mit den Worten: „Zu der Zeit wird man dieses Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine feste Stadt; zum Schutz schafft Gott Mauern und Wehr. Tut auf die Tore, dass hineingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt.“
Dieses Wort ist mir besonders wichtig geworden. Als kleiner Stuttgarter Posaunenchor in den Nachkriegsjahren haben wir vom obersten Stockwerk des Prenzhauses über die zerstörte Innenstadt von Stuttgart unsere Choräle am Sonntagmorgen geblasen. Gegenüber wurde die Synagoge wieder aufgebaut. Ich war als kleiner Junge dabei, als sie im November 1938 niedergebrannt worden war und später wieder errichtet wurde.
In goldenen Lettern steht über dem Eingang: „Patachou – Öffnet, tut auf die Tore der Gerechtigkeit, dass einziehe das gerechte Volk.“ Dieses Wort aus Jesaja 26 ist dort zu lesen. Es wurde dann in Berlin, in der Oranienburger Straße, deutlich, dass dieses Wort über den meisten Synagogen steht: „Tut auf die Tore, dass hineingehe das gerechte Volk!“
Es ist schön, wenn so etwas über einem Gotteshaus steht. Aber eigentlich ist es wichtig, den Zusammenhang von Jesaja 26 zu lesen. Es ist immer bedeutsam, zu sehen, was vorher und was nachher steht, in welchem Zusammenhang das Wort steht. Es steht nicht nur als Schriftzug über einem Gebäude, sondern in einem größeren Zusammenhang.
Wenn Sie Jesaja 26 lesen, heißt es weiter: Gott wird den Tod verschlingen auf ewig, und Gott, der Herr, wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen. Er wird die Schmach seines Volkes in allen Landen aufheben. Zu der Zeit wird man sagen: „Siehe, schaut, da ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns helfe.“
Sie wissen, dass in der Offenbarung diese Verheißung aufgenommen wird: Gott wird die Tränen abwischen von allen ihren Augen. Dieses Ziel der Weltgeschichte hat der Prophet Jesaja schon geschaut.
Und dann heißt es: „Tut auf die Tore, dass einziehe das gerechte Volk.“ Damit ist mehr gemeint, als dass man in ein Gebäude einzieht. 1. Jesaja 26
Das Bild der offenen Tore als Symbol der Hoffnung
Die Heilsarmee hat ein Lied geschaffen, über das wir manchmal gelächelt haben. Doch es ist unnötig, denn es ist herrlich. Herrlich wird es einmal sein, wenn wir ziehen, frei und rein von Sünden, in das gelobte Kanaan.
Dorthin bezieht sich das Wort, das in Israel eine große Tradition hat. Psalm 118, der große Jesuspsalm, den Jesus zur Fülle gebracht hat, sagt: „Mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke. Das ist das Tor des Herrn, die Gerechten werden dort einziehen.“
Immer wieder wird vom Einziehen gesprochen, wenn sich die eigentlichen Tore öffnen – offener Himmel – und die Gerechten einziehen dürfen. Bis hin zur Offenbarung, wo es heißt im Kapitel 19: „Der Allmächtige hat sein Reich eingenommen, lasst uns freuen und fröhlich sein, ihm die Ehre geben.“
Und es wird den Seinen gegeben, sich zu kleiden mit schönem, reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Wenn die große Freude anbricht, dass unvollkommene Menschen, deren Leben doch so rasch vorbeizieht, sie haben nicht einmal mehr den Eindruck: „Ich bin doch gerade erst konfirmiert worden, ich bin doch gerade erst aus der Schule entlassen worden.“ Ist das eigentlich schon ganz vorbei? Das ganze Leben?
Wir sterblichen Menschen dürfen einziehen, wenn die offenen Tore da sind, in die Welt Gottes. Und ihnen wurde gegeben, sich zu kleiden in reiner Leinwand. Nicht die bringen sie mit, sondern die Gerechtigkeit der Heiligen, die Gott schenken will.
Über diesen Zusammenhang möchte ich heute Morgen ein bisschen sprechen. Vielleicht mute ich Ihnen zu viel zu, aber je älter ich werde, desto wichtiger wird mir dieses Zentralthema: „Uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns gestorben ist.“
Und bei den Adventsliedern wird mir diese eine Zeile immer wichtiger: „Er ist gerecht, ein Helfer wert.“ Er – er ist mein Helfer, dieser gerechte Jesus.
Die Bedeutung von Gerechtigkeit im Reich Gottes
Von Gerechtigkeit ist bei uns viel die Rede. In der Kirche wurde seit Jahren das Programm ausgerufen, dass wir uns für Gerechtigkeit in der Welt und für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen wollen. Der Herr Jesus hilft uns dabei, dieses zentrale Wort „Gerechtigkeit“ mit seinen Augen zu sehen. Er fordert uns auf, am ehesten nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten – also nach der Gerechtigkeit, die im Reich Gottes gilt.
Der Herr Jesus wusste, dass in unserer Welt viel Not herrscht: Inflation, Geldentwertung, Hunger, Kriege, Spannungen. Und wenn das anfängt zu geschehen, sollen wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es wird noch schlimmer kommen. Es ist erst der Anfang. Erlösung ist etwas anderes. Jesus spricht in erster Linie von der irdischen Gerechtigkeit.
Je mehr diese Nöte zunehmen, desto mehr wird die Liebe in vielen erkalten, und die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen. Wenn Sie Zeitung lesen, dürfen Sie nicht danach suchen, wann es endlich anders wird. Jesus hat gesagt, die Ungerechtigkeit wird zunehmen, bis sich sogar Schiedsrichter im Fußball bestechen lassen. Damit fängt es an, bis hin zu den Bankern. Die Ungerechtigkeit wird zunehmen.
Wovon spricht also Jesus? Zuerst fällt mir das herrliche Wort aus der Bergpredigt ein, aus dem Eingang: „Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.“ Wenn Jesus unsere irdische Gerechtigkeit gemeint hätte, müsste er sagen: „Selig sind, die hungern.“ Wir alle dürsten nach Gerechtigkeit. Unsere Enkel könnten doch ein bisschen besser Danke sagen, unsere Kinder könnten etwas mehr auf uns achten, die Nachbarn könnten endlich mal die Kehrwoche richtig einhalten, und nicht immer nur wir die Treppe putzen.
Mit den kleinen Dingen fängt es an, bis hin zur großen Gerechtigkeit. Warum müssen wir eigentlich bluten? Warum wird unser mühsam gespartes Geld entwertet? Die ganze Welt hungert nach Gerechtigkeit. Warum sagt dann Jesus „selig“? Es muss eine Ausnahme sein, wie bei David, der meinte: „Mit mir ist alles in Ordnung.“ Und plötzlich überfallen ihn seine Sünden. „Wohl dem, dem die Sünden vergeben sind und dessen Geist kein Falsches ist; denn ich habe mein Leben lang geschwiegen, und meine Gebeine sind verschmachtet“ (Psalm 32).
Es ist ganz selten, dass ein Mensch aufwacht und sagt: „Ich kann doch vor Gott gar nicht bestehen.“ Im Buch Hiob erzählt Eliphas von Teman: „Bei Nacht bin ich aufgewacht und ich kam ins Zittern.“ Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? Und wie kann ein irdischer Mensch gerecht sein vor seinem Schöpfer? Es geht darum, ob ich vor den Augen Gottes bestehen kann.
Der Prophet Nahum sagt: „Vor Gott ist niemand unschuldig, wer kann vor ihm bestehen?“ (Nahum 1,3). Im Psalm 143 heißt es: „Vor dir ist kein Lebendiger gerecht.“ Sind Sie heute morgen lebendig, quicklebendig? Keiner ist gerecht, sagte Paulus später. Unter uns ist keiner, der vor Gott gerecht ist.
Manchmal wird uns das schon bei Beerdigungen bewusst. „Mensch, wir hätten dem Menschen, der hier bestattet wird, doch noch einen Brief schreiben sollen. Wir hätten ihn besuchen sollen. Wir hätten die dumme Geschichte bereinigen sollen.“ Wie wird das erst vor Gott sein, wenn uns bewusst wird, was wir im Leben versäumt haben? Mir wird im Alter, bis hinein in die Träume, sehr viel bewusst.
Ich denke an mein Amerika-Jahr 1955 zurück. Plötzlich wird mir bewusst, wie sehr ich sicher die Professoren enttäuscht habe, als überheblicher deutscher Student, der kaum zu den Vorlesungen ging und spüren ließ: „Es ist mir zu wenig, was ihr zu bieten habt. Ich komme aus Europa, von ganz anderer geistiger Höhe.“ Wie habe ich Menschen verletzt? Das wacht jetzt auf, wo ich bald achtzig bin.
Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? Wie lange musste der Herr Jesus warten, bis ein Mensch zu ihm sagte: „Lieber Sohn Davids, du hast mir zwar die Sehen wiedergegeben, du hast meine Lahmheit geheilt, aber jetzt heile mich auch von meinen Sünden.“ Einer in drei Jahren. Erst als Jesus am Kreuz hing, in seinen letzten Lebensminuten, erkannte der neben ihm Gekreuzigte: „Wir empfangen, was unsere Taten wert sind. Aber ich habe nichts Böses getan. Nimm mich mit, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst.“
Und dann nimmt Jesus ihn mit. Da ist einer aufgewacht: „Mensch, was ist in meinem Leben kaputtgegangen?“ Verstehen Sie, warum der Herr Jesus sagt: „Selig, wohl dem, halleluja, großartig, wenn ein Mensch aufwacht und sagt: Mir fehlt in meinem Leben Gerechtigkeit.“
Der Herr Jesus musste eine Geschichte erfinden, ein Gleichnis prägen, wenn er von einem Menschen erzählen wollte, der sagt: „Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Die Geschichte vom Pharisäer und dem Zöllner. Der Pharisäer sagt: „Lieber Gott, ich danke dir. Hallo, hallo, meine Herren, du hast mich bewahrt vor Dummheiten, du hast mein Leben gesegnet. Es war großartig, ich verdanke dir alles.“ War er demütig? War er dankbar?
Aber Jesus sagt, gerechtfertigt wird der, der bitten kann: „Gott, sei mir Sünder gnädig, mein Leben war ja so viel verpfuscht.“ Da konnte Jesus nicht sagen: „Denk mal daran, ich habe erlebt, wie dort in dem Haus des Pharisäers plötzlich einer kam und mich bat: Mach mich rein.“ Sondern er musste eine Geschichte erfinden, so selten ist es, dass wir ehrlich Busse tun und erschrecken darüber, dass wir vor Gott nicht bestehen können.
Darum sagt Jesus: „Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.“
Der Hunger nach Gerechtigkeit als Zeichen des Erwachens
Der erste Gedanke, den wir uns klar machen sollten, ist, dass es nicht selbstverständlich ist, vor Gott bestehen zu können.
Wir sind umgeben von einer Welt voller Bosheit, Ungerechtigkeit und Unerzogenheit. Vieles davon ist einfach nur unhöflich. Ich denke oft schon an Situationen in der S-Bahn, wenn junge Leute ihre schmutzigen Schuhe auf die Polster legen oder ausspucken – das ist reine Unerzogenheit.
Erst im Anschluss daran zeigt sich, dass es in dieser Welt oft an Ordnung fehlt. Wir neigen dazu zu denken: „Ich bin ja nicht derjenige, der die Schuhe auf die Polster legt. Ich bin ein wunderbarer Mensch, ich spucke nicht aus, ich tue viel Gutes. Ich sehe viel Not und versuche, sie zu beheben.“
Selig sind diejenigen, die erkennen: „Gott, sei mir sündergnädig.“
Erwachen durch die Nähe zu Jesus
Zweiter Gedanke
Auch bei uns kann dieser Hunger aufbrechen – wie bei dem mit Jesus Gekreuzigten. Früher haben wir ihn den Schächern am Kreuz genannt, den Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt wurde. Bei ihm ist dieser Hunger aufgewacht, nicht als er in sich ging und sein Leben betrachtete, sondern plötzlich, als er in der Nähe des Herrn Jesus war.
Er hat erkannt, dass Jesus nichts Böses getan hat. Wir empfangen, was unsere Taten wert sind. Der Evangelist und Jugendseelsorger Wilhelm Busch hat in seinen jungen Jahren, wenn er das Geheimnis des Gekreuzigten erklären wollte, viele vergleichbare Bilder verwendet. Mit zunehmendem Alter hat er in seinen Evangelisationsansprachen irgendwann gesagt: „Ich möchte euch geistlich mitnehmen auf den Hügel Golgatha. Da hängt der, der keine Sünde getan hat, der Reine mitten unter den Unreinen, der vollkommene Sohn Gottes, und leidet für dich, der du aus Fleisch und Blut bist, dem die Sünde anhaftet. Für dich.“
Er möchte dich mitnehmen; mit ihm darfst du leben, er gehört dir, von Gott uns gegeben. Wilhelm Busch hat immer wieder gesagt – und ich erfahre das genauso –, was schon einst Ludwig Hofacker, der Erweckungsprediger, formuliert hat: „Ich predige den gekreuzigten Jesus, das zieht die Menschen an.“
Im Blick auf Jesus wird uns bewusst, dass wir einen Heiland, einen Retter brauchen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Der Apostel Paulus hat das so deutlich gemacht, vielleicht am schönsten in 1. Korinther 1,30: „Christus Jesus ist uns gemacht von Gott zur Weisheit.“
Gott ist der große Schöpfer. Die Schöpfung hat er gemacht – Tag und Nacht, die Sterne, Sommer und Winter, Tag und Nacht, die Geschöpfe. Und jetzt hat Gott uns gemacht – als Krönung. Nicht der Mensch ist die Krönung, sondern Christus Jesus ist uns gemacht von Gott zur Weisheit und, wie es weitergeht, zur Gerechtigkeit.
Diesen hat Gott uns gegeben, damit du mit Jesus verbunden bist. Seitdem ich mit meiner Frau verheiratet bin, ist sehr viel anders geworden. Ich sehe viele Dinge, die ich vorher gar nicht wahrgenommen hätte. Sie macht mich darauf aufmerksam. Sie hat mich in viel Schönes eingeführt, besonders im Bereich der Musik. Sie hat mir mit unseren Kindern einen ganz neuen Reichtum geschenkt – schon ein Mensch, der meinem Leben gegeben ist von Gott. Und wie viel mehr gilt das, wenn Jesus mir gegeben ist zur Gerechtigkeit?
Eng verbunden – er gehört dir. Bei dir sind vielleicht viele Scherben, viel Unvollkommenheit. Doch dieser Jesus ist eng mit dir verbunden. Er gehört zu dir, so sehr, dass man gar nicht mehr richtig trennen kann.
1. Korinther 1,30: Christus Jesus ist uns gemacht von Gott zur Gerechtigkeit.
Wir können dafür aufwachen. Wir können hungern und dürsten nach dieser Gerechtigkeit, je mehr wir auf Jesus schauen.
Historische Beispiele für das Erleben von Gerechtigkeit in Jesus
Im neunzehnten Jahrhundert gab es einen großen Pionier der Weltmission, der Diakonie, der Bibelverbreitung und der Pädagogik – ein echtes Genie. Er stammte natürlich aus Remstal und hieß Kelm. Christian Friedrich Spittler wirkte später in Basel. Er war Gründer der Basler Mission, der Basler Christentumsgesellschaft, der Basler Bibelgesellschaft, des Diakonissenhauses Riehen und der Pilgermission Grischona. Insgesamt gründete er etwa 50 Werke, darunter auch die Taubstummenanstalt Riehen sowie zahlreiche Einrichtungen der Bibelmission und der Bibelverbreitung.
Im Jahr 1819, als gerade die Basler Mission gegründet wurde, kam Spittler nach Basel. Das war kurz nach den schweren Hungerjahren und den napoleonischen Kriegen, einer Zeit, in der viele Menschen nur daran dachten, ihr eigenes Hauswesen in Ordnung zu bringen. Doch Spittler hatte geniale Ideen, was im Reich Gottes notwendig sei. Er war überzeugt: Wir müssen handeln.
Zu dieser Zeit wurden die ersten Missionare der Basler Mission nach Sierra Leone ausgesandt. Spittler erkannte, dass bei uns auf den Straßen ganze Bettlerbanden von Kindern lebten, heimatlos und elternlos, besonders nach den Napoleonischen Hungerjahren. Er war der Meinung, dass man für diese Kinder etwas tun müsse. Eine Auffangstation, ein Rettungshaus sollte gebaut werden.
Dafür brauchte man einen großen Pädagogen. Christian Heinrich Zeller, ein Schwabe, war ein Kandidat. Er war von Pestalozzi beeinflusst, aber eigentlich kein richtiger Christ, obwohl er getauft war. Spittler sagte zu ihm: „Dann müssen Sie Christ werden.“
Im Jahr 1819 gingen sie gemeinsam am Basler Münster unter den Bäumen auf und ab. Spittler sprach zu Zeller von der großen pädagogischen Aufgabe mit den Straßenkindern. In Beuggen gab es eine alte, verfallene Komturei, die man zu einem Rettungshaus ausbauen könnte. Aber Zeller müsse Christ sein.
Zeller war zunächst skeptisch und fragte sich, wie das möglich sein sollte. Spittler gab ihm daraufhin ein Predigtbuch mit – eine Karfreitagspredigt eines Herrnhuter Bischofs mit dem Titel „Sieh an deinen Bürgen auf Golgatha, wie er für dich blutet“. Diese Predigt berührte Zeller tief. Der Heilige Geist kam über ihn, und er sagte: „Ich möchte diesem Jesus gehören. Sieh deinen Bürgen, schau auf Jesus!“
Zeller wurde daraufhin der große Pionier des Rettungshauswesens. Von Beuggen aus entstanden innerhalb von zehn Jahren 51 solcher Rettungshäuser in Deutschland. Diese reichten bis zum ersten Mitarbeiter im Grauen Haus in Hamburg. Auch in Lichten, Stern, Tempelhof, Kirchheim, Teck, Stuttgart, Korntal und Wilhelmsdorf entstanden Rettungshäuser, finanziert vom Schärflein der armen Witwe.
Die Dynamik, die dadurch entstand, war beeindruckend. Menschen fanden zu Jesus, nicht weil Zeller ihnen sagte, sie müssten Christen werden und ihr Leben sei unvollkommen, sondern weil sie Jesus anschauten. Er wurde als die größte Gabe Gottes erkannt, größer als Gesundheit, Frieden oder Anerkennung in den schwierigen Zeiten nach den napoleonischen Kriegen.
Ähnlich war es bei Martin Luther. Er war in großer Unruhe und ärgerte sich über das Wort „Gerechtigkeit“. Kein Mensch sei gerecht, dachte er, warum solle man immer von Gerechtigkeit sprechen? Die Gerechten würden durch das Tor einziehen, aber wer sei schon gerecht?
Luthers Seelsorger Johann Staupitz riet ihm, Jesus anzuschauen, eine Kreuzesmeditation zu machen und das Kruzifix zu betrachten. Nicht als ein Götzenbild, sondern um zu dem Jesus zu sprechen, dessen Bild vor ihm stand. Dabei geschah etwas Entscheidendes: Ein Licht ging im Verstand Luthers auf, als hätten sich die Pforten des Paradieses geöffnet.
Er erkannte, dass Gott derjenige ist, der gerecht macht (Römer 4,5). Gott macht den Gottlosen gerecht, ohne darauf zu achten, ob sie selbst gerecht sind. Er hilft denjenigen, denen es an Gerechtigkeit fehlt.
Die Kraft des Glaubens an den gerechten Jesus
Letztes Geschichtchen: Ich habe von Ludwig Hofacker erzählt, dem Erweckungsprediger, der krank bis auf die Knochen war. Wenn er bleich auf die Kanzel der Leonhardskirche in Stuttgart stieg, war die Kirche schon zwei Stunden vorher bis auf den letzten Platz gefüllt.
Dieser Ludwig Hofacker hatte einen Jugendfreund, den Albert Knapp, einen großen, dichterisch begabten Menschen. Hofacker sagte oft zu ihm: „Du bist zu sehr in hohen Sphären, du musst wieder zu Jesus kommen.“
Dann hat Hofacker gepredigt. Das knüpft an das an, was wir gestern hören wollten: „Wir haben einen Hohen Priester“ (Hebräer 8). In Stuttgarter Schwäbisch rief er in das große Kirchenschiff hinein – so beschreibt es später Knapp – und die Menschen hätten gewogt wie ein Erntefeld im Sommer.
„Wir haben einen Hohen Priester“, da machte er Pause und rief zur Empore rechts hinauf: „Wir haben einen Hohen Priester!“ Dann wandte er sich nach links und rief erneut: „Wir haben einen Hohen Priester!“
Da ging Knapp nach Hause und hat das Lied niedergeschrieben:
Eines wünsche ich mir vor allem anderem:
Eine Speise früh und spät,
Selig ist sie, im Tränental zu wandern,
Wenn dies eine mit uns geht,
Unverrückt auf einen Mann zu schauen,
Der in blutgem Schweiß und Todesgrauen
Auf sein Antlitz niedersank
Und den Kelch des Vaters trank.
Ewig soll er mir vor Augen stehen,
Wie er als ein stilles Lamm
Dort so blutig und so bleich
Zu sehen hängt an des Kreuzes Stamm.
Früher war dies das Lieblingslied der württembergischen Konfirmanden.
Nicht provoziert dadurch, dass Hofacker sagte: „In deinem Leben gibt es so viel Sünde, sei mal ehrlich vor dir selbst und vor Gott.“ Nein, „wir haben doch einen hohen Priester, von Gott uns gemacht zur Gerechtigkeit.“
Und da ist das aufgewacht, auch bei Albert Knapp, der uns all die schönen Lieder geschenkt hat – bis hin zu „Du wirst dein herrlich Werk vollenden, der du der Welten Heil und Richter bist.“
Selig sind, selig sind die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Der Gerechte macht Gerechte
Jetzt der dritte Gedanke: Der Gerechte macht Gerechte.
So eine Zeile stammt aus Hillers großem Lied „Jesus Christus herrschte als König“. Dort heißt es: „Komm zum Tod, verdammt Geschlechte, der Gerechte macht Gerechte.“ Hiller hat diesen Satz nicht erfunden, sondern er ist ein Zitat aus Jesaja 53. Es drückt die große Erwartung an den gekreuzigten Jesus aus, den allerverachtetsten und unwertesten Menschen.
Dort heißt es: „Und die Hand des Herrn, der Plan des Herrn, wird durch die Hand dieses verachteten Jesus gelingen, denn er, mein Knecht, der Gerechte, wird die Vielen gerecht machen.“ Der Gerechte macht gerecht.
Keiner wurde so aufgenommen wie der Apostel Paulus, weil er wusste, was im Alten Bund verheißen ist. In Jeremia 23 und Jesaja 46 wird gesagt, dass ein Spross aufwachsen wird. Der Herr wird einen kommen lassen aus dem Stamm David, und dies wird sein Name sein: der Herr – unsere Gerechtigkeit.
Der, der Gott schicken wird, wird unsere Gerechtigkeit sein. Er wird uns so in den Arm nehmen und sagen: „Jetzt gehörst du, unvollkommener Reuschebu, zu mir, und meine Gerechtigkeit wird das alles überstrahlen.“ So können wir miteinander vor Gott treten: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.
Jetzt wird erfüllt, was beim Apostel Paulus immer wichtig ist: Es gilt das Verheißen, weil es vor 700, 800 Jahren angekündigt wurde. Gott hat seinen Plan bekannt gemacht, und jetzt ist er wahr geworden.
Psalm 71 sagt: „Er rette mich durch deine Gerechtigkeit, nicht durch meine Gerechtigkeit. Ich preise deine Gerechtigkeit allein. Meine Seele soll deine Gerechtigkeit rühmen, Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis in den Himmel hinein.“
Schreiben Sie sich mal Psalm 71 auf und achten Sie darauf, wie oft dort steht: Nicht meine Gerechtigkeit, lieber Gott. Ich bin ja so anständig, die anderen Menschen sind böse. Wenn alle so wären wie ich, wäre es gut so. Herr, ich preise deine Gerechtigkeit allein.
Und das hat Apostel Paulus aufgenommen, eigentlich in jedem Kapitel des Römerbriefs. Dort heißt es: „Nun sind wir denn gerecht geworden durch den Glauben“ (Römer 5). So haben wir Frieden mit Gott. Nicht weil wir so anständig sind oder weil unser Leben heil ist.
Der Hebräerbrief sagt: Die Sünde klebt uns an. Jeden Neujahr nehmen wir uns vor, geduldiger und liebevoller zu sein, aber dann wird es eben doch nicht so. Die Sünde klebt uns an.
Doch Jesus möchte uns gerecht machen. Ihnen wurde die Gerechtigkeit angetan, sie wurden überkleidet mit der Gerechtigkeit. Und dann werden die Gerechten einziehen durch das offene Tor.
Das Beispiel von Sodom und Gomorra und die Bedeutung des Gerechten
Schon im ersten Buch Mose erscheint die schreckliche Geschichte von Sodom und Gomorra. Gott beschließt, dass diese Städte nicht weiter existieren dürfen, weil sie ein Sündenpfuhl sind, der ausgelöscht werden muss.
Abraham bittet Gott: „Wenn 50 Gerechte in dieser Stadt wären, wird sie dann um der 50 Gerechten willen verschont?“ Gott antwortet: „Ja.“ Doch Abraham zählt weiter herunter. Er nennt 45, dann weniger, und schließlich fragt er: „Wenn nur zehn Gerechte da sind, wirst du die Stadt dann zerstören?“ Gott sagt: „Nein, um der zehn Gerechten willen nicht.“
Aber es gab nicht einmal zehn Gerechte in Sodom und Gomorra. Die Geschichte hat jedoch eine Tendenz. Wenn Abraham gebetet hätte: „Wenn nur ein Gerechter in der Welt wäre, gäbe es dann Rettung um des einen Gerechten willen?“ – diese alte Geschichte zeigt, dass ein Gerechter entscheidend ist.
Diese Tendenz erfüllt sich in Jesus. Er ist der eine Gerechte, der uns gerecht macht, der treue Knecht, der eine Gerechte.
In der Apostelgeschichte sieht man, wie oft die ersten Christen von Jesus als dem Gerechten sprechen. In der Pfingstpredigt des Petrus heißt es: „Ihr habt den Gerechten getötet.“ Paulus sagt vor Felix: „Ich habe den Gerechten gesehen.“ Stephanus ruft aus: „Ihr habt den Gerechten getötet und hingegeben.“ Die erste Christenheit sprach gern vom Gerechten, als wolle sie dem Volk Israel, das die Bibel gut kannte, einen Anstoß geben.
Denn genau von diesem Gerechten hat der Prophet Jesaja gesprochen: „Der Gerechte macht gerecht.“ Das war die Einladung der ersten Christen.
Jesus hat in Israel gesagt: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich Gottes kommen.“ Diese Schriftgelehrten und Pharisäer bemühten sich sehr. Wenn sie sich heute zur Stadtratswahl stellen würden, wären sie Spitzenkandidaten – vorbildliche Leute.
Und jeder fragt sich: „Wie kann es besser sein? Wie kann man besser sein als ein Albert Schweitzer, als ein Gandhi, oder als Dag Hammarskjöld?“ Die Antwort gibt Jesus: „Ich nehme dich in den Arm und mache dich gerecht. Ich bin deine Gerechtigkeit.“
Ausblick auf die Vollendung im Reich Gottes
Und jetzt darf ich Sie bitten, von Jesaja 26 hinüberzuschlagen zu Jesaja 60. Dann wird es adventlich, und es kommt die Auflösung.
Jesaja 60:
„Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und dunkel die Völker.“
Wir können auch sagen: Ungerechtigkeit. Aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Und dann geht es weiter bis Vers 21:
„Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tag, und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten. Sondern der Herr wird ein ewiges Licht, und Gott wird ein Glanz sein.“
Kommt Ihnen das bekannt vor von der Offenbarung? Die Stadt bedarf keiner Sonne und keines Mondes. Das ist das Ziel, auf das wir zugehen.
„Die Sonne wird nicht mehr untergehen, der Mond wird nicht den Schein verlieren, denn der Herr wird ein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben, und dein Volk sollen lauter Gerechte sein.“
Jetzt will ich ein dummes Beispiel bringen: Wenn meine Frau und ich je in diese Welt kommen sollten, dann wird meine Frau an mir vorbeimarschieren und mir sagen: „Moment mal, du kannst mir nicht mehr guten Tag sagen.“ Dann wird sie sagen: „Wer sind denn Sie?“
„Ja, ich bin doch dein Mann, Rolf Scheffer.“
Sie wird sagen: „Das ist völlig undenkbar, was der für Runen im Gesicht gehabt hat von seinem Zorn und von seiner Ungeduld.“
Es werden lauter Gerechte sein. Vielleicht werde ich auch meine Frau nicht mehr erkennen, überkleidet mit der Gerechtigkeit, vollkommen neu gemacht.
„Tut auf die Tore, dass einziehe das gerechte Volk.“
Jetzt verstehen Sie, was damals angefangen hat, in der Ewigkeit mit dem Plan Gottes über Bethlehem, als Gott seinen Heiland zu uns geschickt hat: „Euch ist der Heiland geboren.“
Das soll sein Ziel haben in den offenen Toren, dass einziehe das gerechte Volk.
Und dazu lass uns bitte gehören. Bitte lass uns nicht so wichtig werden – nicht Gesundheit, nicht langes Leben und nicht die Menschen, um die wir uns sorgen –, als dass wir vor dir gerecht bestehen können. Und die Dankbarkeit dafür, dass du der Heiland bist, der auch uns Sünder gerecht macht.
Jetzt wollen wir gespannt darauf sein, wie du uns noch führst in den Tagen, die du uns schenkst, und gespannt darauf sein, wie es einmal sein wird, wie herrlich in jener Welt, in der das Größte sein wird: der Herr, meine Gerechtigkeit.
Amen.
