Betet noch jemand mit uns, bitte! Wir möchten danken, Herr Jesus, für Deine Unterweisung, durch die wir auf dem Weg zum ewigen Leben aus Deinem Wort unterwegs sind.
Dein Wort ist Geist und Leben, und wir dürfen uns in diesen Tagen reichlich daran lehnen. Ja, wir danken Dir dafür.
Bitte leite uns in dieser Abendstunde durch Dein Wort. Amen. Amen.
Abimelech: Ein selbsternannter Herrscher ohne göttliche Berufung
Gideons Sohn Abimelech, Kapitel 9.
Wir haben bereits erwähnt, dass Abimelech der Mann ist, der sich selbst zum König machte. Es geht hier nicht darum, dass er einer der Befreier sei, die Gott eingesetzt hätte. Er ist kein Befreier und hat Israel auch von nichts befreit. Im Gegenteil, er hat Israel nur Probleme bereitet. Er wird nicht von Gott berufen, kein Prophet ruft ihn, und auch keinen Sieg erringt er, der ihn zum Richter machen könnte. Deshalb wird er nicht zu den Richtern gezählt.
Er befreit Israel auch nicht von dem Götzendienst, den er inzwischen begonnen hatte. Im Gegenteil, er verwendet das Götzenmaterial des Baal-Tempels von Sichem, um sich selbst zum Herrscher zu machen. Außerdem kauft er sich einige gottlose, ehrlose Leute. Das lesen wir in Vers 1:
„Abimelech, der Sohn Jerubaals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete zu ihnen und zum ganzen Geschlecht des Hauses des Vaters seiner Mutter und sagte: ‚Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Sichem, was ist besser für euch: dass siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerubaals, oder dass ein Mann über euch herrsche? Und bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin!‘“
Also geht er hier zu seinen Halbbrüdern in Sichem. Wir kennen diese Stadt Sichem; dort haben Jakobs Söhne Levi und Simeon in 1. Mose 34 ein Blutbad angerichtet. Das liegt natürlich schon lange zurück. Aber dort in Sichem sind jetzt seine Brüder, seine Familie. Er hat dort keinen Kampf geführt und keinen Sieg errungen. Auf welcher Basis will er also König sein?
Er fragt die Brüder, was sie eigentlich wollen. Wollten sie lieber siebzig Tyrannen oder einen einzigen? Das ist eine interessante Alternative. Es ist, als ob ich zu meinem Sohn sagen würde: „Du bist ganz frei, du darfst wählen – willst du den Mistkübel jetzt hinaustragen oder nach dem Mittagessen?“ Das ist ein Trick. Denn es geht gar nicht darum, dass hier jemand König werden sollte oder herrschen sollte.
Übrigens hatten die siebzig Söhne Jerubaals das gar nicht vor. Die neunundsechzig wollten das nicht. Die richtige Antwort wäre gewesen: Der Herr ist der König, gar keiner soll König sein. Der Herr ist die Theokratie. Das war für Abimelech aber keine Alternative. Er kennt das nicht.
„Bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin!“ Das heißt: Die fleischliche Abstammung ist die einzige Basis, auf der er hier König werden will. Die anderen sollen sich ausrechnen, dass es ihnen gut gehen wird, wenn er König ist, denn sie sind ja seine Verwandten. Also soll man ihn zum König machen. Das leuchtet ihnen auch ein, das scheint eine gute Idee.
Die Brüder seiner Mutter redeten von ihm vor den Ohren aller Bürger von Sichem all diese Worte, und ihr Herz neigte sich zu Abimelech, denn sie sagten: „Er ist unser Bruder.“ Also rechnen sie sich ihre Vorteile aus, alles menschlich gesehen.
Gab es das in der Gemeinde Jesu auch schon, dass man menschlichen Banden, Familienbande oder Ähnlichem folgte, anstatt geistlichen Prinzipien? Sie gaben ihm siebzig Schekel Silber aus dem Haus des Baal-Berith, also aus dem Götzenhaus. Damit bekommt er jetzt Geld – Götzengeld.
Abimelech warb damit lose und freche Männer an, also ehrlose Leute, und sie folgten ihm. Mit dem Heidengeld, dem Götzengeld, kaufte er sich gottlose Leute für einen ehrlosen Dienst.
Er kam in das Haus seines Vaters nach Ofra und ermordete seine Brüder, das heißt die Söhne Gideons, die Söhne Jerubaals – siebzig Mann auf einem Stein. Es waren aber nur neunundsechzig. Er war ja der Siebzigste, soweit ich weiß.
Entschuldigung, jetzt habe ich einen Fehler gemacht. Danke, dass einige sich schon geäußert haben, das zeigt, dass niemand schläft. Jerubaals Sohn Joram war der Siebzigste, aber er war nur ein Halbbruder, der Sohn einer Hure. Also ermordet Abimelech neunundsechzig seiner Brüder, nicht siebzig. Einer entkam.
Es ist interessant, wie die Bibel das schreibt: „Siebzig Mann auf einem Stein“, aber es waren nur neunundsechzig. Das wird uns im nächsten Vers gesagt, weil einer übrig blieb, der sich versteckt hatte.
So spricht das Wort Gottes. Es ist gut, wenn wir die Bibel genau studieren und uns immer überlegen, was der Zusammenhang sagt. Manchmal kann also „siebzig“ auch „neunundsechzig“ bedeuten, vor allem, wenn im nächsten Vers steht, dass einer entkommen ist.
Manche Christen studieren die Bibel so, dass sie sagen: „Der Buchstabe sagt so, deshalb muss es so sein“, und lesen den Zusammenhang nicht. Es gibt manchmal in der Bibel Aussagen, bei denen man den Kontext beachten muss.
Zum Beispiel heißt es einmal, ein Ältester dürfe nur Ältester sein, wenn seine Kinder gläubig oder treu seien. Wenn einer ledig ist, sagt man, er dürfe nicht Ältester werden, weil er nicht verheiratet ist und keine Kinder hat. Wenn einer Kinder hat, heißt das natürlich, sie sollten treue Kinder sein.
Aber das ist nicht immer alles gesagt. Es wird vorausgesetzt, dass der Mensch hier ein bisschen nachdenkt. Wenn er Kinder hat, dann bitte Kinder, die dem Herrn Ehre bereiten und nicht irgendwelche frechen Kinder.
Hier gilt das gleiche Prinzip: „Siebzig“ heißt eigentlich „neunundsechzig“. Jotham, der jüngste Sohn Jerubaals, blieb übrig, weil er sich versteckt hatte.
Alle Bürger von Sichem und das ganze Haus Millo versammelten sich, gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Terpentinus des Denkmals, die bei Sichem ist. Hier haben wir also den ersten König über Israel, das heißt über den Stamm Manasse.
Sie machten ihn zum König, aber er war kein wirklicher König. Er war ein Selbsternannter und gilt deshalb auch nicht als König unter den Königen Israels.
Jothams Fabel: Eine Warnung vor falscher Herrschaft
Man berichtete es Jotham, und er ging hinauf und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim.
Kann jemand die Fabel des Jotham vorlesen, Verse 7 bis 15?
Garizim. Er erhob seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: "Taten wir euch Bürger von Sichem Unrecht an, so wird Gott auch um euch hören."
Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu bestimmen. Sie sprachen zum Ölbaum: "Sei unser König!"
Aber der Ölbaum antwortete ihnen: "Soll ich meine Frucht aufgeben, die Götter und Menschen preisen, und hingehen, um die Bäume zu beherrschen?"
Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: "Komm du, sei König über uns!"
Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: "Soll ich meine Süße und meine gute Frucht aufgeben und hingehen, um die Bäume zu beherrschen?"
Da sprachen die Bäume zum Weinstock: "Komm du, sei unser König!"
Doch der Weinstock sprach zu ihnen: "Soll ich meinen Most aufgeben, der Götter und Menschen erfreut, und hingehen, die Bäume zu beherrschen?"
Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: "Komm du, sei König über uns!"
Der Dornbusch sprach zum Dorn: "Willst du mich wirklich zum König über euch machen, so kommt und nehmt Zuflucht unter meinem Schatten!"
Wenn aber nicht, so soll Feuer ausgehen vom Dornbusch und die Zedern des Libanon verzehren.
Mhm, Jotham, Sohn des Jerub-Baal.
Was soll die ganze Fabel hier lehren, von diesen Bäumen? Sie werden nacheinander gefragt, ob sie König werden wollen. Sie antworten, dass sie keine Zeit für solche Dinge haben, weil sie wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. Sie sind wertvolle Bäume: Der Weinstock will Wein bringen, der Ölbaum hat seine Aufgabe, der Feigenbaum bringt seine Frucht. Sie sind nicht nutzlose Dornsträucher, die für nichts da sind.
Doch der stachelige, kleine, scheinbar nutzlose Dornbusch will über die Zedern des Libanon herrschen und sie lenken. Wenn sie das nicht wollen, dann brennt er sie nieder und beraubt das Land seiner wertvollen Zedern.
Was ist die Botschaft? Du nutzloser Dornbusch, was denkst du eigentlich, wer du bist? Du willst dich zum Chef aufspielen, kannst aber keine einzige Beere oder Frucht bringen. Wozu bist du eigentlich gut? Nur zum Chef spielen? So jemand war Abimelech.
Die Aufgabe eines Königs sollte es sein, das Volk wie ein Hirte zu führen. Der König ist der Hirte des Volkes, wie später in der Bibel gezeigt wird. David ist ein Paradebeispiel für einen Hirten, der gelernt hat, was ein Hirte zu tun hat – zuerst bei den Schafen und dann als Königshirte des Volkes.
Aber Abimelech tut nichts dergleichen. Ein Hirte sollte dafür sorgen, dass das Volk Nahrung bekommt. Aber Abimelech tut nichts für das Volk.
Gideon war ebenfalls ein Hirte, der sein Leben für das Volk einsetzte, aber er wollte kein König werden.
Nun, Abimelech – Vers 16 bis 21:
"Mein Vater, der für euch gekämpft und seine Seele hingegeben hat, um euch aus der Hand der Midianiter zu erretten, während ihr euch heute gegen das Haus meines Vaters aufgelehnt und seine Söhne ermordet habt, nämlich siebzig Männer auf einem Stein. Wenn Abimelech, der Sohn seiner Magd, über euch zum König gemacht wurde, weil er euer Bruder ist, und wenn er an diesem Tag in Jerusalem in seinem Haus treu und redlich gehandelt hat, so freut euch an Abimelech und er an euch. Wenn aber nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Bürger von Sichem und das Haus Miljuch; und es gehe auch Feuer aus an den Bürgern von Sichem und vom Haus Miljuch und verzehre Abimelech."
Danach floh Jotham und wohnte dort aus Furcht vor seinem Bruder Abimelech.
Hier spricht Jotham als Prophet und spricht einen Fluch aus.
Wir wollen natürlich den Bogen auch zum Neuen Testament spannen. Die Gemeinde Jesu blieb nicht verschont von Abimelechs, leider.
Ich habe im Moment noch keine Folie, aber nach der Pause werde ich wieder Folien zeigen. Ich habe die Karte, aber keine Gliederung zu diesem Kapitel – ich bin einfach nicht dazugekommen. Es ist aber auch nicht so schwierig, diesem Text zu folgen.
Die Zedern, das sind die Zedern des Libanon, hundert Jahre alt und älter, mit viel Erfahrung. Dann kommt Abimelech, ein Dornbusch. Diese alten Zedern bedeuten ihm nichts, er ist bereit, sie zu zertreten. Hauptsache, er kann Boss spielen.
Das hat es leider in der Geschichte oft gegeben. Auch im Neuen Testament finden wir das: Diotrephes ist ein Beispiel. Er ist einer, der meint, er sei der Erste und will hochgehalten werden – das ist ihm das Wichtigste.
Aber wie sieht es mit der Leitung aus? Wie geschieht Führerschaft? Wie hat Gott sich das vorgestellt?
Dazu müssen wir ein wenig ins Neue Testament springen. Dort waren die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes, die eine besondere Bitte an Jesus hatten. Ihre Mutter kam zu Jesus und bat, dass ihre Söhne im Königreich die Plätze zu seiner Rechten und Linken einnehmen dürfen.
Doch so geht es nicht. In Markus 10 wird zweimal gefragt: "Was wollt ihr, dass ich euch tun soll?" Zuerst kommen die Söhne des Zebedäus mit ihrer Bitte, dann ein blinder Mann, Bartimäus, fragt: "Was willst du, dass ich dir tun soll?"
Die Söhne des Zebedäus wollen die besten Plätze, doch im Königreich Gottes sitzt im Zentrum ein Lamm, der gute Hirte, der sein Leben für alle hingegeben hat.
Manche haben die Vorstellung, dass man im Himmel auf einem schönen Stuhl sitzt und regiert. Das ist aber eine falsche Vorstellung. Die höchste Position hat der, der am meisten gedient hat – Jesus Christus selbst.
Die Jünger mussten lernen: Der zu Tische Dienende ist größer als der, der sich bedienen lässt. Jesus sagt in Lukas 22,26: "Ich war in eurer Mitte wie der Dienende."
Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man bedient wird. Es ist schön, wenn man von einem Knecht bedient wird, aber noch erstaunlicher ist es, wenn Jesus selbst dient.
Wer ist der Größte im Königreich? Hier geht es auch um Größe in unserem Kapitel. Die Söhne des Zebedäus wollen die Größten sein, doch dann kommt Bartimäus, der blinde Bettler aus Jericho.
Er ruft: "Sohn Davids, erbarme dich meiner!" Die Leute sagen ihm, er solle still sein, doch Jesus wendet sich ihm zu und fragt, was er tun soll.
Bartimäus wollte unbedingt mit Jesus ziehen, ohne eine Forderung zu stellen, wie einen Platz zu beanspruchen. Er lernte den Herrn Jesus kennen, der ihm alles gab.
Das Königtum ist ganz anderer Art, wie Bartimäus es erkannte. Jesus zeigte den Jüngern, was Königtum bedeutet und wie Führung im Reich Gottes geschieht: nicht durch Bossen, sondern durch Dienende.
Zurück zu Abimelech: Er wollte Boss spielen und herrschte über Israel drei Jahre wie ein Tyrann, ohne von Gott dazu bestellt worden zu sein (Richter 9,22).
Doch Gott ließ es zu, damit die Israeliten erfahren, was es bedeutet, Menschen zu verehren und sie ins Zentrum zu stellen.
In Vers 23 heißt es: "Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem."
Hier steht nicht, dass der Geist Gottes auf Abimelech kam, sondern dass Gott einen bösen Geist sandte. Gott ist der Herr über die bösen Geister, nicht Satan. Nichts geschieht ohne seine Erlaubnis.
Das ist wichtig für die Gemeinde Jesu: Wenn es Schwierigkeiten und Streit gibt, wenn Leute Boss spielen wollen, dann geschieht das nicht ohne Gottes Zulassung.
Das ist ein großer Trost für die, die in der Gemeinde leiten oder Hirten sind. Gott weiß Bescheid, auch in der Familie und überall.
Deshalb soll man beten und Gott wieder König sein lassen, damit Er einen Heilungsprozess einleiten kann.
Vers 24: Die Bürger von Sichem handelten treulos an Abimelech, damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jerub-Baals über ihn käme und ihr Blut auf Abimelech und die Bürger von Sichem gelegt würde.
Hier wirkt das Gesetz der Vergeltung. Gott lässt das nicht ungestraft. Die Rache trifft die Bürger von Sichem, die Abimelech bei der Ermordung seiner Brüder unterstützt hatten.
Die Bürger von Sichem legten Spione auf den Gipfeln der Berge aus und beraubten jeden, der vorbeiging.
Abimelech wurde darüber berichtet.
Ga’al, der Sohn Ebbeds, kam mit seinen Brüdern nach Sichem. Die Bürger von Sichem vertrauten ihm. Sie gingen aufs Feld hinaus, lasen ihre Weinberge und hielten ein Dankfest.
Sie gingen in das Haus ihres Gottes und aßen, tranken und fluchten Abimelech.
Ga’al sagte: "Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals? Und Sebul, sein Statthalter, dient den Männern Hemors, des Vaters von Sichem."
Ga’al bringt Heimatstolz zum Ausdruck. Er meint, man solle zur Dynastie Hemors zurückkehren und nicht Abimelech dienen.
Er fordert: "Mehrere nur dein Heer und zieh aus!"
Doch das ist nicht die Lösung. Ein Böser wird durch einen anderen Bösen ersetzt.
Ga’al sieht das Problem in der falschen Familie, die regiert, und will seine eigene Dynastie etablieren.
Er ist selbst ein Sohn eines Knechtes, ein Nichtsnutz.
Sebul, der Oberste der Stadt, hört davon und wird zornig. Er sendet Boten zu Abimelech und warnt ihn, dass Ga’al und seine Brüder die Stadt aufwiegeln.
Abimelech erkennt die Gefahr und bereitet sich zum Kampf vor.
Vers 32 beschreibt die Kriegstaktik Abimelechs: In der Nacht legt er sich mit seinen Leuten in einen Hinterhalt auf dem Feld.
Am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, sollen sie die Stadt überfallen, wenn Ga’al und seine Leute herauskommen.
Abimelech und sein Volk legen sich in vier Abteilungen in den Hinterhalt.
Ga’al tritt aus dem Stadttor und sieht das Volk, das aus dem Hinterhalt hervorkommt.
Er sagt zu Sebul: "Siehe, das Volk kommt von den Gipfeln der Berge herab."
Sebul antwortet: "Das sind Männer von den Bergen."
Ga’al sieht eine weitere Abteilung kommen und meint, es kämen noch mehr.
Sebul verspottet Ga’al und fordert ihn auf, gegen das Volk zu kämpfen.
Ga’al zieht gegen Abimelech aus, aber Abimelech ist überlegen und schlägt ihn. Viele fallen, und Ga’al flieht mit seinen Brüdern aus Sichem.
Am nächsten Tag geht das Volk aufs Feld hinaus. Abimelech teilt sein Heer in drei Abteilungen und legt sich erneut in einen Hinterhalt.
Als das Volk aus der Stadt herauskommt, greift Abimelech an und schlägt sie.
Zwei Abteilungen fallen über die auf dem Feld her und töten sie. Abimelech kämpft gegen die Stadt und nimmt sie ein.
Er tötet die Bewohner und zerstört die Stadt. Er bestreut sie mit Salz.
Was macht dieser falsche König? Er dezimiert das Volk Gottes, anstatt es zu stärken und vom Götzendienst zu befreien.
Alle Bewohner des Turms von Sichem hören davon und flüchten in das Gewölbe des Hauses des Gottes Berit.
Sie hoffen auf Schutz bei ihrem Götzen Baal-Berith, anstatt zu Gott zu rufen.
Abimelech erfährt von der Versammlung und steigt mit seinem Volk auf den Berg Zalmon.
Er nimmt eine Axt, fällt einen Baumast und trägt ihn auf der Schulter. Er fordert das Volk auf, es ihm gleichzutun.
Das Volk fällt Äste und legt sie auf das Kellergewölbe. Sie zünden es an, und so sterben alle Bewohner des Turms von Sichem, etwa tausend Männer und Frauen.
Schrecklich, was dieser Mann anrichtet. Er schwächt das Volk Gottes immer mehr, anstatt es zu stärken.
Es gab in der Geschichte Zeiten, in denen das Volk Gottes durch Herrscher geschwächt wurde, statt zu wachsen.
Nun kannst du wieder weiterlesen, Vers 50 bis 57:
Abimelech zog nach Thebbet, belagerte es und eroberte es.
In der Stadt war ein starker Turm, auf den sich alle Männer und Frauen flüchteten.
Die Bürger hielten sich zusammen und stiegen auf das Dach des Turms.
Abimelech näherte sich dem Tor des Turms, um es in Brand zu stecken.
Doch eine Frau warf einen Mühlstein vom Dach und traf Abimelech am Kopf.
Er wurde schwer verletzt.
Abimelech bat seinen Waffenträger, ihn zu töten, damit nicht gesagt werde, eine Frau habe ihn getötet.
So starb Abimelech.
Als die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, kehrte jeder an seinen Ort zurück.
Gott vergab Abimelech das Böse, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine siebzig Brüder ermordete.
Ebenso legte Gott die Schuld der Männer von Sichem auf ihren eigenen Kopf, und der Fluch des Sohnes Jerub-Baals kam über sie.
Was macht die Frau? Sie hat einen Mühlstein – ein Gerät, mit dem täglich Brot gemahlen wird.
Nahrungsversorgung ist wichtig, wir sind immer noch beim Thema Gideon.
Diese Frau tut das Richtige.
Jetzt ist alles schwierig, das Volk braucht Kraft, Brot und Nahrung.
Sie ist beschäftigt wie der Feigenbaum beim Fruchtbringen, der Ölbaum beim Oliven bringen und der Weinstock beim Weintrauben bringen.
Sie sieht Abimelech auf dem Turm und denkt: "Das darf nicht so weitergehen."
Dann zerschmettert sie seinen Kopf mit dem Mühlstein.
Hier steht eine einfache Frau auf.
Manchmal müssen einfache Glieder des Volkes Gottes handeln.
Wichtig ist, dass sie sich geistlich selbst versorgen mit Nahrung, geistlicher Nahrung.
Es gibt Zeiten, in denen die Glieder des Volkes Gottes gegen einen falschen Hirten oder Lehrer aufstehen müssen.
Das ist wichtig.
Es ist nicht immer angebracht, still zu sein.
Wenn ein falscher Lehrer ein Wolf ist und nicht wirklich Hirte, hat jeder im Volk Gottes die Verantwortung zu handeln – auch eine einfache Frau mit einem Mühlstein.
Wir lesen hier nichts Näheres über ihre Verbindung zu anderen Gegnern Abimelechs, aber es könnte sein, dass sie mit anderen Anhängern verbunden war.
Abimelech hatte sich bedroht gefühlt.
Vielleicht hat jemand kluge Kommentare über das Haus Milo gelesen, das in dieser Geschichte eine Rolle spielt.
Die einen waren weg, jetzt braucht Abimelech wieder Leute, über die er herrschen kann.
Das wäre eine gute Hausaufgabe: Warum gerade Thebbet?
Die Anwendung ist wichtig: Es gibt Zeiten, in denen man einen Mühlstein "runterwerfen" muss – im übertragenen Sinne.
Gottes Volk muss mit Nahrung versorgt werden.
Gideon hatte damals das getan.
Nun ist sein Sohn an der Macht, der nicht weiß, was ein Hirte ist, sondern nur seine Machtposition kennt.
Er muss gestoppt werden.
Gottes Volk darf nicht zerstört werden.
Es geht hier um Gottes Volk.
Man muss zeigen, was ein Hirte und König wirklich ist und wer letztlich König ist.
Wenn Älteste das nicht tun, wenn solche Leute sich als Älteste aufspielen, aber nicht für das Volk des Herrn einstehen, dann sind sie keine guten Ältesten.
Im richtigen Moment muss gehandelt werden.
Nach Abimelech stand Tola auf, um Israel zu retten.
Er war der Sohn des Pua, des Sohnes Dodos, ein Mann aus Issachar.
Er wohnte in Schamir, einem interessanten Ort, vielleicht früher ein Dorngehege, später eine Stadt im Bergland Ephraim.
Er richtete Israel 23 Jahre und wurde in Schamir begraben.
Von Tola wird wenig berichtet, aber sicher wird sein Dienst eines Tages belohnt werden.
Nicht alles muss aufgezeichnet werden.
Der Herr schreibt auf, was er getan hat, warum er ein guter Richter war.
Von ihm wird nichts Negatives gesagt.
Er stand auf, um Israel zu retten – ein positiver Mann.
Das gilt auch für uns: Manches wird nicht aufgeschrieben, aber beim Herrn wird es notiert und belohnt.
Nach Tola stand Jair auf.
Jair bedeutet "Er spendet Licht."
Er war ein Gileaditer und richtete Israel 22 Jahre.
Er hatte 30 Söhne, die auf 30 Eseln ritten.
Sie hatten 30 Städte, die bis heute "Dörfer Jairs" genannt werden.
Stellt euch vor: 30 Söhne, jeder gründet eine Stadt!
Das Volk Gottes vermehrt sich, statt dezimiert zu werden.
Das ist wunderbar!
Wenn man solche Richter hat, wächst das Volk Gottes.
Jair starb und wurde in Kamon begraben.
Eine fruchtbare Zeit, das Volk Gottes gedeiht prächtig.
Mehr wird nicht berichtet, aber das ist schon genug.
Wollen wir hier eine Pause machen und danach zu Jephtha übergehen?
Vielleicht kann jemand von uns mit einem Gebet abschließen. Amen.
Abimelechs Herrschaft und Gottes Gericht
Ja, zurück zu Abimelech, der Boss spielen wollte. Er herrschte über Israel drei Jahre, und zwar wie ein Tyrann, ohne von Gott dazu bestellt worden zu sein (Ri 9,22).
Der Herr hat es zugelassen, damit die Israeliten erfahren, was es bedeutet, wenn sie Menschen verehren und Menschen ins Zentrum rücken. In Vers 23 heißt es, dass Gott einen bösen Geist sandte. Hier steht nicht, dass der Geist Gottes über Abimelech kam, sondern Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem. Die Bürger von Sichem handelten treulos an Abimelech.
Das zeigt: Der Herr ist der Herr über die bösen Geister, nicht Satan. Gott hat alles in der Hand, und nichts geschieht ohne seine Zulassung und Erlaubnis. Er schickt sogar böse Geister dorthin. Das ist gut zu wissen für die Gemeinde Jesu. Wenn es schwierig wird in der Gemeinde, wenn Leute Boss spielen wollen oder Streit und Entzweiung entstehen, dann darf man wissen, dass der Herr Jesus der Herr in der Gemeinde ist. Alles geschieht nicht ohne die Zulassung Gottes. Das ist ein großer Trost für die, die in der Gemeinde leiten oder Hirten sind. Gott weiß auch in der Familie und überall Bescheid.
Deshalb soll man beten und Gott wieder König sein lassen, dann kann der Herr einen Heilungsprozess einleiten.
In Vers 24 heißt es, dass die Bürger von Sichem treulos handelten, damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jeruppas über sie käme und ihr Blut auf ihren Bruder Abimelech gelegt würde, der sie ermordet hatte, und auf die Bürger von Sichem. Es sollte also eine Rache geschehen. Hier gilt das Gesetz der Vergeltung. Gott lässt nicht zu, dass das Unrecht ungestraft bleibt. Gott hat alles in der Hand und rächt zu seiner Zeit – manchmal in diesem Leben, manchmal erst im anderen.
Es geht hier um eine Rache an den Bürgern von Sichem, die Abimelech geholfen hatten, seine Brüder zu ermorden. Die Bürger von Sichem legten Spitzel auf den Gipfeln der Berge aus und beraubten jeden, der auf dem Weg bei ihnen vorbeiging. Das wurde Abimelech berichtet.
Ga'al, der Sohn Ebbeds, kam mit seinen Brüdern nach Sichem. Sein Name klingt wie „Galle“ und bedeutet „Ekel“. Sein Vater hieß Ebbed, was „Knecht“ bedeutet. Wahrscheinlich war sein Vater ein Leibeigener, ein Dahergelaufener.
Die Bürger von Sichem vertrauten Ga'al. Sie gingen aufs Feld hinaus, lasen ihre Weinberge und hielten ein Dankfest. Dann gingen sie in das Haus ihres Gottes, aßen und tranken und fluchten Abimelech.
Ga'al sagte: „Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerubbaals? Sebul, sein Statthalter, dient den Männern Hemors.“ Hier klingt ein bisschen Heimatstolz an. Ga'al meint: „Unser Hemor ist doch der Gründer von Sichem, der Urvater. Warum sollten wir ihm dienen? Wir wollen unser eigenes Königtum hier haben, mit eigener Dynastie, und ich hätte dieses Volk unter meiner Hand.“
Kennt man so etwas? Gibt es das auch im Neuen Testament? Wenn jemand Ältester oder Hirte ist und der Boss sein will, gibt es Leute, die so reden: „Ich würde alles anders machen. Wenn ich hier wäre, hätte ich nur dieses Volk unter meiner Hand.“ So wollte Ga'al Abimelech wegschaffen.
Er forderte Abimelech heraus: „Mehre nur dein Heer und zieh aus.“ Er redet großspurig. Aber das ist nicht die Lösung. Da haben wir einen Bösen, Abimelech, und jetzt nehmen wir einen anderen Bösen, Ga'al. Mit so einem hat Abimelech das Problem begonnen. Ga'al ist auch so wie Abimelech.
Ga'al meint, das Problem sei, dass die falsche Familie regiert, die Familie Abimelechs. Er will zur Dynastie Hemors zurückkehren. Er versucht so, die Macht an sich zu reißen, ist aber selbst ein Nichtsnutz, ein Sohn eines Knechtes.
Sebul, der Oberste der Stadt, hörte die Worte des Sohnes Ebbed, wurde zornig und sandte Boten zu Abimelech. Er sagte: „Siehe, Ga'al, der Sohn Ebbed, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen und wiegeln die Stadt gegen dich auf.“
Abimelech dachte: „Da will jemand den Thron streitig machen.“ Jetzt kämpft er „Koste es, was es wolle, der Thron muss behalten werden.“ So waren manche in der Kirchengeschichte: „Koste es, was es wolle, hauptsache ich kann meine Stellung behalten.“
In Vers 32 kommt Abimelech mit einer alten, bewährten Kriegstaktik gegen Ga'al vor. Er befahl: „Du und das Volk, das bei dir ist, legt euch in der Nacht auf einen Hinterhalt auf dem Feld. Wenn die Sonne aufgeht, überfalle die Stadt. Wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinausziehen, tu ihnen, wie deine Hand es finden wird.“
Abimelech und sein Volk legten sich in vier Abteilungen in der Nacht auf einen Hinterhalt gegen Sichem. Ga'al ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttors. Abimelech und sein Volk machten sich aus dem Hinterhalt auf.
Ga'al sah das Volk und sagte zu Sebul: „Siehe, Volk kommt von den Spitzen der Berge herab.“ Sebul antwortete: „Den Schaden der Berge siehst du für Männer an.“ Ga'al sprach weiter: „Siehe, Volk kommt von der Höhe des Landes herab, und eine Abteilung kommt des Weges, aus der Richtung von Elonmeonem, der Wahrsagereiche.“
Sebul fragte: „Wo ist nun dein Maul, mit dem du sagtest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Zieh jetzt aus und kämpfe gegen es!“
Ga'al zog vor die Bürger von Sichem hinaus und kämpfte gegen Abimelech. Doch Abimelech war mit seiner Kriegstaktik überlegen und hatte den Vorteil des Erstschlags. Er jagte Ga'al nach, und viele fielen bis an den Eingang des Tores.
Abimelech blieb in Aruma, und Sebul vertrieb Ga'al und seine Brüder, sodass sie nicht mehr in Sichem blieben.
Am nächsten Tag gingen die Bürger aufs Feld hinaus. Das wurde Abimelech berichtet. Er nahm sein Volk, teilte es in drei Abteilungen und legte sich in einem Hinterhalt auf dem Feld. Als das Volk aus der Stadt herauskam, erhob er sich gegen sie und schlug sie.
Abimelech und zwei Abteilungen fielen über alle her, die auf dem Feld waren, und erschlugen sie. Abimelech kämpfte den ganzen Tag gegen die Stadt, nahm sie ein, tötete das Volk darin und riss die Stadt nieder. Man bestreute sie mit Salz.
Was macht dieser falsche König hier? Er dezimiert das Volk Gottes, statt es vom Götzendienst zu befreien. Alle Bewohner des Turmes von Sichem hörten davon und gingen in das Gewölbe des Hauses des Gottes Berit.
Diese Leute von Sichem dachten, vielleicht haben sie beim Götzen Berit, dem Baal Berit, noch Schutz. Sie waren so tief im Götzendienst verstrickt, dass sie nicht mehr zu Gott rufen, sondern zu ihren Götzen laufen.
Abimelech wurde berichtet, dass alle Bewohner des Turmes von Sichem sich versammelt hatten. Er stieg auf den Berg Zalmon, nahm eine Axt in die Hand, hieb einen Baumast ab, legte ihn auf die Schulter und sagte zu seinem Volk: „Was ihr gesehen habt, dass ich tat, das macht auch.“
Das ganze Volk hieb Äste ab, legte sie auf das Kellergewölbe und zündete es an. So starben alle Leute des Turmes von Sichem, etwa tausend Männer und Frauen.
Schrecklich, was dieser Mann anstellt. Er schwächt das Volk Gottes immer mehr, statt es zu stärken und vom Götzendienst zu befreien. In der Geschichte gab es immer wieder Fälle, in denen das Volk Gottes weniger wurde, statt mehr, nur weil jemand herrschen wollte.
Der Fall Abimelechs und die Verantwortung der Gemeinde
Ah, jetzt könntest du wieder weiterlesen, kann ich Pause machen. Vers fünfzig bis Vers siebenundfünfzig, Erich!
Abimelich zog nach Tebbit, belagerte die Stadt und eroberte sie. In der Stadt war ein starker Turm, auf den sich alle Männer und Frauen flüchteten. Alle Bürger der Stadt hielten zusammen und stiegen auf das Dach des Turms. Abimelich kam bis zum Turm und wollte ihn stürmen. Er näherte sich dem Tor des Turms, um es in Brand zu stecken.
Doch eine Frau warf von oben mit einem Mühlstein, einer Handmühle, auf Abimelichs Kopf. Sie zerschmetterte ihn. Abimelich rang nach seinem Waffenträger und sprach zu ihm: „Zieh dein Schwert und töte mich, damit man nicht von mir sagt, eine Frau habe mich besiegt.“ So starb Abimelich in der Niederung.
Als die Israeliten sahen, dass Abimelich tot war, ging jeder an seinen Ort. Gott vergab Abimelich das Böse, das er an seinem Vater getan hatte, als er seine siebzig Brüder ermordete. Ebenso vergab Gott alle Bluttaten der Männer von Sichem, und der Fluch des Sohnes Jerobals kam über sie.
Was macht die Frau? Sie hat einen Mühlstein, eine Handmühle. Diese besteht aus zwei Steinen, einem unteren und einem oberen. Damit mahlt man täglich Brot. Das ist wichtig. Wir kennen das schon: Die Nahrungsversorgung ist entscheidend. Wir sind immer noch beim Thema Gideon.
Diese Frau tut sicher das Richtige. Jetzt ist alles schwierig. Wir brauchen Kraft, Brot und Mehl. Die Kinder brauchen Nahrung. Das Volk Gottes musste ernährt werden. Die Frau war also beschäftigt bei ihrer Arbeit, so wie der Feigenbaum Feigen trägt, der Ölbaum Oliven und der Weinstock Trauben.
Sie schaut vom Turm herunter und sieht Abimelich. „Oh, da ist Abimelich mit seinem Unsinn. Hat er immer noch seinen Unsinn im Kopf? Das darf nicht so weitergehen.“ Und dann zerschmettert sie seinen Unsinn aus seinem Dickschädel für immer.
Das ist hier wichtig: Eine einfache Frau steht hier auf. Ganz einfache Frau. Manchmal müssen ganz einfache Glieder des Volkes Gottes aufstehen und handeln. Wichtig ist, dass sie sich geistlich selbst versorgen, mit geistlicher Nahrung.
Es gibt Zeiten, in denen Glieder des Volkes Gottes, die Schafe, gegen den Hirten oder Unterhirten aufstehen müssen. Oder gegen einen Falschlehrer, der sich als Unterhirte ausgibt. Das ist wichtig. Es ist also nicht immer so, dass man still sein muss.
Wenn hier ein falscher Lehrer ist, ein Wolf im Schafspelz und kein wirklicher Hirte, hat jeder im Volk Gottes die Verantwortung zu handeln. Auch wenn es nur eine Frau aus Theben mit einem Mühlstein ist, jeder trägt Verantwortung.
Wir lesen hier nichts weiter über die Frau. Das heißt, wir können nur spekulieren. Vielleicht standen sie in Verbindung mit anderen, die gegen Abimelich waren. Er fühlte sich möglicherweise bedroht. Ich weiß nicht, was die guten Kommentare dazu sagen.
Wo haben wir das gehabt? Ach so, das Haus Milo und Tebbet. Das müsste ich erst nachschauen. Hat jemand einen klugen Kommentar gelesen? Es geht um das Haus Milo. Einige waren weg, jetzt braucht Abimelich wieder Leute, über die er herrschen kann. Das ist ein guter Gedanke.
Vielleicht finden wir noch etwas. Das wäre eine Hausaufgabe bis morgen. Vielleicht hat jemand hier noch einen Gedanken. Ich könnte in den Kommentaren nachschlagen, warum gerade Tebbet und das Haus Milo wichtig sind.
Jedenfalls ist die Anwendung hier wichtig: Es gibt Zeiten, da muss man einen Mühlstein herunterwerfen, natürlich im übertragenen Sinne. Gottes Volk muss mit Nahrung versorgt werden.
Gideon hatte das damals getan. Nun war sein Sohn an die Macht gekommen, der nicht weiß, was ein Hirte oder Richter ist, sondern nur seine Machtposition kennt. Und dieser muss gestoppt werden. Das gibt es.
Gottes Volk darf nicht zerstört werden. Es geht hier um Gottes Volk. Dem Volk Gottes muss gezeigt werden, was ein Hirte ist, was ein König ist und wer letztlich der wahre König ist.
Wenn die Ältesten das nicht tun oder wenn solche Leute, die sich als Älteste ausgeben, nicht handeln und sich nicht für das Volk des Herrn einsetzen, dann sind sie in Wirklichkeit keine guten Ältesten. Sie handeln nicht im richtigen Moment.
Die Richter Tola und Jair: Erneuerung und Wachstum
Nach ihm stand also Tola auf, um Israel zu retten. Er war der Sohn des Pua, des Sohnes Dodos, ein Mann aus Isascha. Dies wird in Kapitel 10, Vers 1 erwähnt. Er wohnte in Schamir, einem interessanten Ort, der als Dorngehege beschrieben wird. Vielleicht war es früher tatsächlich ein Dorngehege, das später zu einer Stadt im Bergland Ephraim ausgebaut wurde.
Tola richtete Israel 23 Jahre lang. Nach dieser Zeit starb er und wurde in Schamir begraben. Über Tola wird nicht viel berichtet. Es heißt nur, dass er 23 Jahre lang gedient und gerichtet hat. Mehr steht nicht da. Doch ganz sicher wird sein Dienst eines Tages belohnt werden.
Es muss nicht alles aufgezeichnet werden, nicht alles muss aufgeschrieben sein. Der Herr schreibt bei sich auf, was jemand getan hat und warum er ein guter Richter war. Jedenfalls wird über Tola nichts Negatives gesagt. Er stand auf, um Israel zu retten und ein positiver Mann zu sein.
Das ist auch bei uns so: Manches wird nicht niedergeschrieben, aber beim Herrn wird es notiert und eines Tages belohnt.
Nach Tola stand Jair auf. Sein Name bedeutet „er spendet Licht“, „er erleuchtet“. Er war ein Gileaditer und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre lang. Jair hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eseln ritten. Sie besaßen dreißig Städte, die bis heute „Dörfer Yairs“ genannt werden.
Stellt euch vor: Dreißig Söhne, und jeder gründet eine Stadt. Wahrscheinlich dachten sie: „Unser Vater hatte viele Kinder, jetzt sorgen wir auch für viele Nachkommen.“ So gründete jeder eine Stadt. Das Volk Gottes nahm zu, nicht ab, wie bei Abimelech. Das ist wunderbar!
Wenn man solche Richter hat, wächst das Volk Gottes. Dreißig junge Männer gründeten Familien und sogar Städte – die Dörfer Yairs im Land Gilead. Jair starb und wurde in Kamon begraben.
Das war eine fruchtbare Zeit, in der das Volk Gottes wunderbar gedieh. Mehr wird nicht berichtet, aber das ist schon genug Schönes.
Hier wollen wir eine Pause machen und dann zu Jephtha übergehen. Jemand von uns kann abschließend mit einem Gebet schließen. Amen.
