Einführung zum Thema Frau in den Sprüchen
Wir wollen uns heute Morgen mit einem besonderen Thema beschäftigen, das in den Sprüchen häufig angesprochen wird: die Frau.
Wie gehen wir damit um? Dürfen die Männer überhaupt zuhören? Sollen sie heute vielleicht Munition sammeln, um ihrer Frau später zu sagen: „Siehst du, ich habe dir immer gesagt, so musst du sein“? Wird das dazu führen, dass Frauen sich dadurch vielleicht depressiv fühlen? Ich hoffe nicht.
Denn wie bei allem, was Gott uns vor Augen malt, sollen wir dadurch mehr Freude an seinem Wort gewinnen. Wir sollen Orientierung erhalten, einen Zielpunkt, den Gott für uns erreichen will.
Manche der Punkte, die ich anspreche, gelten natürlich auch für Männer. Insofern können wir uns als Männer herausgefordert fühlen, diesen Eigenschaften nachzustreben.
Vielleicht denkt ihr jetzt: „Ist es nicht zu spät? Ich habe meinen Ehepartner schon gewählt. Diese Stunde hätte ich vorher hören sollen, um dann besser darauf zu achten, welche Frau diesen Vorstellungen entspricht.“ Darum soll es aber nicht gehen.
Vielmehr soll es darum gehen, dass ihr Mut und Freude habt, wenn ihr erkennt, dass eure Frau in dieser oder jener Hinsicht diesen Vorstellungen entspricht. Ihr sollt sie auch ermutigen können.
Einige Punkte, die die Frauen betreffen, besonders in Sprüche 31, beziehen sich auch auf das Verhalten zwischen Frauen und Männern. Es ist gut für uns, weil wir so erkennen können, wo Gott uns schon gesegnet hat.
Es ist gut für uns, weil wir als Männer danach streben können, manchen dieser Eigenschaften ähnlicher zu werden. Und natürlich ist es für alle Frauen hilfreich, ein Bild vor Augen zu haben, wie die Idealvorstellung in den Sprüchen aussieht.
Gottes Führung in Ehe und Partnerschaft
Zuerst möchte ich einige allgemeine Stellen aus den Sprüchen vorlesen, die uns verdeutlichen, dass auch Partnerschaft und Ehe eine Angelegenheit Gottes sind. Es hängt nicht nur davon ab, dass ich gut überlege und sorgfältig plane, sondern es ist Gott, der dahintersteht.
Eine Stelle, die das für das ganze Leben allgemein deutlich macht, finden wir in Sprüche 16,9: „Das Menschenherz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ Das ist etwas, was wir fast für jede unserer Morgenstunden heranziehen könnten. Wir planen, überlegen und wollen Maßstäbe haben, wie wir am besten handeln und entscheiden in unserem Alltag. Doch einer der wichtigsten Punkte, den wir im Leben lernen müssen – und den ich auch immer wieder lernen musste – ist, nicht nur auf das zu vertrauen, was mir logisch oder sinnvoll erscheint, sondern zu sehen, dass Gott die Sache in der Hand hat und weiß, worauf es eigentlich hinausläuft.
Das gilt natürlich genauso für Ehe und Partnerschaft. Ich kann mir noch so gute Gedanken machen, doch das ist keine Garantie dafür, dass es in der Ehe oder Beziehung immer klappt und gut läuft. Das sollten wir berücksichtigen. Auch die besten Ehetricks helfen dabei nicht. Es ist ein Segen, wenn Gott sieht, was für uns gut ist und was wir in dieser Hinsicht brauchen.
Etwas konkreter wird das in Kapitel 18, Vers 22: „Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vom Herrn.“ Hier wird zunächst allgemein von der Ehefrau gesprochen. Männer können sich also auf die Schulter klopfen und sagen: Ihr habt etwas Gutes bekommen, Gott hat euch beschenkt – seid dafür dankbar! Ihr habt Wohlgefallen vor dem Herrn erlangt, weil ihr eine Ehefrau gefunden habt.
Es geht hier noch nicht darum, ob sie bestimmte Kriterien erfüllt, sondern allgemein um die Freude darüber, dass Gott euch beschenkt hat. Das ist ein Hinweis und eine Ermutigung für Männer, auch Gott dankbar zu sein – selbst in Phasen, in denen ihr euch vielleicht über euren Ehepartner ärgert oder unzufrieden seid. Vielleicht denkt ihr dann: „Meine Frau sollte doch öfter Sprüche 31 lesen, morgens aufstehen, vor Morgengrauen, wenn ich noch im Bett liege, und dann schon die Arbeit anfangen.“ Doch darum geht es hier an dieser Stelle nicht. Es geht darum, dankbar zu sein für das, was ist – ohne eine Veränderung bewusst im Blick zu haben. Die kommt ja gleich noch.
Kapitel 19, Vers 14 beschreibt das Ganze noch einmal etwas anders: „Haus und Habe vererben die Eltern, aber eine verständige Ehefrau kommt vom Herrn.“ Hier wird bewusst die Verständigkeit besonders hervorgehoben. Das ist ein Geschenk von Gott. Es ist nicht so, dass man einen bestimmten Trick anwenden muss, um eine verständige Ehefrau zu finden.
Wenn du deinen Ehepartner kennengelernt hast, ging es nicht darum, die Glücksfrage zu stellen oder eine Aufgabe zu erfüllen, wie etwa: „Wenn meine Frau draußen Wasser aus dem Brunnen schöpft und mir anbietet…“ – das kennt ihr ja aus dem Alten Testament –, dann ist das die Richtige. Nein, das ist kein allgemeiner Trick, um die richtige Frau zu finden. Es ist ein Geschenk Gottes, das wir als Männer erhalten.
Jetzt merken wir das: Männer, ihr habt eine Frau als Geschenk bekommen. Frauen, ihr seid dieses Geschenk. Wie fühlt man sich als Geschenk? Auf jeden Fall führt das vor Augen, dass wir uns darüber freuen sollen. Noch mehr natürlich, wenn wir eine verständige Ehefrau haben.
Verständig müssen wir jetzt auslegen. Das heißt, sie hat Verstand und Weisheit. Was Weisheit alles beinhaltet, haben wir in den letzten Morgenstunden immer wieder versucht vor Augen zu führen – wie man sich Gott gegenüber verhält, wie man sich dem Nächsten gegenüber verhält, wie man spricht und handelt. All das ist hiermit gemeint.
Eine weitere Stelle, die uns das vor Augen führt und vielleicht auch die Realität der Beziehung in der Ehe zeigt, finde ich ganz schön: Kapitel 30, Verse 18 und 19. Dort heißt es: „Drei sind mir zu wundersam, und vier verstehe ich nicht.“
Das hat etwas Lyrisches, deshalb sind verschiedene Dinge genannt, ohne dass ganz deutlich gesagt wird, was genau gemeint ist. Es wird verglichen, was unverständlich ist. Was ist unverständlich? Der Weg des Adlers am Himmel – den kann er nicht berechnen, das ist ihm unverständlich. Die Schlange auf dem Felsen, das Schiff mitten auf dem Meer und der Weg des Mannes bei der Frau.
Hier wird eher der Mann angesprochen, der sagt: Manchmal ist das unbegreiflich. Wie verhalten sich Männer mit ihren Frauen? Ich weiß nicht, ob ich das positiv oder negativ deuten soll. Vielleicht kann man einfach nur sagen: Manchmal ist es nicht genau berechenbar. Es ist wundersam und nicht zu verstehen, wie sie miteinander umgehen.
Tatsächlich kann es manchmal sein, dass wir als Männer uns danebenbenehmen und falsch handeln. Das sollte eine Herausforderung sein: Überlegt euch gut, wie ihr mit eurer Frau umgeht!
In unserem Männerkreis haben wir das ja auch besprochen. Ich verrate jetzt keine Geheimnisse, aber gestern Morgen ging es unter anderem darum, wie ein Mann so ein fremdes Wesen wie eine Frau verstehen kann. Es gibt manchmal Kommunikationsprobleme, wenn die Frau etwas sagt und der Mann etwas anderes versteht – und umgekehrt.
Man sieht: Das Gemeinsame von Mann und Frau ist etwas Wundersames. Es ist nicht genau logisch verständlich und es kann manchmal Schwierigkeiten geben. Das ist das, was diese Stellen uns zeigen wollen.
Warnungen vor negativen Eigenschaften bei der Ehefrau
Nun möchte ich zuerst einmal darauf eingehen: Was ist denn nun die falsche Ehefrau? Oder anders gefragt: Wie sieht eine falsche Ehefrau aus? Was lesen wir in den Sprüchen? Welche Ehefrau sollten Männer nach Möglichkeit nicht wählen? Wo finden sich negative Beispiele?
An manchen Stellen wird die Frau direkt erwähnt und es wird gesagt, solch eine Frau ist schlimm, besser nicht. An anderen Stellen werden allgemein Menschen beschrieben. Einige dieser Punkte haben wir bereits in den letzten Morgenstunden besprochen. Diese beziehen sich allgemein auf Menschen und natürlich auch speziell auf die Ehefrau.
So beginnt es in Sprüche 1,11: Wir sollen uns fernhalten von der Gemeinschaft mit Räubern. Wenn du deine Frau suchst, dann suche sie nicht als Räuberbraut irgendwo. Geh also nicht zu Verbrechern und such dir dort eine Frau. Das ist relativ einfach und verständlich. Doch ein bisschen Weisheit steckt darin: Überlege dir genau, aus welchem Umfeld deine Frau kommt und wovon sie geprägt ist, wenn du sie auswählst. Das haben wir heute Morgen schon größtenteils behandelt. Einige können das noch in ihre Erwägungen für die zukünftige Partnerschaft einbeziehen, besonders wenn ich da in eine bestimmte Richtung schaue.
Als Nächstes könnte ich fast jeden Vers aus den Sprüchen nennen, ich nenne nur einige Beispiele. In Kapitel 3, Vers 31 heißt es: Sei nicht neidisch auf den Gewalttätigen und wähle seine Wege nicht. Nicht neidisch zu sein, ist sehr wichtig. Auch sollte man nicht immer danach schauen, was jemand hat, der Unrecht tut. Wenn du deine Ehefrau hast, freue dich an ihr. Es ist in Ordnung, nicht danach zu schauen, was möglicherweise ein Ungläubiger an deiner Frau attraktiv findet, auch wenn es erst einmal verlockend erscheint. Doch in Wirklichkeit ist es das nicht.
Sünde führt zum Tod, heißt es in Kapitel 5, Vers 8 und 9. Das ist klar: Wir sollten keine Ehefrau aussuchen, die sich nach Sünde richtet. Hier spielen geistliche Dinge eine Rolle. Das Leben sollte sich nicht nach Sünde ausrichten, sondern danach gestaltet sein. Es sollte eine Frau sein, die treu ist.
In Kapitel 5, Vers 21 steht: Eines jeden Wege liegen offen vor dem Herrn, und er hat auch Acht auf der Menschenwege. Das ist gut. Manchmal bewundere ich mich, wie das alles zusammenpasst. Vielleicht habe ich hier etwas vertauscht, vielleicht ist es eher Vers 12. Aber die Treue ist wichtig, das glaube ich euch hoffentlich auch so.
Ich denke, ich habe noch einen zweiten Vers, der die Treue anspricht. Vielleicht Kapitel 15 und 17? Ja, das ist auch ein schöner Vers, der sagt, du sollst treu sein deiner Frau gegenüber, nicht mit der Zisterne. Ich hatte das schon erwähnt, es geht darum, dass der Mann verführt wird, etwa bei untreuem Ehebruch. Ich lasse den Vers jetzt weg, muss ihn mir merken und gehe später noch einmal nach, welchen ich meinte.
Die Sünde wird bestraft, das finden wir in Kapitel 5, Vers 22 und 23: Die Gottlosen werden in seiner Missetat gefangen, und er wird mit den Stricken seiner Sünde gebunden. Hier wird deutlich, dass wir darauf achten sollen, mit welchen Menschen wir zu tun haben. Menschen, die sich nach Sünde orientieren, werden darin gefangen genommen.
Manchmal achten junge Männer und Frauen, auch wenn sie gläubig sind, nicht stark genug darauf. Sie schauen sich in der Welt um und sehen eine schöne junge Frau oder einen netten jungen Mann. Sie denken, der wird bestimmt auch gläubig. Doch sie übersehen, dass das Leben eines Menschen laut Bibel entweder von der Sünde oder von Gottes Gerechtigkeit bestimmt wird. Wenn jemand Gott nicht nachfolgt, wird er automatisch jemand sein, der nicht liebt, nicht nett ist und irgendwann in die Sünde hineingerät, ohne Gottes Korrektur anzunehmen.
Hier sollten wir deutlich sehen: Das hat negative Folgen, wenn jemand sich so orientiert. Wir sollten uns nicht ewig an solche Menschen binden.
In Kapitel 6, Vers 16 und folgende heißt es: Diese sechs Dinge hasst der Herr, und sieben sind ihm ein Gräuel: stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das arge Ränke schmiedet, Füße, die behände sind, Schaden zu tun, ein falscher Zeuge, der falsche Lügen redet, und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.
Diese Dinge gelten für alle Menschen, natürlich auch bei der Partnersuche. Das sind negative Eigenschaften, die ein Partner nach Möglichkeit nicht haben sollte.
Ich fasse einige Punkte zusammen, die ihr später noch nachlesen könnt. Ich werde die Lektionen bis morgen früh fertig haben und euch dann austeilen.
Ein Partner sollte bereit sein, nicht über andere negativ zu reden oder sie zu schmähen. Das finden wir beispielsweise in Kapitel 11, Vers 12: Wer seinem Nächsten schmäht, ist ein Tor, aber ein verständiger Mann schweigt still.
Hier sind Männer angesprochen, doch das gilt genauso für jeden Menschen, also auch für Frauen. Andere fertigzumachen oder schlecht über sie zu reden, sollten wir möglichst vermeiden – als Frauen und Männer.
Dann werden die Frauen speziell angesprochen, etwa in Kapitel 11, Vers 16: Ein holdseliges Weib erlangt Ehre, aber eine Schande ist ein Weib, das Redlichkeit hasst.
Hier geht es um Fleiß und Redlichkeit. Ein holdseliges Weib ist eine Frau, die ehrlich ist. Eine Frau, die Redlichkeit hasst, also Ehrlichkeit oder das richtige Leben ablehnt, wie es Gott offenbart, ist eine Schande.
Wenn deine Frau oder deine zukünftige Partnerin sagt: „Die Maßstäbe der Bibel gelten für mich nicht“, dann ist das genau das, was hier gemeint ist – jemand, der Rechtschaffenheit oder Redlichkeit hasst.
Weiter finden wir in Kapitel 11, Vers 17 einen Hinweis: Ein barmherziger Mann nützt auch sich selbst, aber ein Herzloser schneidet sich ins eigene Fleisch.
Herzlosigkeit und Unbarmherzigkeit lehnt Gott ab. Das zeigt sich nicht nur darin, wie ich mich meinem Partner gegenüber verhalte, sondern auch, wie ich mit anderen Menschen umgehe. Das spielt eine Rolle, wenn ich meinen Partner beurteile und sehe, wie er mit anderen umgeht.
Ein drastisches Bild finden wir in Kapitel 11, Vers 22: Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase.
Solche drastischen Bilder bleiben im Gedächtnis, weil sie so stark sind. Hier wird deutlich: Schönheit ist bei der Bewertung oder dem Wert einer Frau nicht das Entscheidende. Eine schöne Frau ist in Ordnung, aber ohne Zucht bringt das nichts. Das ist sinnlos und nicht der Hauptwert, auf den es ankommt.
Die Werte, die die Bibel uns vor Augen malt, sind vollkommen anders als die in der Welt. Dort zählt vor allem das Aussehen einer Frau. Darauf wird viel Geld und Energie verwendet.
Wie viel Zeit verbringt eine normale Frau im Gebet oder darin, innerlich zu hören, was sie verändern müsste? Und wie viel Zeit investiert sie, um schöne Kleider auszusuchen, Make-up aufzulegen oder die richtige Frisur zu bekommen? Schön im Äußeren zu erscheinen, ist nicht schlecht und wird hier nicht abgelehnt. Aber wenn das der erste und wichtigste Aspekt ist, dann liegt man daneben.
Das Innere ist das Entscheidende. Wenn dieses nicht stimmt, kannst du alles andere vergessen.
Das wird auch im ersten Petrusbrief betont. Dort heißt es, die Schönheit der Frau liegt nicht in Haarflechten oder Goldschmuck, sondern im verborgenen Menschen des Herzens, im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes.
Genau das finden wir in 1. Petrus 3,3-4: Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein, wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens, im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, das ist köstlich vor Gott.
So haben sich vor Zeiten die heiligen Frauen geschmückt, die die Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern sich unterordneten, wie Sara dem Abraham.
Hier wird die Stellung der Frau gegenüber dem Mann deutlich. Aber vor allem wird gesagt: Nicht der äußere Schmuck ist entscheidend.
Damit ist nicht gemeint, dass eine Frau sich nicht schmücken darf. Das Wesentliche ist das Innere. Das sollte gepflegt werden, sowohl als Frau als auch als Mann. Männer legen meist nicht so starken Wert auf ihre Schönheit. Vielleicht machen einige das, ich weiß es nicht.
Ich habe gehört, dass die Umsätze bei Parfüms und ähnlichem auch bei Männern steigen, aber vielleicht ist das doch nicht so stark.
Hier jedenfalls ist das Äußere nicht das Entscheidende. Es ist schön, wenn es da ist, aber das Innere ist das Wichtigste.
Bedeutung der Sprache und des Verhaltens in der Ehe
Nun geht es etwas weiter, und zwar über unbedachte Worte. Zum Beispiel lesen wir in Kapitel 13, Vers 2: Die Frucht seiner Worte genießt der Fromme, aber der Verächter ist gierig nach Frevel. Wer seine Zunge hütet, bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, über den kommt Verderben.
Auch hier wird ganz drastisch die Bedeutung der Sprache deutlich. Wer immer nur so dahinspricht, wer seine Zunge nicht unter Kontrolle hat und nicht überlegt, was er eigentlich sagt, über den kommt Verderben. Das ist auch für einen Ehepartner nicht gut. Darauf sollten wir ebenfalls achten.
Diese Punkte sind entscheidend, denn die Bibel macht uns vor Augen, dass die Gemeinschaft mit dem Toren nicht gesucht werden soll (Kapitel 14, Vers 17). Nach Möglichkeit sollte es keine Person sein, die Zorn und Intrigen verbreitet, denn das schadet uns. Auch keine Person, die eifersüchtig ist (Kapitel 14, Vers 30). Das wird allgemein gesagt, gilt aber natürlich auch für einen Ehepartner.
Möglichst sollte jemand auf Zank verzichten (Kapitel 17, Vers 19). Das wird uns auch noch einmal definitiv von der Frau gesagt, nämlich in Kapitel 19, Vers 13. Dort lesen wir: Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches Weib ist wie ein ständig triefendes Dach.
Diesen Vers habe ich schon einmal in einem anderen Zusammenhang erwähnt, eben zum Zank. Stellt euch vor, euer Haus hat ein paar Lecks im Dach, und es läuft Wasser herunter, während es gerade regnet. Die Balken fangen an zu moder, alles beginnt zu schimmeln, alles wird schlecht. So ist eine Frau, die immer zänkisch ist, die also mit jedem zankt – mit euch und mit anderen. Das bringt Unfrieden in eurer Familie, in allen Beziehungen, in denen ihr steckt. Das ist schlecht, da sollte man besser die Finger davonlassen.
In Kapitel 19, Vers 26 wird gesagt: Wer seine Eltern verachtet, der hasst Gott. Hier ist also auch wichtig, dass man möglichst niemanden wählt, der negativ von den eigenen Eltern spricht. Wie sich eine Frau oder ein Mann seinen Eltern gegenüber verhält, kann ein Kennzeichen dafür sein, wie diese Person allgemein mit anderen umgeht, denkt oder handelt.
In Kapitel 20, Vers 1 wird uns davon abgeraten, übermäßigen Alkohol zu trinken. Das sind ganz profane Dinge. Wenn ich das auf den Ehepartner anwende: Heirate niemanden, der Alkoholiker ist. Meistens sind es ja Frauen, die negative Erfahrungen mit ihren Männern machen, weil mehr Männer Alkoholiker sind als Frauen. Ihr merkt sicherlich, dass das eine Ehe kaputtmachen kann.
Ich erinnere mich an ein Ehepaar, mit dem ich mich vor zwei Jahren unterhalten habe. Der Mann war Alkoholiker, und die Frau litt stark darunter. Klar, dass zänkische Frauen unerträglich sind, finden wir noch einmal in Kapitel 21, Vers 9: Besser im Winkel auf dem Dach wohnen als mit einem zänkischen Weib zusammen in einem Hause.
Gerade in diesen Bildern wird deutlich, wie sehr diese Charaktereigenschaften entscheidend sind für ein glückliches Zusammenleben. Ich wiederhole: Es geht nicht in erster Linie um das Äußere. Wir haben ja schon im Umgang mit Geld gesehen, dass nicht Reichtum oder Arbeit glücklich macht, sondern Weisheit.
Hier finden wir nicht das schöne Äußere, sondern eben, dass nicht eine zänkische Art vorhanden ist. Das macht das Leben schwer oder sogar unerträglich. So scheint es hier zu sein.
In Kapitel 21, Vers 17 lesen wir: Wer gerne in Freuden lebt, wird Mangel haben, und wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich. Hier soll deutlich gesagt werden: Wenn jemand nur an Luxus denkt – „Das muss ich haben, das auch noch“ –, dann wird er schlecht dastehen. Ich würde das so übersetzen: Du wirst nie auf den grünen Zweig kommen.
In deiner Ehe wird es immer wieder Probleme geben, auch mit Geld, wenn du dich ständig nur nach Luxus ausrichtest. Die genannten Dinge sind ja Luxusartikel.
Diese zänkischen Frauen kommen dann noch ein drittes Mal vor, um das vor Augen zu malen, und zwar in Kapitel 21, Vers 19. Salomo hat das sehr ernst genommen, wobei er ja knapp tausend Frauen hatte. Da werden wahrscheinlich auch ein paar zänkische dabei gewesen sein.
Kapitel 21, Vers 19: Besser in der Wüste wohnen als bei einem zänkischen und zornigen Weib. Also noch schlimmer als im Winkel auf dem Dach ist es, besser irgendwo in der Einöde, möglichst weit weg, als unter einem Dach mit einer zänkischen Frau zu leben. Immer radikale Bilder – das zeigt, wie deutlich darauf hingewiesen wird.
Kapitel 22, Vers 14: Der Mund unzüchtiger Weiber ist eine tiefe Grube; wem der Herr zürnt, der fällt hinein. Hier werden Frauen, die unzüchtig reden, sogar als Strafe von Gott erwähnt. Das ist eine recht drastische Aussage. Es wird gesagt, dass das euch ziemlich stark treffen kann.
Unzüchtige Weiber sind diejenigen, die mit ihrem Mund unzüchtig sind, die Dinge reden, die nicht der Weisheit Gottes entsprechen, die leichtfertig daherreden, andere Menschen verführen oder Dinge sagen, die gegen die Ordnung Gottes sind. Das ist schlimm für einen Mann. Umgekehrt natürlich auch für eine Frau, aber hier wird insbesondere die Frau erwähnt.
Weiter geht es mit Kapitel 23, Vers 27 und folgende: Denn die Hure ist eine tiefe Grube, und die fremde Frau ist ein enger Brunnen; auch lauert sie wie ein Räuber und mehrt die Treulosen unter den Menschen.
Hier soll das Negative einer treulosen Frau deutlich gemacht werden. Es wird die Ehefrau erwähnt, die einen anderen verführt – das ist schlecht. Davon leiden die Menschen, das schadet anderen und natürlich dir selbst. Erst wird die Prostituierte erwähnt, dann die fremde Frau, die verheiratet ist und andere zur Untreue verführt.
Es wird gesagt, dass das schlecht ist. Vorhin habe ich einen Vers zur Treue nicht gefunden, hier habt ihr ihn: Treue ist wichtig, Untreue ist ein negatives Kennzeichen, das möglichst nicht vorhanden sein sollte.
Kapitel 25, Vers 23: Wind mit dunklen Wolken bringt Regen, und heimliches Geschwätz schafft saure Gesichter. So schöne Bilder, nicht? Ihr könnt euch richtig vorstellen, wie heimliches Geschwätz getuscht wird und plötzlich fallen die Fragen: Was hat der erzählt? Was hat er gesagt?
Das, was wir im Neuen Testament als Afterrede oder üble Nachrede kennen, ist hier gemeint. Es ist nicht gemeint, dass ich positive Dinge geheimnisvoll weitergebe, etwa wenn jemand Probleme hat und ich ihn insgeheim ermutige. Nein, hier ist heimliches Geschwätz gemeint, das Geheimnisse anderer ausplaudert und schlecht über andere redet.
Diese lockere Zunge, diese unzüchtige Rede – all das ist gemeint mit heimlichem Geschwätz. Die zänkischen Frauen begegnen uns noch einmal. Im selben Kapitel, Vers 24, steht: Besser im Winkel auf dem Dach sitzen als mit einem zänkischen Weib zusammen im Haus.
Das ist eine wörtliche Wiederholung des Verses, den wir gerade schon einmal gelesen haben. Auch das wird als Negatives dargestellt.
Eifersucht habe ich schon erwähnt. Die zänkischen Frauen begegnen uns hier zum sechsten oder fünften Mal, nämlich in Kapitel 27, Vers 15: Ein zänkisches Weib ist wie ein triefendes Dach; wenn es sehr regnet, lässt sich das vergleichen.
Das triefende Dach ist nur schlimm, wenn es sehr regnet, wenn eine Überschwemmung droht, wie in Bayern. So vergleichbar ist das mit einer zänkischen Frau.
Wir sollten nach Möglichkeit nicht nur ans Vergnügen denken. Für Männer und Frauen gilt das in Kapitel 28, Vers 7: Wer die Lehre bewahrt, ist ein vernünftiger, verständiger Sohn; wer aber ein schlimmer Geselle ist, der macht seinem Vater Schande.
Hier geht es um die Jungen, aber auch um Überfluss und schlechtes Benehmen. Wer Überfluss liebt, wird auf Dauer schlecht dastehen. Habgier ist schlecht, Schmeichelei anderen gegenüber ist auch schlecht.
Dann wird noch gesagt – das hatte ich schon einmal erwähnt – in Kapitel 30, Vers 15: Die Frauen, die nie genug haben, das kann ein Problem sein. Dort heißt es: Der Blutegel hat zwei Töchter, die heißen „Gib her, gib her“. Drei sind nicht zu sättigen, und vier sagen nie: „Es ist genug“ – das Totenreich, die Frau und der Frau in verschlossenem Schoß, die Erde, die nicht des Wassers satt wird, und das Feuer, das spricht: „Es ist nicht genug.“
Hier wird insbesondere von Frauen gesprochen, im Zusammenhang mit den Kindern, aber es ist nicht nur auf Kinder bezogen, sondern allgemein gemeint: Jemand, der nie gesättigt ist, der nie zufrieden ist, ist natürlich ein Problem.
Positive Eigenschaften einer Frau nach den Sprüchen
Nachdem wir einen Blick darauf geworfen haben – manchmal sicherlich lächelnd, manchmal vielleicht ernst – wie eine Frau nicht sein sollte, wollen wir nun die restliche Zeit darauf verwenden, was uns die Sprüche darüber sagen, wie eine Frau sein sollte. Ein besonderes Augenmerk möchte ich dabei auf Sprüche 31 richten, aber nicht nur. Zuerst möchte ich einen kleinen Durchgang durch die Sprüche machen und mich dann den letzten Teil, Sprüche 31, etwas ausführlicher widmen.
Wenn wir wieder von vorne anfangen, finden wir in Kapitel 1, Vers 8: „Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters und verlasse nicht das Gebot deiner Mutter.“ Das, was ich vorhin genannt habe – dass es schlecht und abgelehnt ist, die Eltern zu verachten – wird hier umgekehrt herausgehoben. Wer sich den Eltern positiv gegenüberstellt, so sollte es eigentlich sein.
Dann wird gesagt, dass Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes ein langes Leben bringt. Das steht in Kapitel 3, Vers 2 und gilt allgemein für alle Menschen, natürlich auch für die Frau. Dort heißt es: „Wer die Gebote Gottes hält, der wird langes Leben, gute Jahre und Frieden haben.“
Es wird außerdem gesagt, dass Weisheit besser ist als Geld und Besitz. In Kapitel 3, Vers 13 steht: „Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt! Es ist besser, sie zu erwerben als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold.“ Hier wird deutlich: Wenn ich das umgekehrt versuche, könnte ich sagen: Heirate nicht unbedingt eine reiche Frau, sondern lieber eine weise Frau. Weisheit ist wichtiger als Reichtum. Wenn du in einer Beziehung bist, ist das das, worauf es wirklich ankommt.
Versuche auch als Mann, die Weisheit deiner Frau zu fördern und nicht nur darauf zu achten, möglichst viel zu verdienen. Denn Weisheit ist das Wesentliche bei deiner Frau und natürlich auch bei dir.
Dass die Gebote Leben geben, werde ich jetzt nicht noch einmal erwähnen. Dass Weisheit wertvoller als Besitz ist, finden wir auch in Kapitel 8, Vers 18. Dass der Weise zur Rechtweisung liebt, haben wir ausführlich am vorletzten Sonntag besprochen (Kapitel 9, Verse 7-9). Das gilt natürlich auch für den Ehepartner. Ein Ehepartner, der vollkommen kritikunfähig ist, ist schwierig – das ist ein Problem. Auch hier ist Weisheit eine wesentliche positive Eigenschaft.
In Kapitel 12, Vers 4 werden speziell Frauen herausgehoben. Ich möchte ja nicht nur allgemeine Aussagen der Sprüche nehmen, sondern auch speziell das, was Frauen betrifft. Dort heißt es: „Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone, aber eine schandbare ist wie Eiter in seinem Gebein.“ Eiter im Gebein macht krank und kann sogar zum Tod führen. Es ist ein Entzündungsherd, der weh tut und Schmerzen verursacht – das beschreibt eine schandbare Frau.
Demgegenüber steht die tüchtige Frau. Tüchtig bedeutet hier, dass sie sich einsetzt und ihre Arbeit macht. Tüchtig kann aber auch geistlich verstanden werden, nämlich tüchtig entsprechend den Ordnungen, wie Gott es eigentlich haben will. So wie wir sagen, ein Schiff sei seetüchtig, so ist die Frau hier gottestüchtig. Das meint nicht nur Fleiß, sondern auch eine Tüchtigkeit, die darüber hinausgeht.
In Kapitel 14, Vers 1 werden die weisen Frauen erwähnt: „Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus, aber ihre Torheit reißt es mit eigenen Händen nieder.“ Wir müssten uns lange damit beschäftigen, was die Sprüche über Torheit sagen. Ein bisschen haben wir das in der ersten Bibelarbeit behandelt. Wenn eine Frau sich nach Torheit ausrichtet, wird ihr Haus eher vernichtet werden. Es wird schlecht gehen, mühsam sein und Probleme geben.
Dem wird gegenübergestellt, dass eine Frau Weisheit nachstrebt. Das, was ich euch vorhin gesagt habe: Männer, fördert die Weisheit eurer Frauen! Ihr selbst hoffentlich auch, aber gerade im Verhalten zueinander. Schätzt es, wenn Weisheit bei eurer Frau ist. Wenn ihr merkt, dass da tatsächlich Orientierung nach dem Wort Gottes ist, dann könnt ihr auch Korrektur bekommen. Das hilft euch in eurer Position weiter. Weise Frauen – das ist etwas, worüber wir als Männer glücklich sein sollten, wenn wir sie haben.
Die Furcht des Herrn ist gut – nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer. Direkt im Vers danach steht: „Wer den Herrn fürchtet, wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, geht auf Abwegen.“ Furcht des Herrn ist häufig parallel mit Weisheit verbunden. Weisheit ist also nicht neutral, sondern richtet sich gerade danach, wie es geistlich im Leben deines Partners, deiner Frau, aussieht.
Dass Geduld wichtig ist, auch in der Ehe, sollte uns selbstverständlich sein. In Kapitel 14, Vers 29 finden wir das nicht nur für Frauen, aber auch für Frauen gilt: „Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit.“ Wenn die Frau weise sein soll, wie wir es gerade gehört haben, dann sollte sie auch geduldig sein. Wer ungeduldig ist, ist ein Tor – so wird das hier vor Augen gemalt.
Genauso wichtig sind sanfte Antworten. Kapitel 15, Vers 1 sagt: „Eine linde Antwort stillt den Zorn, aber ein hartes Wort erregt Grimm.“ Auch das ist wichtig im Umgang miteinander, nicht nur für Frauen, aber auch für Frauen.
Dann die innere Fröhlichkeit – Kapitel 15, Vers 13 ist ein wichtiger Punkt in unserem Leben. Fröhlichkeit kommt auch noch einmal in Kapitel 17, Vers 22 vor.
Außerdem fand ich das Bild in Kapitel 24, Vers 26 sehr schön: „Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.“ Das ist auch schön – man könnte es fast als Spruch in einem Poesiealbum schreiben. Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.
Freut euch also über liebliche Antworten eurer Frauen! Das ist wie ein Kuss, könnte ich als Mann sagen. Oder als Frau strebt danach, liebliche Antworten zu geben. Das ist genauso ein Zeichen liebevoller Zuwendung wie eine Umarmung, ein Kuss oder ein „Ich liebe dich“. Eine liebliche Antwort.
Ausführliche Betrachtung von Sprüche 31
Ja, die tüchtige Frau finden wir besonders im Kapitel 31, genauer gesagt in den Versen 10 bis 31. Dieses Kapitel wollen wir uns zum Abschluss unserer Bibelarbeit heute etwas genauer anschauen.
Es beginnt in Vers 10: „Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen.“ Manche Übersetzungen sprechen hier auch von Korallen. Wichtig ist jedoch nicht, ob es Perlen oder Korallen sind, sondern dass die Frau viel wertvoller ist als jedes kostbare Schmuckstück. Sowohl Perlen als auch Korallen stehen hier symbolisch für wertvollen Schmuck.
Übrigens kommen Perlen und Korallen auch im Kapitel 18, Vers 22 vor. Dort heißt es: „Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vor dem Herrn.“ Auch in Vers 14 wird die Ehefrau als Geschenk Gottes bezeichnet: „Eine verständige Ehefrau kommt vom Herrn.“ Es ist also ein Geschenk, das Gott gibt.
Zum Vergleich: In Kapitel 3, Vers 15 wird dieselbe Wertschätzung für die Weisheit ausgedrückt. Dort heißt es, die Weisheit sei edler als Perlen, und alles, was man sich wünschen kann, sei ihr nicht vergleichbar. Hier wird also der Wert einer von Gott geschenkten Ehefrau, nämlich der tüchtigen Frau, mit dem Wert der Weisheit verglichen. Die Weisheit wird in den Sprüchen über alles gestellt. Daraus ergibt sich, wie immens wichtig eine solche Frau für einen Mann sein kann – wichtiger als gesellschaftlicher Rang oder Reichtum. Die Weisheit Gottes und eine tüchtige Frau sind von größter Bedeutung.
Den Begriff „tüchtig“ haben wir schon an anderer Stelle behandelt, deshalb gehe ich hier nicht weiter darauf ein.
In Vers 11 heißt es: „Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.“ Manche Übersetzungen sprechen hier nur von „Brot“. Brot wird oft als Symbol für Grundnahrungsmittel verwendet, etwa auch im Vaterunser. Gemeint ist hier also die Nahrung im weitesten Sinne, das, was man zum Leben braucht.
Die Frau setzt sich vor allem zu Hause ein, im Haushalt. Das Herz des Mannes darf sich auf sie verlassen, es gibt Vertrauen. Der Mann kann ihr die Verantwortung für das Haus überlassen. Das bedeutet nicht, dass er alles kontrollieren muss. Oberhaupt in der Familie zu sein, heißt nicht, jede Handlung der Frau zu überwachen, sondern ihr vertrauensvoll das Haus anzuvertrauen.
Das Herz des Mannes darf sich auf sie verlassen, er braucht nicht unruhig zu sein, wenn er von zu Hause weggeht. Er weiß, sein Haus ist in guten Händen. Sie sorgt dafür, dass es immer das gibt, was gebraucht wird.
Weiter heißt es: „Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.“ Diese Frau ist gültig und treu, unabhängig davon, ob es im Leben gut oder schlecht läuft. Hier wird auf das Eheversprechen angespielt, treu zu sein durch alle Lebenslagen – durch Leiden, Krankheit und Schwierigkeiten. Eine treue Ehefrau tut ihrem Mann ihr Leben lang Liebes und kein Leid. Auch wenn es mal Probleme gibt, soll sie ihm Gutes tun und ihn erbauen.
Es folgt: „Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gern mit ihren Händen.“ Das ist keine Aufforderung an alle Frauen, Handwerkerinnen zu sein, sondern es bedeutet allgemein, dass sie nicht faul ist. Sie scheut sich nicht, ihre Hände für den Haushalt einzusetzen. Wolle und Flachs sind Grundmaterialien der Arbeit. Später wird beschrieben, dass sie Teppiche und andere Dinge herstellt. Hier sorgt sie schon für die Grundlagen im täglichen Leben.
Weiter heißt es: „Sie ist wie ein Kaufmannschiff, ihren Unterhalt bringt sie von fern.“ Das bedeutet, sie sucht nicht nur die einfachste Lösung. Sie bringt ihre Waren von weit her, so wie ein Kaufmannsschiff einen weiten Weg auf sich nimmt, um Gewinn zu erzielen. Sie sucht die beste Qualität und den besten Preis, scheut keine Mühe und setzt Energie und Kraft ein.
„Sie steht früh auf und gibt Speise ihrem Haus und den Mägden.“ Hier stellt sich die Frage, wie das in eurem Zuhause ist. Manche haben Knechte und Mägde, andere nicht. Gemeint ist nicht, dass sie nur herumkommandiert, sondern dass sie selbst früh aufsteht, noch bevor die anderen aufstehen, um alles vorzubereiten. So läuft am Morgen alles reibungslos.
Sie „trachtet nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg vom Ertrag ihrer Hände.“ Das zeigt, dass sie fleißig ist und Überschuss erwirtschaftet. Sie investiert diesen Überschuss wieder in das Wohl der Familie. Man könnte fast sagen, sie betreibt ein kleines Wirtschaftsunternehmen. Die Frau ist also auch geschäftstüchtig und erweitert ihr Gebiet, ohne dabei die Verpflichtungen zu Hause zu vernachlässigen.
In Vers 17 heißt es: „Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und regt ihre Arme.“ Das Gürten der Lenden ist ein Bild für Vorbereitung und Tatkraft. Früher band man mit einem Gürtel die langen Gewänder hoch, um beweglicher zu sein. Hier steht symbolisch, dass sie sich kraftvoll auf ihre Aufgaben vorbereitet. Diese Kraft sucht sie nicht durch Meditation, sondern durch das Vertrauen zu Gott.
Sie „merkt, wie ihr Fleiß Gewinn bringt, ihr Licht verlischt des Nachts nicht.“ Das bedeutet nicht, dass sie die ganze Nacht durcharbeitet oder verschwenderisch mit Licht umgeht. Vielmehr hat sie durch ihre Arbeit so viel erreicht, dass sie sich auch nachts eine Lampe leisten kann, etwa um aufzustehen. Eine Frau darf auch ruhig schlafen; es ist nicht gemeint, dass sie Tag und Nacht arbeiten soll.
Sie „strickt ihre Hand aus nach dem Roggen und ihre Finger fassen nach der Spindel.“ Roggen und Spindel sind Teile einer Spinnmaschine, mit denen Wolle oder Flachs zu Fäden verarbeitet werden. Sie arbeitet selbst und stellt Stoffe her, um das Haus zu versorgen.
„Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Bedürftigen.“ Das zeigt, dass sie nicht nur für sich selbst arbeitet, sondern auch anderen hilft, die in Not sind. Sie gibt nicht nur Almosen, sondern reicht ihnen die Hand, was eine innige Verbindung und echte Anteilnahme bedeutet. Das spricht gegen Individualismus und Kokonbildung. Eine Frau nach Gottes Herzen sieht die Not über die Familie hinaus und ist bereit, materiell und emotional zu helfen.
„Sie fürchtet für ihre Familie nicht den Schnee, denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.“ Damals gab es keine Zentralheizung, deshalb brauchte man warme Kleidung. Die Frau sorgt vorausschauend dafür, dass es keine Notlage gibt, auch wenn schwierige Zeiten kommen.
„Sie macht sich selbst Decken, feine Leinwand und Purpur ist ihr Kleid.“ Hier geht es nicht darum, dass sie nur auf äußere Schönheit achtet. Purpur und feine Leinwand (Byssos) waren damals sehr wertvolle Stoffe, meist Königen vorbehalten. Sie kann sich also auch schön kleiden, aber ohne anderen etwas wegzunehmen. Die Familie hat Vorrang, und dennoch sorgt sie auch für sich selbst.
„Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.“ Die Ältesten einer Stadt trafen sich an den Toren, um Entscheidungen zu fällen. Der Mann profitiert sehr von solch einer Frau, denn er kann seine Aufgaben nur erfüllen, wenn sie ihm den Rücken freihält. Die Frau ist eine Krone oder ein Schmuck für ihren Mann.
„Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt sie dem Händler.“ Wieder zeigt sich ihre Geschäftstüchtigkeit und Eigenständigkeit. Sie handelt selbständig, ohne bei jeder Kleinigkeit den Mann zu fragen. Unterordnung bedeutet hier nicht, bei allem um Erlaubnis zu bitten, sondern im Vertrauen zu handeln, das ihr der Mann schenkt.
„Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages.“ Kraft und Würde sind hier übertragen gemeint. Sie lässt sich nicht gehen, macht sich nicht lächerlich, sondern richtet sich nach Gottes Willen. Sie ist fröhlich und zuversichtlich, weil sie weiß, dass alles vorbereitet ist und Gott dabei ist.
„Sie tut ihren Mund mit Weisheit auf, und ihre Zunge ist gütige Weisung.“ Das bezieht sich auf ihre Gespräche, sowohl mit dem Mann als auch in der Erziehung. Ihre Worte sind von Weisheit geprägt, nicht von Torheit, Zank oder übler Nachrede. Der Umgang mit Worten ist ebenso wichtig wie der Fleiß.
Die folgenden Verse fasse ich etwas schneller zusammen: Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr Brot nicht mit Faulheit. Sie ist aktiv und beteiligt sich an allem. Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: „Es sind viele tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle.“ Das wäre doch schön!
Die Frau arbeitet also nicht einsam und allein, sondern erhält Anerkennung durch ihren Mann. Diese Anerkennung soll nicht nur pro forma sein, sondern ehrlich und beständig. Das ist eine Herausforderung für Männer, ihre Frauen zu loben und zu ermutigen.
„Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben.“ Äußere Schönheit ist gut, aber das Wichtigste ist die Furcht des Herrn, die Unterordnung und die Weisheit. Am Ende geben die Früchte ihrer Hände Zeugnis, und ihre Werke werden öffentlich gelobt.
Damit möchte ich abschließen. Es ist eine Herausforderung für Frauen und Männer. Die Aufgaben der Frau sind eng mit denen des Mannes verbunden. Männer sollen ihren Frauen vertrauen, sie loben und unterstützen. Frauen sollen Gottes Maßstäbe für ihr Leben suchen, Veränderungen annehmen und sich in dem bestätigt wissen, was sie schon leben.
Man darf nicht vergessen: Hier wird ein Idealbild gezeigt, das wahrscheinlich niemand vollkommen erreicht. Das soll uns aber nicht entmutigen, sondern uns anspornen, diesem Ideal nachzueifern.
Zum Abschluss dieser Morgenstunde wollen wir miteinander beten. Ich möchte euch bitten, dazu aufzustehen.