Begrüßung und Einführung ins Thema
Guten Morgen allerseits! Es ist großartig, hier bei euch zu sein. Schön, dass so viele gekommen sind. Ich komme sehr gern nach Eitlingen. Über die vielen Jahre sind die Schwestern hier zu meinen besonderen Freunden geworden.
Danke auch an Carsten. Das war wirklich super. Ich bewundere, was manche Leute so können – das ist beeindruckend.
Wir haben jetzt ungefähr eine halbe Stunde zusammen. Das Thema lautet: Jesus – wer sonst bringt dich in den Himmel?
Ich lese ein paar Verse aus Lukas Kapitel 23 vor. Wer eine Bibel hat, kann gerne mitlesen. Ich beginne bei Vers 39. Dort hängt Jesus am Kreuz, genau dort, wo Carsten in seiner Vorstellung aufgehört hat.
Dann lesen wir über Jesus und die beiden gehängten Übeltäter. Einer von ihnen lästert Jesus: „Bist du nicht der Christus? Dann rette dich selbst und uns!“
Der andere aber antwortet und weist ihn zurecht: „Fürchtest du Gott nicht, da du doch im selben Gericht bist? Wir empfangen mit Recht, was unsere Taten wert sind. Dieser aber hat nichts Ungeziemtes getan.“
Dann spricht er zu Jesus: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst.“
Jesus antwortet ihm: „Wahrlich, ich sage dir, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lukas 23,39-43)
Persönliche Reflexion über den Himmel
Es geht um den Himmel – wer sonst bringt dich in den Himmel?
Als ich ungefähr in eurem Alter war – ich bin jetzt schon 51 Jahre alt, also um einige Jahre älter – war der Tag meines Todes für mich noch viel weiter entfernt als der Tag meiner Geburt. Wenn man aber so 16, 18 oder 20 Jahre alt ist, denkt man kaum an den Himmel. Für mich war der Himmel damals sehr weit weg, jahrzehntelang. Außerdem war der Himmel nie ein wirkliches Thema für mich, weil er immer irgendwie mystisch erschien.
Der Himmel war für mich etwas Unwirkliches. Den Tisch kann ich anfassen, aber was ist der Himmel? Das ist etwas Mystisches, von dem niemand genau weiß, wie es ist.
Allerdings, wenn man älter wird, rückt der Himmel immer näher und man denkt öfter darüber nach. Ich gehe immer häufiger zu Beerdigungen. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich schon bei Beerdigungen war – inzwischen sind es mehr als bei Hochzeiten. Das ist eine Alterserscheinung: Je älter man wird, desto mehr Beerdigungen besucht man.
Gerade letzte Woche, vor ein paar Tagen, ist eine liebe Freundin im Alter von 49 Jahren gestorben. Sie hat leider Selbstmord begangen.
Dinge entwickeln sich im Laufe eines Lebens, und man merkt, dass das Leben nicht so ist, wie man es sich mit 20 Jahren immer vorgestellt hat.
Man fragt sich dann bei Menschen, die sterben oder verunglücken: Wo sind sie jetzt? Wie geht es ihnen? Besonders, wenn man diese Menschen lieb hat.
Die Realität des Himmels durch die Auferstehung Jesu
Jesus, nachdem er am dritten Tag, am Ostersonntag, auferstanden war, hat sich sehr viel Mühe gegeben, den Jüngern zu zeigen, dass der Himmel etwas ganz Reales ist. Der Himmel ist wirklich, nicht nur mystisch oder symbolisch.
Nachdem Jesus auferstanden war, ist er seinen Jüngern immer wieder begegnet – in seinem Auferstehungsleib. Im Lukas-Evangelium lesen wir im nächsten Kapitel, Vers 36, von einer solchen Begegnung. Ich lese einige Verse vor:
Der Auferstandene stand mitten unter ihnen, während sie redeten. Er sagte zu ihnen: „Schalom, Friede mit euch.“ Doch sie erschraken und wurden von Furcht erfüllt. Sie meinten, einen Geist zu sehen.
Wisst ihr, was ein Geist ist? Ein Geist ist etwas, das man sieht, aber wenn man hin geht, ist da nichts. Man greift, doch es ist leer.
Jesus sagte zu ihnen: „Ihr glaubt, ich sei ein Geist?“ Dann sprach er weiter: „Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken in eurem Herzen auf? Seht meine Hände und meine Füße; ich bin es. Tasts mich an, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Blut, wie ihr seht, dass ich es habe.“
Nachdem er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie immer noch nicht glaubten, fragte Jesus: „Habt ihr etwas zu essen?“ Sie gaben ihm Fisch, denn Jesus sagte: „Ich habe Hunger.“
Das bedeutet, Jesus hat sich große Mühe gegeben, den Jüngern zu zeigen, dass der Himmel und die Auferstehung völlig real sind.
Die Begrenztheit unserer Wahrnehmung und die Dimensionen des Himmels
Nun, warum erscheint uns das so unrealistisch? Das hat einen ganz einfachen Grund. Du und ich leben in einer dreidimensionalen Welt. Das heißt, ich kann mich in der Länge bewegen, ich kann vorwärts und rückwärts gehen, ich kann in der Breite gehen und ich kann nach oben und unten gehen. Dreidimensional bedeutet Höhe, Breite und Tiefe.
Eigentlich leben wir in dreieinhalb Dimensionen, denn man nennt das die Raum-Zeit-Dimension. Zeit ist auch eine Dimension, aber Zeit kannst du nur in eine Richtung erleben. Du kannst nur in die Zukunft, also nach morgen, leben, nicht zurück nach gestern. Falls hier jemand ist, der sich an morgen erinnert, kann er später zu mir kommen, ich bete für ihn.
Aber das ist die Sache: Wir leben in dreieinhalb Dimensionen und mehr können wir uns nicht vorstellen. Aber hier habe ich einen Trick für euch: Du kannst dir auch weniger vorstellen, nämlich zwei Dimensionen. Das geht.
Nehmen wir an, wir leben in einer zweidimensionalen Welt. Dann könnte man nicht auf einen Kran klettern, denn das wäre die dritte Dimension. Das heißt, wir leben in einer Flachwelt, alles ist flach. Nehmen wir an, das ist Herr Flach und das ist Frau Flach, und beide sind ganz flach. Ich nehme jetzt als Beispiel ein Blatt Papier. Das stimmt nicht ganz, weil das Blatt Papier auch eine Stärke hat, und diese Stärke wäre bereits die dritte Dimension. Aber nehmen wir mal an, es hätte keine Höhe, nur Länge und Breite.
Also Herr und Frau Flach schauen sich gegenseitig an. In dieser Welt gibt es keine Figurenprobleme, man ist höchstens länger oder breiter. Sie küssen sich und sind ganz glücklich in zwei Dimensionen. Frau Flach hat sieben Kinder. Um seine sieben Kinder zu küssen, muss Herr Flach um Frau Flach herumgehen. Dann sieht er Kind eins, zwei, drei und küsst sie alle, bevor er wieder zurückgeht. So leben sie in der zweidimensionalen Welt, mehr gibt es nicht.
Jetzt stellt euch vor, Herr Flach könnte aus irgendeinem Grund plötzlich in die dritte Dimension aufsteigen. Herr Flach hat nun drei Dimensionen: nicht nur Länge und Breite, sondern auch Höhe. Jetzt schaut er von oben herunter und sagt: „Meine liebe Frau, du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, was um dich herum ist. Da hinten gibt es Berge, da sind hohe Bäume, dreißig Meter hoch.“
Frau Flach antwortet: „Mein Mann, du gehörst in die Klapsmühle. Es gibt keine Höhe, es gibt nur Länge und Breite. Wovon redest du? Höhe ist nicht da, Höhe ist irreal, Höhe ist nur ein Wort, das ist mystisch und mehr nicht.“
Aber jetzt habe ich eine Frage: Wer von den beiden hat mehr Realität? Natürlich Herr Flach, denn er hat eine Dimension mehr. Er kann immer noch zu seiner Frau runtergehen und sie in zwei Dimensionen küssen, kein Problem. Aber er hat die dritte Dimension, die er vorher nicht hatte.
Seht ihr, als Jesus mit seinem Auferstehungsleib seinen Jüngern begegnete, hatte er immer noch Hunger, er aß weiterhin, man konnte ihn berühren. Aber er musste nicht mehr durch die Tür gehen, er war einfach da. Er musste auch nicht mehr durch die Tür hinausgehen, er war einfach weg. Das ist nicht irreal, das ist nur eine weitere Dimension und sonst nichts.
Das Schwierige ist, dass wir uns mehr Dimensionen nicht vorstellen können. Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die das können: Kinder und Mathematiker. Aber bei mir funktioniert das nicht.
Jesus hat einmal zu seinen Jüngern gesagt, in Johannes 3,12: „Wenn ihr das Irdische nicht glaubt, was ich in drei Dimensionen sage, wie werdet ihr mir glauben, wenn ich vom Himmel rede, von vier, fünf, sechs Dimensionen?“ Dann glaubt ihr mir noch weniger. Aber das sind die Dimensionen, in denen ich zuhause bin.
Höhlenforschen als Bild für das Leben in der Sünde und die Rettung
Eines, was ich sehr gerne mache, ist Höhlenforschen. Heute habe ich kaum noch Zeit dafür, aber früher habe ich oft mehrere Tage am Stück in Höhlen verbracht – meistens vier oder fünf Tage. Bei uns gibt es sehr viele Höhlen, ungefähr tausend. Die längste erforschte Höhle bei uns ist 94 Kilometer lang.
Dafür braucht man ungefähr zwei Wochen, um hinein- und wieder herauszukommen. In solchen Höhlen macht man das, was ich euch vorgezeigt habe: das Brusiken. Dabei muss man sich an Schächten hochbrusiken, sich abseilen und so weiter. Es ist dunkel, nass und kalt, aber ansonsten ist es ähnlich wie bei anderen Höhlen.
Beim Höhlenforschen gehe ich oft mit Gruppen hinein. Wir übernachten auch in der Höhle, in der wir forschen. Unsere Höhle heißt Dachstein Südwand Höhle. Sie ist erst zwölf Kilometer lang, aber extrem schwierig zu begehen. Man kann sie mit einem kleinen Mount Everest vergleichen, den man erklimmen muss.
Das Besondere ist, dass wir dort schlafen. Dabei erzähle ich oft die Geschichte vom ersten Adam, dem ersten Höhlenforscher. Gott sagte zu Adam: „Du kannst alles tun, du kannst tausende Höhlen erforschen, tausende Gipfel besteigen, aber in diese eine Höhle darfst du nicht hineingehen. Wenn du das tust, wirst du sterben.“
Adam sah diese eine Höhle und wollte unbedingt hinein, zusammen mit seiner lieben Eva. So wurden sie die ersten Höhlenforscher. Doch die Höhle brach nach ihrem Eintritt zusammen und kollabierte. Seitdem sind Adam und Eva keine Höhlenforscher mehr, sondern Höhlenbewohner, die in der Höhle wohnen.
Das ist es, was die Bibel sagt: Wir sind irdisch, an die Sünde gebunden, an die Sünde verkauft. Du bist an die Höhle verkauft, du wohnst darin. Wenn man in der Höhle übernachtet, kann man sich das so vorstellen: Hier wohne ich, hier bekomme ich meine Kinder, hier muss ich aufwachsen. Die Höhle ist alles, was ich habe.
Es gibt große Räume, kleine Räume, trockene Räume und nasse Räume, aber hier lebe ich. Jetzt stell dir vor, ein zweiter Höhlenforscher entfernt draußen alle Steinblöcke, die die Höhle versperrt haben. Er kommt zu dir, dem Höhlenbewohner, und sagt: „Liebe Höhlenbewohner, ich habe eine gute Botschaft. Draußen gibt es Sonne, Bäume, Vögel, Wärme und sogar Kaffee. Draußen ist es schön bei meinem Vater.“
Was sagen die Höhlenbewohner? „Der spinnt. Es gibt keine Sonne. Wir sind schon fünf Generationen hier und haben noch nie Sonne gesehen. Es gibt keinen Kaffee, den haben wir nie getrunken. Es gibt keine Bäume. Das sind alles nur Wunschvorstellungen.“
Doch wer hat mehr Realität: der, der von draußen in die Höhle hineinkommt, oder der, der drinnen geboren ist? Natürlich der, der draußen ist und in die Höhle hineinkommt. Der hat viel mehr Realität als ich, der in der Höhle geboren ist – und das ist der Himmel.
Die Realität und Gemeinschaft des Himmels
Nächste Frage: Also, der Himmel ist real. Er ist keine mystische oder merkwürdige Vorstellung, sondern ganz real.
Zweite Frage: Was erwartet uns eigentlich im Himmel?
Der Himmel ist zum einen ein Ort, der nicht an Materie gebunden ist und nicht an drei Dimensionen gebunden ist. Deshalb solltest du dich nie fragen, ob der Himmel hinter der Ozonschicht oder davor ist, oder ob er in einer anderen Milchstraße liegt oder in unserer. Das sind alles unsinnige Fragen, denn sie beziehen sich auf Materie.
Der Himmel hat mehr Dimensionen. Das ist eine Dimension, die du nicht sehen kannst, weil wir noch an drei Dimensionen gebunden sind. Wenn du beispielsweise in einer Höhle lebst, kannst du die Sonne nicht sehen – das geht einfach nicht.
Der Himmel wird ein Ort sein, aber er ist nicht an Materie gebunden. In Offenbarung 21 lesen wir: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Diese sind ganz anders, aber dennoch real.
Hier kommt das Wichtige: Das Eigentliche am Himmel ist nicht der Ort – ob er drei Dimensionen oder zehn hat. Das Wesentliche am Himmel ist die Gemeinschaft mit einer Person, die ewige Gemeinschaft mit Jesus Christus.
Deshalb hat ein Mensch, der Jesus hier und jetzt bereits kennt, schon hier und jetzt ein Stück Himmel auf Erden.
Jesus hat in Johannes 17, Vers 3 gesagt – bitte lest euch diesen Vers ganz langsam durch: „Das ist das ewige Leben: dich zu kennen, den einzigen wahren Gott, und den zu kennen, den du gesandt hast, Jesus Christus.“
Jesus und Gott, den Vater, so zu kennen, wie er wirklich ist – das ist der Himmel.
Darum sagt Jesus zu dem Verbrecher am Kreuz: „Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das Paradies ist ein Ort, an dem wir bei dem sind, den wir lieben. Das ist Paradies.
Die Liebe und Gemeinschaft als Himmelserfahrung
Ich nehme an, dass einige von euch verliebt sind – ich hoffe es. Das ist eine wunderschöne Zeit, genießt sie! Man bleibt übrigens. Ich bin jetzt schon 26 Jahre verheiratet. Ich habe eine extrem liebe Frau, und wir sind immer noch verliebt. Es ist ein bisschen anders als früher, aber es ist tiefer und schöner.
Ich kann euch nur raten: Heiraten ist eine super Sache, wenn du den richtigen oder die richtige findest. Aber wenn du momentan verliebt bist, dann weiß ich etwas über dich: Du willst bei ihr sein. Ich rede jetzt als Mann. Du willst einfach bei ihr sein.
Jetzt kann dich ein Freund fragen: „Ja, aber wenn du zu deiner Freundin gehst, was macht ihr da den ganzen Tag?“ Du sagst: „Ja, keine Ahnung, weiß auch nicht genau.“ Dann sagt dein Freund: „Ja, das klingt aber ziemlich langweilig.“ Nein, ist es nicht, weil du bei der bist, die du liebst.
Oft sagen sie: „Ja, wenn du in den Himmel kommst, was machst du da dauernd oben?“ „Ja, das weiß ich auch nicht genau, aber eins weiß ich: Ich bin bei dem, den ich liebe, und das ist Himmel.“ Ausschlaggebend ist nicht, was du tust oder wo du bist, sondern bei wem du bist. Das ist die Definition vom Himmel: Jesus zu kennen und Gott den Vater.
Darum: Der Apostel Paulus, der war verliebt in Jesus. Er hat sich so an Jesus gefreut, dass er gesagt hat – und das müsst ihr auch durchlesen, Freunde: Lest die Bibel! Es ist so spannend. Ihr müsst sie lesen, es ist so ein Traum, dieses Buch zu lesen.
Philipper 1,21: Da sagt der Apostel Paulus: „Mein Leben ist Christus, und Sterben ist mein Gewinn.“ Weißt du was? Wenn ich heute hier runtergefallen wäre, ich hätte nur gewonnen. Weißt du was? Es ist ja witzig, wir reden darüber, als ob es Spaß wäre, aber die Tatsache ist: Es stimmt wirklich.
Manchmal in den Bergen – ich bin ja viel in Bergen unterwegs, natürlich auch mit unseren Gruppen – haben Leute oft Angst. Das ist ja logisch, weil sie die Berge nicht gewohnt sind. Besonders, wenn sie aus Holland kommen, haben sie manchmal Angst. Dann sage ich: „Du, es kann sein, dass du es nicht überlebst.“ Gratulation, dann hast du gewonnen.
Aber natürlich wissen wir, wie wir das meinen. Paulus hat es ernst gemeint. Er hat gesagt: „Mein Leben ist Christus, sterben ist nicht nur okay, sterben ist Gewinn.“ Und wisst ihr, was der Apostel Paulus dann sagt? Er sagt: „Ich weiß nicht, was ich wählen soll.“ Einerseits will ich bei euch bleiben, bei der Gemeinde, denn das wäre besser für euch, in der Gemeinschaft mit euch zu bleiben.
Aber dann sagt der Apostel: „Aber andererseits will ich abscheiden, ich will sterben und bei Christus sein.“ Darum geht es. Paulus sagt: „Ich will einfach bei Jesus sein, ich will ihn so erleben, wie er wirklich ist.“ Denn das ist der Himmel: einfach bei dem sein, den ich liebe.
Persönliche Erfahrungen mit Familie und Reisen
Ich kann mich erinnern, dass ich relativ viel reise – etwa hundert Tage im Jahr –, um das zu tun, was ich heute auch tue. Und ich mache das gerne.
Vor Jahren, als die Kinder noch klein waren, habe ich einmal in Australien gepredigt. Die Veranstalter waren großzügig und haben auch die Flüge für die ganze Familie bezahlt. So konnte ich meine Frau und die zwei Kinder mitnehmen.
Australien ist ja doch relativ weit weg, auf der anderen Seite der Welt. Ich erinnere mich, dass wir von der Ramsau, wo ich am Berg wohne, die Straße hinunter nach Schladming gefahren sind. Schladming ist die Ortschaft, in der unser Freizeithaus, der Dauernhof, steht.
Wir fuhren also mit den Kindern, die damals etwa vier und fünf Jahre alt waren – Lukas und Lisa –, los. Eva war zu der Zeit noch nicht geboren. Meistens, wenn wir nach Schladming fahren, fährt meine Frau zum Hofer, das entspricht dem Aldi bei euch.
Die Kinder sagten dann oft: „Mama, fahren wir heute wieder zum Aldi?“ Und die Mama antwortete: „Nein, heute fahren wir ein bisschen weiter.“ So fuhren wir von Schladming nach Salzburg. Die Kinder sagten dann: „Wenn wir in Salzburg sind, gehen wir meistens in den Zoo.“ Und sie freuten sich: „Ah, Papa, wir fahren wieder in den Zoo!“
Dann sagten wir: „Heute fahren wir noch ein bisschen weiter.“ In Salzburg stiegen wir in ein kleines Flugzeug, das nach Frankfurt flog. Die Kinder sagten: „Ah, wir fliegen zu Heidi.“ Kennt ihr den Film Heidi? Die Tante lebte ja in Frankfurt. Die Kinder sagten: „Ah, wir besuchen die Heidi.“
Wir antworteten: „Heute fahren wir noch ein bisschen weiter.“ So flogen wir von Frankfurt nach Singapur und weiter.
Aber wisst ihr, was das Fantastische daran war? Für die Kinder war es völlig egal, ob wir in Salzburg, Frankfurt, Singapur oder Brisbane waren. Das Einzige, worauf die Kinder immer geachtet haben, wenn sie am Flughafen herumliefen, die Aufzüge rauf und runter fuhren oder die Treppen hoch und runter gingen, war: „Wo ist die Mama? Wo ist der Papa?“
Der Ort war nicht ausschlaggebend. Wichtig war nur, dass wir bei ihnen sind.
Die Bedeutung der Gemeinschaft mit Jesus als Himmel
Und wisst ihr, was wesentlich ist für dich und für mich, wo Himmel ist? Was genau das ist, kann ich dir gar nicht sagen. Aber eins weiß ich: Ich weiß, bei wem ich bin, und das ist das Ausschlaggebende.
Ist euch aufgefallen, dass Jesus im Neuen Testament sehr oft sagt: „Folgt mir nach“? Wenn ich jetzt zu einem von euch sagen würde: „Du, folge mir nach“, würdest du mich sicherlich fragen: „Wo gehen wir hin?“ Das hat Jesus aber nie gesagt. Er hat nur gesagt: „Folgt mir nach.“ Wohin? Egal, folge mir nach. Wichtig ist, dass du bei mir bist. Das ist ausschlaggebend – nicht, was wir tun.
Darum hat Paulus geglaubt: Wenn ich sterbe, dann bin ich sofort bei Jesus. Dann schlafe ich nicht lange, ich bin bei Christus. Denn das wäre mir viel lieber, sagt er.
Auch Jesus übrigens – nur nebenbei für die Theologen unter euch, es gibt ja schon 15-jährige Theologen – Jesus war nicht drei Tage tot im Grab. Das ist nicht korrekt. Im Grab war nur der Leib Jesu, aber nicht Jesus. Jesus war in der Sekunde, als er gestorben ist, beim Vater. Das Letzte, was Jesus gesagt hat, war: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Und er war bei ihm.
Der Leib war drei Tage im Grab, der Leib wurde hineingelegt, das macht der Apostel Lukas ganz klar. Aber Jesus ist nicht gestorben als Gott. Darum konnte Jesus zu dem Schächer sagen: „Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Wir sind beisammen, und das ist wichtig.
Ein lieber Freund von mir, Hans Joachim Eckstein, sagt das so wunderschön. Er sagt viele Dinge wunderschön: Christen sterben auch, aber sie sind keine Sekunde tot. Du stirbst auch, das weiß ich. Aber du bist keine Sekunde tot, denn in der Sekunde, in der du stirbst, bist du bei Jesus. Und das ist Himmel.
Wie kommt man in den Himmel? – Das Bild der Rettung
Letzte Frage: Ein paar Minuten Heunung, zehn Heunung – du, ich bin überrascht, super! Wie kommt man in den Himmel?
Diese Frage kann ich jetzt ganz bildlich erklären. Stell dir vor, du bist draußen und fragst: „Wie kommst du auf den Kran?“ Meine liebe Schwester ist da, und sie hat gemogelt – sie ist einfach die Leiter hochgelaufen. Nein, das ist völlig legitim, und sie war viel schneller, weil sie viel fitter ist.
Aber wenn ich nur das Seil habe, wie komme ich dann auf den Kran? Ich habe nur das Seil. Indem ich das Seil ergreife und mich dann hochhebe. Das ist gar nicht so kompliziert, das könnte jeder von euch. Es ist überhaupt nichts Besonderes.
Die Frage lautet also: Wie komme ich in die Gemeinschaft mit Gott? Indem ich das Angebot Jesu annehme, seine Hand ergreife und mich führen lasse. Und wisst ihr, was das Schöne daran ist? Ich muss dann nicht zappeln wie beim Brusiken, oben völlig außer Atem sein. Stattdessen werde ich getragen.
Ich bin auch in der Bergrettung und in der Höhlenrettung aktiv. Gerade gestern Abend war wieder ein Unglück, aber da bin ich halt hier geblieben. Wir sind genug, wir sind dreißig bei uns, da haben wir immer genug Zeit.
Wir haben eine große Wand bei uns, die Dachstein-Südwand. Das ist eines der begehrtesten Klettergebiete der Welt, ganz berühmt. Dort gibt es viele Routen, dutzende, sie sind alle relativ schwierig, aber sehr begehrt. Eine davon heißt „Himmelsleiter der Steinerbuben“ und ist die begehrteste von allen.
Jede Route ist tausend Höhenmeter hoch, nicht nur achtundzwanzig, sondern etwas höher. Bei dieser Wand bleiben jedes Jahr ein paar Kletterer hängen – weil das Wetter schlecht wird, sie zu müde sind oder jemand abstürzt. Dann muss man sie rausholen.
Bei der Rettung fliegen wir meistens mit dem Hubschrauber hoch, wenn das Wetter gut genug ist. Sonst müssen wir zu Fuß auf den Gipfel gehen, bauen dort alles auf, inklusive der Seilwinde. Das ist schon ein bisschen komplex.
Dann lässt sich einer runter, und ich lasse mich runter. Angenommen, ich mache das oder jemand anderes, ist egal. Meistens hängen sie etwa dreihundert Meter weiter unten – fast immer an der gleichen Stelle.
Man fährt dann runter, und leider ist es so: Die Hälfte lebt nicht mehr, aber 50 Prozent leben noch, wenn wir ankommen. Meistens ist das Wetter zu kalt, sodass sie über Nacht frieren oder beim Absturz sterben.
Wenn sie noch leben, kommt man an und hängt sich an sie. Dann fragt man: „Wie geht es dir?“ Und sie antworten: „So wie immer.“ In diesem Fall bin ich der Retter, und er ist der Verlorene.
Was ich dann mache: Ich habe mein Rettungsseil nach oben und ein redundantes Seil, ein zweites Seil. Ich hänge mein Seil an ihn, habe eine extra Verlängerung dran, die ich bei ihm befestige. Dann hängt er bei mir. Ich kappe sein Seil, und er schwingt rüber zu mir.
Dann binde ich ihn richtig fest, sodass er halbwegs bequem sitzt – oder wie immer. Dann sage ich: „Los geht’s!“ Und dann können sie oben kurbeln. Darum fahre ich lieber runter.
Dann fährst du hoch, kommst auf den Gipfel. Wenn das Wetter gut genug ist, kommt der Hubschrauber, übernimmt ihn, bringt ihn ins Krankenhaus. Dort ziehen sie ihn rein und behandeln ihn.
Jetzt ist die Frage: Wie viel hat der Gerettete getan, um gerettet zu werden? Null. Er hat sich nur retten lassen, er hat gar nichts getan.
Und genau das hat Jesus für dich getan. Du tust nichts, um gerettet zu werden, sondern du lässt es einfach zu. Du sagst: „Herr Jesus, ich möchte bei dir sein, ich möchte in den Himmel.“
In Lukas 23 lesen wir, dass, als Jesus am Kreuz hing, die Leute riefen: „Rette dich selbst, wenn du der Gottessohn bist! Wenn du der Messias bist, dann steig runter vom Kreuz!“
Und wisst ihr, wofür ich so dankbar bin? Dass Jesus geblieben ist. Jesus hat gesagt: „Ich will mich nicht selbst retten, ich möchte dich retten.“ Darum blieb er oben bis zum Schluss.
Als er sagte: „Es ist vollbracht“, sprach der Herr: „In deine Hände befehle ich meinen Geist“, und er verschied.
Die Frage ist: Willst du diese Rettung annehmen? Willst du sagen: „Ja, Herr Jesus, ich will in den Himmel? Ich will bei dir sein, denn du bist der, der mich so liebt, dass du sogar dein Leben gegeben hast.“
Reaktionen auf das Evangelium und die Bedeutung von Buße
Es ist interessant: In der Apostelgeschichte gibt es einen Apostel namens Stephanus. Stephanus predigte den Zuhörern seiner Zeit das Evangelium. Das geschah nach der Auferstehung und nach Pfingsten.
Als er ihnen das Evangelium verkündete, lesen wir in Apostelgeschichte 7, dass die Leute, die ihm zuhörten, ihr Herz durchbohrt wurde. Sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn, hielten sich die Ohren zu und steinigten ihn.
Das passiert mir immer wieder. Ich treffe Menschen, die das Evangelium hören, sich die Ohren zuhalten, zornig werden und mit den Zähnen knirschen. Wenn sie könnten, würden sie Jesus noch einmal steinigen.
Es ist interessant, dass hier gesagt wird, dass Menschen Jesus hassen, obwohl er sie so sehr liebt. Es gibt Menschen, die auf Liebe mit Hass und Verachtung antworten. Diese innere Ablehnung nennt die Bibel Hölle. Es sind Menschen, die im Angesicht der Liebe Gottes mit den Zähnen knirschen. So wird die Hölle beschrieben: als Zorn auf die Liebe Gottes, als Verachtung von Jesus und seinem Angebot. Das ist die Hölle.
Ein paar Kapitel vorher predigt Petrus ebenfalls das Evangelium. Auch hier lesen wir etwas Ähnliches. In Apostelgeschichte 2,37 heißt es: Als sie Petrus hörten, drang es ihnen durchs Herz. Auch hier wird das Herz durchbohrt – bei denen, die Jesus ablehnen, und bei denen, die ihn annehmen. Sie fragten Petrus: „Was sollen wir tun?“ Petrus antwortete: „Kehrt um, tut Buße und kommt zu Jesus.“
Seht ihr, bei beiden wird das Herz durchbohrt – aber beide reagieren ganz unterschiedlich.
Noch eine letzte Sache: Was bedeutet es, Buße zu tun? Buße tun ist ein altes Wort, aber ich mag es. Übrigens möchte ich euch ermutigen, die Bibel auch in alten Übersetzungen zu lesen. Dabei wirst du gesegnet und erkennst Dinge, die in neuen Übersetzungen oft verloren gehen.
Das Wort Buße kommt vom griechischen Wort Metanoia und bedeutet: mein Denken ändern, meinen Verstand ändern.
In Lukas 7,29 lesen wir, dass das Volk und die Zöllner, als sie Jesus zuhörten, Gott Recht gaben. Wisst ihr, was Buße tun heißt? Es heißt: Ich gebe Gott Recht. Er hat Recht, ich habe Unrecht. Umkehren bedeutet, mein Denken über Gott, über mich selbst und über meinen Nächsten zu ändern.
Aber Buße tun ist nicht das Ziel. Das Ziel ist der Himmel, die Gemeinschaft mit Jesus.
Lasst mich das so erklären: Wir sind gerade in Eitlingen, dem Zentrum der Welt – zumindest im Moment. Angenommen, meine liebe Frau wartet auf mich in Hamburg. Aus welchem Grund auch immer – vielleicht mag sie Hamburg gern. Ich sage ihr, wir treffen uns dort.
Ich steige in einen Zug. Gibt es in Eitlingen einen Zug? Das sieht schlecht aus. Also muss ich irgendwo hin, wo es einen Zug gibt. Irgendwo in Deutschland gibt es bestimmt einen Zug. Ich steige ein und fahre Richtung Bodensee. Mein Ticket aber ist nach Hamburg. Bodensee liegt südlich, das weiß ich.
Dann kommt der Schaffner und sagt: „Lieber Freund, Sie sind im falschen Zug. Sie fahren in die falsche Richtung.“
Was muss ich jetzt tun? Mein Herz wird durchbohrt. Ich denke: Was bin ich für ein Vollhaini! Ich muss jetzt Buße tun, mein Denken ändern, umkehren. Bei der nächsten Station aussteigen, umdrehen und in einen anderen Zug steigen.
Aber Buße tun ist nicht das Ziel. Das Ziel ist, Hannelore in Hamburg in den Arm zu nehmen. Das ist das Ziel: Gemeinschaft mit ihr.
Ohne Buße zu tun, wirst du Jesus nie in den Arm nehmen können.
Darum die Frage: Willst du dich retten lassen? Willst du in den Himmel, in die Gemeinschaft mit Jesus?
Sehnsucht nach Ruhe und Abschlussgebet
Kirchenvater Augustinus, der vor etwa 1700 Jahren gelebt hat, hat etwas Wunderschönes gesagt. Mir gefällt die alte deutsche Sprache in der Übersetzung sehr.
Er sagte: "Denn auf dich hin hast du uns geschaffen. Und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet, Herr, in dir."
Möchte man diese Ruhe finden? Sie gibt es nur im Himmel, in der Verbindung mit Jesus.
Ich wünsche mir, dass man ihn kennenlernt, so wie er wirklich ist – nicht so, wie er manchmal dargestellt wird. Er ist der Beste.
Ich möchte noch beten:
Lieber himmlischer Vater, ich danke dir von Herzen, dass du der Weg zum Vater bist, der Weg in den Himmel. Du hast uns berufen, mit dir zu leben in Ewigkeit, ewig mit dem vereint zu sein, der uns liebt.
Herr, deine Liebe wollen wir empfangen, damit wir sie zurückgeben und reflektieren können. Deine Liebe, an der wollen wir uns sonnen, in der wollen wir zu Hause sein und uns retten lassen.
Herr, ich bete, dass, wenn unser Herz durchbohrt wird, wenn du zu uns redest, wir nicht mit den Zähnen knirschen oder uns im Zorn gegen deine Liebe stellen. Stattdessen wollen wir fragen: Was sollen wir tun? Wir wollen umkehren, Buße tun und zu dir nach Hause kommen.
Danke, lieber Herr Jesus, für die gemeinsame Zeit hier jetzt, dass du zu uns redest, dass du uns liebst und immer bei uns sein willst.
So bete ich, dass wir uns mit dir versöhnen lassen. Amen.
