Ich freue mich, heute mal wieder nicht nur vor der Kamera zu predigen, sondern echte, lebendige Menschen vor mir zu haben. Schön, dass ihr heute hier seid und wir gemeinsam diesen Gottesdienst feiern dürfen.
Natürlich freue ich mich auch über alle, die online mit dabei sind. Seid ganz herzlich willkommen in diesem Livestream.
Besonders freue ich mich, dass einige hier sind, die ich noch gar nicht kenne. Einige Gäste haben vielleicht durch die Übertragungen zu uns gefunden oder sind auf der Durchreise. Vielleicht sind sie auch im Urlaub – in dem begrenzten Maß, in dem das im Moment möglich ist.
Auch euch heiße ich ganz herzlich willkommen hier in der FWG München-Mitte.
Einführung in die Predigtserie und historischer Hintergrund
Kommen wir heute zum Abschluss unserer Predigtserie „Jesus auf dem Weg zum Kreuz“. In dieser Serie haben wir die Mittelkapitel im Lukasevangelium betrachtet – vom Ende Kapitel 9 bis Mitte Kapitel 19. Dort macht sich Jesus auf den Weg nach Jerusalem. Ab Kapitel 19, Vers 28 lesen wir dann von seinem Einzug in Jerusalem.
Heute wollen wir in einer letzten Predigt ein Gleichnis betrachten. Dabei geht es um einen Machtkampf. Machtkämpfe gehörten zur römischen Kaiserzeit. Das war etwas, das man dort immer wieder erlebte. Obwohl die Herrschaft vererbt wurde, war es nicht immer klar, wer der nächste Herrscher sein würde. Oft hatten Könige oder Kaiser viele Nachkommen, teilweise mit unterschiedlichen Frauen. Die Frage, wer dann wirklich die Macht haben durfte, war nicht immer eindeutig zu beantworten.
So war es auch mit den Machthabern in Judäa und Galiläa. Aus unseren Bibeln kennen wir den Namen Herodes. Herodes war der König in Judäa zur Zeit, als Jesus Christus geboren wurde. Später treffen wir noch zweimal auf einen Herodes, obwohl der ursprüngliche Herodes bereits gestorben war.
Es gab einen Herodes, der die Herrschaft antrat, nachdem Herodes gestorben war. Und dann gab es noch einen anderen Herodes, der in Galiläa herrschte und später auch in Judäa. Diese Herrscher gehörten einer Familie an. Jeder Sohn hieß Herodes, ergänzt durch einen Beinamen.
Der erste König war Herodes der Große. Danach gab es zum Beispiel seinen Nachfolger in Judäa, Herodes Archäleos, und einen anderen Herodes, der unter anderem Johannes den Täufer geköpft hatte: Herodes Antipas.
Herodes der Große hatte viele Nachkommen. Als er starb, war unklar, wer sein Nachfolger werden würde. Er hatte einige aussortiert und einen bestimmt, der nun herrschen durfte. Dieser durfte sich aber noch nicht König nennen.
Obwohl die Herrschaft vererbt werden konnte, durfte der Königstitel nur vom Kaiser in Rom verliehen werden. Das heißt, um wirklich als König herrschen zu können, musste jeder Erbe den Weg nach Rom antreten, beim Kaiser vorsprechen und – wenn es gut lief – den Königstitel annehmen. Erst dann konnte er als König zurückkehren.
Genau dieser Hintergrund ist wichtig für das Gleichnis, das Jesus unmittelbar vor seinem Einzug nach Jerusalem erzählt. Wir haben dieses Gleichnis gerade in der Textlesung gehört. Lukas hilft uns, dieses Gleichnis zu verstehen.
Die Erwartung der Menschen und die Botschaft des Gleichnisses
Was will Jesus eigentlich damit sagen? In Vers 11 erklärt uns Lukas den Grund, warum Jesus dieses Gleichnis erzählt. Bereits im ersten Vers des Lukas-Evangeliums erhalten wir eine Einführung, die den Anlass des Gleichnisses erläutert.
Vers 11 lautet: "Als sie nun zuhörten, erzählte Jesus ein weiteres Gleichnis, denn er war nahe bei Jerusalem, und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden."
Das bedeutet, die Menschen erwarteten, dass die Herrscherfamilie des Herodes nicht länger herrschen würde. Als Vasallenkönige in Judäa war ihre Hoffnung und Erwartung, dass Jesus als der im Alten Testament verheißene Messias nun den Thron besteigen würde.
Diese Erwartungen und Annahmen sind durchaus nachvollziehbar. Die Menschen hatten schließlich Jesu Werke gesehen und seine Worte gehört. Jesus hatte durch seine Taten offenbart, dass er der Messias ist. Wir haben gerade letzte Woche darüber nachgedacht, wie er einen Blinden heilte und wie er Menschen grundlegend veränderte. Außerdem hatten wir gehört, wie er für sich selbst messianische Titel beanspruchte.
Er bezeichnete sich selbst als den Menschensohn, einen messianischen Titel aus Daniel 7, vom Propheten Daniel. Er wurde als Sohn Davids angesprochen und wies diese Bezeichnung nicht zurück. Daher ist es verständlich, dass die Menschen diese Erwartungshaltung hatten.
Mit diesem Gleichnis will Jesus seinen Zuhörern nun helfen zu verstehen, dass es noch nicht so weit ist. Er korrigiert ihre falschen Erwartungen. Doch er tut noch mehr: Er lehrt sie auch, wie sie – und wie wir alle – die Zeit bis zu seinem Antritt, seiner Königsherrschaft, seinem sichtbaren Wiederkommen und dem Besteigen des Throns nutzen sollen.
Das Gleichnis vom Fürsten, der in ein fernes Land zieht
Und so kommen wir zum eigentlichen Gleichnis, ab Vers zwölf. Ihr habt übrigens den Predigttext auch abgedruckt in diesen Gottesdienstblättern. Die Zuschauer im Livestream haben dieses Gottesdienstblatt auf der Website und können es herunterladen.
Ich habe heute keine Predigtfolien, aber es ist hilfreich, wenn ihr da ein bisschen reinschaut. Dort ist nämlich auch die Predigtstruktur abgebildet, und ihr könnt mir dann vielleicht etwas leichter folgen. Wenn ihr das Blatt aufschlagt, seht ihr direkt unter dem Text Punkt eins, den Anlass des Gleichnisses, Vers elf. Den haben wir schon abgehandelt. Wir sind jetzt schon bei Punkt zwei.
Dort lesen wir ab Vers zwölf: Und er, Jesus, sprach: Ein Fürst zog in ein fernes Land, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen.
Das verstanden die Menschen. Das klang nach Herodes, das klang nach allen Herrschern in Judäa. Aber es geht Jesus hier natürlich nicht darum, etwas über Herodes zu sagen. Es geht ihm um sich selbst. Er will den Menschen helfen zu verstehen, dass auch er seine Königsherrschaft nicht sofort antreten wird.
Er muss erst noch in ein fernes Land gehen, er muss erst noch für eine lange Zeit von ihnen gehen. Er war zwar schon der rechtmäßige Herrscher. Jesus ist immerhin der Schöpfer aller Dinge, denn durch das Wort Gottes – er ist das lebendige Wort Gottes – wurde alles geschaffen, was da ist. Ihm gehört alles, er hat einen rechtmäßigen Anspruch auf alles. Und doch würde er seine Königsherrschaft nicht sofort antreten.
Das hatten die Menschen noch nicht verstanden, und Jesus will, dass sie es verstehen. Er hatte das ja immer wieder angekündigt, dass er erst noch leiden müsste, dass er erst noch sterben müsse.
Die Menschenmassen hatten aber immer wieder die Erwartung: Nein, nein, er wird seine Königsherrschaft ergreifen. Und wir sehen tatsächlich im folgenden Abschnitt, dass sie es auch nach diesem Gleichnis noch nicht verstanden haben.
Denn was rufen die Menschen, als Jesus dann in Jerusalem einzieht, am Palmsonntag? „Gelobt sei, der da kommt, der König in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!“
Das war die Erwartungshaltung. Jesus macht jedoch deutlich: Es ist noch nicht so weit. Er hatte keine Naherwartung. Ihm war klar, was ihm noch bevorstand. Er wusste, dass er seine Herrschaft noch nicht antreten konnte, weil das Wichtigste, was wir brauchten, noch nicht getan war.
Er hätte herrschen können, jedes Recht dazu hätte er gehabt, er hätte den Thron besteigen dürfen. Aber wir hätten dann vor dem Heiligen Gott nicht bestehen können.
Denn wir alle haben in unseren Gedanken, Worten und Taten Dinge getan, die uns disqualifizieren, mit dem Heiligen Gott in einem Reich zu leben. Deswegen musste Jesus erst noch sein Leben geben als Lösegeld für viele. Er musste sterben – den Tod, den wir verdient hätten als Rebell gegen den ewigen König.
Deshalb ging er nach Jerusalem, um dort sein Leben zu geben, um zu sterben – den Tod, den wir verdient hätten, für jeden, der sich ihm anvertraut im Glauben.
Den Menschen macht er deutlich: Das muss geschehen. Er würde dann auferstehen am dritten Tag – das hat er gerade zuvor schon seinen Jüngern gesagt. Danach würde er auffahren zu Gott, dem Vater. Dort würde er von Gott dem Vater die Königsherrschaft in Fülle empfangen.
Nach langer Zeit würde er aus diesem fernen Ort wiederkommen hier auf Erden, um seine Herrschaft aufzurichten.
Die zwei Gruppen im Reich des Königs: Treue Knechte und feindliche Bürger
Ab Vers 13 kommen die Menschen ins Blickfeld – die Menschen, die hier auf Erden zurückbleiben, in seinem Reich. Dieses Reich regiert er bereits und hat einen Herrschaftsanspruch darauf, doch für eine Zeit wird er es verlassen.
Konkret sehen wir zwei Gruppen: Zum einen Knechte oder Diener dieses Königs, Menschen, die seinen Herrschaftsanspruch anerkennen und sich für ihn engagieren. Zum anderen sehen wir Bürger, die ihm feindlich gesinnt sind.
Ich lese uns noch einmal die Verse 13 und 14 vor: Der ließ – also Jesus beziehungsweise der König im Gleichnis – zehn seiner Knechte rufen, gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: „Handelt damit, bis ich wiederkomme.“ Seine Bürger aber waren ihm feindlich gesinnt. Sie schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“
Wir sehen hier also zwei Gruppen. Die Knechte sind diejenigen, denen der König etwas anvertraut. Jeder bekommt ein Pfund. Ein Pfund war ungefähr der Lohn für drei Monate. Wenn wir das in unsere Zeit und Währung umrechnen, wären es vielleicht 10 Euro. Jeder bekommt 10 Euro, jeder bekommt das Gleiche.
Das ist etwas anders als in einem ganz ähnlichen Gleichnis, das Jesus zu einer anderen Zeit erzählte, wo es um Talente geht. Dort bekommt jeder eine unterschiedliche Anzahl Talente und soll mit dem, was der Herr ihm gegeben hat, in besonderer Weise dienen. Dort geht es darum, dass wir dem Herrn mit unseren Begabungen dienen sollen.
Hier aber bekommt jeder das Gleiche. Jeder empfängt genau dasselbe und hat den gleichen Auftrag. Jeder bekommt ein kostbares Gut vom Herrn und soll es als treuer Diener einsetzen, bis der Herr wiederkommt.
Wenn wir das im Blick haben, dann verstehen wir: Es geht hier nicht um irgendwelche besonderen Begabungen, die wir haben, sondern um ein kostbares Gut, das der Herr uns allen gegeben hat – das Evangelium.
Jeder, der Diener des Herrn ist, jeder, der zu diesem Herrn gehört, sind Menschen, die ihr Vertrauen auf ihn gesetzt haben, die zu ihm gekommen sind und aufgrund der Gnade Gottes angefangen haben, auf den Herrn zu vertrauen. Das sind Christen, Menschen wie du und ich. Das waren die Jünger Jesu, und sie wurden beschenkt mit einer guten Gabe: dem Evangelium.
2. Timotheus 1 beschreibt es tatsächlich mit den Worten: „Das ist das kostbare Gut, das uns anvertraut ist.“ Vielleicht hat Paulus genau an dieses Gleichnis gedacht, als er das Evangelium so beschrieb.
Der Auftrag ist jetzt klar: Jeder soll das ihm anvertraute Gut einsetzen, während der Herr, der Fürst, der König abwesend ist. Er soll sich engagieren in seinem Herrschaftsgebiet, in seinem Reich.
Dann lesen wir von den anderen Menschen, den Bürgern, die dem Herrn feindlich gesinnt sind. Auch das hat eine historische Entsprechung. Tatsächlich war es so, dass nach dem Tod von Herodes dem Großen sein Nachkomme Herodes Archileios die Macht antreten wollte. Es gab Menschen, die gegen ihn waren. Es gab Machtkämpfe. Sie schickten eine Delegation hinterher nach Rom, als dieser nach Rom zog, um vor dem Kaiser zu sagen: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns regiert.“
Die Menschen damals haben das sofort verstanden. Für uns klingt es vielleicht etwas komisch, aber damals war das klar. Auch klar war, dass Herodes Archileios diesen Machtanspruch hatte. Es war das Reich, das er erben sollte. Es ging nur noch darum, welchen Titel er führen durfte, ob er sich König nennen durfte.
So ist es auch mit Jesus. Die Bürger, die in dem Gebiet leben, das er beherrscht, sind Menschen, die ganz klar unter seinem Herrschaftsanspruch stehen, diesen aber nicht anerkennen.
Nun, was ist das Herrschaftsgebiet des Herrn, des Königs Jesus? Es ist die ganze Welt. Er hat alles geschaffen. Er ist der Herr über alle Herren, der König über alle Könige. Die Bürger seines Reiches sind zunächst alle Menschen.
Tatsächlich ist es bis heute so, dass in Gottes Herrschaftsgebiet auf dieser Welt viele Menschen leben, die sagen: „Ich will nicht, dass dieser Gott über mich herrscht.“ Sie erkennen ihn nicht an, leugnen seine Existenz oder handeln gegen ihn.
Und genau das erleben wir an vielen Orten dieser Welt. Menschen stehen Jesus nicht einfach neutral gegenüber. An vielen Orten werden Menschen, die sich nach ihm benennen und seinen Herrschaftsanspruch anerkennen, bekämpft – so wie Jesus selbst bekämpft wurde, bis hin zu seiner Kreuzigung.
Auch diejenigen, die sich als seine Stellvertreter auf Erden für ihn engagieren, werden weiterhin bekämpft.
Auch hierzulande, wo wir uns als Christen frei versammeln dürfen und es nicht gefährlich ist, ein Botschafter Christi zu sein, erleben wir dennoch, dass der Herrschaftsanspruch unseres Herrn nicht anerkannt wird.
Gegen seine guten Gebote, die er gegeben hat, um zu ordnen, wie in seinem Herrschaftsgebiet gehandelt werden soll, wird rebelliert – und zwar in allen möglichen Dingen.
Als Christen muss uns das schockieren und wehtun, wenn wir erleben, dass in unserer Gesellschaft Kinder im Mutterleib getötet werden, staatlich legitimiert. Die guten Gebote Gottes werden mit Füßen getreten, der Herrschaftsanspruch Jesu wird missachtet.
Tatsächlich muss uns klar sein: Wenn wir mutig eintreten für das, was unser Herr uns aufgetragen hat, müssen auch wir mit Widerstand rechnen.
Wenn wir für die guten Gebote des Herrn eintreten und die Gesellschaft zur Umkehr rufen, wenn wir uns klar positionieren – zum Beispiel gegen sexuelle Sünde, Pornografie, Menschenhandel, Zuhältertum, Prostitution oder gegen praktizierte Homosexualität –, dann müssen wir als Christen heute schon befürchten, Ärger zu bekommen.
Ein Kollege in Bremen hat gerade richtig Stress, weil er sich biblisch klar und sicherlich nicht unbedingt weise zu diesen Fragen geäußert hat. Vielleicht bekomme ich auch Ärger, weil ich das in der Predigt gesagt habe.
Die Herrschaft des Herrn Jesus wird bis heute von vielen Menschen aktiv bekämpft und abgelehnt.
Warum eigentlich? Ich glaube, weil diese Menschen keine Ahnung davon haben, wer dieser Jesus ist und wie sehr sie ihn brauchen.
Das haben wir gerade auch in unserem Bericht hier im Lukas-Evangelium gesehen. Die Menschen waren empört über das, was Jesus tat, als er sich des blinden Bettlers annahm. Das konnten sie nicht verstehen, weil sie keine Vorstellung davon hatten, wie barmherzig und liebevoll der Herr Jesus ist. Dass er auf seinem Weg zum Kreuz sich eines Blinden in seiner Not annahm und ihn heilte.
Die Menschen waren noch viel mehr empört, als er sich dem Zöllner Zachäus zuwandte. Sie verstanden nicht, dass Jesus gekommen war, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Sie verstanden nicht, dass Jesus nicht zu Zachäus ging, um ihn für das zu loben, was er tut, sondern um ihn grundlegend zu verändern. So wurde aus diesem gierigen, bösen Zöllner ein Wohltäter, der die Hälfte seines Besitzes den Armen gab und jedem, den er betrogen hatte, das Vierfache zurückgab.
Die Menschen hatten nicht verstanden, dass der Herrscher in diese Welt gekommen war, weil sein Volk so hoffnungslos verloren war. Er kam, um für die Menschen das zu tun, was sie niemals selbst hätten tun können: das wirklich gute Leben zu leben, voller Liebe und Güte, und dann sein Leben zu geben, um die Schuld der Menschen auf sich zu nehmen.
Deshalb war er gekommen.
Die Menschen verkennen diese Liebe Jesu, dieses große Werk Jesu. Deshalb lehnen sie ihn ab.
Sie lehnen ihn als König ab, als Herrn, der einen rechtmäßigen Anspruch auf sie hat. Sie lehnen seine Gebote ab, mit denen er sein Reich ordnet, weil sie nicht verstehen, dass er als unser Schöpfer am besten weiß, was gut für uns ist. Und weil er uns liebt, will er uns bewahren vor dem, was uns schadet.
Wenn heute jemand hier ist und Jesus Christus noch nicht als seinen König und Herrn kennt, möchte ich sagen: Lerne ihn kennen, lehne ihn nicht vorschnell ab.
Du kannst dich Atheist nennen, du kannst sagen, du bist Agnostiker, oder du kannst sagen, du hast einen anderen Gott, einen anderen König. Das wird dir genauso wenig helfen wie den Menschen damals in Judäa, die sagten: „Nein, wir wollen einen anderen König.“
Fakt ist: Es gibt nur einen Herrn. Er regiert, und eines Tages wird er wiederkommen und seine Herrschaft aufrichten.
Jeder, der sich ihm zuwendet, wird erleben: Er ist der beste König, den du dir vorstellen kannst. Er ist der Herr, den du wirklich brauchst.
Erkenne Jesus als deinen König an. Bleibe kein Bürger des Reiches, der dem Herrn und König feindlich gesinnt ist.
Die Wiederkunft des Königs und die Rechenschaft der Diener
In Vers 15 lesen wir, dass der König eines Tages wiederkommen wird. Was hier beschrieben wird, liegt für uns noch in der Zukunft. Es wird eingeleitet in Vers 15: „Und es begab sich, als er wiederkam, nachdem er das Königtum erlangt hatte, da ließ er die Knechte rufen, denen er das Geld gegeben hatte, um zu erfahren, was ein jeder erhandelt hätte.“
Jesus macht deutlich: Der König kommt wieder, ohne jeden Zweifel. Eines Tages wird er zurückkehren, und dann wird jeder Rechenschaft ablegen müssen – jeder Diener, wohlgemerkt. Hier geht es zunächst nicht um ein allgemeines Gericht, das beurteilt, wer im Reich bleiben darf und wer nicht. Es handelt sich vielmehr um ein Gericht der Werke, um einen Lohn, den jeder erhält, der schon zu ihm gehört und von ihm mit der guten Gabe beschenkt wurde.
Hier geht es um dich, lieber Christ. Es geht darum, was du mit dem machst, was der Herr dir gegeben hat. Wir alle werden eines Tages vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, und jeder wird seinen Lohn empfangen für das, was er zu Lebzeiten getan hat, so schreibt es Paulus später im 2. Korinther 5.
Nun sehen wir die Beurteilung von zwei treuen Dienern. Wahrscheinlich gab es mehr, doch hier lesen wir nur eine kurze Zusammenfassung von der Beurteilung von drei der zehn Diener – den zwei treuen Dienern – in den Versen 16 bis 19.
Da trat der Erste herzu und sprach: „Herr, dein Pfund hat zehn Pfund eingebracht.“ Und er sprach zu ihm: „Recht so, du tüchtiger Knecht, weil du im Geringen treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte.“ Der Zweite kam auch und sprach: „Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erbracht.“ Zu ihm sprach er ebenfalls: „Und du sollst über fünf Städte sein.“
Bedenkenswert ist, wie die beiden Diener auf die Anfrage des Herrn reagieren. Sie sagen nicht „Ich habe gemacht“, sondern in aller Demut: „Herr, dein Pfund hat zehn Pfund“ beziehungsweise „Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erbracht.“ Wenn wir verstehen, dass das Pfund, das ihnen anvertraut wurde, das Evangelium ist, dann ist das genau richtig. Es ist ja nicht so, dass wir diejenigen sind, die etwas tun und etwas einbringen. Die Kraft liegt im Evangelium selbst, es ist die Kraft Gottes. Das Wort tut, wozu der Herr es gesandt hat.
Deshalb haben sie beide Recht, wenn sie sagen: „Herr, dein Pfund hat zehn Pfund“ beziehungsweise „ein Pfund hat fünf Pfund eingebracht.“ Dennoch ist klar: Die Diener haben eine ganz wichtige Funktion. Sie sollen in aller Treue mit diesem Pfund etwas tun, damit diese Kraft sich entfalten kann.
Genau so ist es mit uns. Wir sollen in aller Treue mit dem Pfund, das uns anvertraut ist – dem Evangelium – so agieren, dass es sich verbreiten kann. Wir selbst produzieren nicht die Frucht, wir produzieren gar nichts. Wir sind diejenigen, die dem Wort Raum geben, damit es tun kann, wozu der Herr es gesandt hat. Aber das sollten wir tun. Und das haben die beiden treuen Knechte getan.
Das war vielleicht nicht leicht. Vielleicht wurden sie manchmal verspottet. Vielleicht mussten sie Widerstand erleben und Leid ertragen, weil sie sich für den König eingesetzt haben, während er abwesend war und viele Bürger des Reiches gegen ihn waren. Aber sie waren treu und durften nun erleben, dass es sich gelohnt hat, diesem Herrn treu zu dienen.
Ich hoffe, wir hören, was er hier sagt. Er hat ihm, wenn wir so wollen, 10 Euro gegeben und übergibt ihm nun die Herrschaft über zehnmal München, fünfmal Berlin. Der König, wenn er wiederkommt, wird denen, die ihm treu dienen, nicht einfach nur ein bisschen zurückgeben oder noch mehr geben. Sie werden mit ihm herrschen, sie werden mit ihm regieren.
Lieber Christ, ist dir klar, dass das die Verheißung Gottes für dich ist? Wenn du deinem Herrn treu dienst, wirst du eines Tages nicht nur unter seiner Herrschaft leben, sondern mit ihm herrschen in seiner guten Schöpfung. Das ist es, was die Bibel uns an verschiedenen Stellen verspricht und zusagt.
Fehlt dir manchmal die Motivation, dich treu einzubringen, um den Herrschaftsanspruch deines Königs hier auf Erden weiter zu etablieren? Dann denke an den Lohn. Es lohnt sich, denn der Herr ist ein großzügiger Herr. Was für eine Rendite, was für ein Lohn! Das darf dich motivieren, dich für ihn einzubringen – mit allem, was du hast und bist.
Das tun wir zuallererst, indem wir seinen Herrschaftsanspruch über uns anerkennen, indem wir seine Gebote anerkennen und danach leben. Wir sind nicht durch gute Werke gerettet, sondern allein aufgrund der großen Gnade Gottes, allein durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus. Aber das darf niemals bedeuten, dass wir seinen Herrschaftsanspruch ablehnen und gegen seine Gebote leben. Dann ist er nicht unser Herr. Dann sind wir wahrscheinlich noch gar nicht gerettet.
Ein Leben im Dienst unseres Gottes beginnt also damit, dass wir nach seinem guten Gebot leben und nach einem geheiligten Leben streben. Dann dürfen wir uns als seine Diener hier auf Erden einbringen, um das zu tun, wozu er gekommen ist und wozu er uns beruft.
Lasst uns das noch einmal bedenken: Er kam, um sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Das können wir nicht tun. Aber hat er nicht unmittelbar vor unserem Predigttext beschrieben, warum er noch gekommen ist? „Ich bin gekommen, um zu suchen und selig zu machen“ – oder anders übersetzt: „zu retten – das, was verloren ist.“ Dann sendet er uns, damit wir gehen, suchen und das Evangelium verkündigen, sodass die Verlorenen gerettet werden.
Ist das nicht unser Auftrag? So dürfen wir ihm dienen. Wir können das auf unterschiedliche Weise tun. Wir können uns am Sonntag in der Gemeinde engagieren und helfen, damit ein Gottesdienst stattfinden kann. Die Geschwister, die hier früh am Morgen die Kameras aufgebaut und die Technik in Gang gebracht haben, tragen dazu bei, dass du zuhause jetzt die gute Botschaft hören kannst.
Andere, die sich hier vor Ort anders eingebracht haben, helfen mit, damit das Evangelium sich ausbreiten kann. Wir alle arbeiten zusammen, damit das gute Pfund etwas erwirtschaftet.
Natürlich können wir das auch tun, indem wir als Gemeinde dafür sorgen, dass das Evangelium von hier aus weitergeht – nicht nur durch die Videokameras und den Livestream, sondern indem wir Geschwister aussenden in alle Welt.
Heute haben wir Rebekah zur Mitgliedschaft vorgestellt. Ihre Familie wurde vor vielen Jahren ausgesandt, um als Missionare in Südamerika zu dienen. Rebekah selbst wird in nicht allzu langer Zeit für einige Monate nach Österreich gehen, um sich bei „Wort des Lebens“ zu engagieren, damit das Evangelium weitergeht.
Wir haben gerade beschlossen, eine Gemeinde in Freiham zu gründen, damit in diesem neuen Stadtteil Münchens das Evangelium weiterverbreitet wird. Das erfordert Finanzen, um Geschwister auszusenden. Das ist ein Weg, wie wir mit dem Pfund wuchern können, das Gott uns gegeben hat.
Natürlich können wir das ganz praktisch tun, indem wir bei der Arbeit, in der Schule, an der Uni, in der Nachbarschaft, im Freundes- und Familienkreis die gute Nachricht weitersagen. So geben wir dem Evangelium Raum, damit es seine Kraft entfalten kann.
Wir dürfen Menschen in die Gemeinde einladen, damit sie unter Gottes Wort kommen. Wir dürfen sie zum christlichen Entdeckerkurs einladen. Die Videos gibt es jetzt übrigens auch online. Wenn jemand im Moment nicht persönlich eingeladen werden kann, weil wir den Kurs gerade hier nicht anbieten, kann man mir gerne eine E-Mail schreiben. Ich schicke dann einen Link dazu.
All das sind Wege, wie wir uns als treue Diener unseres Herrn erweisen können. Das wird uns manchmal Überwindung kosten, Zeit kosten, vielleicht auch Geld oder Anerkennung bei Menschen.
Aber es lohnt sich. Es lohnt sich mehr als alles andere im Leben. Das ist es, was Jesus hier verdeutlicht: Es lohnt sich, dem König mit seinem ganzen Leben zu dienen.
Die Warnung vor dem untreuen Diener
Das wird auch deutlich, wenn wir sehen, was mit dem geschieht, der dem König nicht treu gedient hat. Ab Vers 20 lesen wir über einen untreuen Diener. Der Dritte kam und sprach zu ihm: „Siehe, hier ist dein Pfund, das ich in einem Tuch verwahrt habe, denn ich fürchte mich vor dir, weil du ein harter Mann bist. Du nimmst, was du nicht angelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.“
Der König antwortete ihm: „Mit deinen eigenen Worten richte ich dich, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein harter Mann bin, der nimmt, was er nicht angelegt hat, und erntet, was er nicht gesät hat? Warum hast du dann mein Geld nicht zur Bank gebracht? Wenn ich zurückgekommen wäre, hätte ich es mit Zinsen eingefordert.“
Er sprach zu denen, die dabei standen: „Nehmt das Pfund von ihm und gebt es dem, der zehn Pfund hat.“ Sie sprachen zu ihm: „Herr, er hat doch schon zehn Pfund.“ Er sagte ihnen: „Ich sage euch: Wer da hat, dem wird gegeben werden, und von dem, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.“
Es muss klar sein: Der Auftrag des Königs an alle seine Diener ist eindeutig. Er ließ die zehn Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund. Dann sprach er zu ihnen: „Handelt damit, bis ich wiederkomme.“ Und was macht dieser Knecht? Nein, das mache ich nicht. „Ich handle damit nicht, ich packe das in ein Tuch und lege es irgendwo zur Seite.“
Und dann hat er noch die Dreistigkeit, dem König zu sagen: „Du bist ja selber schuld, weil du ein böser König bist. Da hatte ich Angst, habe mir nicht getraut, konnte es nicht machen. Du bist ein harter Mann, der nimmt, was er nicht eingelegt hat, und erntet, was er nicht gesät hat.“
Lieber Diener, hast du überhaupt zugehört? Wie kommst du auf diese Idee? Hat der König wirklich etwas gefordert, was er nicht eingelegt hatte? Wo kam das Pfund noch mal her? War es nicht genau andersherum? Der großzügige König hatte dir etwas gegeben – großzügig, aus freier Gnade. Und war er wirklich so ein harter Mann? Haben wir nicht gerade gehört, dass er den Knechten für ihre treue Verwaltung des Pfundes einen riesigen Lohn gegeben hat?
Aber der König lässt sich auf die These dieses Mannes ein und sagt: „Selbst wenn es so wäre, dann ist das, was du getan hast, immer noch dumm. Also, wenn du mich fürchtest – und ja, in gewisser Weise sollten wir alle den König fürchten – warum hast du dann gegen meinen Auftrag rebelliert? Warum hast du nicht wenigstens einen Weg gefunden, um eine gewisse Rendite einzubringen?“
Doch letztendlich ist das, was wir hier sehen, so typisch für uns alle, oder? Was macht der Mann? Er hat es verbockt, er hat es richtig verbockt. Vielleicht, weil er nie richtig zugehört hatte, weil er nicht wirklich aufmerksam darauf geachtet hatte, wer dieser gute König wirklich ist. Und als er dann merkt, dass er Mist gebaut hat, sucht er einen Schuldigen. Und weil er gerade keinen besseren finden kann – wahrscheinlich hat er ja keine Frau oder Schlange – ist es der König: „Du bist selber schuld.“
Das lässt sich der König nicht bieten, das sehen wir hier. Er spricht sein Urteil über diesen untreuen Knecht und sagt: „Dann nehmen wir dieses eine Pfund auch noch, mit dem du eh nichts gemacht hast, und geben es dem, der etwas Gutes damit getan hat, sodass der, der etwas hat und damit gearbeitet hat, noch mehr bekommt, und du, der damit sowieso nichts gemacht hast, gar nichts mehr hast.“
Deutung und Warnung des Gleichnisses
Nun, dieses Urteil ist umstritten. Es gibt Generationen von Theologen und Schriftauslegern, die darüber streiten, wie wir es genau zu interpretieren haben. Manche meinen, dieser untreue Diener sei ein Beispiel für einen Christen, der einfach untreu war und keine Schätze im Himmel gesammelt hat.
Belegt dafür wird typischerweise 1. Korinther 3, wo die Rede davon ist, was wir tun sollen mit dem, was uns anvertraut ist. Wir sollen auf dem Grund bauen, den der Herr selbst gelegt hat. Manche bauen mit Gold, Silber und Edelstein, andere mit Holz, Heu und Stroh. Am Tag, wenn der Herr wiederkommt, um Schätze zu verteilen, wird offenbar werden, womit jeder gehandelt hat. Das eine wird verbrannt, das andere bleibt. Die einen empfangen einen reichen Lohn, die anderen werden gerettet, aber nur gerade so, wie durchs Feuer hindurch.
Es könnte sein, dass der untreue Diener immer noch ein Christ ist, der einfach untreu gehandelt hat. Das hat erhebliche Konsequenzen für ihn: Er verspielt alle Schätze und den Lohn im Himmel, aber immerhin darf er noch im Himmel sein.
Andere meinen, das ist wahrscheinlich kein Christ. Jesus beschreibt ihn als einen bösen Menschen, und in gewisser Weise macht das sehr viel Sinn. Denn wer dem Herrn nicht dient, ist wohl kein Diener des Herrn. Wie kann ich mich Diener des Herrn nennen und ihm nicht dienen? Dann offenbare ich, dass ich den Titel in falscher Weise getragen habe.
Es gibt ganz sicher auch Menschen, die sagen, sie seien Christen, die vielleicht Woche für Woche sonntags eine Stunde nehmen, um in einen Gottesdienst zu kommen oder einen Livestream anzuschalten. Dabei frühstücken sie vielleicht und hören ein bisschen zu, erkennen den Herrn aber nicht wirklich. Eines Tages müssen sie feststellen: Ich habe nichts, was ich vorzuweisen habe. Ich war überhaupt kein Diener des Herrn, ich war nur ein bisschen fromm, ein bisschen religiös.
Wie dem auch sei – ob ohne Lohn im Himmel oder gar nicht im Himmel – eins ist klar: Was Jesus hier tut, ist eine Warnung auszusprechen. Die Warnung lautet: Wenn wir dem Herrn nicht treu dienen, hat das ernste Konsequenzen. Und eins sollte uns allen klar sein: Wir wollen nicht zu denen gehören, die als untreue Diener vom Herrn erkannt werden.
Das Gleiche zeigt uns, wie gefährlich es ist, so falsch von Gott zu denken. Wir sehen hier Menschen, die angeblich dem Herrn dienen, es aber eben nicht tun, sondern passiv bleiben.
Wenn du hier bist und dich Christ nennst, aber merkst: Ich bin ein relativ untreuer Diener, dann möchte ich dir eine gute Nachricht sagen. Jesus ist noch unterwegs, er ist ja noch nicht zurückgekommen. Wir haben noch Zeit. Er spricht dieses Gleichnis ja bewusst, damit die Menschen die Zeit nutzen können.
Nutze die Zeit! Fang heute an, gib deine Passivität auf. Das fängt vielleicht damit an, dass du den Herrn Jesus überhaupt richtig kennenlernst. Besinne dich neu auf ihn, erkenne, wie gut er ist, wie großzügig und liebevoll er ist. Das darf dich motivieren, ihm zu dienen.
Dann wirst du eines Tages nicht als untreuer Diener erkannt werden, sondern als treuer Knecht mögest du sein.
Das Gericht über die Feinde des Königs und der Auftrag der Christen
Schließlich endet unser Predigttext mit Worten, die an diejenigen gerichtet sind, die am Tag der Wiederkunft des Herrn seine Feinde sein werden. Es sind die Bürger, die ihm feindlich gesinnt waren und offensichtlich auch durch das Wirken der Knechte im Reich nicht umgekehrt sind, sondern weiterhin feindlich gegenüberstehen.
Von ihm lesen wir im abschließenden Vers 27 diese harten Worte: „Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.“ Harte Worte, eine harte Warnung.
Aber uns muss klar sein: Jesus kommt eines Tages als Richter aller Menschen. Ich denke, diese Aussage ist für uns zweierlei. Sie ist zum einen erschreckend und zum anderen tröstlich.
Tröstlich ist sie deshalb, weil wir wissen dürfen, dass das Böse in dieser Welt nicht das letzte Wort haben wird. Diejenigen, die gegen den Herrschaftsanspruch Jesu rebellieren, die Christen verfolgen und töten, die die guten Gebote Gottes mit Füßen treten, die morden und Böses tun, werden eines Tages zur Rechenschaft gezogen. Und das ist doch tröstlich für uns.
Wir müssen uns nicht sorgen, dass das Unrecht, dass das Böse gewinnt. Der Herr sagt: Nein, eines Tages werde ich das richten. Alle, die dem Herrn und seiner guten Herrschaft feindlich gegenübergesinnt sind, werden eines Tages zur Rechenschaft gezogen. Währenddessen werden alle, die ihm gedient haben, in eine heilige, wunderbare und herrliche Welt einziehen. Diese Menschen werden keinen Zugang bekommen.
Das Böse wird eines Tages nicht mehr unter uns sein. Halleluja! Ich hoffe, ihr könnt diese harten Worte als tröstlich hören. Es ist eine gute Nachricht, dass das Böse gerichtet wird.
Gleichzeitig ist es erschreckend. Das soll uns auch erschrecken. Ich würde mir ernsthaft Sorgen machen, wenn du diese Worte hörst und dich völlig kalt lassen würdest.
Wir hören hier: Es wird ein echtes Gericht geben. Der Herr wird wiederkommen, und für manche Menschen wird das grauenvoll sein – schlimmer als alles, was sie sich jemals vorstellen können.
Gerade deshalb, liebe Geschwister, sollten wir unseren Auftrag wahrnehmen. Wir sind die Menschen, die der Herr hier belassen hat, in der Zeit, während er zum Vater gegangen ist, bevor er wiederkommen wird.
Wir sind die Menschen, die er hier belassen hat, damit wir denen, die ihm noch feindlich gesinnt sind, die gute Nachricht verkündigen können. Er hat uns die gute Gabe des Evangeliums gegeben, damit wir sie weitergeben können – damit aus Feinden Knechte werden.
Damit die, denen ein hartes Gericht droht, umkehren und anfangen können, mit der guten Gabe, die sie im Glauben empfangen, gute Frucht zu bringen.
Dann müssen diese Menschen nicht die Wiederkunft des Herrn fürchten, sondern sie dürfen sich freuen, weil auch sie reich entlohnt werden.
Willst du diesem Herrn dienen? Willst du dich in diese Welt so einbringen – zum Segen der Menschen und im treuen Dienst deinem Herrn gegenüber?
Schlussgebet
Ich bete mit uns. Himmlischer Vater, noch herrscht in dieser Welt ein Machtkampf. Deine Feinde sind weiterhin aktiv und haben noch Einfluss.
Herr, wir wollen für unsere Glaubensgeschwister beten, die um ihres Glaubens willen in besonderer Weise verfolgt werden. Wir danken dir, dass du verheißen hast, dass ihr Leid ein Ende haben wird und dass das Böse ein Ende finden wird.
Herr, wir bitten dich, uns zu helfen, mit dem, was du uns anvertraut hast, mit der guten Gabe des Evangeliums mutig und treu dir zu dienen. Denn du bist unser Herr, du bist unser König.
Öffne unsere Augen für deine Herrlichkeit, damit wir dir mit frohem Herzen dienen und nicht gegen dich rebellieren. Du bist würdig all unseres Dienstes. Gepriesen seist du hier und heute und in alle Ewigkeit. Amen.