Wertschätzung des Wortes Gottes und die Bedeutung der Knechtschaft
Das ist wirklich schön, eure Freizeit so zu verbringen. Ich freue mich, dass ihr teilnehmt – das ist überhaupt sehr wichtig.
In unseren Tagen wird in vielen christlichen Kreisen das Wort Gottes mit Füßen getreten. Ich finde es auch großartig, wenn eine Bibelschule angeboten wird. Besonders die Bibelschule in Eidingen finde ich super. Dort gibt es nur drei Studenten, was ich sehr schade finde.
Diese Absolventen haben sogar das Recht, Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen, da die Schule staatlich anerkannt ist. Zudem sind sie auch Gemeindehelfer. Wenn ihr also die Gelegenheit habt, so etwas zu nutzen, ist das eine tolle Sache für euer Leben.
Ihr merkt, was aus dem Wort Gottes hervorgeht. Nun geht es darum, dass unser Leben zum Lobe Gottes sein kann. Heute haben wir als Knechte Gottes ein ganz altmodisches Wort. Es gibt kaum noch Knechte. Wenn man bei der Arbeitsvermittlung anfragt, bekommt man keine Stelle als Knecht mehr, da der Begriff abgeschafft wurde. Es gibt keine Arbeitnehmer mehr ohne Rechte.
Aber im Umgang mit Jesus ist "Knecht" der schönste Ehrentitel, den es geben kann. Auch der Titel „Bruder“ ist wunderbar, weil er auf Jesus zurückgeht. Jesus schämt sich nicht, unser Bruder zu sein. Aber „Knecht“ ist ein ganz besonderes Ehrenwort, das auch bei Jesus gilt. Er war ja der Knecht Gottes, und zwar der vollkommene Knecht für uns.
Wenn ihr ein Bild dazu anschauen wollt, schlagt später Römer 6,16-18 auf. Dort heißt es: „Wisst ihr nicht, wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen? Dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein: der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit.“
Ihr könnt euch da nicht mehr beschweren oder auf Paragraphen berufen. Ihr seid auf Gedeih und Verderb abhängig. Gott sei aber gedankt, dass ihr früher Knechte der Sünde gewesen seid, nun aber von Herzen gehorsam der Lehre seid, der ihr euch ergeben habt. Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden.
Das Leben als kostbares Vermögen und die Einzigartigkeit des Menschen
Wisst ihr, dass jeder von euch ein riesiges Vermögen besitzt? Hundert Euro? Nein, nicht Tausend Euro, Millionen Euro, sogar unbezahlbar teuer – euer Leben! Das allerkostbarste, was man hat.
Der Prinz Friso von Holland ist in den Bergen in eine Lawine geraten. Nach 50 Minuten wurde er tot reanimiert. Das Ergebnis war, dass er lebenslang als eine an Maschinen lebendig gehaltene Leiche weiterlebte. Ich weiß nicht, wie viele Jahre noch. Ähnlich ergeht es dem israelischen Premierminister Ariel Scharon. Er liegt seit vielen Jahren da, ohne jegliche Gehirnströme.
Wir sind schon geisteskrank, was wir alles machen. Doch man sagt, das Leben sei so kostbar, obwohl es ja kein echtes Leben mehr ist, wenn keine Gehirnströme mehr vorhanden sind. Man kann die Apparate noch über Maschinen in Gang halten, aber Leben ist so kostbar. Man probiert es, ob man nicht doch noch das Leben erhalten kann, auch wenn man einen Menschen reanimiert, der eigentlich kein Leben mehr hat.
Wenn er sich nie mehr rühren kann und vielleicht gelähmt ist, wird dennoch gesagt: Leben ist kostbar. Tatütata, die Sirenen der Krankenwagen durch die Straßen, alle Autofahrer fahren zur Seite, denn es geht um das Menschenleben.
Sagen wir mal, das größte Vermögen, das du hast, ist dein Leben.
Ich finde es so toll am Computer, dass es eine Löschtaste gibt. Wenn man sich verschrieben hat, löscht man es einfach wieder. Wenn man den Brief nicht will, löscht man ihn. Im Leben gibt es keine Löschtaste – außer der Vergebung durch Jesus.
Durch diese Vergebung kann Vergangenes wieder ausgelöscht werden. Sonst trägt man die ganze Last seines Lebens mit sich, was sehr belastend sein kann. Man kann die Tage nicht zurückholen, weil das Leben verstreicht. Das ist ja wehmütig, besonders wenn man älter wird.
Die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung der Vergebung
Gunter Sachs habt ihr nicht mehr in seinen besten Jahren erlebt – den Playboy ohne Gleichen, der in Sankt Moritz war, den Sachserben Gunter Sachs. Als er merkte, dass die Demenz kam, hat er Gift genommen.
In Deutschland gab es die oft genannte Inge Meisel, die man die Mutter der Nation nannte. Sie trug immer ein Täschchen in der Hand. Man fragte sich, was sie darin hatte. Thomas Gotts, wisst ihr es noch? Eine kleine Buddha-Statue und eine Giftampulle. Für den Fall, dass sie unheilbar krank werden sollte und sich das Leben nehmen wollte.
Als sie dann unheilbar krank wurde, nahm sie die Giftampulle nicht. Sie wollte das Leben bis zum Schluss noch ausprobieren. So ist sie qualvoll gestorben.
Das Leben, das die Leute heute bewahren wollen, ist immer auch wichtig. Für euch knüpft der Mann an: Was hast du in deinem Leben? Es gibt ein Pfadfinderleben, das Leben ist ein Spiel. So leben natürlich viele. Man startet ins Leben, vergnügt sich. Die meisten eurer Altersgenossen leben das recht leichtfertig. Sie sagen: „Probieren wir mal, wagen wir mal und machen wir einfach.“ So heißt es heute oft: Lebensmotto „Was mir Spaß macht, das mache ich.“
Ganz klar, es wird aber gar nicht spaßig. Es wird meist sehr wenig spaßig und auch nicht sehr lustig, wenn man dann fragt: Was war dein Leben? Wenn du abtrittst, was hast du von deinem Leben gehabt?
In der Bibel steht der schwere Satz: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Dieser Satz wird oft verdrängt.
Die Verantwortung vor Gott und die Zugehörigkeit zu Jesus
Natürlich will das niemand hören. Weder Adolf Hitler noch Stalin wollten das hören, und auch kein Mafiaboss möchte hören, dass er Gericht hält. Ebenso will das der normale Bürger nicht hören, der sagt: „Ach, da warten wir mal ab, was auf uns zukommt.“
Dabei geht es darum, dass ich Rechenschaft geben muss über mein Leben vor dem lebendigen Gott. Denn das Kostbarste, was ich habe, ist mein Leben. Das kann man überhaupt nicht schaffen, ich kann es nicht künstlich erzeugen. Mein Leben ist so wunderbar, dass ich lebe – jeden Tag, den ich habe, ist ein Wunder ohne Gleichen.
Deshalb ist es zunächst wichtig, heute Mittag über unser Thema „Wem gehöre ich?“ nachzudenken. Gehöre ich mir selbst? Ganz klar, ich kann machen, was ich will. Ich weiß nicht, wie viele hundert Kugelschreiber ich in meinem Haus habe – ich verlege sie immer. Ich habe so viele Lesebrillen. Tatsächlich habe ich meine Lesebrillen, vielleicht ist es jetzt eine bessere, die ich noch dabei habe. Aber in meinem Auto habe ich noch zwei weitere gehabt, weil ich sie immer wieder verlege.
Dann nehme ich eine andere Lesebrille. Und immer, wenn ich wieder sehe, dass es beim Lidl Lesebrillen für 1,80 Euro gibt, kaufe ich eine neue als Reserve. Doch dann habe ich sie nie dabei, und dann kann ich nichts mehr lesen ohne Lesebrille.
So ist eine Lesebrille nicht viel wert. Verliere ich eine, ist das nicht schlimm. Aber wenn du dein Leben verlierst, ist das keine Lesebrille, kein Kugelschreiber, sondern etwas Einmaliges, Unverwechselbares und ganz Kostbares.
Jeder Mensch ist so, wie er ist, ein Original Gottes. Das macht dein Leben so wertvoll. Du bist du – das ist der Clou in dem schönen Kinderlied „Du bist unverwechselbar“ und hast dein Leben ganz wunderbar für dich.
Deshalb ist das Allergrößte, wenn du auf einmal erkennst: „Ich mit meinem Ich gehöre dem größten König.“
In unserer Zeit gehört das zu den Verrücktheiten – und es gibt ja viele Verrücktheiten in unserer Zeit. Staatsverschuldung ist so eine Sache, oder Menschenwahn. Wir können alles, außer Hochdeutsch, so sagt man. Wir würden ja alles können, aber wir können gar nicht viel, das wissen wir. Wie eng begrenzt wir sind.
Aber dieses Ich, das ist so gefährlich. Wir leben in einer ichsüchtigen Zeit. Und dieses Ich will sich nie einer Autorität beugen.
Die Gefahr der Ich-Sucht und die Treue zu Jesus
Es ist erschütternd, dass dieses Ich sich einem Terror wie dem der Nazis gebeugt hat, mit einer verlogenen Ideologie. Ihr habt es im Osten mit dem Marxismus erlebt. Das Schlimme daran – und das habe ich heute Morgen nicht fertig ausgeführt – ist, dass der Marxismus euch das Vertrauen auf Gott genommen hat. Das war ja im Kommunismus das Schlimmste.
Ihr habt immer in den Prozessen gelesen, wie Christen entgegengehalten wurde, dass sie am ersten Mai eine gottesdienstliche Versammlung abgehalten haben. Da trat so ein Zeuge auf, und es hat mich geärgert: Ausgerechnet an dem Tag, an dem wir die Arbeitsleistung des Sowjetmenschen würdigen, beten diese Menschen zu einem Nichts, das es gar nicht gibt. Also gilt nur die Diesseitigkeit, der Mensch, und er schafft die neue Welt.
Dieses tolle Denkmal, das die Sowjetunion der UNO geschenkt hat – der Mensch, der mit seiner Muskelkraft die Schwerter zu Pflugscharen umschmiedet – das ist so typisch gewesen: Wir können das! Es geht zurück auf die Philosophie, die gesagt hat, wir müssen die Christen von Kandidaten des Jenseits zu Studenten des Diesseits machen.
Dabei haben sie vergessen, dass sie das ärmste Leben führen, wenn sie nur die eine Seite kennen. Das haben wir bei den Kommunisten entdeckt: Blut, Tränen und Tote. Sie haben nichts Neues geschaffen, sondern die Wirtschaft noch weiter in den Keller gefahren.
Das große Glück ist, dass wir eine Hoffnung haben, die über die Grenzen der sichtbaren Welt hinausgeht. Lasst euch das von niemandem nehmen! Heute Morgen habe ich schon gesagt: Das macht uns nicht zu Träumern, sondern macht uns richtig bodenständig.
Du kannst bis zu deinem letzten Lebenstag sagen: Ich kann mich für diese Welt einsetzen, aber nicht für Geld und nicht für Lob, sondern weil ich vor Gott die Verantwortung für mein Leben habe. Darum arbeite ich hier treu.
Warum tust du das Gute? Warum bist du ein anständiger Mensch? Weil du vor Gott Verantwortung trägst. Darum hast du deine Ordnung von Gott empfangen. Und desto toller ist es: Ich gehöre nicht mir selbst.
Kennt ihr das Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer „Die Füße im Feuer“? Euch fehlt noch ein Stück Bildung, das müsst ihr mal lesen. Darin geht es um eine Hugenotten-Geschichte, in der die Gesandten des Königs alle heimlichen Evangelischen aufgespürt haben.
Da war ein königlicher Gesandter unterwegs bei Sturmwetter. Er kommt in ein Schloss und erinnert sich plötzlich: Da war er schon mal. Er fragt, wo die Evangelischen versteckt sind. Dann stößt er die Schlossherrin, die geschwiegen hat, in das offene Kaminfeuer, und sie verbrennt dort.
In diesem Schloss hat er Unterkunft gesucht, während des Unwetters. Am nächsten Morgen tritt er durch eine Tapetentür in die Gastgemeinschaft. Sie müssen schon längst weiter sein, sagt er. „Wir reiten noch ein Stück miteinander“, antworten sie. Er sagt: „Ich bin König von Frankreich, verantwortlich.“ Und er sagt weiter: „Ich gehöre dem größten König eigen.“
Heute war es für ihn schwer, dass er nicht Rache sucht für den Tod seiner Frau. Ein ganz ergreifendes Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer.
„Dem größten König eigen“ – das ist eigentlich unser Adel, unsere Würde. Wir gehören nicht bloß irgendeinem Präsidenten, sondern wir sind dem größten König eigen, der uns kennt, der uns liebt und der eine Bestimmung für unser Leben hat.
Leben in der Verantwortung vor Gott und im Dienst für den Nächsten
Wo steht denn das, wenn er mal am Reuter schlägt im Römerbrief? Er lässt vorne die Finger drin. Römer 15,1 – das ist ja wichtig zu dem ganzen Thema.
Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben, nicht für uns leben, nicht mehr für mein Ich, auch nicht für meine Lust und für meine Erfüllung. Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten Gefallen zum Guten und zur Erbauung tut. Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen usw. Dass wir nicht für uns selber leben, sondern für ihn.
Das war für den Apostel Paulus das Allergrößte. Wie plötzlich Jesus ihm begegnet wurde! Vorher hat er gesagt: Das ist ein Hirngespinst, die muss man jagen, die Christen, die machen unser Judentum kaputt. Und dann stand er plötzlich vor der Autorität von Jesus. Er hat ja nur ein Licht gesehen. Licht kann man gar nicht sehen, er war plötzlich geblendet und hörte die Stimme. Auch er hat nicht mehr als das Wort: Ich bin Christus, den du verfolgst.
Seine Frage war: Gibt es dich wirklich? Lebst du wirklich? Das war die Hauptfrage von jedem Menschen: Gibt es dich wirklich? Dann lebt er also doch. Und das hat sein Leben verändert.
Er hat sich einen Ehrentitel gegeben. So fängt der Römerbrief an. Wie bezeichnet er sich dort im Römerbrief? Wie? Ein Knecht. Und wir können sogar noch toller sagen: ein Sklave Jesu Christi. Ah, das ist im Knechtswort einfach drin, das Anstößige: Ich habe nichts mehr für mich. Ich habe keinen Wunsch mehr. Ja, ist das noch ein persönlicher? Ja, gerade erst recht!
Das ist ganz entscheidend, weil er entdeckt hat: Mein Leben ist das Allergrößte, wenn ich unter der Führung, unter der Leitung von Jesus stehe. Und das Große für uns Jesusleute ist also doch natürlich.
Seid ihr so geblendet? Ich finde es wunderbar, dass wir sogar im Winter, noch in dem affekalten Winter, noch ein bisschen Sonne kriegen. Das macht nichts aus, sonst guckt einfach der Herr, da ist weniger Sonne bei mir.
Im Psalm 42 steht: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, wie der röhrt, so schreit meine Seele Gott zu dir. Jeder Mensch hat Heimweh nach dem großen und lebendigen Gott.
Viele Leute kommen gar nicht weiter als zu einer Gottesidee, zu irgendeiner frommen Vorstellung. Das Wunderbare ist, wenn du über das Wort Gottes dem lebendigen Gott begegnest und in Jesus die Erfüllung deines Lebens bekommst: die Freude, die Liebe, die Annahme. Und weißt: Mein Leben ist gebraucht.
Und das, was ich jedem von euch wünsche: eine volle Erfüllung an meinem Platz, wo ich bin. Kann ich? Bin ich gesandt von meinem Herrn?
Mein Vater starb sehr früh. Er sagte ja, er war im politischen Leben tätig, im Landtag usw. Aber wie er starb, ganz plötzlich an Krebs, war er ganz halb bereit zu gehen, alles abzuschließen und hat gesagt: Mein Platz im öffentlichen Leben war mein Pastorenamt für Jesus.
Und das darfst du wissen: Jeder von euch an dem Platz, wo du bist – du magst auf der Bank arbeiten, im Büro, du magst Mutter sein oder Vater, du magst deine Verpflichtung haben, im Elternbeirat oder im Büro – ich tue das alles für Jesus und mit ihm.
Und das ist ganz wichtig: Dass jeder weltliche Dienst Berufung ist. Das Wort Beruf hat Martin Luther erfunden. Guck mal im Brockhaus nach, in der Enzyklopädie „Berufung“. Darin nehme ich das meine Berufung von Gott ist.
Luther ging dann so weit, nicht bloß wenn du ins Kloster gehst oder wenn du Priester wirst, sondern wenn du in einem weltlichen Dienst arbeitest. Ganz gleich, was du tust: Du tust das für Gott und mit ihm. Und darum ist dein Leben gefüllt.
Das ist ganz entscheidend wichtig, dass ich meinen irdischen Beruf gebrauche, Gott zur Ehre und in der Verantwortung für Gott.
Das hat in Deutschland im Mittelalter schon eine ganz totale Wende gebracht, eine Berufstreue von jedem Menschen. Deshalb gab es in Jahrhunderten keine Korruption. Und heute blüht sie wieder, weil das vergessen ist.
Ich möchte mich nicht daran bereichern. Ich finde das immer furchtbar heute, dass sogar die führenden Persönlichkeiten plötzlich verdächtigt werden, dass sie sich einen Nutzen herausgeholt haben aus dem Amt, das sie haben.
Ich habe neulich beim Lidl erlebt: Die Verkäuferin sagt meiner Frau einen Blumenstrauß an, der sagt: „Ach, das ist so verrückt, den kriegen Sie kostenlos.“ Dann sagt meine Frau: „Dann kriegen Sie zwei Euro.“ Und sie sagt: „Das darf ich nicht einnehmen.“ Ich habe den Hut gezogen vor der Frau.
Und wenn man das nicht mehr weiß: Ich möchte mich nicht von irgendwo beschenken lassen, sondern ich bin in meinem Dienst. Und das gilt bis zum höchsten Staatsdiener.
Was ist es in unserem Land, dass man dem Polizisten sagen kann: „Wenn Sie das wieder rausstreichen, dann kriegen Sie von mir 20 Euro“ usw.?
Ich weiß, es herrscht Gerechtigkeit, weil Menschen nicht vor Menschen haben ja niemand zugesehen, sondern weil ich vor Gott beobachtet bin. Mein Leben vor Gott verantworten muss, ist es die größte Ehre meines Lebens.
Ich gehöre dem größten König. Denn das, was ich tue in der ganz irdischen Tätigkeit – ob ich Kinder erziehe oder an der Bank Geld auszahle – ich tue das um der Gerechtigkeit dieser Welt willen, einen Dienst für Gott.
Bei Luther ging das so weit, dass er sagt: Wenn die Dienstmagd die Ställe kehrt, tut sie einen Gottesdienst. Das ersetzt das hörende Wort Gottes nicht, aber das ist meine weltliche Verpflichtung.
Und darum ganz wichtig: In diesem Dienst wird Gott geehrt durch mein Leben. Und das gibt mir einen ganz großen Trost in schweren Stunden, auch in Krankheitsstunden: Ich gehöre diesem Gott.
Die Bedeutung des Leibes als Tempel des Heiligen Geistes
Heute Morgen hat der Chor so schön gesungen: "Mach aus mir ein Gefäß, wie du willst, Herr. Auch wenn du meinen Körper zerbrichst, wenn du mich der Schwachheit preisgibst – es ist dein Weg und deine Entscheidung, wie du mich führst. Ich will nur für dich leben."
Ich habe eine Sehnsucht nach der Begegnung mit dir, und mein Leben soll ein Dienst für dich sein.
Wir haben noch eine andere Bibelstelle, die er auswendig kennt. Sie steht in 1. Korinther 6: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist und dass ihr euch nicht selbst gehört?“ Mein Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes, in dem Jesus durch seinen Geist wohnt. Er will meine Gedanken erfüllen und mich antreiben. Das ist auch der Grund, warum wir gestern sagten, dass das Frucht in unserem Leben bringt. Christus will durch seinen Geist in uns gegenwärtig sein und uns mit seinen Gedanken erfüllen.
Wir gehören nicht uns selbst. Das Ich muss an dieser Stelle gebrochen sein. Das ist es, was Paulus hier in Römer 6 so schön beschreibt: Die größte Not in unserem Leben ist, dass wir ohne Jesus alle Knechte der Sünde sind. Und das ist das Erschütternde. Die meisten Menschen glauben das nicht.
Gestern haben wir noch darüber gesprochen, dass wir von Natur aus geneigt sind, Gott zu hassen. Der Prophet gebraucht im Alten Testament ein eindrückliches Bild: Ein Neger in Afrika kann seine Haut nicht ändern, selbst wenn er es wollte. Es geht nicht, er ist schwarz. Und du kannst die Haut nicht weiß machen. Ein Leopard kann sein Fell nicht ändern. Genauso wenig könnt ihr Gutes tun, wenn ihr das Böse gewohnt seid.
Das Schlimme ist, dass die Sünde unser Leben prägt. Von Natur aus sind wir in der Sünde aufgewachsen. Wir haben ein Herz, das Gott nicht liebt – bis zu dem Moment, in dem Jesus unser Herr wird.
Es ist auch so toll, dass die Reformatoren ein Bild gebraucht haben, das damals das ganze christliche Denken im Katholizismus sprengte. Sie sagten: „Einer reitet uns immer.“ Wirklich frei macht nur Jesus, Gottes Sohn. Es gibt auch ein Lied darüber, das er kennt, von Gerhard Schnitter: „Wirklich frei macht nur Jesus, Gottes Sohn.“ Du wirst geritten – entweder vom Teufel oder von Jesus. Es gibt keine Neutralität.
Das ist der große Irrtum unserer Tage. Viele schieben die religiöse Frage beiseite und meinen, es ginge auch ohne. Das geht aber gar nicht, weil ich hineingeboren bin in diese dunkle Sündenmacht. Diese kann sich ganz verschieden äußern. Wir sagen: „Da ist doch nichts Kriminelles passiert.“ Aber wir kennen, wie die Sünde anfängt – mit einer Blindheit für Gott, dass wir sein Wort nicht mehr hören wollen und unser Herz sich von ihm entfernt hat.
Die größte Tat ist, dass Jesus uns „befreit zur Knechtschaft“. Das klingt erst widersprüchlich, aber es ist wahr. Ich muss nicht mehr das Böse tun. Ich bin herausgeführt aus der Dunkelheit der Sünde. Und das ist so großartig.
Römer 6 beschreibt ganz wunderbar, wie die Sünde in deinem Leben geherrscht hat. Wir haben das gestern beschrieben: „Die Sünde herrscht nicht mehr über mich.“ Stattdessen sollen nun die Gerechtigkeit und das Leben in dir herrschen. Das macht Jesus.
Herr Jesus, dir will ich gehören. Dir verschreibe ich mich mit Haut und Haar.
Diese Veränderung des Lebens ist das Allergrößte: Die Knechtschaft bei Jesus ist ein wunderbarer Dienst, in dem wir uns nicht eingeengt fühlen. Warum? Weil Jesus uns geschaffen hat. Er kennt unser Lustbedürfnis und unsere Freude. Er wird uns zur ganzen Entfaltung unserer ganzen Person bringen. Und das ist so herrlich!
Die Welt meint oft, wenn man mit Jesus lebt: „Ach, das ist ja furchtbar, dann muss man alle Gebote halten.“ Aber sie merkt gar nicht, dass es nichts Schöneres gibt, als einen Sonntag zum Sonntag zu machen, die Ehe reinzuhalten, kein fremdes Gut zu begehren und nicht zu lügen.
Es ist so herrlich, dass Jesus uns erneuert.
Wenn man die schönen Geschichten im Neuen Testament liest, in denen sich Menschen bekehrt haben, und man sie fragt, ob sie wieder zurück wollen, sagen sie: „Ich will nicht mehr zurück in dieses Sündenleben. Was soll mich da locken? Ich habe das Neue bei Jesus gefunden.“
Warum gebraucht Jesus das Wort „Knecht“? Weil ich die starke Hand von Jesus brauche, die mich führt, damit ich den Versuchungen des Teufels widerstehen kann.
Darum ist es so herrlich: Ich gehöre nicht mehr mir selbst, sondern dem Herrn Jesus, der mein Herr ist.
Das Erste, was in der Bekehrung passiert, ist, dass mein Ich unter die Kontrolle von Jesus kommt – unter seine Herrschaft, sein Regieren und Führen. Er bestimmt mich mit seinem Willen. Ohne das klappt es nicht.
Ich bin ein Knecht Jesu Christi.
Wenn man sich die schönen Lieder anschaut, heißt es: „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehen.“ Nichts Schöneres.
Ich kann euch sagen: Wer den Schritt getan hat, mit Jesus zu leben, muss sagen, es gibt nichts Schöneres. Jede Stunde ist schade, wenn man nicht mit Jesus gelebt hat. Denn er gibt Erfüllung und Freude.
Ich kann mir nichts mehr vorstellen, was mich erfüllen sollte, abseits von Jesus. Das ist das Herrliche.
Ich will ganz mit ihm leben und habe das volle Leben erst in ihm gefunden.
Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit die Menschen Leben haben und volles Genüge, volle Befriedigung und volle Freude.“ Und das gibt Jesus, indem wir seine Knechte sind.
Herr Jesus, bestimme du mich.
Mein Vater hat auf seiner Todesanzeige nur Folgendes schreiben lassen: „Mein Vater hatte viele Ämter und Titel, aber ein Knecht Jesu Christi zu sein, war ihm am wichtigsten.“ Das finde ich toll und war für mich ganz besonders schön.
Er wollte in seinem weltlichen Amt vor allem für Jesus ein Knecht sein – auch in der schwierigen Zeit des Dritten Reichs und nach dem Krieg, als man wieder anerkannt war und die ganzen Berufsfachschulen in Baden-Württemberg aufgebaut wurden.
Er sagte: „Ich möchte nicht Jesus sein, aber es war mir wichtig, dass junge Menschen erzogen werden.“ Das hat er selbst im Amtsblatt geschrieben. Er betonte einen festen Halt im Leben und im Sterben.
Er sagte auch: „Wenn Menschen nicht in der Verantwortung vor Gott erzogen werden, werden sie zu Bestien.“ Das hat man in Frankreich erlebt.
Erst in Gott, wenn ich vor Gott stehe und unter Gott stehe, finde ich mein Leben.
Das darfst du genau so schon merken.
Wir haben ein ganz tolles Angebot, den Menschen zu machen – aber nur in der festen Bindung an Jesus.
Nichts ist schlimmer als viele halbe Christen, die man dauernd erlebt, die nie etwas von Jesus gehört haben und nie in der Nachfolge stehen.
Das ist genauso schlimm, wie wenn man sich zwischen zwei Stühlen setzt: Man hat nichts davon und fällt auf den Boden.
Darum ist es so wichtig, dass ich weiß: Wessen Knecht bin ich? Nicht der Sünde, sondern Jesus.
Die Lebensreise mit Ziel und die Nachfolge Jesu
In Heilbronn, Pforzheim oder Stuttgart gibt es an den Bahnhöfen viele Menschen, die einfach nur dort stehen. Ich wundere mich oft, was sie tun. Ich weiß es nicht genau. An einem schönen Mittag kann es dort ziemlich langweilig wirken. Viele fahren nicht weg, weil sie noch keine Fahrkarte haben. Der Bahnhof ist für sie mehr ein Treffpunkt, an dem sie nur umher schlendern.
So leben viele Menschen: Sie schlendern einfach durch ihr Leben, ohne ein klares Ziel zu haben. Ganz anders ist es, wenn man weiß, wohin man möchte. Zum Beispiel: Ich habe das Ziel, nach Berlin zu fahren, zum Bahnhof Zoo. Ich habe meine Fahrkarte und weiß genau, wohin die Reise geht.
Viele Menschen wissen das nicht. Sie steigen in einen Zug und fragen dann: „Wohin fährst du?“ – „Keine Ahnung.“ Bei der Deutschen Bundesbahn kommt man zwar meistens an schöne Ziele, aber es ist trotzdem wichtig, nicht ziellos zu sein. Man sollte sich fragen: Wohin führt deine Lebensreise?
Es ist sehr wichtig, dass ich sagen kann: Ich bin ein Knecht Jesu, ich will ihm dienen. Ich möchte ihn eines Tages in seiner Herrlichkeit sehen. Mit jeder Stunde komme ich diesem großen Tag näher, an dem ich bei ihm sein werde.
Deshalb brauchen wir bei einer Beerdigung keine Trauerkleidung und müssen auch keine traurigen Gesichter machen. Stattdessen können wir bei Jesus singen und sagen: „Toll, einer hat es wieder geschafft und ist am Ziel.“ Das ist doch wunderbar.
Natürlich ist es traurig, wenn jemand stirbt. Aber in Afrika holen sie Trompeten heraus und feiern mit großer Freude, wenn jemand das Ziel erreicht hat. Dieser Mensch hat den Lebenskampf bestanden, ist Jesus treu geblieben und hat die Krone des Lebens empfangen.
Das ist wichtig: Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir Knechte Jesu sind. Deshalb sollten wir anderen Mächten keinen Raum geben.
Treue im Glauben und Widerstand gegen Ideologien
Wir haben in unserem landeskirchlichen Gesangbuch hinten die Barmer Erklärung von 1934. Wer sich ein wenig interessiert: Ich habe heute schon das Buch von Bonhoeffer erwähnt, das sich lohnt. Ihr müsst es euch nicht kaufen, denn man kann es in der Bibliothek ausleihen. Besonders lohnenswert sind die Abschnitte zur Zeit des Kirchenkampfes gegen Hitler und auch zur Barmer Erklärung im ersten Jahr der Hitlerherrschaft.
In dieser Zeit haben sich die bekennenden Christen in Barmen zusammengesetzt und sechs Artikel im Bekenntnis formuliert. Im Artikel 2 heißt es: Jesus Christus, so wie er in der Heiligen Schrift bezeugt ist, ist das Wort Gottes, dem wir im Leben und im Sterben vertrauen.
Sie erklärten daraufhin, dass sie deshalb auch nicht einer fremden Ideologie gehorchen. Das war genau das Lebensgefühl im Kommunismus. Ich habe gesagt: Wir wollen lieb sein und auch für die Obrigkeit beten, aber wir folgen nicht ihren Einflüssen, sondern Jesus Christus.
Es war immer beeindruckend, wie klar sie das formuliert haben. Sie betonten, dass sie nicht gegen den Kommunismus kämpfen. Richard Wurmbrand hat mich einmal besucht und gesagt: „Wenn du sonntags nicht regelmäßig gegen den Kommunismus predigst, dann hast du versagt.“
Daraufhin habe ich ihm gesagt: „Nein, Bruder Wurmbrand, du liegst falsch. Wir predigen das Evangelium, und das ist die größte Herausforderung für den Kommunismus: dass Jesus der einzige Welterlöser ist.“ Das haben die Kommunisten nicht gewollt.
Darum ist es so wichtig: Wir gehorchen nicht Ideologien, wir gehorchen nicht Menschenträumen, sondern wir sind dem größten König, Jesus, eigen.
Dann folgt eine Erklärung, in der es heißt, dass wir alle Lehren verwerfen, die so tun, als gäbe es Bereiche in unserem Leben, in denen wir anderen Herren gehorchen würden und nicht Jesus Christus allein.
Standhaftigkeit in einer gottlosen Welt – Beispiel Daniel
Ich komme gerade von Michelsberg, wo wir die schöne Gemeindefreizeit zum Thema Daniel hatten. Habt ihr zwischendurch nicht gedacht, das wäre genau das Richtige für euch gewesen?
Da hat die Gemeinde sich nicht zu dumm angestellt, um vielleicht noch einmal etwas Neues vorzubereiten. Daniel lebte in Babel, in einer gottlosen Umgebung. Es war die größte Prachtentfaltung eines Staates, die es je gegeben hat – Babel. Man kann sich im Pergamonmuseum in Berlin davon ein Bild machen. Und Daniel hatte keine Probleme, in Babel zu leben.
Christen sollten keine Berührungsängste mit der Welt haben. Sie dürfen in die Wissenschaft gehen, sie dürfen in die Entwicklungsindustrie gehen – wohin sie wollen. Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, Gott nicht wieder zu sündigen. Genau das ist die Haltung, die zählt: Wir haben einen Platz in der Welt, wir haben keine Angst vor der Welt, aber wir haben uns fest vorgenommen, nicht zu sündigen.
Als es darum ging, sich an Reinheitsvorschriften zu halten – die Jesus ja ohnehin ausgelöst hat – probierte Daniel es einfach: Er aß nicht die Speisen, die nicht koscher waren. Und Gott ließ ihn nicht im Stich. Am Ende war er zehnmal klüger als die anderen.
Das ist immer wieder beeindruckend, wenn gläubige Christen in der Welt wirken. Ich freue mich über die Vorträge von Werner Gitt und anderen Autoren, die zeigen, dass Gott immer wieder Menschen hat, die in der Wissenschaft tätig sind, aber der Bibel und ihrem Wort treu bleiben und keine faulen Kompromisse eingehen.
Es ist ganz wunderbar, dass du das wissen darfst.
Mut und Gewissensentscheidung im Glauben
Ich war vor 14 Tagen bei den Lehrern von Gummersbach im Westerwald. Dort haben sie eine Freizeit mit hundert Lehrern, die fünf freie Schulen betreuen.
Was für ein Kampf um die Evolution findet heute statt! Eltern machen schon Terror, und Schulämter verlangen, dass man die Evolution lehren muss. Entschuldigung, ich werde sachlich darstellen, was die Evolution bedeutet, aber ich werde auch sagen, dass ich an den Schöpfergott glaube.
Und wenn sie noch so sehr drohen – wie war es denn bei Daniel? Man hat ihn in den feurigen Ofen geworfen. Doch du sollst wissen: Mein Gott kann mich bewahren, ich bin ein Knecht Jesu. Auch ihr seid Knechte des allerhöchsten Gottes. Das sagt Nebukadnezar, nachdem Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Daniel hat sofort begriffen, dass sie einem großen Gott dienen. Und deshalb haben die Heidenwälder ein viel besseres Auge und machen keine faulen Kompromisse.
Es ist so schlimm, wenn Christen Kompromisse eingehen. Ich bin so glücklich, dass ihr, die ihr eure Heimat in Russland habt, diese Überzeugung schon im Elternhaus mitbekommen habt. In dieser Welt braucht man Zivilcourage, wie sie im Dritten Reich gefordert war, um sich nicht den Ansprüchen der Gottlosigkeit zu beugen.
Wir sagen: Wir bleiben dabei. Das wissen wir, und das sagt uns Gottes Wort. Damit seid ihr in guter Gesellschaft. Nur so kann man für Jesus Zeugnis ablegen. Und das darf man auf anständige Weise tun. Es kann sein, dass jemand sagt: „Ich verkaufe dieses Produkt nicht, das ist für mich eine Gewissensfrage.“ Dann sollte man möglichst ein Gespräch unter vier Augen suchen, damit es nicht demonstrativ wirkt. Doch ihr werdet erstaunliche Erfahrungen machen.
Ich hatte einen Großonkel, der noch im kaiserlichen Reich als Soldat eingezogen wurde. Er war ein ganz lieber Mann – so einen liebenswürdigen Oberlehrer gab es damals kaum. Als junger Mann wurde er in Stuttgart eingezogen und in die Rote Bildkasse gesteckt. Im Dorf sagte man: „Schluchzen, dann erschießen sie ihn.“ Doch er sagte: „Ich nehme keine Waffe in die Hand.“ Im kaiserlichen Reich wurde er dann in die Schreibstube versetzt und musste keine Waffe tragen. Er wollte seinem Gott treu dienen.
Ich bin überzeugt, dass man auch Wehrdienst leisten kann. Aber wenn es eine Gewissensfrage ist, dann darf man nichts gegen sein von Gott geschärftes Gewissen tun. Geh den Weg konsequent, denn nur so kannst du Segen empfangen. Das ist ganz wichtig.
Wir können viele Geschichten erzählen, wie sich das bewährt hat. Ich kenne einen Kaufmann, der in einer großen Autofirma arbeitete. Die Chefs sagten zu ihm: „Sie haben ein zu enges Gewissen, wir können Sie nicht weiter beschäftigen.“ Wenn Großaufträge kommen und hundert Busse verkauft werden, fließt manchmal Schmiergeld. Siemens hat über eine Milliarde Schmiergelder bezahlt.
Sucht einen Weg, die gesellschaftliche Seite nicht zu blamieren. Wir sind nicht die Saubermänner, aber sagt: „Bitte lassen Sie mich da raus, um des Segens willen. Du gehörst dem größten König.“ Mach dich nicht schuldig an der Teilhaberschaft an unrechten Dingen – ganz klar.
Deshalb wollen wir diesen Weg gehen. Ich bin ein Knecht Jesu Christi und gehöre ihm allein. Ich kenne mein Ziel und will immer mehr von Jesus entdecken – auch im Umgang mit Geld, mit Nöten und Sorgen.
Christen haben keine Angst vor der Welt. Wir gehen hinaus, wollen uns aber nicht an der Sünde beteiligen. Ihr wisst ja, dass das Wort „Welt“ schwierig ist, weil es drei Bedeutungen hat. Im Johannesevangelium kommt das Wort „Welt“ hundertmal in der Bedeutung „Habt nicht lieb die Welt“ vor – als die Welt, die uns von Jesus wegreißt. Aber das ist etwas kompliziert.
Ich möchte euch ein Beispiel geben: Da war ein Mann im Sportverein, der nie etwas gemacht hat. Er saß immer still als Vereinsmitglied. Nach zwanzig Jahren Freundschaft im Verein wollten wir ihm eine Freude machen und wählten ihn in den Ausschuss. Er kam glücklich nach Hause und sagte zu seiner Frau Frieda: „Ich bin in den Ausschuss gewählt worden.“ Sie fragte: „Was ist Ausschuss?“ Und dann schaute sie im Lexikon nach. Dort stand: „Ausschuss – fehlerhaft produzierte Ware, für nichts tauglich.“
So hat das Wort verschiedene Bedeutungen. Das Wort „Welt“ hat eine Bedeutung als die ganze Schöpfungswelt mit allen Tieren und Planeten, die wir lieben. Diese hat Gott geschaffen. Die Völkerwelt lieben wir ebenfalls. Aber die dritte Bedeutung der Welt ist für Christen schwierig. Diese Welt dürfen wir nicht mit den anderen beiden Bedeutungen verwechseln.
Es ist die Welt, die mich von Jesus wegreißt und vom Fürsten dieser Welt beherrscht wird. Dafür wollen wir ein feines Gespür haben und uns nicht daran beteiligen.
Deshalb gibt es viele Dinge, an denen ich als Christ nicht teilnehme. Auch meine Kinder wurden in der Erziehung darin geschult. Ich rede nicht über diese Bereiche, weil andere dann sagen könnten: „Bist du so eng?“ Ich habe meine eigenen Gesetze, die ich nicht verkünde. Aber ich muss wissen, dass ich heute manches nicht tun kann, weil ich sonst Schaden nehme.
In unserer freien Welt muss man besonders vorsichtig sein – auch mit unseren Kindern und Enkeln. Wir freuen uns, dass sie diesen Weg entschlossen gehen. Dabei spüren wir die Welt, die nach unserem Gewissen greift und uns von Jesus trennen will.
Die Bedeutung von Zielstrebigkeit und Einsatz im Glauben
Zweitens: Ohne einen ganz ersten Wach. Wer weiß, wem er gehört, weiß, was sich gehört. Er weiß, was ich tun muss, und ich kann es für Jesus ordnen.
Und das Zweite: Ohne ganzen Einsatz kommt man nie ans Ziel. Das sieht man bei den Sportlern sehr gut – wie sie trainieren und ihren Leib beherrschen. Paulus hat dieses Bild auch benutzt. Er sagt, dass ich mich trainieren muss, um wirklich das Ziel zu erreichen. Man darf nicht nur bis zur Hälfte des Laufes gehen und dann aufhören, weil man Seitenstechen hat oder müde ist und sich einfach in die Wiese fallen lässt.
Darum ist es wichtig, dass ich meinen Glauben trainiere und meine Nachfolge zu Jesus ernst nehme, sodass ich ihn immer im Auge habe. Ganz schlimm ist es, wenn ich nur halbherzig in der Nachfolge von Jesus bin. Dann bin ich schnell versucht, aufzugeben.
Leider sind unsere Urlaubszeiten oft Zeiten, in denen wir uns kaum Zeit für Gottes Wort nehmen – das ist eine große Gefahr. Viele wollen nur ein bisschen Abstand halten, sagen: „Jetzt will ich gerade nicht mehr in die Versammlung gehen“, und schwupps, sind sie schon rausgeschlendert.
Wir kennen viele Leute, die sich alle mal klar zu Jesus bekehrt haben und heute Feinde Christi sind. Viele erzählen: „Ja, ich war ja auch mal dabei“, und gehen dann weg.
Wenn wir die Verbindung nicht klar machen, reihte uns Paulus im Kolosserbrief ein: „Alles, was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus.“ Egal ob man eine Berufsentscheidung trifft, eine Ehe wählt oder seine Freizeit plant – man sollte sagen: „Herr Jesus, führe mich, leite mich!“ Es fällt kein goldener Zettel vom Himmel, aber ich kann fragen: „Ist das recht? Soll ich das tun?“ Lass dich in Frage stellen und bitte Jesus, dass er dich leitet, damit du das Ziel wirklich erreichst.
Ich soll konzentriert auf dieses Ziel zulaufen – als Knecht für Jesus. Paulus nahm die römischen Wagenrennen als Vorbild. Die Istmusse-Spiele in Korinth waren so etwas wie Olympia. Paulus sagte: Wer da läuft, läuft nicht einfach so, und wer boxt, boxt nicht aus Ungewissheit. Sie wollen ihr Ziel erreichen.
Genauso ist es, wenn ich mein Ziel erreichen will. Wenn wir die Wettrennen bei der Tour de France sehen, wie die Radfahrer in die Pedale treten, ist das beeindruckend. Paulus sagt, sie machen das alles nur für einen vergänglichen Preis – Lorbeerblätter, die sie auf dem Kopf tragen.
Wir aber laufen für einen Unvergänglichen. Das ist etwas ganz Wunderbares: Wir leben zu Ehren des Herrn. „Zu Ehren leben sei Herr Jesus, für dich wage ich viel!“
Oft habe ich den Eindruck, dass ich irgendwo oben ein Blättchen in der Hand halte, wie Joni Erickson, die nicht an ihrer Lähmung stehengeblieben ist. Ihr kennt doch die gelähmte Frau. Sie hat ihre Situation zur Ehre Jesu genutzt. Wie viele Menschen hat sie dadurch geholfen! Obwohl sie einen geschlagenen Leib hatte, hat sie viel mehr getan als manche mit einem gesunden Körper.
Da muss ich wieder an mich denken: Ich möchte diese Situation nutzen, um in meinem Leben Zeugnis für Jesus abzulegen.
Wofür machen wir das eigentlich? Das Interessante ist: Was die Welt bieten kann, befriedigt uns nicht mehr. Wenn du mal schaust, was die Welt bietet: Weite Reisen, aber oft nur Flugverspätungen, Ärger über teure Preise und wenig Erquickung.
Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man am liebsten zu Hause bleibt und sagt: Nirgendwo ist es so schön wie daheim.
Das ist interessant: Was bringt eigentlich Geld? Wendelin Wiedeking in Stuttgart hat bei Porsche 580 Millionen verdient, 90 Millionen Gewinn, und hat eine ganze Firma aufs Spiel gesetzt, die heute zu VW gehört. Was fängt man mit so viel Geld an? Man kann ja nicht fünfmal am Abend ins Restaurant gehen oder sechs Kittel übereinander anziehen.
Was fängt man mit Geld eigentlich an? Mehr Autos? Man kann zwölf Autos besitzen, aber mit Geld kann man eigentlich nicht mehr tun als jemand, der abends vor seinem Vesperbrett sitzt und zufrieden ist. Das ist die wahre Erfüllung des Lebens.
Was soll es denn sein? Das ist die große Enttäuschung der Reichen. Der Teufel betrügt uns mit Luftschlössern. Deshalb sind Visionen und Träume auch so gefährlich – sie sind Luftgespinste.
Währenddessen kann ich in der Realität leben, sagen: „Schau, so schön ist mein Essen, ich danke Gott, dass er mir diese Gabe gibt.“ Diese Gabe, wie sie nun ist, ist das Geschenk, das er mir gibt. Und darin ist viel mehr enthalten: nämlich er selbst, gegenwärtig mit den Gaben, die ich haben kann.
Ihr seid teuer erkauft, nämlich durch das Opfer von Jesus. Werdet nicht der Knechte der Menschen, lasst euch nie von Menschen beherrschen. Ihr steht unter seiner Führung und Leitung.
Deshalb ist es so wichtig: Was kann man im Leben tun? Die einen sammeln Briefmarken, die anderen sammeln Aktien oder Geldguthaben. Manche sammeln Ehre, Macht oder Anerkennung. Was lohnt wirklich fürs Leben?
Ich habe auch Briefmarken gesammelt, aber irgendwann sind sie vergammelt und wurden weggeworfen. Wir sind in eine kleine Wohnung gezogen. Ich hatte wunderschöne Dias von den Iguazu-Wasserfällen. Ich habe sie alle genommen und in den Mülleimer geworfen. Das darf man vielleicht nicht hören, aber in meinem Alter schaue ich sie nicht mehr an. Ich reiße lieber los und lege die Bibel aus.
Die Kinder haben nur ihre Dias mitgenommen, weil sie für sie noch eine nette Erinnerung sind. Man sammelt im Leben unheimlich viel an, aber man braucht gar nicht viel.
Deshalb ist es wichtig, dass ich einen schönen Vers habe: „Schenke, Herr, auf meine Bitte mir ein göttliches Gemüt, einen königlichen Geist, mich als dir verlobt zu tragen, allem freudig abzusagen, was nur Welt und Sünde heißt.“
Ein göttliches Gemüt, verlobt mit Christus, einen königlichen Geist – und fröhlich allem absagen, was nur Welt und Sünde heißt, was mich von der Gemeinschaft mit Jesus abhält und nicht befriedigt.
Heute leben viele Menschen nur für die Lust. Lust ist das Flüchtigste, was es gibt. Es gibt nichts auf der Welt, das länger hält als ein Geldschein oder ein Euro. Lust dauert nur Sekunden.
Man denkt: „Schön, jetzt will ich einen Kuchen haben und einen starken Kaffee.“ Und wenn es vorbei ist, sagt man: „Jetzt ist es gut, jetzt bin ich satt.“ Schon wieder vergangen.
So ist es auch beim Genießen im Urlaub. Man freut sich auf zu Hause. Alles vergeht so wahnsinnig schnell. Und das füllt unser Leben nicht.
Aber die Bindung an Jesus ist so wichtig.
Die Herausforderung der Treue und das Leben in der Nachfolge
Jesus erzählt in der Bergpredigt, wie es sein wird, wenn er kommt. Dann werden einige vor der Tür stehen und sagen: „Herr, tu uns auf!“ Sie klopfen an die Tür, doch Jesus sagt: „Ich kenne euch nicht.“
Diese Menschen werden erwidern: „Aber Herr, wir haben in deinem Namen Wunder getan und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben.“ Stellt euch vor, sie haben große Wunder vollbracht und Dämonen ausgetrieben. Doch der Herr sagt: „Ich kenne euch nicht. Ihr habt nicht getan, was ich euch gesagt habe.“ Große Dinge scheinen vielen zu genügen, aber die Treue zum Wort Gottes in der Nachfolge fehlt. Deshalb ist es so wichtig, dass ich mich nicht an Ärgernissen festhalte.
Manche Christen bleiben daran hängen. Sie geraten in Aufruhr gegen Gott und fragen: „Warum hat Gott mir das Schwere geschickt? Warum werde ich die Krankheit nicht los?“ Das ist eine große Versuchung heute, besonders im Zusammenhang mit der Gesundheitsheilung, wo viele erwarten, dass die Krankheit einfach weggenommen wird.
Paulus musste schon eine Krankheit tragen, und Trophimus blieb krank in Milet zurück. Im Neuen Testament sehen wir, dass Gott oft Kranke krank bleiben lässt. Ich denke dabei an Menschen wie Joni Eareckson Tada, die durch ihre Krankheit gesegnet wurden. Viele haben als Kranke Wunder gewirkt. Zum Beispiel Blaise Pascal, der seit seinem achtzehnten Lebensjahr unter starken Kopfschmerzen litt, aber einer der klügsten Menschen seiner Zeit war.
Oft hat der Herr vor, dass wir Ja sagen: „Herr, ich nehme das aus deiner Hand.“ So wie der Apostel Paulus sagte: „Mach aus mir ein Gefäß, wie du willst.“ Und wir sollen das dankbar annehmen.
Was hat Dietrich Bonhoeffer gewirkt, obwohl er früh ums Leben kam und seine Braut nicht mehr heiraten konnte? Ich denke oft darüber nach, was das alles bedeutet. Gott hat ihn gebraucht als Zeugnis für viele.
Es ist so wichtig, wenn Gott sagt: „Ich will solche Menschen aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.“ Er will uns zubereiten, damit wir in seinem Dienst stehen. Viele Menschen wurden Knechte Gottes genannt – nicht nur Daniel, sondern auch Mose, der große Mose im Alten Bund, der für Israel und sogar für das gottlose Volk nach dem goldenen Kalb Fürbitte einlegte und sagte: „Herr, strafe mich und begnadige das Volk.“
Wir haben Josua, einen Knecht Gottes, der als „mein treuer Knecht“ bezeichnet wird. Daniel erhielt unverdiente Gnade, und das ist die tragende Grundlage, auf der ich lebe: Ich gehöre dem größten König.
Du darfst wissen, dass die größte Würde darin besteht, dass wir, obwohl wir Todeskandidaten mit einem zerbrechlichen Leib sind, dieses Ziel haben. Heute Morgen hat Bruder Winner so schön gesagt, dass es oft schwer ist, wenn alte Menschen nicht mehr denken können und wie Babys in Windeln gepflegt werden müssen. Aber wir wissen: Sie bleiben Königskinder.
Der Moment ist nicht mehr weit, in dem wir vor dem Thron Gottes stehen – mit neuem Leib, ohne Schwachheit und ohne Sünde. Daran denken wir immer und bewahren auch den Alten diese Würde. Wir schämen sie nicht für ihre Schwäche, sondern umgeben sie mit Würde.
Gläubige Menschen sind schön, auch wenn wir sie noch in unserer Mitte haben. Was wir dort tun, ist herrlich, weil sie diesen Schatz haben: Sie gehören dem größten König.
In eurer Generation werdet ihr noch erleben, dass man vielleicht versucht, es sei leichter, diese Menschen dem Gnadentod zu überlassen, weil man dadurch Geld im Gesundheitswesen spart. Dabei vergisst man, dass es Menschen sind, Ebenbilder Gottes, die Gott geschaffen hat – und vor allem eine große Zukunft haben.
Es tut uns weh, wenn Menschen die größte Berufung ihres Lebens ausschlagen. In der Bibel haben wir Esau, den ich überhaupt nicht verstehe. Wegen einer Linsensuppe – für eine Nudelsuppe hätte ich es noch verstanden – hat er sein Erstgeburtsrecht verkauft. Das ist so schlimm, wie oft Menschen das Große verlieren: „Ich bin ein Gotteskind!“
Wofür verlieren sie es? Damit sie mehr Zeit vor dem Fernseher haben oder für andere Dinge? Meist sind es ja Dinge, von denen ich nicht lassen will. Darauf sollte man achten, damit man nicht in Abhängigkeiten gerät.
Ganz häufig ist es eine falsche Paarbeziehung, ein ungläubiger Partner – das geht nie gut. Immer wieder hört man die gleiche Geschichte: „Ich werde ihn oder sie schon bekehren.“
Doch noch nie konnte ein Mensch das Herz eines anderen bekehren. Deshalb gehen viele Eheverbindungen schief, weil man meint, man könnte den anderen bekehren. Das kann man nur, wenn zwei eins sind und gemeinsam Jesus nachfolgen.
Das ist die erste Voraussetzung, noch vor dem ersten Kuss: Ich muss wissen, dass der andere Jesusjünger ist. So konnte ich meiner Braut sagen: „Willst du mich heiraten? Ich bin schon vergeben. Jesus hat den ersten Platz in meinem Leben.“ Sie antwortete: „Das ist bei mir auch so.“ Dann kann man heiraten.
Dann sind die anderen Unterschiede nicht mehr wichtig. Wir können gemeinsam unsere Knie vor dem großen König beugen und auf sein Wort hören. Das ist ganz wichtig. Es geht einfach nicht gut anders. Das kannst du überall beobachten.
Oft sind Menschen aber schon so in der Liebelei gefangen, dass sie nicht mehr loslassen können. Sie sind voneinander abhängig und sagen: „Jetzt probieren wir es mal.“ Das geht nicht.
Wenn man ohne Gott angefangen hat, kann man nicht plötzlich mit Gott weitermachen. Es mag seltene Ausnahmen geben, in denen Gott Wunder tut. Aber ich habe schreckliche Fälle erlebt, in denen Männer 40 Jahre allein zum Gottesdienst und zur Bibelstunde kamen, während die Frau nur höhnte und spottete.
Das ist häufiger, als man denkt. Oft sind es auch Männer, die nichts von Gott wissen wollen. Das ist furchtbar schwer, wenn man nicht einmal das Innerste miteinander teilen kann und nicht gemeinsam beten kann.
Aber das ist so wichtig, denn unser ganzes Leben hängt davon ab. Ganz schlimm ist es, wenn man nicht einmal die Geldausgabe miteinander regeln kann. Wohl dem, der Single bleibt, der hat diese Probleme nicht.
Man muss auch wissen, wie man mit Geld umgeht, wenn der andere sagt: „Na, ich will selbst entscheiden.“ Oder: „Ich möchte auch noch das Reich Gottes nehmen und so.“
Aufruf zum aktiven Glaubensleben und Gemeinschaft
Das Letzte noch: Jetzt aber los! Als Knechte, gell, wir gehören dem größten König. Simmer eigen, wer weiß, wem er gehört, weiß, was ihm gehört. Ohne ganzen Einsatz kommt man nicht zum Ziel. Jetzt aber los!
Beim Fußball gibt es schon viele, die sitzen bloß immer auf der Tribüne. Und die wissen genau: Das ist eine Flasche, der hat wieder nebes Tor geschlossen, und der Schiedsrichter ist im Tritt rüber. Aber die können nicht einen Ball kicken. Das machen sie alles vom Zuschauerplatz aus.
Deshalb ist es wichtig: Wir sind nicht die Zuschauer, die jetzt eine Bibelarbeit über das christliche Leben halten, sondern du bist auf der Kampfbahn. Und das geht heute Abend wieder los, wenn du daheim bist. Es geht morgen wieder los auf der Kampfbahn. Und dann möchte Jesus dir alle seine Segnungen geben.
Es ist ja so schön, dass ihr den Segen auch miteinander sprecht. Ich kann es ja nicht ausstehen, wenn der Segen so zugesprochen wird: „Ich tue einmal bei einem Herrn: Segne uns.“ Denn ich will, dass der Herr Jesus uns morgen seine Macht zeigt, dass er uns Rauscholtern aus den Tiefen dort Ruhres hat, dass er übermorgen da ist, dass das Bibelwort zu uns spricht, dass er ein lebendiger Herr ist, der uns vorangeht.
Darum, wenn wir laufen auf der Kampfbahn, werden wir seine Nähe erfahren und ganz tolle Entdeckungen machen. Für mich war das auch ein ganz herrliches Erlebnis, euch zu begegnen. Ich freue mich ganz arg, was ihr auch der toten Christenheit in Deutschland als Leben vermitteln könnt.
Ich meine auch immer wieder: Schottet euch nicht so arg ab von anderen bibeltreuen Christen und Jesusleuten, sondern sucht sie und sagt: Wir wollen gar nichts miteinander machen, als dass wir mal miteinander unter dem Wort sitzen und miteinander beten. Oder vielleicht einmal so veranstalten, wie wir es mit Bernhard Gitt machen, eine Evangelisation, aber nur mit bibeltreuen Christen aufeinander, die können Effigie sein, Baptisten oder von den Landeskirchen, der Gemeinschaft, wo auch immer.
Man sagt: Halt mal, auf dem Weg ist es so eine Stärkung, was wir in der Gemeinschaft haben, was wir für den Herrn Jesus miteinander tun dürfen und was wir auch erleben dadurch, dass wir das tun in der Ausbreitung der herrlichen Botschaft, dass Jesus der Herr ist und dass Jesus der Heiland und Erlöser ist.
Das Wichtigste ist: Wenn nur einige gerettet werden, wenn nur einige gerettet werden – das ist unser Wunsch. Wir wollen nicht Leute religiös unterhalten, sondern dass sich einige bekehren, über den Graben springen, ihr Leben Jesus weihen und wirklich glückliche Menschen werden.
Deshalb ist uns alle Problemlösung zu wenig, wenn wir sagen: Wir helfen deinen Lebensnöten. Das gibt nur eine Hilfe, wenn Jesus Herr unseres Lebens wird und wir seine Knechte, gehorsame Knechte, sind. Darüber haben wir am Tisch gesprochen: Den Glauben dürft ihr nie isoliert sehen, sonst kommt es schief.
Wenn ich Glauben habe, dann kann ich alles machen – Glauben im Gehorsam, im Hören auf das Wort von Jesus. Sonst wird es blöd, wenn ich bloß glaube. Ich bin ein Flugzeug – bin ich noch lange kein Flugzeug.
So seht ihr, ganz verrückt ist der Glaube. Ja, ich glaube, dass ich gesund werde – Entschuldigung, das ist Irrtum, wo Jesus dir das zuspricht. Im Gehorsam sind Glaube und Gehorchen ganz eng zusammen, sonst kommen ganz wirre Sachen raus.
Da stimmt es wirklich auf das Wort von Jesus. Und da hat er uns Verheißungen gegeben: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden, darum geht hin!“
Wenn du in diesem Gehorsam evangelisierst, wirst du Frucht erleben, weil Jesus sein Wort erfüllt. Sein Wort – und dort glauben, haben seinem Wort bedingungslos glauben, wer ihm vertraut und dass er sein Wort tut. Der Weltpredigt wirst du erleben, dass er das erfüllt, was er versprochen hat.
Und das ist die große Freude. Und das ist dann wunderbar, dass wir sagen: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Ich habe es Jesus zur Verfügung gestellt, und er hat etwas daraus gemacht zu seinem Lob.
Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Ohne mich könnt ihr nichts haben. Treu sein bis zum Tod.
Toll, dass ihr euch das Thema genehmigt habt: Rudolf Dumm, ganz wunderbar, der Ehre von Jesus leben. Ich möchte ihm gehören, als Knecht mich ganz ihm hingeben. Er gibt mir die Krone der Gerechtigkeit, das Allergrößte, was es gibt.
Und das Herrliche: Wenn wir dann etwas sein können zu seinem Lob, dass Menschen über unserem Leben den Vater im Himmel preisen – das ist wunderbar. Das kann man gar nicht machen, sonst ärgern sich die Leute über uns.
Dass Jesus das tun kann, dass unser Leben Frucht trägt für viele. Und auf einmal sage ich Leuten: Ich bin froh, dass ich dem begegnet bin. Der hat mir in meinem Leben etwas ganz Wichtiges gegeben, dass mir mit unserem Mund, der so viel Böses redet, Giftiges, mit unserem Mund anderen Segnungen zusprechen dürfen, ihnen helfen dürfen, ihnen Christus vermitteln – das ist etwas ganz Großes.
Und wohl uns, wenn wir gehorsame Knechte sind.
Da kommt noch das schöne Beispiel von den Zentnern, den anvertrauten Talenten und der Herse Eido: „Frommer, getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen.“ Das ist herrlich, wenn Jesus sagt: Du hast mit dem Kleinen, das ich dir anvertraut habe, ganz viel gewirkt.
Und das ist das Leben, das sich lohnt.
Ich freue mich ganz arg, dass ihr mit eurer reichen Tradition diesen wunderbaren Dienst tut als Knechte und Mägde von Jesus in diesem Dienstverhältnis.
In einem schönen Lied „O Gottes Sohn, Licht und Leben“ von Bogatzky, der beim August Hermann Francke in Halle war, ein ungarischer Rittersohn, heißt es: „Ich will mich nicht mehr selber führen, du sollst als Hirte mich regieren, du musst der Chef sein in meinem Leben.“ Amen!