Liebe Brüder und Schwestern, liebe Freunde und Gäste,
wir wollen jetzt ein Wort des Apostels Paulus hören, und zwar aus dem zweiten Korintherbrief, Kapitel zwölf, Verse eins bis zehn.
2. Korinther 12,1-10 ist der bekannte Abschnitt über den Pfahl im Fleisch, auch Dorn oder Stachel genannt.
Ich freue mich, dass viele ihre Bibel dabei haben. Gleichzeitig möchte ich auch den anderen Mut machen, die Bibel mitzubringen.
Falls die Predigt einmal langweilig sein sollte, kann man wenigstens ein bisschen in der Bibel hin und her blättern. Aber langweilige Predigten gibt es hier in Neuwied Gladbach sicher nicht.
Einblick in die geistlichen Erfahrungen des Apostels Paulus
Gerühmt werden muss ich, obwohl es nichts nützt. Dennoch will ich von Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn berichten.
Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren entrückt wurde – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es. Dieser wurde bis in den dritten Himmel entrückt.
Und ich weiß von dem betreffenden Menschen – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es –, dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht aussprechen darf.
Über diesen will ich mich rühmen. Über mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer über meine Schwachheiten. Denn wenn ich mich rühmen wollte, wäre ich nicht töricht, da ich die Wahrheit sagen würde. Doch ich enthalte mich dessen, damit niemand höher von mir denkt, als er an mir sieht oder von mir hört.
Auch wegen der Überschwänglichkeit der Offenbarungen.
Darum wurde mir, damit ich mich nicht überhebe, ein Dorn im Fleisch gegeben – oder, wie Luther übersetzt, ein Stachel, ein Pfahl –, ein Engel Satans, der mich mit Fäusten schlägt, damit ich mich nicht überhebe.
Um dieses Anliegen habe ich dreimal den Herrn angefleht, dass er von mir ablassen möge. Und er hat zu mir gesagt: „Meine Gnade genügt dir“ – oder, wie Luther übersetzt: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen und an Ängsten um Christi willen. Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
(2. Korinther 12,1-10)Die persönliche Dimension des zweiten Korintherbriefes
Im zweiten Korintherbrief werfen wir einen tiefen Blick in das Innenleben, in das Seelenleben des Apostels Paulus. Der zweite Korintherbrief ist der persönlichste Brief, den wir von ihm haben. Insgesamt besitzen wir dreizehn Briefe von Paulus im Neuen Testament. Sollte der Hebräerbrief ebenfalls von ihm stammen, wären es sogar vierzehn.
In diesem zweiten Korintherbrief öffnet Paulus sein Herz. Er lässt uns teilhaben an seinen inneren Kämpfen und an dem, was ihn bewegt hat. Dabei erkennen wir, dass auch ein Mann wie Paulus Schwankungen und Spannungen auszuhalten hatte.
Wenn wir den Abschnitt unmittelbar zuvor mit einbeziehen, sehen wir, in welche Tiefen Paulus zum Beispiel geführt wurde. Er zählt auf, was er alles gelitten hat um des Evangeliums willen. So berichtet er von den fünfmal vierzig Streichen – also fünfmal vierzig Hieben mit der Peitsche. Das war die jüdische Geißelung. Paulus hat zum Glück nur diese jüdische Geißelung erlebt. Unser Herr Jesus Christus hingegen erfuhr eine römische Geißelung, die ungleich härter war.
Bei einer jüdischen Geißelung ist niemand gestorben, weswegen Paulus diese fünfmal ertragen konnte. Doch wie mag sein Rücken ausgesehen haben nach 195 Schlägen mit der Peitsche? Paulus berichtet außerdem von Gefahren unter Räubern, von Hunger, von Blöße, von Schiffbruch und von falschen Brüdern. Er zählt auf, in welche Tiefen er um des Evangeliums willen geführt wurde.
Doch gleich darauf fährt er fort und spricht von höchsten Höhen. Er wurde in den dritten Himmel entrückt, in die unmittelbare Gegenwart Gottes. Danach berichtet er wieder von einer großen Tiefe in seinem Leben: Er spricht von dem Pfahl, der ihm gegeben wurde für das Fleisch, damit er sich nicht überhebe.
Merkst du? Runter, rauf, runter – wie auf einer Achterbahn. So ging es im Leben des Apostels Paulus zu. Heute wollen wir lernen, wie wir mit Höhen und Tiefen in unserem Leben umgehen können. So, wie Paulus mit den Höhen und Tiefen seines Lebens umgegangen ist, wollen wir gerne von ihm lernen.
Umgang mit geistlichen Höhen: Die Herausforderung der Korinther
Erster Gedankengang: Vom Umgang mit hohen Erlebnissen
Dem Apostel Paulus wurde von den korinthischen Christen vorgeworfen, er habe keine Geisterlebnisse vorzuweisen. In Korinth rühmte man sich ja bestimmter Geisterlebnisse. Die Korinther waren, wir würden heute sagen, eine charismatische Gemeinde – also eine mit vielen Gaben. Allerdings waren das damals echte Gaben und nicht wie heute vielerorts, wo man von solchen charismatischen Gaben spricht. Dort sind es oft nur gefälschte Dinge, aber hier waren es echte Gaben.
Die Korinther hatten Zungenrede, vielleicht gab es auch Heilungen. Sie hatten Erkenntnisse, Erlebnisse, vielleicht Visionen und Offenbarungen. Die Korinther hatten keinen Mangel an irgendeiner Gabe. Sie fragten: „Und Paulus, was hast du vorzuweisen? Bist du überhaupt ein richtiger Apostel?“ Paulus antwortet ihnen jetzt und sagt: „Liebe Korinther, bleibt doch mal ganz ruhig. Ich habe auch Erlebnisse gehabt, aber ich gehe damit anders um als ihr. Ich habe auch geistliche Erlebnisse gehabt, Geisterlebnisse.“
Und wisst ihr, liebe Geschwister, das muss für Paulus eine sehr schmerzliche Erfahrung gewesen sein. Die eigenen geistlichen Kinder – er hatte die Gemeinde in Korinth durch das Evangelium gezeugt – stellen ihn in Frage und machen sogar ein Fragezeichen, ob er überhaupt ein richtiger Apostel ist. Das muss ihm sehr wehgetan haben.
Haben wir vielleicht auch schon manchmal erlebt, dass bestimmte Gläubige unbarmherziger mit einem umgehen können als Weltmenschen? Hoffentlich sind wir nicht so. Schon mit anderen Gläubigen umgegangen – so unbarmherzig meine ich – wie die Korinther hier mit ihrem Apostel.
Und noch etwas könnten wir an dieser Stelle lernen: Lasst uns doch unsere geistlichen Leiter achten. Wenn Gott sie in diesen Dienst gestellt hat, dann wollen wir sie achten, ehren, für sie beten und ihnen nicht das Leben schwer machen. Sondern ihnen folgen, wie die Bibel sagt, selbst dann, wenn sie dem Lebensalter nach jünger sein sollten als wir selbst.
Wir wollen sie achten in dem Herrn, weil sie uns vorstehen in dem Herrn. Natürlich können sie auch Fehler machen. Dann wollen wir ihnen das in Liebe sagen und nicht auf jede Gelegenheit spekulieren, wann sie wieder irgendwie etwas falsch gemacht haben könnten und ihnen das dann so hinknallen. Das wäre keine geistliche Haltung.
Lasst uns also unsere geistlichen Leiter achten und nicht wie die Korinther hier ihren Apostel herunterkanzeln.
Paulus’ Umgang mit seinen geistlichen Erfahrungen
Paulus berichtet nun von seinen hohen geistlichen Erfahrungen, wie sie wohl kein Mensch vor ihm und keiner nach ihm je gemacht hat. Dabei fällt auf, wie knapp und nüchtern er dies tut. Er malt das Geschehen in keiner Weise aus und verliert sich nicht in Details.
Lesen wir noch einmal Vers 2: Paulus sagt: „Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren, ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht, Gott weiß es, bis in den dritten Himmel entrückt wurde.“
Wir müssen besonders darauf achten, wenn hier eine Zeitangabe gemacht wird. Die Bibel ist inspiriert durch den Geist Gottes. Hier stehen keine zufälligen Bemerkungen. Wenn es hier heißt „vor 14 Jahren“, dann hat das eine ganz wichtige Bedeutung.
Schauen wir genauer hin: Im Jahr 50 nach Christus kommt Paulus nach Korinth. Dieses Datum wissen wir ganz genau. Manche Daten aus der neutestamentlichen Zeitgeschichte sind exakt festgelegt. Paulus hält sich eineinhalb Jahre in Korinth auf, das sagt er selbst, und zieht dann weiter. Apollos kommt nach Korinth, andere setzen die Gemeindearbeit fort.
Dann schreibt Paulus im Jahr 56 nach Christus, vielleicht auch Anfang 57, diesen Brief und sagt: „Vor vierzehn Jahren.“ Das kann jeder mitverfolgen, auch wenn wir heute keine Leinwand oder keinen Beamer haben. Hier war das Jahr 50, hier schreibt er den Brief und sagt „vor 14 Jahren“, also war das Erlebnis im Jahr 42 oder 43 nach Christus.
Warum ist das so wichtig? Paulus kommt nach Korinth, aber dieses Erlebnis liegt schon viele Jahre zurück. Er hält sich eineinhalb Jahre in Korinth auf und redet kein einziges Mal von dieser Entrückung in den dritten Himmel. Er schweigt darüber.
Verstehen wir das: Er sagt es ihnen erst jetzt in diesem Brief, vierzehn Jahre später. Wie hätte er das ausschlachten können? Wie hätte er das benutzen können? Er hätte Einladungszettel drucken können, Plakate so groß wie eine Hauswand: „Kommt alle und hört, was ich im dritten Himmel erlebt habe! Ich werde unaussprechliche Worte weitergeben!“
Wisst ihr, was passiert wäre? Die Neugierigen, die Sensationslustigen und Lüsternden wären mit Bussen und Sonderzügen gekommen, um zu hören, was wohl da im dritten Himmel passiert war. Ist das nicht so? Wir Menschen wollen immer etwas Neues hören. Wir sind wie die Athener, von denen auch gesagt wird, dass sie immer darauf aus waren, etwas Neues zu hören. Und so wären viele gekommen.
Kritik an heutigen Trends in der Christenheit
Darf ich an dieser Stelle eine kritische Anmerkung machen? Nicht zu uns hier, sondern allgemein zu dem, was ich heute in der Christenheit beobachte.
Heutzutage, wenn irgendwo ein frommer Mensch einen Satz sagt und dabei irgendwie prominent ist – sei es ein Politiker, ein Sportler, ein Schauspieler oder eine andere bekannte Persönlichkeit – dann wird diese Person sofort in die Gemeinden eingeladen und auf die Bühne gestellt. Die Gemeinden sagen dann: „Schaut mal, was wir für Leute in unseren Reihen haben! Guckt mal, der ist auch Christ, der ist auch gläubig und glaubt an Jesus.“
Verstehen Sie, diese Personen werden durch alle Talkshows gezerrt, müssen überall auftreten, auf Jugendtagen und ähnlichen Veranstaltungen. Ich frage mich, ob nicht dahinter der Gedanke steht, dass wir uns als Christen, als Gemeinde Jesu, ein bisschen aufpolieren wollen. Wir wollen sagen: „Guckt mal, wir sind nicht die Schlusslichter des Mittelalters. Schaut mal, was wir für Leute in unseren Reihen haben – Professoren, Schauspieler, Politiker und solche Leute.“ Mit anderen Worten: Wir wollen uns dadurch ein bisschen salonfähig machen in der Welt.
Ich betone noch einmal: Nicht eure Gemeinde hier, aber ich komme viel herum in unserem Land, und mir fällt dieser Trend auf. Sehen Sie, Paulus hat das nicht gemacht. Er hätte das nutzen können, um Leute in die Gemeinde zu bringen, viele Ungläubige, damit sie alle kommen und staunen, was wir zu bieten haben. Diese Missionsmethode hat der Apostel Paulus nicht angewendet.
Ich sage in Klammern: Er hätte auch keine besucherfreundlichen Gottesdienste veranstaltet, bei denen vorne auf der Bühne ein Programm abgespult wird – mit Theaterstücken, Rockmusik, und kurzen Predigten über Stress, Burnout und Ähnliches. Das hätte er nicht gemacht.
Wir sehen, was Paulus in Korinth verkündigt hat. Er sagt selbst im 1. Korinther 2,4-5: „Und auch ich, als ich nach Korinth kam, wusste unter euch nichts anderes als Jesus Christus und ihn als gekreuzigt.“ Jesus Christus ist die Person Jesu Christi, wir predigen Christus, den Gekreuzigten. Paulus hat von Jesus gepredigt: von seinem Kommen auf diese Erde, von seiner Geburt, seinem Leben, seinem Leiden, Sterben, Auferstehen, Himmelfahrt und Pfingsten – das ist sein ganzes Leben.
Und ihn als Gekreuzigten zu predigen bedeutet, sein Erlösungswerk zu verkünden. Genau das haben wir heute Morgen auch im Gebet getan, wofür wir dankten und woran wir immer denken, wenn wir zusammenkommen: dass er uns am Kreuz auf Golgatha erlöst hat und am Auferstehungsmorgen. Das war die Botschaft des Apostels Paulus – und nicht irgendwelche besonderen Erlebnisse, Geisteserlebnisse oder Entrückungen in den Himmel.
Glauben als Vertrauen auf das Wort Gottes
Ein Bruder, den ich kannte und der schon beim Herrn ist, hat gesagt: Glauben heißt nicht, vom Außerordentlichen zu leben, sondern Vertrauen auf das Wort zu haben und am Jesus zu hängen.
Darf ich das noch einmal sagen? Glauben heißt nicht, vom Außerordentlichen oder vom Spektakulären zu leben, sondern Vertrauen auf das schlichte Wort Gottes zu haben und am Heiland zu hängen. Das ist Glauben.
Ich sage Ihnen: Wenn einer von uns nächste Woche ins Krankenhaus muss, sei es nur für eine unangenehme Untersuchung oder sogar für eine Operation, glauben Sie, dass uns der fromme Sportler oder der Astronaut, der auf dem Mond war und auch glaubte und durch alle Gemeinden in Deutschland gezogen wurde, dann helfen wird? Meinen Sie, dass uns diese Prominenten helfen? Nein. Entscheidend ist, ob wir unsere Wurzeln tief in das Wort Gottes hineingesenkt haben und ob wir in Verbindung stehen zu unserem Heiland. Ob wir mit ihm leben, ob wir wirklich mit ihm in Lebensgemeinschaft stehen – das wird uns dann helfen. Dann wird er bei uns sein und wir werden seine Nähe erfahren, genauso wie heute Morgen in diesem Gottesdienst hier.
Ein anderer Bruder sagte: „Lass deinen Glauben nicht älter werden als eine Stunde.“ Das ist ein gutes Wort, das ich seit vielen Jahren kenne. Lass deinen Glauben nicht älter werden als eine Stunde!
Es gibt genügend Menschen, die eine Stunde Glauben in der Woche haben. Das ist die Zeit des Gottesdienstes am Sonntagmorgen. Danach ist alles weg, dann leben sie in dieser Welt, und all die geistlichen Dinge sind weit weg von ihnen. Das darf nicht sein.
Unser Glaube darf nicht älter werden als eine Stunde. Wir nehmen ihn mit in die Schule – die Kinder, die hier sind –, wir nehmen ihn mit an die Arbeit, wir nehmen ihn mit, wenn wir ein paar Tage zur Erholung gehen dürfen. Wir machen keinen Urlaub von Gott, wir nehmen ihn mit.
Lass deinen Glauben nicht älter werden als eine Stunde! Und Glauben heißt nicht, vom Außerordentlichen zu leben, sondern Vertrauen aufs Wort und Hängen am Heiland.
Paulus’ Schweigen über seine hohen Erlebnisse
Ich frage noch einmal: Wie ist der Apostel Paulus mit diesem hohen Erlebnis umgegangen? Glauben Sie, es ist eine Kleinigkeit, in der unmittelbaren Gegenwart Gottes gewesen zu sein, im dritten Himmel? Wie hat er damit umgegangen?
Er hat geschwiegen und den Mund gehalten. Wir Menschen können gar nicht von solchen Dingen reden, ohne uns dabei zu rühmen oder uns ins richtige Licht zu stellen. Das werden wir schon fertigbringen. Wir neigen dazu, uns groß zu machen, und dabei kann es passieren, dass der Herr Jesus klein wird – so klein. Das aber wollte Paulus nicht.
Darum hat er von dieser Sache geschwiegen. In diesem Brief erwähnte er es nur, um die ruhmsüchtigen Korinther zu beschämen. Er wollte ihnen zeigen, dass er anders mit solchen hohen Erlebnissen umgegangen ist.
Umgang mit schweren Erlebnissen: Der Pfahl im Fleisch
Kommen wir zu einem zweiten Gedankengang, und es ist auch schon der letzte. Er wird jedoch noch ein paar Minuten dauern. Heute Morgen geht es um den Umgang mit tiefen oder schweren Erlebnissen.
Der Apostel sagt in Vers: „Ich könnte davon reden, ich würde die Wahrheit sagen, ich würde ja nicht lügen, es stimmt ja, ich habe es ja so erlebt.“ Aber nicht alles, was man erlebt hat, muss man auf dem Präsentierteller durch die Welt tragen. Ich enthalte mich dessen, damit nicht jemand höher von mir denke, als was er an mir sieht und von mir hört. Das ist ein guter Grundsatz. So sehen wir Menschen, wie wir sie hören und erleben – und nicht, was sie selbst von sich sagen oder machen. Sie können das alles groß aufblasen und aufbauschen.
Dann sagt er: „Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl für das Fleisch gegeben, ein Dorn oder Stachel, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.“ Jetzt ist natürlich die große Frage heute Morgen: Was war das für ein Pfahl? Von was spricht der Apostel? Was hat ihm da so zu schaffen gemacht? Was gab ihm Gott, damit er sich nicht überhebt?
Ich gebe Ihnen mal eine Kostprobe, was den Auslegern in den letzten zweitausend Jahren so alles eingefallen ist. Manchmal hat man den Eindruck, die Ausleger haben Einfälle, und manchmal haben sie auch Ausfälle. Prüfen Sie selbst.
Die römisch-katholische Kirche glaubte, dieser Pfahl seien fleischliche Versuchungen gewesen beim Apostel. Er war ein Mensch, und das mag er gehabt haben, aber ich glaube nicht, dass das gemeint ist. Luther deutete es als Widerstände und Verfolgungen. Das kommt der Sache vielleicht schon näher. Calvin dachte an Versuchungen geistiger Art, also Zweifel oder so etwas. Selbst darüber mag Paulus nicht erhaben gewesen sein, aber ich glaube nicht, dass das hier zutrifft.
Karl Bonhoeffer – nicht zu verwechseln mit Dietrich Bonhoeffer – deutete den Pfahl als endogene Depressionen, eine von innen kommende Schwermut, an der Paulus gelitten haben könnte. Weitere Vermutungen reichen von einem Augenleiden, rasenden Kopfschmerzen, chronischem Malariafieber, epileptischen Anfällen bis hin zu einer ungläubigen Frau.
So, jetzt sucht es euch aus: Was mag das gewesen sein, der Pfahl, den Paulus hatte, an dem er litt, dieser Stachel, der ihm zu schaffen machte?
Eigenartig, was steht denn da? Hier heißt es: „ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage.“ Wenn wir das wörtlich nehmen – und warum sollten wir das nicht wörtlich nehmen? Wir sollten die Schrift immer wörtlich nehmen, nur dann, wenn ein wörtliches Verständnis absolut keinen Sinn macht, dürfen wir vorsichtig übertragen auf eine geistliche Anwendung. Nur dann, wenn wörtlich kein Sinn macht.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wenn der Herr Jesus sagt, „Wenn dir dein Auge Ärgernis schafft, reiß es aus“ – haben Sie das schon mal gemacht? Wenn dir deine Hand Ärgernis schafft, hack sie ab – hat das schon mal jemand gemacht? Natürlich nicht. Denn unser Heiland wollte uns nicht zur Selbstverstümmelung anleiten. Er wollte damit sagen, so radikal sollen wir mit der Sünde umgehen, so wie Auge ausreißen, Hand abhacken. Das wollte er sagen. Und jeder versteht es so, keiner macht das wörtlich.
Aber das sind ganz wenige Aussagen im Neuen Testament, die wir nicht wörtlich nehmen sollten. Und hier, wenn es heißt: „ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage“ – denken Sie bitte gut mit.
Paulus war in den dritten Himmel entrückt. Er war in Gefahr, darauf stolz zu werden, sich zu überheben. Er sagt doch: „Darum, damit ich mich nicht überhebe.“ Was heißt das? Damit ich nicht stolz werde, damit ich nicht aufgeblasen werde wie die Korinther, damit ich nicht arrogant werde. Darum hat Gott mir ein Gegengewicht gegeben, hat mir eine Last aufgelegt, die mich klein hält. Er hat mir einen Stachel für das Fleisch gegeben, nämlich einen Engel Satans, der mich mit Fäusten schlägt.
Ich verstehe diese Aussage so: Immer dann, wenn Paulus in Gefahr war, stolz zu werden in seinem Herzen, sich zu überheben, dann bekam er aus der unsichtbaren Welt einen Schlag von diesem Dämon. Unter der Zulassung Gottes bekam er einen Schlag – ich sage salopp, er kriegte einen auf den Deckel.
Er wusste: Ich muss klein bleiben, ich darf mich nicht aufblasen. Ich muss klein bleiben, es ist alles Gnade in meinem Leben – haben die Kinder vorhin in dem Gedicht oder in dem, was sie da vorgelesen haben, vorgetragen. Es ist alles Gnade. Ich muss klein bleiben, ich darf mich nicht überheben.
Wisst ihr, für mich würde das theologisch kein Problem machen. Ich sagte eben: Unter der Zulassung Gottes kann Gott doch einem Dämon erlauben, dem Apostel einen Schlag zu versetzen. Weil Gott es doch zum Guten gebraucht hat, weil Gott es dazu dienen lassen wollte, damit Paulus nicht stolz wird und unbrauchbar für den Herrn.
Das kann Gott machen. Der Teufel ist doch auch nur der Kettenhund Gottes, sagte Martin Luther einmal richtig. Ja, der ist nur an der Kette, und Gott lässt ihn genau so weit, wie er seinen Zielen dient – Gottes Zielen dient – und nicht einen Millimeter weiter.
Illustration: Der Kettenhund Gottes
Ich muss den Kindern eine Geschichte erzählen. Als ich ein Junge war, ungefähr in deinem Alter – wie alt bist du? Genau, als ich etwa zehn oder elf Jahre alt war, fuhr ich mit meinem Freund mit dem Fahrrad zu einer Mühle.
Außerhalb unseres Dorfes gab es eine Mühle am Fluss. Auf dem Hof bei der Mühle lebte ein Hund. Er lag in seiner Hütte und war an einer langen Kette befestigt. Das war ein scharfer Hund, ein Mühlenhund. Die Mühle lag außerhalb des Dorfes, und deshalb brauchten sie dort einen scharfen Hund.
Mein Freund und ich spielten oft Cowboy und Indianer. Er hatte an seiner Hose eine ganze Bordüre aus roten Fransen genäht, richtig knallrot. Wir fuhren mit dem Fahrrad über den Hof und achteten nicht auf den Hund. Er lag in seiner Hütte, und wir sahen ihn nicht.
Plötzlich schoss der Hund aus der Hütte heraus. Er riss meinen Freund vom Fahrrad und biss ihm 25 Gramm Fleisch heraus. Ich sage nicht, wo genau, aber ihr könnt es euch vorstellen. Zum Glück war ich auf der rechten Seite, und der Hund konnte mich nicht erreichen. Er konnte nur so weit gehen, wie die Kette ihn ließ.
Wären wir vernünftig und vorsichtig gewesen, hätten wir ein Stück weiter rechts gefahren. Wenn der Hund dann herausgekommen wäre und laut gebellt hätte, hätten wir ihm die Zunge herausstrecken können und sagen: "Bell nur, bell nur! Du kannst uns nicht beißen, du bist an der Kette. Du kannst nur bis hierher." Versteht ihr? So ist es auch mit dem Teufel und den Dämonen. Sie sind an der Kette Gottes. Gott ist der Herr, und er lässt sie nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen.
Das sehen wir auch im Leben Hiobs. Der Teufel durfte nur bis zu einer genau gezogenen Grenze gehen. Er durfte Hiobs Leben nicht nehmen, aber er durfte ihn mit Krankheit schlagen – aber nicht weiter. Ähnlich war es auch beim Apostel Paulus. Ich glaube, Gott benutzte diese Situation, um Paulus kleinzuhalten.
Ich möchte noch einmal auf Vers 7 hinweisen. Dieser Satz ist eingerahmt von zwei Aussagen: am Anfang und am Ende steht jeweils, dass Paulus sich nicht überheben soll. Diese Aussagen flankieren den Satz. Meinen Sie, es ist eine Kleinigkeit, stolz zu werden? Das ist eine ganz, ganz böse Sache.
Geistlicher Hochmut ist in Gottes Augen vielleicht genauso schlimm oder sogar schlimmer als Ehebruch und Hurerei. Ich sage nicht, dass diese Sünden nicht ernst sind – sie sind sehr ernst. Aber geistlicher Hochmut, das Wasser der Ehre Gottes auf meine Mühle zu lenken, zieht Gottes Gericht und Bestrafung nach sich.
Davor wollte Gott Paulus bewahren. Deshalb bekam er ab und zu einen Schlag aus der unsichtbaren Welt. So verstehe ich das.
Die Gefahr des Stolzes und ein Beispiel aus dem Leben Albert Knapps
Ich muss noch einen Moment beim Thema Stolz stehenbleiben. Wir kennen alle das Wort und gebrauchen es. Es kam auch vorhin in einem Lied vor, das wir gesungen haben. Dennoch machen wir uns manchmal gar nicht bewusst, wie schnell wir stolz werden können – auf alles, was wir sind, auf alles, was wir haben, auf alles, was wir wissen und auf alles, was wir können. Wir können ganz leicht stolz werden, ganz leicht.
Ich erzähle Ihnen von Albert Knapp. Er war ein Liederdichter und ein Zeitgenosse von Ludwig Hofacker, dem Erweckungsprediger. Hofacker durfte Albert Knapp zum Herrn führen. Zuvor war Knapp ein Saukamerad von ihm gewesen, doch beide kamen zum Glauben. Hofacker wurde der Erweckungsprediger in Württemberg, und Knapp hatte vom Herrn die Gabe, geistliche Lieder zu dichten.
Albert Knapp schrieb einige sehr schöne Lieder, die zu einer Sammlung zusammengefasst wurden und in den Gemeinden gesungen wurden. Dabei wurde er stolz. Er überhob sich, wurde stolz. Das ist auch keine Kleinigkeit, wenn Lieder von einem selbst gesungen werden. Und dann schrieb er eines Tages in sein Tagebuch: „Da wich Gott ganz von mir, und ich war allein mit meinem Stolz.“ Haben Sie diesen Satz verstanden? Da wich Gott ganz von mir, und ich war allein mit meinem Stolz.
Die Bibel sagt: Den Stolzen kennt Gott nur von ferne. Stolz und Gottes Gegenwart passen nicht zusammen. Gott wohnt nicht in aufgeblasenen Herzen, sondern in zerschlagenen und gedemütigten Herzen. Das sagt uns die Bibel. Vielleicht möchte der Töpfer heute Morgen bei uns auf der Töpferscheibe arbeiten, wo noch Stolz in unserem Leben ist, und diesen Stolz abschleifen.
So war es auch bei Albert Knapp. Wissen Sie, was er gemacht hat? Hut ab vor diesem Mann: Er nahm die ganze Liedersammlung und warf sie ins Feuer, den Flammen übergeben. Sie waren mit Stolz befleckt, diese Lieder, und er wollte sie nicht mehr haben. Danach schenkte Gott ihm neue Lieder, die wir heute noch singen und die in unseren Gesangbüchern stehen.
Lieder wie „Jesum zu kennen und Jesum zu haben, das herrlichste Los in der Welt“ oder „Suche des Erdballs vortrefflichste Gaben, finde, was Augen und Ohren gefällt, dennoch kann eins nur die Seele mir laben: Jesus zu kennen und Jesus zu haben“. Oder das Lied „Eines wünsche ich mir vor allem anderen“ usw. Das sind die Lieder, die Gott ihm schenkte, nachdem er sein Herz von Hochmut hatte reinigen lassen.
Persönliche Erfahrungen mit Stolz und Demut
Ich habe mit meiner Frau selbst ein Erlebnis gehabt, bei dem wir sehr deutlich erfahren haben, was Stolz bedeutet. Meine Frau hatte unser zweites Kind zur Welt gebracht. Schon vorher hatte sie große Probleme, doch danach wurden diese noch schlimmer. Sie musste operiert werden, und zwar wurde ihr die Gebärmutter entfernt. Zu viele Blutungen, Myome und andere typische Frauenleiden machten diese Maßnahme notwendig.
Meine Frau ist eine sehr gründliche Person. Als die Operation bevorstand, besorgte sie sich alle verfügbaren Bücher und las alles, was über mögliche Komplikationen bei dieser Operation geschrieben wurde. Ich sagte zu ihr: „Mach das doch nicht, du wirst doch verrückt, wenn du all das liest, was schiefgehen kann.“ Aber meine Frau ist eben so, und jeder ist, wie er ist – andere gibt es nicht, hat Adenauer einmal gesagt. Also las sie weiter.
Dabei stieß sie auch auf die Information, dass der Chirurg während der Operation in die Blase schneiden kann. Die Gebärmutter und die Blase liegen sehr eng beieinander, nur ein Millimeter trennt sie. Dann kam der Professor, eine Koryphäe und Berühmtheit in der Mannheimer Klinik, in unser Zimmer. Meine Frau sprach ihn ganz vorsichtig an: „Herr Professor, ich habe gelesen, dass bei der Operation auch ein Blasenschnitt passieren kann.“
Da hätten Sie ihn sehen müssen: Er blähte sich auf wie ein Pfau, machte ein Rad in unserem Krankenzimmer und sagte: „Frau Block, ich habe diese Operation schon siebenhundertmal durchgeführt. Noch nie habe ich jemanden in die Blase geschnitten.“ Ich stand daneben und dachte nur: „Oh je, oh je, ach du liebe Zeit!“
Vier Tage später stand dieser Halbgott in Weiß, so klein mit Hut, in demselben Krankenzimmer. Können Sie sich vorstellen, was passiert ist? Natürlich schnitt er in die Blase. Das konnte gar nicht anders sein, oder? Wenn man sich vorher so aufbläst, kann es gar nicht anders ausgehen. Dann stand er da und entschuldigte sich: „Schade, dass es ausgerechnet bei Ihrer Frau passiert ist.“
Aber er brauchte diese Demütigung. Gott hat ihm das nicht durchgehen lassen. Gott hat gedacht: „Wer stolz ist, den kann ich wohl demütigen. Dir werde ich mal eine Lektion erteilen.“ Und dann war er plötzlich so klein mit Hut.
Liebe Brüder und Schwestern, manchmal erschrecke ich, wenn ich Leute sagen höre: „Ich war schon zwanzig Jahre nicht mehr beim Arzt und habe noch nie ein Medikament gebraucht.“ Da denke ich: „Freund, sag das nicht so laut, sag das nicht mit so einem aufgeblasenen Herzen.“ Und dann die Männer: „Ich fahre schon 200 Kilometer unfallfrei.“ Wenn ich solche Aussagen höre, gehe ich innerlich auf Habachtstellung.
Ich denke: „Bruder, weißt du, was du da sagst? Oder Schwester, oder junger Mann, wisst ihr, was ihr da sagt?“ Wer stolz ist, den kann Gott sehr schnell demütigen. Das kann ganz schnell gehen.
Bitte, seien wir nicht stolz auf irgendetwas. Seien wir dankbar, wenn wir so lange gesund sein durften oder unfallfrei gefahren sind – oder was auch immer es war. Seien wir dem Herrn von Herzen dankbar. Danken wir ihm auf Knien. Aber was haben wir denn dafür verdient? Das ist doch nicht unser Verdienst gewesen. Ein Augenblick der Unachtsamkeit, und wir wären tot gewesen auf der Autobahn. Es war Gottes Bewahrung. Und dann sollten wir uns nicht deswegen rühmen.
Beispiele für den Pfahl im Fleisch im heutigen Leben
Es gibt auch bei uns einen Pfahl im Fleisch. Wir sprechen hier von Paulus, und ich habe oft Schwierigkeiten, wie ich von Paulus auf unser eigenes Leben schließen soll. Ich glaube, auch heute Morgen sind hier Geschwister, die so etwas wie einen Dorn im Fleisch spüren. Eine Last, die sie klein hält.
Ich möchte dazu einige Beispiele geben. Es kann zum Beispiel eine Frau sein, die Kinder liebt und gerne Mutter werden möchte, aber keine Kinder bekommen kann, weil irgendetwas nicht in Ordnung ist. Ob es am Mann liegt oder an der Frau, spielt dabei keine Rolle. Ein Ehepaar, das Kinder haben möchte, aber keine bekommen kann – das kann ein großer Dorn im Fleisch sein.
Es kann auch eine Krankheit sein, sei es eine seelische oder körperliche. Meine Frau dient dem Herrn sehr gerne, doch sie hatte einige Jahre mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen. Irgendetwas stimmte in ihrem Leben nicht, sei es hormonell bedingt, durch die Schilddrüse oder aus anderen Gründen. Es gibt viele mögliche Ursachen. Sie hat in dieser Zeit schwer gelitten und hätte so gerne dem Herrn gedient.
Ich hatte einen guten Freund namens Norbert, der dem Herrn ebenfalls treu diente. Er war einer unserer Ältesten in der Gemeinde in Mannheim. Doch dann bekam er Krebs – als junger Mann. Andere waren kerngesund und wussten kaum, wohin mit ihrer Kraft. Sie mussten hunderte Kilometer Fahrrad fahren, um ihre Energie loszuwerden. Norbert hingegen war schwer krank, voller Metastasen. Trotzdem besuchte er andere Kranke, hielt Jugendstunden ab und diente dem Herrn als sterbenskranker Mensch.
In solchen Beispielen sehe ich, wie unterschiedlich das Leben der Menschen verlaufen kann. Es könnte auch Einsamkeit sein, die für ältere Menschen ein Dorn ist. Sie sitzen im Altersheim oder in einer Stube im Haus. Obwohl das Haus voller Leben ist und fünf Kinder dort wohnen, kommt kaum jemand zu Besuch, um nach der Oma zu sehen. Wenn jemand kommt, schaut er oft auf die Uhr und sagt: „Ich habe heute nur fünf Minuten Zeit“, anstatt sich wirklich hinzusetzen.
Auch wenn alte Menschen immer dieselben Geschichten erzählen, werden wir das alle tun, wenn wir alt sind. Denn im Alter lebt man in der Vergangenheit. Es gibt nur ein Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann – das Paradies der Erinnerungen. Dort lebt man, wenn man alt ist. So wird es uns auch ergehen.
Es gibt viele solcher Stacheln, die uns zu schaffen machen können. Vielleicht leiden wir auch unter Menschen, vielleicht sogar aus der eigenen Familie. Frauen leiden manchmal unter einem Ehemann, der nicht gläubig ist und ihnen das Leben schwer macht. Manchmal leiden Männer unter der Ehefrau. Eltern leiden oft unter einem Kind, das eigene Wege geht – obwohl es in Liebe empfangen und aufgezogen wurde. Dieses Kind geht eigene Wege, die die Eltern fast ins Grab bringen. Die Eltern können nachts nicht schlafen, wenn die Kinder unterwegs sind oder Dinge tun, die Sorgen bereiten.
All das kann ein großer Stachel sein, der uns zu schaffen macht.
Paulus’ nicht erhörtes Gebet und der Umgang mit Gebetserhörungen
Paulus spricht offen von seiner Schwachheit, aber damit nicht genug. Er offenbart noch eine weitere Schwäche: Er erwähnt ein nicht erhörtes apostolisches Gebet. In Vers 8 sagt er: Um dessen Willen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen möge. Ist Ihnen das schon aufgefallen? Hier finden wir ein nicht erhörtes apostolisches Gebet in der Bibel. Selbst der Apostel Paulus hat die Erfahrung gemacht, dass nicht alle seine Gebete erhört wurden.
Ihr Lieben, ich freue mich sehr über Gebetserhörungen und erzähle auch gerne davon. Wenn man lange für einen Menschen gerungen hat, dass er sich bekehrt, und er sich schließlich bekehrt hat, wie gerne erzählt man das! Auch zur Ermutigung der anderen Beter. Oder wenn man für einen Kranken gebetet hat und er gesund wurde, wie gerne teilt man das mit!
Aber wir müssen wenigstens ab und zu auch erwähnen, dass nicht alle unsere Gebete erhört werden. So macht es Paulus hier ebenfalls. Und ich sage euch: Ich bin froh, dass Gott nicht alle Gebete erhört. Wo hätte ich mich schon hingebetet, wenn Gott alle meine törichten Gebete erhört hätte? Ich würde heute nicht hier vor Ihnen stehen, ganz sicher nicht. Wo hätte ich mich schon hingebetet?
Paulus sagt, dass er dreimal gefleht hat. Er verwendet im Griechischen einen Ausdruck, der ein ganz starkes Flehen beschreibt. Er hat also nicht nur mal so nebenbei gebetet, sondern er hat zu Gott geschrien. Vielleicht lag er auf dem Boden, trommelte mit den Fäusten auf die Erde und sagte: Herr, was machst du denn mit mir? Warum nimmst du mir diesen Pfahl nicht weg? Ich will dir doch dienen, ich verstehe dich nicht! Paulus hat zu Gott geschrien.
Mich freut das, denn manche Christen neigen dazu – und ich gehöre auch zu ihnen –, unangenehme und schwere Dinge zu schnell hinzunehmen. Ich neige dazu, Dinge einfach so zu akzeptieren. Und das ist nicht gut. Wir sollten ehrlich sein mit Gott, wir sollten kämpfen, ringen und in Gottesfurcht zu ihm flehen. Ja, wir sollten zu ihm flehen und sagen: Herr, ich verstehe dich nicht. Kannst du das nicht wegnehmen? Ich bitte dich so sehr darum, denn ich möchte dir doch mit meiner ganzen Lebenskraft dienen.
Ich neige dazu, Dinge viel zu schnell anzunehmen. Meine Frau hingegen ist da anders. Sie ringt mit dem Herrn viel mehr und kämpft, wenn so etwas ist. Bis sie eine Antwort vom Herrn hat, ringt sie und bittet, dass er etwas tun oder eben etwas wegnehmen möge.
Das hat auch Martin Luther getan. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was Luther je gesagt und geschrieben hat, das können Sie mir glauben. Aber einige Dinge kann man wirklich von ihm lernen. Als einmal sein engster Mitarbeiter Philipp Melanchthon schwer krank war, hat Luther folgendes Gebet gebetet: „Jetzt bitte festhalten, Herr Gott, wenn du mir meinen Melanchthon sterben lässt, dann schmeiße ich dir den ganzen Kram vor die Füße, dann kannst du selbst ein Luther sein.“
Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben. So hat Luther gebetet. Aber er hat in Ehrfurcht gebetet, er war so ehrlich mit Gott, er hat so mit Gott gerungen. Und ich darf Ihnen verraten: Gott hat dieses Gebet erhört. Melanchthon blieb am Leben und hat Luther noch um vierzehn Jahre überlebt. Luther musste zuerst sterben.
Wir sehen daran: Luther war ehrlich, er hat mit Gott gerungen, er hat gefleht, er war kühn in seinen Gebeten. In meinen Gebeten dagegen ist oft Routine, einfach Routine. Man betet, damit gebetet ist, aber manchmal erwartet man gar nichts von Gott.
Das möchte ich an dieser Stelle lernen. Auch Paulus hat dreimal zum Herrn gefleht, bis er eine Antwort vom Herrn bekam. So lange sollten wir in persönlichen Dingen zu Gott flehen, bis wir eine Antwort von ihm erhalten.
Der richtige Umgang mit Gebeten: Zwischen Annehmen und Erzwingen
Aber ich muss noch etwas anderes sagen: Wir Menschen können immer auf zwei Seiten vom Pferd fallen. Wir können links vom Pferd fallen und vielleicht zu schnell etwas annehmen, wo wir erst einmal ringen sollten.
Wir können aber auch rechts vom Pferd fallen und Gott förmlich zwingen mit unseren Gebeten. Dinge von Gott geradezu ertrotzen – das ist ebenfalls falsch. Dafür möchte ich ein Beispiel erzählen, das Sie gleich verstehen werden.
Da war eine Gruppe von Christen, Charismatiker, die einen Hof hatten. Dort betrieben sie auch landwirtschaftlichen Nebenerwerb. Sie brauchten einen Schweinestall und dafür 10.000 Mark. Einer von ihnen kam auf die Idee, sich in einem Raum zu versammeln und zu sagen: „Wir gehen nicht eher raus, bis wir die 10.000 Mark für den Schweinestall haben. Wir beten nur um dieses Geld.“
Dann begannen sie morgens um zehn Uhr oder zu einer anderen Zeit zu beten – nur um die 10.000 Mark für den Stall. Sie beteten: „Herr, bitte schenke uns die 10.000 Mark für den Stall. Herr, danke, du wirst sie uns geben.“ Der Nächste sagte: „Danke, du hast sie uns schon gegeben, wir nehmen sie im Glauben und danken dir für die 10.000 Mark.“ So beteten sie.
Man merkt schon, dass sie zur Wort-des-Glaubens-Bewegung gehörten, die sehr extrem in ihrer Gebetshaltung sind.
Ich erzähle, wie es wirklich passierte: In dem Raum war ein Telefon. Plötzlich klingelte es, ein Mann war dran und sagte: „Ich kenne Sie gar nicht, aber Gott hat mir gezeigt, ich soll Ihnen 5 Mark geben.“ Jubel brach aus. Danach legten sie richtig los und beteten bis zum späten Nachmittag weiter – nur um die fehlenden 5 Mark, um nichts anderes. Einer nach dem anderen betete immer nur um diese 5 Mark.
Ich sage Ihnen, wie es war: Das Telefon klingelte noch einmal. Ein anderer Mann war dran und sagte: „Ich kann es mir überhaupt nicht erklären, aber ich soll Ihnen 5 Mark geben. Gott hat es mir aufs Herz gelegt.“ Der Jubel kannte keine Grenzen. Sie schwebten bis zum Abend an der Decke vor lauter Glückseligkeit, machten Lobpreis und so weiter.
Aber jetzt kommt das traurige Ende: Es dauerte kein Jahr, da war das ganze Werk, diese Kommunität von Christen, die dort zusammenlebten, zerstört – fürchterlich zerstört. Es sind Dinge passiert, die ich hier nicht erzählen kann, weil hier Kinder im Raum sind. So schlimm ist es dort zugegangen. Der Teufel hat alles zerstört.
Ich weiß das von dem Bruder, der dorthin gerufen wurde, um die Scherben aufzuräumen. Dieser Bruder kam dort an, ein reifer, gestandener Mann, ein Seelsorger, und fragte: „Was ist hier passiert? Was ist bei euch los gewesen?“
Dann erzählten sie ihm die Geschichte von dem Schweinestall. Der Bruder sagte: „Jetzt ist mir alles klar. Wisst ihr, was ihr gemacht habt? Ihr habt Gott mit euren Gebeten gezwungen. Ihr habt ihn gezwungen. Ihr habt Gott wie einen Oberkellner im Restaurant behandelt und mit dem Finger geschnalzt. Das soll man im Lokal auch nicht machen, aber ihr habt so mit dem Finger geschnalzt, und dann musste Gott die 10.000 Mark auf dem Silbertablett herbeitragen.“
Und das geht doch nicht! Wir können Gott nicht vor unseren Karren spannen, ihn zwingen und förmlich Dinge von ihm ertrotzen, ohne zu fragen, ob das auch seinem Willen entspricht. Das dürfen wir nicht machen. Wenn wir das tun, verletzen wir Gott in seiner Ehre.
Gott ist Gott, und wir sind kleine Menschen. Wir können nicht so mit Gott umgehen. Wenn wir ihn in seiner Ehre verletzen, kann es sein, dass Gott sagt: „Du bekommst die 5 oder die 10.000 Mark, aber du wirst sehen, es wird nicht zu deinem Segen sein.“
Woher nehme ich das? Aus der Bibel. Wie war das mit dem Volk Israel, als sie aus Ägypten kamen und keinen Manna mehr wollten? Das Manna lag ihnen bis hier oben. Sie wollten unbedingt Fleisch haben und haben Fleisch von Gott ertrotzt.
Lesen wir Psalm 78: Dort heißt es, dass das Fleisch noch in ihrem Munde war, als der Zorn Gottes über sie kam (Psalm 78). Es war nicht zu ihrem Segen.
Ich nenne noch ein Beispiel: Israel wollte unbedingt Könige haben, so wie alle anderen Nationen um sie herum. Und dann bekamen sie Könige. Lesen wir die Königsbücher 2. Könige 40,35: Dort heißt es, dass sie taten, was dem Herrn missfiel. Das war kein Segen für Israel. Es endete in der babylonischen Gefangenschaft und im völligen Götzendienst. Das Königtum war überhaupt kein Segen für Israel.
Das zeigt uns, dass wir nicht so mit Gott umgehen dürfen. Wir sollten nicht auf der einen Seite Dinge zu schnell annehmen, sondern ringen wie Paulus, Luther und andere, die uns im Reich Gottes vorangegangen sind.
Aber wir dürfen auch nicht auf der anderen Seite vom Pferd fallen und Dinge von Gott erzwingen oder ertrotzen. Das dürfen wir nicht.
Wo ist der richtige, gesunde Weg in der Mitte? Wo ist der gesunde Mittelweg? In diesem Fall heißt er: Wir beten in persönlichen Angelegenheiten so: „Herr, wenn es dein Wille ist, dann ...“
Die Pfingstler und Charismatiker sagen uns oft: „Das ist doch kein Gebet, das kannst du doch gleich ganz weglassen.“ Aber das ist ein echtes Glaubensgebet.
Der Glaube sagt: „Herr, du kannst, aber du musst nicht. Du bist Gott, und ich bin ein kleiner Mensch. Ich sehe nur bis zur nächsten Kurve, du siehst den ganzen Weg meines Lebens. Du weißt, was wirklich gut für mich ist, ich aber sehe nur bis dahin.“
Darum sagt der Glaube: „Herr, du kannst mich wohl reinigen, aber du musst nicht. Wenn du es tust, dann bin ich es gar nicht wert.“ So ist ein richtiges Glaubensgebet.
So hat auch unser Herr Jesus gebetet, als er im Garten Gethsemane war. Er sagte: „Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“ Und als er später ein zweites Mal betete, sagte er nicht dasselbe, sondern: „Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, so geschehe dein Wille. Wenn es keinen anderen Weg gibt, um die Menschen in Neuwied und Umgebung zu erlösen, dann bin ich bereit, ans Kreuz zu gehen.“
Und dann ging er diesen Weg. Als die Soldaten kamen, um ihn gefangen zu nehmen, wollte Petrus das verhindern. Er zog sein Schwert und schlug einem der Soldaten ein ganzes Ohr ab.
Der Herr Jesus sagte zu ihm: „Stecke das Schwert in die Scheide! Sollte ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ (Johannes 18,11).
„Den mir mein Vater gegeben hat“ – das ist für mich ein ganz wichtiges Wort in der Heiligen Schrift. Der Kelch, den mir mein Vater gegeben hat. Mit anderen Worten: Der Herr Jesus betete, aber er sagte nicht: „Wie ich will“, sondern: „Wie du willst.“ Das ist die richtige Haltung.
Die Antwort Gottes und die Kraft in der Schwachheit
Ich muss Ihnen noch eine letzte Frage beantworten, nämlich: Wie kam es bei Paulus dazu, dass er den Pfahl, den Dorn, den Stachel doch annehmen konnte? Er hatte ja dreimal gefleht, dass der Herr ihn wegnehmen möge. Wie kam es dazu?
Die Antwort steht in Vers 9: „Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir.“ Diese Aussage springt uns an. In vielen Bibeln ist sie sogar fettgedruckt. „Lass dir an meiner Gnade genügen, meine Gnade genügt dir.“ Doch worüber lesen wir hinweg? Über die eigentliche Antwort, die davor steht: „Und er hat zu mir gesagt.“ Haben Sie das verstanden? Er hat zu mir gesagt.
Menschen können uns nicht alle Fragen unseres Lebens beantworten. Auch die besten Seelsorger haben nicht auf alle Fragen eine Antwort. Aber er hat zu mir gesagt. Die Antwort kam von seinem geliebten Herrn. Er hat ihm die Antwort gegeben.
Ich will Ihnen sagen: Manchmal gibt Gott die Antwort in der Form, dass er uns einfach Frieden gibt über eine Sache. Manche Fragen werden in unserem Leben nicht gelöst, sondern sie lösen sich einfach auf. Meine Frau und ich wissen auch nicht, warum unser erstes Kind tot zur Welt kam, warum es schon im Mutterleib abgestorben war und tot geboren werden musste. Wir wissen nicht, warum das so war. Aber Gott hat uns Frieden gegeben. Und wir mussten diese Frage gar nicht länger stellen, weil wir Frieden darüber bekommen hatten.
Manche Fragen lösen sich auf, weil Gott uns Frieden schenkt. So sehen wir es auch hier: Der Herr sagt zu Paulus: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“ Die Gnade ist genug.
Watchman Nee, ein chinesischer Christ, mit dem ich nicht in allem übereinstimme, aber von dem man viel lernen kann, sagt an dieser Stelle: Heilung bedeutet nicht, dass Schwachheit immer genommen wird, sondern dass Kraft vorhanden ist. Was gebe ich darum, wenn Sie das aufnehmen könnten!
Heilung bedeutet nicht immer, dass alles Unangenehme unseres Lebens weggenommen wird. Wo ist denn in der Bibel versprochen, dass Gott jede Krankheit, jeden unerfüllten Wunsch und jedes ungestillte Bedürfnis wegnehmen wird? Nirgendwo!
Heilung bedeutet nicht, dass Schwachheit, Krankheit und alles Unangenehme verschwindet. Nicht einmal Verfolgung wird allen Christen genommen. Manche sterben in der Verfolgung, wie eure Väter 1937 und in den folgenden Jahren. Heilung bedeutet, dass Kraft vorhanden ist.
Kraft, die Gegenwart Jesu Christi – das ist die Gnade. Christus ist in meinem Leben und er geht mit ins Krankenhaus zur Untersuchung. Er geht mit an das offene Grab, wenn wir einen lieben Angehörigen loslassen müssen. Oder was auch immer in unserem Leben kommen sollte.
Ich sage das nicht leichtfertig. Meine Frau und ich haben das selbst schon erlebt. Und wir sind zuversichtlich, dass wir es auch weiterhin erleben werden – in unserem Leben und auch ihr, wenn ihr mit dem Herrn lebt. Seine Gnade genügt für jede Situation unseres Lebens.
Abschließende Ermutigung und Gebetsaufruf
Ich schließe mit einer letzten Geschichte.
Freunde und Bekannte von mir zogen an einen anderen Ort. Und wie das so ist, wenn man umgezogen ist: Wenn die Möbel alle stehen, hängt man zuletzt noch die Bilder und Wandsprüche auf. So war es auch bei diesen Geschwistern.
Es war noch ein Spruch übrig, ein schöner Holzspruch, auf dem nur zwei Worte standen: „Ja, Vater!“ Sie wussten nicht mehr, wohin damit, denn alle Wände waren schon voll. In ihrer Verzweiflung hängten sie ihn schließlich in die Küche. Das war eigentlich kein exponierter Platz für so einen Spruch. Doch an einem freien Fleckchen in der Küche hing dann dieser Vers an der Wand.
Einige Zeit später – ich will den Müttern hier keine Angst machen – lag ihr kleines Mädchen leblos im Kinderbett. Elf Monate alt. Plötzlicher Kindstod, fünfzehnmal am Tag in der Bundesrepublik. Sie riefen den Notarzt, der mit Blaulicht kam. Zwei Ärzte versuchten, das Mädchen zu retten. Sie legten es auf den Küchentisch, um es zu reanimieren und wieder zum Leben zurückzubringen.
Das Kind atmete nicht mehr. Dann fiel der Blick des Vaters über den Rücken der Ärzte an die Wand. Dort stand „Ja, Vater!“ In diesem Augenblick wusste er, dass das Kind nicht mehr lebendig werden würde. Er konnte es loslassen. Das wurde für ihn ein Reden Gottes in dieser Situation. Gott sprach zu ihm: „Ja, Vater!“ Und er konnte das Kind loslassen und hatte Frieden.
Ich darf zum Trost den anwesenden Müttern und Vätern hier sagen: Die Familie hat heute fünf oder sechs Kinder. Trotzdem war es sehr schwer, dieses erste Kind zu verlieren, selbstverständlich. Aber Gott hat sie getröstet.
Was wir lernen wollen, ist, wie wir mit schweren Erlebnissen umgehen. Wir wollen nicht durch große Erlebnisse stolz werden, uns aufblasen, uns rühmen oder damit angeben. Manche Dinge müssen wir einfach still für uns behalten, damit Gott die Ehre bekommt und nicht wir selbst. Einfach schweigen und das nur mit Gott ausmachen.
Aber auch in schweren Erlebnissen wollen wir nicht verzweifeln, sondern lernen.
Wollen wir lernen? Ich wünsche mir, dass an irgendeiner Wand unseres Lebens auch diese Worte stehen: „Ja, Vater!“, dass wir diese Grundhaltung haben. Wir werden sie durchbuchstabieren müssen, wenn etwas Schweres in unser Leben kommt. Das hat man nicht in der Hosentasche vorher – man muss es dann durchbuchstabieren.
Aber ich glaube, wenn die Grundhaltung so ist, dann wird Gott auch Gnade geben, was auch immer kommen mag.
Lassen Sie uns zusammen aufstehen zum Gebet. Das Gebet ist frei. Wenn einige das, was wir gehört haben, im Gebet vor Gott bringen wollen – ein Dank, eine Bitte – dann stehen wir auf zum Gebet!