Rückblick und Gliederung der Predigtserie
Wir haben gestern eine einleitende Betrachtung gemacht, warum es wichtig ist, Gott zu kennen. Danach haben wir den ersten Teil von Römer, Kapitel 1, angeschaut: Gott ist Geist. Ich habe darüber gesprochen, dass Gott eine Geistperson ist und dass Gott lebt.
Heute Morgen habe ich darüber nachgedacht, dass ich meine Gliederung eigentlich umstellen müsste. Auf der Rückseite, also auf der Seite, auf der das ganze Blatt voll beschrieben ist, findet ihr eine detailliertere Gliederung von Römer I bis Römer III.
Man müsste die Gliederung ändern und den Punkt, der heute dran ist, als eigenen römischen Abschnitt nehmen. Diesen Punkt, den ich heute allerdings nicht so gründlich behandeln werde, nennt man Römer Ic. Er gehört nicht zum Thema Gottes Geist, sondern ist ein eigener Punkt: die Zahl Gottes. Gott ist einer und Gott ist drei.
Heute Morgen habe ich mir gedacht, dass das irgendwie nicht so ganz passt. Ihr könnt das aber anders machen: Ihr könnt sagen, dass Römer Ic dann Römer II wird. Das ursprüngliche Römer II wäre dann Römer III, und Römer III würde zu Römer IV. So wäre das eine kleine Umstellung.
Gottes Leben und Glückseligkeit
Zu dem gestrigen Thema „Gott ist einer, der lebt“ möchte ich noch etwas ergänzen. Wir haben gesagt, dass Gott Leben in sich selbst hat. Ich habe euch einige Bibelstellen gezeigt, die belegen, dass Gott Leben besitzt, dass er unabhängig ist und selbst die Quelle des Lebens ist. Er unterliegt keiner Beeinflussung, sondern ist vollkommen selbstgenügsam. Das heißt, er braucht niemanden und nichts. In sich selbst hat er genug.
Gott hat ewige Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes und ist völlig glücklich und zufrieden in sich. Er ist vollkommen aktiv und nicht passiv, auch in der Ewigkeit. Schon in der ewigen Vergangenheit war er immer aktiv. Wir wissen nur nichts darüber, weil wir nicht Gott sind und er uns nicht alles offenbart hat.
Ich möchte noch hinzufügen, dass Gott vollkommen glückselig ist. Dazu gibt es einige Bibelstellen, die man ergänzend zum Thema „Gott lebt“ nennen kann. Er lebt glücklich.
In 1. Timotheus 1,11 heißt es: „nach der guten Botschaft der Herrlichkeit des glückseligen Gottes.“ Paulus sagt hier, dass Gott ein glückseliger Gott ist. Auch in 1. Timotheus 6,15 wird Gott als der „selige und alleinige Kraftinhaber“ bezeichnet. Er ist der glückselige Machthaber.
Gott freut sich an allem, was er tut und geschaffen hat. Im Psalm 104 steht, dass er sich an seinen Werken erfreut. In Jeremia 32,41 heißt es: „Ich werde meine Freude haben, ihnen Gutes zu tun.“ Auch in Sprüche 31 wird gesagt: „Ich hatte Wonne an den Menschenkindern.“ Das zeigt, dass Gott Freude an seinen Geschöpfen, an den Menschen, hat.
In Lukas 12,32 steht: „Es ist das Wohlgefallen des Vaters, euch das Königreich zu geben.“ Wohlgefallen bedeutet Freude. Es gefällt Gott, seinen Kindern das Reich zu geben. Auch das bereitet ihm Freude.
Gott freut sich, sich zu offenbaren. In Lukas 10,21 betet Jesus: „Du hast des Unmündigen geoffenbart, Vater, und so war es vor dir wohlgefällig.“ Das bedeutet, dass es Gott Freude macht, sich zu offenbaren. Wohlgefallen ist, was ihm gefällt, was ihm Freude macht.
Er freut sich, Sünder zu retten. In Lukas 15 wird beschrieben, dass es Freude vor den Engeln Gottes im Himmel ist, wenn ein Sünder gerettet wird. Am meisten freut er sich über seinen Sohn, Jesus Christus. In Matthäus 3,17 sagt Gott: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Diese Ergänzungen zeigen, dass Gott ein glücklicher Gott ist. Er will natürlich auch, dass seine Geschöpfe glücklich sind. Seine größte Freude hat er, wenn er sieht, dass die Seinen in Christus sind, in seinem geliebten Sohn Jesus Christus, und dass es ihnen gut geht, dass sie Freude in Christus haben.
Gottes ewiges Leben
Dann habe ich jetzt noch zu dem Punkt „Er lebt“ zweitens etwas zu sagen. Erstens war er einer, der das Leben in sich selbst hat, und zweitens ist er einer, der ewiglich lebt, er lebt ewig. Das heißt, er ist ohne Anfang und ohne Ende. Er lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, so spricht der Herr, der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und in Ewigkeit bleibt (Jesaja 57,15).
Du bist von Ewigkeit zu Ewigkeit (Psalm 90,2). Ich bin der Herr, der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe (Jesaja 41,4). Es gibt eine ganze Reihe von Bibelstellen, die das belegen. Das bedeutet, Gott hat nie einen Anfang gehabt und wird niemals ein Ende haben. Gott hat nie begonnen zu existieren. Wenn er einmal begonnen hätte zu existieren, dann wäre er nicht Gott.
Es ist absolut unmöglich, dass ein Gott einmal anfängt zu existieren. Dann wäre er nicht Gott. Das gehört schon aus der Definition heraus dazu: Gott ist nur jemand, der ewig ist. Er ist ohne Ende, das heißt, er stirbt nie, hört nie auf zu existieren und hört nie auf zu leben.
Alles, was er schafft, also die Menschen, die er als Personenwesen geschaffen hat, hören auch nicht auf zu existieren. Er hat das so gemacht. Bei den Tieren ist das nicht so, aber die Tiere sind keine Personen. Die Menschen und die Engel sind Personen, und sie hören nie auf zu existieren. Deshalb hören auch die Bösen, die gefallenen Engel, nicht auf zu existieren. Sie werden in Ewigkeit in der Hölle sein. Auch die Menschen, die Jesus Christus nicht annehmen, werden nie aufhören zu existieren.
Du bist derselbe, und deine Jahre enden nicht (Psalm 102,28). Er allein hat Unsterblichkeit (1. Timotheus 6,16). Gott in sich ist der Einzige, der das Leben selbst in sich hat. Das ist die Unsterblichkeit. Von Jesus Christus heißt es, er hat keinen Anfang der Tage noch Ende des Lebens (Hebräer 7,3).
Diese Stelle bezieht sich zwar auf Melchisedek, aber dort wird Melchisedek dem Sohn Gottes verglichen. So dürfen wir sagen, der Sohn Gottes hat keinen Anfang des Lebens noch Ende der Tage. Das heißt, auch der Sohn Gottes hat keinen Anfang, er wurde nie geschaffen.
Die Zeugen Jehovas glauben das natürlich nicht, auch andere glauben das nicht, die nicht an die Gottheit Jesu Christi glauben. Aber hier in Hebräer 7,3 ist schon ein Hinweis. Melchisedek selbst hatte zwar einen Anfang, aber er wird in der Bibel so beschrieben, als wäre er ein Priester ohne Anfang.
Dann heißt es, das sei ein Gleichnis auf den Sohn Gottes. Und der Sohn Gottes hat wirklich keinen Anfang und auch kein Ende. Die beste Stelle darüber, dass Jesus keinen Anfang hat, ist Johannes 1,1-3. Das ist die stärkste Stelle überhaupt.
Dort steht, dass Jesus am Anfang war: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.“ Gott ohne sein Wort kann man sich nicht vorstellen, es ist eigentlich gar nicht möglich. Gott kann nicht existieren ohne sein Wort. Gott ist genauso ewig, wie sein Wort ewig ist. Dieses Wort wurde Fleisch, Jesus Christus.
„Alles wurde geschaffen durch das Wort, und es gibt nichts Geschaffenes, das nicht durch das Wort geschaffen wurde.“ Das steht dort. Alles, was geschaffen wurde, wurde durch das Wort geschaffen, und es gibt nichts Geschaffenes, das nicht durch das Wort geschaffen wurde.
Also ist das Wort selber kein Teil der Schöpfung, es ist Teil des Schöpfers, nicht Teil der Schöpfung. Das sollten sich die Zeugen Jehovas mal genauer anschauen. Wenn Jesus ein Geschöpf wäre, dann würde es heißen: Alles wurde durch das Wort geschaffen, und das Wort selber wurde auch geschaffen. Aber gerade das sagt der Text nicht, gerade das verneint er.
Es gibt nichts, was nicht durch das Wort geschaffen ist. Ja, das zur Ewigkeit Gottes.
Einführung in die Dreieinigkeit
Das führt uns nun zur Dreieinigkeit. Ich möchte mich nicht zu lange mit diesem Thema aufhalten. Ich glaube, das ist euch allen klar, es bestehen keine grundlegenden Unklarheiten. Dennoch möchte ich auf einige Punkte aufmerksam machen.
Gott ist einer und zugleich drei. Beides gleichzeitig. Das ist eine schwierige Wahrheit zu erfassen. Wenn wir über Gott nachdenken, ist es ohnehin etwas, das wir mit unserem Verstand nicht vollständig begreifen können. Deshalb müssen wir einfach akzeptieren, was die Bibel sagt, und staunen.
Gott ist einer. Das heißt, er ist der Einzige seiner Art, der Einzige in seiner Kategorie. Es gibt keine andere Gattung, wenn man so sagen darf, „Gattung Gott“. Von dieser Gattung gibt es nur ein Exemplar, nämlich ihn selbst. Er ist unvergleichlich. Es gibt nichts auf Erden und nichts im Himmel, das mit ihm zu vergleichen wäre.
Wir können uns zwar Hilfen herstellen, um die Dreieinigkeit irgendwie zu verstehen, aber wir haben nichts, das wir wirklich zum Vergleich heranziehen könnten. Deshalb ist es schwierig, die Dreieinigkeit zu erklären. Sie ist einzigartig.
Gott ist also einzigartig. „Ich bin Yahweh, höre Israel, Yahweh unser Gott ist ein einziger Yahweh, ein einziger Gott, ein einziger Herr, der einzige Herr“ (5. Mose 6,4). Ebenso heißt es in Jesaja 45,5-6: „Ich bin Yahweh, und sonst ist keiner, außer mir gibt es keinen Gott; außer mir gibt es keinen. Ich bin Yahweh und sonst keiner.“ Das wird doppelt betont.
Wenn es einen anderen Gott neben ihm gäbe, dann wäre er nicht Gott. Denn das ist gerade das Zeichen der Gottheit, dass es nur einen gibt. Wenn es zwei Götter gäbe, dann wäre keiner von beiden Gott. Das Besondere an Gott ist, dass alles von ihm kommt. Wenn es aber zwei gäbe, käme alles von diesen beiden. Dann wären es zwei, die da stehen, aber das gibt es nicht.
Er wäre nicht der unumschränkte, einzige Herrscher, der Höchste, der Allmächtige, der Unbegrenzte, der Allgegenwärtige, wenn es zwei oder drei oder vier Götter gäbe. Das geht nicht. Mehrere Götter gibt es nicht, das ist absolut unmöglich.
Er ist der Einzige. Das heißt auch, er ist eins in der Geschichte. Er ist immer derselbe, er hat sich nie geändert. Es war nicht so, dass er zuerst der Vater war, dann der Sohn und dann der Heilige Geist. Nein, er ist immer derselbe gewesen. Er ändert nichts an seiner Art.
Ich selbst war mal ein Baby, dann ein kleiner Junge, dann ein Schüler und schließlich ein erwachsener Mann. Ich war unverheiratet und jetzt bin ich verheiratet. Ich ändere mich in meiner Art. Ich war kein Christ und bin Christ geworden. Aber Gott ist unwandelbar und immer das, was er ist.
Von Jesus Christus heißt es: Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit (Hebräer 13,8). Was Jesus Christus vor Ewigkeiten war, das ist er auch heute. „Ich bin in Ewigkeit derselbe, ich bin, der ich bin“ – so heißt sein Name.
Gott ist unzusammengesetzt. Er besteht nicht aus drei Teilen, das ist falsch. Gott ist einheitlich, es gibt nur einen. Er ist nicht disharmonisch oder uneins mit sich selbst, sondern eins.
Das Zweite, was ich sagen möchte, ist das, was die Bibel uns offenbart: Gott ist drei. Gott ist eins, das ist das eine, und Gott ist drei, das ist das andere.
Es gibt einige Bibelstellen, die das zeigen. Zum Beispiel spricht der Herr Jesus Christus über den Vater und den Heiligen Geist in der Mehrzahl. In Johannes 14,15-23 werden alle drei genannt: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Vor allem in Vers 23 sagt Jesus von sich und dem Vater, dass sie in die Menschen kommen und bei ihnen wohnen werden.
Wir werden zu den Jüngern, zu den Menschen kommen und Wohnung bei ihnen machen. Der Vater und der Sohn werden in den Gläubigen wohnen, und die Stelle davor sagt, dass es der Heilige Geist ist, der in den Menschen wohnt. So wohnen also drei in dem Menschen. Hier werden drei unterschieden, das ist wichtig.
Es besteht tatsächlich eine Mehrzahl in der einen Gottheit. Das wird schon im Alten Testament angedeutet. Interessant sind einige Verse wie „Lasset uns Menschen machen“ (1. Mose 1,26) oder „Lasset uns hinabfahren und schauen, was die Menschen machen“ beim Turmbau zu Babel. Auch Jesaja 6,8: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“
Kritiker sagen zu den ersten Mosestellen, dass es sich um den Pluralis Majestatis handelt, so wie man früher Könige angesprochen hat. Ob das so ist, weiß ich nicht. Interessant ist, dass das Wort für Gott, „Elohim“, ein Mehrzahlwort ist.
Es ist schwer, hier klare Argumente zu finden. Man kann einfach sagen, das steht im Raum. Es könnte so sein, aber ich kann es nicht widerlegen. Das Wort für Gott selbst ist ein Mehrzahlwort.
Wenn wir uns weitere Stellen anschauen, wird es klarer. Zum Beispiel Jesaja 6,8: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ Einmal sagt er „ich“ und dann wieder „wir“.
Psalm 45,7-8 ist eine klassische Stelle, in der Gott von Gott unterschieden wird, obwohl nur ein Gott ist. Dort heißt es: „Darum hat Gott dich gesalbt.“ Gott wird von Gott gesalbt.
In Vers 7 wird jemand mit „O Gott“ angeredet: „Dein Thron, o Gott!“ Und in Vers 8 heißt es: „Darum hat Gott dich gesalbt.“ Der Angesprochene wird als Gott bezeichnet und von Gott gesalbt.
Das Zepter deines Reiches ist ein gerechtes Zepter. Du liebst Gerechtigkeit und hasst gottloses Treiben, darum hat dich der Herr, dein Gott, gesalbt mit Freude in einem Wertgleich.
Es wird also Gott von Gott unterschieden. In Vers 7 wird der Angesprochene Gott genannt, und in Vers 8 heißt es, dass Gott ihn gesalbt hat.
Die Salbung ist mit der Menschwerdung Jesu, des Gottessohnes, verbunden. Das lernen wir aus anderen Bibelstellen, zum Beispiel Apostelgeschichte 10, wo Petrus bei der Predigt an Cornelius sagt, dass Gott Jesus gesalbt hat.
Eine weitere sehr wichtige Stelle ist Jesaja 48,16. Diese Stelle zeigt ganz klar, dass Gott von Gott unterschieden wird.
Der Zusammenhang ist folgender: In Vers 12 spricht Gott: „Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin der, der da ist, ich der Erste und auch der Letzte.“ Der Schöpfer spricht.
In den folgenden Versen sagt er: „Ich selbst habe geredet, ich habe ihn gerufen, ich habe ihn kommen lassen.“ Und dann heißt es: „Und nun hat der Herr Jahwe mich gesandt.“
Der Schöpfer spricht, dass Jahwe ihn gesandt hat. Das sind zwei Personen. Der Schöpfer sagt, dass Jahwe ihn gesandt hat, und sein Geist ist auch beteiligt. Jetzt sind wir drei.
Deshalb ist es richtig, zu sagen: Ich verstehe das nicht. Es ist auch nicht zu verstehen. Ich frage mich, wie die Juden über diesen Vers denken. Er ist nur zu verstehen, wenn man weiß, dass in Jahwe drei Personen sind: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Es ist nicht so, dass Jahwe der Vater ist und der Sohn erst später kam. Nein, Jahwe ist der Vater, Jahwe ist der Sohn und Jahwe ist auch der Geist. Der Geist Jahwe ist.
Jahwe ist Gott, Jahwe ist ein Gott, und in diesem Jahwe sind drei Personen. Nur so können wir den Vers verstehen, in dem Jahwe von Gott spricht, dass Gott Gott gesandt hat.
„Gott sendet Gott“ – das sagt der Text. Schwer zu verstehen, nur zu verstehen, wenn wir wissen, dass im Neuen Testament in Gott eine Dreiheit ist: Vater, Sohn und Geist.
Eine weitere Stelle ist Psalm 110,1: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.“ Im Hebräischen heißt es, Yahweh sprach zu meinem Herrn.
David spricht hier. Wer ist der Herr des Königs David? David hatte keinen Menschen über sich. Diese prophetische Aussage zeigt, dass der Messias schon zur Zeit Davids existierte und Herr über David war.
Jesus hat diese Stelle in der Diskussion mit den Juden zitiert (Matthäus 22). Er fragt: Wessen Sohn ist der Messias? Sie antworten: Davids Sohn. Dann fragt Jesus weiter: Warum nennt David ihn im Geist seinen Herrn?
Das bedeutet, dass der Messias schon zur Zeit Davids existierte und Herr über David war. Das war neu für die Juden, die eine rein menschliche Vorstellung vom Messias hatten.
Der Messias ist göttlich, in Gott schon vorhanden, Gott Mensch geworden. Das zeigt klar, dass Jesus Christus vor seiner Menschwerdung schon der Herr Davids war.
Weitere Stellen, die die Dreieinigkeit nennen, sind im Neuen Testament zu finden. Johannes 14 habe ich schon erwähnt. Matthäus 3,16-17 beschreibt die Taufe Jesu, bei der der Vater spricht, der Heilige Geist herabkommt und der Sohn getauft wird.
1. Korinther 12,4-6 nennt alle drei: Es gibt viele Gaben, aber nur einen Geist; viele Dienste, aber nur einen Herrn; viele Kraftwirkungen, aber nur einen Gott, den Vater.
Auch Epheser 1,3-14 und Epheser 4,3-6 sprechen von einem Herrn, einem Leib, einem Geist, einem Vater, einem Gott und Vater.
Johannes 14,16-23 und 2. Korinther 13,13 nennen ebenfalls alle drei: „Die Gnade des Herrn Jesus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit euch.“ Das wäre undenkbar, wenn hier nicht alle drei gleichwertig genannt würden.
1. Petrus 1,2 spricht von der Vorauskenntnis Gottes des Vaters, von der Heiligung durch den Heiligen Geist und vom Gehorsam gegenüber Jesus Christus.
Es gibt auch mehrere Stellen, in denen Yahweh aus dem Alten Testament im Neuen Testament auf Jesus bezogen wird.
Psalm 102,26-28, eine berühmte Stelle: „Deine Jahre enden nicht“, wird in Hebräer 1,10 auf Jesus Christus bezogen.
4. Mose 21,5-6 beschreibt den Felsen, der mit Israel durch die Wüste zog. Dieser Fels ist Yahweh, Gott. Im 1. Korinther 10,9 wird angedeutet, dass dieser Fels Jesus Christus war.
Jesaja 6,1 und 10: Jesaja sah den Herrn auf dem erhabenen Thron sitzen, sein Gewand füllt den Tempel. Jesaja wurde von diesem Gott gesandt. Diese Stelle wird in Johannes 12,41 auf Jesus Christus bezogen.
Jesaja 44,6 wird in Offenbarung 1,17-18 zitiert: „Ich bin der Erste und der Letzte“ – auf Jesus Christus bezogen.
Jesaja 45,23 wird in Philipper 2,10-11 angespielt: „Vor mir soll sich jedes Knie beugen“, und in Philipper heißt es, dass sich vor Jesus Christus jedes Knie beugen wird.
Joel 3,5 wird in Römer 10,13 zitiert. Diese Stelle mögen die Zeugen Jehovas nicht. Sie haben ihre eigene Bibel verfälscht, indem sie im Neuen Testament anstelle von „Herr“ den Namen „Jehova“ eingefügt haben. Das ist eine Fälschung, die es in keinem Manuskript gibt.
Dort heißt es: „Wer den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.“ Die Zeugen Jehovas haben das Wort „Herr“ durch „Jehova“ ersetzt, um es passend zu machen. So geht man mit dem Licht um: Man versucht, es zu verdunkeln.
Die letzte Stelle ist Sacharja 12,1 und 10, die in Offenbarung 1,7 zitiert wird: „Sie werden den sehen, den sie durchstochen haben.“ Im Alten Testament ist es Yahweh, im Neuen Testament ist es Jesus.
Damit möchte ich das Thema abschließen und ein paar Schlussgedanken zur Dreieinigkeit sagen.
Für uns ist wichtig: Die Dreieinigkeit sind nicht drei getrennte Personen. Das ist ganz wichtig. Wir glauben nicht an drei getrennte Personen in der Dreieinigkeit.
Einerseits sind sie getrennt, weil sie getrennt genannt werden, andererseits sind sie nicht getrennt. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind nicht wie Klaus, Bernd und ich, die drei getrennte Personen sind.
Wir drei können nicht gemeinsam „ich“ sagen, sondern nur „wir“. Jeder kann „ich“ sagen, aber dann sind es drei „ich“. Bei Gott ist das anders. Gott kann „ich“ sagen, und es ist nur einer, der spricht: eine Person und doch drei Personen.
„Ich und der Vater sind eins“ – das zeigt, dass wir das nicht zu stark trennen dürfen, weil sie eins sind. Sie sind einerseits identisch, weil sie ein und derselbe Gott sind, andererseits sind sie in der Gottheit so, dass sie miteinander sprechen können.
Es ist schwierig, das zu verstehen, aber wir müssen es so stehen lassen. Wir dürfen nicht sagen, dass wir an drei Götter glauben.
Wenn ich bete, bete ich ja im Prinzip zu einem Gott. Im Neuen Testament wird Jesus als Herr angesprochen und Gott als Vater. Mit wem soll ich also in Zukunft reden?
Im Neuen Testament haben wir beides. Christen beten Jesus an, 1. Korinther 1,2: Der Brief geht an Christen, die an allen Orten den Namen des Herrn Jesus anrufen. Das ist das Charakteristikum eines Christen, dass er Christus anruft.
An anderen Stellen heißt es, dass wir alle Gebete, die wir zu Gott beten, im Namen Jesu Christi beten. Wir beten zum Vater im Namen Jesu Christi. Unsere Gemeinschaft ist mit beiden: mit dem Vater und mit dem Sohn Jesus Christus.
Sie sind einer. Es ist schwierig für unsere Vorstellung, aber wir müssen sagen: Gott ist drei und Gott ist einer.
Eine Frage, die ich habe, betrifft das Beten. Wenn ich bete, bete ich ja eigentlich zu allen dreien. Ich kann sie nicht trennen. Jesus erkenne ich an, aber den Vater oder den Heiligen Geist nicht so bewusst. Ich habe ein gewisses Problem mit der Anbetung des Heiligen Geistes.
Ich finde die Anbetung des Vaters und des Sohnes gut. Der Sohn ist auch im Himmel. Aber wie ist es mit der Anbetung des Heiligen Geistes?
Ich kann ja eigentlich nur durch den Geist Gott anbeten. Dann würde sich der Geist Gottes selbst anbeten, wenn ich das so mit meiner menschlichen Erkenntnis formuliere.
Da hätte ich gerne etwas mehr Hilfe.
Zur Anbetung des Heiligen Geistes: Wir haben keine Stelle, dass Christen je den Heiligen Geist angebetet hätten. Das ist ein Punkt.
Zweitens: Wie gesagt, wir beten durch den Geist oder im Geist zum Vater und zum Sohn. Wir beten nicht zum Geist, sondern im Geist zum Vater und zum Sohn.
Der Geist hat das Anliegen, den Vater und den Sohn zu verherrlichen. Das ist sein großes Anliegen. Der Geist will Jesus Christus und Gott verherrlichen.
Deshalb ist es eigentlich eigenartig, zum Heiligen Geist zu beten. Ich mag auch keine Lieder, in denen der Heilige Geist direkt angesprochen wird. Die Bibel tut das nirgends.
Wir Christen sind so eng mit dem Heiligen Geist verbunden, er macht unsere Gebete vor Gott angenehm und angemessen. Er ist der, in dem wir beten.
Deshalb beten wir nicht zu ihm, sondern wir beten im Geist, durch den Geist, mit seiner Hilfe.
Immer wenn wir zu Gott beten, beten wir automatisch auch zum Geist Gottes. Gott ist ja nicht geistlos, das wäre furchtbar. Ein Gott ohne Geist ist unvorstellbar, genauso wie ein Mensch ohne Geist kein Mensch ist, ist Gott ohne Geist kein Gott.
Wenn ich zu dir spreche, spreche ich auch zu deinem Geist. Natürlich, ich spreche nicht nur zum Körper, sondern zum Geist.
Wenn ich zu Gott spreche, spreche ich zu seinem Geist in diesem Sinn. Aber ich spreche nicht direkt den Geist an, indem ich sage: „Du Geist, du Geist des Martin“ oder so.
So spreche ich nicht, aber so spreche ich auch nicht zu Gott. Wir sollen es so machen, wie es in der Bibel steht. Das ist die einfachste Lösung.
Wir tun es, wie es in der Bibel steht, dann sind wir auf der sicheren Seite. In der Bibel wird nicht „Du Geist“ gesagt. Deshalb sagen wir auch nicht „du Geist“, sondern „du Vater“ und „du Sohn“ oder „du Herr“, vielleicht noch besser „du Herr Jesus“ und „du Vater“.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Psalm 45: Gott wird von Gott unterschieden
Übrigens Jesaja 6, Vers 8: „Wen soll ich senden, wer will unser Bote sein?“ Einmal sagt er „ich“ und dann wieder „wir“.
Psalm 45, Verse 7-8: Gott wird von Gott unterschieden. Das sollten wir aufschlagen, denn das ist eine der klassischen Stellen.
Psalm 45, Verse 7-8: Obwohl nur ein Gott ist, wird hier an dieser Stelle Gott von Gott unterschieden. Möchte das jemand vorlesen?
Darum hat Gott dich gesalbt. Gott wurde von Gott gesalbt. „Gott, dein Thron ist in Ewigkeit“ usw. Also, Gott hat Gott gesalbt. Gott wird hier von Gott gesalbt. Ich muss jetzt selber nochmal aufschlagen.
Zuerst spricht jemand ihn an mit „O Gott“, habt ihr das in Vers 7? „Dein Thron, O Gott!“ Und dann wird von diesem, der angesprochen wird, gesagt, dass Gott ihn gesalbt hat. Habt ihr das? Habt ihr das nicht?
Psalm 45, Verse 7-8: „Dein Thron, O Gott“ – also der, der angesprochen wird, heißt Gott. Und dann heißt es in Vers 8: „Darum hat Gott dich gesalbt.“ Also dieser, der angesprochen wird, wurde von Gott gesalbt.
Der, der angesprochen wird, wird als Gott angesprochen, und er selber, der angesprochen wird, wurde von Gott gesalbt. Also Gott wurde von Gott gesalbt.
„Das Zepter deines Reiches ist ein gerechtes Zepter. Du liebst Gerechtigkeit und hasst gottloses Treiben, darum hat dich der Herr, dein Gott, gesalbt mit Freude in einem Wertgleich.“
Ja, aber auch da heißt es ja, er sagt in Vers 7 „Gott“, oder? Er redet Gott an, und darum hat der Herr, dein Gott, dich gesalbt. Gott ist der Herr, dein Gott.
Ja, ja, aber es steht nicht hier, dass der Gesalbte der Gott ist.
Aber in Vers 7 wird er doch so genannt: „Gott“, oder nicht? Die Anrede „Gott“!
Ja, aber meiner Meinung nach sieht man den Unterschied nicht, dass da von zwei Personen die Rede ist. Da steht: „Gott, dein Thron bleibt immer und ewig, das Zepter deines Reiches ist ein gerechtes Zepter, du liebst...“ Also er redet immer noch von dem: „Du liebst Gerechtigkeit und hasst das gottlose Treiben.“ Gerechtigkeit, Geliebtheit und Gesetzlosigkeit, Hass.
Darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt. Er spricht von dem Sohn und sagt zu ihm „Gott“, und Gott hat dich gesalbt, oh Gott.
Das ist eine klassische Stelle, die Gott Jesus gezeigt hat.
Die Frage ist aber: Ist die Salbung verbunden mit der Menschwerdung Jesu, des Gottessohnes?
Ja, das lernen wir aus anderen Stellen der Bibel, wann das geschah. Das war bei der Menschwerdung des Gottessohnes ganz genau.
Da sagt, ich glaube, Apostelgeschichte 10: „Gott hat ihn gesalbt.“ Dort kommt es vor, in der Predigt des Petrus bei Cornelius, da steht das dann.
Gut, wir gehen weiter.
Jesaja 48: Gott von Gott gesandt
Eine andere Stelle, die sehr, sehr wichtig ist, möchte ich ansprechen. Ich frage mich, was die Juden zu dieser Stelle in Jesaja 48,16 sagen. Diese Stelle zeigt ganz klar, dass Gott von Gott unterschieden wird.
Jesaja 48,16 wollen wir auch aufschlagen und lesen. Das sind ganz zentrale Stellen, die uns einprägsam sein sollten. Möchte jemand vorlesen? Hier brauchen wir den Zusammenhang. Der Zusammenhang ist klar: In Vers 12 heißt es: „Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin der, der da ist, ich der Erste und auch der Letzte.“
Also, wer spricht hier? Der Schöpfer, oder? Der Schöpfer spricht. Der Schöpfer spricht zu Israel und sagt dann, dass seine Hand die Grundmauer an der Erde gelegt hat usw.
In Vers 14 heißt es: „Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer hat dies verkündet? Der Herr liebt ihn. Er wird an Babel ausführen, was ihm gefällt, und sein Arm wird die Chaldäer richten.“
Dann heißt es: „Ich, ich selbst habe geredet.“ Es ist immer noch der Redner, immer noch Gott, der spricht: „Ich, ich selbst habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen, ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen.“
Weiter: „Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet, von der Zeit an, da es geschah, bin ich da.“
Es ist immer noch der Schöpfer, der Redner. Und nun steht da: „Und nun hat der Herr Jahwe mich gesandt.“
Der Schöpfer spricht, dass Jahwe ihn gesandt hat. Merkt ihr? Das sind zwei. Der Schöpfer spricht und sagt, dass ihn der Herr Jahwe gesandt hat – und sein Geist. Jetzt sind wir drei, jetzt haben wir drei. Da steht: Ja, ganz genau.
Deshalb ist es richtig, wenn man sagt: „Ich verstehe das nicht.“ Das ist auch nicht zu verstehen. Ich frage mich, wie die Juden über diesen Vers hinwegkommen. Der ist nicht zu verstehen, wenn man nicht weiß, dass in Jahwe drei Personen sind.
In Jahwe, dem alttestamentlichen Gott Jahwe – das ist der älteste männliche Name oder einer der Namen für Gott – sind drei Personen: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Es ist nicht so, dass man sagt, Jahwe ist der Vater und der Sohn kam erst später. Nein, Jahwe ist der Vater, Jahwe ist der Sohn, und Jahwe ist auch der Geist, der Geist Jahwe ist.
Jahwe ist Gott, Jahwe ist ein Gott, und in diesem Jahwe sind drei Personen. Nur so können wir den Vers verstehen, in dem Jahwe, Gott, über Gott spricht: Gott hat Gott gesandt, Gott sagt, Gott hat mich gesandt.
Das steht hier da: Gott sagt, Gott hat mich gesandt – und sein Geist. Es ist nur möglich, wenn in Gott drei Personen sind.
In Vers 12 steht doch: „Hör mir zu, hör mir zu!“ Und das sagt Gott selbst. Hör mir zu – das spricht jetzt Gott. Und die ganzen Verse hindurch spricht Gott bis zu der Stelle in Vers 16.
Dort steht: Obwohl Gott spricht, sagt er: „Und nun sendet mich Gott, der Herr.“ Das heißt, obwohl Gott spricht, ist es nach Vers 16 so, dass Gott derjenige ist, der spricht, und dennoch heißt es, dass mich Gott sendet.
Also ist es nur möglich, dass Gott Gott sendet. „Gott sendet Gott“, das sagt die Aussage, das sagt der Text. Das ist schwer zu verstehen, und nur zu verstehen, wenn wir vom Neuen Testament her wissen, dass in Gott eine Dreiheit ist: der Vater, der Sohn und der Geist.
Psalm 110 und die Göttlichkeit des Messias
Eine weitere Stelle, die ebenfalls dazugehört, ist Psalm 110, Vers 1: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.“
Im Hebräischen steht dort: Yahweh sprach zu meinem Herrn. Yahweh, also Gott, sprach zu meinem Herrn. Wer spricht hier? David, oder? Ja, David spricht. David sagt: Yahweh sprach zu meinem Herrn. Aber wer ist denn der Herr des Königs? Hat der König David einen Herrn? Es gibt nur einen Herrn über König David – den, der ihn zum König gemacht hat. Es gibt niemanden über König David.
Der König David stand an der höchsten Stelle Israels. Es gibt keinen Menschen, der über König David steht. Das lässt sich sicher beantworten. Diese Aussage war prophetisch. Vielleicht hat David sich selbst nichts dabei gedacht, sondern der Geist Gottes hat es ihm eingegeben.
Nicht umsonst hat Jesus diesen Vers in der Diskussion mit den Juden zitiert. Er sagte: „Jetzt habe ich eine Frage an euch.“ Die Juden hatten ihm viele Fragen gestellt und wollten ihn herausfordern. Jesus antwortete dann mit einer eigenen Frage.
Er fragte: „Wessen Herr ist der Sohn des Menschen?“ Ich muss das kurz nachschlagen. Ja, es steht in Matthäus 22. Das ist eine sehr gute Art, wie Jesus mit seinen Gegnern umging. Er sagte: „Wessen Sohn ist der Messias?“ Er redete also vom Messias und fragte: „Ihr glaubt doch an den Messias, oder?“
Das steht in Matthäus 22, Vers 41: „Ihr glaubt doch an den Messias?“ – „Ja, ja, wir glauben, eines Tages kommt der Messias.“ – „Wessen Sohn ist denn der Messias? Wessen Sohn ist er?“ Die Antwort war: „Davids Sohn natürlich, das wissen wir.“
Jesus sagte daraufhin: „Gut, es ist Davids Sohn. Aber ich habe eine zweite Frage an euch: Warum nennt David ihn im Geist seinen Herrn, wenn er sagt: ‚Der Herr Jahwe sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten‘?“
Das würde bedeuten, dass der Messias zur Zeit Davids schon existierte. Noch mehr: Er war gleichzeitig schon der Herr Davids. Das war neu für die Juden. Sie sagten nichts mehr. Sie hatten eine rein menschliche Vorstellung vom Messias.
Jetzt zeigte Jesus ihnen die göttliche Seite des Messias. Er sagte: Der Messias war schon zur Zeit Davids da und war der Herr Davids, obwohl es keinen Menschen gab, der über David stand. Aber der Messias ist Gott.
Der Messias ist göttlich, er war schon bei Gott vorhanden. Der Messias ist letztlich Gott, der Mensch geworden ist. Das war neu für die Juden.
Hier ist eine ganz klare Stelle, die zeigt, dass Jesus Christus vor seiner Menschwerdung schon der Herr Davids war. So wird also Gott von Gott unterschieden.
Weitere biblische Hinweise zur Dreieinigkeit
Ja, es gibt mehrere Stellen in der Bibel, die die Dreieinigkeit nennen, besonders im Neuen Testament. Hier werden die drei Personen genannt. Zum Beispiel habe ich bereits Johannes 14 erwähnt.
Eine weitere Stelle ist Matthäus 3,16-17, bei der Taufe Jesu. Dort spricht der Vater, der Heilige Geist kommt herab, und der Sohn wird getauft.
Dann gibt es 1. Korinther 12,4-6. Dort werden alle drei genannt: Es gibt viele Gaben, aber nur einen Geist; viele Dienste, aber nur einen Herrn; viele Kraftwirkungen, aber nur einen Gott, den Vater.
Auch Epheser 1,3-14 nennt alle drei, ebenso Epheser 4,3-6: ein Herr, ein Leib, ein Geist, ein Vater, ein Gott und Vater.
Johannes 14,16-23 und 2. Korinther 13,13 sind weitere Stellen. In 2. Korinther 13,13 heißt es: „Die Gnade des Herrn Jesus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit euch.“ Das wäre undenkbar, wenn damit gemeint wäre, die Gnade des Menschen Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft der Kraft Gottes. Nein, das sagt der Text nicht.
Hier werden die drei gleichwertig genannt: die Gnade des Herrn Jesus, der Quelle der Gnade; die Liebe Gottes, von der alle Liebe ausgeht; und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, der die Gemeinschaft überhaupt herstellen kann.
In 1. Petrus 1,2 ist die Rede von der Vorauskenntnis Gottes, des Vaters, von der Heiligung durch den Heiligen Geist und vom Gehorsam gegenüber Jesus Christus.
Das waren einige Stellen.
Es gibt zudem eine Reihe von Stellen, in denen Yahweh aus dem Alten Testament im Neuen Testament auf Jesus bezogen wird. Das heißt, Zitate aus dem Alten Testament, die im Neuen Testament so angeführt werden, dass sich der Yahweh des Alten Testaments auf Jesus bezieht.
Zum Beispiel Psalm 102,26-28, die berühmte Stelle „Deine Jahre enden nicht“. Diese Stelle wird zitiert in Hebräer 1,10 und auf Jesus Christus bezogen. Ich möchte jetzt nicht näher darauf eingehen, aber die Verbindung ist klar.
Oder 4. Mose 21,5-6: Der Fels, Yahweh, der mit Israel durch die Wüste zog, wird in 1. Korinther 10,9 zitiert oder angespielt. Dort heißt es, der Fels, der mit Israel durch die Wüste zog, war Jesus Christus.
Jesaja 6,1 und 6,10 ist eine ganz wichtige Stelle. Jesaja sah den Herrn auf einem erhabenen Thron sitzen, und sein Gewand füllte den Tempel, der Saum seines Gewandes füllte den Tempel. Jesaja sah diesen Gott und wurde von ihm gesandt. Diese Stelle wird zitiert in Johannes 12,41. Johannes sagt dort explizit, dass Jesaja von Jesus Christus sprach. Das ist eine ganz wichtige Stelle.
Eine weitere Stelle ist Jesaja 44,6, die zitiert wird in Offenbarung 1,17-18. „Ich bin der Erste und der Letzte“ wird auf Jesus Christus bezogen.
Jesaja 45,23 wird zitiert oder angespielt in Philipper 2,10-11: „Vor mir soll sich jedes Knie beugen“, sagt Yahweh. In Philipper 2 heißt es, dass sich vor Jesus Christus jedes Knie beugen wird. Die gleiche Stelle wird praktisch angeführt.
Joel 3,5 wird zitiert in Römer 10,13. Diese Stelle mögen die Zeugen Jehovas gar nicht. Sie hassen sie so sehr, dass sie ihre eigene Bibel verfälscht haben. Stellt euch das vor! Joel 3,5 wird zitiert in Römer 10,13. Dort heißt es: „Wer den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.“ Wisst ihr, was die Zeugen Jehovas gemacht haben? Sie haben im Neuen Testament, dort wo „Herr“ steht, „Jehova“ eingetragen. Einfach eine Fälschung, obwohl nirgends in einem Manuskript so etwas steht. Sie haben es einfach eingetragen. Statt „Herr“ haben sie „Jehova“ geschrieben, weil im Alten Testament an dieser Stelle Jehova steht und im Neuen Testament „Herr“. Der Bezug auf den Herrn Jesus ist so klar, dass sie das gestrichen und stattdessen „Jehova“ geschrieben haben. So kann man auch mit dem Licht umgehen: Man wirft Steine darauf, damit es ausgelöscht wird.
Die letzte Stelle ist Sacharja 12,1 und 12,10. Diese wird zitiert in Offenbarung 1,7: „Sie werden den sehen, auf den sie durchstochen haben.“ Im Alten Testament ist es Yahweh, im Neuen Testament ist es Jesus.
Schlussgedanken zur Dreieinigkeit
Ja, damit möchte ich das Thema auch schon abschließen – ein paar Schlussgedanken zur Dreieinigkeit.
Für uns ist wichtig zu verstehen, dass die Dreieinigkeit nicht aus drei getrennten Personen besteht. Das ist ganz entscheidend. Wir glauben nicht an drei getrennte Personen in der Dreieinigkeit. Es ist schwierig: Einerseits werden sie getrennt genannt, andererseits sind sie nicht getrennt.
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind nicht drei Personen wie zum Beispiel Klaus, Bernd und ich. Wir sitzen hier, wir sind drei Personen. Aber wir drei sind getrennte Persönlichkeiten. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind es nicht.
Wir drei können nicht sagen: „Ich“, sondern müssen „wir“ sagen. Jeder von uns kann „ich“ sagen, aber dann sind es drei „Ich“. Bei Gott ist das anders. Gott kann einmal „Ich“ sagen, und es ist nur einer, der spricht – eine Person. Und doch sind es drei Personen.
Genau: „Ich“ und der Vater sind eins. Das zeigt, dass wir die Dreieinigkeit nicht zu stark trennen dürfen, weil sie eins sind. Sie sind einerseits identisch, weil sie ein und derselbe Gott sind. Andererseits sind sie in der Gottheit so, dass sie miteinander sprechen können.
Es ist schwierig, ich weiß das. Aber wir müssen das so stehen lassen. Wir dürfen nicht sagen, dass wir an drei Götter glauben.
Praktische Fragen zur Anbetung in der Dreieinigkeit
Geschwister, wenn ich jetzt bete, bete ich im Prinzip zu einem Gott. In der Bibel wird jedoch Jesus als der Herr angesprochen und Gott als der Vater. Mit wem soll ich also in Zukunft reden?
Im Neuen Testament haben wir beides. Die Christen beten und rufen Jesus an. Zum Beispiel heißt es in 1. Korinther 1,2: Der Brief geht an Christen, die an allen Orten den Namen des Herrn Jesus anrufen. Das ist das Charakteristikum eines Christen, dass er Christus anruft.
An anderer Stelle heißt es jedoch, dass alle Gebete, die wir zu Gott beten, im Namen Jesu Christi geschehen. Wir beten zum Vater im Namen Jesu Christi. Wir haben Gemeinschaft mit beiden. Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit dem Sohn Jesus Christus. Doch diese beiden sind einer.
Es ist schwierig für unsere Vorstellung, aber wir müssen es einfach stehen lassen: Gott ist drei und Gott ist einer.
Das habe ich vor einiger Zeit schon einmal bei einem Abend, den wir hier hatten, geklärt. Aber eine Schwierigkeit habe ich noch und eine Frage, die ich gerne beantwortet hätte: Wenn ich bete, bete ich ja eigentlich zu allen dreien.
Ich kann ja nicht sagen, dass ich Jesus anerkenne, aber den Vater oder den Heiligen Geist nicht. Doch ich habe ein gewisses Problem mit der Anbetung des Heiligen Geistes.
Ich finde die Anbetung des Vaters und des Sohnes gut. Den Sohn haben wir auch im Himmel durchgenommen. Aber wie ist es mit der Anbetung des Heiligen Geistes?
Ich kann ja eigentlich nur durch den Geist Gott anbeten. Dann würde sich der Geist Gottes selbst anbeten, wenn ich das mit meiner menschlichen Erkenntnis formuliere. Dazu hätte ich gerne ein bisschen mehr Hilfe.
Was die Anbetung des Geistes betrifft: Wir haben keine Stelle, an der Christen den Heiligen Geist angebetet hätten. Das ist ein wichtiger Punkt.
Wie du schon gesagt hast, beten wir durch den Geist oder im Geist zum Vater und zum Sohn. Wir beten nicht zum Geist, sondern im Geist zum Vater und zum Sohn.
Der Geist hat das Anliegen, den Vater und den Sohn zu verherrlichen. Das ist sein großes Anliegen. Der Geist will Jesus Christus und Gott verherrlichen.
Daher ist es eigentlich eigenartig, wenn man zum Heiligen Geist betet.
Ich mag auch die Lieder nicht, in denen es heißt: „Du heiliger Geist...“ oder wie es in manchen Liedern heißt, die ich im Moment nicht auswendig zitieren kann. Es gibt einige klassische, alte Lieder, in denen der Heilige Geist angesprochen wird. Die Bibel tut das jedoch nirgends.
Wir sind als Christen sehr eng mit dem Heiligen Geist verbunden. Er ist derjenige, der unsere Gebete vor Gott angenehm und angemessen macht. Er ist der, in dem wir beten.
Deshalb beten wir nicht zu ihm, sondern wir beten im Geist. Durch den Geist beten wir, mit ihm sozusagen, mit seiner Hilfe.
Vielleicht ist es gut gesagt: Wir beten mittels des Geistes.
Immer wenn wir zu Gott beten, beten wir automatisch auch zum Geist Gottes. Denn Gott ist ja nicht geistlos. Das wäre furchtbar und schrecklich.
Ein Gott ohne Geist ist unvorstellbar. Genauso wie ein Mensch ohne Geist kein Mensch ist, ist Gott ohne Geist kein Gott.
Wenn ich zu dir spreche, spreche ich auch zu deinem Geist, oder? Natürlich. Ich spreche nicht zu deinem Körper, sondern zu deinem Geist.
Wenn ich zu Gott spreche, spreche ich zu seinem Geist. In diesem Sinn ja.
Aber ich spreche jetzt nicht direkt den Geist an, indem ich sage: „Du Geist“, oder „Du Geist des Martin“. So spreche ich nicht.
Aber so spreche ich auch nicht direkt zu Gott.
Wir sollen es so machen, wie es in der Bibel getan wird. Das ist die einfachste Lösung.
Wir machen es, wie es in der Bibel steht, dann gehen wir sicher.
Das heißt: In der Bibel wird nicht gesagt: „Du Geist“. Folglich sagen wir auch nicht „Du Geist“, sondern wir sagen „Du Vater“ und „Du Sohn“ oder „Du Herr“. Das ist vielleicht noch besser: „Du Herr Jesus“ und „Du Vater“.
Ja, mehr kann ich auch nicht dazu sagen.