Lieber Herr, Dein Wort soll heute Abend wieder zu uns sprechen. In der vergangenen Zeit wollen wir feste Schritte tun, indem Du uns leitest und führst nach Deinen ewigen Gedanken.
Es ist nur eine kurze Zeit, bis wir selbst vor den Toren der Ewigkeit stehen. Auch heute Abend, nach aller Arbeit des Tages, wollen wir deutlich machen, dass wir Wichtiges und Unwichtiges voneinander trennen können und wissen, was Du von uns willst.
Amen.
Die Vision des Lebensstroms und der ewigen Gemeinschaft
Und er zeigte mir den Strom des Lebenswassers, klar wie Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes ausgeht. Er fließt mitten auf dem Platz, und zu beiden Seiten des Stroms wachsen Bäume des Lebens. Diese Bäume tragen zwölfmal Früchte; jeden Monat bringen sie Frucht. Die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
Es wird nichts mehr geben, was unter dem Bannfluch steht. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn geschrieben sein.
Es wird keine Nacht mehr geben, und sie brauchen keine Lampe und kein Sonnenlicht mehr, denn Gott, der Herr, wird sie erleuchten. Sie werden von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren.
Schon beim Bibellesen spürt man, dass solche Worte in dieser Bildsprache und andeutenden Bildhaftigkeit unmittelbar sprechen – vom Licht, vom Namen auf der Stirn geschrieben. Es tut fast weh, wenn man es erklärt, weil es so unmittelbar wirkt. Im Abendland ist das oft intellektualisiert, und man ahnt nur noch von ferne, wie ursprünglich die Israeliten diese Worte erlebt und verstanden haben.
Der Herr kommt und sagte zu mir: „Diese Worte sind wahr und gewiss. Gott, der Herr, über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald. Selig ist, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt.“
Ich, Johannes, bin es, der dies alles gehört und gesehen hat. Als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich dem Engel zu Füßen, der mir dies gezeigt hatte, und wollte ihn anbeten. Doch er sagte zu mir: „Tu das nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten und aller, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!“
Und er sprach zu mir: „Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches, denn die Zeit ist nahe. Wer Böses tut, soll weiterhin Böses tun, und wer unrein ist, soll unrein bleiben. Wer aber Recht tut, soll weiterhin Recht tun, und wer heilig ist, soll heilig bleiben. Siehe, ich komme bald, und mein Lohn ist mit mir, um jedem zu geben, was seine Werke verdienen.“
„Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind alle, die ihre Kleider waschen, damit sie Anrecht auf den Baum des Lebens bekommen und durch die Tore in die Stadt gehen dürfen.“
Draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und mit ihr umgehen.
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch dies alles für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin der Spross aus der Wurzel und im Geschlecht Davids der helle Morgenstern.
Der Geist und die Braut sprechen: „Komm!“ Und wer es hört, der spreche: „Komm!“ Wer durstig ist, der komme! Und wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Ich bezeuge allen, die die Worte der Weissagung dieses Buches hören: Wenn jemand etwas hinzufügt, wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten dieser Weissagung, wird Gott ihm das Anrecht auf den Baum des Lebens und auf die heilige Stadt nehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Er, der dies alles bezeugt, spricht: „Ja, ich komme bald.“ Amen. Komm, Herr Jesus!
Die Gnade des Herrn sei mit allen.
Die Bedeutung des Lebensstroms und seine prophetische Verheißung
Wir wollen zuerst klären, was es bedeutet, wenn von dem Strom die Rede ist, der vom Thron Gottes ausgeht. Bibelkenner erinnern sich, dass dies eine alte prophetische Weissagung ist, die am Ende des Hesekielbuches steht.
Wer mit uns einmal nach Israel gefahren ist, kennt die Situation am Toten Meer. Dort gibt es so viel Salz, dass kein Fisch mehr leben kann. Doch im Hesekiel steht die wunderbare Verheißung, dass vom Tempelberg in Jerusalem ein Strom fließt. Das muss ja auf eine ganz neue Weise sein, denn normalerweise kann Wasser nicht einfach vom Berg herunterfließen. Es ist also etwas ganz Besonderes, ein Wirken Gottes.
Es wird so viel frisches, lebendiges Wasser fließen, dass es ins Tote Meer mündet. In Engedi, einer Oase, wo wir oft zur Davidsquelle und dem Wasserfall wandern, hängen die Fischer ihre Netze aus. Dort, am Toten Meer, wird es wieder Fische geben. Das Lebenswasser, das vom Tempel ausgeht, ist so wunderbar beschrieben.
Im Hesekielbuch, in den Kapiteln 40 bis 48, wird beschrieben, wie der neue Tempel sein wird und welche Ausmaße er hat. Diese Verheißung ist interessant, auch wenn wir sie nicht richtig einordnen können. Seien Sie nicht traurig, wenn wir sagen, dass wir gespannt sind, ob das einmal etwas sein wird, das erst mit der Wiederkunft Jesu geschieht, oder ob es die Juden sein werden, die den Tempel wieder errichten. Das wissen wir nicht genau.
Ich bin überzeugt, dass es sich hier um ein Reden handelt, in dem Gott in besonderer Weise etwas gibt. Und ich glaube, dass es erst in der Ewigkeit für uns fassbar sein wird: ein Lebensstrom, ein Wasser, das ausgeht. Das wollen wir nun klären, was das bedeutet.
Heute haben wir viel mit Wasserverschmutzungen zu tun, und besonders die jungen Leute sind darüber sehr besorgt. Es hat mich heute interessiert, wie ich in einer Offenbarungsauslegung las, dass es schon lange Abhandlungen über die Wasserverschmutzung gibt und wie schlimm das ist. Der Mensch verunreinigt die Flüsse immer mehr, und das Problem wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Diese Abhandlungen wurden bereits 1955 gedruckt. Das Thema bewegt die Menschen also schon lange.
Wer sich an seine Jugend erinnert, weiß noch, wie es einen bewegt hat. Ich erinnere mich, wie es mir immer leidtat, dass man im Neckar in Heidelberg, wenn wir als Studenten durchschwammen, so viel Dreck an uns vorbeizog. Die Verschmutzung der Gewässer ist etwas Furchtbares. Diese Ströme, die eigentlich Leben bedeuten, führen nur noch den Tod mit sich und vernichten das Leben.
Nach meiner Ankunft in Indien bin ich in den hohen Norden in die Berge gefahren. Dort musste ich einen riesigen Fluss überqueren, dessen Namen ich nicht kenne. Es war kurz nach der Regenzeit. Es gab große Stauwehre, die man hochziehen kann, um das Gebiet zu bewässern. Das ganze Flussbett war trocken, obwohl gerade Regenzeit war – ein trockener Fluss.
Wie es in Indien in den nächsten Monaten weitergeht, kann man kaum sagen. Die Regierung hat eine Luxussteuer von zehn Prozent auf alle Preise erhoben, zumindest für Touristen, um die Opfer der Dürre zu unterstützen. Das zeigt, wie wichtig diese Wasserströme als Lebensadern für die Menschen sind.
Wir, die in Ländern mit viel Regen leben, wissen oft gar nicht, wie sehr wir darauf angewiesen sind, dass die Regenzeit richtig fällt. Soldaten können uns sicher erzählen, wie entscheidend der Regen ist. Wenn er ausbleibt, ist die Landwirtschaft bedroht. Wir hören viel aus Ägypten, Afrika, Äthiopien und anderen Ländern, wie schlimm es ist, wenn die Regenzeit ausbleibt.
Auch bei uns merken wir schon, wie es ist, wenn das Trinkwasser verseucht ist und nicht mehr genießbar. Dann kann man nichts mehr trinken, und das Leben wird gefährdet.
Wir wissen also viel über Wasserverschmutzung und die Verunreinigung der Flüsse in unserer Natur. Und nun hören wir, dass in der Ewigkeit das neue Wasser fließt. Damit meine ich natürlich mehr als nur sauberes und trinkbares Wasser. Es muss ein Wasser sein, das erquickt und erfrischt.
Man fühlt sich an viele biblische Bezüge zum Wasser erinnert. Zum Beispiel: „Er führt mich zum frischen Wasser.“ Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser. Jesus sagt: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke.“ Jesus spricht genau diese Sehnsucht nach Leben an, dieses Nichtfinden, das unseren Durst stillt und uns satt macht. Der Mensch bleibt immer auf der Suche, doch findet nicht, was ihn wirklich erfüllt.
In der Ewigkeit wird dieser Durst gestillt werden. Auf dem Grabstein von Kierkegaard steht ein Vers: „Kopenhagen, noch eine kurze Zeit, dann ist gewonnen, dann ist der ganze Streit nicht zu runtern, dann will ich laben mich an Lebensbächen und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen.“ Das ist die Sehnsucht, dass wir in der Ewigkeit von Gott auf wunderbare Weise in Fülle das erhalten, was wir hier nur manchmal als Erquickung und Stärkung erfahren – in der Begegnung mit ihm.
Er gibt dieses lebendige Wasser. Wir können sagen, dass in ganzer konzentrierter Fülle die Begegnung mit ihm, mit Jesus, das ist, der sich uns ganz schenkt. Dann wird es keine Schwäche mehr geben, kein Unbefriedigtsein, keinen Hunger. Er selbst wird uns alles sein.
Das ist klar wie Kristall – durchsichtig, ohne irgendetwas anderes. Es ist schön, dass das jetzt schon in dieser Welt anfängt. Gott gibt in diese Dürre der Welt seine Erquickungen und Stärkungen, wie ein erfrischendes Trunkwasser.
Manchmal ist es unsere stille Zeit am Morgen, wenn ein Losungswort uns erreicht – wie an einem heißen Tag, wenn man einen Schluck Wasser trinkt und wieder frisch wird. Aber man sehnt sich nach der vollen Sättigung, wie Menschen, die aus der Hitze und Dürre kommen und endlich Wasser haben.
Am Sonntag, nach dem Gottesdienst in Altenkirchen zum Abschluss der Allianzgebetswoche, erzählte Herbert Müller von Jörn Andree. Er ist mit mehreren Lastwagen durch die Sahara gefahren und war drei Wochen verschollen. Dann kam der erste Anruf: Sie hatten die Sahara glücklich durchquert.
Man hatte Sorge, ob sie in der Hitze genug Wasser hatten und ob sie durchkommen würden. Sie waren zu achtzehn Leuten mit vielen Autos unterwegs, aber alles ging gut. Es war ein Transport nach Ghana.
Man kann sich gut vorstellen, wie es ist, in der Hitze zu stehen, ob das Wasser reicht, ob man durchkommt – und dann endlich wieder Wasser zu haben.
So wird es sein, wenn Gott uns einmal in der Ewigkeit erquickt. Ich möchte Ihnen eine rechte Vorfreude auf diese große Begegnung mit ihm machen.
Die Mission als Weitergabe des Lebenswassers und die heilende Kraft des Lebensstroms
Friedrich von Bodelschwing, der Sohn, hat eine Predigt über Vers I und Vers II in seinem Predigtband „Lebendig und frei über Missionen“ gehalten. Das hat mir sehr gefallen, als ich die Predigt heute Mittag noch einmal las. Bodelschwing sagt, Mission ist immer das Weitergeben von Lebenswasser.
Vielleicht stellt sich auch die Frage, warum man den Menschen nicht ihre eigene Religiosität lässt. Man lässt sie ja, wir zwingen niemandem etwas auf. Aber wenn man einmal etwas von der großen unerfüllten Sehnsucht und vom Hunger nach Leben weiß, und wenn man wirklich aufnimmt, was andere Menschen von ihrer Religiosität erzählen, wo diese Sehnsucht bei den Menschen aufbricht, dann versteht man es besser.
Die Menschen sagen: „Ich will doch leben!“ Und es ist eine große Freude, wenn man das Evangelium von Jesus hört – einen Lebensstrom, der sich aus der Ewigkeit heute schon in die Welt ergießt. An diesem Strom werden wir einmal stehen und von ihm nehmen dürfen – ohne Ende und ohne jede Beschränkung.
Im Vers 2 wird gesagt, wo dieser Lebensstrom hinkommt, da wachsen Bäume. Wir kennen heute, wie Bäume durch die Straßenluft und die Benzindämpfe absterben und wie alles vergiftet wird, auch die Flüsse. Hier aber wird genau das Gegenteil gesagt: Dieser Strom schafft Leben.
Wir müssen die Bibel immer mit der Bibel lesen. Die beste Erklärung ist die Bibel selbst. Bei mancher falschen Theologie, wie sie auch heute manchmal vertreten wird, liegt der Grund oft darin, dass die Bibel mit orientalischen Schriften verglichen wird. Die Bibel muss mit der Bibel erklärt werden, denn so will sie verstanden sein.
Wenn wir von diesem Strom reden, kommen wir auch gleich ins Überlegen, wo das in der Bibel noch einmal vorkommt – im Paradies, wo die Paradiesströme fließen. Dort wird die Paradiesherrlichkeit wiederhergestellt sein. Und dann wachsen die Bäume des Lebens.
Es wird keinen Tod mehr geben. Der Tod ist auf diese Welt beschränkt. Er hat nichts Natürliches an sich, sondern ist eine Erinnerung an die tiefe Zerstörung der Welt durch den Sündenfall. Der Tod ist nichts Natürliches. Wer das behauptet, hat noch nie darüber nachgedacht.
Unser Taxifahrer, ein Hindu, erzählte von einem Erlebnis in den Bergen an der tibetanischen Grenze. Es war früh am Morgen, und ein Hund mit seinen kleinen Welpen überquerte die Straße. Einer der kleinen Hunde wurde von einem Auto totgefahren. Natürlich hielt der Fahrer nicht an, weil sonst die Leute ihn schlagen würden. Aber der Taxifahrer war den ganzen Tag nicht ansprechbar. Er hatte ein Tier getötet.
Es war interessant zu sehen, wie er als Hindu darunter litt, ein Tier getötet zu haben. Er sprach nicht davon, sonst hätte ich ihm von der Vergebung Jesu erzählt. Das wusste er nicht, dass es sie gibt. Aber wenn man am Tod leidet, dann ist das etwas Wahres, denn der Tod ist die Zerstörung des Lebens. Es ist wirklich etwas, an dem wir mitleiden.
Wir müssen den Tod so empfinden. Es ist immer wieder schwer, wenn wir dem Tod begegnen. Der Tod bleibt auch da, wo Sie Trauer in Ihrer Familie empfinden. Er ist der letzte Feind, der überwunden wird. Dort wird kein Tod mehr sein.
Die Bäume des Lebens wachsen und tragen zwölfmal Früchte. Jeden Monat bringen sie Frucht. Es gibt ja gar keine Monate mehr, es gibt keine Zeit mehr, die vergeht. Und es gibt auch keine Tage mehr wie bei uns. Warum? Weil man keine Tage zählen kann, wenn keine Nacht mehr kommt.
Es wird einfach ohne Ende blühen und Frucht tragen. Die Bäume und ihre Blätter dienen zur Heilung der Völker. Das hat gerade Bodelschwing so schön ausgelegt – mit diesen Lebensströmen des Lebenswassers, die heute weitergegeben werden und auch Menschen heilen.
Sie dürfen wissen, dass auch in Ihrem Leben viel heilen darf: an Bitterkeit, an Wunden, an Komplexen, die Sie tragen, an Ängsten, die Sie verunsichern. Das Evangelium von Jesus heilt in Ihrem Leben viel.
Ich beobachte das immer wieder bei vielen Menschen, die durch ihre Gemeinschaft mit Jesus und durch das Trinken von dem Lebenswasser richtige, fröhliche Menschen werden. Sie werden Friedensmenschen und verändert einfach durch das Nehmen dieses Wassers.
Hier in dieser Welt tragen wir noch lange unsere Leiden mit uns herum, aber wir freuen uns, dass einmal in der Ewigkeit alle Leiden weggenommen sein werden. Es wird nichts mehr geben an Schwäche, mit der wir heute noch so viel zu kämpfen haben. Und es wird keine Leiden mehr geben.
Mach in mir deinem Geist Raum, dass ich dir werde ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. „Verleihe, dass ich zu deinem Ruhm deines Gartenschönen Blumenpflanze bleiben möge“, aus dem Lied „Gehe aus, mein Herz, und suche Freud“.
Die biblische Ewigkeitserwartung und der Dienst an Gott
In der Offenbarung fällt uns immer wieder auf, dass sie kein menschliches Bild von der Ewigkeit zeichnet.
Man weiß, dass die Indianer, wenn sie von der Ewigkeit sprechen – und sie haben ein Verständnis davon –, von den ewigen Jagdgründen sprechen. Sie freuen sich darauf, ewig jagen zu dürfen. Bei den Moslems hingegen wird erzählt, wie viele Frauen dort sind; der Harem wird in die Ewigkeit verlegt. Und bei den Germanen, wie könnte es anders sein, geht es ums Kriegen. Auch sie haben eine Vorstellung von der Ewigkeit.
Fragt man nach der biblischen Vorstellung, so heißt es, dass sie Gott anbeten und seine Knechte ihm dienen werden. Für uns als Jesusjünger ist nicht das Kriegen, Heiraten oder Ähnliches das Ziel, sondern Jesus zu dienen. Das Wort „Dienst“, das in unserer Zeit kaum noch erwähnt wird, weil es oft mit einem falschen Autoritätsverständnis verbunden ist, ist für uns der Höhepunkt der Würde. „Seine Knechte werden ihm dienen“ ist ein schönes Wort, das man sich auf die Todesanzeige setzen lassen kann.
Der Höhepunkt meiner Ewigkeitsvorstellung ist nicht, dass ich einmal sanft ruhen werde, sondern dass ich meinem Herrn dienen kann. Sie werden merken, dass auch in dieser Welt der Dienst für Gott keine Last ist, sondern eine Beglückung. Das Schlimmste, was einem in dieser Welt passieren kann, ist Langeweile. Der Dienst für Gott hingegen, bei dem ich sage, ich darf irgendwo etwas für ihn tun, ist beglückend, erfüllend, bereichernd und schön. Es ist eine Ewigkeitstätigkeit in dieser Welt.
Jetzt verstehen Sie auch, warum ich keinen Sonntagsdienst ausfallen lassen möchte. Ich freue mich, wenn ich wieder predigen darf. So sehr es einen körperlich mitnimmt, ist es doch etwas Erquickendes und Schönes. So geht es einem auch, wenn man einen Dienst tut. Ich habe es Ihnen oft erzählt von den Straßeneinsätzen auf der Königstraße, wo man sich vorher drücken will und keinen Mut mehr hat, dann aber ganz beglückt wieder heimkommt.
So geht es Ihnen, wenn Sie Besuche machen und sich durchringen, einen Dienst zu tun. Wenn Sie sagen: „Ich tue das jetzt, ich mache mich heute Abend noch mal auf und will in die Bibelstunde.“ Und Sie merken, dass es Sie beglückt. Auch dort, wo Sie dienen, denn der Dienst für Gott ist nicht für Menschen. Menschen soll man nie Knecht sein, aber der Dienst für Gott ist in unserem Leben eine ganz große Bereicherung.
Dienst bedeutet, dass Gott bestimmt, was geschieht. Ich bin nicht der Chef; ich will hören. Es kann sogar gegen mein Gefühl und meine Lust gehen, aber ich tue es für ihn. Wie es beim Simeon heißt: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“ Er hat sich als Diener verstanden.
Und mit dem Knecht, wie es bei Jakob heißt, kommt man irgendwo von dem Knecht. Das sind alles biblische Worte von Menschen, die erfahren haben, dass es zur größten Bevorzugung von uns gehört, Gott dienen zu dürfen. Denn Gott braucht uns eigentlich gar nicht. Ich kann ja alles selber machen. Gott hat genügend Personal, und zwar besseres als wir.
Aber es ist ein ganz besonderes Stück der Herablassung, dass er Dinge in unsere Hand legt. Er gibt sie in unsere Hand, damit wir andere zum Glauben führen dürfen. Er will durch uns geehrt und geliebt sein. Sie werden merken, wie der Choral, den Sie morgens auf den Lippen tragen, Sie beschenkt. Gotteslob auf den Lippen, dort, wo Sie Gott dienen und ehren mit Ihrem Lied, da geht ein Segen in Ihr Leben hinein.
Die Herrschaft Gottes und das ewige Licht
Aber im Mittelpunkt, in der Mitte, steht in Vers drei: „Es wird der Thron Gottes und das Lamm sein.“ Das ist unsere Sehnsucht, auf die wir uns freuen – den Herrn anzubeten.
Es ist wichtig, dass wir uns auch in dieser Welt Zeit nehmen, um Gott anzubeten. Schon die schönen Lieder drücken das deutlich aus, die wir singen: die Loblieder, „Gottesgegenwärtig, lasst uns anbeten“, die neuen Lieder, die uns manchmal beim Pfeifen leichter über die Lippen gehen.
Es ist so schön, wenn wir Gott anbeten. Dabei merkt man, wie wir durch das Anbeten gleichzeitig auch die Furcht vor den Dingen verlieren, die uns ängstigen können.
Der Name Gottes wird auf ihrer Stirn geschrieben sein. Das heißt, wir sind Eigentum Gottes und sehen sein Angesicht. Wenn man das Angesicht sieht, dann fällt es einem immer viel leichter. Das war für mich eine große Hilfe – genauso wie für viele Leute, mit denen wir in Briefverbindungen standen. Nun konnten wir wenigstens auch nur für kurze Zeit persönlich sprechen. Durch dieses persönliche Vis-à-vis, in die Augen zu sehen, haben sich viele Fragen, die wir hatten, im Nu geklärt.
Das In-die-Augen-Sehen ist etwas besonders Großes. Wenn wir einmal Jesus sehen, wird es kein äußeres Schauen sein. Vielmehr werden wir seine Liebe sehen, wenn er uns ansieht und wir wissen, dass wir ihm gehören.
Dann kann niemand das Eigentumsrecht mehr aus unserem Leben nehmen.
Die Arbeit in der Welt und ihre Bedeutung in der Ewigkeit
Ich möchte noch ein Wort zur Arbeit sagen, weil das wichtig ist. Was ist überhaupt mit Ihrer Arbeit los? Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen heute mit Ihrer Berufsarbeit war. Die Arbeit ist ja oft ärgerlich und schwierig.
Manche meinen, das liegt nur an dem einen Chef, den sie haben, oder an einem bestimmten Kollegen. Doch die Arbeit ist in dieser Welt immer schwierig, weil hier Dornen und Disteln wachsen. Wo Dornen und Disteln sind, da bekommt man Speisel, und man reißt sich die Finger wund. Das ist ärgerlich, es gibt Misserfolg, und aus der Arbeit kommt oft nichts heraus. Das liegt an unserer Welt und an dem Fluch, der darüber gelegt ist.
Man sollte nicht über die Arbeit schimpfen, sondern immer daran denken, dass das an den tiefen Fall des Menschen erinnert und an unseren Ungehorsam gegenüber Gott. Es ist aber schön, dass in der Bibel deutlich gemacht wird, dass es in der Ewigkeit Arbeit geben wird. Es ist eine völlig falsche Vorstellung, dass es in der Ewigkeit keine Arbeit gibt. Das wäre furchtbar. Stellen Sie sich mal vor, was wir dort sonst machen sollten!
In der Ewigkeit gibt es keine Dornen und Disteln mehr. Dann werden Sie auch wirklich sehen können, dass die Arbeit an sich gar nicht schlecht ist. Es ist etwas Schönes, ein Fest zu gestalten, etwas vorzubereiten, zu tun, zu planen, etwas zu bewirken. Es ist doch alles schön, wenn etwas dabei herauskommt und man etwas tun kann.
Wir sollten wieder zu unserer Arbeit diesen Bezug bekommen und sagen: „Ich möchte doch in einer Arbeit stehen, in der ich etwas tun kann.“ Das hat mir immer nur Not gemacht, wenn Leute sagen: „Ich bin in einer Arbeit, die man absolut nicht belasten kann.“ Man war ja lange genug, zum Beispiel sechs Jahre, mit so und so vielen Gemeindegliedern beieinander, die nichts weiter gemacht haben als Granaten oder die schönsten Maschinenpistolen. Die gesagt haben, es sei eigentlich eine Zumutung.
Einige gehen vielleicht auch zur Polizei, aber wir wissen, dass die meisten unserer Waffen bei den Guerillas verschwinden. Das ist schon eine Zumutung. Man sagt: „Ich bringe meine ganze Lebenskraft dazu, diese Maschinen noch treffsicherer zu machen.“ Aber normalerweise haben sie ja dieses Problem nicht.
Wenn jemand immer über dieses Problem redet, zum Beispiel da oben in Schramberg und in Oberndorf bei Heckler und Koch, da kann man genügend mit den Leuten diskutieren. Die sind auch offen, aber da hat man keine Lösung. Da heißt es dann nur: „Dann bleibe eben arbeitslos.“
Aber Sie haben ja eine Arbeit, bei der Sie wirklich sagen können: „Ich kann doch etwas gestalten, auch wenn ich in einem ganz weltlichen Beruf bin. Ich kann wirken und etwas Schönes machen.“ Und jeder Dienst ist doch groß.
Natürlich ist es etwas anderes, wenn jemand sagt: „Was will eine Hausfrau? Das Spülen ist doch nicht groß.“ Aber es ist doch etwas Wunderbares, wenn sie ihren Menschen dienen kann. Überlegen Sie immer wieder: Was kann ich an meinem Platz tun? Wie viel kann ich heute aufrichten? Da bleibt Zeit, andere zu ermutigen und Freude weiterzugeben.
Jedes Gesicht, in das Sie ein Lachen hineinbringen, ist doch ein Dienst. Es ist etwas Schönes, wenn man Freude weitergeben darf und andere erquicken kann. Schon die Stimme am Telefon kann so viel für einen anderen Menschen bedeuten.
Wir sollten wieder merken, dass wir als Christen die Arbeit bejahen und sie nicht als Fluch ansehen. Wir sollten nicht das höchste Ziel haben, die Arbeit auf ein Minimum zu reduzieren, vielleicht auf achtzehn Stunden die Woche oder so. Stattdessen sollten wir sagen: „Es ist eigentlich schön, was wir haben.“ Aber was wir nicht wollen, ist, dass wir unter Druck von Menschen stehen.
Wir wollen Zeit haben, die Arbeit vor Gott so zu gestalten, wie es nötig ist.
Das ewige Licht und die Überwindung der Finsternis
Es wird keine Nacht mehr geben, keine Lampe wird mehr nötig sein, auch kein Sonnenlicht. Der Gott, der Herr, wird sie erleuchten. Das ist schön, wenn alles hell sein wird.
Die Dunkelheit dieser Welt – auch das sind alte biblische Bilder. Die Finsternis, die wir jetzt kennen, erinnert an die Wolken- und Feuersäule des Volkes Israel, als sie aus Ägypten gezogen sind. Als Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, war die Erinnerung an den siebenarmigen Leuchter gemeint, der wahrscheinlich irgendwo im Tempel von Jerusalem stand. Genau wissen wir das nicht. Der Leuchter war so sichtbar, dass er die ganze Nacht ein hell leuchtendes Licht über Jerusalem warf und die Israeliten immer an den Wüstenzug und die Feuersäule erinnerte.
Dann sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Bleibt in der Finsternis.“ All die Ewigkeitsgaben, auf die wir zugehen, sind in dieser Welt bereits für uns gegenwärtig, wo wir die Nähe Jesu in seinem Wort erfahren. Aber wir müssen wissen, dass die Schwelle der Ewigkeit vor uns allen nahesteht und wir auf die Vollendung unseres Lebens zugehen.
Nun kommt Vers 6: Der Herr sagt, diese Worte sind wahr und gewiss. An dieser Stelle möchte ich grundsätzlich mein Verhältnis zur Bibel umreißen. Das ist heute die Kernfrage der evangelischen Kirche: Wie stehen wir zum biblischen Wort?
Eine ganz einfache Hilfe ist, sich anzuschauen, wie Jesus selbst das Wort der Bibel eingeschätzt hat. Nach dem, was die Evangelisten sehr korrekt und exakt berichten, hat Jesus zum Beispiel gesagt, die Schrift könne nicht gebrochen werden.
Wenn heute Theologen der Meinung sind, die Schrift sei relativ und könne nach Gutdünken verschieden verstanden und interpretiert werden, steht das im Widerspruch zu dem, was die Evangelisten von Jesus berichten. Wenn man die Worte Jesu zusammenstellt, die er über die Schrift gesagt hat, wird deutlich, wie sehr Jesus alles aus der Bibel als gültig annimmt. Kein Häkchen vom Gesetz wird weggetan, sondern erfüllt.
Beim Gesetz Moses wären wir schon wieder großzügiger. Nur bei den Reinheitsvorschriften sage ich: Sie werden erfüllt, und zwar in einer viel größeren Weise, als wenn man die Füße putzt und Schüsseln innen und außen reinhält. Sie werden erfüllt durch die neue Reinheit, die Jesus bringt.
Auch sieht man, wie Jesus den Schriftgelehrten zu Füßen sitzt im Tempel und das Wort studiert. Selbst eine Stelle, bei der ich immer sage: „Also mit dem Fisch von Jona und ob das wirklich drei Tage und drei Nächte waren“, sagt Jesus: „Wie Jona im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn sein.“ Und er fügt hinzu: „Das steht in der Schrift.“
Das ist immer wichtig: Wenn jemand die Schrift leichtfertig nach seinem Gutdünken anders versteht, steht er gegen Jesus. Denn die Worte Jesu über die Schrift sind so eindeutig.
Auch hier, etwa in der Offenbarung, heißt es: Diese Worte sind wahr und gewiss. Es ist nicht so, dass uns dieses prophetische Wort sehr viel freier überlassen wird, um es verschieden zu verstehen. Nein, das muss bald geschehen.
Selbst wenn wir jetzt im zwanzigsten Jahrhundert stehen, ist das doch eine relativ kurze Zeit. Die Länge der Jahrhunderte vergeht im Flug, was man mit fortschreitendem Lebensalter immer mehr empfindet. Es ist eine kurze Zeit im Blick auf das, was diese Weltgeschichte an Leiden erlebt hat und auf die bevorstehende Herrlichkeit bei Jesus.
Der Engel sagt dann zu Johannes, er solle ihn nicht anbeten, sondern die Worte dieses Buches behalten und Gott anbeten. Die Versuchung war schon damals im Römerreich, Menschen als Gott anzubeten. Diese Versuchung ist heute wieder sehr gefährlich: dass Menschen sich selbst an die Stelle Gottes setzen.
Es war also sehr interessant, noch auf dem Heimflug mit den Touristen ein wenig zu reden. Es waren hauptsächlich Asiaten im Flugzeug. Wenn die Touristen gerade aus Indien zurückkommen, glauben sie frisch an die Reinkarnation und sind ganz erfüllt von der hinduistischen Religion. Sie haben natürlich sehr wenig Ahnung von all diesen Zusammenhängen.
Eine Krankenschwester aus Köln sagte zum Beispiel: „Wissen Sie, der Mensch ist gut.“ Ich fragte: „Wo sind Sie denn gut?“ Sie antwortete: „Ich nehme im Laden immer keine Tüte, weil ich auf die Umwelt achte.“ Da sagte ich: „Wissen Sie, wie viel Wasser Sie verbrauchen und wie viel Gift Sie in die Welt streuen?“ Aber sie war so erfüllt von der Reinheit und der Güte ihres eigenen Lebens.
Das ist die große Gefahr. Ich habe versucht, so nebenbei zu erzählen, wie ich erschrecke vor der Heiligkeit Gottes und wie mir in meinem Leben so viel Schuld bewusst wird. Der moderne Mensch weiß oft nicht mehr, wie die Heiligkeit Gottes in unserem Leben uns trifft und die Schuld aufdeckt.
Dann kommt das: Bete Gott an, knie vor ihm nieder und lass ihn in dein Leben hineinsprechen. Noch einmal: Die Worte der Weissagung sind nicht versiegelt, sie sind kein Geheimnis, sondern sie sprechen klar zu uns: Die Zeit ist nahe.
Die Bedeutung des A und O und die Warnung vor Verfälschungen
Und nun kommt noch einmal: Ich bin das A und das O, das Anfang Vers 13 und das Ende. Das Gericht kommt. Es ist ein ganz wichtiges Wort, dass wir immer schuldig sind: Das Gericht kommt.
Dann die, die ihre Kleider waschen, damit sie Anrecht bekommen auf den Baum des Lebens. Das führt uns wieder zur Paradiesgeschichte zurück, wo es um den Baum des Lebens geht und darum, durch die Tore der Stadt gehen zu dürfen. Wollen Sie dabei sein und von den Früchten dieses Baumes genießen? Das ist alles biblische Bildersprache.
Dann müssen Sie Ihre Kleider waschen, Sie müssen sich reinigen lassen und das hochzeitliche Kleid anhaben. Draußen sind die Hunde. Die Bibel hat nichts gegen Tiere, keine Sorge, die Bibel ist sehr für die Tiere. Und doch kommt sie ein paarmal im Neuen Testament auch vor. Paulus hat ja auch ein paarmal von den Hunden gesprochen, wobei er nicht die nette Wauwau gemeint hat, sondern Menschen, die diese Art von Hunden haben.
Zauberei und Unzucht, Mord, Götzendienst und Lüge – diese Dinge, die hier genannt sind, sollen in unserem Leben nicht drin sein. Ich möchte Sie ganz herzlich bitten, dass Sie Ihr Leben reinigen. Es darf bei uns keine Lüge geben, auch nicht aus Notsituationen heraus.
Ich brauche deshalb den anderen noch lange nicht verraten. Das ist auch in der Erklärung Luthers klargestellt: Dieses Gebot heißt nicht, dass wir jeden anderen anprangern und verraten und alles Schlechte über ihn reden müssen. Ich kann auch schweigen. Aber wir dürfen nicht lügen.
Der Umgang mit der Lüge zerstört unser Leben. Und der Götzendienst, auch die Selbstanbetung in dieser hyperempfindlichen Weise, wie wir alle damit zu kämpfen haben. Und Zucht – auch eine große Gefahr in unserer Zeit, weil die Maßstäbe völlig vergangen und unklar sind.
Die Zauberei, das Umgehen mit all diesen abergläubischen Dingen, schließt uns total vom Anrecht am Lebenswasser aus. Und das ist so wichtig, wenn Sie auch keinen Frieden finden, dass wir uns an dieser Stelle reinigen und uns lossagen von all diesen Dingen.
Es war so schön bei diesem Gottesdienst in der Islamgemeinde in Matras. Die mussten mir das erklären, weil ich das noch nie erklärt hatte. Da kamen so viele Leute her, und sie wollten, dass man die Hände auf sie legt und mit ihnen betet. Sonst sind das alles belastete Leute, und ich fand eigentlich die Sitte sehr schön. Sie wissen, dass wir dazu immer da sind, mit ihnen über eine Sache zu beten.
Bloß bevor wir beten, ist es noch wichtig, dass wir auch sehen, dass die Weisen richtig gestellt sind. Denn das war ja auch beim Gebet über den Kranken so wichtig: Nicht, dass Sie meinen, das sei eine Zauberhandlung – ein Gebet über Kranken, mit Kranken –, sondern dass ich vorher vor Gott mein Verhältnis wieder neu ordne, dass ich ganz wirklich frei vor Gott stehe, Schuld bekenne, und es wird besser werden. In irgendeiner Weise wird es besser werden.
Der helle Morgenstern, das ist auch noch schön, jetzt in der Epiphanias-Zeit, der Vers sechzehn. Alles zielt auf die Begegnung mit Jesus.
„Komm, und wer Durst hat, nehme vom Wasser des Lebens umsonst.“ Johannes 5,5; Jesaja 55; und Johannes 7 sind die Worte, die da zum Vergleich herangezogen werden.
Und dann wird ganz deutlich gesagt: Man darf nichts wegschneiden von dem Wort Gottes. Und man darf nichts hinzufügen. Das ist ja für uns wichtig, auch wenn Leute kommen, die sagen, sie hätten neue Offenbarungen.
Wenn sie neue Offenbarungen haben und das, was sie als neu bringen, steht schon in der Bibel, dann ist es nicht neu. Und wenn das, was sie sagen, nicht in der Bibel drinsteht, dann ist es sowieso für uns nicht interessant. Verstehen Sie? Also, neue Offenbarungen brauche ich nicht.
Ich brauche bloß immer wieder, dass das Wort der Bibel aktuell an mich erklingt. Ich will nichts Neues haben, ich will nicht, dass mein Lebensrecht weggenommen wird, ich will nicht, dass Plagen hinzugefügt werden, bloß weil ich das Wort nicht achte.
Komm bald, Herr Jesus! Die Sehnsucht nach dem baldigen Kommen Jesu soll immer größer werden.
Die Hoffnung auf die Wiederkunft und das ewige Leben
Das war auch noch nett bei diesen Gesprächen im Flugzeug über die Reinkarnation. Wie ich der Frau sagte, passt es so gut: Wie eine deutsche Krankenschwester gibt es kaum noch Menschen, die zu den Großverdienern gehören, ungebunden sind und durch die Welt reisen können.
Vorher war sie in China für sechstausend Mark, und jetzt war sie in Indien für fünftausendfünfhundert. Da fragt man sich: Was denken Sie, wenn Sie wiedergeboren werden und in einem Slum in Bombay geboren werden? Dann wollen Sie doch sicher keine Ameise sein oder ähnliches.
Wenn man das einmal sieht, sehnen wir uns die Wiederkunft Jesu herbei, weil die Leiden dieser Welt unbeschreiblich sind. Es ist ja ganz furchtbar, was gelitten wird. Wenn Sie heute einen Tag haben, an dem es Ihnen einigermaßen gut geht, können Sie Gott nur preisen und loben.
Es wird so unsagbar viel gelitten – in Ängsten, in körperlichen Nöten, im Sterben, in Schmerzen. Diese Welt ist eine Welt des Leidens und zugleich eine Welt des Jammers. Komm bald, Herr Jesus, und bring deine neue Welt!
Wir sehnen uns danach und freuen uns, dass wir eine gewisse Hoffnung haben. Es ist schön, wenn wir Menschen hinüber begleiten dürfen, durch die Tore der Ewigkeit. Wenn wir Abschied nehmen, geschieht das in großer Freude, weil einer heimgegangen ist zu seinem Herrn in die Ewigkeit.
Die Offenbarung zeigt uns hier schon Gewaltiges. Sie macht uns froh und macht uns reich.
Der Ausblick auf das ewige Zuhause in Gottes Gegenwart
Ich wollte Ihnen noch das Lied zeigen, bevor wir singen. Es ist das Lied Nummer 127. Dieses singen wir heute nicht, sondern Lied Nummer 126. Dennoch schauen Sie sich das Lied 127 noch einmal an.
Wie wird uns sein? Das schöne Lied von Philipp Spitta hat eine etwas schwierige Melodie. Deshalb überspringen wir es und singen stattdessen 126. Das Lied 127 wollte ich Ihnen aber noch zeigen. Es beschreibt, wie es uns ergehen wird, wenn wir nach schweren Kämpfen und Streitigkeiten aus der Fremde in die Heimat zurückkehren und in das Tor der Ewigkeit eintreten.
Dann wischen wir den letzten Staub von unseren Füßen und den letzten Schweiß von unserem Gesicht. Wir sehen und begrüßen in der Nähe das, was oft den Mut im Pilgertal erfrischt. Wie wird uns sein, wenn wir vom hellen Strahlen des ewigen Lichtes übergossen stehen? Werden wir dann zum ersten Mal unberührt von aller Sünde sein?
Wenn wir durch keinen Makel ausgeschlossen werden und nicht zurückgescheucht von Schuld und Pein, dürfen wir als Himmelsbürger Gottes Hausgenossen eintreten in die seligen Reihen.
Im Vers 5 heißt es: Wie wird uns sein! O, was kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört, kein Menschensinn empfand, das wird uns werden. Es wird an uns geschehen, wenn wir hineinziehen ins gelobte Land.
Wir sind wohl den steilen Pfad hinaufgestiegen. Es war viel Mühe und schwerer Schweiß nötig, um dahin zu eilen und anzukommen, wo der Herr uns mehr schenkt, als wir verstehen können.
Solche schönen Lieder können Sie auch zu Hause singen, weil Ihnen dort wirklich die Auslegung der Bibel geschenkt wird.
Jetzt singen wir die drei Verse von Lied 126.
