Dankbarkeit für die Möglichkeit der Bibelstunde und Einführung in das Thema
Das ist wirklich etwas Besonderes, wenn man hier an diesem Ort sein darf. Ich weiß nicht, wo es so etwas sonst noch gibt. Hier gibt es eine Bibelstunde – und das auch noch in den Ferien. Bibelstunden sind das größte und erfolgreichste Mittel zum Gemeindebau.
In den Bibelstunden versammeln sich Menschen, die tiefere Wurzeln im Wort Gottes schlagen möchten. In dieser ganzen Reihe der Konferenz lernen wir gerade von David im Glauben. Bei David kann man in den Psalmen unglaublich viel lernen.
Sie kennen sicher den 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Ob ich auch wanderte im finsteren Tal...“ Oder Psalm 27: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ Und Psalm 4, der zeigt, wie freundlich der Herr ist.
Was hat uns David gezeigt? Psalmen sind für uns besonders leicht zugänglich, wenn man sich intensiv mit dem Glauben beschäftigt. Aber der großartigste Psalm ist der, den Andrea Schäfer für heute Abend ausgesucht hat – ein Psalm von David.
In diesem Psalm hat David eine Vision, eine ganz große Schau in den Himmel hinein.
Die himmlische Schau Davids und die Realität unserer Welt
Jetzt muss ich zunächst noch einmal sagen: Wir leben heute alle in dieser irdischen Welt. Wir sind alle fixiert auf das, was man im Fernsehen sieht, in der Zeitung liest oder mit unseren Augen beobachten kann.
Dann gibt es sensationelle Bücher, in denen zum Beispiel ein vierjähriger Junge aus Amerika verkündet, dass es den Himmel wirklich gibt. Oh, ein vierjähriger Junge hat schon entdeckt, dass es den Himmel gibt – toll!
Aber schauen Sie lieber in den David hinein. Er hat den Heiligen Geist und gibt uns die wichtigsten Informationen. Der Himmel gibt es wirklich. Aber noch viel spannender ist die Frage: Wer ist im Himmel? Wer sitzt dort an den Schalthebeln der Macht?
Es gibt keinen Teil im Alten Testament, der so oft im Neuen Testament zitiert wird wie dieser Psalm 110. Ganz oft war dieser Psalm auch der Grund für gläubige orthodoxe Juden, über ihn nachzudenken. Besonders interessant ist, was Jesus über diesen Psalm sagt.
Wie ist das, wenn der Messias ein Sohn Davids sein soll? In Matthäus 22,44 sagt Jesus zu den gläubigen Juden damals: "Wie kann David zu ihm sagen: 'Er ist mein Herr', wenn er doch sein Sohn ist?"
Jesus will damit sagen, dass dies nur in Christus erfüllt ist. Jesus selbst ist die Erfüllung.
Die göttliche Macht und Herrschaft Jesu
Aber diese Schau, die David uns gibt, ist so genial und groß – eine prophetische Vision. Erst dadurch merken wir, was Gott diesem David geschenkt hat.
Denn wir erleben ja ständig, wenn ich heute durch die Zeitung blättere, all die Geschehnisse: die Politik, die Unruhen in Ägypten, die weltweiten Bewegungen, was mit dem Euro passiert und was sonst in der Welt läuft – mit der UNO und den ganzen Mächten der Welt, die dort aktiv sind.
Doch David hat diese Schau und sagt: Nein, nein, nein, einer hat alle Macht. Der Vater im Himmel hat alle Macht. Und es ist wunderbar, dass zu seiner Rechten Jesus sitzt, dem der Vater alle Macht übertragen hat. Das muss man immer wieder sehen.
Im Alten Bund, im Alten Testament, war das alles normal und wurde immer wieder gepredigt. Es gab große Durchblicke, ob bei Mose, bei Bileam, dem Messiaskönig, oder bei Jesaja mit den großen messianischen Verheißungen. Das ganze Alte Testament zielt auf Jesus.
Es war erschütternd, dass die Christen das nicht bemerkten – dass der wichtigste Zentralpunkt aller Verkündigungen und aller Predigten auf Jesus hinausläuft.
Die Hoffnung und Zuversicht durch Jesus in allen Generationen
Gerade in diesem Psalm ist es wichtig zu erkennen, dass wir alle in einer Welt leben, die von einem kurzen Leben geprägt ist. Der Tod liegt vor uns. Besonders Hans Peter Royer betont, dass ein kurzes Leben oft mit Krankheit belastet ist.
Dennoch ist der Himmel offen. Die Tür ist aufgemacht, denn Jesus ist hindurchgegangen. Dadurch haben wir eine große, grandiose Hoffnung und Zuversicht.
Das gilt und ist schön an diesem Psalm für Menschen aller Generationen: für diejenigen, die vor 300 Jahren gelebt haben, für die, die noch nach uns leben, und für die junge Generation. Jesus ist der Herr über alles.
Diese Botschaft gilt für die fernsten Inseln im Pazifik, für die Indianer im Urwald Südamerikas, für die Menschen in Usbekistan und Kasachstan sowie auf den sibirischen Inseln. Sie gilt für Menschen aller Zeiten und aller Generationen.
Der Vater hat ihm alles in die Hand gegeben.
Das Reich Gottes und die bleibende Bedeutung Jesu
Ich habe mein Thema heute eigentlich überschrieben mit „Dein Reich komme – Jesus richtet seine Herrschaft aus“. Darum waren mir die Lieder so wichtig. Wir können auch singen, dass Jesus Sieg bleibt, ewig ausgemacht ist, so wie die ganze Welt das Lied von Blumen kennt.
Du musst dir täglich bewusst machen, dass die Sache Jesu die große Sache ist, die am Ende bleibt. In zehn Jahren spricht doch keiner mehr von den Dingen, die uns heute bewegen. Das vergeht, das ist nur die Aufregung unserer Zeit. Es ist zeitlich begrenzt, es vergeht, es wird Geschichte.
Aber die Sache von Jesus bleibt. Unserem Bundespräsidenten Heinemann war es beim Kirchentag in Essen nach dem Krieg geschenkt, diesen tollen Satz zu sagen: „Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr aber kommt.“ Wir haben Zukunft mit diesem Herrn, und das ist so wichtig.
Die Schwäche der Christenheit im Westen und die Bedeutung von Jesus
Schlimm ist, dass die Christenheit des Westens, in dem wir leben – bis hinauf nach Nordamerika und Kanada – heute an dieser Stelle Schwindsucht zeigt und ganz erschütternd schwach ist.
Es fehlt an vielem. Sie klagen über Mitarbeiterprobleme und Geldprobleme. Das schlimmste Problem jedoch ist, dass sie Jesus verloren haben.
In so vielen Gemeinden fehlt der Blick auf Jesus. Die Gewissheit, dass er alles neu macht, fehlt. Sie erkennen nicht, dass er sein Reich heute baut – nicht erst am Ende der Zeit, sondern bereits jetzt unter allen Nationen und Völkern.
Das ist so groß,
Persönliche Erfahrungen und die Kraft des Glaubens
Als wir geheiratet haben, habe ich zu meiner Frau gesagt, dass sie die Namen für unsere Kinder aussuchen darf, falls Gott uns welche schenkt. Ich hingegen durfte den Trautext auswählen.
Ich habe einen Trautext gewählt, der mir bis heute sehr wichtig ist. Es ist das Wort aus Epheser 1: „Daher erleuchtet die Augen eures Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“
Wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns – das wollen wir nie vergessen. Dies gilt in unserem gemeinsamen Ehebund, in unserem Familienleben und in den Diensten, die wir tun.
Denn die Macht seiner Stärke ist bei uns wirksam geworden, mit der er in Christus gewirkt hat. Durch sie hat er Jesus von den Toten auferweckt und eingesetzt zur Rechten Gottes im Himmel. Dort steht er über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat – nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Die Macht Jesu gegen den Teufel und die Bedeutung des Namens Jesu
Wir erleben ja auf Schritt und Tritt, was der Teufel kann. Haben Sie das auch schon erlebt? Was kann der Teufel in Ihrem Leben alles zerstören und vernichten? Wie kann er Sie verführen?
Es ist so wichtig, dass Sie wissen: Im Namen Jesu muss er weichen. Er kann nicht mehr so viel tun, wenn Sie den Namen Jesu anrufen. In seiner Macht und in seiner Stärke sind Sie unüberwindlich.
Dann haben wir all die schönen Bilder in der Offenbarung. Wir haben das gerade gesungen, das von dem Lamm. Das hat eine ganz tiefe Bedeutung. Dieser gloriose Jesus – das kann man ja gar nicht beschreiben. Er hat alle Macht über die ganze Welt, über die ganze Schöpfung.
In der Offenbarung wird gefragt: Wer kann denn die Welträtsel lösen? (Offenbarung 5). Johannes weint, weil niemand das Büchlein öffnen kann, in dem alles beschrieben ist. „Ich weinte sehr“, heißt es.
Dann sagt der Engel: „Weine nicht! Er hat überwunden.“ Der Löwe aus Juda – für die Juden ist der Löwe immer groß. Der Löwe aus Juda ist ihre Freude, der König Israels. Das Löwentor in Jerusalem ist bekannt. Durch dieses Tor haben die Fallschirmjäger Jerusalem im Sechstagekrieg eingenommen.
Man erwartet den Löwen, den starken Löwen, doch man sieht den Löwen als Lamm, das geschlachtet ist.
Dann kommt der Lobpreis: Dieses Lamm, der gekreuzigte Jesus, ist würdig, Preis und Ehre, Macht, Stärke und Weisheit zu empfangen. Alles kann er nehmen. Er ist der Herr über alles.
Er soll von unserem Leben Besitz nehmen und uns beherrschen. Das ist so wunderbar – dass wir ihn brauchen.
Gemeindeaufbau und die Rolle Jesu als Bauherr
Jetzt ist es also wichtig, in unseren Gemeinden, in denen wir leben, und in den Gruppenhauskreisen, in denen wir sind, darüber nachzudenken, wie wir heute Gemeinde bauen können.
Ich habe da oben auch eine Zeitschrift mitgenommen, die heute verteilt wurde. Sie ist grafisch sehr gelungen, mit Bildern und tiefsinnigen Artikeln. Darin wird gezeigt, was man alles machen kann: Kirchencafés, Theater, Grafik – einfach super, welche Ideen es heute gibt.
Aber dabei wird oft vergessen, dass wir eigentlich gar nicht selbst bauen. Wir sind nicht die Macher. Ich will meine Gemeinde bauen, aber Jesus ist der König. Wenn der König nicht baut, dann bauen alle anderen Bauleute umsonst.
Es ist so wichtig, dass Jesus an unseren Plätzen in unserem Leben wieder der Bauherr ist – in unseren Familien. Wenn junge Leute heiraten, dann muss Jesus der Bauherr sein. Was man in seinem Namen beginnt, zum Beispiel Jugendgruppen, muss er auch der sein, der es tut.
Der Missionsauftrag und die Kraft des Heiligen Geistes
Schön, dass Rainer Wurtz gesagt hat, dass mein Herz für die Mission brennt. Der Auftrag, den der auferstandene Jesus seiner Gemeinde gegeben hat, lautet: Geht hin in alle Welt und tut das.
Die Christen haben diesen Auftrag jahrhundertelang einfach vergessen. Es ist immer schwierig, wenn man auf seinen Ohren sitzt und nichts mehr hört, sondern nur den Kopf unter den Po bekommt.
Eigentlich ist es so klar im Evangelium, dass Jesus sagt, dass er das tun will. In Lukas 24, nach den Emmausjüngern, sagt er: „Schlagt es doch auf, ihr habt doch die Bibel da. Wir wollen doch nur schauen, was im Wort Gottes drinsteht.“
Dein Wort ist die Wahrheit. In Lukas 24, Verse 47-49 steht, dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern, angefangen in Jerusalem. „Seid dafür Zeugen! Siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet und mit Kraft aus der Höhe erfüllt seid.“
Was ist denn die Kraft aus der Höhe? Es ist der Geist Gottes, der uns antreibt. Was ist der Geist Gottes? Er macht uns die Sünde bewusst und macht Jesus groß.
So hat Jesus selbst es beschrieben in Johannes 16: Das ist die Gabe des Geistes. Er wird die Welt überführen von der Sünde, sonst versteht sie niemand. Und er wird mich verherrlichen, er wird Jesus groß machen. Das ist die Gabe des Geistes.
Das geschieht durch die Predigt.
Zeugnis geben als Auftrag jedes Christen
Und mit "Predigt" meint er nicht nur etwas, bei dem man einen komischen schwarzen Rock anzieht.
Vielmehr ist die Predigt das Zeugnis des Weitergebens dessen, was du mit Jesus erlebt hast. Es bedeutet, dass du das, was du erfahren hast, deinen Nachbarn und Arbeitskollegen weitergibst. Das ist unser Auftrag, solange wir leben.
Es gibt auch andere, die sagen: „Ich gehe in ferne Länder“ oder „Ich mache Jugendarbeit“. So gibt Gott den Auftrag im Einzelnen.
Aber das Geheimnis ist: Wir werden von Jesus für diesen Dienst ausgerüstet. Und das ist in der Tat das Wichtigste.
Die Dringlichkeit des Zeugnisdienstes und die Vergebung durch Jesus
Wie furchtbar ist es, wenn Menschen am Jüngsten Tag vor dem ewigen Herrn stehen und sagen: „Da hat mir niemand etwas davon gesagt. Ich wohne ja mit den Türen und Türen, aber sie haben nichts von deiner Herrlichkeit, von deinem Sieg und von der wunderbaren Vergebung erzählt.“
So wie heute Nacht viele Menschen nicht schlafen können, weil sie von den Versäumnissen und der Schuld ihres Lebens schwer bedrückt sind, so war es auch bei ihnen. Man kann die Schuld und die Versäumnisse nicht vergessen, auch wenn sie oft weit zurückliegen.
Umso herrlicher ist es, dass es eine Vergebung gibt – eine Vergebung, die Jesus möglich gemacht hat. Diese Vergebung ist das, was Jesus tut: Er bringt seine Herrschaft in der ganzen Welt, damit er seine Leute zum Zeugendienst ausrüstet.
Ein Zeuge muss gar nicht viel begriffen haben. Was muss ein Zeuge wissen? Ein Zeuge muss nur sagen: „Das habe ich verstanden, das habe ich erlebt, das habe ich gesehen, das ist mir aufgegangen.“
Ein Zeuge erzählt, was er mit seiner ganzen Existenz weitererzählen kann. Dabei muss er keine großen Vorträge halten.
Historische Beispiele des Glaubens und der Mission
Und das ist so wunderbar, dass der Herr diesen Dienst in all den Jahrhunderten in unserem Land auf der Laahhöhe wunderbar gesegnet hat.
Was ist das? Ich habe das ja bei Licht im Osten miterlebt. Das waren historische Zeiten vor Jahrzehnten, ähnlich wie hier auf der Laahhöhe. Dort war der Karlsruher Kreis aktiv, der Bibeln durch den Eisernen Vorhang geschmuggelt hat. Was für eine kühne Sache das war!
Sie hatten Fahrzeuge konstruiert, mit denen man sechstausend Bibeln für Russland durch den Eisernen Vorhang schleusen konnte. Ich erinnere mich nur an Klaus Reinhard aus Landau, der mit seinem amputierten Arm schon beim Herrn ist. Ich habe ihn gefragt: „Klaus, wie viele Fahrten hast du gemacht?“ Er sagte: „Nach der 370. Fahrt habe ich aufgehört zu zählen.“
Er hat die großen 40-Tonnen-LKWs mit nur einem Arm gefahren, in denen zehntausend Bibeln versteckt waren – zusammen mit Rotkreuztransporten. Denn die Botschaft von Jesus muss in die Welt gelangen, besonders dorthin, wo die Mächte dieser Welt es verhindern wollen.
Die Königsherrschaft Jesu im Psalm 2 und ihre Bedeutung
Das ist der Hintergrund dieses Psalms. Wenn wir Psalm 2 aufschlagen, finden wir dort erneut die große Königsherrschaft von Jesus beschrieben.
Psalm 2 beginnt mit der Frage: Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herrscher halten Rat miteinander gegen den Herrn und seinen Gesalbten. Doch der im Himmel wohnt, lacht über sie und spottet ihrer.
Dann folgt der Vers: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Hier wird deutlich, dass Jesus in diese Macht eingesetzt ist.
Deshalb freuen wir uns über das Unternehmen Weltmission. Ich verwende diesen Begriff nicht gern, weil sich oft Gesellschaften brüsten, was sie alles tun. Das stimmt jedoch nicht. Es ist ausschließlich eine Sache des erhöhten Herrn. Nur insoweit wir in Verbindung mit Christus stehen, wird dieser Dienst gesegnet sein.
Die Rolle einheimischer Missionare und Herausforderungen in der Mission
Die tollsten Sachen machen heute, so schätze ich, immer hunderttausend einheimische Missionare. Sie kommen aus Slumgemeinden und erhalten oft nur etwa 15 Euro im Monat als Unterstützung. Viele von ihnen gehen in unerreichte Länder und leben dort allein.
Mir hat einmal ein Evangelist erzählt, der im Südwesten Äthiopiens zu kämpferischen Nomadenstämmen ging, wie diese ihn im Dorf abgewiesen haben. Sie sagten: „Du hast hier nichts zu suchen, wir wollen deine Botschaft nicht hören.“
Dann kam eine Hungersnot, und als Lebensmittel verteilt wurden, sagten sie: „Du bekommst nichts.“ Der Evangelist erklärte, dass er doch seine Familie durchbringen müsse. Dabei liefen ihm die Tränen herunter. Er erzählte, dass er auf dem Acker niedergekniet habe, aber der Herr ihn nicht vergessen habe.
Schließlich entstand eine Gemeinde, und das Wort ging auf, der Samen keimte, weil Jesus die Türen geöffnet hatte.
Die weltweite Ausbreitung der Jesusgemeinden
Sie bewegen sich in unseren Tagen. Heute gibt es keine Nation auf der Welt mehr, in der es keine Jesusgemeinde gibt.
An den Hecken und Zäunen, bis hin zu den Zigeunern und dem letzten Indianerstamm in Südamerika, bilden sich Jesusgemeinden. Das ist wirklich wunderbar.
Woher haben wir die Vollmacht für unseren Dienst? Diese Vollmacht erhalten wir von dem erhöhten Herrn Jesus, der uns sendet.
Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion. Zion ist das Zentrum, Jerusalem. Von dort aus geht das Zepter der Macht von Jesus aus.
Die Herrschaft Jesu durch sein Wort und die Verständlichkeit der Bibel
Wie herrscht eigentlich Jesus heute? Jesus herrscht nicht wie die Mächtigen, mit Zwang und Gewalt – niemals. Seine einzige Herrschaft besteht durch sein Wort, allein durch sein Wort.
Er wirkt durch seine Gemeinde, die am Morgen hört – wie bei einem Plattenspieler, der die Stimme des Meisters wiedergibt. Wir wollen die Stimme unseres Meisters hören: Herr, was hast du mir heute für einen Auftrag?
Wird das Zepter seiner Macht immer wirksam sein? Oft sprechen wir bei uns über die Verständlichkeit der Bibel. Können wir sie heute noch verstehen? Wir sagen, wir sind moderne Menschen. Wir besitzen Atombomben, fliegen mit Raketen ins Weltall und haben alle ein Handy, mit dem wir uns überall erreichen können – selbst bei einem Waldspaziergang.
Es ist interessant, dass die Bibel für alle Menschen verständlich war – auch für jene, die im zweiten Jahrhundert im Römischen Reich lebten, und für Menschen, die heute noch in der Steinzeit leben. Auf Papua-Neuguinea ist dieselbe Bibel verbreitet, so wie Sie sie haben.
Dieses Wort birgt das Geheimnis, dass Jesus durch es zu den Herzen der Menschen spricht. Es berührt das Gewissen, bringt Menschen zum Glauben und gibt durch sein Wort das Licht, damit man glauben und Jesus erkennen kann.
Das Zepter seiner Macht ist das Evangelium.
Herausforderungen und Irrwege in der Mission
Es ist heute wieder eine lange Diskussion, auch bei den Missionen, geworden, ob man nicht – weil es den Leuten doch so schlecht geht – zuerst mit äußeren Mitteln kommen muss. Das ist natürlich naheliegend. Wir leben in einer sehr materialistischen Zeit. Wäre es nicht zunächst sinnvoll, Sozialhilfe zu leisten, Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten oder Dritte-Welt-Läden zu eröffnen, um zuerst die Menschen zu überzeugen? Wir sind ganz friedlich, und irgendwann könnten wir dann noch mit Anschleichmethoden das Evangelium bringen.
Das ist ja auch in der Mission immer wieder so eine Sache. Die Rheinische Mission hat das einst in Indonesien so probiert, und das ist erschütternd gewesen. Einmal haben sie es richtig gemacht, bei Ludwig Nommels Arbeit zum Beispiel. Ein einzelner Nommels Einsatz im Evangelium führte dazu, dass zehntausende verzauberte Bataks ihre Schwerter sinken ließen und zum Glauben an Jesus kamen – nur durch das Wort des Evangeliums.
Aber in Banjarmasin hat man es anders versucht. Dort sagte man: Die Kolonialregierung muss Schulen errichten, und dann müssen alle in diese Schulen. Doch plötzlich wollte niemand die Schulen besuchen. Die Menschen sagten: „Die wollen uns doch nur ihren Erlöser aufquatschen.“ Das ging nach hinten los. Daraufhin sagten wir: Jetzt muss man ein bisschen Druck ausüben. Dann kauften sie Sklaven frei. Danach sagten wir: Aha, die wollen mit Sklaven Geschäfte machen.
Es war in der Mission immer ein Irrweg, wenn man meinte, mit fremden Mitteln könne man Leute gewinnen. Am Ende kam es oft zum schlimmsten Aufruhr, und die meisten Missionare wurden im Hass umgebracht. Die Menschen sagten: „Ihr wollt uns nur ködern mit Geschäftsmethoden.“ In Indien sagt man immer: „Ihr wollt nur Reiskristen machen, weil ihr Reis verteilt, und im Hintergrund wollt ihr unsere Seelen kapern.“
Es ist ganz gefährlich, wenn die Leute sagen, mit falschen Mitteln wollt ihr das machen. In Israel unterscheidet man immer die Christen: „Ihr wollt uns kaufen mit Geld.“ Deshalb gibt es das Missionsverbot. Man muss aufpassen. Wir wollen nichts als allein. Wir wollen auch nicht missionieren – das ist ein missverständliches Wort. Wir wollen erzählen, was unser Herz in Jesus gefunden hat. Wir sind voll von dem, was wir erlebt haben.
So müssen wir sagen und weiter: Wir wollen niemandem etwas aufzwingen oder aufzunötigen. Niemandem etwas zwingen. Er herrscht, das Zepter der Macht geht von Jesus aus, von Zion aus. Er ist der Herr, der das tut. Jesus ist der heimliche König der Welt.
Die unsichtbare Herrschaft Gottes und die Geduld im Missionswerk
Jesus hat auch gesagt, dass man das Reich Gottes äußerlich nicht mit den Augen sehen kann. Doch man kann die Auswirkungen sehen, zum Beispiel an einer schönen Bibelstunde wie heute Abend.
Das Reich Gottes ist unsichtbar und verborgen in seiner ganzen Schwachheit. Graf Zinzendorf und die Herren Huter Brüder haben immer geraten, nicht mit der Mission zu prahlen. Sie meinten, dass die Menschen sonst enttäuscht werden, denn die Mission ist ein ganz langsames Wachstum.
Das kennen Sie ja von Ihrer Gemeinde und Ihrem eigenen Glaubensleben: Es gibt Rückschritte, Enttäuschungen und auch Abfall. Deshalb wollen wir ganz schlicht nur unter den Gebetskreisen darüber sprechen. Die Mission ist nichts für die Welt, wo man damit prahlen könnte. Dort entsteht sonst immer eine falsche Vorstellung.
Gebet für Verfolgte Christen und die Realität von Feindschaft gegen Jesus
Aber wir wollen gemeinsam beten: Herr, herrsche heute Abend in dem schrecklichen Chaos der 19 Millionen Menschen in Kairo. Dort versammeln sich heute Abend wieder acht koptische Christen in den Höhlen der Müllmänner zu einer Evangelisationsveranstaltung.
Sie alle wissen, dass über ihrem Leben das Schwert der Verfolgung schwebt. Wie ist das möglich? In den letzten Tagen sind über 50 Kirchen in Ägypten niedergebrannt worden. Warum eigentlich? Die Christen haben doch nichts getan. Es liegt daran, dass der Hass auf Jesus so groß ist.
Da steht geschrieben: Herrsche mitten unter deinen Feinden. Hat Jesus Feinde? Ja, erstaunlicherweise ja. Wer Jesus nicht angenommen hat, wird sein Feind. Deshalb ist Jesus der meistgehasste Name der Welt. Nur diejenigen, die ihn angenommen haben, lieben ihn. Alle anderen hassen ihn.
Das betrifft auch die, die einmal in der Jugendarbeit waren und ihn abgelehnt haben, oder die, die einmal in der Gemeinde waren und böse Wege gingen. Alle hassen ihn. Ihnen ist es unangenehm, was Jesus ist, und sie wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben.
In allen Religionen – bei Hindus, in den buddhistischen Religionen und im Islam – ist der Name Jesus ein gehasster Name. Es ist fast so, dass vor der Bekehrung, bevor ein Mensch wirklich durchbricht, noch einmal großer Widerstand und Finsternis kommt.
Das ist sehr stark. Was kennen Sie von sich selbst? Wie groß der Kampf war, wie Sie hindurchgegangen sind? Nein, ich möchte Jesus als meinen Herrn annehmen, den, der zur Rechten des Vaters sitzt. Er soll in meinem Herzen einziehen, mein König und mein Herr sein.
Ich will mein Leben nicht mehr selbst führen. Er soll mich regieren und bestimmen. Darum ist es so wichtig: Er soll mein Chef sein.
Die Herrschaft Jesu mitten unter Feinden und das Wachstum der Gemeinde
Er herrscht mitten unter seinen Feinden, und das ist sehr bewegend. Man kann heute sagen: Nur dort, wo Verfolgung ist, wächst die Gemeinde. Denn der Herr Jesus herrscht gerade unter den Feinden.
Das sind die Gegensätze. Bei uns ist oft alles verwischt. Bei uns erscheint alles christlich, alles sehr christlich und fromm, auch wenn der Name Jesus kaum noch genannt wird und man Jesus teilweise mit Füßen tritt.
Darum ist es so wichtig: Er will herrschen, er will König sein – mitten unter seinen Feinden. Und das ist wirklich bewegend.
Erlebnisse von Glaubenswachstum in verschiedenen Ländern
Wir waren jetzt auf einer Freizeit in Dassel. Das liegt so zwischen Göttingen und Paderborn, da oben im Solling. Dort gibt es ein Freizeitheim des CVdM. Es war eine schöne Freizeit.
Am Ende der Freizeit waren parallel zwanzig iranische Pastoren anwesend. Sie bereiteten eine Konferenz für iranische Asylanten in Deutschland vor. Es handelt sich um zweihundert Iraner, die Jesus angenommen haben – alles Muslime, die Jesus angenommen haben.
Der Leiter der Pastoren bat mich, unserer Gruppe zu erzählen, was dort gerade passiert. Er sagte: „Ich habe ja viel gehört in der Weltmission, aber das habe ich noch nie gehört.“
Ein Pastor berichtete: „Ich war doch Muslim, dreißig Jahre lang unter Khomeini. Dann wurde von uns verlangt, alle Opfer für den Islam zu bringen. Wir hatten aber nie Freude, nie Frieden.“
Er erzählte weiter, dass er angefangen hat, im Neuen Testament zu lesen. Jetzt macht er Fernsehsendungen für den Iran. Der Pastor heißt Hormusch mit Vornamen. Diese Sendungen kann man im Internet finden. Dort kann man auch viele Zeugnisse lesen.
Er sagt, dass heute Tausende und Abertausende im Iran sich abwenden und Jesus als ihren Herrn annehmen wollen. Es hat noch nie einen solchen Aufbruch im Iran gegeben wie heute, im Land der Perser.
Denn Jesus herrscht mitten unter seinen Feinden.
Wachstum der Christenheit in China und Nordkorea
Und das erleben wir überall, wo Verfolgung herrscht. Wir waren zu einem Gottesdienst im Schwarzwald, und dort war ein Ingenieur aus Rainer zu Aar. Er sagte, er komme gerade aus Shanghai zurück und sei seit acht Jahren für Siemens in Shanghai tätig.
Er berichtete: „Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen. Es sind nicht 100 Millionen Jesusleute, sondern 130 Millionen. In China gehen sonntags mehr Menschen in den Gottesdienst als in ganz Nordamerika, also in den USA und Kanada zusammen. So ist China aufgebrochen.“
Man sagt, alles sei noch verboten, doch die Menschen bilden in den Firmen Gebetsgemeinschaften, und die Regierung kann kaum noch eingreifen. Das ist offiziell nicht erlaubt, aber sie tun es einfach. Es gibt so viele, deren Enttäuschung über den Sozialismus sehr groß ist. Bei uns jedoch wird der Sozialismus oft als das größte Ziel der Gemeinde betrachtet.
Verstehen Sie, auf einmal ist der Hunger nach Jesus so groß, dass man es sich kaum vorstellen kann. Eine unserer Mitarbeiterinnen, eine christliche Fachkraft, ist Dozentin an der Kommunistischen Staatsuniversität von Pjöngjang in Nordkorea. Sie hat eine Einreiseerlaubnis erhalten und bittet darum, für sie zu beten. Sie hat eine große Sehnsucht, denn der Herr herrscht mitten unter seinen Feinden.
Die Christen haben in Pjöngjang eine Universität aufgebaut, wo das nordkoreanische Volk wirken möchte. Alle Dozenten sind leidenschaftliche Jesusleute, dürfen aber nicht offen sprechen. Sie wissen, wie schwer die Lage ist, doch der Herr wird ihnen Weisheit geben und auf wunderbare Weise herrschen.
Wir dürfen mit Freude wissen, dass der Weg des Herrn weitergeht – mitten unter seinen Feinden. Und wir dürfen uns freuen, denn es steht geschrieben: „Abwarten, bis du deine Feinde zum Schemel deiner Füße legst.“
Das Bild des Schemel der Füße und die wahre Bedeutung der Feinde
Das ist ja ein altes Bild: Wenn man mal in Ägypten im großen Museum war, sieht man dort einen Thronsessel. Darunter sind Figuren von verschiedenen Völkern dargestellt. Im Altertum legte man unter dem Thronsessel zum Zeichen der Macht symbolisch die unterworfenen Völker zu Füßen.
Will der Herr Jesus Menschen besiegen? Er ist doch der gute Hirte, der uns liebt. Er will doch keinen Menschen als Fußschemel benutzen. Das Wunderbare ist vielmehr, dass er die ganzen Völker der Welt gewinnt. So hat er einst die harten Germanenherzen gewonnen, die für irgendeinen teuflischen Wodan lebten. Er hat ihre Herzen gewonnen und uns durch das Evangelium frei gemacht.
Das erleben wir auch bei Menschen, die im Zauberkult waren und sich rühmten, wie viele Menschen sie erschlagen hatten. Sie schmückten ihre Gürtel mit Schrumpfköpfen, zum Beispiel in Indonesien. Dort musste ein junger Mann, der eine Braut wollte, zuerst Köpfe von erschlagenen Menschen bringen.
Doch Jesus kam und brachte das neue, erfüllte Leben. Es geht nicht darum, dass Menschen beherrscht werden. Aber wer ist denn der Feind, der zum Fußschemel gelegt wird? Das sind die Sünde, der Unglaube, mein Zweifel, meine Habsucht, mein Geiz und mein Neid. All das ist in meinem Leben und steht Jesus entgegen.
Das will er besiegen. Er will auch in deinem Leben alle Feinde besiegen, die ihm entgegenstehen. Und ich darf mich freuen, wie wunderbar das ist, wenn er kommt und wirkt. Das ist ganz groß.
Jesus als Priester nach der Weise Melchisedeks
Jesus handelt auf eine wunderbare Weise, wie es auch im Text beschrieben wird. Er tut dies als Priester. In Vers 4 heißt es: „Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.“
Diese Geschichte von Melchisedek ist bekannt. In 1. Mose 14 erfahren wir, dass Abram erfährt, dass Lot von fünf Königen gefangen genommen wurde. Daraufhin zieht Abram mit seinen Knechten aus, um Lot und die Könige zu befreien.
Melchisedek erscheint als eine geheimnisvolle Gestalt. Der Hebräerbrief lüftet dieses Geheimnis: Melchisedek ist ein Bild auf Christus. Im Alten Testament deutet alles auf Christus hin. Melchisedek bringt Brot und Wein, die später zu den Zeichen des Abendmahls werden. Außerdem segnet er Abraham.
Es ist wunderbar zu erkennen, dass Gott solche Stärkungen für uns bereithält. Der Dienst von Jesus geschieht durch seinen Priesterdienst.
Die Bedeutung des priesterlichen Dienstes in der heutigen Welt
Die Christen kommen in dieser Welt nicht vorwärts und gewinnen nichts für Christus, wenn sie meinen, sie müssten in dieser Welt Macht ergreifen. Das ist ganz ihr Weg. Die Machtkirche war immer das Abscheulichste, was es in der Christengeschichte gab: die stolze Kirche und die reiche Kirche – furchtbar.
Stattdessen geht es um den Priesterdienst. Geh zu den Kranken. Geh zu den Menschen und leide mit ihnen mit, wie die Menschen an diesem Leben zerbrechen. Heute Nacht werden wieder Menschen in Karlsruhe sich das Leben nehmen, weil sie nicht mehr fertig werden. Die Zahlen werden ja gar nicht mehr veröffentlicht, aber die Menschen verzweifeln am Leben. Die Last können sie nicht mehr tragen.
Sie wissen nicht, wie sie die ganzen Nöte und Enttäuschungen des Lebens bewältigen sollen. Junge Leute weinen oft die Nächte durch. Und wo sind die Seelsorger, die sagen: Jesus ist der, der dein Leben neu macht, der dein Leben fröhlich macht, der die Freude schenkt, der dich zu einem neuen Menschen macht, der die alten Laster und Schuld wegnimmt?
Was ist das heute? Wenn junge Menschen sagen: „Ich kann durch mein schreckliches Internet bloß noch Schmutzvorstellungen, in meinem Kopf schreckliche Fantasien von unheimlichen Dingen haben, die nicht mehr losgehen.“ Doch Jesus kriegt sie los. Er ist der Priester, der frei macht von Sünde und Schuld und aus der Gefangenschaft der Finsternis herausführt. Unser Volk ist gefangen. Ohne Jesus gibt es keine Befreiung.
Wenn euch aber der Sohn Gottes freimacht, so seid ihr wirklich frei. Der priesterliche Dienst ist uns ja so wichtig. Lahü oder ich kommen aus dem schwäbischen Pietismus, wo wir aus der Tradition herkommen, Methodisten, Gewähr, Salewich, das allgemeine Priestertum aller Gläubigen. Nicht die hauptbezahlten Profis sind die Priester, nein, wir alle haben dieses Priestertum.
Wir finden den Weg, in der Familie fürbittend einzutreten, für die schuldig gewordenen Menschen zu beten: „Herr, lass sie doch noch dieses Jahr! Komm doch nicht mit deinem Zorn. Erbarm dich doch und such du unsere Kinder und Enkel und führ sie zu dir.“ Und wir beten für diese Stadt, für die Menschen, die da sind.
Wir können uns doch nicht an einem Heiland freuen, wenn sich die anderen Menschen nicht daran teilhaben. Darum ist dieser Priesterdienst so wichtig, der Jesus so wichtig war. Er ist unser Priester. Und wenn wir einmal in der Herrlichkeit sein werden, dann wird sichtbar werden: Das sind die, die aus der großen Trübsal kommen und ihre Kleider hell gemacht haben im Blut des Lammes.
Das ist die ganze Freude unserer Nichts, was wir geleistet haben. Herr Jesus, bis zur Todesstunde hast du uns versöhnt. Deine Vergebung haben wir täglich gebraucht zur Reinigung unseres Lebens, zur Reinigung unseres Gewissens. Und du warst so groß für uns, dass es so wunderbar ist.
Die ewige Wirksamkeit Jesu als Mittler
Im Hebräerbrief heißt es, dass Jesus für immer selig machen kann, die durch ihn zu Gott kommen. Denn er lebt ewig und bittet für sie. Deshalb ist Jesus der Bürger eines viel besseren Bundes.
Besonders wunderbar wird im Hebräerbrief Psalm 110 beschrieben und ausgelegt, insbesondere in Hebräer 10. Unten sehen Sie die Verweisstellen, falls Sie dies noch einmal nachforschen möchten. Für uns ist das sehr wichtig.
Psalm 110 ist ein Himmelfahrtspsalm. Mit der Himmelfahrt ist Jesus an diesen Platz aufgestiegen. Ich würde sogar sagen, dies geschah bereits mit der Kreuzigung. Als er rief: „Es ist vollbracht!“, setzte der Vater ihn zur Rechten.
Heute wird in der ganzen Welt dieses rettende Evangelium verkündigt. Berührst du dich an diesem Evangelium vom gekreuzigten Heiland? Es hat die Kraft, Menschen zu retten. Die Kraft des Jesusnamens zieht Menschen an.
Die Bedeutung des Evangeliums und die Verantwortung der Gläubigen
In einem Himmelfahrtslied, das uns Rambach gedichtet hat, war ich von Hausen Schreiner, der dann in Halle bei August Hermann Francke Professor in der Theologenausbildung wurde. Dieser sagte es in seinem Himmelfahrtslied so schön:
„Nun ist dieses dein Geschäfte,
in dem oberen Heiligtum
die erworbenen Segenskräfte
durch dein Evangelium
allen denen mitzuteilen,
die zum Thron der Gnade eilen.
Nun wird uns durch deine Hand
Heil und Segen zugewandt.
Das Reich kann erst vollendet werden,
wenn die Botschaft verkündigt ist.“
Im Jahr 1974 fand die große Evangelisationskonferenz in Lausanne statt. Dort wurde für die Weltevangelisierung gesagt, dass 2,4 Milliarden Menschen auf der Welt noch nie das Evangelium gehört haben. Da können wir doch nicht ruhig schlafen. Diese Menschen müssen hören, dass Jesus der einzige Herr ist. Sie müssen wissen, dass niemand durch irgendeinen anderen Namen gerettet wird – weder durch Buddha noch durch Allah oder wen auch immer – sondern allein durch den Namen Jesus.
Es gibt keinen anderen Weg zum Heil als durch Jesus. Er brennt von Liebe für jeden gefallenen Menschen. Da muss unser Herz dafür brennen. Wir können es nicht aus eigener Kraft schaffen; wir brauchen nur die Briefträger zu sein. Wir können nur die Botschaft überbringen. Wir sind nicht die Macher – das macht der Herr selbst, weil es nur durch den Heiligen Geist geht.
Noch nie ist ein Mensch anders zum Glauben gekommen als durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes. Darum ist es so schön, dass wir diesen Dienst weitersagen können. Das ist für uns eine große Freude, dass der Herr auch heute durch diesen Dienst herrscht, mitten unter seinen Feinden, in allen Ländern, wo der Widerstand noch so groß ist – auch in Nordkorea, auch in Laos, Kambodscha, Kuba, Algerien, Tunesien und überall dort, wo wir es kaum erwarten würden.
Ermutigung durch den Missionsaufbruch trotz Verfolgung
Es ist ganz wunderbar, die größten Aufbrüche in Nordnigeria zu erleben. Mädchen, die unter den schrecklichen Morden der Sekte Boko Haram leiden, nehmen Jesus an. Das geschieht in großem Maßstab, weil die Christen nichts anderes tun, als für ihre Verfolger zu beten – selbst in den Gräbern ihrer erschlagenen Kinder und Frauen. Sie beten im Sinne von Jesus, und genau das öffnet die Herzen der Muslime.
Du musst wissen, dass dein türkischer Nachbar nicht mit dir über den Islam diskutieren muss. Du brauchst nicht einmal viel über den Islam zu wissen. Es reicht, wenn du ihm erzählst, wie du die Vergebung durch Jesus erfahren hast. Ein Muslim weiß oft gar nicht, was Sünde ist. Deshalb darfst du ihm erzählen, wie befreiend das für dich war und was Jesus heute für dich bedeutet – auch für den Moment, wenn du stirbst.
Das ist die größte Botschaft, die du deinem türkischen Nachbarn sagen kannst. Du musst ihm dann auch nichts weiter erklären. Du brauchst nie über Religion zu streiten. Lass all diese Dinge weg, denn damit schließt du nur Türen. Erzähle ihm einfach, was du erfahren hast.
Darum ist das so herrlich: Jesus herrscht machtvoll. Deine Söhne werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte – überall auf der Welt.
Die weltweite Ausbreitung des Glaubens und die Freude daran
Sie wissen, wie der Tau plötzlich liegt – so ist es, wenn man heute hört, wie sich überall auf der Welt die Jesusgemeinde sammelt. Ich habe das nie geglaubt.
Ich erinnere mich noch, wie ich in Mauretanien gebetet habe. Dort gab es nie eine Christengemeinde. Dann kam ein Afrikaner und sagte, dass es jetzt in Mauretanien, einem ganz muslimischen Land, eine Jesusgemeinde gibt.
Herr Weiss, ein junger Mann, kaufte 1951 das Taschenbuch vom Brockhaus „Am Tor der gelben Götter“. Darin war der Bericht, wie die Missionare aus China hinausgeworfen wurden und wie dann die schreckliche Herrschaft des Kommunismus gegen die Religion begann.
Ich habe oft gebetet: Was wird aus China passieren? Wir konnten kaum glauben, wie dort eine Ernte eingefahren wurde. Ich glaube, so etwas hat es in dieser Größe und Weite noch nie gegeben – und das ohne große Missionsaktionen von unserer Seite. Das Evangelium verbreitet sich einfach weiter.
Dann wurde eine Bibeldruckerei genehmigt, die rund um die Uhr in drei Schichten druckt. Sie kommen kaum nach, den Bibelhunger in China zu stillen, obwohl es dort keine Religionsfreiheit gibt.
Wie ist das möglich? Der Herr herrscht mitten unter seinen Feinden.
Die Situation der koptischen Kirche in Äthiopien und neue Hoffnung
Wir hatten stets die Sorge, dass die koptische Kirche in Äthiopien, die etwa 850 Bücher besitzt, den Sinn des Evangeliums verdunkelt. Diese Kirche befindet sich in einer großen Gefangenschaft unter vielen Mythen und Vorstellungen.
Man kann sich zwar an den Geschöpfen erfreuen, sollte sich aber nicht vom eigentlichen Thema ablenken lassen. Das wäre problematisch. Sie dürfen sich so lange an den Vögeln erfreuen, wie Sie wohnen, und auch einen Kanaänvogel halten. Doch Äthiopien, die koptische Kirche, ist gefangen.
Es gab einen Ruheständler, Dr. Dieter Schmoll, der in Südäthiopien lange im Missionsdienst tätig war, ursprünglich als Schopflocharzt. Im Alter von 75 Jahren ging er noch einmal hinaus und sagte: „Ich habe ein Herz für die Tigre-Leute und viele Millionen im Norden. Möge der Herr mir schenken, dass ich das Herz der Tigre-Leute erreiche.“
Es ist wunderbar, was die Väter der Mission vor 150 Jahren nicht erreicht haben – Namen wie Goban, Ludwig Krapfen und andere stehen dafür. Die koptische Kirche Äthiopiens hat stets abgelehnt, bis heute. Sie wollen die Evangeliumsbote nicht und bleiben in ihren Riten und in ihrem Bilderkult.
Dr. Schmoll wurde es geschenkt. Er fand eine Äthiopien, und die begannen bei der koptischen Kirche mit der Unterstützung einer neuen Bibelübersetzung. Die koptischen Kirchen sagten, das sei wunderbar, und sie dürfen es finanzieren.
In diesen Tagen ist bei der Bibelgesellschaft in Addis Abeba der Druck der Bibel in neuer Sprachübersetzung für die Tigre-Leute gestartet. Das bedeutet, dass hunderttausend Priester das Evangelium in einer verständlichen Sprache erhalten werden.
Als ich diese Nachricht erhielt, sagte man: „Das ist ja so sensationell.“ Was einst die Missionare hofften, wenn doch diese Kirche erwacht und wirklich Jesus, ihren Heiligen, begegnet – das geschieht in diesen Tagen, weil der Herr es will.
Darum geht es heute, nicht am Ende der Zeit. Heute dürfen wir erleben, dass wir am Ende der Zeit die große Ernte sehen werden. Die Söhne deiner Söhne werden geboren wie der Tau aus der Morgenröte – so drückt es die schöne Bibelsprache aus, wie es im Geheimnis dargestellt wird. So schenkt es der Herr.
Die Freude an der Heiligkeit der Gemeinde und die Einheit im Glauben
Wenn du dein Heer aufbietest, wird dir dein Volk willig folgen in heiligem Schmuck. Doch was ist eigentlich der Schmuck der Jesusgemeinde in aller Welt? Es ist nicht irgendein Zierrat, den man sich an die Nase hängt oder durch die Nase bohrt.
Was ist also der heilige Schmuck? Die Gläubigen haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Das ist der wahre Schmuck der Jesusgemeinde Christi: Blut und Gerechtigkeit. Das ist der Schmuck, das ist das Ehrenkleid.
Damit will ich vor Gott bestehen, wenn ich in den Himmel eingehe. Es gibt keinen anderen Schmuck. Wir können uns nicht mit unseren Taten rühmen oder damit, was wir geleistet haben.
Und das ist das Besondere an der Jesusgemeinde: Auf einmal ist es ganz egal, aus welcher Richtung jemand kommt – ob Methodist, Nazarener, Baptist, Lutheraner oder Calvinist. Das spielt keine Rolle. Entscheidend ist nur, dass ich sagen kann: Jesus hat mich versöhnt.
Es ist das eine Evangelium, das uns verbindet – der Herr, der uns braucht.
Der Missionspsalm als Ermutigung und die Macht Gottes über die Welt
Darum ist für mich ein wahrer Missionspsalm einer, der uns vom Siegeszug der Mission ermutigt. Dieser wird nicht von großen Menschen gesprochen. Es waren immer schwache, arme Zeugen – so wie du und ich. Doch ihr Mund war voll des Rühmens vom Heiland und Herrn, der in Macht regiert.
Der Herr zu deiner Rechten wird die Könige am Tag seines Zorns zerschmettern. An dieser Stelle hören die meisten Bibelausleger auf. Doch wir wissen, dass die Gerichte Gottes auch durch diese Welt gehen.
Ich stand am Sarg von Mao Tse Tung im großen Mausoleum am Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Ich dachte: Mao, das hättest du auch nicht gedacht, was in deinem Land passiert und was du alles mitmachst. Er hat die letzte Kirche geschlossen, aber der Herr hat es nicht aufgegeben.
Gebet für Erweckung und die Hoffnung auf die Bekehrung von Feinden
Ach Herr, tu es doch bei uns in Karlsruhe, in Edlingen auch und in Rastatt, wenn du das tun kannst. Ich will mit dir rechnen.
Und wir Alten, wir wissen nicht, wie lange wir noch leben. Herr, wir wollen schreien, beten und Zeugnis geben, dass du das tun kannst. Ich habe so lange für Bin Laden gebetet, dass der Herr ihn bekehrt hat – auch ein Saulus wurde bekehrt.
Dann sind die amerikanischen Seals, die Marinesoldaten, über ihn hinweggegangen. Aber es hat mich erschüttert, wie unsere alten Missionare, die im Industal waren – Doktor Hans Martin Kilgus und Eva Maria Munzius – in dem Haus, an dem wir oft vorbeigefahren sind, wo Bin Laden gewohnt hat. Das haben wir erst gemerkt, als wir wussten, wo das war – da war Bin Laden.
Mensch, wenn der das Evangelium gehört hätte! Wenn Mursi das Evangelium annehmen würde! Mensch, das kann doch der Herr tun. Wir wollen noch große Dinge erwarten, dass auch Menschen, die heute spotten, den Herrn erkennen und annehmen.
Erschütternd, wie die Gerichte Gottes sein können. Da wird auf Daniel 2,44 verwiesen. Wenn Sie noch einmal in Ihrer Bibel nachschlagen: Viele kennen Daniel sogar auswendig. Dort heißt es, dass er richten und viele erschlagen wird, die Häupter zerschmettern auf weitem Gefilde.
Da steht schon die Weisung von Daniel: Zur Zeit dieser Könige wird Gott ein Reich aufrichten, das niemals zerstört wird. Sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen, sondern alle diese Königreiche zermalmen und zerstören. Es wird selbst ewig bleiben – das kommende Gottesreich, die ganze Bibel hindurch.
Welch eine Verheißung haben wir, welch eine Freude! Wir dürfen am wichtigsten Unternehmen aller Zeiten beteiligt sein. Und das ist ein Auftrag, bei dem uns der Herr braucht.
Die Freiheit in der Auslegung und die Bedeutung des Kelches des Leidens
Das Letzte können wir nicht mehr genau erklären. Die Ausleger sagen, dass beim Trinken vom Bach auf dem Weg jeder etwas anderes dazu sagt. Aber das ist unsere Freiheit.
Es war ja bei der Krönungszeremonie so, wir wissen von Salomo, dass er zur Gihon-Quelle geführt wurde, als er zum König gekrönt wurde, und dort getrunken hat.
Aber warum wird der kommende Messias Jesus, der Heiland, vom Bach auf dem Weg trinken? Martin Luther hat gesagt: Das ist der Kelch des Leidens, den er trinken muss. „Vater, muss ich den bitteren Kelch leeren?“ – so wird es gesprochen.
Andere Schriftausleger sagen, das erinnert an die Geschichte von Gideon. Jesus nimmt das Wasser im Vorbeigehen mit, ohne sich lange mit Zeremonien aufzuhalten.
Ein weiterer Ausleger meint, das war doch bei der Samariterin, wo Jesus am Brunnenrand saß und ihr das Heil brachte.
So geht dieser Messias durch die Welt.
Die endgültige Macht Jesu und die Zuversicht im Glauben
Das ist nicht das Wichtigste. Was uns am Ende freuen muss, ist, dass Jesus alle Macht und alle Kraft hat und wunderbar ist. Es ist ein großes Geschenk, ihm dienen zu können und ihm zu gehören. Auch die Macht des Antichristen kann uns dann nicht mehr erschrecken.
Der Herr wird ihn zermalmen und vernichten, wenn er sich nicht bekehrt. Er wird mit allen Feinden seines Reiches fertig werden. Das ist wunderbar.
Auch Satan und alle Macht der Dämonen interessieren mich nicht mehr, weil Jesus stärker ist. Es ist so schön, wenn wir solche Lieder fröhlich singen. Darum ist das schon in den Liedern komprimiert.
Mit diesem Virus würde ich Sie gern anstecken, damit Sie diesen Fimmel auch haben und sagen: „Die Lieder singe ich so gern.“ Denn in den Liedern ist die Lehre kompakt: Jesus bleibt der Sieger, ewig ausgemacht. So sollen wir die ganze Welt erreichen.
Ja, Jesus siegt, auch wenn die Finsternis trotzig wütend schnaubt, als ob sie mit ihrem giftigen Biss viel geraubt hätte. Doch unser Held lässt sich in Not und Kummer niemals nehmen. Ja, Jesus siegt.
Danke, Herr, du bist auch bei Manfred Mössinger. Und die ganzen Krankheitsmächte, die schrecklichen Ängste und Albträume – du hast sie in deiner Hand. Ich darf mich fröhlich diesem Herrn Jesus anvertrauen.
Das Einzige, was zählt, ist: Ist er dein Herr? Stehst du unter seiner Königsherrschaft? Ist er der Herr deines ganzen Lebens, heute und für immer? Das ist das Wichtigste.
Schlussgebet um Segen und Ermutigung
Wir wollen noch beten.
Lieber Herr, vielen Dank, dass du deine Herrschaft ausbreitest, auch in unserer Zeit. Wir sind immer wieder ermutigt durch das, was wir hören. Gleichzeitig sind wir erschrocken über das viele Versäumnis. Oft wenden wir uns von dir ab und schämen uns deines Namens und deines Heilswerks. Dabei gibt es nichts Größeres und kein anderes Heil.
Herr, gebrauche uns in unserem schlichten Dienst, damit dein Reich auch hier gebaut wird – gerade in diesen dürren Zeiten, in denen wir leben. Diese Not macht uns sehr zu schaffen. Baue du deine Gemeinde und führe viele Menschen zu dir.
Du hast das in unserem Land bereits getan. Du hast es zu Zeiten von Henhöfer getan, dem Erweckungsprediger, wann immer das war. Tu es auch heute noch einmal. Lass dein Wort nicht leer zurückkommen, auch hier an diesem Konferenzort.
Segne uns alle in dem Dienst, zu dem du uns gesandt hast! Amen!
