Ein Gespenst namens Arbeitslosigkeit und die Suche nach Arbeit
Liebe Freunde, ein Gespenst geht um in Europa, und es heißt Arbeitslosigkeit. Alle, die ihm begegnen, wollen nur eins: Sie wollen leben. Sie wollen Arbeit haben, damit sie Geld verdienen und etwas zum Leben haben.
Stellt euch vor: Es ist früh um sechs Uhr am Arbeitsamt. Eine lange Schlange steht dort, die Gesichter sind müde, die Stimmung ist von Langeweile geprägt. Viele haben schon lange keinen Job gehabt. Noch bevor das Arbeitsamt öffnet, fährt auf dem Hof ein großer, fetter Mercedes vor. Der Boss steigt aus und sagt: „Jeder, der bei mir einsteigen will, kann das auf der Stelle tun.“
Natürlich stürzen sich sofort die Massen zum Mercedes. Es gibt kurze Fragen und Antworten: Wie ist die Arbeit? Wie ist die Bezahlung? „40 Mark pro Tag.“ „Okay, wird gemacht!“ Und ab geht’s in die Produktion.
Ein paar Stunden später braust der Boss wieder am Arbeitsamt vor. Wieder die gleiche Situation, wieder die gleiche Diskussion, wieder der gleiche Lohn. Wieder sind ein paar Arbeitslose glücklich, dass sie einen Job gefunden haben.
Der Boss taucht dann noch einmal mittags um zwölf auf und nachmittags um drei. Jedes Mal findet er noch ein paar Arbeiter, die er einstellt. Zum letzten Mal dreht er seine Runde nachmittags um fünf. Auch da findet er noch ein paar, die auf dem Markt herumstehen und nichts anderes tun, als ihre Zigaretten zu drehen.
Er fragt sie: „Wieso habt ihr heute nicht gearbeitet?“ Die Antwort lautet: „Uns wollte keiner haben.“
Wer weiß, bei wie vielen Betrieben sie vorgesprochen haben. Vielleicht waren sie den ganzen Tag von einem Personalbüro zum anderen gerannt und überall zu spät gekommen. Vielleicht wusste man dort schon, dass sie früher bei der Stasi gearbeitet haben oder dass sie mit ihrem sozialistischen Arbeitstempo nicht gerade die Schnellsten sind.
Jedenfalls, wie dem auch sei: Der Tag war so gut wie rum, und sie haben keine Mütemark gemacht.
Der ungewöhnliche Lohn und die Reaktion der Arbeiter
Und da sagt der Boss zu denen: Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt noch bei mir einsteigen. Die denken natürlich, er spinnt. In der Stunde ist Feierabend, das lohnt sich ja gar nicht mehr. Vielleicht hat er eine Meise oder irgendwas. Hauptsache, wir kriegen die Mäuse. Wenn der Boss zu viel Geld hat, packen wir es an. Also auch die ab in die Produktion.
Kaum haben sie am Dienststündchen mitgemacht, brüllt der Vorarbeiter: Sense, Feierabend! Jetzt geht es über zum gemütlichen Teil des Unternehmens. Man versammelt sich vor der Kasse, um den Lohn zu holen.
Der Boss hat inzwischen dem Verwalter den Auftrag erteilt und gesagt: Zahl das Geld aus! Aber auch da hat er einen seltsamen Einfall. Er sagt: Mit dem Auszahlen fängst du bei denen an, die zuletzt gekommen sind, und zuletzt gibst du denen, die zuerst gekommen sind. Also scheint nicht ganz rund zu laufen, der Mann. Aber Hauptsache, der Kies stimmt.
Es drängeln sich also als Erstes die nach vorne, die als Letzte gekommen sind. Sie strecken ihre Flossen aus und kassieren das Geld. Bis dahin haben die anderen die Klappe gehalten. Jetzt geht allmählich ein Gemurmel durch die Menge. Man blickt etwas finster, als die Letzten als Erste ausgezahlt werden.
Aber was dann kommt, ist nun wirklich das Letzte. Es stellt sich nämlich heraus, dass die, die zuletzt gekommen sind, genauso viel kriegen wie die, die zuerst gekommen sind: 40 Mark, einen vollen Tageslohn. Als die anderen Arbeiter das mitkriegen, finden sie das natürlich ungerecht. Aber sie sagen sich: Wenn der Boss denen schon einen vollen Tageslohn gibt für eine Stunde, dann kriegen wir mindestens das Doppelte oder ein Vielfaches. Jedenfalls müssen wir mehr als 40 Mark kriegen.
Aber auch sie bekommen nicht mehr als die vereinbarten 40 Mark. Und da bricht die Revolution aus. Es gibt Riesengemecker: Was fällt dem Boss ein? Der ist wohl nicht ganz dicht. Gibt es überhaupt hier keine Gewerkschaft? Wo bleibt die soziale Gerechtigkeit?
Wir haben hier acht Stunden lang in der glühenden Sonnenhitze geschuftet wie die Sklaven, und die haben in der Abendkühle in einer Stunde mitgemischt und kriegen dasselbe wie wir? Das darf doch nicht wahr sein!
Die Herausforderung unserer Gerechtigkeitsvorstellungen
Und das werdet ihr inzwischen auch denken: Das darf doch nicht wahr sein! Wozu erzählt er uns heute solche komischen, ausgefallenen Geschichten? Denn wenn es das in Wirklichkeit gäbe, entstünde ja ein wirtschaftliches Chaos.
Kein Betriebsleiter könnte sich solche Grausamkeiten erlauben, keine Arbeitnehmerschaft würde sich so etwas gefallen lassen, und keine Wirtschaft würde so etwas aushalten – einfach, weil das ungerecht ist.
Wir haben uns alle an den Grundsatz gewöhnt: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Und dieser Grundsatz stimmt. Wer ihn antastet, bringt die Welt in Unordnung. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – wer da nicht mitmacht, ist einfach ungerecht.
Und so ungerecht, sagt die Bibel, so ungerecht wie der Boss in der Geschichte ist Gott. Bei Gott geht es so verrückt zu wie in dieser verrückten Geschichte, in der alle unsere Maßstäbe verrückt sind – im wahrsten Sinn des Wortes.
Das ist natürlich eine Geschichte, die ich mir nicht ausgedacht habe. Sie stammt von Jesus selbst. Ihr könnt sie in der Bibel nachlesen: Matthäus 20.
Das Reich Gottes und die Frage nach dem Lohn
Die Geschichte beginnt folgendermaßen: Der erste Satz bei Jesus lautet, dass das Reich Gottes wie ein Hausvater ist, der früh am Morgen losgeht, um Arbeiter für seinen Weinberg zu suchen. Es geht also um das Reich Gottes.
Das Erste, was der Mann in unserer Geschichte tut, ist, dass er mit den Arbeitern über den Lohn spricht. Wir reden also zunächst über den Lohn, also über die Frage: Lohnt es sich, bei Gott mitzumachen?
Ich finde es gut, dass in der Bibel diese Frage ganz offen angesprochen wird. Unmittelbar vor unserer Geschichte haben die Jünger Jesus genau dieselbe Frage gestellt. Sie sagten: „Hör mal zu, Jesus, wir haben für dich alles verlassen, wir haben alles aufgegeben. Was kriegen wir denn jetzt dafür?“ Die Frage ist berechtigt, und du hast auch das Recht, sie zu stellen: Was habe ich denn davon, wenn ich Christ werde?
Wir Menschen sind nun mal so, dass wir nichts umsonst machen. Wir wollen genau wissen, was dabei herauskommt. Und wenn es tatsächlich gesagt wird, springen wir gar nicht erst ab. Ich kenne kein Buch, keine Religion, keine Philosophie und keine Partei, die so nüchtern und realistisch über den Menschen spricht wie die Bibel.
So realistisch wie die Bibel ist, antwortet sie auf die nüchterne Frage „Bringt es was?“ mit einem klaren Ja. Ja, es lohnt sich. Du bekommst, wenn du Christ wirst, einen Lohn, eine Belohnung. Zum Glück ist Jesus nicht so übergeistlich wie manche Christen, die angeblich um Gottes Willen alles umsonst machen wollen. Gott will das nicht, sondern er will dir gerade einen Lohn geben. Gott ist doch kein Ausbeuter.
Gott ist ein Vater, der seine Kinder kennt und ihnen eine Belohnung gönnt. Der Mann in unserer Gleichnisgeschichte hätte keinen einzigen Arbeiter bekommen, wenn er nicht von Anfang an klipp und klar einen ganz bestimmten Lohn versprochen hätte.
Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum du Christ werden solltest, wenn es dir nichts bringt. Und wenn ich dir heute Abend die Einladung Gottes überbringe zur Mitarbeit in seinem Reich, dann komme ich nicht mit leeren Händen. Gott hat mich als seinen Verwalter eingesetzt und mich ermächtigt, dir heute Abend schon die erste Rate auszuzahlen.
Gott möchte dich für sein Reich gewinnen. Er möchte, dass du dich bekehrst und bei ihm mitmachst. Wenn du nun fragst: „Was kriege ich denn, wenn ich in die Firma eintrete?“, dann kann ich dir sagen: Du bekommst das ewige Leben. Das ist der Lohn.
Und ich frage dich: Ist das etwa nichts? Hat dir jemals jemand auf dieser Welt so etwas angeboten? Ist dir klar, dass das ein einzigartiges Angebot ist – ewiges Leben? Das ewige Leben beginnt ja nicht erst, wenn der Sargdeckel über dir zugeklappt wird. Es beginnt in dem Augenblick, in dem du Jesus dein Leben gibst. Dann bekommt dein Leben eine neue Qualität, die es so verändert, dass es selbst über den Tod hinaus nicht mehr zerstörbar ist.
Nach dem Tod wirst du dann auch das ewige Leben bekommen. Das heißt, du wirst deine Ewigkeit mit Jesus verbringen. Die Ewigkeit liegt sowieso vor dir. Es geht nur um die Frage, mit wem du sie verbringen wirst: mit Jesus im Himmel oder ohne Jesus in der Hölle. Das ist die Frage, die du in deinem Leben klären musst.
Die Bibel sagt uns ganz klar: Der Lohn der Sünde ist der Tod, und der Lohn Gottes ist das ewige Leben. Es geht also bei Gott im Himmel genauso wie beim Job auf der Erde um den Lohn.
Du musst aber nicht erst warten, bis der Jüngste Tag angebrochen ist, um zu kassieren. Die Auszahlung beginnt schon auf der Erde. Jesus fängt jetzt schon damit an. Er ist kein Geizhals, der dich auf irgendeine Ewigkeit vertröstet. Er lässt dich nicht umsonst bei ihm arbeiten.
Als die Jünger zu ihm sagten: „Jesus, wir haben alles für dich aufgegeben und sind dir nachgefolgt. Was kriegen wir dafür?“, antwortete er: „Das sollt ihr wissen: Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz aufgibt, um mir zu folgen und das Evangelium weiterzusagen, wird schon hier alles hundertfach zurückerhalten – ein Zuhause, Brüder und Schwestern, Eltern, Kinder und alles, was er zum Leben braucht. All das wird ihm, wenn auch mitten unter Verfolgung, hier auf dieser Erde gehören. Außerdem wird er in der zukünftigen Welt das ewige Leben erben.“
Das hat Jesus hier in der Bibel schwarz auf weiß versprochen. Er hat es inzwischen tausendfach bestätigt. Es gibt bestimmt welche hier, die das auch bestätigen könnten. Und ich jedenfalls kann das auch aus meinem Leben bestätigen.
Ich bin bei den Kommunisten erst durchs Abitur geflogen, dann aus der Uni rausgeflogen. Die haben mit mir machen können, was sie wollten. Jesus hat mich jedenfalls bei sich angestellt. Und das, was ich verloren habe, hat Jesus mir tatsächlich hundertfach zurückgegeben, wenn auch unter Verfolgungen. Er hat es mir gegeben, und ich habe keinen Mangel gelitten.
Ich kann bezeugen, dass das, was Jesus hier sagt, wirklich wahr ist. Es ist so: Er hat mich bis zum heutigen Tag in meinem Leben unterstützt.
Der Gnadenlohn und die Gleichheit im Reich Gottes
Aber der Hauptanteil des Lohnes, den Jesus jetzt schon auszahlt, sind nicht Menschen oder materieller Reichtum, sondern die Vergebung der Sünden. Daran wird ganz deutlich, dass es sich hier um einen Gnadenlohn handelt. Vergebung kannst du nicht verlangen, sondern nur erlangen, wenn sie dir geschenkt wird.
Wo Vergebung der Sünden ist, sagt Martin Luther im Katechismus, dort ist Leben und Seligkeit. Wenn der Lohn ewiges Leben ist, dann ist es klar und logisch, dass der Lohn für alle gleich sein muss. Ewiges Leben, das in unterschiedliche Portionen aufgeteilt wäre, wäre kein ewiges Leben mehr. Bei Gott gibt es gleichen Lohn für alle, unabhängig von der Leistung des Einzelnen. Das erscheint uns zwar ungerecht, aber genau deshalb erzählt uns Jesus diese Geschichte, um uns klarzumachen, dass Gott anders rechnet als wir.
In unserer Gleichnisgeschichte maulen diejenigen, die schon lange dabei sind, über die, die erst im letzten Moment gekommen sind. Ihrer Meinung nach dürfen diese nicht dasselbe bekommen wie die, die zuerst gekommen sind. Das ist ähnlich wie heute, wenn sich viele Westdeutsche darüber aufregen, dass die Menschen aus der ehemaligen DDR nach 40 Jahren des Mangels von einem Tag auf den anderen die Segnungen der D-Mark erhalten sollen.
Mir hat zum Beispiel jemand aus dem Westen empört geschrieben und gesagt, man habe sich das alles auch erst schwer erarbeiten müssen – als ob wir im Osten nicht hart gearbeitet hätten. Der Unterschied war nur, dass die Menschen im Osten die Früchte ihrer Arbeit bisher selbst genießen konnten, in ihren Häusern und bei ihren Mallorca-Reisen. Während wir im Westen die Früchte unserer Arbeit nicht genossen haben, sondern andere, die Genossen, in ihren Häusern und auf ihren Mallorca-Reisen.
Jetzt, in ein paar Wochen, bekommen wir Westgeld. Und obwohl das die Westdeutschen persönlich keinen einzigen Pfennig kostet, sind manche regelrecht empört, dass wir als Spätheimkehrer in der Bundesrepublik ihnen gleichgestellt werden. Sie haben nicht begriffen, dass es nicht ihr Verdienst ist, dass sie seit 40 Jahren in friedlichen, normalen Zeiten leben konnten, sondern dass es reine Gnade Gottes war, dass es ihnen so gut ging.
Umgekehrt gibt es Bürger aus der DDR, die so tun, als hätten sie ein Recht auf die Segnungen der D-Mark. Sie stellen Forderungen und merken gar nicht, wie unverschämt das ist. Ich bin kein Fan von Kohl, aber ich finde, wir müssen ihm dankbar sein, dass er uns überhaupt aufnimmt. Wer sind wir eigentlich? Wir sind pleite. Und nicht nur pleite, wir sind millionenfach verschuldet. Außerdem sind wir schädlich – wir sind die größten Umweltschädlinge Europas. Wir müssen froh sein, dass uns überhaupt jemand aufnimmt.
Wo gibt es so etwas, dass Menschen wie wir noch Ansprüche stellen können? Wir haben überhaupt kein Recht dazu, weder gegenüber der Bundesrepublik noch gegenüber Gott. Die Bundesrepublik ist für mich nicht Gott oder der Himmel auf Erden, aber ich finde es großartig, dass der Westen uns abgewirtschaftete Ostdeutsche aufnimmt und wir die D-Mark bekommen. Ich bin dankbar dafür.
Ebenso finde ich es wunderbar, dass Gott uns abgewirtschaftete, abgefeimte Sünder annimmt und uns das ewige Leben schenkt sowie die Vergebung der Schuld. Ich bin dankbar dafür. Und ich sehe ein, dass ich dafür auch eine Leistung erbringen muss – nicht um mir das Reich Gottes zu verdienen, sondern weil das Reich Gottes ein Ort ist, an dem man dienen muss.
Arbeit und Leistung im Reich Gottes
Im Reich Gottes wird, wie diese Geschichte deutlich zeigt, gearbeitet – und zwar hart gearbeitet. Das sollten sich alle christlichen Schlaffis hinter die Ohren schreiben, die das Reich Gottes mit dem Schlaraffenland verwechseln.
Ich schäme mich, dass ich in jedem Jugendgottesdienst hier darum bitten muss, dass sich jemand von euch bereit erklärt, die Kirche, in der wir zu Gast sind, danach mit sauberzumachen. Wenn ich hier zur Bekehrung auffordere, meldet sich niemand, weil angeblich alle schon bekehrt sind. Aber wenn ich zum Kehren auffordere, meldet sich auch keiner. Damit ist bewiesen, dass hier nicht alle bekehrt sind. Denn wenn wirklich alle bekehrt wären, hätten wir hier mehr zu kehren.
Ich kann es immer weniger ertragen, wenn ich höre, wie manche Christen heute so nach Geistesgaben streben – meistens meinen sie damit die Zungenrede. Übrigens: Was dieser hier vorhin gemacht hat, war keine Zungenrede. Ich komme als Reisemensch viel im Land herum und kenne viele, die mir sagen: „Ich möchte die und die Gabe haben.“ Aber ich habe noch niemanden in unserem Land getroffen, der zu mir gesagt hätte: „Ich möchte die Gabe des Helfens haben.“
Ich habe nichts gegen das Zungreden, ich habe auch nichts gegen das Streben. Strebt nur immer weiter! Aber fragt bitte vorher Gott, welche Gabe er für dich in deiner Situation, in unserem Jahrhundert, in unserem Land vorgesehen hat und was jetzt für dich in unserer Stadt und in unserem Land dran ist.
Wir haben eine katastrophale Situation in den Krankenhäusern, das wisst ihr ja. Es gibt Stationen, die geschlossen werden müssen, weil es kein Pflegepersonal gibt. Und ich höre nicht, dass Christen sich danach drängeln würden, junge Christen dort zu helfen und einen solchen Beruf zu erlernen.
Vergesst bitte nicht, dass Gott von euch Leistung erwartet. Die Arbeiter im Gleichnis sind jedenfalls Arbeiter. Sie werden nicht in die Produktion berufen, um zu kassieren, sondern um zu produzieren. Gott hat dich nicht in sein Reich gerufen, damit du deine kostbare Zeit und deine Kräfte in irgendwelchen frommen Kreisen verplemperst und verquasselst, sondern damit du etwas für andere tust.
Gott fordert von dir Leistung, aber du kannst aufgrund deiner Leistung von Gott keinen Lohn fordern. Und du kannst erst recht nicht gegen Gott meckern, wenn er dir genauso viel gibt wie dem anderen. In unserem Gleichnis hier sagt der große Boss zu einem der Meckerer: „Mein Freund, dir geschieht doch kein Unrecht. Haben wir uns nicht auf diesen Betrag geeinigt? Nimm dein Geld und geh. Ich will den anderen genauso viel zahlen wie dir. Schließlich darf ich doch mit meinem Geld machen, was ich will. Oder ärgerst du dich, weil ich so großzügig bin?“
Einladung zur Mitarbeit im Reich Gottes
Ich weiß nicht, ob unter euch solche christlichen Neidhämmer sind, die anderen nichts gönnen, aber ich weiß, dass unter euch welche sind, die gar keine Christen sind. Und euch möchte ich für Gott gewinnen.
Euch möchte ich sagen, dass ihr auf der Stelle bei Gott anfangen könnt. Euch möchte ich klar machen, dass ihr bei Gott die Chance habt, ein neues Leben zu bekommen.
Vielleicht ist es dir bisher so ergangen wie denen, die am späten Nachmittag noch auf dem Markt herumstanden, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, also nach einem lohnenden Leben. Da hast du vielleicht alles Mögliche ausprobiert, aber es hat nichts geklappt.
Die Idee des Sozialismus hat dich begeistert, und du hast jetzt gesehen, dass sie dich betrogen haben. Du hast das schnelle Geld bei der Stasi gemacht, und jetzt brennt dir das Geld wie Feuer in den Händen. Du hast gesucht in den Konzerten, in den Discos, in Büchern, in Philosophien, in Schnapsgläsern und in fremden Betten. Aber deine Sehnsucht ist unbefriedigt geblieben.
Vielleicht hast du auch mal versucht, auf einem religiösen Trip abzufahren, bist einem Guru nachgefolgt oder hast Bibelforschung betrieben. Man hat nirgends gefunden, was du suchtest. Und jetzt stehst du vor dem Trümmerhaufen und weißt nicht, was du mit deinem Leben noch anfangen sollst.
Na dann komm und fang an bei Jesus! Egal, was du hinter dir hast – an Pleiten, an Sünden, an Schulden, an Fehlschlägen – du hast vor dir ein neues Leben. Komm zu Jesus, und du bekommst das ewige Leben. Die erste Rate der Lohnauszahlung bekommst du, wenn du willst, auf der Stelle. Das ist nämlich die Vergebung deiner Schuld.
Es geht dir vielleicht wie den Männern in dieser Geschichte hier, die resigniert herumhängen und sagen: „Uns hat keiner gewollt.“ Bei der Moon-Sekte musst du Geld haben, bei den Anthroposophen Bildung, beim New Age Geld, Bildung und Zeit. Und wenn du das alles nicht hast, heißt es eben: „Tut uns leid, Sie sind für uns nicht der richtige Mann.“
„Uns wollte keiner haben“ – das ist vielleicht der traurigste Satz, den ein Mensch überhaupt sprechen kann. Und das Traurige ist, dass Millionen Menschen diesen Satz heute sprechen. Zum Beispiel diejenigen, bei denen es mit der Abtreibung nicht geklappt hat, die von den eigenen Eltern nicht gewollt und nicht geliebt werden.
Oder vielleicht gehörst du zu denjenigen, die sich selbst nicht leiden können. Du kannst vielleicht dein eigenes Gesicht nicht ertragen und kommst mit dir selbst nicht zurecht.
Wenn du einer von denen bist, dann bist du hier richtig. Wenn du zu den armen Schweinen gehörst, die sagen: „Mich will keiner haben“, dann will ich dir sagen: Einer will dich haben. Und das ist Gott. Er will dich, er liebt dich.
Wenn du willst, kannst du dies mitmachen, wenn wir mit diesem Gott reden.
