Die Suche nach Gott und die Bedeutung des Namens Jesus
Es ist gar nicht so einfach, das schönste Weihnachtslied zu bestimmen. Aber das von Gerhard Herstegen gehört ganz bestimmt in die engste Auswahl. Er war zunächst Kaufmannslehrling und hat sich dann sehr kasteit. Schließlich wurde er Textilfacharbeiter, Bandwirker. Doch als er sich von allem zurückzog, suchte er Gott und wollte ein heiliges Leben führen. Dabei zerbrach er fast und wurde schwer krank.
In dieser Zeit suchte er Gott in einer Art Verkrampfung. Er dachte: „Ich muss doch Gott entdecken und finden.“ Dann sprang der Knoten: Jesus, der Heiland, mein Heiland, kommt zu mir. Wie wunderbar konnte er das in seinen Liedern besingen.
Später gründete er Gemeinschaften am Niederrhein. Die Menschen waren begeistert, und er erzählte nur davon, was er in Jesus gefunden hatte. Nicht, dass man sich zu Gott hocharbeiten müsste, sondern dass er zu mir kommt und ich alles in Jesus habe.
Nun lesen wir aus Lukas 2 den Vers, der dort weitermacht, wo wir in den Weihnachtstagen aufgehört haben. Dort endet die Geschichte ja so, dass die Hirten wieder umkehrten, Gott priesen und lobten. In Vers 21 geht es weiter:
„Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.“
Die Weihnachtsgeschichte beginnt ja mit diesem kleinen Satz „Es begab sich“. Dabei denkt man oft: So spielt das Leben eben, das sind Zufälle, da passiert etwas, und dann läuft alles seinen Lauf. Doch wenn man genauer hinsieht, merkt man: Das war ganz anders. Es sind die großen Pläne des lebendigen Gottes, der durch seine Propheten schon das Kommen von Jesus angekündigt hat. Nichts geschieht zufällig oder nach Laune.
Wie schön ist da die Liedzeile, die man sich gut einprägen kann: Was Gott sich vorgenommen hat und was er haben will, das muss endlich zu seinem Zweck und Ziel kommen. Es gibt keinen Zufall, auch der Name nicht, sondern er wurde ganz bewusst von Gott gewählt.
Die Bedeutung und Kraft des Namens Jesus
Bei uns leidet fast jeder an seinem Namen, wahrscheinlich Sie nicht so sehr wie ich. Wenn Sie im Internettelefonbuch nur meinen Vornamen eingeben, ohne Stadt oder Nachnamen, finden Sie unter den wenigen Winrichs in Deutschland elf oder zwölf Treffer – und darunter bin ich schon dabei.
Beim Nachnamen ist es ähnlich. Ich bekomme oft Post, bei der die Leute unserem Namen einen neuen Sinn geben, zum Beispiel Heinrich Schiefbruch und ähnliche Varianten.
In einem Stuttgarter Laden war ein Mann, der zum ersten Mal in unserem Gottesdienst in der Hofacker Kirche gewesen war. Er begrüßte mich mit „Grüß Gott, Herr Schiefacker“ – er hatte beide Namen durcheinandergebracht. Das ist manchmal komisch. Auch Frau Leutheusser-Schnarrenberger macht es mit ihrem Namen nicht leichter.
Bei den Indianern, aber auch bei Naturvölkern, haben Namen einen ganz tiefen Sinn. Namen wie „Der fliegende Pfeil“ oder „Old Shatterhand“ spiegeln das Wesen der Person wider. Wie viel mehr gilt das in der Bibel. Dort ist nichts Zufall.
Obwohl Jesus zu seiner Zeit ein gebräuchlicher Name war, finden wir im Kolosserbrief noch einen anderen Jesus. Auch in einem Stammbaum der Vorfahren von Jesus taucht der Name Jeshua auf.
Sie haben sicher auch bemerkt, wie Jesus einem seiner Jünger den Namen Petrus gibt, was „Fels“ bedeutet. Das hat einen tiefen Sinn und eine große Bedeutung.
Darum zuerst: Der Name Jesus ist das gewaltigste Rettungsprogramm der Welt.
Als der Engel zu Joseph sprach – das hatten Sie gestern – kündigte er an, dass das Kind, das geboren wird, Jesus heißen soll. Im Hebräischen heißt das Jeshua und bedeutet „Gott ist mein Heil“.
In Matthäus 1,21 heißt es: „Denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ Deshalb soll dieses Kind „Gott ist mein Heil“ heißen.
Die Realität der Sünde und die Notwendigkeit der Vergebung
Haben Sie sich schon einmal in der Christenheit umgesehen? Heute ist für viele unserer lieben Mitchristen das Thema Sünde so gut wie abgehakt. Es kommt kaum noch zur Sprache. Neulich sagte mir ein junger Prediger, ich müsse die Menschen doch nicht erst schlechtreden. Das erscheint mir merkwürdig blind.
Was sind die großen Weltnöte? Terrorismus, Unfrieden, Wirtschaftskrise, Bankenkrise, Unverschämtheiten, Streit, Hass, Zwietracht – alles, was man im Zusammenleben nennen kann. Doch man ist völlig blind gegenüber dem, was allein die Bibel uns zeigt – von den ersten Seiten an –, dass alle menschlichen Nöte, jede Ehekrise, jede Spannung in der Familie und jede Unversöhnlichkeit ihre Wurzel im verfehlten Leben haben. Sie entstehen, weil wir nicht mehr nach der großen Planung Gottes leben können.
Das ist die große Tragödie deines und meines Lebens. Gott hatte eine wunderbare Idee, als er uns im Mutterleib schuf. Doch jeder lebt ganz entgegen dieser göttlichen Bestimmung. In unserer Zeit, die so ich-bezogen ist, ist das besonders schwierig zu verstehen. Jeder will sein Ich entfalten und leben. Aber mein Leben kann erst zur Entfaltung kommen, wenn ich gehorsam gegenüber Gott lebe.
Den Frieden finde ich erst wieder, wenn ich mit Gott lebe. Die Harmonie, die Gott für mein Leben bestimmt hat, finde ich nur im Einklang mit seinem Willen. Die größte Not, die hinter all dem großen Elend dieser Welt steckt, ist meine Sünde, meine Auflehnung gegen Gott.
Und was bedeutet das, wenn das Wort Gottes uns erst einmal ein Licht aufsteckt? Ohne dieses Licht kann man die Sünde gar nicht entdecken. Vor den Menschen müssen wir immer unser Gesicht wahren. Das können wir ja nicht zugeben – und was sollte man auch? So reden wir ja nicht vor den Menschen breit darüber.
Aber vor Gott – und das bricht manchmal auf in den großen seelischen Nöten – da stellt sich die Frage: Wo sind die Seelsorger, bei denen man ganz absolut verlässlich wieder Sünden bekennen kann? Wo weiß man, dass nie darüber gesprochen wird und es nie weitergetragen wird? Dort bekomme ich die Vergebung zugesprochen, die mir nur Jesus geben kann, der Retter.
Das Schlimmste an der Sünde ist, dass ich in ihr gefangen bin. Ich komme doch gar nicht los. „Wer Sünde tut, der ist der Sündeknecht“ – der kann sich gar nicht losreißen. Was für ein Kampf das ist, wenn man sein Leben neu führen will und immer wieder in die alten Dinge zurückfällt.
Das ist auch die Not von uns Eltern: Plötzlich werden uns Dinge aus der Jugend wieder bewusst, von Eltern, die schon lange gestorben sind. Da sehen wir unser Leben auf einmal in einem ganz neuen Licht – eben im Licht Gottes.
Die Vergebung durch Jesus und die Kraft zur Veränderung
Ich weiß nicht, wie oft ich das Abendmahl bereits austeilen durfte. Aber ich weiß, dass für viele Teilnehmer des Abendmahls nicht Brot und Wein der Höhepunkt waren, sondern der Zuspruch der Vergebung der Sünden. Dabei hatten viele Tränen in den Augen.
Da darf ich euch Schuld vergeben! Dafür war ich meinem Bruder Fritz Grünschweig dankbar. Ich habe nie gesagt: Als berufener Diener der christlichen Kirche - weil Jesus es so geordnet hat - darf ich euch die Vergebung verkünden. Was hat das mit der Autorität der Kirche zu tun? Es ist Jesus allein, der vor dem Berg meiner Schuld steht.
In den Gemeinden, in denen ich war, haben wir auch die Sitte eingeführt, die ihr Korntaler so schön habt: Wir sagen miteinander: „Das Blut von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, macht uns rein von aller Sünden.“ Darin liegt die Wahrheit: Jesus tilgt meine Sünde.
Ich möchte Ihnen jetzt, ohne Abendmahl, die Vergebung aller Ihrer Schuld zusprechen. Gehen Sie nach Hause und sagen Sie: „Jetzt habe ich es abgelegt, bei Jesus in seinem Blut weggetan.“ Und es wird nie mehr vorgeholt, auch nicht am Jüngsten Tag. Alle Schuld, die ich bekenne und bereue, wird vergeben, denn Jesus kann uns allein von unserer Sünde retten – niemand sonst.
So darf ich im Frieden des Gewissens diesen 27. Dezember leben, nach Hause gehen und mich an der Welt freuen, die mich umgibt. Ich habe Gottes Liebe wieder neu erfahren, sie ist mir zugesprochen. Doch das ist eigentlich nur eine Seite der Vergebung, der Rettung von Sünden: dass die Schuld vergeben ist.
Das Schlimme ist: Wo wird denn die Sünde produziert? In meinem bösen Herzen. Sie kommt ja nicht von außen. „Aus dem Herzen kommen arge Gedanken“, sagt Jesus. Wie hat er uns durchschaut! Dort entstehen Neid, Habsucht, Missgunst, üble Rede und all die Schmutzgedanken – alles aus der Tiefe meines Herzens.
Und Jesus ist ein Retter, der an dieser Stelle, wo die Produktion der Sünde erfolgt, Herr sein will. Er will König sein, einziehen und Neues schaffen. Er will mir ein neues Herz geben.
Darum ist das so eine wunderbare Botschaft: Jesus ist gekommen, der starke Erlöser. Fühlst du den stärkeren Satan, du Böser? Jesus ist gekommen, der starke Erlöser, der die Macht des Teufels in meinem Leben bezwingen kann.
Das ist ganz wichtig für uns, dass wir das entdecken und wieder neu haben.
Die Erfahrung Gottes im zerbrochenen Leben
In unserer Zeit spielt es eine große Rolle, wie wir Gott mit allen Sinnen erleben können. Wissen Sie, wie man Gott wirklich erleben kann? Über mein zerbrochenes Leben. Anders geht es auch im 21. Jahrhundert nicht. Gott sei mir, dem Sünder, gnädig!
Wer seine völlige Verlorenheit und Gottferne nicht kennt, kann Gott nicht erkennen und den Heiland Jesus nicht wahrhaftig kennenlernen. In Gericht und Gnade, im zerbrochenen Gewissen, wird deutlich: Ich kann mich nicht selbst retten, auch nicht mit allen frommen Formen. Nur der Heiland kann mich retten, der mir seine Liebe schenkt und den ich ergreifen darf. Er gibt sich mir ganz hin. Wie wunderbar ist es, dass ich ihn erkennen kann!
Das kann Jesus majestätisch sagen, und ich darf ihm zurufen: „Sündige hinfort nicht mehr!“ Du darfst das brechen, auch das Böse, das dich knechtet und bindet. Du darfst es brechen und mit der alten Schuld wieder zu Jesus kommen. Und er liebt dich dennoch. Er will das Neue in dir wagen – den Namen, der die größte Weltnot heilt. Das ist das größte Rettungsprogramm der Welt.
Die Einzigartigkeit und Bedeutung des Namens Jesus
Aber jetzt möchte ich noch etwas anderes zu dem Namen sagen und es einfach ein bisschen ordnen. Es ist der wichtigste Name, den es überhaupt gibt in der Weltgeschichte. Der Jesusname ist der wichtigste Name, den es überhaupt gibt.
Das ist ja auch wieder so ein Trick, den manche heute anwenden. Sie sagen: „Ich glaube zwar an Jesus, aber ich glaube nicht an Christus.“ Sie wollen das auseinanderziehen und sagen, mit Jesus bezeichnen wir die irdische Gestalt des Jesus von Nazareth, und mit Christus seine göttliche Würde. Dann behaupten sie, sie wollten dem irdischen Jesus, der in Bethlehem geboren ist, in Nazareth gelebt hat und gekreuzigt wurde, keine göttliche Würde zumessen.
Es ist die größte Not heute in der Christenheit, dass ein großer Teil der Christen keine Glaubensbeziehung zu Jesus hat. Und das kann man nicht trennen von dem irdischen Jesus. Denn in der Bibel ist der irdische Jesus von der ganzen Gottesfülle erfüllt. Alle Gottesfülle ruht in ihm leibhaftig.
Jesus ist der Garant, dass meine Schuld vergeben ist. Das ist das Einzige: Er ist der Weltenrichter am Jüngsten Tag. Er ist der, der heute als Heiland zu mir kommt und mir das Vergebungswort zuspricht. Jesus ist der, der uns vor dem künftigen Zorn bewahrt.
Jetzt achten Sie mal darauf, wenn Sie in der Bibel lesen, wie oft im Neuen Testament dieser Jesusname vorkommt, in dem alles beschlossen ist. Jesus, der Gottgesandte Messias, der Friedenskönig, Immanuel – Gott mit uns.
Für Juden war und ist es bis heute nicht möglich, den Gottesnamen auszusprechen. Sie haben alle möglichen Formen gewählt, um nicht den heiligen Gottesnamen aussprechen zu müssen. Was hat Gott damals gemeint, als er zu Mose sagte: „Ich werde sein, der ich sein werde“? Gott wird sich zeigen – als der gute Hirte, der das Volk durch die Wüste führt, als der Treue und Wahrhaftige, als der Erbarmer, der sich mit großer Gnade seines sündigen Volkes annimmt.
Alle Namen Gottes, die herrlichen Gottesnamen, die wir haben – aber am herrlichsten ist der Gottesname geoffenbart im Kommen seines Sohnes Jesus, als das Wort Fleisch wurde. In diesem Jesusnamen hat Gott seine ganze Herrlichkeit hineingelegt. Sie können Gott gar nicht herrlicher nennen als im Jesusnamen. Das ist so wunderbar, da haben Sie die ganze Liebe Gottes kompakt.
Wer soll uns jetzt noch von Gott trennen können? Gott ist für uns – wer soll denn jetzt noch gegen uns sein?
Und da werden Ihnen auch Liedverse und Abschnitte in Erinnerung kommen, wenn es heißt: „Schreibe deinen großen Jesusnamen brennend in mein Herz hinein.“ Was ist das wunderbar! Das können Sie gar nicht machen. Aber wenn das der Heilige Geist tut – nur allein der kann es tun –, dann können Sie glauben und wissen: Ich bin erlöst, ich bin angenommen und Jesus ist mein Herr.
Oder in einem Pfingstlied heißt es: „Lass die Zungen brennen, wenn wir Jesus nennen“, wenn wir den Namen Jesus aussprechen. Wir wollen ihm sagen, was seine ganze große Heilsbedeutung ist. Und darum ist das für uns so wichtig.
Die Herausforderung des Namens Jesus in der Welt
Wir müssen uns gleichzeitig bewusst machen, dass für viele unserer Mitmenschen Jesus der verachtetste Name ist. Viele Menschen, die einst ganz nah bei Jesus waren und ihn dann abgelehnt haben, können Jesus nur hassen. Er hat in ihrem Leben vieles aufgedeckt, das sie nie mehr verschwinden lassen können.
Es gibt viel mehr Menschen, die sich in dieser schwierigen Lage befinden. Sie haben etwas von Jesus entdeckt und hassen ihn seitdem. Sie wollen gottgläubig sein, aber von Jesus nichts mehr wissen. Sie können sogar sagen, dass Jesus der verhassteste Name der Welt ist.
Muslime: Der größte Rechtsgelehrte in Katar hat vor zwei Tagen erklärt, dass in allen muslimischen Ländern künftig das Christfest verboten werden muss. Natürlich! Ich habe es selbst erlebt, in den niedergebrannten Kirchen auf Halmahera. Dort, im Chor, wo die Mauern noch standen, war mit Farbe „Jesus Dreckschwein“ hingeschmiert. Sie wissen, dort ist Jesus der einzige Name, der verachtet wird. Bei Rednern und Buddhisten ist es nicht anders. Heute sind wieder Hunderttausende bei Demonstrationen in Kolumbus auf den Straßen, die nichts mehr von Christus wollen, von Jesus nichts mehr wissen wollen.
Dabei ist Jesus doch das Heil. Und so heißt es schön in der Gemeinde von Philadelphia im Sendschreiben: „Im Martyrium hast du meinen Namen nicht verleugnet.“ Es ist wichtig, dass wir uns des Namens Jesus nicht schämen.
Ich weiß, wir können von Gott sprechen und wollen Menschen zu Gott bringen. Aber Sie brauchen sich nicht zu schämen. Sagen Sie den Menschen etwas von Jesus – das ist schon ein Programm des Evangeliums. Den Mitpatienten im Krankenzimmer können Sie sagen: „Ich glaube an Jesus.“ Dann weiß er, woran er ist. Sagen Sie auch: „Jesus ist meine Rettung und mein Heil.“ Dieser Name – wie wir vorher gesagt haben – ist der Name, vor dem einmal alle Nationen der Welt stehen und ihre Knie beugen werden. Vor diesem verachteten Jesusnamen liegt doch alles Heil beschlossen.
Es ist wunderbar, dass wir diesen Namen Jesus haben, den Mittler des neuen Bundes, der uns gehört. Darum gehört der Name Jesus zur Herrlichkeit. Es ist der große Siegername zugleich.
Es gibt kein anderes Heil in dieser Welt. Für die Weltnöte gibt es kein anderes Heil. Auch für das Volk Israel gibt es kein anderes Heil. Da können Synoden beschließen, was sie wollen, und Kirchenpräsidenten behaupten, man dürfe keine Judenmission machen – aber der Name Jesus ist es.
Wir wollen darum beten. Sie, die Sie so liebe Israelfreunde sind, beten für den Frieden und für Israel. Aber noch mehr: Herr Jesus, öffne ihnen die Augen, dass sie dich erkennen. Vorher kann kein Frieden kommen, vorher kann es keine Lösung geben, bis sie dich erkennen, den Frieden fürchten.
Das muss uns bewegen – im Blick auf unsere Kinder, Enkel und Nachbarn. Es ist kein magisches Aussprechen des Jesusnamens, sondern etwas, wo der Geist Gottes an den Herzen der Menschen wirkt.
Der Name Jesus als Quelle von Stärke und Mut
Noch ein letztes: Der Name Jesus macht uns stark und mutig. Ihr habt vorher gesagt, dass unser Ich sehr getroffen ist durch das dauernde Erkennen der Schuld. Und trotzdem sind wir mutige und starke Menschen, weil wir den Namen Jesus tragen.
Am Anfang des neuen Jahres liegt das Wort vor uns, das uns hineinführt: „Alles, was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus.“
Was liegt vor Ihnen? Die schwere Krankheit? Dunkelheit im Blick auf Ihre Kinder? Berufliche Nöte? Wenn Sie den Namen Jesus über Ihren Lebensweg und Ihre Zukunft schreiben können, dann können Sie fröhlich Ihren Weg gehen. Sie wissen, er hat alles in seiner Regie, und alles steht unter seiner Kontrolle. Auch wenn der Arzt nicht weiß, wie es weitergeht, auch wenn niemand weiter weiß – er weiß es. Und er führt alles herrlich hinaus.
Sie werden einmal, wenn Sie rückblickend aus der Ewigkeit schauen, sagen: „Ich hätte nie gedacht, wie wunderbar Gott das gemacht hat.“ Sie sind in den Händen von Jesus geborgen und dürfen ihm vertrauen. Gerade in der Bekehrung des Saulus war das so wichtig. Er bezeichnet sich selbst als den schlimmsten aller Sünder. Da denkt man: Was war er? Wie viele Menschen hat er verfolgt und wie viele Ehen hat er zerstört?
Herr Paulus ist nicht in der moralischen Kategorie zu sehen. Er sagt, die schlimmste Sünde ist, wenn wir Jesus ins Gesicht spucken, ihn wegdrängen und ihn nicht brauchen. „Ich war ein Verfolger, ein Lästerer des Jesusnamens.“ Das ist das Schlimmste, was geschehen kann.
Und dann geschah es vor Damaskus. Was hat Jesus zu ihm gesagt? „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Das war die Entdeckung: Jesus, der Herr, wurde fortan die Mitte im Leben des Paulus und sein Seelsorger.
Rufe den Namen Jesus an und lass dir von ihm die Sünden abwaschen. So einfach ist der Glaube und das Christsein. Dann hast du alles, was du haben kannst. Wenn du Jesus hast, hast du das Leben. Er wird dir alles geben, was du brauchst – ganz gleich, wie dunkel es um dich her ist.
Das ist so wunderbar: Da sind wir stark, geborgen und haben alles. Paulus sagt im 1. Thessalonicherbrief, dass in uns, in der Gemeinde, der Name Jesus verherrlicht werden soll.
Also wollen wir uns ganz klar sagen: Weder durch unser Gemeindeleben wird Jesus verherrlicht, noch durch unser schönes Gesicht oder unsere Lieder. Wodurch wird Jesus verherrlicht? Dadurch, dass er sündige Menschen retten kann.
Sie können Jesus nicht besser verherrlichen. Der schönste Lobpreis des Herrn ist, wenn Menschen den Heiland entdecken, ihn annehmen und erkennen, dass sein Blut auch für sie geflossen ist. Das ist der herrlichste Lobpreis und das herrlichste Geschehen, das es überhaupt gibt: dass der Name Jesus hochgeachtet und in uns verherrlicht wird.
Die fortwährende Herausforderung der Sünde im Christenleben
Sie müssen noch einmal darauf hinweisen: Es gibt eine Not. Und als alter Mann darf man das ja auch mal sagen. Das glauben die jungen Leute gar nicht.
Je länger wir im Christenstand leben, umso mehr belastet es uns, wie wir in Sünde fallen. Wir hatten geträumt, dass wir einmal die Sünde hinter uns lassen, so wie wir unsere Jugend hinter uns gelassen haben. Aber das Schlimme ist, dass wir unser trotziges und verzagtes Herz mittragen bis ins Alter.
Das wissen auch die Pflegekräfte im Heim drüben, wie das mitgeht bis ins hohe Alter – unsere trotzige und böse Art. Ja, dann kann man ja gar kein Christenleben führen. Wie will man denn das sieghafte Leben führen?
Wir haben den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus. Und wir können immer nur dort ihn, immer mehr ihn finden, immer mehr uns an ihn anklammern.
Vor ein paar Tagen hat einer erzählt, der als Entwicklungshelfer in Peru war, wie er eine große Wanderung machte – eine fünftägige Wanderung allein durch die Anden. Der Weg war schlecht markiert, weil er sehr selten begangen ist. Er hat sich furchtbar verlaufen, und dann war das Essen aus. Nachts wurde es furchtbar kalt. Er war am Ende, so in den Berghängen der Anden. Da sagt er: „Da kommt niemand mehr vorbei, mein Leben ist abgeschlossen.“
Da passiert ein Wunder. Man hat sich später gar nicht erklären können, wie es geschah: Arbeiter eines Wasserkraftwerks fuhren einen Feldweg und sahen plötzlich, dass dort der unerfahrene Europäer, der Kringo, oben hing. Da kommt einer, der zerbellert sagt: „Ich hole dich raus! Du musst dich an mich anklammern. Nur wenn du meine Hand hältst, kriegst du keinen Sturz ab. Du schaffst das allein nicht, du bist viel zu schwach.“
Schöner kann man es nicht bezeichnen, was Christsein heißt. Stark meint Jesus an: „Die will ich fassen, er lässt mich nicht los, er führt mich durch.“ Das ist mein ganzes Christsein. Ohne Jesus kann ich nichts, aber mit ihm kann ich alles. Und ich will mich an ihn hinklammern, er macht mich stark und mutig.
Wie heißt mein Prägerief? Er ist der Anfänger und Vollender meines Glaubens. Wir meinen immer noch, Jesus würde darauf warten, dass wir ein paar Schritte ohne ihn laufen, vom Jagen. Er freut sich, je mehr wir ihn brauchen, je fester wir uns an ihn anschmiegen, weil er alles in unserem Leben sein will.
Wir haben früher so gern das Lied gesungen, vielleicht kommt es mal wieder, der Inhalt jedenfalls ist super: Jesu Name nie verklingend, ewiglich bleibt er bestehen.
Aber in der Biografie von Ole Hallesby wird erzählt, wie er selber im KZ Grini war. Am 4. Juli 1944 wurden zehn junge Norweger von deutschen Soldaten erschossen. Sie haben dieses Lied gesungen vor ihrer Erschießung, das Lied eines norwegischen Heilsarmeeoffiziers, wo es dann heißt:
„Mag auch einst die Welt versinken, mag vergehen der Sonne Scheinen, Jesu Name wird weiter klingen, unvergänglich wird er sein.“ Amen.
