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Wozu ist die Kirche da?

19.06.2015

Einführung in den Seminaraufbau und Gebet

Das Seminar ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werde ich einen Vortrag halten, der eure Konzentrationsfähigkeit herausfordern wird. Im zweiten Teil nehmen wir uns Zeit für Fragen und Antworten.

Der zweite Teil soll fast so lang sein wie der erste. Dort könnt ihr Verständnisfragen stellen. Falls etwas unklar geblieben ist, empfehle ich, eine Notiz zu machen, damit wir das im zweiten Teil klären können. Außerdem besteht die Möglichkeit, in eine inhaltliche Diskussion einzusteigen. Ich hoffe, dass daraus ein ehrliches Gespräch entsteht, das auch kontrovers geführt werden darf. Das wünsche ich mir ausdrücklich.

Ein Hinweis noch: Es gibt die Möglichkeit, das Skript mit den Quellen im Internet herunterzuladen. Die entsprechende Adresse findet ihr auf der Folie. In diesem Vortrag werde ich keine Quellen direkt belegen. Ich werde einige Zitate bringen, aber keine Quellenangaben machen. Wenn ihr den Wunsch habt, das Thema zu vertiefen oder zu überprüfen, ob die Zitate tatsächlich so gesagt wurden, könnt ihr das im Fußnoten- oder Endnotenapparat des Vortrags nachlesen.

Zum Abschluss spreche ich noch ein kurzes Gebet:

Herr Jesus Christus, wir danken dir für die Stärkung und die Gemeinschaft in der Mittagspause sowie für die Seminare, die jetzt stattfinden dürfen. Bitte segne jedes einzelne Seminar und schenke uns, dass wir in der Erkenntnis wachsen und für unseren Dienst zugerüstet werden. Danke, Amen.

Bonhoeffers Perspektive auf Kirche und Welt

Da Bonhoeffer vor ziemlich genau 70 Jahren hingerichtet wurde, möchte ich heute mit ihm beginnen. Am 19. November 1932 hielt er in Potsdam einen Vortrag vor Künstlern, Schriftstellern und Theologen zum Thema Reich Gottes. Er war damals Mitte zwanzig, was man sich einmal vor Augen halten muss.

Bonhoeffer nutzte die Gelegenheit, um über das Verhältnis zwischen Christen und Kirche auf der einen Seite und der Welt sowie den Weltmenschen auf der anderen Seite zu sprechen. Dabei griff er zwei verhängnisvolle Missverständnisse auf.

Seinen Vortrag eröffnete er mit den kraftvollen Worten: „Wir sind Hinterweltler oder wir sind Säkularisten. Das heißt aber, wir glauben nicht an das Reich Gottes.“ Es geht Bonhoeffer um das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft. Die Kirche ist die Gruppe der von Gott berufenen Menschen innerhalb der Gemeinde Jesu Christi. Die Welt hingegen ist der Bereich, in dem die Menschen als Geschöpfe Gottes leben.

Der Begriff „Welt“ kann hier durchaus als Synonym für Gesellschaft oder Kultur verstanden werden, zwei Begriffe, die in der Bibel so nicht vorkommen. Bonhoeffer bezeichnet als Hinterweltler diejenigen, die sich die Erde zum Feind machen – also Christen, die die Welt verachten und die Gegenwart überspringen. Sie flüchten sich in eine fromme Scheinwelt, so sagt er, und damit lasse es sich gut trösten und predigen.

Die Säkularisten, wohlgemerkt die christlichen Säkularisten, verzichten dagegen christlich auf Gott als den Herrn der Erde. Sie versuchen, die Schöpfung, die Gott verflucht hat, aus eigenem Antrieb heraus zu retten. Bonhoeffer nennt sie auch Weltverbesserer, Menschen, die glauben, selbst Herr auf dieser Erde sein zu sollen. Auch mit so einem Säkularismus lasse es sich prächtig leben.

Die Hinterweltler lieben die Erde zu wenig, die Säkularisten lieben sie zu sehr. Beide Gruppen glauben nicht an das Reich Gottes. Es sind Utopien, wie Bonhoeffer sagt, die zum Scheitern verurteilt sind.

Diese Spannung zwischen Kirche oder Gemeinde auf der einen Seite und Welt als Kulturraum auf der anderen Seite hat Bonhoeffer kurz vor der Errichtung des Dritten Reiches artikuliert. Doch wir kennen diese Spannung bereits seit 2000 Jahren.

Es ist die Spannung, die Jesus im Johannes-Evangelium Kapitel 17 anspricht. Er sagt dort, dass Christen nicht von der Welt sind, weil sie aus Gott heraus geboren sind und das ewige Leben haben. Zugleich sind sie aber Menschen, die in die Welt hinein gesandt sind.

Beispiele für gegensätzliche Haltungen zur Welt

Zwei Illustrationen für die verhängnisvollen Missverständnisse, die Bonhoeffer angesprochen hat:

Erstens die Amischen. Die sogenannten Amischen, die ihre Wurzeln in der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts haben, spalteten sich 1693 von den Mennoniten ab. Sie betonen stark das Abgesondertsein von der Welt. Ihr Ziel ist es, ein heiliges Leben zu führen. Zur wahren Gemeinde, zur Ekklesia, zu den Herausgerufenen gehören für sie Menschen, die sich von der Welt separieren.

Die Moderne, die Aufklärung und der technische Fortschritt haben uns Menschen von Gott entfremdet. Deshalb lehnen die Amischen diese Entwicklungen ab. Sie sehen darin eine Ursache für die Gottvergessenheit und betrachten sie letztlich als unmenschlich. Aus diesem Grund verzichten die Anhänger der amischen Alterordnung auf Gummibereifung und auf Traktoren. Dabei berufen sie sich auf Bibelstellen wie 2. Korinther 6,17 oder Römer 12,2. Sie möchten kein unheiliges Bündnis mit der Welt eingehen und haben sich bewusst für die Absonderung entschieden.

Das andere verhängnisvolle Missverständnis betrifft die Deutschen Christen im Deutschen Reich. Unter ihrem Dach sammelten sich protestantische Gruppierungen, die mit Adolf Hitler sympathisierten. Sie nahmen den Nationalsozialismus als Gottesordnung an und sprachen ihm heilende Kräfte zu. Heute fragt man sich, wie das passieren konnte. Wie naiv waren die Christen damals, dass sie sich dafür entschieden, den Führer willkommen zu heißen und in ihm jemanden zu sehen, der Deutschland auch aus der geistlichen Krise herausführt?

Bei genauerer Betrachtung ist das gar nicht so schwer zu verstehen. Die Deutschen Christen hatten ein ganz bestimmtes Offenbarungsverständnis. Sie erwarteten, dass Gott seinen Willen durch Teile der Bibel, durch das Naturrecht und durch die Kultur kundtut. Dieses Verständnis machte es ihnen möglich, in der Ideologie des Nationalsozialismus eine Gabe Gottes zu sehen. Sie glaubten, dass diese Ideologie die Christenheit und das deutsche Volk aus der Krise führen würde.

Die Deutschen Christen entschieden sich nicht für die Absonderung, sondern für die Anpassung an die Kultur. Sie waren Säkularisten und wollten das Reich Gottes mit Macht und den Mitteln der Politik aufbauen. Im Gegensatz dazu entschieden sich die Amischen für die Absonderung. Sie verstehen sich als eine eschatologische Heilsgemeinde, als eine endzeitliche Heilsgemeinde, die sich von der Welt distanziert und zurückgezogen darauf wartet, dass irgendwann das Ende kommt.

Dabei verkennen sie, dass Christen auf Gottes Erde leben und einen Auftrag in dieser Welt haben. Diese beiden Beispiele sind Extremfälle. Das merkt man, weshalb ich sie hier mit eingebaut habe. Sie sollen uns aber zu der Frage führen: Wie baut Gott sein Reich heute? Und was bedeutet es für uns, Mitarbeiter in seinem Reich zu sein?

Herausforderungen des evangelikalen Christentums im Umgang mit der Welt

Meines Erachtens wurde in den letzten Jahrzehnten zu Recht beobachtet, dass sich das evangelikale Christentum im deutschsprachigen Raum zu sehr aus der Welt zurückgezogen hat. Nicht falsch verstehen, ich werde das noch erklären.

Segmente des Pietismus und auch der Freikirchen haben eine Rettungsbootmentalität entwickelt. Dabei geht es darum, Christen aus der Welt herauszuretten – aus der gefährlichen Welt herauszuholen und in die sichere Gemeinde hineinzuführen. Nur einige besonders reife Christen, die extra dafür ausgebildet werden, erhalten Zugang zu den Schnittstellen zur Welt. Von ihnen erwartet man, dass sie stabil genug sind, um auf die Welt zuzugehen.

Ihre Aufgabe innerhalb der Welt ist vor allem, zu evangelisieren und Menschen in das Rettungsboot hineinzuholen. Das Engagement in der Welt gilt als ein notwendiges Übel. Christen müssen in der Welt sein, um Geld zu erwirtschaften oder ihren Missionsauftrag zu erfüllen.

Ich selbst bin in pietistischen Kreisen groß geworden und zum Glauben gekommen. Für uns war es selbstverständlich, dass wir mit einer Abwärtsspirale rechnen. Wir haben also unhinterfragt vorausgesetzt, dass es mit der Welt immer schlechter wird und dass es nur noch darum gehen kann, Einzelne herauszuretten und in das Rettungsboot hineinzuholen, denn das Gericht steht unmittelbar bevor.

Einer meiner ersten Bibelstunden, die ich so miterlebt habe – damals nannte man das noch Bibelwochen – war Anfang der Achtzigerjahre. Dort wurde geäußert, dass Jesus mit Sicherheit wiederkommt, bevor wir in das neue Jahrtausend wechseln.

Ein paar Jahre später habe ich dann zum ersten Mal Christen in einem ganz anderen Kontext kennengelernt. Diese waren geprägt von Jonathan Edwards und einer positiven Sicht der Zukunft, dem neuen Himmel. Sie hatten eine sehr optimistische Sicht der Endzeit, die ich übrigens nicht teile, um hier gleich meine Klarheit zu schaffen.

Sie waren so von der Hoffnung durchdrungen, dass immer mehr Menschen zu Jesus finden und sich die Welt zunehmend zum Besseren entwickelt. In der Diskussion mit diesen beiden war ich so schockiert, dass ich mir Sorgen um ihr Seelenheil gemacht habe, zumindest aber um ihr Bibelverständnis.

Der Bibel zu vertrauen und gleichzeitig zu glauben, dass es immer besser wird in der Welt – das war für mich ein vollendeter Widerspruch.

Politische Theologie und transformative Eschatologie

Ich kannte den Anspruch auf Weltverantwortung aus einem ganz anderen Zusammenhang. Anfang der Achtzigerjahre war ich Sachbearbeiter beim 21. Kirchentag in Düsseldorf. Der Kirchentagspräsident hieß damals Wolfgang Huber, und das Ereignis stand unter dem Thema „Die Erde ist des Herrn“. Ihr ahnt, was gemeint war: Die ganze Erde steht unter der Herrschaft des Herrn. Es geht um Hoffnung, nicht nur für einzelne Menschen, sondern für die ganze Welt.

Bahnbrechend für die Theologie der Hoffnung, die damals noch aktuell war, war die politische Theologie, die von Jürgen Moltmann und anderen entwickelt worden ist, insbesondere die Theologie der Hoffnung aus dem Jahre 1964. Moltmann warb für ein Offenbarungsverständnis, indem sich die Verheißungsaussagen der Bibel nicht jenseitig oder etwa am Ende der Geschichte erfüllen. Es geht nicht darum, dass das Reich Gottes von außen reinbricht, Jesus wiederkommt und dann schlussendlich richtet, um das neue Jerusalem, den neuen Himmel und die neue Erde zu bauen.

Stattdessen verstand er es so, dass das Kommen Gottes in der Welt geschieht. Er gab seiner Eschatologie, also seiner Endzeitlehre, den Titel „Das Kommen Gottes“. Gott kommt weder zeitlos noch übergeschichtlich noch am Ende der Geschichte. Die Welt ist ein offener Prozess, in dem Heil und Vernichtung der Welt auf dem Spiel stehen. Das heißt, es hängt von den Christen ab, welchen Ausgang die Sache nehmen wird. Moltmann forderte eine handlungsfähige Theologie.

Karl Marx schrieb in seinen Thesen über Feuerbach: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“ Moltmann sagte hundertzwanzig Jahre später, dass es für den Theologen nicht darum geht, die Welt, die Geschichte und das Menschsein nur anders zu interpretieren, sondern in der Erwartung göttlicher Veränderung zu verändern.

Inspiriert wurde Moltmann von Ernst Bloch, beispielsweise von der kritischen Theorie aus der Frankfurter Schule, Max Horkheimer, Theodor Adorno und vor allem Martin Luther King, von dem er sehr viele Anstöße aufgenommen hat. Heute bündelt Jürgen Moltmann diese handlungsfähige Theologie unter dem Begriff der transformativen Eschatologie. Wieder so ein furchtbares Fremdwort, also eine Sicht der Endzeit, in der die Welt innergeschichtlich verändert wird. Gott kommt an, Gott setzt sich in der Welt durch.

Wir befinden uns also in einem geschichtlichen Prozess, in dem Gott immer mehr zum Zuge kommt und Christen diese Welt verändern. Ich zitiere jetzt mal Moltmann: „Diese neue Ethik, von der er spricht, leitet zum transformativen Handeln an, um nach Möglichkeiten und Kräften die Neuschöpfung aller Dinge vorwegzunehmen, die Gott verheissen hat und die durch Christus in Kraft gesetzt ist. Sie arbeitet an einer entsprechenden Umwertung der Werte dieser Welt, um der kommenden Welt Gottes gerecht zu werden. Die Befreiung der Unterdrückten, die Aufrichtung der Erniedrigten, die Heilung der Kranken und die Gerechtigkeit der Armen – das sind die bekannten und praktikablen Stichwörter dieser transformativen Ethik.“

Zur Zeit, als ich beim Kirchentag arbeitete, war diese politische Ethik oder die politische Theologie schon wieder eher am Abklingen. Es kam die esoterische Welle, also Anselm Grün und was auch immer. Die Evangelikalen haben das Anfang der Achtzigerjahre noch sehr, sehr kritisch gesehen, was Moltmann gesagt hat. Aber über den angelsächsischen Raum, über Nordamerika und teilweise auch über England, kommt auf einmal diese Theologie jetzt auch in den deutschsprachigen Evangelikalismus zurück.

Hinter Slogans wie „Die Welt umarmen“, „höchste Zeit umzudenken“, „die Welt verändern“, „geliebte Welt“, „Jesus der König“ verbirgt sich – das ist meine These – wesentlich eine Theologie der Hoffnung für Evangelikale. Evangelisation ist nicht nur Verkündigung, sondern auch soziale Aktion und ist es immer gewesen, schrieb Moltmann 1947, als er über die Aufgaben der christlichen Theologie nachdachte. Heute hören wir ganz ähnliche Töne innerhalb des evangelikalen Spektrums.

Autoren wie Roland Hartmeier, Tobias Feix oder Johannes Reimer sprechen von einem neuen Paradigma. Es ist die Rede von ganzheitlicher Mission. Die Evangelisation, die Verkündigung des Evangeliums, ist nur noch ein Baustein der missionarischen Arbeit. Andere Bausteine, zum Beispiel die Rettung der Wale oder der engagierte Kampf für die Gleichberechtigung, müssen hinzutreten.

Persönliche Haltung und kritische Anfragen an die transformative Theologie

Ich hoffe, es ist für euch klar geworden, dass ich als reformierter Christ, geprägt von der holländischen Theologie, kein Gegner der Weltverantwortung bin. Ich glaube, dass Christen in der Welt erkennbar und einmischend präsent sein sollten.

Es geht, um es mit den Worten Bonhoeffers zu sagen, nicht um Hinterweltlertum oder Säkularismus. Ich bin also für falsche Entgegensetzungen nicht zu haben.

Ich kann mit Transformation durchaus auch Positives verbinden, das von mir gewollt ist. Allerdings kann mich vieles, was Moldmann nahelegt und heute in der evangelikalen Szene mit Transformation in Verbindung gebracht wird, nicht überzeugen.

Deshalb möchte ich vier Anfragen im Blick auf die transformative Theologie in Deutschland stellen. Wir könnten noch viel mehr Anfragen stellen, aber ich will mich auf diese vier beschränken, da wir ja noch ins Gespräch kommen wollen.

Meine erste Frage lautet: Was verstehen wir unter Evangelium?

Erste Frage: Was verstehen wir unter Evangelium?

Ihr Lieben, es ist heute nicht mehr klar, was das Evangelium eigentlich ist. Es besteht ein großer Klärungsbedarf, und ich bin sehr dankbar für das Buch von Greg Gilbert. Es verbreitet sich in Deutschland gut, weil er auf verständliche und klare Weise erklärt, worum es im Evangelium wirklich geht.

Wir hören zum Beispiel in evangelikalen Kreisen oft, dass wir dazu aufgerufen sind, das Evangelium fortzuschreiben. Das heißt, du führst mit deinem Leben das Evangelium weiter, du schreibst das fort, was Jesus begonnen hat. Außerdem kennen wir das Wohlstandsevangelium.

Sehr populär ist zurzeit das „Jesus ist Herr“-Evangelium. Danach sei die vorrangige Aufgabe der Christen, Jesus als Herrn und König zu proklamieren – und zwar besonders gegenüber den Politikern. Das ist vor allem das Anliegen von Antiright, der damit auffallend in der Tradition von Jürgen Moltmann steht.

Er schreibt: Die Mission der ersten Christen war es nicht, nur ein paar Menschen zu bekehren oder die Welt ein bisschen besser zu machen, sondern die Gemeinde als Tempel zu sein, in dem Gott gegenwärtig ist. Von dort aus verändert und regiert Gott die Welt. Soll ich das mal vorstellen? Die Gemeinde ist der Tempel Gottes, von dem aus die Welt transformiert und regiert wird.

An anderer Stelle sagt er – ihr könnt das nachlesen, wohlgemerkt mit den Quellen: Das Evangelium ist keine Darstellung des Weges, auf dem Menschen gerettet werden. Das Evangelium ist die Verkündigung des Herrseins Jesu Christi. Also keine Darstellung des Weges, auf dem Menschen gerettet werden.

Viele prominente Evangeliumsdeutungen zeichnen sich durch eine Kreuzesarmut aus. Selbst dort, wo überhaupt noch vom Kreuz gesprochen wird, geht es nicht mehr um Kreuzestheologie.

Ein Beispiel: Tobias Feix beschreibt in einem Beitrag für das Buch „Die verändernde Kraft des Evangeliums – Aspekte der Transformation durch das Kreuz“ verschiedene Aspekte. Einer davon ist theologischer Natur und behandelt die versöhnende Kraft von Tod und Auferstehung Christi in der Gestaltung unserer Beziehungen.

Ansonsten finden wir dort vor allem einen Katalog von Anforderungen. Es geht um die verändernde Kraft des Evangeliums in Politik, Ökonomie, Kultur, Ökologie, Soziologie und in einer emanzipatorischen Ethik.

Das Evangelium erscheint hier als etwas, das wir zu tun haben. Nicht als das, was es wirklich ist: eine Frohbotschaft, die uns zugesprochen wird. Nämlich, dass Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist.

Letztlich finden wir dort einen neuen Moralismus – eine Liste von Dingen, die wir tun müssen, um gute Christen zu sein.

Natürlich hat die Frohbotschaft, wo wir sie richtig verstehen, auch Konsequenzen für unser Leben in der Welt. Das ist das Thema der Heiligung.

Aber was hier passiert, halte ich für sehr problematisch: Das Heil wird mit der Heiligung vermischt. Wir müssen bestimmte Dinge tun, um gute Christen zu sein.

Werden Menschen in der Welt durch etwas überzeugt, das wir tun? Zum Beispiel durch unseren Lebensstil, wie Brian McLaren glaubt? Er sagt, dass nicht die Botschaft das Leben der Menschen verändert, sondern unser Lebensstil.

Aber das ist nicht so. Worauf es ankommt, ist die Botschaft vom Kreuz – das, was Jesus Christus bereits getan hat.

Das Evangelium ist eine Botschaft, die aus dem Wort Christi kommt, verkündigt werden will und von den Menschen mit dem Herzen geglaubt wird.

Zweitens: Wo und wie breitet sich das Reich Gottes aus?

Zweite Frage: Wo und wie breitet sich das Reich Gottes aus?

In seinem Buch „Aufbruch der Armen“, das 1981 im Verlag der Liebenzeller Mission erschienen ist, beklagt Peter Beierhaus, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen über das Reich Gottes gibt. Es handelt sich um ein sehr interessantes Buch, in dem auch ein Aufsatz enthalten ist. Dort formuliert Beierhaus einen Satz von geradezu prophetischer Eigenheit.

Er sagt: Es könnte nämlich sehr wohl wahr sein, dass sich an diesem Punkt auch bei den Evangelikalen einmal die Geister scheiden werden. Ein bahnbrechendes Paradigma eines missional ganzheitlichen Missionsverständnisses bemüht sich zielstrebig darum, die Unterscheidung zwischen rettender Gnade auf der einen Seite und allgemeiner Gnade auf der anderen Seite unter dem Banner des Reiches Gottes zu vermischen.

Obwohl die meisten mir bekannten Transformationalisten sich davor scheuen, das Reich Gottes völlig diesseits zu verorten, wird gelegentlich so an das utopische Potenzial der Jesusgeschichte appelliert, dass ich den Eindruck habe, ich lese Ernst Bloch in einer evangelikalen Version.

Wenn diese Unterscheidung – nicht Trennung, sondern Unterscheidung – zwischen dem Reich der Welt, das Gott und nicht dem Teufel gehört, und dem geistlichen Reich nicht getroffen wird, dann bahnen sich ganz große Fehlentscheidungen an.

Jürgen Moltmann drückt das Verschränktsein dieser Reiche in seiner Ethik folgendermaßen aus: Der Staat ist eine Gestalt des Reiches Gottes neben der Kirche und ist von ihr so zu respektieren und so zu beeinflussen. In dem Auftrag, die Welt für die Demokratie zu retten, seien die Gleichnisse vom universellen Friedensreich Gottes und seiner Gerechtigkeit gut zu erkennen.

Anty Wright fordert in seinem Buch „Wie Gott König wurde“ im Geiste dazu auf, die politische Dimension des Evangeliums und die Kraft einer theokratischen Demokratie wiederzuentdecken. Hier wird die allgemeine Gnade, die allen Menschen geschenkt ist – auch den Ungläubigen, etwa der Regen, das Essen, die Fortpflanzung –, mit der konkreten rettenden Gnade Gottes vermischt, die geglaubt werden muss.

Oft wird ja auf Abraham Kuyper zurückgegriffen, einen holländischen beziehungsweise niederländischen Theologen, der sehr gerne in Anspruch genommen wird für die Gesellschaftstransformation, weil er einen Blick entwickelt hat für die Verantwortung einzelner Christen in der Welt. Aber Kuyper selbst hat sehr klar zwischen allgemeiner Gnade und rettender Gnade unterschieden.

Es wäre ein Fehler, Erhaltungsethik mit dem Aufbau des Reiches Gottes zu verwechseln. Drittens stellt sich die Frage: Welche Ethik gilt bei der Transformation?

Dritte Frage: Welche Ethik gilt bei der Transformation?

Ich möchte den Text etwas kürzen, damit mehr Zeit für das Gespräch bleibt. Die Einzelheiten können dann nachgelesen werden.

Es stimmt, dass Evangelikalen oft vorgeworfen wird, sich in ethischen Fragen vor allem auf das Thema Sexualität zu beschränken. Dieser Vorwurf ist berechtigt, wenn man ihn einseitig betrachtet. Es gibt viele andere Probleme, wie Geiz und vieles mehr. Dennoch dürfen wir nicht übersehen, dass die Bibel die Sexualität unter einen besonderen Schutz stellt, nämlich die Ehe.

Ich kenne einige Transformationalisten, die der Sexualethik von Michel Foucault oder anderen postmodernen Philosophen näherstehen als der christlichen Sexualethik. Tony Jones, eine Galionsfigur des emergenten Christentums und heute Dozent am Fuller Seminar, unterstützt beispielsweise die Arbeit von Gruppen lesbischer, schwuler, bisexueller und transgender Christen. Er arbeitet auch an einer Ethik für polyamor lebende Christen, also für Christen, die mit Zustimmung ihrer Partner mehrere Partner gleichzeitig haben und diese auch wechseln. Ähnliche Beispiele kenne ich aus Deutschland aus diesen Kreisen.

Meine große Frage ist: Wenn wir transformieren wollen, welche Ethik steht dann im Hintergrund? Was wollen wir mit welchen Werten, Vorstellungen und Geboten verändern?

Mein letzter Punkt, meine vierte Frage: Werden durch einen Allerlösungsglauben die Proportionen zugunsten der vorletzten Dinge verschoben?

Vierte Frage: Werden durch einen Allerlösungsglauben die Proportionen zugunsten vorletzter Dinge verschoben?

Fast alle mir bekannten großen und kleinen Vordenker der neueren transformativen Theologie bekennen sich implizit oder explizit zu einem Heilsuniversalismus. Demnach wird ein doppelter Ausgang der Weltgeschichte verworfen, und das Erlöstsein aller Menschen vorausgesetzt.

Um einige Namen zu nennen: Friedrich Schleiermacher, Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Leslie Newbegin, David Bosch und Brian McLaren. Newbegin und Bosch sind Agnostiker; sie haben sich nicht festgelegt, sympathisieren aber mit dem Universalismus. Brian McLaren sagt ganz offen, jede andere Form von Heilserwartung sei destruktiv. Jürgen Moltmann bezeichnet Christen, die an einem doppelten Ausgang der Weltgeschichte festhalten – also an Erlöste und Unerlöste – als Fundamentalisten.

Eine Ausnahme ist ein Moltmann-Schüler, Miroslav Volf, der von sich sagt, kein Universalist zu sein. Er fügt jedoch hinzu, Gott sei möglicherweise Universalist.

Wenn es so ist, dass in weiten Teilen der transformativen Kreise ein doppelter Ausgang der Weltgeschichte geleugnet wird, ist es meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis sich die Prioritäten zugunsten vorletzter Dinge verschieben. Wer vorrangig diese Welt retten möchte, wird logisch die anderen Anliegen, wie die Evangelisation, zurückstellen.

Schlussfolgerungen und Aufruf zur Verkündigung des Evangeliums

Ich komme zum Schluss, und dann können wir miteinander reden.

Wir Christen können uns nicht aus der Weltverantwortung zurückziehen. Das Vorletzte muss um des Letzten willen bewahrt werden. Auftrag der Kirche ist es, dem Wort den Weg zu bereiten. Diese Wegbereitung ist nicht nur ein innerliches Geschehen, sondern auch gestaltendes Handeln: Überwindung des Bösen, das Tränken des Dürstenden, das Speisen des Hungernden. Christliches Leben ist Teilnahme an der Christusbegegnung mit der Welt.

Gleichzeitig sehe ich etliche Problemzonen, von denen ich einige genannt habe. Glauben wir noch an die rettende Kraft des Evangeliums? Und unterscheiden wir dieses Evangelium vom Auftrag, die Welt zu erhalten?

Zweitens: Wo und wie breitet sich das Reich Gottes aus? Durch Verkündigung und Herzensglauben oder durch Politik?

Drittens: Welche Ethik gilt bei der Transformation?

Viertens: Wenn es zutrifft, dass viele Transformationalisten das Erlössein aller Menschen voraussetzen – so wie es in einigen Kirchen bereits der Fall ist – wird das ganz klar zu einer völligen Vernachlässigung der Evangelisation führen.

Durch moralische Appelle und durch Übernahme von politischer Verantwortung wird das Reich Gottes nicht gebaut. Es ist eine tragische Verwechslung. Das Reich Gottes verbreitet sich nicht durch Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse. Gott selbst baut sein Reich. Er baut es, indem wir seine Mitarbeiter die Frohbotschaft verkündigen, indem er Sündern vergibt und durch seinen Geist die Herrschaft seines Sohnes unterstellt.

Transformation, die vor Gott bestehen kann, geschieht nicht durch oberflächliche Wendungen zum Guten, sondern dort, wo der Heilige Geist das Menschenherz erobert und erneuert. Das steinerne Herz des Sünders, aus dem das Böse kommt – die Bibel ist da sehr klar – nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse sind ursächlich. Das Böse kommt aus dem Herzen des Menschen.

Das steinerne Herz dieses Menschen, dieses Sünders, wird von Gott neu und geschmeidig gemacht. Ohne diese Neugeburt kommt niemand in das Reich Gottes. „Amen, Amen, ich sage dir“, sagt Jesus, „wer nicht aus Wasser und Geist geboren wird, der kann nicht in das Reich Gottes gelangen“, sagt er dem Schriftgelehrten Nikodemus (Johannes 3).

Ich wünsche uns, dass wir an die rettende Kraft des Evangeliums glauben. Die Kernkompetenz der Gemeinde ist sozusagen die Verwaltung und Verkündigung dieses Evangeliums. Eine Kirche, die alles will, wird schlussendlich genau das vernachlässigen, was ihr von ihrem Herrn anvertraut worden ist.

Wir haben das gestern Abend gehört, nämlich die kraftvolle Verkündigung, das Bezeugen des Evangeliums. Transformation im biblischen Sinn geschieht dort, wo Sünder Jesus vertrauen, umkehren und sich heiligen lassen.

Natürlich sollten wir Christen ermutigen, in der Welt präsent zu sein. Der einzelne Christ hat unendlich viele Möglichkeiten, in der Gesellschaft wahrnehmbar und prägend zu leben. Ich spreche sehr gern von kultureller Präsenz der Christen, viel lieber als von Kulturrelevanz.

Jesusjünger sind auch Weltbürger. Sie sind auch für die Welt da – ob als Krankenschwester, als Polizist, als Umweltschützer, als Sportler, als Musiker, als Mutter. Sie kümmern sich.

Zum Schluss möchte ich Bonhoeffer zitieren: Es geht darum, das Vorletzte zu bewahren, um Wegbereiter für die letzten Fragen zu sein, die nur Gott beantworten kann.

Gut, soweit mein Vortrag. Jetzt haben wir Zeit zum Austausch.

Beginn der Fragerunde und Diskussion

Kann jemand sagen, wann das nächste Seminar beginnt? Ich habe es gerade nicht im Kopf.

Viertel nach vier, okay. Dann haben wir also eine gute halbe Stunde Zeit, um danach noch eine Pause zu machen.

Ich habe Martin gebeten, mit dem Mikrofon herumzulaufen, falls jemand eine Frage hat. Bitte zieht das Mikrofon hoch, damit alle die Frage hören können und wirklich ein Dialog entsteht.

Da hinten habe ich schon die erste Handmeldung. Danke, Martin.

Frage zu Universalismus bei Bonhoeffer und anderen

Ich habe eine Verständnisfrage: Du hast Bonhoeffer und andere in einer Gruppe zitiert. Ich habe das so verstanden, dass es sich um Universalisten handelt, also um diejenigen, die an eine Allerlösung glauben. Kannst du die Namen noch einmal wiederholen und das bestätigen?

Ja, natürlich. Ich habe einige Namen genannt, angefangen bei Schleiermacher, der epochal wichtig ist. Dann Karl Barth, ein Schweizer reformierter Theologe. Ich habe auch Dietrich Bonhoeffer erwähnt. Es gibt zwar Leute, die mir da widersprechen, aber ich habe Texte gefunden, die so eindeutig sind, dass man zumindest sagen muss, dass er in bestimmten Phasen seines Lebens so gedacht hat. Bonhoeffer hat ja auch verschiedene Entwicklungen durchgemacht.

Außerdem habe ich Leslie Newbigin und David Bosch genannt. Beide sind wichtige Missionswissenschaftler, die sich sehr zurückhaltend geäußert haben, aber mit dem Universalismus sympathisieren. Dann habe ich Brian McLaren genannt, ebenso Jürgen Moltmann und Miroslav Volf. Volf sagt, er sei kein Universalist, aber Gott sei es möglicherweise. Volf ist ein Schüler von Moltmann.

Frage zur Definition von "Welt"

Ich habe auch eine Frage, beziehungsweise eine kleine Ergänzung dazu. Was du als Definitionen oder Fragen deinerseits aufgeführt hast: Was ist denn die Welt? Was bedeutet die Welt? Das würde ich meinem Gesprächspartner in diesem Sinn auch fragen. Wie sieht er jetzt die Weltsituation in Bezug auf das, was man gerade sieht, aus biblischer Sicht? Also die Verdorbenheit, dass sie gegen Gott ist...

Ja, ich verstehe, ich verstehe. Die Bibel selbst ist natürlich mehrstimmig. Der Begriff Kosmos kann sehr unterschiedliche Dinge bedeuten, bis hin zum Schmuck. Die Bibel verwendet den Begriff einmal in einem Sinn, den man durchaus mit Gesellschaft und Kultur bezeichnen könnte, aber natürlich auch im Sinne des Einflussbereichs der Sünde.

Wenn es heißt: „Liebt nicht die Welt“, dann ist genau das gemeint – liebt nicht den Herrschaftsbereich der Sünde in der Welt. Die Bibel ist da mehrstimmig, und wir sind klug beraten, wenn wir das auch so sehen.

Wir leben in der Spannung, dass die Welt, in der wir leben, Schöpfung Gottes ist, aber gefallen und verdorben ist. Sie bildet noch etwas ab von dem, was Gott geschaffen hat. Die Schönheit ist ja immer noch erkennbar, und gleichzeitig sehen wir eben auch die Verdorbenheit und den Fluch, dem diese Welt ausgesetzt ist. In dieser Spannung leben wir.

Also, ich würde sagen, wir sehen jetzt auf die Welt – sie ist verdorben. Unser Verlangen sollte danach sein, den Willen des Vaters im Himmel zu tun, so wie Jesus seinem Vater gehorsam war. Wir haben alles und können täglich in seinem Wort lesen, was Jesus gesagt hat, was wir zu beachten haben und was wir zu tun haben.

Und wenn wir trotzdem immer noch den alten Menschen in uns spüren – wie Martin Luther sagte: Er wird jeden Tag wieder auferstehen in uns, aber er besiegt ihn gleich wieder – dann kann ich nur sagen: Wir haben die Bibel. Aus dem ersten Johannesbrief, aus dem ersten Kapitel, lese ich ganz kurz drei Verse vor:

„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrüben wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.“

Mein eigenes dazu: Nur er kann uns reinigen, aber wir müssen demütig sein und ihn darum bitten. Der Geist zeigt uns, wo wir Fehler haben, und dann können wir in Demut zu ihm kommen. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, machen wir ihn zum Lügner. Wenn wir sagen, wir leben gerecht, können wir gar nichts ohne ihn tun, wie er selbst sagt.

Fragen zur Rezeption und Wirkung der Transformationstheologie

Volker Gekler war dort auch Direktor der Theologischen Hochschule bei Liebenzell. Aus dieser Veranstaltung ist ein Tagungsband entstanden, von dem ich persönlich sehr profitiert habe.

Meine Frage ist nun zweigeteilt: Zum einen interessiert mich, wie die Stimmung unter den dort anwesenden Theologen war. Wie wird die Transformationstheologie in Deutschland aufgenommen? Wird ihr zugestimmt oder eher kritisch gegenübergestanden? Zum anderen möchte ich wissen, wie die Kritik, die Sie auf dieser Tagung vorgetragen haben, bei den Vertretern der Transformationstheologie angekommen ist. Haben sie gesagt, dass einige Punkte überdacht werden müssen und dass sie ihre Konzepte ändern wollen? Oder machen sie weiter wie bisher? Das sind meine zwei Fragen. Ich hoffe, ich habe sie richtig im Kopf behalten.

Zur ersten Frage: Wie war die Stimmung? Wenn ich mich richtig erinnere, war sie ziemlich angespannt. Es hat wirklich geknistert bei den Referaten. Wir hatten jeweils nur zwölf Minuten Zeit. Ich kann ganz offen sagen, dass ich viel Widerstand erfahren habe. Meiner subjektiven Wahrnehmung nach gab es aber eine klare Mehrheit für die Transformationstheologie innerhalb des Arbeitskreises und bei den anwesenden Personen.

Es waren viele Vertreter der Transformationstheologie anwesend, zum Beispiel Tobias Feix und Johannes Reimer, mit denen ich persönlich sehr gut sprechen konnte. Ich habe mit Tobias Feix, einigen anderen und Ulrich Parzany bis etwa zwei Uhr morgens diskutiert, um vieles aufzuarbeiten und zu besprechen. Johannes Reimer hat öffentlich erklärt, dass er bereit wäre, den Begriff Transformationstheologie aufzugeben. Er sieht nämlich die Gefahr, dass die Evangelisation dadurch immer mehr an Einfluss verliert. Diese Aussage hat er vor allen Leuten gemacht, deshalb kann ich sie hier so weitergeben. Was daraus wird, kann ich nicht sagen.

Die Transformationstheologie in Deutschland existiert natürlich weiter. Durch Publikationen, die zum Beispiel vom Arbeitskreis Roland Hartmayr ausgezeichnet wurden, sind diese Ansätze an vielen Ausbildungsstätten präsent. Wenn ihr also Pastoren für eure Gemeinden sucht, die aus diesen Ausbildungsstätten kommen, müsst ihr unbedingt offen darüber sprechen und klären, wie sie dazu stehen.

Ich würde sagen, es gibt derzeit sehr viel Zustimmung zur Transformationstheologie. Man erhofft sich viel durch Kulturrelevanz und die Transformation der Gesellschaft. Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass dieser Trend nicht allzu lange anhalten wird, weil die erhofften Erfolge ausbleiben werden.

Ich finde es interessant, dass du, Ron, gesagt hast, dass diese Idee und Theologie in Deutschland zunächst kritisiert wurde, dann aber über die anglo-amerikanische Welt wieder aufgegriffen wurde. Dabei kam mir der Gedanke an die Debatte um die sogenannte Emergent Church, die inzwischen für tot erklärt wird. Wahrscheinlich ist sie aber so tief in den Gemeinden verwurzelt, dass man sie kaum noch separat betrachten kann.

Inwieweit spielt das zusammen? Vielleicht ist die Frage zu weit gefasst, aber gibt es einen Zusammenhang zwischen der Emergent Church und der Transformationstheologie?

Ja, definitiv gibt es Schnittstellen. Moltmann wurde zum Beispiel von der sogenannten emergenten Zentrale in Nordamerika eingeladen, um dort seine Ideen vorzutragen. Man trifft oft dieselben Leute in diesen Kreisen wieder.

Tobias Feix ist einerseits maßgeblich am Institut für Gesellschaftstransformation beteiligt und gleichzeitig Leiter der emergenten Bewegung. Er ist ein sympathischer Mensch, mit dem ich privat gut diskutieren kann, auch wenn wir in einigen Punkten unterschiedlicher Meinung sind. Er ist eine Schnittstelle, was die Transformationstheologie betrifft.

Die Transformationstheologie orientiert sich wirklich an der Heilsgeschichte und dem Weltbild der Bibel, sieht aber ganz anders aus als traditionelle Ansätze. Dabei sind wieder ganz andere Personen beteiligt. Es gibt auch starken Einfluss aus Nordamerika, aber inzwischen auch weltweit, zum Beispiel hier in Deutschland durch Tim Keller von Redeemer in New York. Er nimmt einerseits Aspekte von Kuyper auf, hat andererseits eine solide theologische Grundlage.

Wie sich das weiterentwickelt, wird die Zukunft zeigen. Tim Keller hat weltweit an vielen Orten viel Segen bewirkt. Ich empfehle seine Bücher immer wieder im Unterricht oder in Seelsorgegesprächen, besonders wenn Menschen Zweifel haben. Sein Buch „Warum Gott?“ kann ich sehr gut weiterempfehlen. Ich schätze seine Arbeit sehr, habe selbst von ihm profitiert und höre mir immer wieder seine Predigten an.

Ich merke jedoch, dass in der zweiten und dritten Generation unter dem Einfluss von Redeemer auch Entwicklungen stattfinden, die Tim Keller selbst wahrscheinlich nicht gutheißen würde. Da würden ihm, wenn er noch Haare hätte, die Haare zu Berge stehen – so wie bei mir. Bei mir kann das nicht mehr passieren.

Wie kann die Welt verändert werden? Das schaffen wir nicht. Die Veränderung beginnt bei uns, wenn wir Jesus Christus in unser Herz aufnehmen. Ich bin aus Gnade ein Evangelist auf der Straße. Dort habe ich vieles gehört, wie Menschen sagen: „Ich lege völlig ab. Dann bete ich.“ Und dann frage ich: „Herr, habe ich denn eine Seele? Die Jugend braucht Jesus.“ Das ist sehr wichtig, sehr, sehr wichtig.

Der Herr segne dich. Das war meine Frage: Die Welt können wir nicht verändern, aber der Herr hat uns dazu ausgewählt. Ja, ich stimme dem zu. Jesus kann dein Herz verändern, und dann kannst du von deiner Gnade erzählen. Amen! Amen!

Frage zum Verständnis vom Reich Gottes

Du hast vorhin eine Frage gestellt: Wo und wie breitet sich das Reich Gottes aus?

Bei der ganzen Thematik mit der Transformationstheologie würde ich jedoch schon einen Schritt vorher ansetzen und fragen: Was ist denn eigentlich das Reich Gottes aus dem Verständnis heraus? Wird das eigentlich irgendwo klar definiert oder wird nur pauschal davon gesprochen, sodass es eher wie eine Wolke wirkt?

Es gibt natürlich ganz unterschiedliche Ansätze. Die Literatur, in der diese Ansätze vorgestellt werden, findet ihr hier im Skript, das ihr herunterladen könnt. Auch im Buch von Greg Gilbert und Kevin De Young werden einige gute Quellen und Themen zum Reich Gottes Verständnis aufgearbeitet. Gerade in Verbindung mit der Transformationstheologie ist das sehr populär.

Ein zentraler Punkt ist die Ausweitung eines ganzheitlichen Verständnisses vom Reich Gottes. Roland Hartmeier zum Beispiel sieht das Reich Gottes auch dort wachsen, wo Arme etwas zu essen bekommen – völlig unabhängig davon, was drumherum passiert oder was verkündigt wird.

Selbst wenn ein Muslim einen Hungernden speist, gilt das nach dem Verständnis vieler Transformationalisten als eine Manifestation des Reiches Gottes.

Ich persönlich bin der Meinung, dass sich das nicht mit dem biblischen Verständnis vom Reich Gottes deckt. Nach der Bibel ist das Reich Gottes die Herrschaft Jesu, die immer durch die Herzen der Menschen geht. Jesus erobert unsere Herzen, er kommt in unser Leben und wird „Herr“ in unserem Leben. So breitet sich das Reich Gottes langsam aus, durch die Verkündigung des Evangeliums, der gute Taten folgen.

Heutzutage darf man allerdings nicht mehr einfach voraussetzen, dass das so ist.

Es gibt gute Literatur, in der diese verschiedenen Ansätze vorgestellt werden. Im Skript habe ich zum Beispiel die Definition des Weltkirchenrats übersprungen. Dort wird das Reich Gottes noch viel weiter gefasst als das, was ich versucht habe zu vermitteln.

Deshalb ist es völlig richtig, darauf hinzuweisen, dass das Verständnis des Reiches Gottes hier ganz, ganz wichtig ist.

Seid gespannt auf das, was Greg heute Abend dazu sagen wird. Ich glaube, er wird genau darauf gründlich eingehen.

Frage zu Denominationen und Verbreitung der Transformationstheologie

Kann man sagen, in welchen Denominationen sich die Transformationstheologie hauptsächlich ausbreitet? Ist es möglich, das irgendwie auszumachen? Vielleicht in der katholischen Kirche, der Allianz oder ähnlichen Gruppen? Ein Eindruck davon ist durchaus möglich.

Ich bin längst davon abgekommen, diese Theologie an eine bestimmte Denomination festzumachen. Sie zieht sich durch alle Kreise hindurch. Ich habe auch Brüdergemeinden kennengelernt, bei denen man das eigentlich nicht erwarten würde. Doch auch sie sind von dieser Theologie erfasst worden. Dort hat sich der Aspekt der Absonderung verändert. Früher bedeutete Absonderung vor allem, sich zurückzuziehen und nicht vom Bösen infiziert zu werden. Dieser Gedanke ist in der Verkündigung sehr präsent. Aber selbst dort haben diese Umwälzungen stattgefunden.

Diese Entwicklungen ziehen sich durch die katholische Kirche und auch durch die Allianzkreise. Ich habe ja gerade berichtet, dass das Treffen damals in Herrenberg letztlich auf Allianz-Basis stattfand. Innerhalb der Allianz gibt es ein Ringen um den richtigen Weg. Ich freue mich, dass zum Beispiel Prediger wie Pazani eine sehr klare Position in dieser Frage einnehmen. Andere hingegen gehen völlig auf in diesem neuen Ansatz des Missionsverständnisses oder des Reich-Gottes-Verständnisses.

Diese Thematik zieht sich durch verschiedene Kreise und ist momentan ein sehr omnipräsentes Thema. Persönlich glaube ich jedoch nicht, dass es langfristig allzu populär sein wird. Für die nächsten Jahre rechne ich aber damit, dass es weiterhin eine Rolle spielt.

Es sind natürlich auch theologische Schwergewichte, wie zum Beispiel Antiright, die dort angezapft werden. Von ihnen kann man sehr viel lernen.

Fragen zur Inspiration und Irrtumslosigkeit der Schrift

Entschuldigung, wer war jetzt dran? Zwei Fragen habe ich eigentlich. Erstens: Wenn ich den Beginn dieser theologischen Entwicklungen sehe, dann ist die Frage der Inspiration der Schrift und der Irrtumslosigkeit der Schrift zentral. Es scheint mir so zu sein, dass dort, wo die Verkündigung des Evangeliums in den Hintergrund tritt und man sich stattdessen sozial engagieren will oder wo sich die Ethik verändert, ohne auf biblischen Grundlagen zu beruhen, am Anfang dieser Entwicklungen immer die Frage der Irrtumslosigkeit der Schrift steht. Denn dort, wo ich der Selbstaussage der Schrift widerspreche, bin ich auch bereit, anderen Aussagen zu widersprechen oder unzufrieden mit den Aussagen der Schrift zu sein.

Meine Frage ist daher: Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen der Irrtumslosigkeit der Schrift, der Inspirationslehre und der Entwicklung dieser Strömungen?

Die zweite Frage ist praktischer Natur: Die Kritik, die vielleicht von der emergenten Kirche an die konservativen Gemeinden gerichtet wird, lautet vielleicht so: „Ja, wir haben Recht, wir sind rechtgläubig, wir sind die konservativen Gemeinden und predigen sonntags das Richtige, aber es verändert sich nichts. Wir wollen hinausgehen in die Welt, die Gesellschaft verändern und etwas anpacken. Wir wollen sehen, wie Gott wirkt.“ Nun stellt sich die Frage: Die Evangeliumsverkündigung soll im Zentrum stehen. Wie ist das praktisch erfolgreich schon umgesetzt worden? Wir wollen das Evangelium verkünden und dadurch die Welt verändern. Mich interessiert, wo das praktisch so läuft, dass man es sich anschauen kann.

Zur ersten Frage: Das Schriftverständnis spielt dabei eine Rolle, keine Frage. Allerdings gibt es auch maßgebliche Personen innerhalb des Spektrums der Transformationstheologie, die sich nicht direkt gegen ein bestimmtes Schriftverständnis aussprechen. Sie sagen durchaus, sie seien bibeltreu und glaubten an die Inspiration, verbinden damit aber andere Inhalte und Konzepte, sodass sie viel mehr Freiheit haben. Ich würde nicht sagen, dass die Frage der Irrtumslosigkeit der Schrift ein ganz zentraler Aspekt dieser Debatte ist. Sie spielt eine Rolle, aber viel wichtiger ist die Frage der Hermeneutik.

Nehmen wir zum Beispiel Rob Bell, der vor einigen Jahren sehr populär war. In seinem Buch „Velvet Elvis“, das seit vielen Jahren gut verkauft wird, spricht er davon, dass die Bibel selbst gar keine Auslegung intendiert habe. Vielmehr seien die Jünger Jesu aufgefordert, die Bibel auszulegen, also sozusagen fortzuschreiben, was dort steht. Das heißt, die Verantwortung für die Auslegung wird ganz auf den Menschen oder die Gemeinde gelegt. Die Bibel erzwingt keinen bestimmten Sinn mehr, sondern der Sinn wird der Bibel durch die Jünger gegeben. Diese Form der Hermeneutik spielt eine viel größere Rolle. Die Konsequenz ist, dass Bibeltexte als Steinbrüche benutzt werden, um die eigene Ethik oder andere Inhalte zu begründen.

Zur zweiten Frage: Gibt es Modelle, die zeigen, wie man einerseits eine klare Verkündigung hat und andererseits soziale Aktion mit einbezieht? Wenn wir auf die Kirchengeschichte zurückblicken, finden sich viele Beispiele dafür. Ich weiß nicht, ob Klaus Giebel, unser Kirchengeschichtler, hier ist, er könnte sicherlich viele Beispiele nennen, wie das funktioniert hat.

Sehr aktuell im letzten Jahrhundert gibt es beispielsweise positive Aspekte und Beispiele für Transformationen, etwa in Holland vor hundert Jahren unter Hermann Barwink. Auch heute gibt es sehr gute Beispiele in Kreisen, die Tim Keller nahe stehen. Dabei muss es nicht immer um Tim Keller selbst oder seine direkten Jünger gehen, sondern um Gruppen, die das Evangelium klar verkündigen, die Gnade Gottes betonen und gleichzeitig sagen, dass daraus ein Output entsteht. Das bedeutet, dass man in die Gesellschaft hineinwirkt und Verantwortung übernimmt. Ich halte das für sehr wichtig.

Ich möchte nun ein persönliches Beispiel erzählen: Ein junger Mann hat mir einmal berichtet, warum er fast in sehr extreme emergente Kreise abgerutscht wäre. Warum? Weil er Künstler ist. Ich weiß nicht, ob jemand von Ihnen einen echten Künstler kennt – einen hochsensiblen Menschen, der Farben viel intensiver wahrnimmt oder allgemein eine feinere Sinneswahrnehmung hat. Dieser junge Mann wurde in seiner damaligen Gemeinde nicht ernst genommen als jemand mit Begabungen in diesem Bereich.

Ich habe konkrete Vorstellungen davon, wie Gottesdienste ablaufen sollten. Aber ich finde, Christen dürfen solchen Menschen nicht verbieten, Künstler zu sein und in die Welt hineinzuwirken. Ebenso gilt das für Sportler. Wir müssen ihnen eine gesunde, kraftvolle Theologie vermitteln, eine Christusbindung schaffen und fördern, damit sie stabil und stark sind, um in der durchaus versuchungsreichen Welt des Sports oder der Kunst als Christen zu leben und gleichzeitig in der Gemeinde präsent zu sein und mitzuarbeiten.

Wenn wir Leuten verbieten, Sportler oder Künstler zu sein, tun wir uns keinen Gefallen. Vor allem ist das aus meiner Sicht weder biblisch noch geistlich. Wir müssen ihnen helfen, durch gesunde und heilsame Lehre versorgt zu werden, damit sie in der Welt ausstrahlen können.

Dazu gibt es viele Beispiele. Ich kenne zum Beispiel eine Sportlerin, die das wunderbar geschafft hat. Sie hat es bis zu den Olympischen Spielen gebracht. Sie ist US-Amerikanerin, ihr Vater ist Professor am Master Seminary – also aus dem MacArthur-Milieu. Sie verbindet beides wunderbar: ein Zeugnis für Christus zu sein durch die Art, wie sie sich in der Welt des Sports bewährt, hervorragende Leistungen zeigt und gleichzeitig der Gemeinde dient und Jesus liebt.

Frage zur Formulierung "Reich Gottes bauen"

Wir haben häufig den Begriff gehört, das Reich Gottes zu bauen. Zum Beispiel: „Hier bin ich, das Reich Gottes zu bauen.“ Vor kurzem hat mir jemand gesagt, diese Kombination „Reich Gottes“ und „bauen“ gibt es in der Heiligen Schrift gar nicht. Stattdessen spreche die Heilige Schrift davon, dass das Reich Gottes kommt. Kannst du dazu etwas sagen?

Nun ja, ich würde das nicht ganz so streng sehen. Aber auf jeden Fall stimmt es, dass nicht wir diejenigen sind, die das Reich Gottes sozusagen bauen oder zur Entfaltung bringen. Vielmehr ist es Gott selbst, der das Reich Gottes errichtet. Das lässt sich ganz eindeutig aus dem biblischen Befund ableiten.

Frage zur Aufgabe der Kirche

Noch eine letzte Frage, oder nehmen wir noch die zwei, dann ist es gerecht. Es steht ja auch die Frage im Raum, wozu die Kirche da ist.

Dort, wo die Botschaft Gottes – die Auferstehung und die Kreuzigung Jesu Christi – klar und deutlich verkündigt wird, da wird Gott die Menschen in sein Haus bringen. Die Kirche ist nämlich sein Haus.

Ich würde sagen: Wenn Gott es will, versuchen wir alles, um Menschen in eine Gemeinde zu bringen. Wir meinen das immer so, aber wie gerade gesagt wurde, ist es Gott, der wirkt. Wenn die klare Botschaft verkündigt wird und die Menschen in die Kirche kommen, selbst schon nach Gott suchen, die Bibel lesen und versuchen, durch die Bibel zu lernen, dann fängt Gottes Gnade an zu wirken.

Jesus sagte auch, als man ihn fragte: „Wie kommt das Reich? Ist es schon da?“ Er antwortete: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Es fängt in jedem Einzelnen an. Das ist sein Werk und zugleich die Gnade Gottes, die wir erfahren dürfen, wenn wir bereit sind und demütig werden.

Okay, danke.

Abschließendes Statement zum Auftrag der Gemeinde

Dann zur letzten Frage: Ich möchte gerne mit einem Statement abschließen. Der Bruder hat gerade die klare Verkündigung in der Kirche und der Gemeinde betont. Dadurch kommen Menschen zum Glauben.

Ich denke, ein weiterer wichtiger Schritt wurde gestern besonders hervorgehoben, nämlich das Wort „Gehen“ – hin zu den Menschen. Gehen bedeutet, wie Greg Gilbert gesagt hat, Soldaten zu sein. Es heißt, sich seines Auftrags bewusst zu sein und nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir mit Menschen sprechen können, wie wir das Evangelium weitergeben können. Dabei geht es auch darum, selbst Gelegenheiten zu schaffen.

Das ist eine Herausforderung für uns. Wir erleben das gerade auch in der Gemeinde ein wenig. Es besteht die Gefahr, dass man zu sehr in der Kirche bleibt und sich zu sehr auf die Verkündigung in der Kirche verlässt.

Stattdessen ist jeder Christ aufgerufen, selbst das Evangelium weiterzutragen und dazu beizutragen, Jünger zu machen. Ja, danke.

Abschluss und Ausblick

Gut, dann möchte ich mich für die Aufmerksamkeit bedanken. Ich weiß, es ist sehr viel Input an so einem Tag, und jetzt noch ein so anstrengendes Seminar. Ihr habt euch tapfer geschlagen.

Ich danke auch für die Anregungen und wünsche weiterhin eine gesegnete Konferenz.

Es geht dann um 16:15 Uhr mit dem nächsten Workshop weiter, also in etwa einer halben Stunde.