Unterschiedliche Hoffnungen im Leben
Normalerweise sind christliche Ansprachen so aufgebaut, dass alles in dieser Welt, worauf man hofft, keinen bleibenden Wert hat. Nur unser lieber Herr Jesus ist eine Hoffnung, die nicht trügt.
Es gibt viele Hoffnungen, die nicht trügen. Als ich Vikar in Böckingen war, war meine Hoffnung, dass ein Leben auch erfüllt sein könnte durch den Fahrberuf. Trotz mancher schweren Zeiten, an denen man Anteil haben kann, bin ich bis heute froh, dass ich Pfarrer geworden bin – eine Hoffnung, die nicht trügt.
In Böckingen war ich noch unverheiratet. Damals wusste ich auch von keiner jungen Frau mit Honiglippen. Aber die Sehnsucht war die Hoffnung, dass ich einmal verheiratet sein könnte, dass das Leben zweihundertprozentig wird. Und es ist so gekommen – nicht immer schön, fragen Sie meine Frau, wie sie es mit mir hat –, aber zweihundertprozentig. Eine Hoffnung, die nicht getrogen hat.
Als Fritz Grünzweig mich im Jahr 1990 in die Ludwig-Hofacker-Vereinigung holte, hatte ich die Hoffnung, es könnte eine Gemeinschaft werden. Ach, es war viel schöner – ein Vorgeschmack des Himmels. Menschen, die den Herrn Jesus ernst nehmen, in Württemberg als eine Familie, wie wir es heute erleben.
Es gibt viel Hoffnung, die nicht trügt, aber es gibt auch Hoffnung, die trügt.
Hoffnungen, die enttäuschen
Als Zehnjähriger habe ich im Jungfall gesungen: „Mit uns zieht die neue Zeit.“ Quatsch war es, der Zusammenbruch kam.
Als der erste Astronaut seinen Fuß auf den Boden des Mondes setzte, sagte er: „Ein kleiner Schritt, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ War es wirklich ein großer Schritt?
Als die Vereinten Nationen gegründet wurden, hatten wir die Hoffnung, dass nun eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit beginnt. Dass die Völker dieser Welt zusammenstehen und es keine kriegerischen Verwicklungen mehr geben darf. Doch heute ist die UNO ohnmächtig.
Es gibt Hoffnungen, die trügen.
Wir in der lebendigen Gemeinde der Ludwig-Hofacker-Vereinigung hatten die Hoffnung, unsere Kirche noch einmal verändern zu können. Dass die Pfarrerschaft und die Theologen sich wieder freuen am Bekenntnis zu Jesus und an der Bibel. Doch diese Hoffnung hat getrogen. Der Widerstand ist größer geworden.
Wir schaffen das nicht.
Die Gemeinde Jesu kann nur durch ihren Herrn selbst verändert werden. Jesus selbst muss noch einmal eingreifen und, wenn er Gnade gibt, all seine Werkzeuge gebrauchen.
Die verlässliche Hoffnung in Jesus Christus
Aber eine Hoffnung, die garantiert nicht trügt, stammt von dem Jesus, der gesagt hat: „Dazu bin ich in die Welt gekommen, dazu bin ich geboren, dass Wahrheit gegeben wird, dass durch meinen Mund Wahrheit gesagt wird.“
Er hat auch gesagt: „Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen.“ Passt auf, dass ich für euch nicht komme wie ein Dieb in der Nacht, damit ihr nicht unvorbereitet seid. Aber ich werde kommen, ich komme sogar bald.
Noch in seinem letzten Verhör, als es um Tod und Leben ging, hat er gesagt: „Ihr werdet mich sehen kommen.“ An einer anderen Stelle hat Jesus gesagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.“
Es kann sein – und wir können es uns heute vorstellen –, dass das Firmament zerreißt und die Eiseskälte des Universums zu uns einströmt und alles tötet. Es kann sein, dass die Erde sich unter uns auftut und Lava, Glut und alles überströmt.
Aber dann wird Jesus noch bleiben. „Himmel und Erde werden vergehen“ – so müssen Sie es sich vorstellen – „aber meine Worte und ich selbst werde nicht vergehen, ich werde bleiben!“
Liebe Brüder und Schwestern, wenn wir uns auf eines verlassen können, dann darauf, dass Jesus kommen wird und unsere arme, geschundene Welt verändern wird, die Welt, in der Gottes Gerechtigkeit wohnt.
Diese Zukunft hat schon begonnen.
Die Auferstehung als Zeichen der Hoffnung
Damals, als Gott diesen Jesus hatte, meinten viele: „Wir haben ihn erledigt, jetzt ist es vorbei. Endlich haben wir Ruhe von dem, der meint, er sei so wichtig.“ Doch dann hat Gott diesen Jesus auferweckt.
Mit der Auferweckung Jesu hat Gott deutlich gemacht: Vielleicht ist in unserer Welt – was heißt vielleicht, todsicher, wie wir so sagen – der Tod die stärkste Macht. In dreißig Jahren wird nicht mehr viel von uns da sein, todsicher. Aber einer ist stärker als der Tod: Jesus. Der Tod kann ihn nicht halten.
Damit hat Gott zugleich klar gemacht: Wenn einer in eurer Welt wichtig ist, unter den vielen, die das menschliche Antlitz tragen, dann ist es dieser eine, den ich herausstelle. Auf den möchte ich nicht verzichten, und auf den sollt ihr nicht verzichten müssen.
Jesus wird erst recht aktuell werden. Er ist nicht vergangen, sondern er ist im Kommen. Diese Zukunft hat begonnen. Jesus wird immer mehr der Wichtigste werden.
Jesus als bleibende Wirklichkeit
Und da können Leute wie Rudolf Augstein fragen: Was bleibt von Jesus Christus? Wir können abwarten, was von Augstein bleibt, was vom Spiegel bleibt und was von unserer Welt mit all ihren Wichtigkeiten bleibt.
Ich bin – ich darf gar nicht sagen überzeugt, sondern sagen, dass die Wahrheit, die Jesus in die Welt gebracht hat, nicht an mir beginnt. Jesus wird bleiben. Der Letzte wird Jesus sein. Und er möchte nicht allein sein, sondern Menschen bei sich haben.
Das ist der König, der ein Reich haben will. Sie ahnen gar nicht, wie Jesus das sieht – ob man glaubt oder nicht. Wer glaubt, hat eine größere Hoffnung. Wer glaubt, kann beten. Es geht nicht um unsere Gefühle, sondern darum, dass Herr Jesus ein Volk haben will. Er will jeden von uns mit dabei haben. Er lädt uns ein.
Darüber hat Schwester Heidi gesprochen: mit Jesus leben.
Persönliche Erfahrungen mit Jesus
Ich darf es noch einmal sagen: Ich habe es zuerst bei meinem Vater erlebt. Er war kein Pfarrer, sondern Diplomhandelslehrer und 17 Jahre lang nicht als Beamter angestellt. Im Jahr 1932, ein Jahr bevor Hitler zur Macht kam, schrieb er in einer amerikanischen Zeitschrift einen Artikel darüber, warum er Adolf Hitler ablehnte. Darin stand, dass Hitler sich als ein Messias gebärdete. Der einzige Messias aber sei Jesus Christus.
Mein Vater hat diese Haltung nie zurückgenommen. Die Partei nahm es ihm sehr übel. Sie sagten, wenn er in die Partei eintrete, würde er Beamter werden. Andernfalls würden sie ihn auf halbes Gehalt setzen oder strafversetzen – eigenartigerweise nach Heilbronn, obwohl wir in Stuttgart wohnten.
Ich kann mich an keine einzige Stunde meiner Jugend erinnern, in der mein Vater bedrückt nach Hause kam, so wie man es mir später machte. Was ich um Jesu willen leiden musste, war für mich immer eine Freude, es gab mir Vitalität.
Wir mussten als kleine Kinder bei unserem Vater lernen, dass alle seine Tage seine Sorge und seine Frage war, ob der Herr in ihm regiert, ob er in der Gnade steht, ob er auf das Ziel zugeht und ob er folgt, wie Jesus führt. Er wusste, dass er dem Herrn Jesus gehört.
Nach 1945, als sich für ihn plötzlich viele Möglichkeiten öffneten – auch parlamentarisch tätig zu werden im Aufbau unserer Bundesrepublik – konnte er oft nach Hause kommen und sagen: „Habt ihr nicht zu Jesus geschrien?“ Er wusste, dass es auch in der Politik dämonische Kräfte gibt. Es gibt nicht nur böse oder dumme Menschen, sondern dämonische Kräfte. Der Einzige, der Herr darüber ist, ist der Herr Jesus. „Habt ihr nicht mit mir zu ihm geschrien? Ich möchte doch mit Jesus, mit dem starken Jesus leben.“
Als er dann verhältnismäßig jung, im Jahr 1960, aus einem vollen Berufsleben herausgerissen wurde – er war am Wiederaufbau des beruflichen Schulwesens in unserem Staat beteiligt – wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, der inoperabel war. Er ließ mich kommen. Damals war ich ein junger Pfarrer. Er diktierte mir seine Beerdigungsansprache und sagte: „Sag denen, die kommen, dass mein Konfirmationsspruch für mich das Leitwort war: ‚Du sollst erfahren, dass ich der Herr bin, an welchem nicht zu schanden werden die, die auf mich harren.‘ Du sollst erfahren, wie das mit Jesus ist.“
Als er dann starb, war meine Schwägerin dabei, auch der Bruder, ich jedoch nicht. Meine Mutter war auf der Intensivstation in Tübingen. Sie betete: „Lass mich, lass mich hingelangen, da ich dich und du mich ewig werde umfangen.“
Eine junge Ärztin sagte daraufhin: „Was habt ihr für eine Hoffnung, dass wir auch sterbend Jesus gehören können?“
Die Kraft der Hoffnung in Jesus im Leben und Sterben
Die Zukunft hat begonnen mit dem starken Jesus, der einmal die ganze durcheinandergeratene Welt in den Griff bekommen wird. Mit Jesus kann man leben, mit Jesus kann man sterben. Darauf darf man sich fest verlassen.
Ich durfte im evangelischen Jugendwerk tätig sein und habe oft erlebt, dass junge Menschen kamen und fragten: „Wie kann man es denn festmachen, dass man wirklich Jesus gehören will? Ich habe immer Angst, ich mache mir etwas vor, nur weil ich jetzt gerade Jugendschaftsleiter bin.“
Darauf habe ich gesagt: „Ich halte es so und rate dir dasselbe. Du darfst dir in deinen Geldbeutel einen kleinen Zettel legen, auf den du nur schreibst: ‚Jesus, ich möchte dir gehören.‘ Du musst es einfach schwarz auf weiß festmachen.“
Das geht mit mir, und das geht mit manchen jungen Leuten. Es ist kein Talisman, sondern ein Zeichen. Festgemacht heißt: Jesus, du hast mich eingeladen. Wenn jetzt mein Denken so verwirrt ist, dass ich keinen Gedanken mehr für ein Gebet zusammenbringe, dann denke du an mich.
Wenn mal mein Herz nicht mehr schlägt vor Aufregung oder Angst vor dem Tod, dann lass dein Herz für mich schlagen. Wenn meine Hände starr und müde werden, dann greif du mit einer guten Hand zu. Wenn ich keine Freude mehr am Leben habe, dann freu du dich über mich.
Wenn ich Angst habe, du seist mir ferne gerückt, dann birg mich in deiner Nähe. Mach es fest: Jesus, ich möchte dir gehören, im Leben und im Sterben. Die Zukunft hat begonnen. Man kann mit Jesus leben und mit ihm sterben. Es ist eine Hoffnung, die nicht trügt.
Realität des Lebens nach dem Tod und die Bedeutung der Zugehörigkeit zu Jesus
Wir leben in einer Welt, in der Menschen sich etwas vormachen und sagen: Wenn ich mal meine Augen schließe, dann kommt die lichte, heile Welt voller rosaroter Nebel, und dann ist alles gut, alle Lasten sind abgefallen.
Herr Jesus hat im Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus etwas anderes gesagt. Er redet nicht nur aus der Luft gegriffene Geschichten. Jesus erzählt auch nicht bloß Hysterien, sondern zeigt, dass es nach dem Tod sehr anders weitergehen kann, als wir es erhoffen.
Man muss es festmachen: Jesus, ich möchte dir auch im Tod gehören. Jesus kann uns im Tod festhalten. Ich bin gespannt, was wir einmal erleben werden mit Jesus selbst im Tod.
Jesus kann sogar all das Bruchstückhafte unseres Lebens, das ganze Torso unseres Lebens, zu etwas Ganzem machen.
Wir heißen uns Ludwig-Hofacker-Vereinigung, weil all die verschiedenen Gemeinschaften, Gruppen und Aktionen in Württemberg eigentlich so eine Erweckung wollten, wie sie damals bei Ludwig Hofacker geschenkt war.
Beispiele von Glaubenszeugnissen trotz Fragmentarität
Er war ein junger Fekar und konnte eigentlich nur zwei Jahre lang wirken, nämlich 1823 und 1824. Noch bevor er das dreißigste Lebensjahr vollendet hatte, ist er gestorben. Sein Leben war ein Fragment, sein gesamtes Lebenswerk ein Torso, sein Körper eine Ruine. Die Predigtsammlung, die er begonnen hatte, war gerade einmal ein Heftchen.
Doch der lebendige Jesus hat aus diesem Fragmentarischen etwas gemacht, das unser Land verändert hat – und nicht nur unser Land. In Kasachstan lebten die Vertriebenen 20 oder sogar 30 Jahre lang, ohne eine Pfarrei zu haben, mit den alten Predigtbänden von Hofhacker. Auch die Auswanderer im Nordwesten von Kanada, wo es keine Gemeinde gab, haben von dieser geistlichen Kost Hofhackers gelebt.
Der lebendige Jesus kann unglaublich viel bewirken, selbst aus einem Leben, das fragmentarisch ist.
In Korntal ist der große Afrikamissionar Ludwig Krapf beerdigt. Er war fünf Jahrzehnte lang in Afrika tätig. Es schien, als sei alles, was er getan hat, vergeblich gewesen. Zwar hat er den Kilimanjaro und den Mount Kenya entdeckt, doch das, was er als Missionar eigentlich erreichen wollte, hat er nicht geschafft.
Vor zwei Jahren fanden die Hundertjahrfeiern der ostafrikanischen Erweckungsbewegung statt – in den anglikanischen Kirchen Ostafrikas: Ruanda, Burundi, Tansania, Kenia und Uganda. Überall wurden Gedenkfeiern zu Ehren Krapfs abgehalten. Dem verdanken wir es – oder dem Herrn, der Krapf gebraucht hat.
Am Ende meinte Krapf selbst, es sei nichts herausgekommen, alles sei umsonst und vergeblich gewesen.
Doch wir sollen fest und unbewegt bleiben und immer zunehmen im Werk des Herrn, weil wir wissen, dass unsere Arbeit nicht vergeblich ist vor dem Herrn (1. Korinther 15,58).
Die Verwandlung des Menschen durch die Hoffnung auf das Himmlische
Jetzt bitte ich Sie, das Programm noch einmal aufzuschlagen. Wir haben die drei Bibeltexte zu den Themen: Zukunft hat schon begonnen, wir sind berufen zur Gemeinschaft mit Jesus, Hoffnung, die nicht trügt – der dritte Abschnitt unter C. Ich lese ihn und kommentiere.
Wie wir getragen haben das Bild des irdischen Menschen: Wir Schwaben können eigentlich nicht anders, als schwäbisch zu reden. Wir haben die Eigenarten unseres Volksstammes – Sparsamkeit, Demut, alles, was schwäbisch ist. Deutsche sind Schulmeister quer durch das Irdische. Wir sind geprägt durch den Ort, an dem wir aufgewachsen sind, durch die Gene, die wir von den Vorfahren hatten – irdisch.
Jetzt sagt Paulus: Aber wir werden einmal das Bild Jesu tragen, das himmlische. Was wird das einmal sein? Wenn man mir sagt: „Du siehst ja aus wie Constantin ausgesehen hat“ – Emalie, gell –, und Onkel Otto hat ja auch so einen Bauch gehabt. Sondern wenn man sagt: „Du siehst ja aus wie Jesus. Deine Worte sind nicht mehr zweifelhaft. Du redest Wahrheit, du redest Heilsames.“ Wir werden das Bild des Himmlischen tragen.
Das sage ich aber, liebe Geschwister: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben. Das Verwesliche wird nicht erben die Unverweslichkeit. Und jetzt mache ich ein paar Zeilen weiter unten weiter, denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Dann wird erfüllt werden das Wort: Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Tod, wo ist dein Sieg?
Der Stachel des Todes ist die Sünde. Vater, feier sie weiter! Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus. Darum, meine lieben Geschwister, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu im Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist, nicht umsonst, nicht für die Katzen – weil es Jesus gibt.
(1. Korinther 15,50-58)Die Bedeutung des Sterbens und die Verheißung der Auferstehung
Wie wird das irdische Menschsein getragen haben – meine herrlichen Hände, die zupacken können, meine Augen, die sehen können, mein Verstand, der denken kann? Ganz irdisch.
Der Paulus sagt, irdisch ist auch die Sünde der Stachel. Das Sterben müssen wir nicht nur deshalb fürchten, weil wir weg müssen, sondern weil eigentlich jeder Mensch weiß, wenn es auf das Sterben zugeht: „Ich hätte so anders leben können, ich hätte so anders leben müssen. Was habe ich an Chancen versäumt? Was habe ich falsch gemacht?“ Das ist ein Stachel.
Paulus sagt: Gott sei Dank, dass dieser Stachel aufhören wird. Bei Leuten, die dem Herrn Jesus angehören, spielt das eine große Rolle (1. Korinther 15). Es geht nicht darum, ob wir Sympathie für Jesus haben oder ob wir dies oder jenes Jesuswort gerne zitieren, sondern darum, ob wir Jesus wirklich gehören. Denken Sie an den Geldbeutel: „Jesus, ich möchte dir gehören.“ Für solche Menschen kann auch der Stachel der Sünde nicht ewig vom Himmelreich ausschließen.
Warum müssen dann Leute, die Jesus angehören, noch in die Holzkiste des Sarges hinein und zwei Meter achtzig tief auf dem Friedhof versenkt werden und vergehen? Wäre es nicht besser, sie dürften gleich wie die Engel in die Welt Gottes abschweben?
„Fleisch und Blut kann das Reich Gottes nicht ererben“, sagt der Apostel Paulus. Er erinnert an das Wort, das Jesus gesagt hat: Er denkt an die Natur, an ein Samenkorn. Wenn ein Getreidehalm Frucht bringen soll, muss zuerst ein Samenkorn in die Erde gelegt werden und vergehen. Dann entsteht Frucht. Wenn das Getreidekorn aber unter Glas und Rahmen in ein Museum gebracht wird, bringt es keine Frucht.
So hat Jesus sein Sterben erklärt. Aber das gilt ja auch für alle anderen, die Jesus angehören. Wer Jesus angehört – und das sind nicht alle Menschen, die sterben – für diese ist das Vergehen, auch das Verwesen, nicht ein Verrotten, sondern ein Umwandlungsprozess des lebendigen Jesus. All das, was irdisch an mir ist, geprägt vom Stachel der Sünde, wird verwandelt in das Bild Jesu. Dann werde ich froh erwachen.
Die Bibel sagt einmal, wir werden sein wie die Träumenden, wenn man uns den Spiegel vorhält. Das heißt nicht: „Bitte nicht ich, das kann doch gar nicht sein.“ Bisher sehen wir uns immer noch besser. Geht es Ihnen nicht auch so? Wenn Sie ein Foto von sich sehen, ein Gruppenfoto, schauen Sie zuerst, wo Sie drauf sind oder so. Hat der Fotograf einen schlechten Film gehabt und einen schlechten Tag, sehen wir doch nicht so aus, wie wir glauben. Sie hat eine viel gerade Nase und mehr Haare.
In der Welt Gottes werden wir wieder sein wie die Träumenden und sagen: „Das bin ich.“ Schwester Heidi Butzkam hat uns das Wort gesagt: Wir werden ihn sehen, wie er ist, den Herrn Jesus, und wir werden ihm gleich sein. Wir können neben ihm stehen und sagen: Ob wir auch bloß an einer Stelle weniger Gottesherrlichkeit, weniger Gottesvollendung haben als er, das wird jetzt gar nicht mehr wichtig sein.
Es wird nur noch wichtig sein, dass ich daheim sein darf in Jesu neuer Welt. Wenn die Schar aus allen Nationen, Völkern und Zungen bloß noch sagt: „Gott sei Dank, was du gemacht hast!“ Wir haben immer wieder gefragt: „Wie kannst du das alles zulassen? Wo bist du, lieber Gott, in Eschede?“ Ach, lieber Gott, großartig, was du schaffen wirst!
Einladung zur Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißung
Ich möchte Sie heute nicht nur einladen, sondern es Ihnen dringend ans Herz legen, als hätten Sie es noch nie gehört. Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns dabei sein, wenn diese Hoffnung, die nicht trügt, in Erfüllung geht.
Daheim beim Herrn Jesus wird sie in neuer Gestalt vollendet. Amen.