Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 27: Die Gesegnete unter den Frauen
Einführung in die Begegnung zweier Wunderfrauen
Auf unserer Reise durch das Leben Jesu befinden wir uns weiterhin vor seiner leiblichen Geburt. Die Ankündigung seiner Geburt durch den Engel Gabriel liegt bereits hinter uns. Maria war bereit, die Aufgabe anzunehmen, als Jungfrau ein Kind zur Welt zu bringen.
Sie wusste jedoch auch, dass diese Aufgabe nicht einfach sein würde. Deshalb war ihr bewusst, dass sie jede Unterstützung und Hilfe brauchen würde, die sie bekommen konnte. So machte sie sich auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen.
Trotz des großen Altersunterschieds hatten die beiden Frauen etwas gemeinsam: Beide hatten von einem Engel eine Schwangerschaft verheißt bekommen. Außerdem konnten beide auf natürlichem Weg nicht schwanger werden. Die eine war zu alt dafür, die andere noch Jungfrau.
In beiden Fällen war ein Wunder notwendig. Auch wenn das Wunder im Fall von Elisabeth nicht ganz so ungewöhnlich erschien, weil sie verheiratet war, blieb es dennoch ein Wunder.
Elisabeth als verständnisvolle Begleiterin
Wenn also jemand Maria die Geschichte mit dem Engel abnehmen, sie verstehen und sie unterstützen könnte, dann wäre das wohl Elisabeth.
Elisabeth hatte sich anfänglich fünf Monate zurückgezogen. Doch was sagt Gabriel? In Lukas 1,36 heißt es: „Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie erwartet einen Sohn in ihrem Alter. Und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war.“
Elisabeth ist inzwischen also im sechsten Monat schwanger. Wir dürfen davon ausgehen, dass ihre wundersame Schwangerschaft inzwischen viel Gesprächsstoff innerhalb der Verwandtschaft lieferte. Die Sache mit dem Engel im Tempel, dem stummen Zacharias und den Verheißungen über ihr Kind inklusive.
Wenn irgendjemand Maria Glauben schenken würde, dann vielleicht ihre alte Verwandte Elisabeth. Sie wusste, wie es sich anfühlt, durch ein Wunder schwanger zu werden.
Und wenn jemand ihr in den kommenden Monaten beistehen würde, wenn es darum ging, der Familie und ihrem Ehemann zu erklären, dass sie zwar schwanger war, aber nicht untreu geworden war – sie hatte ja keine Affäre gehabt –, dann konnte es nur gut sein, Elisabeth an ihrer Seite zu wissen. Diese alte Frau mit ihrem tadellosen Ruf war eine verlässliche Fürsprecherin.
Marias eilige Reise und die Bedeutung des Besuchs
Lukas 1,39: Maria machte sich in diesen Tagen auf und ging eilends in das Gebirge in eine Stadt Judas. Mit Eile. Warum? Das steht nicht ausdrücklich da. Aber vielleicht ein Gedanke: Wenn ich eine Erfahrung mit Gott mache – oder eben mit einem Engel –, ist es dann nicht naheliegend, dass ich zu jemandem gehe, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hat? Einfach erst einmal, um mir sicher zu sein, dass mein Erleben echt ist.
Vielleicht ist der Besuch bei Elisabeth nicht nur eine Frage des Zuspruchs. Vielleicht geht es auch darum, die eine Person zu treffen, von der der Engel sprach, weil ich mir selbst versichern muss, dass ich das alles nicht geträumt habe.
Lukas 1,40-45: Und Maria kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Elisabeth wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt, rief mit lauter Stimme und sprach: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Glückselig ist, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was der Herr ihr verheißen hat.“
Was für ein Auftakt! Könnt ihr euch vorstellen, wie Maria den Anfang ihres Gesprächs mit Elisabeth ausgemalt hat? Wie sie sich die Worte zurechtgelegt hatte, mit denen sie ihrer greisen Verwandten erzählen wollte, was ihr passiert war? Nun betritt sie das Haus von Zacharias, grüßt Elisabeth, und diese, erfüllt vom Heiligen Geist, spricht zuerst einen Segen über sie aus: „Gesegnet bist du unter den Frauen.“
Können wir uns vorstellen, wie Maria nach der tagelangen Reise, ermüdet und vermutlich auch seelisch ausgelaugt, von diesen Worten aufgerichtet und ermutigt wird? Prophetisch spricht Elisabeth, bevor Maria auch nur ein Wort sagen kann, von der Frucht ihres Leibes, nennt ihr Kind den Herrn, also Gott, und preist sie glücklich.
Warum? Weil Maria die ist, die geglaubt hat. Lukas 1,45: „Glückselig ist, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was der Herr ihr verheißen hat.“ Wenn Maria irgendeinen Zweifel hatte, ob das mit dem Engel wirklich passiert war, ob Gott die Schwangerschaft ernst meinte, jetzt war alles klar. Aus dem Mund der Frau, die Ähnliches erlebt hatte und vom Heiligen Geist erfüllt war, spricht Gott ihr den Mut und die Klarheit zu, die sie in diesem Moment brauchte.
„Gesegnet bist du unter den Frauen“, heißt es in Vers 42. Auch wenn diese Formulierung in protestantischen Ohren etwas zu römisch-katholisch klingt, ist die Aussage doch wahr. Für mich ist Maria nicht Muttergottes, nicht die ewige Jungfrau, nicht frei von der Erbsünde und nicht in den Himmel aufgefahren. Ich feiere keine Marienfeste und mache keine Wallfahrten zu Orten, an denen Maria erschienen sein soll.
Aber wenn ich mich frage, welche Frau in der Weltgeschichte die am meisten Gesegnete ist, fällt mir kaum eine andere als Maria ein. Gesegnet im Sinne von herausgehoben aus der Menge, wichtig für den Fortgang der Geschichte, berühmt und natürlich gesegnet. Damals träumte wahrscheinlich jedes junge Mädchen davon, die Mutter des Messias zu werden. Die Erwartungen waren hoch, denn der Messias sollte bald erscheinen.
In Jerusalem lebte Simeon, von dem es heißt (Lukas 2,26): „Und ihm war vom Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteil geworden, dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.“ Wir dürfen davon ausgehen, dass es noch mehr solcher gerechten, gottesfürchtigen und vom Heiligen Geist erfüllten Juden gab, die spürten, dass – wie die Prophetin Hanna ausdrückte – die Erlösung Jerusalems nahe war.
Gab es nicht die Prophezeiung bei Daniel von den siebzig Jahrwochen? Musste der Messias nicht bald erscheinen? Es lag eine Messias-Erwartung in der Luft, zumal die Römer das Land besetzt hatten. Wenn ein jüdischer König den Thron Davids besteigen sollte, dann war jetzt der richtige Zeitpunkt.
Wenn wir lesen „Gesegnet bist du unter den Frauen“, dürfen wir davon ausgehen, dass Gott sich als Mutter für seinen Sohn eine gottesfürchtige Frau ausgesucht hatte – ein echtes Vorbild. Maria war nicht sündlos. Auch sie wurde aus Gnade durch Glauben gerettet. Am Ende ihres Lebens, nachdem sie noch mindestens sechs weitere Kinder zur Welt gebracht hatte, war sie definitiv keine Jungfrau mehr.
Aber sie ist bis heute ein tolles Vorbild. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, alles für ihre Mission zu wagen, sind beeindruckend. In den Augen der Leute war sie jahrzehntelang diejenige, die vor der Hochzeitsnacht schon etwas mit einem Mann hatte – und nur „vielleicht“ mit ihrem eigenen. Wow, das ist Glaube, das ist Größe, und das ist die Grundlage dafür, Gottes Segen für das eigene Leben zu empfangen.
Hier sehen wir eine junge Frau, die den Willen Gottes über ihren eigenen guten Ruf stellt. Gern ist sie in den Augen aller das Flittchen, wenn nur Gott den Messias schickt, sein Volk rettet und sie ihm als Magd dienen darf.
Damit wird Maria ein Vorbild für jeden, der heute vor derselben Entscheidung steht: vor der Entscheidung, einer Berufung zu folgen, die in den Augen der Gesellschaft nichts gilt, die mich komisch dastehen lässt und bei der ich weiß, dass andere über mich den Kopf schütteln werden.
Sie hat das damals getan, und mit lauter Stimme wird sie dafür von Elisabeth gefeiert: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Vielleicht können uns diese Worte heute ermutigen, unseren Weg weiterzugehen, wenn wir angesichts aktueller Entwicklungen nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll.
Wir sind Gesegnete. Und es ist Gottes Segen und sein Wirken durch uns, auf das es alleine ankommt. Was wir nicht verlieren dürfen, ist unser Ja zu seinem Weg mit uns und unsere Begeisterung dafür, an seinem Reich mitarbeiten zu dürfen. Aber dazu mehr morgen.
Was könntest du jetzt tun? Versuche, dich einmal in Maria hineinzuversetzen. Wie mag es ihr emotional ergangen sein?
Das war’s für heute. Falls du es noch nicht weißt: Ich bin ein großer Verfechter davon, Bibelverse auswendig zu lernen. Fang doch heute damit an.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Ermutigung durch Elisabeths Worte
Können wir uns vorstellen, wie Maria nach einer tagelangen Reise, ermüdet und vermutlich auch seelisch ausgelaugt, durch diese Worte aufgerichtet und ermutigt wird?
Prophetisch spricht Elisabeth, noch bevor Maria auch nur einen Laut von sich geben kann, von der Frucht ihres Leibes. Sie nennt ihr Kind den Herrn, also Gott, und preist Maria als glücklich. Warum? Weil Maria diejenige ist, die geglaubt hat.
Lukas 1,45: „Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr gesagt worden ist.“
Falls Maria irgendwelche Zweifel hatte, ob das mit dem Engel wirklich passiert war oder ob Gott es mit der Schwangerschaft ernst meinte, war jetzt alles klar. Aus dem Mund der Frau, die Ähnliches erlebt hatte und vom Heiligen Geist erfüllt war, spricht Gott selbst ihr den Mut und die Klarheit zu, die sie in diesem Moment benötigte.
Die Bedeutung des Segens für Maria
Gesegnet bist du unter den Frauen, heißt es in Vers 42. Auch wenn diese Formulierung in protestantischen Ohren etwas zu römisch-katholisch klingt, ist die Aussage dennoch wahr.
Für mich ist Maria nicht Muttergottes, nicht die ewige Jungfrau, nicht frei von der Erbsünde und nicht in den Himmel aufgefahren. Ich feiere keine Marienfeste und mache keine Wallfahrten zu Orten, an denen Maria erschienen sein soll.
Wenn ich mich jedoch frage, welche Frau in der Weltgeschichte am meisten gesegnet ist, fällt mir kaum eine andere als Maria ein. Gesegnet im Sinne von herausgehoben aus der Menge, wichtig für den Fortgang der Geschichte oder berühmt.
Natürlich ist sie auch gesegnet im Sinne dessen, dass damals wahrscheinlich jedes junge Mädchen davon träumte, die Mutter des Messias zu werden. Die Erwartungen waren hoch – die Erwartung, dass bald der Messias erscheinen würde.
Die Erwartung des Messias in der damaligen Zeit
In Jerusalem lebte Simeon, von dem es heißt: Lukas 2,26. Ihm war vom Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteil geworden, dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.
Wir dürfen davon ausgehen, dass es noch mehr solcher gerechten, gottesfürchtigen und mit dem Heiligen Geist erfüllten Juden gab. Diese spürten, dass – wie es die Prophetin Hanna ausdrücken würde – die Erlösung Jerusalems nahe war.
Gab es nicht auch die Prophezeiung bei Daniel von den siebzig Jahrwochen? Musste der Messias nicht bald erscheinen? Es lag eine Messias-Erwartung in der Luft, zumal die Römer das Land besetzt hatten. Wenn ein jüdischer König den Thron Davids besteigen sollte, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen.
Maria als Vorbild für Glauben und Mut
Wenn wir lesen: „Gesegnet bist du unter den Frauen“, dann dürfen wir davon ausgehen, dass Gott sich als Mutter für seinen Sohn eine gottesfürchtige Frau ausgesucht hatte – ein echtes Vorbild.
Maria war nicht sündlos. Auch sie wurde aus Gnade durch Glauben gerettet. Am Ende ihres Lebens, nachdem sie noch wenigstens sechs weitere Kinder zur Welt gebracht hatte, war sie definitiv keine Jungfrau mehr.
Doch sie ist bis heute ein tolles Vorbild. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, alles für ihre Mission zu wagen, sind beeindruckend. In den Augen der Leute galt sie über Jahrzehnte hinweg als eine, die vor der Hochzeitsnacht schon etwas mit einem Mann hatte – und vielleicht sogar mit ihrem eigenen.
Wow, das ist Glaube, das ist Größe, und das ist die Grundlage dafür, Gottes Segen für das eigene Leben zu empfangen. Hier sehen wir eine junge Frau, die den Willen Gottes über ihren eigenen guten Ruf stellt.
Gern nimmt sie es in Kauf, in den Augen aller als Flittchen zu gelten, wenn nur Gott den Messias schickt, sein Volk rettet und sie ihm als Magd dienen darf.
Ermutigung für den eigenen Glaubensweg
Und damit wird Maria zu einem Vorbild für jeden, der heute vor derselben Entscheidung steht: der Entscheidung, einer Berufung zu folgen, die in den Augen der Gesellschaft nichts gilt, die mich komisch dastehen lässt und bei der ich weiß, dass andere über mich den Kopf schütteln werden.
Sie hat genau das damals getan. Mit lauter Stimme wird sie dafür von Elisabeth gefeiert: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“
Vielleicht können uns diese Worte heute ermutigen, unseren Weg weiterzugehen – gerade wenn wir angesichts aktueller Entwicklungen nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Wir sind Gesegnete. Es ist Gottes Segen und sein Wirken durch uns, auf das es allein ankommt.
Was wir nicht verlieren dürfen, ist unser Ja zu seinem Weg mit uns und unsere Begeisterung dafür, an seinem Reich mitarbeiten zu dürfen. Aber dazu mehr morgen.
Abschluss und persönliche Einladung
Was könntest du jetzt tun? Versuche, dich einmal in Maria hineinzuversetzen. Wie mag es ihr emotional ergangen sein?
Das war es für heute. Falls du es noch nicht weißt: Ich bin ein großer Verfechter davon, Bibelverse auswendig zu lernen. Fang doch heute damit an.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.