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Reinkarnation oder Auferstehung?

24.03.2001
5 Gründe, warum es nicht sinnvoll ist, an Reinkarnation zu glauben

Einführung: Das Interesse an der Frage nach dem Leben nach dem Tod

Wir wollen heute gemeinsam ein Thema behandeln, das unglaublich populär ist.

Vor ungefähr zehn Jahren glaubte ein Viertel der Deutschen an Reinkarnation. Das war vor zehn Jahren. Heute, wenn man eine Umfrage macht, sind es bereits die Hälfte der Deutschen, die an so etwas wie Reinkarnation glauben.

Ich möchte euch heute fünf Gründe nennen, warum ich nicht an Reinkarnation glaube. Wer die Zettel hat und darauf geschaut hat, wird sehen, dass wir diese Punkte nacheinander besprechen werden.

Ihr werdet mir gleich sagen, was Reinkarnation ist, denn wir wollen das nicht so machen, dass ich alles alleine erzähle.

Aber vorher noch eine ganz andere Frage: Warum interessiert es die Menschen eigentlich, was nach dem Tod kommt? Habt ihr euch diese Frage schon einmal gestellt? Es gibt einige Menschen, die etwas durcheinander im Kopf sind und sich nicht dafür interessieren. Aber die meisten Leute, wenn sie ehrlich sind, werden sagen: Wenn ich wüsste, was nach dem Tod kommt, wäre mir diese Frage ein Honorar wert – so ungefähr, vielleicht auch zwei.

Wenn ich die Frage eindeutig beantworten könnte, wäre ich dabei.

Dazu möchte ich euch am Anfang einen Bibelvers vorlesen, und zwar aus dem Alten Testament. Ich glaube, an dieser Stelle findet sich der Schlüssel dafür, warum Menschen überhaupt Interesse an der Zukunft haben.

Es heißt in Prediger 3,11: Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, und im Blick auf den Menschen heißt es, dass er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt hat.

Das bedeutet, es ist ganz normal, dass sich Menschen Gedanken über die Zukunft machen. Es ist wirklich unnormal, wenn jemand sagt: Zukunft interessiert mich nicht.

Wenn ihr also jetzt hier seid und sagt: Ja, diese Frage hätte ich auch gern beantwortet – wie es nach dem Tod weitergeht, ob man noch einmal lebt, vielleicht zweimal oder tausendmal, oder ob man gar nicht mehr weiterlebt –, dann ist das normal.

Es ist deshalb normal, weil die Frage, wie es nach dem Tod weitergeht, tief in uns Menschen verankert ist.

Grundgedanken zur Reinkarnation und ihre Ursprünge

Eine der Lösungen, an die ungefähr 50 Prozent der Deutschen im Moment glauben, heißt Reinkarnation. Habt ihr das Wort schon mal gehört? Die meisten von euch wahrscheinlich schon, das ist gar nicht schlecht.

Was verbindet ihr mit dem Thema Reinkarnation? Wenn ich jetzt "Reinkarnation" sage, woran denkt ihr? Erzählt mal ein bisschen. Woran denkt ihr, wenn ihr Reinkarnation hört?

Tiere! Ich denke an Tiere! Du denkst an Tiere? Warum? Weil man ja theoretisch in all diesen Modellen als Tier wiedergeboren werden könnte. Du hast Angst, als Kuh wieder auf die Welt zu kommen. Okay, gut. Noch jemand?

Man sagt eigentlich, dass man praktisch immer wieder von Neuem geboren wird, immer in ein anderes Tier hinein. Die Seele stirbt nicht, sondern wird immer wieder neu geboren – von einem Tier zum nächsten. Hier kommt ein ganz interessanter Gedanke: Man stirbt nicht wirklich. Irgendetwas stirbt zwar, weil sonst würden wir ja nicht sterben, aber da bleibt etwas übrig. Das, was übrig bleibt, ist die Seele.

Die Seele macht sich auf die Wanderung und sagt sich: „Okay, ich will noch nicht tot sein, ich suche mir einen neuen Körper.“ Und das stimmt. Manchmal erwischt sie eine Kuh, und manchmal erwischt sie vielleicht – wenn du eine Frau bist – einen Mann. Ihr wisst das vielleicht noch nicht, aber im Buddhismus, woher das Konzept stammt, und im Hinduismus ist es besser, ein Mann als eine Frau zu sein. Frauen müssen, damit sie das Ziel erreichen, erst einmal als Männer wiedergeboren werden. Aber das ist ja der Buddhismus, dazu kommen wir später noch.

Reinkarnation – hat jemand das Wörtchen „Re“ schon mal irgendwo gehört? Was heißt das? Wunderbar, es heißt „zurück“. Und was heißt Inkarnation? „In“ heißt „in“. Aber was heißt „karnation“? Das kommt von „Carnis“, dem lateinischen Wort für Fleisch. Ein Karnivore ist ein Fleischfresser. Reinkarnation heißt also „zurück ins Fleisch“. Es ist der Gedanke, dass die Seele nach dem Tod nicht stirbt oder wartet, sondern in einem anderen Stück Fleisch weiterlebt. Das kann eine Kuh sein oder etwas Besseres.

Habt ihr eine Idee, wann diese Gedanken zum ersten Mal aufkamen? Wie alt sind diese Vorstellungen? Ich sage euch: Sie sind ungefähr 800 Jahre vor Christus entstanden – also vor etwa 2800 Jahren.

Und wisst ihr, woran die Menschen vorher geglaubt haben? Vorher glaubten alle Menschen daran, dass die Toten wieder auferstehen. Dass die Verstorbenen einen neuen Körper bekommen und wieder auferstehen – das ist das Ursprüngliche.

Ungefähr 800 Jahre vor Christus entstand das, was wir heute als Hinduismus und später als Buddhismus kennen. Dort kam der Gedanke auf, dass es vielleicht anders ist: Vielleicht lebt man immer wieder. Ich lebe einmal und dann nochmal. Dieses nochmalige Leben nennt man das Rad der Wiedergeburt.

Die Idee ist: Ein Mensch steckt in so einem Rad – wir kennen das vom Hamster – und läuft darin herum. Ein Leben endet, und dann läuft er weiter ins nächste Leben. Das nächste Leben kommt, und er läuft weiter, und so weiter. Das ist die Idee dahinter.

Habt ihr eine Ahnung, was darüber entscheidet, als was man wieder auf die Erde kommt – als Mensch oder als Kuh? Ja, ob man sich gut verhalten hat oder welche Folgen die eigenen Taten haben. Ob man sich gut verhalten hat – das ist das Prinzip des Karma.

Das Wort Karma bedeutet so viel wie „die Frucht meiner Tat“. Auf gut Deutsch: Alles, was du hier anstellst, bekommst du zurück. Das ist Karma.

Ein Beispiel: Stell dir vor, heute Abend hast du einen Mohrenkopf vor dir stehen, und es ist der letzte. Du denkst: „Der ist meiner, den will ich haben.“ Neben dir sitzt jemand, der sagt: „Den möchte ich auch haben.“ Du nimmst ihm den Mohrenkopf weg, und der andere ist traurig, weil er ihn nicht bekommt.

Dann sagt das Prinzip des Karma: Weil du in diesem Leben jemandem den Mohrenkopf weggenommen und etwas Schlechtes getan hast, wirst du in einem späteren Leben das Gleiche erleben. Du wirst also auf der anderen Seite sitzen und erfahren, wie es ist, wenn dir jemand etwas wegnimmt. Das ist das Prinzip Karma.

Mit allem, was du tust, baust du deine Zukunft. Du bestimmst schon jetzt, was in deinem nächsten Leben passiert.

Man kann sich vorstellen: Wozu durchläuft man diese ganzen Leben? Was will man am Ende damit erreichen? Warum läuft das immer wieder?

Ins Nirvana kommen, genau. Die Idee ist ganz einfach: Du machst einen Durchlauf und machst Fehler. Im nächsten Leben bekommst du diese Fehler zurück, machst wieder Fehler, und bekommst sie im dritten Leben zurück. Aber irgendwie entwickelst du dich weiter. Du lernst dazu und wirst immer besser.

Ganz am Ende gibt es den letzten Durchlauf, bei dem keine Fehler mehr passieren. Du lebst total richtig, ohne Fehler. Und weißt du, was dann passiert? Dann bist du frei, kommst ins Nirvana und löst dich auf im Nichts.

Okay, das ist die Idee von Reinkarnation. Das ist das, woran etwa die Hälfte der Deutschen glaubt.

Positive Aspekte des Glaubens an Reinkarnation

Vielleicht gibt es hier einige, die auch sagen: „Ich glaube an Reinkarnation“, und ich kann das ein Stück weit verstehen. Ich habe ein paar Punkte herausgeschrieben, warum ich glaube, dass Reinkarnation ganz nett ist, wenn man daran glaubt.

Einmal ist es schön, daran zu glauben, dass tief in mir ein göttlicher Funke steckt, der immer weiterlebt. Das ist einfach eine gute Vorstellung: Wenn ich tot bin, bin ich nicht wirklich tot, sondern es geht weiter.

Ein weiterer Punkt, warum ich denke, dass Reinkarnation wirklich nett ist, ist, dass ich viele Chancen habe. Stell dir vor, du heiratest die falsche Frau oder den falschen Mann – das soll ja vorkommen – und jetzt hast du die Alte oder den Alten daheim. Na, Reinkarnation ist doch klasse! Okay, ich habe mich in diesem Leben vertan, einverstanden, aber was soll’s? Es kommt eine neue Chance. Das ist nicht so schlimm, das ist doch nett, oder?

Oder du hast den falschen Beruf, oder irgendetwas läuft nicht so, wie du es dir vorstellst. Vielleicht hast du Pech. Tobi, nimm’s locker, im nächsten Leben wird es besser. Ist doch eine nette Vorstellung, oder?

Oder folgendes: Reinkarnation löst doch die Frage, warum es Leid in der Welt gibt. Reinkarnation ist furchtbar gerecht. Du nimmst dem anderen den Mohrenkopf weg – ha! Im nächsten Leben bekommst du ihn weggenommen. Du stellst dir die Frage: Warum werde ich heute bestohlen? Ganz einfach: Weil du in deinem Leben davor oder davor davor auch einen Mohrenkopf weggenommen hast. Es ist alles furchtbar gerecht.

Du siehst, auf der Straße passiert etwas – kein Problem, du weißt, warum es passiert. Der hat das früher auch angestellt. Alles ist gerecht, alles ist nett, überall ist der göttliche Funke drin.

Und ich stehe da und denke mir: Hm, irgendwo ist das echt noch nicht das, was ich mir vorstelle. Irgendwie stimmt das noch nicht so ganz.

Also habe ich mich vor meinen Computer gesetzt und gedacht: Schreib mal fünf Punkte auf, warum du nicht an Reinkarnation glaubst. Und die habt ihr auf eurem Zettel.

Kritikpunkt 1: Reinkarnation fördert das Böse und ist zynisch

Bei den ersten zwei Punkten müsst ihr ein bisschen mehr mitdenken. Der erste Punkt lautet: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil sie das Böse fördert und zynisch ist.

Jetzt wirst du sagen: Halt, die Reinkarnation will doch genau das Gegenteil. Sie will doch, dass ich immer weiterkomme, bis das Böse ausgerottet ist. Okay, das ist ja das Ziel, das Ziel für den Einzelnen. Für die einzelne Seele ist das Ziel Vollkommenheit, das Aufgehen im Nichts.

Jetzt möchte ich euch eine ganz persönliche Frage stellen. Die könnte er laut oder leise beantworten. Aber muss man sich anstrengen, etwas Böses zu tun oder zu wollen? Also nicht wirklich, ich nicht. Wenn du mich fragst: Ein böser Gedanke kommt meist fast von alleine. Ich muss mich anstrengen, etwas Gutes zu tun. Da merke ich richtig, da gibt es in mir so etwas, das sagt: Nee, lass es sein, mach nicht so viel Gutes, hab auch ein bisschen Spaß.

Also, jeder von uns, der ehrlich ist, wird merken, das Böse kommt bei ihm von alleine. Und jetzt müsst ihr denken: Die Idee, ich nehme dem anderen den Mohrenkopf weg, die böse Idee, die kommt also von alleine, ja? Da hat keiner auf die Schulter geklopft und gesagt: Nimm ihm mal den Mohrenkopf weg. Es kam von ganz allein.

Wer das nicht glaubt, der muss noch Kinder kriegen. Kinder brauchen Vorbilder zum Guten, zum Bösen braucht niemand ein Vorbild, das schafft man immer von ganz alleine.

Aber was heißt das, wenn das Böse von ganz alleine kommt? Ja genau, machen wir das Spielchen durch: Ihr seid ein gutes Fleischspiel, also ihr steht mal auf, steht mal gerade auf. So, hau ihm mal ganz leicht, patsch, setzt sich wieder hin. Was passiert jetzt? Er hat ihn gehauen, er ist ein bisschen sauer drauf, weil er das nicht mag.

Im nächsten Leben passiert was? Im nächsten Leben kriegt er von einem anderen wieder welche gehauen, weil er ja nach dem Prinzip des Karmas das Böse, das er getan hat, wieder erfahren muss. Schön, aber was brauche ich dazu, um einem anderen etwas Böses zu tun? Ich brauche immer einen, der ihm das Böse tut.

Das heißt, es gibt wieder jemanden, der ihn geschlagen hat, der dann im Leben danach auch wieder das Böse erfährt von einem anderen, der wieder im Leben danach das Böse erfährt, das er ihm getan hat.

Merkt ihr was? Das Böse bleibt immer drin, du kriegst es nicht raus. Ich gehe hierhin, ich haue ihm eine runter, und in dem Moment weiß ich: In einem Leben danach kriege ich wieder eine ab. Und der Nächste muss auch wieder eine bekommen. So bleibt das Böse in der Welt, und du kriegst es nicht mehr raus.

Einmal angefangen, das Böse in die Welt hineingebracht, wächst und wächst und wächst und wächst, und es gibt keine Möglichkeit, wenn Karma stimmt, es aus der Welt wieder rauszuziehen. Es wird immer mehr und mehr.

Deswegen sage ich: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil sie das Böse fördert.

Der zweite Punkt ist der, der noch unter Punkt eins fällt: Ich glaube nicht daran, weil es ein Stück zynisch ist.

Der Dalai Lama – kennt jemand den Dalai Lama? Man hört den Namen. Der Dalai Lama ist das religiöse Oberhaupt eines Teils des Buddhismus, und er sagt Folgendes: Wenn wir leiden, können wir uns nur selbst Vorhaltungen machen.

Also, ich bringe das mal auf den Punkt: Tobi hat Schmerzen. Tobi kann nur sich selbst Vorwürfe machen, weil sein Karma – das heißt, die Tatsache, dass er in einem früheren Leben etwas Böses getan hat – dafür ausschlaggebend ist, dass er jetzt so herumläuft.

Und deswegen geht es noch weiter. Der Dalai Lama sagt auch, dass wir dankbar sein sollen für Menschen, die uns schaden. Ja, warum sollen wir dankbar sein für Menschen, die uns schaden? Ganz einfach: Je mehr du leidest, je mehr du einsteckst, umso mehr positives Karma sammelst du an.

Also, je mehr du jetzt einsteckst und leidest, durch schwierige Zeiten gehst, runtergemacht wirst und jemand dich zusammentritt – super! Weißt du, da kommt einer, rammt dir das Messer zwischen die Rippen, und du sagst: Dankeschön.

Merkt ihr was? Irgendwas ist faul an dem System.

Oder noch etwas, um es noch ein bisschen auf den Punkt zu bringen: Stellt euch folgende Situation vor: Du klingelst an der Tür der Eltern von Ulrike Eberswalde und sagst: Wissen Sie was? Ihre Tochter ist selber schuld.

Was würdet ihr denken? Ihre Tochter ist selber schuld, weil sie sich einfach zu viel negatives Karma angesammelt hat. Wahrscheinlich hat sie in einem ihrer früheren Leben selber ein kleines Mädchen erdrosselt und vorher vergewaltigt. Sie ist selber schuld.

Das ist der innere Gedanke von Reinkarnation. Und das ist für mich krank. Ich weiß nicht, ob es für euch krank klingt, für mich ist es einfach nur pervers.

Kritikpunkt 2: Reinkarnation ist sinnlos und ohne Hoffnung

Punkt zwei: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil sie sinnlos ist und keine Hoffnung bietet.

Till, könntest du mir etwas aus deinem früheren Leben erzählen? Nicht wirklich. Wie heißt du? Markus. Würdest du mir etwas aus deinem früheren Leben erzählen? Markus, die Idee stammt aus dem christlichen Standpunkt heraus.

Ich möchte euch noch einmal das Prinzip verdeutlichen. Es ist ganz einfach: Ich lebe viele Leben. Selbst der Dalai Lama gibt zu, dass Buddha mindestens drei Weltzeitalter gelebt hat, bevor er vollkommen wurde. Du lebst also viele Leben. Die Idee ist, dass ich in jedem neuen Leben aus den Fehlern des vorherigen lerne und sie nicht mehr mache. So entwickle ich mich langsam weiter.

Aber wie unsere kleine Fallstudie eben gezeigt hat, erinnert sich niemand an sein früheres Leben. Das bedeutet: Es mag sein, dass du schon tausendmal gelebt hast, doch es bringt dir nichts. Denn du hast nichts gelernt. Die ganzen Fehler, die du vielleicht früher gemacht hast, helfen dir nicht weiter. Selbst wenn du sie wirklich gemacht hättest, ist die ganze Sache an sich sinnlos. Sie hilft dir nicht weiter.

Du wirst nicht besser. Du wirst in diesem Leben genau an dem Punkt enden, an dem du im letzten Leben aufgehört hast. Du wirst nicht besser.

Noch etwas: Ich sage, sie ist sinnlos. Manche von euch gehen ja noch zur Schule. Wenn ihr Geschichtsbücher lest, hat man doch wirklich den Eindruck, dass es besser wird auf der Welt, oder? Man liest von alten Zeiten, zum Beispiel Alexander der Große. Er zog mit 30.000 Mann in die Schlacht, und es blieben 15 auf der Strecke.

Später zog Napoleon mit 100 Mann in die Schlacht, und es blieben 80 auf der Strecke. Dann liest man über den Zweiten Weltkrieg, bei dem vielleicht fünf Millionen Mann in die Schlacht zogen und dreieinhalb Millionen auf der Strecke blieben.

Das ist doch echter Fortschritt, oder? Wir merken doch, wie sich der Gedanke an Humanismus, Menschenfreundlichkeit, Nächstenliebe, Güte und Barmherzigkeit überall in der Welt ausbreitet. Ich merke das nicht.

Ich stelle fest, wenn ich meine Geschichtsbücher lese, dass das letzte Jahrhundert wie kein anderes geprägt war von Kriegen, Metzeleien, Barbarismus, Holocaust und davon, dass ganze Völker einfach abgeschlachtet wurden. Ganz abgesehen davon, dass die meisten christlichen Missionare im letzten Jahrhundert gestorben sind, gibt es keine Entwicklung.

Wenn ihr also Reinkarnation in der Geschichte sucht, werdet ihr sie nicht finden.

Und noch ein letzter Punkt zu Punkt zwei: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil sie sinnlos ist und ohne Hoffnung.

Wusstet ihr, dass ein normaler Buddhist gar nicht mehr reinkarniert werden will? Ist euch das mal aufgefallen? Ein Buddhist betrachtet Reinkarnation eigentlich als einen Fluch. Er sagt: Ich will gar nicht noch einmal neu geboren werden.

Wir hier im Westen, ein bisschen geistig verblödet, übernehmen dieses Konzept und sagen: Boah, Reinkarnation ist super, noch einmal leben, noch einmal leben. Aber diejenigen, von denen es stammt, sagen: Raus, ich möchte möglichst schnell raus aus dieser Reinkarnation. Ich möchte gar nicht mehr wiedergeboren werden. Frei sein von der Wiedergeburt.

Kritikpunkt 3: Der Glaube an Auferstehung statt Reinkarnation

Punkt drei: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil ich an die Auferstehung glaube. Die Bibel kennt keine Reinkarnation. Ihr könnt tausend Artikel lesen, in denen das Gegenteil behauptet wird. Falls ihr euch an dieser Stelle mit Fragen quält, fragt mich. Ich werde in den Volkshochschulkursen immer wieder mit solchen Fragen konfrontiert. Ich habe eine Mappe mit Unterlagen dabei, falls euch das interessiert.

Gibt es in der Bibel irgendeinen Vers, der etwas zum Thema Reinkarnation sagt? Ich sage euch jetzt: Nein. Wenn ihr etwas anderes denkt, fragt mich. Zerpflückt es, versucht es, aber ich glaube, dass ich die Sache tief genug durchdacht habe. Die Bibel sagt nämlich nichts über Reinkarnation, weil sie etwas anderes sagt.

Jetzt möchte ich euch ein paar Bibelverse zeigen. Ihr habt sie auch auf der Rückseite eures Blattes. Wenn ihr nicht nach vorne schauen wollt, könnt ihr dort mitlesen. Ich sage: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil ich an die Auferstehung glaube. Dazu möchte ich zwei Bibelverse am Anfang bringen.

 Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“

Das müsst ihr euch merken: Wort hören und glauben. Was bekommt derjenige? Er hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht. Haltet das im Kopf fest. Das sind vier Grundaussagen, die ihr nochmal auf eurem Zettel habt.

Interessanterweise spricht die Bibel dann davon, dass die Toten nicht einfach tot bleiben. Vielleicht habt ihr euch immer gefragt: Was sagt die Bibel dazu, wenn nun mal der Deckel zu ist, wenn du so eingehaust bist – ich weiß nicht, zwei Quadratmeter Holz? Was passiert dann eigentlich, wenn ich da drin liege und vermodere? Bleibe ich da ewig?

 Johannes 5,28-29: „Wundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden.“ Das heißt: Alle Menschen, die gestorben sind, werden seine Stimme hören und auferstehen.

Es gibt einen Punkt X, wo jeder – egal wann er gestorben ist, egal wie weit seine Verrottung fortgeschritten ist – seine Stimme hört und hervorkommt. Es geht nicht um den Körper, sondern um das unsichtbare, ewige Wesen, das jeden Menschen auszeichnet – nennt es Seele, nennt es Geist.

Alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und hervorkommen. Die, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die, die das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. Es gibt zwei Auferstehungen in der Bibel. Es gibt keine Reinkarnation, sondern eine Auferstehung. Die Toten werden wieder lebendig.

Die Feinde von Jesus mussten das mit Erschrecken feststellen. Könnt ihr euch vorstellen, ihr seid ein Feind von Jesus? Ihr müsst euch in die Lage eines Pharisäers oder eines hohen Priesters versetzen. Ihr denkt: Wie werden wir ihn los? Argumentativ kriegen wir ihn nicht, die Leute stehen auf seiner Seite.

Dann hat jemand eine Idee: Wir könnten ihn umbringen. Wenn wir ihn umbringen, dann haben wir den Tod wie eine Tür, durch die wir ihn schieben können. Er ist tot und weg, und wir haben nie wieder Probleme mit ihm. Super Idee, gar nicht dumm.

Das Problem ist: Am dritten Tag kommt er durch die Tür zurück, reißt sie ein und sagt: „Hier bin ich wieder!“ Das ist Auferstehung. Weil Jesus auferstanden ist, glaube ich daran, dass jeder auch auferstehen wird. Die einen werden die Auferstehung des Lebens erfahren, die anderen die Auferstehung zum Gericht.

Deshalb heißt mein nächster Punkt: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil ich an das Gericht glaube. Der Bibelvers, den ich euch jetzt zeige, ist Hebräer 9,27: „Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“

Wichtig ist das Wort „einmal“. Es bedeutet nicht irgendwann einmal, sondern genau einmal. Das griechische Wort an dieser Stelle ist ein Zahlwort – eins, zwei, drei, vier, fünf. „Einmal“ heißt also nicht „irgendwann einmal“, sondern genau einmal. Nicht zweimal, nicht dreimal, nicht viermal, nicht eine Weltzeit lang.

Du möchtest wissen, wie oft du wiedergeboren wirst? Ich kann es dir sagen: Du wirst einmal sterben, einmal auferstehen und einmal ins Gericht gehen. Praktisch, das zu wissen, oder?

Was bedeutet das? Es bedeutet, dein Leben ist wichtig. Dein Leben ist unglaublich wichtig. Du hast einen Durchgang, eine Chance. Du kannst ein einziges Mal dein Leben für die richtige Sache einsetzen oder für die falsche. Du kannst ein einziges Mal alles auf eine Karte setzen, einmal spielen und alles gewinnen oder alles verlieren.

Jeder von euch hat einen Feind, einen Feind, der so heimtückisch und knallhart ist, dass ihm niemand bestehen kann, und dieser Feind ist der Tod. Jeder von euch wird diesem Feind irgendwann begegnen. Es kann sein, dass heute auf der Fahrt nach Hause ein Auto kommt und ihr dem Tod begegnet. Dann ist es einfach vorbei, da steht er. Und er gewinnt immer. Du hast keine Chance gegen ihn.

Wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, wird er dich kriegen. Und so sicher, wie der Tod dich kriegt, so sicher ist danach das Gericht.

Aber ist euch das aufgefallen? Es gab doch eine Alternative, oder? Hier oben war noch eine Alternative zum Gericht. Ein Vers, der sagt, dass man nicht ins Gericht kommt. Schaut mal hier oben: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht.“

Das ist doch eine frohe Botschaft, oder? Deshalb heißt mein letzter Punkt: Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil ich an den Himmel glaube.

Was ich damit meine, kann ich mit Mitte dreißig besser sagen als ihr – vergebt mir das – aber ich will wirklich in den Himmel. Ich möchte gar nicht mehr auf diese Erde zurück. Ich habe wirklich genug von Schule, genug von Stress mit Eltern, von Problemen mit meinem Vater, von Zahnschmerzen, ich habe sogar genug von Liebeskummer.

Ich habe einfach genug davon. Ich möchte nicht mehr wieder hierher. Ich möchte in den Himmel, dorthin, wo mein ewiges Leben endet. Ich will an den Ort, wo Gott wohnt, dorthin, wo es keine Tränen mehr gibt, keine Angst, keine Schmerzen.

Ich freue mich jetzt schon auf eine Ewigkeit mit guten Freunden in einer Zeit, in der das, was diese Welt ausmacht, einfach hinter mir liegt. Wo wir all das, was uns hier belastet – Kopfschmerzen, Probleme, Sorgen – hinter uns lassen können. Wo ich sagen kann: „Vorbei, endlich vorbei!“

Und wenn jemand von euch glaubt, der Himmel sei langweilig, dann muss ich ihn enttäuschen. Es gibt nichts Spannenderes als den Himmel. Wusstet ihr das? Wart ihr schon mal in den Universal Studios? Die machen sich echt Mühe, dass man Spaß hat. Oder in Disneyland?

Aber der Himmel ist viel, viel besser. Deshalb freue ich mich auf den Himmel.

Ich glaube nicht an Reinkarnation, weil Jesus gesagt hat, dass jeder, der hört und glaubt, ewiges Leben hat, nicht ins Gericht kommt, sondern in den Himmel kommt.

Vielleicht möchte jemand von euch trotzdem noch an Reinkarnation glauben, dann ist das so. Aber mich würde es viel mehr freuen, wenn die meisten, die hier im Raum sitzen, das Angebot Jesu annehmen: hören, glauben, umkehren, ihm nachfolgen. Dann sehen wir uns einfach im Himmel wieder.

Kritikpunkt 5: Der Glaube an den Himmel als Ziel

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