Guten Morgen auch von meiner Seite. Schön, dass ihr da seid.
Das war ungefähr um das Jahr 900 vor Christus, als zwei Männer am Jordanufer entlanggingen, tief in ein Gespräch vertieft. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihnen vielleicht ähnlich warm war wie euch heute hier.
Plötzlich passiert etwas Ungewöhnliches. Ein Pferdegespann rast mitten durch die beiden hindurch. Dabei handelt es sich nicht um ein normales Gespann, sondern um feurige Pferde und feurige Wagen. So schwer es uns auch fällt, wird einer der beiden Männer auf einmal in den Himmel, in die Ewigkeit, mitgenommen.
Wer sich in der Bibel ein wenig auskennt und in der Kinderstunde gut aufgepasst hat, weiß, dass es um Elija und Elisa geht. Nein, nicht die Predigt, aber der Anfang. In dem Moment, als das geschieht, ruft Elisa etwas aus, das ihr vielleicht kennt: „Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und so weiter“ – und seine Reiter.
Warum ruft Elisa das so laut aus: „Mein Vater, mein Vater“? Vielleicht ist er von Sorge ein Stück weit geplagt. Wenn ihr die Verse vorher lest, seht ihr, dass er das schon geahnt hat. Er war nicht so begeistert von dem, was auf ihn zukommt, weil er eine Zusicherung haben will – und die bekommt er.
Was ist Elisas Sorge? Er verliert seinen geistigen Vater und Mentor. Den Mann, der ihn in die Wahrheit über das Leben und über das Leben hinaus gelehrt hat. Elija ist auf einmal weg, und Elisa steht allein da.
Warum bringe ich das zur Einführung, obwohl ich nicht über die beiden reden werde? Weil ich Elisa so gut verstehen kann. Ich glaube, wenn Menschen, die uns geprägt haben, weggenommen werden, kann das Unsicherheit schaffen.
Idealerweise sind deine Eltern solche Menschen, die dir Halt geben und Orientierung bieten. Für viele ist es nicht einfach, wenn sie weggenommen werden und man plötzlich allein dasteht. Manchmal haben Eltern diese Aufgabe vielleicht auch nicht ausgefüllt, und man merkt schon in frühen Jahren, welche Lücke da ist.
Ich bin jemand, der sich gern der Illusion hingibt, Wahrheit durch Fakten zu finden, indem ich möglichst viel ganz genau anschaue und dann herausfinde, was Wahrheit ist.
Die Realität in meinem Leben – und ich behaupte auch in deinem Leben – ist jedoch eine andere: Wir bekommen Wahrheit durch andere Menschen übermittelt. In aller Regel sind das Eltern, Lehrer, Freunde, Kollegen, Prediger und andere. Und heute sieht das nicht anders aus.
Wir haben heute wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit Zugriff auf eine schier unendliche Menge an Fakten – über das Internet. Du kannst fast alles recherchieren. Du kannst auf Studien zugreifen, was vor 30 Jahren kaum möglich war: medizinische Studien, andere Forschungsergebnisse. Du kannst dir Abstracts herunterladen und dir hundert Seiten Mathematik durchlesen, um die neuesten Forschungserkenntnisse zu verstehen – ohne Probleme. Du musst nicht mal mehr in eine Bibliothek fahren. Du hast diese Möglichkeit.
Aber weißt du, durch wen oder was wir uns eigentlich prägen lassen, wenn wir im Internet unterwegs sind? Vielleicht ist es eher die jüngere Generation, die sich von Influencern auf Instagram prägen lässt, vielleicht ist es bei der älteren Generation der Lieblingsprediger bei YouTube.
Die Realität ist ganz weit entfernt davon, dass wir uns selbst die Arbeit machen und Dinge selbst recherchieren. Es sind Menschen, die uns prägen, die uns formen und die uns irgendwo ein Verständnis von Wahrheit mitgeben.
Das sage ich nicht mal kritisch, sondern ich glaube, es ist erst einmal ganz normal und gut. Denn Gott hat dieses Prinzip von Anfang an in uns verankert. Wir lernen direkt von unseren Eltern, wenn wir geboren werden.
Das Problem entsteht erst, wenn die Menschen, von denen wir lernen, eine schlechte Prägung einbringen – wenn sie falsche Wahrheiten ins Leben lenken. Dann entstehen Probleme. Aber erst einmal ist das völlig normal und in Ordnung.
Dieses Prinzip zieht sich durch die ganze Bibel: Menschen haben von anderen Menschen gelernt. Einer, von dem viele gelernt haben, der Einfluss auf das Leben anderer hatte, der etwas zu sagen hatte und Expertise besaß, war Johannes der Täufer.
Nein, nicht über den nächsten Stylingtrend und auch nicht, wie man seinen Burger am besten auf dem Grill zubereitet. Johannes beschäftigte sich vielmehr mit Fragen wie: Wie kann ich so leben, dass ich einmal die Ewigkeit im Himmel verbringe?
Damals hat man damit noch Leute hinter dem Ofen hervorgelockt. Manche nahmen sogar ein paar Tagesreisen auf sich, um zu ihm zu kommen, denn er war nicht nur ein paar Klicks entfernt. Ich glaube, dass das auch heute noch Realität ist – vielleicht nicht, wenn es einem gut geht, aber wenn Krankheit da ist, wenn es aufs Lebensende zugeht und so weiter. Dann wird die Frage relevant: Wie sieht meine Ewigkeit aus? Wie kann ich die Ewigkeit in der Gegenwart Gottes verbringen?
Damit hat sich Johannes beschäftigt. Wir haben ihn schon vor ein paar Kapiteln und Predigten kennengelernt, das war im Mai, als er das erste Mal Jesus begegnet ist. Nun kommt er wieder ins Spiel, wenn wir ins Johannes-Evangelium eintauchen. Er ist mit einer Situation konfrontiert, die wir vielleicht auch kennen – eine nicht einfache Situation. Nämlich mit der Situation, dass auf einmal jemand kommt und dir deine Schäfchen wegnimmt.
Du bist jemand, der Einfluss hat, und plötzlich kommt jemand anderes, der beginnt, auf die Leute, die dir eigentlich folgen, Einfluss auszuüben. Das ist keine einfache Lage. Das kann Neid und Eifersucht auslösen, weil man Einfluss verliert und sich vielleicht unwichtiger fühlt. Es kann aber auch von echter Sorge geprägt sein, weil deine Schäfchen unter falschen Einfluss geraten.
Eltern, die den Einfluss auf ihr Kind verlieren, können mit dem Problem konfrontiert sein, dass sie Neid und Eifersucht empfinden, weil sie plötzlich nicht mehr die prägenden Personen sind. Aber Eltern können auch von echter Sorge geplagt sein, wenn sie den Einfluss auf ihr Kind verlieren, weil das Kind unter schlechten Einfluss gerät.
Deshalb ist die Frage, wenn Leute plötzlich anderen hinterherlaufen, nicht so einfach von der Hand zu weisen. Wir können gut verstehen, wenn jemand sich schwer tut, wenn die Menschen, die er geprägt hat und in die er investiert hat, plötzlich anderen folgen.
Umso verwunderlicher ist es, wie Johannes reagiert, als ihm jemand anders seine Schäfchen abspenstig macht. Das schauen wir uns an.
Johannes 3, Verse 22 bis 36:
Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Er blieb einige Zeit dort bei ihnen und taufte. Auch Johannes, der damals noch nicht im Gefängnis war, taufte noch, und zwar in Aenon, einem Ort in der Nähe von Salem, wo es reichlich Wasser gab. Die Menschen kamen auch dort zu ihm und ließen sich taufen.
Eines Tages kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem jüdischen Mann zu einer Auseinandersetzung über die Reinigungsvorschriften. Sie wandten sich deswegen an Johannes. „Rabbi“, sagten sie, „jener Mann, der auf der anderen Seite des Jordans bei dir war und auf den du die Menschen hingewiesen hast, der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm.“
Johannes erwidert: Ein Mensch kann sich nicht das Geringste selber nehmen, es muss ihm vom Himmel hergegeben werden. Ihr könnt selbst bezeugen, dass ich sagte: Ich bin nicht der Messias, ich bin nur als sein Wegbereiter vor ihm hergesandt.
Er ist der Bräutigam, ihm gehört die Braut. Der Freund des Bräutigams steht dabei, hört ihm zu und freut sich, seine Stimme zu hören. Das ist auch meine Freude, und jetzt ist sie vollkommen. Er muss immer größer werden, und ich immer kleiner.
Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen. Er verkündet das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an.
Doch wer seine Botschaft angenommen hat, bestätigt damit, dass das, was Gott sagt, wahr ist. Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte. Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Die Jünger von Johannes sind einerseits vergesslich und sehen andererseits die Influencerzahlen von ihm sinken – wenn man das mal im modernen Begriff verwendet. Für diejenigen, die mit Influencern nichts anfangen können: Das sind einfach Leute, die andere prägen und Einfluss haben.
Und die Jünger sehen, dass die Leute, auf die Johannes Einfluss hat, weniger werden. Da läuft ihm jemand den Rang ab. Sie kommen zu Johannes und sagen, so wie es hier geschildert wird, in etwa: „Hey, schau mal, was da drüben passiert. Der war eigentlich bei uns, und jetzt fängt er an, dir die Leute abzuziehen.“
Wahrscheinlich würden die Jünger erwarten, dass Johannes jetzt sagt: „Lass uns mal mit dem reden, so geht das ja nicht. Wir sollten zusammenarbeiten.“ Oder sie würden einen Aktionsplan aufstellen, um den Einfluss zu wahren, neue Marketingmethoden überlegen, um wichtig zu bleiben. So wäre vielleicht die Erwartungshaltung gewesen.
Aber Johannes reagiert anders. Ich reiße das am Anfang nur kurz an, weil wir später auf seine Reaktion zurückkommen. Johannes knüpft an das erste Kapitel an, wo er schon einmal mit seinen Jüngern und den Leuten gesprochen hat, in Johannes 1, Vers 19. Dort weist er darauf hin und sagt: „Ich bin nicht der Messias, ich bin nicht der, auf den ganz Israel wartet.“ Deshalb ist es okay, wenn man ihm nicht dauerhaft nachläuft.
Und es knüpft an das Zweite an, was er dort ausführlich ausgeführt hat: „Ich bin der Vorbereiter für den, um den es geht. Ich bin der Wegbereiter.“ Er bringt ein neues Bild ein, das wir mit einer Trauzeugin vergleichen können. Ich sage bewusst „Trauzeugin“, weil die Männer das heutzutage, glaube ich, nicht mehr so leben. Bei den Damen ist es häufiger so, dass die Trauzeugin bei der Hochzeitsvorbereitung unterstützt und alles herrichtet. Die Männer sind da oft dankbar, wenn sie aus der Nummer raus sind.
Damals war das anders. Da war nämlich der Freund des Bräutigams verantwortlich für die Hochzeitsvorbereitung. Das war eher Männersache. Johannes vergleicht sich mit so jemandem, der die Hochzeit vorbereitet. Um den geht es nicht an dem Tag. Es geht um Braut und Bräutigam.
Das ist es, was Johannes klar macht: Er steht nicht im Mittelpunkt. Es geht um den Bräutigam, um dieses Lamm Gottes, das er in Johannes 1 angerissen hat. Deshalb freut er sich, wenn die Braut zum Bräutigam kommt, und er will sie nicht abspenstig machen.
Johannes ist also nicht der Trauzeuge, der bei der Hochzeit sitzt und denkt: „Boah, hättest du doch mich genommen!“, sondern er freut sich, dass die Braut zu Jesus geht.
Jetzt ist Johannes nicht naiv. Naiv in dem Sinne, dass er einfach lockerlässig seine Schäfchen irgendwelchen anderen hinterherlaufen lässt. Er positioniert sich gegen falsche Lehren, zum Beispiel in Matthäus 3 oder gegen die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer. Johannes weiß durchaus, dass es Leute gibt, die falschen Einfluss auf seine Schäfchen ausüben könnten.
Aber er vertraut Jesus. Und ja, natürlich, du sagst: „Klar vertraut er Jesus, sehr sogar.“ Aber warum tut er das? Er führt das später deutlicher aus.
Wenn du Leute auf dich Einfluss ausüben lässt, triffst du jedes Mal die Entscheidung, ob du ihnen vertraust – bewusst oder unbewusst. Manchmal ist es ein längerer Prozess, manchmal eine unbewusste Entscheidung.
Wenn du dir zu deinem Geburtstag ein 60-Euro-Argentinisches, handgezüchtetes, gestreicheltes Steak holst und es zubereitest, entscheidest du dich, wem du rezeptmäßig vertraust. Vielleicht deiner Mutter, die Ahnung hat, vielleicht deinem Metzger oder jemandem, der im Internet ein 20-Minuten-Video hochgeladen hat, wie man es zubereitet.
Du vertraust darauf, dass es gelingt, wenn du dich daran hältst. Erst wenn es fertig ist, weißt du, ob es gelungen ist oder nicht. Bei sechzig Euro kann das eine schmerzhafte Angelegenheit werden.
Wenn wir das schon bei so kleinen Dingen tun – und ich weiß, dass es Leute gibt, die viel Zeit darauf verwenden, die richtige Zubereitungsmethode zu finden –, wie viel mehr sollten wir uns überlegen, wem wir Vertrauen schenken, wenn es um die Frage geht, wo wir unsere Ewigkeit verbringen?
Wie viel mehr sollten wir sehr genau darauf achten, ob es wirklich jemand ist, der qualifiziert ist, darüber eine Aussage zu treffen? Ganz ehrlich: Wer mir bisher nur die Dr. Oetker Fertigpizza serviert hat, dem werde ich eher nicht vertrauen, wenn es darum geht, wie ich den besten Pizzateig hinbekomme. Da gehe ich zu Frank.
Wenn ich die Frage habe über die Ewigkeit, will ich wissen, ob derjenige, der hier eine Aussage trifft, wirklich Ahnung davon hat. Und das ist der Punkt, den Johannes jetzt machen wird.
Das letzte Mal hat er den Fokus auf die Opfer- und Messiasrolle von Jesus gelegt, warum die Leute ihm nachfolgen sollen. Jetzt legt er den Fokus auf die Qualifikation von Jesus, warum Menschen ihm ihr Vertrauen schenken sollen, weil Jesus ganz anders ist als alles, was bisher da war.
Johannes 3, Vers 31 ist die Antwort, die Johannes gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass es der andere Johannes ist, nämlich der Evangelist, denn im Johannes-Evangelium ist oft nicht ganz klar, wo wörtliche Rede aufhört und wo der Evangelist Johannes Kommentar abgibt.
Ich mache es mir einfach und sage, es ist Johannes, der das äußert. Welcher genau, lasse ich offen.
Ich glaube, hier kommt eine wichtige Information über Jesus, warum wir ihm vertrauen können und warum Johannes kein Problem hat, dass seine Schäfchen ihm weglaufen.
Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen. Er verkündet das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an.
Doch wer seine Botschaft angenommen hat, bestätigt damit, dass das, was Gott sagt, wahr ist. Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte. Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
Kurze Vorbemerkung: Die Wahrheit über die Ewigkeit und das Leben nach dem Tod muss offenbart werden. Wir haben keine Chance, selbst hineinzuschauen, weil uns diese Welt verborgen ist.
Es ist, als stünden wir vor einem dicken Vorhang und könnten nicht sehen, was dahinter ist. Nur wenn uns jemand erzählt, was dahinter ist, können wir eine Ahnung bekommen, wie es dort aussieht.
Das ist, was die Bibel meint, wenn sie von Offenbarung spricht. Übrigens ist dieser Vorhang für uns Menschen erst einmal Gott. Deshalb muss uns Gott offenbart werden, deshalb muss uns die Ewigkeit offenbar werden, weil sie uns hier erst einmal verborgen ist.
Und jetzt haben wir das ganze Alte Testament, eine lange, lange Geschichte, in der Gott anderen Menschen Dinge offenbart hat, die hinter dem Vorhang liegen: wie er ist, wie wir in diese Ewigkeit kommen können und wie es dort aussieht. Aber immer nur Häppchen für Häppchen, ganz kleine Fensterchen, durch die jemand mal hineinschauen konnte.
Die Liste der Zeugen Gottes, kluger Lehrer, Leute, die Einfluss hatten in ihrem Volk und wirklich gute Hirten waren, ist faszinierend und lang: Noah, Abraham, Joseph, Mose, Josua, Samuel, David, Hiskia, Jesaja, Josia, Jeremia, Esther, Nehemia und viele mehr.
Menschen, die Gottes Wahrheit offenbart und weitergegeben haben, bei denen Wissen zu finden war und die andere geprägt haben. Am Ende dieser Kette steht Johannes der Täufer.
Auch er hatte Einblicke, was kommt, wie der Weg in die Ewigkeit, wie der Weg in diese Welt, die wir von hier nicht sehen können, möglich ist.
Aber keiner von ihnen war hinter dem Vorhang. Keiner von ihnen ist hinter dem Vorhang gegangen und zurückgekommen. Jeder von ihnen konnte diese Offenbarungen nur weitergeben, weil es ihm selbst jemand erzählt hat – durch Träume, Visionen, Erscheinungen oder andere Dinge. Weil Gott ihnen irgendwo begegnet ist und ihnen ein Stück weit etwas sichtbar gemacht hat von dem, was da ist.
So zieht sich diese ganze Liste durch die Bibel mit diesen großen Männern Gottes.
Jetzt macht Johannes aber hier einen Punkt mit Jesus. Er sieht das völlig anders.
Mit Jesus bricht etwas völlig Neues herein. Hier ist nicht mehr jemand, dem jemand anderes erzählt hat, wie es hinter dem Vorhang aussieht und der durch Löcher vielleicht eine Kleinigkeit sehen konnte.
Hier kommt jemand von hinter dem Vorhang in unsere Welt hinein. Hier kommt Gott selbst aus der Ewigkeit in unser Leben hinein. Hier kommt der Himmlische in das Irdische, hier kommt der Ewige in das Endliche hinein.
Hier bricht etwas völlig Neues an.
Hier steht nicht mehr ein Mensch wie du und ich, der nur diese Welt kennt und beschreiben kann, was er hier erlebt. Hier steht auf einmal jemand, der aus der anderen Welt kommt, jemand, der aus der ewigen Welt kommt.
Mit Jesus kommt die Ewigkeit zu uns.
Jesus ist nicht aus demselben Holz geschnitzt wie du und ich, und er ist auch nicht aus demselben Holz geschnitzt wie Abraham, Mose, David und Josia. Nein, er ist anders, von einer ganz anderen Qualität.
Nicht ein weiterer in dieser langen Liste wichtiger Leute Gottes, die nur weitergeben konnten, was ihnen selbst jemand erzählt hat.
Hier kommt Jesus, der die Grenzen aufbricht, die zwischen uns und der ewigen Welt liegen. Jemand, der aus der ewigen Welt kommt, der es erlebt hat, der es weiß und uns sagen kann, wie der Weg dahin aussieht.
Die Ewigkeit kommt in die Endlichkeit.
Mit Jesus wird es anders.
Gott macht sich aus der Ewigkeit auf den Weg in die Vergänglichkeit, um uns den Weg in die Ewigkeit zu zeigen.
Wenn ihr eine Mathe-Schulaufgabe schreibt – vielleicht ist das bei euch schon der Fall, und wenn ihr im Studium seid, wird das noch mehr –, dann passiert davor eine Sache: Man spekuliert, was drankommt.
Jeder hat irgendwie eine Ahnung und eine Idee, was wahrscheinlich Thema ist. Wenn ihr später im Studium seid, ist ein Indikator, was die letzten Male dran war, und dann kommt vielleicht was anderes oder Ähnliches.
Jeder hat irgendeine Idee und spekuliert darüber. Vielleicht lernst du danach.
Wenn aber dein Lehrer sagt: „Die linearen Gleichungen würde ich mir diese Woche noch mal genauer anschauen“, dann machst du eines: Du schaust dir die Woche lineare Gleichungen an.
Warum? Das ist derjenige, der die Schulaufgabe erstellt. Der hat wirklich Ahnung, was drankommt. Der spekuliert nicht mehr nur, sondern gibt dir wahrscheinlich einen Hinweis.
So ist der Unterschied: Jesus ist nicht mehr einfach jemand von uns, der nur ein paar Ideen weitergeben kann über die Ewigkeit.
Er ist der Ewige.
Er ist der, der aus diesem ewigen Leben kommt.
Und wenn er uns jetzt Auskunft über die Ewigkeit und den Weg dorthin gibt, dann gibt es nur eine kluge, schlaue Reaktion: Auf ihn hören, so wie du oft einem Mathelehrer hörst, wenn er dir sagt: „Wir lernen diese Woche lineare Gleichungen.“
Alles andere ist naiv und dumm, wenn du es nicht tust.
So sieht es aus, wenn Jesus kommt.
Wenn er der ist, der aus der Ewigkeit kommt, dann hat er Ahnung, uns das weiterzugeben.
Und das ist die Aussage, die Johannes hier trifft.
Er sagt: Hier kommt jemand, der redet nicht mehr einfach nur von dem, was wir hier sehen.
Hier kommt jemand, der die Ewigkeit selbst erlebt hat, der daraus kommt und uns sagen kann, wie wir dahin zurückkommen.
Wir wären dumm, wenn wir nicht auf ihn hören würden.
Wir wären verloren, wenn er nicht durch diesen Vorhang hindurchgekommen wäre, um uns diesen Weg zu zeigen.
Wir hätten keine Ahnung, wie wir dahin gelangen könnten.
Es ist dieses gigantische Vorrecht, dass Jesus diese Erde betritt, um uns zu zeigen, wie der Weg in die Ewigkeit geht.
Es ist noch ein Vers drin, der vielleicht den einen oder anderen herausfordert: „Gott gibt ihm den Geist in Fülle.“
Was ist damit gemeint?
Ich glaube, das heißt, alle anderen Propheten und so weiter konnten nur stückweit etwas zeigen von Gottes Heilsweg und von Gottes Heilsoffenbarung.
Mit Jesus kommt die vollständige, vollkommene Wahrheit in unser Leben und in unsere Welt hinein.
Hier ist nicht mehr nur Stückwerk, hier ist Vollständigkeit.
Und zweitens: Die anderen waren alle imperfekte Menschen, die Einfluss auf uns haben konnten, Menschen, deren Leben nicht immer hundertprozentig mit dem übereinstimmte, was sie erzählt haben – David als bestes Beispiel.
Mit Jesus kommt der, der das perfekte, vollständige, vom Geist bestimmte Leben lebt und sichtbar macht, wie Wahrheit und Leben in Perfektion zusammenkommen.
Das nur als Erwähnung.
Wie reagieren wir auf diese Offenbarung?
Wie ich am Anfang erwähnt habe, entscheiden wir ständig, ob wir Leuten vertrauen oder nicht.
Wenn dir dein Metzger empfiehlt, dein 60-Euro-Steak auf einer Kerntemperatur von maximal 65 Grad zu grillen, und du der Überzeugung bist: „Viel hilft viel“ und machst 100 Grad, dann wird das nicht gut.
Für die, die nicht so viel Ahnung haben, wird das eher zur Schuhsohle – eine sehr zähe Angelegenheit.
Warum?
Weil du dich dagegen entschieden hast, dem zu vertrauen, der Ahnung davon hat.
Du hast dich entschieden, es selbst besser zu wissen als jemand, der es schon ein paar Mal gemacht hat.
Das Steak verbrannt – nicht so wild, in einem Jahr vergessen.
Aber wenn du dich entscheidest, es selbst besser zu wissen als der, der aus der Ewigkeit kommt, wie du in die Ewigkeit kommst, dann wirst du auch die Folgen davon erleben.
Und das ist, was der letzte Vers beschreibt.
Aber wer jetzt denkt, wir sind am Ende der Predigt, es kommt noch ein Rücksprung – Vorwarnung –, das ist, was der letzte Vers in unserem Abschnitt beschreibt:
„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Es ist so simpel und auch so schwer.
Die Frage deiner Ewigkeit hängt daran, ob du dem vertraust, der aus der Ewigkeit kommt, oder ob du meinst, es selbst besser zu wissen.
Das ist, was Vers 36 sagt.
Aber Moment, sagst du vielleicht, da steht doch: Wer Jesus ungehorsam ist, wer ihm nicht gehorcht, ewige Verlorenheit. Dann doch vielleicht bei einer kleinen Sünde? Wenn ich nicht ganz die Wahrheit zu Mama und Papa gesagt habe und Jesus kommt wieder, zack, vorbei, ich kann im Keller suchen gehen, aber die sind alle nicht mehr da und ich bin allein zu Hause. Ist das das, was hier gemeint ist?
Nein.
Ganz kurzer Exkurs: Das Wort, das hier verwendet wird, spricht immer, wenn es in der Bibel und im Neuen Testament verwendet wird, von einem ungehorsamen Gegenüber Gott, seinem Wort, seinem Evangelium und seinem Sohn.
Wer jetzt wissen will, wie es heißt: Es ist „apeitheo“ und hat eine sehr häufige Verwendung im Kontrast zum lebendigen Glauben.
Beispiel gefällig? Apostelgeschichte 14, Verse 1 bis 2. Ich nehme jetzt die Elberfelder Übersetzung, weil die anderen schon in der Übersetzung das reinarbeiten, was das Wort sagen will, aber hier wird es deutlicher:
Apostelgeschichte 14,1-2: Paulus predigt das Evangelium. Es geschah aber zu Ikonion, dass sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen und so redeten, dass eine große Menge sowohl von Juden als auch von Griechen glaubten – ähnlich wie hier bei Johannes. Die eine Seite glaubt.
Was ist aber die andere Seite? Vers 2: Die anderen Juden, die nicht gehorchen wollten, reizten und erbitterten die Seelen derer aus den Nationen gegen die Brüder.
In deiner Übersetzung steht vielleicht „die Juden, die nicht glauben wollten“. Das Wort wird aber eigentlich mit „gehorchen“ übersetzt, also wörtlich.
Ich denke, diese Verse in Apostelgeschichte helfen uns, was gemeint ist.
Dieses Gehorchen hat nicht mit einer einzelnen kleinen äußerlichen Tat zu tun, sondern mit der Frage, ob ich dieser Heilsoffenbarung Gottes mein Vertrauen schenke und ihr dadurch gehorche, oder ob ich mich bewusst entscheide, es selbst besser zu wissen.
Ob ich, wenn Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, sage: „Nein, ich habe einen anderen.“
Es ist Ungehorsam gegenüber Gottes Heilsbotschaft, Ungehorsam gegenüber dem Sohn Gottes in einer bewussten Ablehnung dessen, wie Gott sein Heil offenbart hat.
Es ist bewusste Ablehnung von Jesus Christus und seinem Evangelium.
Und im Gegensatz dazu steht der Glaube, den man auch mit Vertrauen übersetzen kann.
Wir haben einen Parallelvers, der übrigens viel mit der Erzählung von vor zwei Wochen mit Nikodemus zu tun hat: Johannes 3, Vers 18.
Dort steht Ähnliches: Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist damit schon verurteilt, denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist Gottes eigener Sohn.
Wir haben hier eine Doppelbedeutung:
Wer Jesus nicht vertraut, bleibt in dem Elend dieser Welt, die unter Gottes Zorn steht.
Wer Jesus vertraut, dass er der ist, der aus der Ewigkeit kommt und den Weg dahin zurück zeigen kann, hat ewiges Leben jetzt, heute schon.
Deine Ewigkeit wird hier und jetzt entschieden.
Dein Platz, wo du die Ewigkeit zubringst, wird heute entschieden an der Frage, ob du Jesus vertraust, ob du ihm vertraust, dass es stimmt, was Jesus sagt, ob du ihm vertraust, dass er zeigen kann, wie dieser Weg in die Ewigkeit funktioniert, wie wir zurückkommen können.
Wer es nicht tut, bleibt unter Gottes Zorn.
Es ist eine bewusste Entscheidung, dem Ewigen nicht zu vertrauen, und es ist Gottes Gnade, dem Ewigen zu vertrauen.
Wir alle kennen die Situation: Man kennt die Wahrheit, weiß, was für ein geniales Angebot Jesus hier eigentlich liefert. Es kommt nicht darauf an, dass ich mir vor Gott wieder etwas gerechterarbeite, sondern weil Jesu Angebot gerade ist, dass er das Lamm Gottes ist, das die Sünden der Welt trägt.
Wir kennen das, wir erzählen anderen davon weiter.
Und wir haben so viel Frustration, weil es uns vorkommt, als würden sie mit Scheuklappen durch diese Welt rennen und an dieser Wahrheit vorbeilaufen.
So wie wenn du als Elternteil deinem dreijährigen Kind sagst: „Lang nicht an die Herdplatte!“ und es noch einmal richtig hinweist, obwohl es vorher schon wusste, dass es nicht gut ist.
So wirkt das manchmal, wenn wir anderen von Jesus’ Schönheit erzählen, von der Liebe, von der Hingabe, von dem Opfer, das er für sie und uns gebracht hat, von dem Angebot, heute ewiges Leben zu haben – und keine Reaktion ist.
Der Text beschreibt, dass das Realität ist.
Vers 27 heißt es erst einmal, dass ein Mensch nichts nehmen kann, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben wird.
Wir können Menschen nicht zu Nachfolgern machen, weder von uns noch von Jesus.
Wir können sie vielleicht zu Lämmlingen machen – das haben Diktaturen immer geschafft, die hinterherrennen, weil sie gehorchen müssen – aber wir können nicht ihre Herzen dazu prägen, dass sie uns oder Jesus wirklich hinterhergehen.
Das andere ist Vers 32, wo das auch noch einmal aufgerissen wird: Jesus berichtet von dem, was er in der Ewigkeit gesehen hat, und die Reaktion, die du erfährst, hat Jesus erfahren.
Niemand nimmt sein Zeugnis an.
Wir haben hier die größte Dramatik dieser Welt:
Gott selbst kommt aus der Ewigkeit, um uns zu beschreiben, wie wir in die Ewigkeit kommen können.
Und ein Großteil der Menschen sagt: „Interessiert mich nicht, glaube ich nicht, ich weiß es besser.“
Warum?
In 1. Korinther 2, Vers 14 beschreibt Paulus eine wichtige Sache, die durchaus auch in die Theologie von Johannes hier hineinpasst:
1. Korinther 2,14: Ein Mensch, der Gottes Geist nicht hat, lehnt ab, was vom Gottes Geist kommt. Er hält es für Unsinn und ist nicht in der Lage, es zu verstehen, weil ihm ohne den Geist Gottes das nötige Urteilsvermögen fehlt.
Dass Menschen diese geniale Wahrheit, dass Jesus wirklich aus der Ewigkeit kommt und der Weg dahin zurück ist, nicht annehmen, liegt daran, dass ihre Herzen so steinhart sind, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Schönheit dieser Nachricht zu erkennen.
Es ist nicht rational.
Das ist keine Sache, die du mit Argumenten vom Tisch wischen kannst.
Das heißt nicht, dass Argumente keine Rolle spielen, aber es ist keine reine Faktensache.
Es ist eine geistliche Sache.
Und was der Text in Korinther sagt, passt in das ganze Kapitel von Johannes drei:
Wenn Gottes Geist nicht Herzen aufbricht, wird keine Veränderung passieren.
Das gilt für diese grundsätzliche Wahrheit, ob Menschen zum ewigen Leben kommen.
Und das ist die Realität, die wir sehen.
Jeder von uns hat mit Menschen Kontakt gehabt, die so viel verstanden haben und es nicht angenommen haben.
Und es ist auch die Realität, die uns manchmal betrifft, wenn wir uns wünschen, dass Menschen, die das schon angenommen haben, mehr in Gottes Bild verwandelt werden und ihm nachfolgen.
Wir können es nicht mit Gewalt produzieren.
Glauben und Vertrauen, die notwendig sind, sind eine tiefe Sache des Herzens, unseres Inneren.
Das heißt nicht, dass der Verstand außen vor ist, aber es heißt, dass es unsere Herzen mittrifft.
Ich kann mich nicht zwingen, jemandem zu vertrauen.
Ich kann mir das zwar vornehmen, aber ob ich wirklich vertraue, ist eine Herzenssache.
Hier muss Gott wirken.
Gute Taten kann ich selbst produzieren, Äußerlichkeiten kann ich schaffen, veränderte Herzen nicht.
Das wäre entmutigend, wenn es dabei stehenbleiben würde.
Aber Vers 33 sagt, dass Vers 32 eine Übertreibung war.
Warum?
Vers 32 sagt: Niemand nimmt es an.
Vers 33 sagt: Doch, wer seine Botschaft angenommen hat.
Warum?
Weil Vers 32 auf den natürlichen Menschen blickt, auf den, wie wir von der Erde sind.
Und da ist keiner, der diese Botschaft annimmt.
Aber es gibt Menschen, die sie annehmen, sagt Vers 33.
Sie bringen damit zum Ausdruck, dass es natürlich stimmt, was Gott über die Ewigkeit erzählt, weil sie ihr Vertrauen hineinsetzen.
Es ist wie, wenn ich mich an die Anweisung des Metzgers halte, dann sage ich auch: Es stimmt, was er sagt, ich vertraue ihm.
So bestätigen wir, dass es wahr ist, was Gott sagt.
Das ist eine Randbemerkung für das komplizierte Teil hier.
Warum kommen aber Menschen zu der Annahme dieser Botschaft?
Vers 35 gibt uns die Antwort: Weil der Vater den Sohn liebt und alles in seine Hand gegeben hat.
Jetzt sagst du: „Ja schön, aber das Gericht und Ähnliches hat er auch in seine Hand gegeben.“
Ich glaube nicht, dass Johannes hier das Gericht im Blick hat, sondern ich glaube, dass Vers 35 auf Vers 27 zurückschaut, wo Johannes der Täufer sagt, dass sich niemand irgendetwas nehmen kann, außer Gott gibt es.
Selbst Jesus könnte sich keine Nachfolger nehmen, wenn Gott die Herzen nicht erweckt.
Wir können uns keine Leute schaffen, die der Wahrheit glauben, wenn Gott es nicht erweckt.
Aber Gott tut es.
Das hat er auch vorher im Gespräch mit Nikodemus schon beschrieben, in Johannes 3, Vers 8:
„Der Wind weht, wo er will, du hörst sein Rauschen, aber wo er kommt und wohin er geht, weißt du nicht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Die Bibel sagt uns nicht genau, warum der eine Mensch zum Glauben findet und der andere nicht.
Aber sie sagt, dass Menschen zum Glauben finden, weil Gottes Geist wirkt.
Wir sehen die Auswirkung, wir wissen nicht, wie es passiert.
Aber wir stellen fest, dass Menschen auf einmal erkennen, wer Jesus wirklich ist, zu ihm umkehren, ihr Vertrauen auf ihn setzen und ihm nachfolgen.
Wir stellen fest, dass Gott dabei ist, seinem Sohn eine Braut zusammenzustellen.
Dass Menschen ihre Herzen aufbrechen.
Dass ihnen vielleicht nach Jahren, vielleicht aber auch plötzlich, wo sie nie von Jesus gehört haben, auf einmal klar und bewusst wird: Es ist Wahrheit, dass ihnen Jesus in seiner ganzen Größe und Schönheit als der Ewige vor Augen steht, und sie kehren um zu ihm, setzen ihr Vertrauen in ihn.
Wir können darüber spekulieren, was da genau im Hintergrund passiert.
Das ist so in etwa, wie wenn wir darüber spekulieren, wo der Wind herkommt.
Wir können einfach staunend davorstehen und uns darüber freuen, dass Gott das tut.
Und wenn du heute hier bist, wenn für dein Leben gilt, dass du dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt hast, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dass er diesen Weg in die Ewigkeit Gottes erklären kann und er selbst der Weg ist, dann ist das eine Aussage, dass Gott an deinem Herzen gearbeitet hat.
Dass Gott dein Herz längst aufgebrochen hat und dir diese Wahrheit offenbart hat.
Dass Gott dein Herz aufgebrochen hat, dass du die Schönheit Gottes sehen kannst, dass du heute ewiges Leben hast und heute hier und jetzt schon zu dieser Braut Jesu gehörst, die ihm eines Tages in der Ewigkeit heiraten wird – so wird sie beschrieben in der Offenbarung.
Wenn wir Menschen prägen wollen, dann kann Zwang nicht viel bewirken.
Denn es geht in erster Linie nicht um rationale Argumente und das Gewinnen von Diskussionen, sondern wir haben nur eine Chance:
Wir verkündigen Jesus, weisen auf ihn hin und beten und flehen vor Gott, dass er die Herzen dieser Menschen aufbricht.
Wir akzeptieren Gottes Zeitplan und Gottes Wege, die er mit den Menschen geht.
Vielleicht sitzt du hier und sagst: „Puh, ich bin auf der Seite, wo ich das nicht glauben kann.“ Dann habe ich einen Rat:
Bitte Gott, dass er dein Herz öffnet.
Gott hört so ein Gebet gern und lässt sich gerne bitten.
Deshalb flehe ihn an, bitte ihn darum, wenn du heute hier sitzt und Menschen im Blick hast, für die du schon lange ringst, dass sie diesen Weg Jesu nehmen, dass sie ihn als die Wahrheit in ihrem Leben anerkennen.
Ringe vor Gott, dass er ihre Herzen aufbricht.
Und tue das Ganze in der Haltung von Johannes dem Täufer, um auf ihn zurückzukommen.
Wenn du verstanden hast, wer Jesus ist, tritt an die Seite und freue dich, dass die Braut des Bräutigams größer, schöner und vielfältiger wird.
Wenn du Einfluss auf Menschen verlierst, weil der Einfluss von Jesus in ihrem Leben größer wird, ist dein Job getan.
Der Job von Johannes war getan, als die Menschen anfingen, Jesus nachzulaufen.
Gott verwendet auch heute noch andere Menschen, um uns zu Jesus zu führen.
Er verwendet heute noch Menschen, um uns im Glauben weiterzuführen.
Aber unser Job ist es, Menschen zu Jesus zu führen, sie vor ihn zu bringen, an die Seite zu treten und uns zu freuen, wenn diese Braut schöner, herrlicher und gewaltiger wird.
Gott hat die Möglichkeit, Einfluss im Leben anderer Menschen auszuüben, und er tut das bei jedem von uns – vielleicht bei deinen Freunden, deinen Kindern, deinen Arbeitskollegen, vielleicht auch von der Kanzel und anderen Orten.
Dann haben wir genau eine Sache zu tun: Diese Menschen zu Jesus zu bringen.
Dann haben wir genau eine Sache zu tun: Daran zu arbeiten, dass wir in ihrem Leben immer unwichtiger werden und Jesus immer wichtiger wird.
Meine Kinder sind noch sehr jung, aber ich bin mir über eine Sache sehr sicher.
Ich ringe darum und bete, dass Gott ihre Herzen aufbricht.
Ich bin mir sicher: Wenn sie zwanzig sind, muss ich ziemlich unwichtig in ihrem Leben sein und Jesus wichtig, damit sie ihm nachfolgen und ihm gehören.
Es geht nicht darum, dass sie ihr Leben leben, wie ich es mir wünsche.
Es geht darum, dass sie Jesus kennen und mit ihm leben.
Er ist der Weg in die Ewigkeit, nicht ich.
Wenn du Menschen zu Jesus führst, dann führst du sie in die Ewigkeit.
Wenn du sie zu dir führst – in deine Methoden, Werke und alles Mögliche –, dann bringt das Ganze nichts.
Ich muss unwichtiger werden, Jesus größer.
Gott verwendet heute Menschen noch, um andere zu prägen.
Aber er tut es, indem sie diese Menschen zu ihm bringen.
Du kannst dich entscheiden, wie du Menschen prägst: Ob sie dir folgen und du frustriert und bitter wirst, wenn du in ihrem Leben plötzlich keine Rolle mehr spielst und vielleicht sogar deine von Gott gegebene Aufgabe hier auf der Welt erledigt ist.
Oder du kannst Menschen zu Jesus bringen und dich freuen, wenn du merkst, wie Jesus in ihrem Leben immer wichtiger, größer, schöner und herrlicher wird.
Wenn du dich fragst, welchen Leuten du dein Vertrauen schenkst, dass sie Einfluss in deinem Leben haben dürfen, dann gebe ich dir eine Prüffrage mit:
Führen dich diese Leute zu Jesus?
Führt ihr Input dazu, dass Jesus in deinem Leben größer, schöner, herrlicher und wichtiger wird?
Führt ihr Einfluss in deinem Leben dazu, dass du Jesus mehr liebst oder dass du abhängig von ihnen wirst?
Stell dir diese Fragen bei den Leuten, von denen du dich beeinflussen lässt.
Es ist nicht falsch, dass uns Leute beeinflussen.
Ich glaube, es ist der Weg, den Gott seit jeher gewählt hat, durch den wir geprägt werden.
Aber der Einfluss muss immer dazu führen, dass der, der aus der Ewigkeit kommt, größer wird und ewige Wahrheit spricht.
Mit Jesus betritt der Ewige die Endlichkeit.
Himmel und Erde berühren sich.
Er offenbart nicht nur den Weg in die Ewigkeit, er ist es sogar.
Das ist gemeint, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen.
Denn wir wissen, was heute nicht so stark behandelt wurde, weil Johannes es in seinem anderen Gespräch behandelt hat: Dass er das Lamm Gottes ist, das unsere Sünde wegnimmt.
Ob du ihm und seiner Heilsoffenbarung vertraust oder sie ablehnst, entscheidet heute hier und jetzt über deine ewige Zukunft.
Die Frage hängt nicht daran, wie gut du bist, wie hübsch du bist oder was du geleistet hast.
Die Frage hängt nur an einer Sache: Vertraust du Jesus? Glaubst du ihm?
Wenn das der Fall ist, dann sagt unser ganzer Abschnitt eine riesengroße Wahrheit:
Dann hast du hier, heute und jetzt ewiges Leben, weil es an dem hängt, der aus der Ewigkeit kommt.
Dann gehörst du zu der Braut, die dem Bräutigam begegnen wird.
Dann gehörst du zu denen, die Gott in die Hände seines Sohnes gegeben hat.
Dann gehörst du zu dieser Braut, die der Vater dem Sohn zubereitet.
Warum?
Weil Jesus nicht einfach losgerannt ist in diese Welt, um sie zu retten, und der Vater gesagt hat: „Na ja, mach mal halt mit.“
Nein, weil es Gottes Plan war.
Weil er seinen Sohn liebt.
Weil er diese Braut liebt und sie seinem Sohn zuführen will.
Amen.
Die Jünger von Johannes sind a) vergesslich und b) bemerken, dass die Zahl der Menschen, die Johannes folgen, zurückgeht. Wenn man es im modernen Begriff ausdrückt: Die "Influencer"-Zahlen von ihm sinken. Für diejenigen, die mit dem Begriff „Influencer“ nichts anfangen können, das sind einfach Menschen, die andere prägen und Einfluss haben.
Die Jünger sehen, dass die Anzahl der Menschen, auf die Johannes Einfluss hat, abnimmt. Jemand anderes läuft ihm den Rang ab. Daraufhin kommen sie zu Johannes. So wie es hier geschildert wird, scheint die Botschaft zu sein: „Hey, schau mal, was da drüben passiert! Der war eigentlich bei uns, und jetzt zieht er dir plötzlich die Leute ab.“
Wahrscheinlich hätten die Jünger von Johannes erwartet, dass er jetzt sagt: „Lass uns mal mit dem reden, so geht das ja nicht. Wir sollten zusammenarbeiten!“ Oder sie hätten einen Aktionsplan erwartet, um den Einfluss zu wahren, neue Marketingmethoden zu entwickeln oder ähnliches, um weiterhin wichtig zu bleiben. Das wäre vielleicht die übliche Erwartungshaltung gewesen.
Aber Johannes reagiert anders.
Ich werde das am Anfang nur kurz anreißen, weil wir später noch auf seine Reaktion zurückkommen. Johannes knüpft an das erste Kapitel an, wo er schon einmal mit seinen Jüngern und den Leuten gesprochen hat. In Johannes 1,19 weist er darauf hin und sagt: „Ich bin nicht der Messias, ich bin nicht der, auf den ganz Israel wartet.“ Deshalb ist es in Ordnung, wenn nicht alle dauerhaft ihm nachlaufen.
Er knüpft auch an das zweite Kapitel an, das er dort ausführlich ausgeführt hat: „Ich bin der Vorbereiter für den, um den es geht. Ich bin der Wegbereiter.“ Dabei bringt er ein neues Bild ein, das wir mit einer Trauzeugin vergleichen können. Ich sage bewusst „Trauzeugin“, weil Männer das heutzutage wohl nicht mehr so leben. Bei den Frauen ist es häufiger so, dass die Brautjungfern oder Trauzeuginnen bei der Hochzeitsvorbereitung unterstützen und alles herrichten. Die Männer sind da oft dankbar, wenn sie aus der Nummer raus sind.
Damals war das noch ein bisschen anders. Da war nämlich der Freund des Bräutigams für die Hochzeitsvorbereitung verantwortlich – das war eher Männersache.
Johannes vergleicht sich also mit jemandem, der die Hochzeit vorbereitet. Dabei geht es an diesem Tag nicht um ihn selbst, sondern um Braut und Bräutigam.
Und genau das macht Johannes klar: Er steht nicht im Mittelpunkt. Es geht um den Bräutigam, um das Lamm Gottes, das er in Johannes 1 angesprochen hat. Deshalb freut er sich, wenn die Braut zum Bräutigam kommt. Er will sie nicht abspenstig machen.
Johannes ist also nicht der Trauzeuge, der bei der Hochzeit sitzt und denkt: „Boah, hättest du doch mich genommen!“ Stattdessen freut er sich, dass die Braut zu Jesus geht.
Jetzt ist Johannes nicht naiv. Er ist nicht naiv in dem Sinne, dass er einfach lockerlässig seine Schäfchen irgendjemandem nachlaufen lassen würde. Er positioniert sich klar gegen falsche Lehre, wie ihr zum Beispiel in Matthäus 3 oder bei der Selbstgerechtigkeit der Pharisäer nachlesen könnt.
Johannes weiß sehr wohl, dass es Leute gibt, die einen falschen Einfluss auf seine Schäfchen ausüben könnten. Aber er vertraut Jesus. Und ja, natürlich sagt ihr jetzt: Klar vertraut er Jesus, sehr sogar. Aber warum tut er das? Das führt er später noch deutlicher aus.
Wenn du Leute auf dich Einfluss nehmen lässt, triffst du jedes Mal die Entscheidung, ob du ihnen vertraust – bewusst oder unbewusst. Manchmal ist es ein längerer Prozess, manchmal eine unbewusste Entscheidung.
Wenn du dir zu deinem Geburtstag ein 60 Euro teures, drei Jahre gereiftes, argentinisches, handgezüchtetes und gestreicheltes Steak holst, entscheidest du beim Zubereiten, wem du rezeptmäßig vertraust. Vielleicht deiner Mama, die Ahnung davon hat, vielleicht deinem Metzger oder jemandem, der im Internet ein 20-Minuten-Video hochgeladen hat, wie du es zubereiten musst.
Aber du vertraust darauf, dass es gelingt, wenn du dich daran hältst. Und du weißt erst, wenn das Steak fertig ist, ob es gelungen ist oder nicht. Bei 60 Euro kann das eine schmerzhafte Angelegenheit sein.
Wenn wir das schon bei so kleinen Dingen tun – und ich weiß, dass es Leute gibt, die viel Zeit darauf verwenden, sich zu entscheiden, was die richtige Zubereitungsmethode ist – wie viel mehr sollten wir uns überlegen, wem wir Vertrauen schenken, wenn es um die Frage geht, wo wir unsere Ewigkeit verbringen?
Wie viel mehr sollten wir da sehr genau darauf achten, ob es wirklich jemand ist, der qualifiziert ist, darüber eine Aussage zu treffen.
Ganz ehrlich: Wer mir bisher nur die Dr. Oetker Fertigpizza serviert hat, dem werde ich eher nicht vertrauen, wenn es darum geht, wie ich den besten Pizzateig hinbekomme. Da gehe ich lieber zu Frank.
Wenn ich die Frage habe, wie es mit der Ewigkeit aussieht, will ich wissen, ob derjenige, der hier eine Aussage trifft, wirklich Ahnung davon hat.
Und das ist der Punkt, den Johannes jetzt machen wird. Das letzte Mal hat er den Fokus auf die Opfer- und Messiasrolle von Jesus gelegt und erklärt, warum die Leute ihm nachfolgen sollen.
Jetzt legt er den Fokus auf die Qualifikation von Jesus, also darauf, warum Menschen ihm ihr Vertrauen schenken sollen – weil Jesus ganz anders ist als alles, was bisher da war.
Johannes 3,31 enthält die Antwort, die Johannes gibt. Ich denke, dass es Johannes selbst ist. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass es der andere Johannes ist, nämlich der Evangelist. Im Johannes-Evangelium ist oft nicht ganz klar, wo die wörtliche Rede aufhört und wo der Evangelist Johannes seinen Kommentar abgibt.
Ich mache es mir einfach und nehme an, dass es Johannes ist, ohne näher zu bestimmen, welcher von beiden gemeint ist. Ich glaube, hier kommt eine wichtige Information über Jesus zum Ausdruck: Warum wir ihm vertrauen können und warum Johannes kein Problem damit hat, dass seine Schäfchen ihm nachlaufen.
Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der vom Himmel Kommende steht über allen. Er verkündet das, was er gesehen und gehört hat. Doch keiner nimmt seine Botschaft an.
Wer seine Botschaft angenommen hat, bestätigt damit, dass das, was Gott sagt, wahr ist. Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte. Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
Kurze Vorbemerkung: Die Wahrheit über die Ewigkeit und das Leben nach dem Tod muss offenbart werden, denn wir haben keine Möglichkeit, selbst hineinzuschauen. Diese Welt ist uns verborgen. Es ist, als stünden wir vor einem dicken Vorhang und könnten nicht sehen, was dahinter liegt. Nur wenn uns jemand erzählt, was sich dahinter befindet, können wir eine Ahnung davon bekommen, wie es dort aussieht.
Genau das meint die Bibel, wenn sie von Offenbarung spricht. Übrigens ist es Gott, der diesen Vorhang für uns Menschen zunächst verbirgt. Deshalb muss uns Gott offenbart werden, und deshalb muss uns die Ewigkeit offenbar werden, denn hier auf der Erde ist sie uns zunächst verborgen.
Im Alten Testament finden wir eine lange Geschichte, in der Gott anderen Menschen Dinge offenbart hat, die hinter dem Vorhang liegen. Er zeigte, wie er ist, wie wir in die Ewigkeit gelangen können und wie es dort aussieht. Doch diese Offenbarungen waren nur kleine Häppchen, ganz kleine Fensterchen im Vorhang, durch die jemand vielleicht einmal hineinschauen konnte.
Die Liste der Zeugen Gottes ist faszinierend und lang. Es sind kluge Lehrer, einflussreiche Persönlichkeiten in ihrem Volk und gute Hirten, die Gottes Wahrheit offenbart und weitergegeben haben. Unter ihnen sind Noah, Abraham, Joseph, Mose, Josua, Samuel, David, Hiskia, Jesaja, Josia, Jeremia, Esther, Nehemia und viele mehr. Diese Menschen hatten Wissen, das sie weitergaben und mit dem sie andere prägten.
Am Ende dieser Kette steht Johannes der Täufer. Auch er erhielt Einblicke darin, was kommen wird, wie der Weg in die Ewigkeit und in diese Welt, die wir von hier aus nicht sehen können, möglich ist. Doch keiner von ihnen war selbst hinter dem Vorhang. Niemand ist hinter dem Vorhang gegangen und zurückgekehrt.
Jeder von ihnen konnte diese Offenbarungen nur weitergeben, weil sie ihnen selbst jemand erzählt hatte – durch Träume, Visionen, Erscheinungen oder andere Mittel. Gott war ihnen irgendwo begegnet und hatte ihnen ein Stück weit gezeigt, was sich dahinter verbirgt. So zieht sich diese ganze Liste von großen Männern Gottes durch die Bibel.
Johannes macht hier einen entscheidenden Punkt in Bezug auf Jesus und sieht die Situation völlig anders. Mit Jesus bricht etwas völlig Neues herein. Es geht nicht mehr um jemanden, dem jemand anderes erzählt hat, wie es hinter dem Vorhang aussieht, und der vielleicht durch kleine Löcher eine Kleinigkeit erkennen konnte.
Hier kommt jemand von hinter dem Vorhang in unsere Welt hinein. Gott selbst tritt aus der Ewigkeit in unser Leben. Der Himmlische kommt in das Irdische, der Ewige tritt in das Endliche ein. Etwas völlig Neues beginnt.
Es steht nicht mehr ein Mensch wie du und ich da, der nur diese Welt kennt und nur beschreiben kann, was er hier erlebt. Plötzlich steht jemand vor uns, der aus der anderen Welt kommt, jemand aus der ewigen Welt.
Mit Jesus kommt die Ewigkeit zu uns. Jesus ist nicht aus demselben Holz geschnitzt wie du und ich. Er ist auch nicht wie Abraham, Mose, David oder Josia. Nein, er ist anders, von einer ganz anderen Qualität.
Er ist nicht nur ein weiterer in der langen Liste wichtiger Menschen Gottes, die lediglich weitergeben konnten, was ihnen erzählt wurde. Hier kommt Jesus, der die Grenzen aufbricht, die zwischen uns und der ewigen Welt liegen. Er kommt aus der ewigen Welt, hat sie erlebt, weiß Bescheid und kann uns sagen, wie der Weg dorthin aussieht.
Die Ewigkeit tritt in die Endlichkeit ein. Mit Jesus wird alles anders. Gott macht sich aus der Ewigkeit auf den Weg in die Vergänglichkeit, um uns den Weg in die Ewigkeit zu zeigen.
Wenn ihr eine Mathe-Schulaufgabe schreibt – vielleicht ist das bei euch schon der Fall, und es wird mehr – und wenn ihr im Studium seid, wird es noch mehr. Dann passiert vorher eine Sache: Es wird spekuliert, was drankommt. Jeder hat irgendwie eine Ahnung und eine Idee, was wahrscheinlich Thema ist.
Wenn ihr später im Studium seid, ist ein Indikator, was in den letzten Prüfungen dran war. Dann könnte jetzt vielleicht etwas anderes oder Ähnliches drankommen. Jeder hat irgendeine Idee und spekuliert darüber. Vielleicht lernst du danach gezielt.
Wenn aber dein Lehrer sagt: „Die linearen Gleichungen würde ich mir diese Woche noch einmal genauer anschauen“, dann machst du das. Du schaust dir in der Woche die linearen Gleichungen an. Warum? Weil das derjenige ist, der die Schulaufgabe erstellt. Der hat wirklich Ahnung, was drin vorkommt. Er spekuliert nicht mehr nur, sondern war wahrscheinlich nett zu dir und hat dir einen Hinweis gegeben.
So ist der Unterschied: Jesus ist nicht mehr einfach jemand von uns, der nur ein paar Ideen über die Ewigkeit weitergeben kann. Er ist der Ewige. Er ist der, der aus diesem ewigen Leben kommt. Wenn er uns jetzt Auskunft über die Ewigkeit und den Weg dorthin gibt, dann gibt es nur eine kluge, schlaue Reaktion: ihm zuhören. So wie man oft einem Mathelehrer zuhört, wenn er sagt: „Wir lernen diese Woche lineare Gleichungen.“
Alles andere ist, ganz ehrlich, naiv und dumm, wenn man es nicht tut. So sieht es aus, wenn Jesus kommt. Wenn er aus der Ewigkeit kommende ist, dann hat er Ahnung, uns das weiterzugeben.
Das ist die Aussage, die Johannes hier trifft. Er sagt: Hier kommt jemand, der redet nicht mehr einfach nur von dem Zeug, das wir hier sehen. Hier kommt jemand, der die Ewigkeit selbst erlebt hat, der daraus kommt und uns sagen kann, wie wir dahin zurückkommen.
Wir wären dumm, wenn wir nicht auf ihn hören würden. Wir wären verloren, wenn er nicht durch diesen Vorhang hindurchgekommen wäre, um uns diesen Weg zu zeigen. Wir hätten keine Ahnung, wie wir dahin gelangen könnten.
Es ist dieses gigantische Vorrecht, dass Jesus diese Erde betritt, um uns zu zeigen, wie der Weg in die Ewigkeit geht.
Es gibt noch einen Vers, der möglicherweise für den einen oder anderen eine Herausforderung darstellt: „Gott gibt ihm den Geist in Fülle.“ Was ist damit gemeint?
Ich glaube, dass damit gemeint ist, dass alle anderen Propheten und ähnlichen Personen nur teilweise etwas von Gottes Heilsweg und von Gottes Heilsoffenbarung zeigen konnten. Mit Jesus hingegen kommt die vollständige und vollkommene Wahrheit in unser Leben und in unsere Welt hinein. Hier handelt es sich nicht mehr um Stückwerk, sondern um Vollständigkeit.
Ein weiterer Punkt ist, dass die anderen alle unvollkommene Menschen waren, die dennoch Einfluss auf uns hatten. Es waren Menschen, deren Leben nicht immer hundertprozentig mit dem übereinstimmte, was sie verkündet haben – David ist dafür ein gutes Beispiel.
Mit Jesus kommt derjenige, der das perfekte, vollständige und vom Geist bestimmte Leben lebt. Er macht sichtbar, wie Wahrheit und Leben in Perfektion zusammenkommen. Das sei an dieser Stelle nur erwähnt.
Wie reagieren wir auf diese Offenbarung? Wie ich am Anfang erwähnt habe, entscheiden wir ständig, ob wir Menschen vertrauen oder nicht.
Wenn dir dein Metzger empfiehlt, dein 60-Euro-3H-handgestreicheltes Steak auf einer Kerntemperatur von maximal 65 Grad zu grillen, und du der Überzeugung bist, dass viel hilft viel, und es bei 100 Grad machst, dann wird das Ergebnis nicht besonders gut sein. Für diejenigen, die nicht so viel Ahnung haben, wird das Steak eher in die Kategorie „Schuhsohle“ fallen und sehr zäh werden.
Warum ist das so? Du hast dich dagegen entschieden, dem zu vertrauen, der Ahnung davon hat. Du hast entschieden, es besser zu wissen als jemand, der es schon ein paar Mal gemacht hat. Das verbrannte Steak ist nicht so schlimm, es wird in einem Jahr vergessen sein.
Aber wenn du dich entscheidest, es besser zu wissen als der, der aus der Ewigkeit kommt und dir sagen kann, wie du in die Ewigkeit kommen kannst, dann wirst du auch die Folgen dieser Entscheidung erleben.
Und genau das beschreibt der letzte Vers. Wer jetzt denkt, wir seien am Ende der Predigt, dem sei gesagt: Es kommt noch ein wichtiger Punkt.
Der letzte Vers in unserem Abschnitt lautet: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Johannes 3,36)
Es ist so simpel und gleichzeitig so schwer. Die Frage deiner Ewigkeit hängt daran, ob du dem vertraust, der aus der Ewigkeit kommt, oder ob du meinst, es selbst besser zu wissen.
Das ist, was Vers 36 sagt. Aber Moment, sagst du vielleicht, da steht doch: Wer Jesus ungehorsam ist, wer ihm nicht gehorcht, dem droht ewige Verlorenheit. Bedeutet das dann vielleicht schon bei einer kleinen Sünde, zum Beispiel wenn ich nicht ganz die Wahrheit zu Mama und Papa gesagt habe, dass Jesus dann wiederkommt und ich plötzlich allein zu Hause bin, weil alle anderen nicht mehr da sind? Ist das das, was hier gemeint ist?
Nein, ein kurzer Exkurs: Das Wort, das hier verwendet wird, spricht immer, wenn es in der Bibel und im Neuen Testament vorkommt, von einem ungehorsamen Verhalten gegenüber Gott, seinem Wort, seinem Evangelium und seinem Sohn. Wer jetzt wissen will, wie dieses Wort heißt, es ist „Apatheo“. Dieses Wort wird sehr häufig im Kontrast zum lebendigen Glauben verwendet.
Ein Beispiel dafür findet sich in Apostelgeschichte 14,1-2. Ich nehme jetzt die Elberfelder Übersetzung, weil andere Übersetzungen oft schon interpretieren, was das Wort aussagen will. Hier wird es deutlicher:
Apostelgeschichte 14,1-2: Paulus predigt das Evangelium. Es geschah aber zu Ikonion, dass sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen und so redeten, dass eine große Menge sowohl von Juden als auch von Griechen glaubten. Ähnlich wie hier bei Johannes: Die eine Seite glaubt. Aber wie sieht die andere Seite aus? Vers 2: Die anderen Juden, die nicht gehorchen wollten, reizten und erbitterten die Seelen derer aus den Nationen gegen die Brüder.
In deiner Übersetzung steht vielleicht „die Juden, die nicht glauben wollten“. Das Wort wird aber eigentlich mit „nicht gehorchen“ übersetzt, also wörtlich so wiedergegeben. Ich denke, diese Verse in Apostelgeschichte helfen uns zu verstehen, was gemeint ist.
Dieses „Gehorchen“ hat nichts mit einer einzelnen kleinen äußerlichen Tat zu tun. Es geht vielmehr um die Frage, ob ich dieser Heilsoffenbarung Gottes mein Vertrauen schenke und ihr dadurch gehorche – oder ob ich mich bewusst entscheide, es besser zu wissen.
Ob ich, wenn Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, sage: „Nein, ich habe einen anderen“. Das ist Ungehorsam gegenüber Gottes Heilsbotschaft, Ungehorsam gegenüber dem Sohn Gottes in einer bewussten Ablehnung dessen, wie Gott sein Heil offenbart hat.
Es ist die bewusste Ablehnung von Jesus Christus und seinem Evangelium. Im Gegensatz zu diesem Ungehorsam steht der Glaube, den man auch mit Vertrauen übersetzen kann.
Und wir haben einen Parallelvers, der, wie vieles in diesem Ereignis, zur Erzählung von vor zwei Wochen passt. Es handelt sich um Johannes 3,18, wo Ähnliches ausgesagt wird: Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt; wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt, weil er nicht an den Namen des Sohnes Gottes geglaubt hat.
Hier liegt eine Doppelbedeutung vor: Wer Jesus nicht vertraut, bleibt im Elend dieser Welt, die unter Gottes Zorn steht. Wer aber Jesus vertraut, dass er der aus der Ewigkeit Kommende ist und den Weg dorthin zurück zeigen kann, hat bereits ewiges Leben – jetzt, heute schon. Die Ewigkeit wird ihm hier und jetzt entschieden.
Dein Platz, wo du die Ewigkeit verbringst, wird heute entschieden – an der Frage, ob du Jesus vertraust. Ob du glaubst, dass es stimmt, was Jesus sagt, und ob du ihm vertraust, dass er zeigen kann, wie dieser Weg in die Ewigkeit funktioniert und wie wir zurückkommen können. Wer das nicht tut, bleibt unter Gottes Zorn.
Es ist eine bewusste Entscheidung, dem Ewigen nicht zu vertrauen. Gleichzeitig ist es Gottes Gnade, ihm zu vertrauen. Denn wir kennen alle die Situation: Man kennt die Wahrheit, weiß, was für ein geniales Angebot Jesus hier eigentlich macht. Es kommt nicht darauf an, sich vor Gott durch eigene Werke gerecht zu machen. Jesus bietet an, dass er das Lamm Gottes ist, das die Sünden der Welt trägt.
Wir kennen das und erzählen anderen davon weiter. Doch wir erleben oft viel Frustration, weil es so scheint, als würden sie mit Scheuklappen durch diese Welt rennen und an dieser Wahrheit vorbeigehen. Es ist, als würdest du als Elternteil deinem dreijährigen Kind immer wieder sagen: „Fass nicht an die Herdplatte!“ und es trotzdem nicht hören.
So wirkt es manchmal, wenn wir anderen von der Schönheit Jesu erzählen – von seiner Liebe, seiner Hingabe, dem Opfer, das er für uns gebracht hat, und von dem Angebot, heute ewiges Leben zu haben – und keine Reaktion kommt.
Der Text beschreibt, dass dies die Realität ist. In Vers 27 heißt es zunächst, dass ein Mensch nichts nehmen kann, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben wird. Wir können Menschen nicht zu Nachfolgern machen – weder von uns noch von Jesus. Vielleicht können wir sie zu Lämmlingen machen, so wie es Diktaturen oft schaffen, indem sie Menschen hinterherrennen lassen, weil sie gehorchen müssen. Aber wir können ihre Herzen nicht so prägen, dass sie uns oder Jesus wirklich nachfolgen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Vers 32, der dies noch einmal aufgreift. Jesus berichtet von dem, was er in der Ewigkeit gesehen hat, und von der Reaktion, die er erfahren hat. Niemand nimmt sein Zeugnis an. Hier zeigt sich die größte Dramatik dieser Welt: Gott selbst kommt aus der Ewigkeit, um uns zu erklären, wie wir in die Ewigkeit gelangen können. Doch ein großer Teil der Menschen sagt: „Interessiert mich nicht“, „Ich glaube das nicht“ oder „Ich weiß es besser“.
Warum ist das so? In 1. Korinther 2,14 beschreibt Paulus eine wichtige Sache, die auch gut in die Theologie des Johannes hier passt. Dort heißt es: Ein Mensch, der den Geist Gottes nicht hat, lehnt ab, was vom Geist Gottes kommt. Er hält es für Unsinn und ist nicht in der Lage, es zu verstehen. Ihm fehlt ohne den Geist Gottes das nötige Urteilsvermögen, um diese geniale Wahrheit anzunehmen – nämlich, dass Jesus wirklich aus der Ewigkeit kommt und der Weg zurück dorthin führt.
Das liegt daran, dass ihre Herzen so steinhart sind, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Schönheit dieser Nachricht zu erkennen. Es ist nicht rational. Diese Wahrheit lässt sich nicht einfach mit Argumenten vom Tisch wischen. Das heißt nicht, dass Argumente keine Rolle spielen, aber es ist keine reine Faktensache. Es ist eine geistliche Angelegenheit.
Was der Text im Korintherbrief sagt, passt gut zu dem gesamten Kapitel drei im Johannes-Evangelium: Wenn Gottes Geist nicht die Herzen aufbricht, wird keine Veränderung geschehen. Das gilt für diese grundlegende Wahrheit, ob Menschen zum ewigen Leben kommen.
Das ist die Realität, die wir beobachten. Jeder von uns hat schon Kontakt mit Menschen gehabt, die vieles verstanden haben, es aber nicht angenommen haben. Ebenso erleben wir es manchmal bei uns selbst, wenn wir uns wünschen, dass Menschen, die den Glauben bereits angenommen haben, mehr nach Gottes Bild verwandelt werden und ihm nachfolgen. Doch wir können das nicht mit Gewalt erzwingen.
Glauben und Vertrauen sind tiefgehende Herzensangelegenheiten. Das bedeutet nicht, dass der Verstand außen vor bleibt, aber es betrifft unser Innerstes. Ich kann mich nicht zwingen, jemandem zu vertrauen. Ich kann es mir zwar vornehmen, aber ob ich wirklich vertraue, ist eine Herzenssache – und hier muss Gott wirken.
Gute Taten kann ich selbst hervorbringen, Äußerlichkeiten kann ich selbst schaffen, aber veränderte Herzen nicht. Das wäre entmutigend, wenn es dabei bleiben würde. Doch Vers 33 zeigt, dass Vers 32 eine Übertreibung war.
Warum? In Vers 32 heißt es, niemand nimmt es an. In Vers 33 jedoch steht, dass diejenigen, die seine Botschaft angenommen haben, es auch bestätigen. Vers 32 blickt auf den natürlichen Menschen, auf den Menschen, wie wir von der Erde sind, und dort gibt es niemanden, der diese Botschaft annimmt.
Aber es gibt Menschen, die sie annehmen, heißt es in Vers 33. Diese Menschen drücken damit aus, dass es wahr ist, was Gott über die Ewigkeit sagt, weil sie ihr Vertrauen darauf setzen. Es ist wie bei einer Anweisung des Metzgers: Wenn ich mich an seine Anweisung halte, dann vertraue ich ihm und bestätige damit, dass das, was er sagt, stimmt.
Diese Randbemerkung hilft, den komplizierten Teil hier besser zu verstehen.
Warum kommen Menschen zu der Annahme dieser Botschaft? Vers 35 gibt uns darauf eine Antwort: Weil der Vater den Sohn liebt und alles in seine Hand gegeben hat.
Jetzt könnte man sagen, dass damit das Gericht und Ähnliches gemeint ist. Ich glaube jedoch nicht, dass Johannes das im Sinn hat. Vielmehr denke ich, dass Vers 35 auf Vers 27 zurückblickt, wo Johannes der Täufer sagt, dass sich niemand irgendetwas nehmen kann, außer Gott gibt es.
Selbst Jesus könnte sich keine Nachfolger nehmen, wenn Gott nicht die Herzen erweckt. Wir können keine Menschen dazu bringen, der Wahrheit zu glauben, wenn Gott es nicht bewirkt. Aber Gott tut es. Das hat er auch schon im Gespräch mit Nikodemus in Johannes 3,8 beschrieben: Der Wind weht, wo er will. Du hörst sein Rauschen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.
Die Bibel sagt uns nicht genau, warum der eine Mensch zum Glauben findet und der andere nicht. Aber sie sagt, dass Menschen zum Glauben finden, weil Gottes Geist wirkt. Wir sehen die Auswirkungen, wissen aber nicht genau, wie es passiert.
Wir stellen fest, dass Menschen plötzlich erkennen, wer Jesus wirklich ist. Sie kehren zu ihm um, setzen ihr Vertrauen auf ihn und folgen ihm nach. Wir erkennen, dass Gott dabei ist, seinem Sohn eine Braut zuzubereiten. Menschen öffnen ihre Herzen. Manchmal geschieht das nach Jahren, manchmal aber auch plötzlich, sogar bei denen, die nie von Jesus gehört haben.
Dann wird ihnen klar und bewusst, dass es Wahrheit ist. Jesus steht ihnen in seiner ganzen Größe und Schönheit als der Ewige vor Augen. Sie kehren um, setzen ihr Vertrauen auf ihn.
Wir können darüber spekulieren, was genau im Hintergrund passiert. Das ist etwa so, wie wenn wir darüber spekulieren, woher der Wind kommt. Wir können nur staunend davorstehen und uns freuen, dass Gott das tut.
Wenn du heute hier bist und für dein Leben gilt, dass du dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt hast, dass er der Weg und die Wahrheit des Lebens ist, dann ist das eine wichtige Aussage. Es bedeutet, dass Gott an deinem Herzen gearbeitet hat. Gott hat dein Herz längst aufgebrochen und dir diese Wahrheit offenbart. Er hat dein Herz geöffnet, damit du die Schönheit Gottes sehen kannst.
Das bedeutet auch, dass du heute ewiges Leben hast und bereits hier und jetzt zu der Braut Jesu gehörst, die ihn eines Tages in der Ewigkeit heiraten wird. So wird sie in der Offenbarung beschrieben.
Wenn wir Menschen prägen wollen, kann Zwang nicht viel bewirken. Denn es geht nicht in erster Linie um rationale Argumente oder das Gewinnen von Diskussionen. Wir haben nur eine Chance: Wir verkündigen Jesus, weisen auf ihn hin und beten und flehen vor Gott, dass er die Herzen der Menschen aufbricht. Dabei akzeptieren wir Gottes Zeitplan und die Wege, die er mit den Menschen geht.
Vielleicht sitzt du hier und sagst: „Puh, ich bin auf der Seite, die das nicht glauben kann.“ Dann habe ich einen Rat für dich: Bitte Gott, dass er dein Herz öffnet. Gott hört so ein Gebet gern und lässt sich gerne bitten.
Deshalb flehe ihn an und bitte ihn darum, wenn du heute hier sitzt und Menschen im Blick hast, um die du schon lange ringst. Bitte dafür, dass sie den Weg Jesu nehmen und ihn als die Wahrheit in ihrem Leben anerkennen.
Ring vor Gott, dass er ihre Herzen aufbricht, und tue das Ganze in der Haltung von Johannes dem Täufer, um auf ihn zurückzukommen.
Wenn du verstanden hast, wer Jesus ist, tritt an die Seite und freue dich, dass die Braut des Bräutigams größer, schöner und vielfältiger wird. Wenn du Einfluss auf Menschen verlierst, weil der Einfluss von Jesus in ihrem Leben größer wird, ist dein Job getan. Der Job von Johannes war getan, als die Menschen anfingen, Jesus nachzulaufen.
Gott verwendet auch heute noch andere Menschen, um uns zu Jesus zu führen. Er nutzt Menschen, um uns im Glauben weiterzuführen. Aber unsere Aufgabe ist es, Menschen zu Jesus zu bringen, sie vor ihn zu führen, an die Seite zu treten und uns zu freuen, wenn diese Braut schöner, herrlicher und gewaltiger wird.
Gott hat die Möglichkeit, Einfluss im Leben anderer Menschen auszuüben, und er tut das bei jedem von uns – vielleicht bei deinen Freunden, vielleicht bei deinen Kindern, vielleicht bei deinen Arbeitskollegen oder auch von der Kanzel und anderen Orten. Dann haben wir genau eine Sache zu tun: diese Menschen zu Jesus zu bringen.
Unsere Aufgabe ist es, daran zu arbeiten, dass wir in ihrem Leben immer unwichtiger werden und Jesus immer wichtiger wird. Meine Kinder sind noch sehr jung, aber ich bin mir über eines sehr sicher. Ich ringe darum und bete, dass Gott ihre Herzen aufbricht. Aber ich bin mir sicher: Wenn sie zwanzig sind, muss ich ziemlich unwichtig in ihrem Leben sein und Jesus wichtig, damit sie ihm nachfolgen und ihm gehören.
Es geht nicht darum, dass sie ihr Leben so leben, wie ich es mir wünsche, sondern dass sie Jesus kennen und mit ihm leben. Er ist der Weg in die Ewigkeit, nicht ich.
Wenn du Menschen zu Jesus führst, dann führst du sie in die Ewigkeit. Wenn du sie zu dir führst – in deine Methoden, Werke und alles Mögliche – bringt das Ganze nichts.
Ich muss unwichtiger werden, Jesus größer.
Gott verwendet heute noch Menschen, um andere zu prägen. Aber er tut es, indem diese Menschen die anderen zu ihm bringen.
Du kannst dich entscheiden, wie du Menschen prägst: Ob sie dir folgen und du frustriert und bitter wirst, wenn du in ihrem Leben keine Rolle mehr spielst und vielleicht deine von Gott gegebene Aufgabe hier auf der Welt erledigt ist. Oder du kannst Menschen zu Jesus bringen und dich freuen, wenn du merkst, wie Jesus in ihrem Leben immer wichtiger, größer, schöner und herrlicher wird.
Wenn du dich fragst, welchen Leuten du das Vertrauen gibst, dass sie Einfluss in deinem Leben haben dürfen, gebe ich dir eine Prüffrage mit: Führen dich diese Leute zu Jesus? Führt ihr Input dazu, dass Jesus in deinem Leben größer, schöner, herrlicher, wichtiger und genialer wird? Führt ihr Einfluss in deinem Leben dazu, dass du Jesus mehr liebst oder dass du abhängig von ihnen wirst?
Stell dir diese Frage bei den Leuten, von denen du dich beeinflussen lässt.
Es ist nicht falsch, dass uns Leute beeinflussen. Ich glaube, es ist der Weg, den Gott seit jeher gewählt hat, durch den wir geprägt werden. Aber der Einfluss muss immer zu dem führen, der aus der Ewigkeit kommt und dadurch ewige Wahrheit spricht.
Mit Jesus betritt der Ewige die Endlichkeit, Himmel und Erde berühren sich. Er offenbart nicht nur den Weg in die Ewigkeit – er ist es sogar.
Das ist gemeint, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen, weil wir wissen, was heute nicht so stark behandelt wurde, weil Johannes es in einem anderen Gespräch behandelt hat: dass er das Lamm Gottes ist, das unsere Sünde wegräumt.
Ob du ihm und seiner Heilsoffenbarung vertraust oder sie ablehnst, entscheidet heute hier und jetzt über deine ewige Zukunft.
Die Frage hängt nicht davon ab, wie gut du bist, wie hübsch du bist oder was du geleistet hast. Die Frage hängt nur an einer Sache: Vertraust du Jesus? Glaubst du ihm?
Wenn das der Fall ist, dann sagt unser ganzer Abschnitt eine riesengroße Wahrheit: Dann hast du hier, heute und jetzt ewiges Leben, weil es an dem hängt, der aus der Ewigkeit kommt. Dann gehörst du zu der Braut, die dem Bräutigam begegnen wird. Dann gehörst du zu denen, die Gott in die Hände seines Sohnes gegeben hat. Dann gehörst du zu dieser Braut, die der Vater dem Sohn zubereitet.
Warum? Weil Jesus nicht einfach alleine losgerannt ist in diese Welt, um sie zu retten, und der Vater gesagt hat: Na ja, mach mal halt mit? Nein. Weil es Gottes Plan mit war, weil er seinen Sohn liebt, weil er diese Braut liebt und sie seinem Sohn zuführen will.
Amen.
Wenn du dich fragst, welchen Menschen du dein Vertrauen schenkst und wer Einfluss auf dein Leben haben darf, gebe ich dir eine wichtige Prüffrage mit: Führen dich diese Menschen zu Jesus?
Bringt ihr Einfluss dazu, dass Jesus in deinem Leben größer, schöner, herrlicher, wichtiger und genialer wird? Oder führt ihr Einfluss dazu, dass du von ihnen abhängig wirst, statt Jesus mehr zu lieben?
Stell dir diese Frage bei allen Menschen, die dich beeinflussen. Es ist nicht falsch, von anderen beeinflusst zu werden. Ich glaube, das ist der Weg, den Gott seit jeher gewählt hat, damit wir geprägt werden. Aber dieser Einfluss muss immer zu dem führen, der aus der Ewigkeit kommt und ewige Wahrheit spricht.
Mit Jesus betritt der Ewige die Endlichkeit, Himmel und Erde berühren sich. Er offenbart nicht nur den Weg in die Ewigkeit, er ist sogar dieser Weg. Das ist gemeint, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen.
Heute wurde das nicht so stark behandelt, weil Johannes es in einem anderen Gespräch ausführlich erklärt hat: Jesus ist das Lamm Gottes, das unsere Sünde wegräumt. Ob du ihm und seiner Heilsoffenbarung vertraust oder sie ablehnst, entscheidet hier und jetzt über deine ewige Zukunft.
Diese Entscheidung hängt nicht davon ab, wie gut du bist, wie hübsch du bist oder was du geleistet hast. Die Frage ist einzig: Vertraust du Jesus? Glaubst du ihm?
Wenn das der Fall ist, dann sagt unser ganzer Abschnitt eine riesengroße Wahrheit: Du hast hier und heute ewiges Leben, weil es an dem hängt, der aus der Ewigkeit kommt. Dann gehörst du zu der Braut, die dem Bräutigam begegnen wird. Du gehörst zu denen, die Gott in die Hände seines Sohnes gegeben hat. Du gehörst zu dieser Braut, die der Vater für den Sohn zubereitet.
Warum? Weil Jesus nicht einfach allein in diese Welt losgerannt ist, um sie zu retten, und der Vater gesagt hat: „Na ja, mach mal halt mit.“ Nein, es war Gottes Plan. Er liebt seinen Sohn und er liebt diese Braut. Er will sie seinem Sohn zuführen. Amen.