
Jetzt dürft ihr die Bibel aufschlagen, Philippabrief, Kapitel 3. Wir predigen gerade eine kleine Predigtreihe zu unserem Gemeindeleitbild, besonders für die Gäste. Dieses Gemeindeleitbild ist überschrieben mit dem Wort „Ehre“. Jeder, der der deutschen Sprache einigermaßen mächtig ist, weiß, dass „Ehre“ vier Buchstaben hat. Jeder dieser Buchstaben steht für einen besonderen Bereich unseres Gemeindelebens oder unseres Denkens über Gemeinde.
Heute Morgen haben wir schon einige davon erwähnt. Das war das E für „erreichen“. Letzten Sonntag hat euch Herr Thomas gezeigt, wie man Heimat finden kann und auch anderen helfen kann, Heimat zu finden. Heute Morgen geht es um das R, und das steht für „reifen“.
Ich lese zunächst im Philippabrief, Kapitel 3, Vers 15, damit ihr wisst, warum ich diesen Abschnitt gewählt habe: „Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein.“ (Philipper 3,15) Dieser Satz hat mich angesprochen, und ich dachte: Aha, da steht das zum Reifen. Diese Leute sind gereift, und die, die gereift sind, sollen so gesinnt sein.
Wenn man das so liest, stellt man sich die Frage: Was meint er mit „so gesinnt“? Es ist ja ganz logisch, dass er damit all das meint, was er vorher gesagt hat. Das fasst er mit diesem Satz zusammen. So, wie er es in den Versen zuvor beschrieben hat, so reift man.
Ich lese jetzt einen Abschnitt ab Vers 7, und wir werden dann Stück für Stück einige Kennzeichen geistlicher Reife miteinander betrachten.
Philipper 3,7: "Was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet. Ja, wahrlich, ich achte es alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um dessen willen habe ich alles eingebüßt, und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne."
Soweit zunächst einmal. Wir lesen später weiter.
Wir sind als Christen nicht vollkommen. Ich hoffe, dass wir so nüchtern sind, wenn wir an uns selbst denken. Aber wir jagen, wie Paulus später sagen wird, der Vollkommenheit nach. Wir legen nicht einfach die Hände in den Schoß und sagen: "Na ja, nobody is perfect, so ist das eben." Stattdessen jagen wir diesem Herrn nach, um ihn zu ehren.
Wir sind neue Kreaturen geworden, als wir Christen wurden. Wir haben ein neues Herz bekommen. Christus wohnt in unseren Herzen, und wir haben das Verlangen, nach Heiligkeit zu streben und Jesus ähnlicher zu werden. Wir haben eine neue Gesinnung, nämlich die Gesinnung Christi Jesu.
Wir wissen, dass es keine Verdammnis mehr gibt für die, die in Christus sind. Wir haben völlige Vergebung, wir sind gerecht gemacht in Christus. All das ist uns bewusst. Dennoch – und gerade weil wir uns dessen so bewusst sind – merken wir, wie anfällig wir für Sünde sind. Denn wir haben, wie die Bibel es nennt, ein Fleisch, das heißt ein menschliches Wesen im Körper, in der Seele und im Denken, das unerlöst ist, das noch nicht erlöst ist.
Wir sind noch, wie wir sind. Am Tag meiner Bekehrung war ich weder äußerlich noch innerlich ein vollkommen anderer Mensch, der nicht mehr zur Sünde fähig gewesen wäre. Und dennoch – oder gerade deswegen, weil wir das spüren – jagen wir dieser Vollkommenheit nach, um Gott zu verherrlichen.
Damit zeigen wir auch, dass wir errettet sind. Ein Mensch, der errettet ist und nicht Jesus ähnlicher werden will, der dieser Vollkommenheit nicht nachjagt, ist entweder nicht gerettet oder er hat vieles Wichtige nicht verstanden.
So strecken wir uns also aus nach geistlicher Reife. Nun sehen wir uns einige Abschnitte in diesem Text an, die uns zeigen, was geistliche Reife bedeutet.
Ich habe eben gelesen, wo Paulus sagt: „Ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Jesu Christi.“ Das ist das erste Merkmal, das ich nennen möchte: Jesus Christus ist mein Ein und Alles.
Paulus sagt, alles, was vorher Bedeutung hatte – sei es für meine Gerechtigkeit, mein Image oder meine berufliche Karriere – ist im Vergleich zu diesem Herrn, der das alles weit überragt, nicht mehr bedeutsam. Er ist unsere große Freude geworden, unsere Liebe, unser Thema und unser Dreh- und Angelpunkt.
Ich wünsche mir, dass es bei uns so ist wie bei Wilhelm Busch. Ihr kennt die Geschichte vielleicht – ich meine nicht den Humoristen, sondern natürlich den Pfarrer aus Essen, der immer von Jesus redete. Zwei Kumpels unterhielten sich und sagten zueinander: „Der Busch ist ganz in Ordnung, aber er hat einen Vogel, er redet immer von Jesus.“ Während sie das besprachen, kam Busch um die Ecke, sprach die beiden an und im zweiten Satz redete er schon wieder von Jesus. Der eine stupste den anderen an und sagte: „Siehst du, ich habe es dir ja gesagt, der hat einen Vogel.“
Geschwister, ich möchte, dass Jesus unser Thema ist und dass man uns das anmerkt. Als ich frisch verliebt war und das so die Runde machte, sagte ein lieber Bruder aus einem bestimmten Zusammenhang zu mir: „Jetzt darfst du es aber aus den Knopflöchern gucken, dass du hier gern hast.“ Ich habe mich redlich bemüht, dass man das spürt. Und Geschwister, ich wünsche mir, dass es uns aus allen Knopflöchern rausschaut, dass wir Jesus lieben und dass er unser Ein und Alles ist.
Ein wesentliches Kennzeichen geistlicher Reife ist nicht, dass ich viel weiß, alles unterscheiden kann und alle möglichen Theologien kenne. Das mag alles gut und nützlich sein, ist aber keine Reife. Reife beginnt zunächst damit, dass Jesus mein Ein und Alles ist, dass ich ihn liebe.
In Vers 8 steht von der alles übertreffenden Erkenntnis Jesu Christi. Das griechische Wort, das hier verwendet wird, bedeutet keine Erkenntnis, die rein kopfmäßig ist – so nach dem Motto: Jetzt weiß ich Punkt eins, zwei, drei und jetzt bin ich informiert. Vielmehr ist es ein Erkennen, das aus Erfahrung und Begegnung geboren ist. Wir sind also nicht Menschen, die viel über Jesus wissen, sondern die ihn kennen. Das ist ein großer Unterschied.
Jesus ist mein Thema – nicht ich selbst, meine Ehre, meine Anstrengung oder meine Gerechtigkeit. Wie Paulus es im Kapitel 1, Vers 21 sagt: „Christus ist mein Leben.“
Geschwister, das wünsche ich uns allen: Dass das nicht nur theoretisch bejaht wird, sondern dass es uns – darf ich es noch einmal so sagen – aus allen Knopflöchern rausschaut: Jesus ist mein Thema, er ist mein Leben, er ist meine große Freude.
Man könnte es auch mit dem Thema des Philipperbriefes sagen. Jeder gute Bibelleser weiß, was das Thema des Philipperbriefes ist: „Freut euch!“ Amen! Und dass das spürbar wird.
Schaut also: Das erste Kennzeichen geistlicher Reife ist ein Mensch, für den Jesus das Ein und Alles ist. Jesus ist die Freude seines Lebens.
Wir lesen weiter, Vers neun:
Und in ihm erfunden werden, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt – also aus der Anstrengung, aus dem Nachweis: „Hey, was bin ich doch für ein toller Bursche“ – sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens.
Er sagt, ich will nicht meine Gerechtigkeit haben. Ich will mir nicht dauernd auf die Schulter klopfen und sagen: Lieber Gott, jetzt bist du bestimmt stark beeindruckt von mir. Es besteht ein so himmelweiter Unterschied zwischen dem, was wir tun, und dem, was er tut, dass all unser Tun ihn niemals beeindrucken kann.
Wenn wir meinen, wir könnten Jesus beeindrucken durch das, was wir tun oder eben nicht mehr tun, dann sind wir ganz falsch gewickelt. Das Einzige – oder soll ich sagen: der Einzige – der Gott beeindruckt, ist Jesus. Und da, wo er dein Thema ist, da, wo deine Hoffnung auf ihn gesetzt ist, auf ihn allein, da ist Gott, wenn man das so sagen darf, beeindruckt.
Viele von uns kennen die Geschichte, die Jesus erzählt, dass da ein Pharisäer und ein Zöllner miteinander in den Tempel gingen, um zu beten. Der Pharisäer stellte sich vorne hin und brüstete sich: „Lieber Gott, ich sage es jetzt mit meinen Worten: Bei mir hast du einen ganz tollen Fang gemacht. So einen wie mich gibt es nicht so oft. Ich bete und ich faste und ich spende. Außerdem kann ich mich ausdrücken, ich kann schön beten, ich kann schöne Worte machen – nicht so wie der da hinten, der stammelt nur irgendwas daher und ist außerdem sehr unqualifiziert, theologisch sowieso. Und schau dir noch sein Leben an!“
Manchmal sind wir vielleicht in der Gefahr, ein bisschen eher wie der Pharisäer zu sein. Dass wir ganz beeindruckt sind von uns selbst und unserer Frömmigkeit, unserem Wachstum und unserer Reife.
Aber Paulus sagt: Meine Reife besteht darin, dass ich – und er war da schon ziemlich lange gläubig – nicht meine Gerechtigkeit habe, sondern die, die aus Christus kommt. Denn alle Forderungen des Gesetzes, also zum Beispiel des Alten Testaments, und auch die Forderungen, die Jesus gesagt hat, überfordern uns.
Wenn ich versuchen wollte, Gott durch das Erfüllen von Gesetzen zu beeindrucken, dann würde das Dilemma immer größer werden. Ich würde immer mehr scheitern, schon mal an so ganz kleinen Aufgaben wie: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Machst du das gut in deinem Job diese Woche? Hm, versuch es mal, und dann wirst du merken, wie wenig du es kannst.
Paulus sagt uns hier deutlich: Ich leite meine Reife nicht davon ab, dass ich mir einbilde, ein ganz toller Christ zu sein, sondern dass ich meine ganze Hoffnung auf die Gerechtigkeit setze, die am Kreuz für mich erworben wurde.
Da lernen wir, unsere Hoffnung alleine auf ihn zu setzen, was unser Heil und unsere Nachfolge angeht. Oder wie es hier so schön am Ende von Vers 9 ausgedrückt ist: die Gerechtigkeit aus Gott, die kommt aus ihm hervor. Das ist seine ureigenste Domäne. Ich darf gerecht gemacht sein aus Christus.
Und dann wachsen wir in der Erkenntnis unserer selbst, und die ist nicht sehr schmeichelhaft. Ein Christ wächst in der Erkenntnis seiner eigenen Sündhaftigkeit, und umso mehr wird er seine ganze Hoffnung auf Christus setzen können. Denn je länger er Christ ist und je näher er Jesus kommt, desto deutlicher wird ihm, wer er ist in Gottes Augen – und das fällt nie gut aus.
Da brauche ich eine Hoffnung, die über meine eigene moralische Anstrengung weit hinausgeht. Ich werde lernen, von der Gnade Gottes alleine zu leben. Etwas anderes habe ich nicht, was mich vor Gott gerecht macht.
Geistliche Reife hat also nichts mit meinem Wissen und meinem Können zu tun, sondern mit meiner Liebe zu Jesus und damit, dass ich meine ganze Hoffnung auf die Gerechtigkeit setze, die in Christus Jesus geschenkt ist.
Paulus bleibt an dieser Stelle nicht stehen, sondern fährt im Vers 10a fort: „um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung.“
Es gibt Christen, die bleiben einfach stehen und sagen: „Ja, wir Christen sind ja so schlecht, und ich bin ein verdorbener Sünder. In meinem Fleisch wohnt nichts Gutes, Amen.“ Das ist ihr ganzes Evangelium. Doch das ist ein jämmerliches Evangelium. Deshalb geht es hier weiter. Das ist der dritte Schritt oder das dritte Kennzeichen geistlicher Reife: Ich will Christus erkennen und die Kraft seiner Auferstehung.
Für mich ist das das eigentliche große Wunder am Evangelium: dass die Kraft, die Jesus aus dem Grab geholt hat, in meinem Leben wirksam wird. Damit ich nicht bleiben muss, wie ich bin. Damit Neues entsteht. Aber es ist eben seine Kraft, sein Wunder – nicht mein Wunder.
Christen verstehen, dass nur seine Kraft mich retten kann von der ewigen Verlorenheit. Und nur seine Kraft kann mich heiligen, mich Jesus ähnlicher machen. Viele Christen haben im Galaterbrief, Kapitel 2, Vers 20, unglaublichen Trost gefunden und gewissermaßen die Entdeckung eines geistlichen Geheimnisses gemacht. Wir zitieren diesen Vers immer wieder mal.
Wer näher dazu lesen möchte, sollte die Bücher von Iain Thomas lesen. Er war der Gründer der Fackelträger-Bewegung, auch Cape and Ray Bewegung genannt. Iain Thomas liefert eine großartige Auslegung zu Galater 2,20.
Dort steht: „Ich bin mit Christus gekreuzigt.“ Das heißt, ich habe das alte Leben abgelegt. Ich will nicht mehr den alten Schmutz leben. Ich will auch nicht mehr in meiner eigenen Gerechtigkeit leben. Ich will nicht mehr in meiner eigenen moralischen Kraft leben, um mich zu verändern. Sondern ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir.
Ich erinnere mich noch gut, wie mir das eines Tages aufging. Das sind geistliche Geheimnisse, die dir kein Prediger ins Herz legen kann. Das muss Christus selbst dir offenbaren. Es ist ein Geheimnis zwischen ihm und uns. Es ist seine Sache, uns den Vorhang wegzuziehen, damit wir das erfassen und daraus lernen zu leben: Christus lebt in mir.
Ich merke in meinem Leben – und ich bin ja schon seit vielen Jahren Christ, sogar seit mehreren Jahrzehnten –, dass ich darauf reduziert werde: eher in mir habe ich nichts, ich habe überhaupt nichts im Griff. Aber Jesus lebt in mir. Das ist meine große Hoffnung und meine große Freude. Und dann bekommt er auch alle Ehre. So ist es richtig.
Das ist das dritte Kennzeichen geistlicher Reife: Wir lernen, aus der Kraft zu leben, die Christus in mir wirkt.
Versteht: Das ist schon wieder nichts für mich. Manche, die über geistliche Reife nachdenken, denken dabei an ehrwürdige Herren oder Schwestern, die toll beten können, im Glauben erfahren sind, auf alles eine Antwort haben und bei jeder Bibelstelle, die wir nennen, gleich sagen können, wie es steht – und zwar nach Luther, Elberfelder und Schlachter in einer Reihe.
Reife ist ein wunderbarer Schatz, aber was im Kopf ist, ist nicht unbedingt Reife. Geistliche Reife hat nichts damit zu tun, dass ich mir etwas auf mein Konto schreiben könnte, sodass man mich bewundert. Vielmehr ist sie meine große Freude, mein Thema, meine Gerechtigkeit. Und ich lebe aus der Kraft seiner Auferstehung, die mich allein ändern kann.
Jetzt könnten wir den Armen sagen: „Hey, super, toll!“ Aber damit hätte ich euch um zwei weitere wichtige Kennzeichen betrogen. Diese sind ganz entscheidend und passen mir jedenfalls von meiner Natur her nicht, vielleicht anderen schon.
Denn der Satz geht weiter, Vers 10: „um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung“ – Galater 2,20 – ganz toll! Und „die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichförmig werde“. Das klingt jetzt nicht ganz so attraktiv. Es klingt nicht lustig und auch nicht siegreich. Es klingt nicht so, als würde der Mensch sagen: „Ey, genau davon habe ich immer geträumt, genau das wollte ich immer.“
Aber wir müssen daran denken: Jesus hat gelitten. Er ist in allen Dingen versucht worden, genau wie du und ich. Es kann nicht anders sein, als dass Jesus uns auf diesen Weg mitnimmt. Wenn er in allem gelitten hat, dann nimmt er seine Kinder mit auf den Wegen und sagt: „Ich bin euch nur vorangegangen, aber ihr folgt mir nach.“ Und dann ist der Weg, den wir erleben, auch kein anderer.
Christsein bedeutet, um Jesu Willen auch zu leiden. Ich leide zum Beispiel ganz besonders an der Versuchung zur Sünde. Das ist für mich ein Leiden. Ich hätte das gerne abgestellt. Ich habe schon manchmal gesagt: „Herr, wie gern wäre ich schon im Himmel, wo es das nicht mehr gibt.“ Aber ich leide daran und bleibe dabei: „Herr, ich will, wie wir es vorhin sehr schön gesungen haben, dieser Versuchung nicht nachgeben. Ich will den geistlichen Kampf kämpfen, auch wenn er mir gar nicht passt.“
Jesus hat in der Anfechtung gelitten. Im Garten geht es ihm an die Substanz: „Herr, am liebsten hätte ich, dass dieser Kelch an mir vorübergeht.“ Und woran der Christ aber noch mehr leidet, an der Versuchung, ist an sich selbst – an seinem Ich. Ich meine das ganz große ICH, drei Großbuchstaben.
Als wir uns taufen ließen, sagen wir das jedes Mal, wenn jemand ins Taufbecken steigt: Ja, er ist mit Christus gestorben, er hat dem alten Leben ade gesagt. Ja gut, das ist sehr wichtig. Aber es gibt ein Leben nach der Taufe. Ich hätte es beinahe unglücklicherweise gesagt, aber das wäre jetzt ein bisschen makaber. Es gilt ja, dieses Leben zu bekräftigen, das ich im Glauben für mich erfasst habe.
Als wir uns taufen ließen, haben wir gesagt: Es geht jetzt nicht mehr um mich. Und ich habe in einem Kommentar der Wuppertaler Studienbibel, in der Auslegung zu den Briefen an die Philipper und Kolosser, folgenden Satz gelesen – hört gut zu: Der Autor sagt, wir sind beim Erfassen des Evangeliums in erschreckender Weise im Ich haften stecken geblieben. Unser Ich-Leben wurde nicht überwunden, wir sind nicht wirklich erlöst. Die befreiende Hingabe an Jesus, dieses stürmische, vom eigenen Ich fortdrängende Verlangen hin zu ihm, haben wir zu wenig aufgenommen. Darum ist das Christsein oft so matt, ohne Kraft und ohne Sieg.
Das war für mich ein sehr nachdenklicher Satz. Er sagt: Ja, wir haben die Erlösung erfasst, toll! Jesus hat die Sünde vergeben, ich bin im Himmel, ewiges Leben, alles gut. Aber er sagt auch: Wir sind im Ich haften stecken geblieben. Also es geht um mich. Ich bin erlöst, habe Vergebung der Sünden, komme mal in den Himmel und habe jetzt Jesus bei mir. Aber es ging ja darum, dass mein Leben verändert wird, dass ich seinem Tode ähnlich werde.
Jesus hat radikal bis zum Äußersten Nein zu sich gesagt. Nein zu dem, was er wollte, sofern es im Gegensatz zum Willen Gottes stand. Jesus hat Nein zu sich gesagt und lieber sich zurückgestellt, um das Beste der anderen zu suchen. Jesus hat sich konsequent nicht in den Vordergrund gestellt.
Und in diesen Herausforderungen stehen wir in der Familie und in der Gemeinde. Da wird unser Ich deutlich. Da kommt mir irgendwas in den Sinn, jemand nervt mich, regt mich auf, und der will nicht so, wie ich will. Dann gibt es Knatsch, und es regen sich Dinge in uns. Wir werden ärgerlich, zornig, vielleicht sogar hasserfüllt. Wir erheben uns und schauen sogar milde lächelnd auf die, die geistlich so unreif sind. Und schon wird unser Ich ganz groß auf den Thron gestellt.
Nein zu sagen zu dem, was ich will, um das Beste des anderen zu suchen, ist ein Zeichen geistlicher Reife. Paulus sagt das hier: Ich will seinem Tode gleichgestaltet werden. Das sind also Menschen, die nichts aus sich machen, die es ertragen, wenn sie belächelt, verachtet und schlecht behandelt werden. Wenn man ihnen über das Hauptwerk etwas sagt. Und da, wo es zur Konfrontation zwischen meinem Willen und deinem Willen kommt, geben sie gerne nach und suchen das Beste des Anderen.
Geistliche Reife – ich sage es bewusst noch einmal – ist keine Frage, ob du 800 Bücher von ehrenwerten Theologen im Schrank hast. Ich wünsche dir, dass du sie hast und von mir aus sogar auswendig kennst. Aber entscheidend, hat mal ein Fußballtrainer gesagt, ist das, was auf dem Platz passiert. Entscheidend sind wir im Leben. Ob ich da bereit bin, Nein zu mir zu sagen, mit dieser Terminologie: mein Ich in den Tod zu geben, es zurückzustellen, um Christus zu ehren und den anderen in den Vordergrund zu stellen.
Ich habe euch das ab und zu mal zitiert, was mir ein alter Bruder gesagt hat: Viele Christen wollen zum Kreuz, aber nicht ans Kreuz. Und das ist ein himmelweiter Unterschied. Solange ich nur zum Kreuz komme, wo ich meine Sünden, meine Zweifel, meine Probleme, meine Sorgen und meine Vergangenheit loswerde, ist das gut. Jesus ruft uns dazu. Und wenn wir dann aber wieder weggehen und sagen: „Oh toll, das bin ich alles los, jetzt geht die Party ab, jetzt ist tolles Christsein“, dann bin ich ganz schief gewickelt.
Dort gehöre ich hin, mit Christus eins gemacht, nicht mehr lebe ich für mich und mein Recht, meine Ehre, meinen Willen, meine Empfindlichkeit und meine Verletzlichkeit, sondern ich lebe für Christus.
Übrigens, für die Freunde sprachlicher Genauigkeit: Schaut mal, in Vers 10 steht doch am Ende „indem ich seinem Tod gleichförmig werde“. Und im Vers 21 kommt dieses Wort „gleichförmig“ noch mal vor. Philipper 3,21: „der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so dass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit.“
Das kommt mal, das ist jetzt noch nicht der Fall. Ich habe für mich da auf das Skript geschrieben: Nur wenn unser Leben seinem Tod gleichgestaltet wird, wird es auch in der Herrlichkeit mit ihm gleichgestaltet. Ich kann nicht eines ohne das andere haben.
Herr, den Himmel will ich, aber nur den Weg dahin will ich nicht. Ich will das Leben aus dir, aber ich will nicht mir selber sterben. Ich möchte lauter Freude haben, die du schenkst, aber das Leiden, das die Nachfolge mit sich bringt, das ertragen andere wahrscheinlich besser als ich. Ich versuche mich damit.
Ein Kennzeichen geistlicher Reife ist, mit ihm eins zu sein – auch in seinem Tod.
Und das letzte Kennzeichen geistlicher Reife, das er erwähnt, steht in Philipper 3,11: „damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.“ Das ist ebenfalls ein Kennzeichen geistlicher Reife.
Ich habe das Ziel, eines Tages bei Jesus zu sein. Danach sehne ich mich, dorthin will ich gelangen. Das ist mein ganz großes Ziel. Jesus kommt wieder – auch für mich. Ich freue mich auf Jesus.
Diese Freude hat nichts mit Lebensmüdigkeit zu tun, sondern mit der Freude an ihm. Jesus ist mein Ziel. Dort werde ich seiner Herrlichkeit gleichförmig, wie wir es eben gelesen haben.
Paulus sagt dann im Vers 12: „Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet sei, ich jage aber nach, dass ich es irgendwie ergreifen möge.“ Also dorthin will ich gelangen, zu diesem großen Ziel.
War das ein fünftes Kennzeichen geistlicher Reife? Er sehnte sich danach, bei Jesus zu sein. Er freut sich auf die Wiederkunft und darauf, mit Jesus eines Tages für alle Zeit vereint zu sein.
Bevor ich die Schlussfolgerungen ziehe und noch einige praktische Dinge zum Gemeindeleben anspreche, fassen wir das noch einmal zusammen.
Geistliche Reife bedeutet also: Er ist mein Ein und Alles, ein großes Thema, meine große Liebe. Er ist meine Gerechtigkeit; ich habe keine andere. Ich bin bereit, meine eigene Gerechtigkeit durch den Dreck ziehen zu lassen, damit offenbar wird, dass in mir, in meinem Fleisch und Blut, nichts Gutes wohnt.
Drittens lerne ich, von seiner Kraft der Auferstehung zu leben und nicht von mir selbst. Ich bin bereit, Nein zu mir selbst zu sagen, um seinem Tod ähnlich zu werden. Und ich sehne mich danach, bei ihm zu sein.
Für mich sind das fünf ganz überraschende Kennzeichen geistlicher Reife. Wenn ich ohne einen Bibeltext eine Themenpredigt gehalten hätte und Nathan mich gefragt hätte, ob ich eine Predigt über fünf Kennzeichen geistlicher Reife halten könnte, fürchte ich, mir wären andere Dinge eingefallen. Aber dem Herrn fällt nichts anderes ein. Darf ich es so sagen? Das sind die Dinge, die für ihn wichtig sind. So reift man.
Paulus fasst das Ganze in Vers zwölf zusammen. Ich habe es schon angefangen zu lesen: „Nicht, dass ich es schon ergriffen hätte oder schon vollendet wäre, ich jage aber danach, dass ich das ergreifen möge, wofür ich von Christus ergriffen worden bin.“ (Philipper 3,12)
Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt.
Paulus denkt vom Ziel her. Er sagt: „Ich bin noch nicht da, aber da will ich hin.“ Und dafür gibt er vollen Einsatz. Ich nehme mal an, Daniel bei seinen Radrennen hat sich während eines Rennens oft gefragt, woran er denkt. Ob er an die Eisdiele oder die Pizza gedacht hat oder an etwas anderes, weiß ich nicht. Ich nehme an, er war gut beraten, sich viel mit dem Ziel zu beschäftigen.
Da will ich hin! Ich mache Radrennen nicht, um unterwegs eine gute Leistung zu zeigen, sondern um am Ende möglichst als Erster durchs Ziel zu fahren – was dir ja anscheinend nicht immer gelungen ist.
Geschwister, ich hoffe, dass wir solche Menschen sind, die Jesus nicht nur nachspazieren, nicht schlendern oder gar auf der Stelle treten. Sondern: „Ich bin von Christus ergriffen, und jetzt jage ich ihm entgegen. Ich will ihm ähnlich werden.“
Und dann hat Paulus noch etwas gesagt, das mir beim Lesen fast den Atem verschlagen hat. Es ist eine kleine Bemerkung, auf die mich erst jemand in einem guten Buch aufmerksam gemacht hat. Deshalb sind die 800 Bücher in unserer Bibliothek manchmal durchaus nützlich.
Paulus sagt in Vers 14: „Ich jage auf das Ziel zu, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus.“ Was ich hier verstanden habe, ist, dass es nicht nur darum geht, für den Himmel berufen zu sein. Vielmehr geht die Berufung vom Himmel aus. Es ist keine menschliche Berufung, sondern eine himmlische.
Das bedeutet, meine ganze Nachfolge – auch das Nachjagen und das Erreichen des Zieles – geht ganz von Jesus aus. Er hat ein Sehnen in mein Herz gelegt, und ich jage ihm nach, weil ich von ihm ergriffen bin. Er hat ein viel größeres Interesse daran, dass ich dieses Ziel erreiche, als ich es je haben könnte.
Wir erlangen den Siegespreis seiner Berufung und nicht den Siegespreis, weil ich so treu war. Denn meine Treue könnte den Himmel nicht erwerben; das kann nur seine Berufung. Deshalb sagt Paulus schließlich im Vers 15: „Lasst uns, die wir so gereift sind, so gesinnt sein. Lasst uns in dieser Gesinnung reifen.“
Er ist mein Ein und Alles. Er ist meine Gerechtigkeit, die Kraft seiner Auferstehung. Ich will Nein sagen zu mir selbst, um seinem Tod ähnlich zu werden. Ich will diesem Ziel entgegengehen. Ich will Jesus eines Tages sehen.
Das ist Reife – Reife für unser persönliches Leben. Und das Gemeindeleben unterstützt diese Reife.
Und ich möchte euch zum Schluss noch einige Dinge sagen, die im Gemeindeleben unerlässlich sind und enorme Katalysatoren für geistliche Reife darstellen. Denn all das lernt man am besten in der Gemeinde, nicht beim Trockenschwimmen zuhause auf dem Sessel, wo man einen guten Kommentar liest und denkt: „Jetzt habe ich es endlich da oben in meinem Hirn begriffen.“ Ich sage nur: Entscheidend ist auf dem Platz, da wird gesucht.
Ein paar Bausteine:
Erstens Verbindlichkeit – manche nennen es Loyalität oder Treue. Gemeindeleben bringt Herausforderungen mit sich, das merkt jeder, der eine Weile in der Gemeinde lebt. Wer dann davonläuft oder sich zurückzieht, verpasst entscheidende Möglichkeiten für geistliche Reife. Aber wer lernt, andere Menschen mit ihrem Charakter und manchmal auch ihren abweichenden Sichtweisen anzunehmen und zu lieben, wird als Mensch geformt und reift.
Ich reife nicht so sehr durch alle, die genau meiner Meinung sind, genauso leben, wie ich es mir vorstelle, und immer nur nett sind. Natürlich bin ich dankbar, wenn ihr nett zu mir seid und genauso denkt wie ich. Aber gereift bin ich durch die anderen Auseinandersetzungen. Die gelebte Gemeinschaft – oder auch Heimat, wie es Thomas letztes Mal gepredigt hat – ist eine Möglichkeit, der man nicht ausweichen sollte.
Dafür haben wir die Hauskreise, unseren KJD, die Nachmittagsbibelstunde und die Jugendgruppe. Dort sind wir drin, und dort gehören wir hin. Diese Verbindlichkeit mit all den Schwierigkeiten und Problemen, die sie mit sich bringt, schafft geistliche Reife – wenn ich mir helfen lasse. Dort kann ich die fünf Kennzeichen geistlicher Reife durchbuchstabieren, besonders das eine, mit dem „mir gestorben sei“. Nicht „du kannst mir gestorben bleiben“, sondern ich will mir gestorben bleiben.
Zweitens: verantwortliche Mitarbeit. Ich sage bewusst „verantwortliche Mitarbeit“. Es ist sehr schön, wenn du dich an Weihnachten oder bei den Weihnachtspaketen beteiligst – tolle Sache, mach das ruhig. Aber verantwortliche Mitarbeit ist ein, wie die Amerikaner sagen, ein ongoing process, ein fortwährender Prozess. In einer Verantwortung zu bleiben, schafft Herausforderungen. Das weiß jeder, der schon mal Verantwortung getragen hat.
Wer bereit ist, Lasten auf längere Sicht zu tragen, wächst daran. Er wächst in der Selbsterkenntnis, er wächst, er merkt seine Grenzen, er reift in der Abhängigkeit vom Herrn. Er hält Spannungen und Nöte aus und bleibt unter der Last. Er wirft sie nicht einfach ab, wenn sie ihm nicht mehr passt. Denn Jesus hat mal gesagt: Frucht zieht nur, wer Geduld hat. Wir bringen Frucht in Geduld, es geht nicht so schnell.
Verantwortlicher Mitarbeiter zu sein ist ein wesentlicher Baustein. Deswegen bin ich froh, wenn ihr nachher Thomas und Nathanael regelrecht überfallt und sie herzlich bittet, Verantwortung übernehmen zu dürfen, weil ihr unbedingt reifen wollt.
Dritter Bereich ist die persönliche Seelsorge oder auch die Beichte. Manche Defizite, die durch unser persönliches Leben mit dem Herrn, aber auch im gemeindlichen Leben und Dienen offenbar werden, können Themen des seelsorgerlichen Gesprächs werden. Dort wird mein Versagen am Nächsten ebenso thematisiert wie unsere charakterlichen Nöte.
Wer Jesus dienen will, hat ein Bedürfnis nach Heiligkeit. Da kann das gemeinsame Gebet sehr befreiend sein. Ich tue mich manchmal auch schwer damit, Brüdern zu sagen, wo es bei mir klemmt. Ich glaube, Thomas hat das letzten Sonntag gesagt; ich habe es auf der Heimfahrt von der Hauskreisfreizeit heute Morgen gehört: Was es zu besiegen gilt, ist unser Stolz. Das hast du gesagt. Und das stimmt ganz genau.
Jesus hat immerhin gesagt: Wenn zwei unter euch eins werden, worum sie bitten, das soll ihnen gegeben werden – nicht du zu Hause und du zu Hause, sondern ihr zwei miteinander. Da fällt alle fromme Schminke ab, und wir werden voreinander offenbar. Das tut gut.
Wer aber allein seine fromme Maske pflegt, betrügt sich selbst und wird kaum reifen.
Nebenbei: Auch die verantwortungsvolle Teilnahme am Abendmahl ist ein wesentlicher Baustein geistlicher Reife. Geschwister, ich sage euch das immer wieder: Ich bin immer wieder erschrocken, wie viele von euch nicht am Abendmahl teilnehmen. Das ist eigentlich, wie man neudeutsch sagt, ein No-Go für echte Christen. Dort reife ich, dort muss ich mich Jesus stellen – auch mit meiner Sünde.
Dann lernen wir, an ganz konkreten Veranstaltungen zu reifen. Ich hoffe, jedenfalls im Augenblick tut ihr das, indem ihr einer Predigt zuhört oder zur Gemeindebibelschule kommt, unserer Bibelstunde vor dem Gottesdienst. Dort werden Grundlagen biblischer Lehre und des Lebens vermittelt – nicht trocken, eigentlich ein Muss für Gemeindeglieder neben dem Gottesdienst und der Teilnahme an Hauskreisen.
Dort wollen wir biblische Lehre vermitteln, Dinge, die unsere Fundamente sind, gründlicher betrachten. Ich denke zum Beispiel auch an Schulungen für Ehe und Familie. Ihr habt es mitbekommen: Martin und Daniela bieten solche schönen Kurse an, um die Ehe zu gestalten. Wir haben uns einiges für das nächste Jahr überlegt.
Demnächst gibt es einen schönen kleinen Flyer, auf dem alles steht, was wir für Ehe und Familie im nächsten Jahr an Schulungen anbieten wollen. Das soll Hilfestellung geben, damit ihr reift – als Männer, als Frauen und als Eltern.
Oder ich denke an das wunderbare Instrument, das derzeit von ungefähr 103 Personen in Anspruch genommen wird: unser Training für Mitarbeiter. Es ist eine übergemeindliche Schulungsarbeit, um Mitarbeiter mit vielen praktischen Elementen des Gemeindedienstes auszurüsten, einen Überblick über Gottes Wort zu geben und gemeinsam theologische Themen zu erarbeiten.
Ich denke auch an die Treffen für Frauen. Diese sind nicht nur für Ehefrauen und Mütter gedacht, sondern für alle, die weiblichen Geschlechts sind – ganz gleich welchen Alters. Auch für Männer gibt es Zeiten, in denen wir geistlich reifen, weil wir uns spezifischere Fragen in unserem Leben stellen.
Lasst uns, die wir so gereift sind, so gesinnt sein. Ich wünsche mir und auch dir ein tiefes Verlangen nach geistlicher Reife. Dass du in der Tiefe erfasst, wie geistliche Reife aus Gottes Sicht aussieht. Geistliche Reife macht dich nicht groß. Du stehst nicht irgendwann da mit stolz geschwellter Brust und sagst: „Meine Güte, bin ich aber gereift letztes Jahr, ich nehme ja an, ihr habt das alle bemerkt.“ Sondern wie Johannes sagt: Er muss wachsen, und ich muss abnehmen.
Lasst uns so gesinnt sein, die wir gereift sind. Ich schließe mit 4,16, egal wo du jetzt schon angekommen bist in deinem Wachstum an geistlicher Reife: Lasst uns nach derselben Richtschnur wandeln, also diese – ich nenne sie jetzt mal – fünf Kennzeichen beherzigen und dasselbe erstreben.
Man wächst geistlich nicht ohne Hingabe. Ich habe die wesentlichen Gedanken auf ein Manuskript geschrieben, das später neben dem Gemeindebrief ausliegt. Wer keines mehr bekommt, darf mir eine E-Mail schreiben, ich schicke es zu. Dann könnt ihr es gerne nacharbeiten.
Wir machen es wie immer: Wir werden für einen kleinen Moment still vor unserem Gott, über das heute Gehörte. Um ihm vielleicht eine Antwort zu geben, wo es jetzt dran ist. Vielleicht kannst du nicht alles jetzt mit dem Herrn besprechen, aber ihm jetzt sagen: Herr, das mache ich jetzt fest. Dieser Punkt wird heute Nachmittag Thema sein – zwischen dir und mir oder zwischen mir und xy.
Lasst uns konkret werden und keine Zeit vergeuden. Wir werden still zum Gebet. Niemand möge laut beten, wir geben jedem die Chance zur Stille.