Nun darf ich Sie willkommen heißen zu unserem Gottesdienst. Wir freuen uns, dass Sie heute mit uns feiern. Die Konfirmanden bekommen ihre Bibel überreicht zum Beginn des neuen Kurses.
Dazu möchte ich Sie alle grüßen mit dem Wort: „Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
Wir wollen gemeinsam das Lied singen: „Lobe den Herren, alle, die ihn ehren“, Nr. 347, die Verse eins bis drei sowie sieben und acht.
Anschließend wollen wir beten:
Du ewiger Gott, unser lieber himmlischer Vater, wir danken dir heute Morgen für diesen Schatz der Bibel. Du hast uns dein Wort gegeben und dich darin ganz an uns verpfändet.
Wir können uns auf dein Wort verlassen, in Zeit und Ewigkeit. Das ist deine Verfügung, dein Testament.
Ach, vergib uns, dass wir dein Wort oft so gering achten und es so oft beiseiteschieben, weil wir anderes für wichtiger halten. Du willst doch durch dein Wort immer wieder unsere Überzeugung stärken, uns festmachen, halten und tragen.
So gib, dass unsere Konfirmanden und wir alle mit ihnen ganz neu den Schatz deines Wortes entdecken. Lass uns ein Fundament haben für unseren Glauben, einen festen Grund, auf den wir uns verlassen können.
Wir wollen jetzt in der Stille weiter beten und all das Gott sagen, was uns bewegt.
Wir danken dir, Herr, dass deine Worte nicht vergehen. Amen.
Die Bedeutung des Wortes Gottes für das Leben der Gemeinde
Ein Wort: Er ist der Feind, schon wenn wir leben, sind wir an seinem Leib. Sein Leben schließt nur das ein. Dein Vater ist der Weingastlaut, der jede Liebe sieht und sie heiligt, damit sie Früchte bringt.
Wenn wir auf Jesus schauen und nur auf ihn vertrauen, dann werden wir an seiner Hand dem Sieg entgegengehen. Wenn wir in ihm verbunden sind und in seiner Liebe stehen, dann können wir das Mal in der Not entfallen lassen. Die Dichter nennen wir Gaudi, gleichzeitig vorzukommen.
Wir freuen uns als Gemeinde, dass wieder so eine stattliche Gruppe beieinander ist. Wenn wir uns dienstagnachmittags treffen, dann wäre das Erste, was ich ihnen nochmals sagen müsste: Ich habe euch erklärt, dass unsere ganze Konfirmandenzeit Bibelunterricht sein soll. Denn ein Christ kommt in seinem ganzen Leben nie weiter, wenn er nicht immer wieder darüber nachforscht: Was sagt mir Gottes Wort? Und das möchte ich kennenlernen.
In einem Psalm, dem längsten Psalm der Bibel, der gerade vom Wort Gottes handelt, steht: „Ich freue mich über dein Wort, wie einer, der große Beute kriegt, wie einer, der einen tollen Fang macht.“ Das ist unser Wunsch, dass ihr mit eurer Bibel wunderbare Entdeckungen macht.
Es heißt weiter: Ich werde ein Leben lang nicht fertig. Man kann Jahr um Jahr in der Bibel studieren, und sie wird einem immer neue Entdeckungen bieten. Das Tolle ist, dass sie nicht bloß Gedanken zum Nachdenken enthält, sondern ganz praktische Lebensanweisungen, die uns fröhlich und gewiss machen. Das wünschen wir euch auch im Umgang mit eurer Bibel.
Johann Hufendieck, Nicola Gerhold, Ossl Lüders, Annegret Beuerle, Frank Langenbach-Belz, Katrin Stiegler, Ulrike Flath, Mareike Hille, Astrid Waldmann, Ruth Kadelbach, Sigrid Müller-Welt, Suki Albrecht, Hanna Bruns, Hannes Bruns, Renate Schüssler, Christian Mautz, Christoph Kammer, Susanne Diegel, Dietmar Weichert, Cornelia Rösch, Reinhard Blanke, Dorothee Wienholtz, Monika Linder – die haben wir vergessen, das ist ja furchtbar. Wie heißt noch mal Christian Herwig? Ich habe den Anmeldezettel nicht dabei gehabt.
Nein, Mirjam Hiller liegt im Krankenhaus. Christian Herwig, das holen wir nach, entschuldige. So ist alles unvollkommen.
Jetzt hören wir wieder den Jugendchor, und ihr dürft euch wieder auf euren Platz setzen. Mein Stollweg! Yes!
Lied 78: „Gott kennt keine Lügen“. Der Tenor soll einfach versuchen, mitzusingen. Die Melodie ist so leicht, dass sie einem schnell eingeht.
Die Herausforderung der Unterscheidung des Wortes Gottes
Unser Predigttext steht in Jeremia 23, von Vers 16 bis Vers 29. Es ist sehr interessant, dass der Streit um die Gültigkeit des Wortes Gottes bis weit zurückreicht – bis zu den ersten Tagen, als Gott mit den Menschen redete. Die Frage ist: Was ist eigentlich umstritten? Was ist Menschenwort und was ist Gotteswort?
Kein Wunder, dass dieser Streit auch heute noch in den Gemeinden zu Auseinandersetzungen führt.
Jeremia 23,16-29:
So spricht der Herr Zebaot: „Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen.“ Gott warnt vor den Verkündigern seines Wortes. Haben sie das in seinem ganzen Gewicht verstanden? Gott warnt und sagt: Passt auf diejenigen auf, die mein Wort predigen! Sie betrügen euch, denn sie verkünden euch Gesichter aus ihrem Herzen, Visionen aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des Herrn.
Sie sagen denen, die das Wort des Herrn verachten: Es wird euch wohlgehen. Und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. Aber wer hat im Rat des Herrn gestanden, der sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört?
Siehe, es wird ein Wetter des Herrn kommen, voll Grimm, und ein schreckliches Ungewitter wird auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. Der Zorn des Herrn wird nicht ablassen, bis er tut und ausrichtet, was er im Sinn hat. Zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.
Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie. Ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren.
Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? Meinst du, dass ich jemanden so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? Spricht der Herr: Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?
Ich höre wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in meinem Namen und sprechen: „Mir hat geträumt, mir hat geträumt.“ Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge zu weissagen und ihres Herzens Trug zu verkünden! Wann wollen sie, dass mein Volk meinen Namen vergisst über ihren Träumen, die einer nach dem anderen erzählt werden?
Wie auch ihre Väter meinen Namen vergaßen über dem Baal.
Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume. Wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht.
Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen, spricht der Herr? Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
Herr, mach uns die Ehrfurcht vor deinem Wort wieder ganz groß! Amen!
Die Verlässlichkeit und Kraft des mündlichen Wortes Gottes
Immer wieder beim Einkaufen, wenn wir einen Kaufvertrag unterschreiben – sei es im Möbelgeschäft oder beim Kauf einer Waschmaschine – vergessen wir oft, dass auf der Rückseite viel Kleingedrucktes steht.
Der Verkäufer sagt dann häufig: „Ach, das ist das Übliche, das brauchen Sie gar nicht erst anzusehen.“ Doch gerade in diesem Kleingedruckten stehen wichtige Hinweise. Zum Beispiel: „Mündliche Absprachen gelten nicht.“
Ich verstehe das gut. Was man mündlich besprochen hat, kann gar nicht gültig sein. Wer weiß denn morgen noch genau, was er gestern gesagt hat? Das rutscht einem so über die Lippen. Das Mündliche vergeht, darauf kann man sich nicht verlassen. Es bleibt immer wieder ungewiss.
Man kann allerhand Belangloses schwätzen, und es ist nicht nachprüfbar. Ausgerechnet diesen Weg hat sich Gott gewählt: mündlich möchte er uns alles enthüllen, was wir wissen müssen. Mündlich! Das versteht man nicht.
Mit den Händen werden doch die großen Taten vollbracht, mit den Händen tun wir auch so viel Wirken. Aber die hat Gott nicht genommen. Die Füße sind sehr bedeutsam, wenn wir losziehen und gehen. Die Augen sind wichtig. Nein, ausgerechnet der Mund – dieses Organ, mit dem wir am allermeisten sündigen.
Wir werden täglich, stündlich, ja minütlich vielfach schuldig mit unserem Mund. Dieses lieblose, unwahre Reden hinten herum, dieses giftige Wort, das über unsere Lippen geht. Mündlich will es Gott tun.
Und ihr, liebe Konfirmanden, wenn ihr heute hier im Gottesdienst zur Eröffnung dieses neuen Unterrichtsjahres seid, tut es mir immer ein wenig leid, dass ich euch nicht mehr Attraktionen bieten kann als das Predigtwort. Etwas Handfestes, etwas, was man sehen kann, wollte man doch haben. Etwas Reales, viel Wichtigeres und genauer zu Prüfendes. Jetzt ausgerechnet mündlich geht das.
Mein erster Punkt: Da steckt unheimlich viel drin. Vielleicht ist es etwas Törichtes, was wir tun, liebe Konfirmanden, indem wir euch jetzt die Bibel geben, bevor ihr überhaupt entdeckt habt, was Gottes Reden wirklich ist.
Da passiert es dann, dass einer seine Bibel nimmt und sie irgendwo in einen Schrank wegsteckt. Und wie viele sind es, die sie nie mehr hervorgeholt haben und sagen: „Bibel? Na, irgend so ein religiöses Buch, da stehen so ein paar Meinungen drin.“
Mir war das sehr aufregend und erschütternd, was wir in den letzten Tagen bei diesem Grubenunglück in Borken erlebt haben. Und dass da plötzlich die Nachricht kommt: „Das sind noch sechs, die leben.“
Das haben ja alle Fachleute für völlig unmöglich gehalten, dass noch jemand leben kann. Aber heute weiß jeder, wie das möglich war. Ja, den Sauerstoff. Sauerstoff braucht man zum Überleben. Egal wann der ganze Schacht voller Gift ist – wenn die in dieser Luftblase drin sitzen, dann können die leben. Dann halten die das aus. Sauerstoff muss man haben, ja, das ist klar, Sauerstoff ist lebensnotwendig.
Aber wenn man durch die Sahara irrt und keine Oase mehr hat, sagt man: „Sauerstoff habe ich, Wasser ist lebensnotwendig, ohne Wasser verdurste ich.“ Und wenn wir jetzt Hungernde vor uns hätten, die nichts mehr zum Nagen und zum Beißen haben, in irgendeinem Hunger- und Dürregebiet dieser Welt, dann würden wir sagen: „Brot muss man haben, nichts ist so wichtig wie Brot.“
Unter uns würden wir sagen: „Ach, das ist alles nicht so wichtig, gesund müsste ich sein, das ist wichtig.“ Und ein anderer, der verzweifelt ist, sagt: „Ich habe niemanden, der mich anhört, Menschen müsste man haben, das ist lebensnotwendig.“
Interessant ist ja, dass Jesus das alles weggeschoben hat. Er hat einmal gesagt: „Der Mensch lebt vom Brot und von all den äußeren Dingen.“ Das ist für unser natürliches Leben so bedeutsam. Aber Jesus hat dann hinzugefügt: „Der Mensch lebt wirklich von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht.“ Wie Sauerstoff, wie Wasser, wie Brot, wie Gesundheit – ja, noch wichtiger soll Gottes Wort sein.
Ihr lieben Konfirmanden, das würde euch manchmal so gehen, dass ihr sagt, er rede von etwas, und ihr versteht das noch nicht. Und dann genügt es mir, wenn ich überhaupt mal ahne, dass das größer ist, als wir es im Moment mit unserem Kopf fassen können. Das wäre schlimm, wir würden das Wort Gottes immer gleich so bei uns aufnehmen, wie wir es eben gerade fassen können. Nein, das will viel mehr noch sagen, und man möchte dem Geheimnis immer nachdenken.
Leben fängt erst dann an, wenn ich das Wort Gottes höre und verstehe. Und Jesus sagte nicht bloß einfach, wenn ich in der Bibel lese – damals hieß es: wenn ich in der Schrift lese – sondern das Wort, das aus dem Mund Gottes geht, das dir jetzt Gott zuruft.
Ich wünsche mir das, wenn du die Bibel in die Hand nimmst. Du kannst immer denken: interessante Lieder, die drinstehen, spannende Geschichten, es ist ein Geschichtsbuch, wo man hier und da verweilen kann. Nein, das sind Worte, die mir jetzt der ewige Gott zuruft.
Und dass dieses Bibelwort und Gottes Wort für uns hier in der Gemeinde so viel bedeutet, das hängt an einem Geheimnis. Das hängt überhaupt nicht am Prediger, sondern nur an diesem Bibelwort.
Wir haben die Kraft dieses Bibelwortes ja auch erst entdeckt in Stunden, in denen es vielleicht zu uns sprach. Da war so ein kleines, verdrücktes Kärtlein, auf dem ein Bibelwort stand, und wir merkten plötzlich: „Das ruft mir der ewige Gott zu.“
Oder wir standen an einem Grab und waren erschrocken von dem großen Schmerz, der uns getroffen hat. Und wir hörten ein Gotteswort und begriffen plötzlich: „Das ist kein Menschenwort, da ist was drin, da ist die Stimme des ewigen Gottes drin.“
In diesem Abschnitt, in diesem Buch Jeremia, in dem Abschnitt, den ich eben vorgelesen habe, hat mich das so beeindruckt, wie Gott da durch den Mund des Jeremia sagen lässt: „Ich bin der Gott, der Himmel und Erde erfüllt, der Gott, der die Welt geschaffen hat.“ Und der sich nur finden lässt über dieses Wort. Dort redet er, dort sucht er Menschen.
Und es geschieht gar nichts anderes in eurem Konfirmandenunterricht, als dass Gott euch dieses Wort klar machen will und aktuell macht, dass ihr es verstehen könnt und plötzlich begreift, was das ist.
Darf ich noch mal dieses Bild nehmen, wo solche Verschütteten in einer Bergwerksgrube hocken? Da ist jetzt ein Streit entbrannt: Hatten sie Funkverbindung? Hat man die Stimme schon hören können oder nicht? Denn daran hängt alles. Haben sie etwas gehört? Haben die Retter die anderen gehört, die Hilfe brauchen? Dann ist es gut.
Denn dann war das andere eigentlich nur noch eine kleinere Sache, den Weg zu ihnen zu bahnen und sie herauszuholen.
Wenn Gott zu dir redet, was will er denn dann? Dann möchte er doch dir – und ihr habt das ganze Jugendleben vor euch, und für uns als Gemeinde gilt das genauso – Leben führen. Er möchte uns in tausend und abertausend Schwierigkeiten erst zeigen, wie er uns das Leben gibt. Er will uns herausholen aus der Grube.
Mir wird immer eindrücklich, wie Jesus die Bibel gelesen hat. Schon als Zwölfjähriger saß er im Tempel und hörte zu. Das geht uns oft ab. Wir meinen, wir wissen so viel, und darum kommen wir über die Schwierigkeiten unseres Lebens nicht hinweg. Darum sehen wir oft keinen Ausweg mehr.
Und Jesus, der noch viel mehr im Leiden lebte, noch viel einsamer war und noch viel mehr verzichtete, der brauchte den tragenden Grund dieses Wortes Gottes. So konnte er leben, und er wusste: In der dunkelsten Nacht ist der Vater da. Woher wusste er das? Weil das Wort Gottes zu ihm geredet hat.
Die Wirkungskraft und Autorität des Wortes Gottes
Eindrucksvolle Bilder: Das Wort Gottes ist wie ein Feuer. Das erlebt man immer wieder in den Dürreländern, wenn dort Buschfeuer ausbrechen. Man weiß oft nicht einmal, ob sie mutwillig angezündet wurden oder ob sie nur durch die Sonneneinstrahlung immer wieder neu entfacht werden. Dann ziehen sie verheerend über das Land und brennen alles nieder.
Das Wort Gottes ist manchmal wie eine Flammenmauer. Ich verstehe, dass viele Leute die Bibel beiseitelegen. Doch man sollte niemals denken, das liege daran, dass die Bibel langweilig sei. Die Bibel ist ein aufregendes Buch. Sie trifft unser hartes Herz, wenn wir gleichgültig über Gott reden. Wenn man die Bibel aufschlägt, trifft sie das Gewissen. Man kann die Bibel nicht unbeteiligt lesen, denn dahinter steht die ganze Kraft und Autorität Gottes.
Ein anderes Bild gebraucht Gott: Er ist wie ein Hammer, der Felsen zertrümmert. So ein großer Vorschlaghammer, der niedersaust und die Stücke des Steins auf die Seite schleudert. Das Wort Gottes kann uns manchmal zermalmen und erdrücken. Es tut ungemütlich, aber das muss so sein. Wenn wir manchmal stolz daherlaufen und sagen: „Oh, ich habe mir nichts vorzuwerfen“, dann trifft uns in diesem Wort der Richterspruch Gottes.
Doch es ist noch viel schöner, dass dieses Wort Gottes uns formt – wie ein Schmied mit seinem Hammer das glühende Stück langsam zuschlägt, um daraus ein kunstvolles Gebilde zu formen. So formt uns Gottes Wort mehr und mehr nach dem Bild Gottes.
Das Reden ist ja eine schöne Sache. Ich bin auch dankbar, dass Sie vor dem Gottesdienst diese Möglichkeit nutzen. Hier wird niemand ausgeschlossen, sondern wir können unter Menschen ein Stück – man sagt heute in der modernen Kommunikation – uns ein wenig erkundigen und Verbindungsraum schaffen. Das ist schon etwas Schönes.
Aber wie wunderbar ist es, wenn Menschen Verbindung haben mit dem ewigen Gott! In einem kurzen Leben, das doch vergeht, können Menschen so leben, dass über ihnen der Himmel offensteht und die Nähe Gottes bei ihnen ist. In der Bibel haben die großen Frauen und Männer immer so gesprochen: „Rede, Herr, dein Knecht hört.“ Der ewige Gott will hier reden.
Die Gewissheit, die das Wort Gottes schenkt
Mein zweiter Punkt: Das macht gewiss, das macht gewiss, das Wort Gottes macht gewiss.
Nun, ich weiß genau, dass beim Bibellesen viele Fragen auftauchen. Dabei wundere ich mich immer wieder, denn die meisten Fragen werden wohl in die Bibel hineingetragen. Ich lerne das auch immer wieder, wenn Menschen unbefangen und ganz von außen kommen und die Bibel lesen. Sie verstehen ungeheuer viel, und das ganz unproblematisch.
Die Bibel ist kein kompliziertes Buch, doch es kommt immer wieder zu Missverständnissen. Wir meinen oft, wir müssten zu Gott vordringen. Gleichsam in diesem grauen Nebel, wo wir Gott vermuten, glaubt der Mensch, er müsste an die Grenzen seiner Gedanken kommen und sich hochschwingen. So passiert es immer wieder, dass Menschen das Wort Gottes beiseiteschieben und an seine Stelle alles Mögliche setzen. Sie sagen: „Wir wollen einmal über Gott nachdenken, wir wollen uns in Gott versenken.“ Sie meinen, wenn es ganz still wird und die Orgel ganz leise spielt, dann finde ich irgendwo in den Tiefen meiner Seele, in dieser Meditation, Gott.
Ein anderer sagt: „Ich hatte neulich eine tolle Vision, ist das nicht von Gott? Das ist doch irgendwie etwas Übernatürliches.“ Doch Gott redet so unerbittlich und sagt: „Lass doch deine Träume. Wer will, soll sie erzählen, aber das Wort Gottes ist völlig anders.“ Wenn du sagst, du hast Gedanken über Gott, dann darfst du deine Gedanken haben. Doch das Wort Gottes ist etwas völlig anderes als deine Gedanken.
Das Wort Gottes ist ganz anders als alle Religionen. Wenn Buddhisten meinen, sie stießen an das Geheimnis des Nichts, dann bringt das Wort Gottes etwas völlig anderes. Es redet nicht vom Nichts, sondern hier spricht Gott konkret in unser Leben hinein. Wie kann man Stroh und Weizen zusammenreimen? Das Wort Gottes will nicht, dass wir uns hochschwingen, sondern dass wir mit all unseren Sinnen, so wie wir als Menschen sind, das einfach hören und verstehen können.
Gott tritt heraus aus dieser unbekannten Welt, in die wir nicht vordringen können. Darum unterscheidet sich Gottes Wort von allen Religionen. Gottes Wort ist total anders als alles, was wir vermuten. Es spricht zu uns so, dass es jedes Kind, jeder Konfirmand, jeder Berufstätige und jeder Alte verstehen kann.
Gott spricht in dein Gewissen. Und immer so, dass er dir zeigt, was im Lichte Gottes nicht stimmt. Gleichzeitig zeigt er dir, wie seine Güte dir alles schenken will. Du hast beides miteinander auf einmal. Gottes Wort zeigt dir das immer wieder: den Trost und den Richterspruch Gottes. Daran erkennst du die Gegenwart und die Nähe Gottes, dass es dir unter die Haut fährt.
Darum ist es mir immer wieder wichtig, dass wir keine falsche Verehrlichkeit aufkommen lassen. Wir sollen uns nicht in irgendwelche religiösen Gefilde flüchten. Das Wort Gottes allein soll verkündet werden.
Schon zu Zeiten Jeremias war das die Not. Damals meinten Menschen, sie müssten das Wort Gottes attraktiv und modern herausputzen. Man dachte, man müsse es für den Menschen von heute etwas aufpäppeln. Oder wie neulich ein paar sagten, man sollte die Bibel neu schreiben für den modernen Menschen, damit er sie besser versteht. Das wäre schlimm: eine dem menschlichen Denken angepasste Bibel – saft- und kraftlose Menschen und Zeitmeinung.
Ich weiß gar nicht, wie lange ich jetzt schon in der Bibel lese, vierzig Jahre oder länger. Und jedes Mal wird dieses Wort so völlig neu und überraschend. Es packt zu, es schlägt zu, es trifft. Das kann man gar nicht modern machen. Es ist plötzlich aktuell, und das macht gewiss, indem es uns zuspricht: Fürchte dich nicht!
Nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, ich bin dein Gott. Der Zweifler fragt: „Gott, womit kannst du dich ausweisen?“ Er sagt: „Ich kann mich und will mich vor dir nicht anders ausweisen als durch mein Wort.“ Wenn Sie immer noch Beweise für Ihren Glauben suchen, handeln Sie sehr töricht. Es gibt nur einen Grund zum Glauben: sein Wort.
Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge. Warum wollen Sie diesem Wort nicht glauben? Das macht gewiss. Unser Glaube ruht nicht auf unseren Denkmöglichkeiten, sondern auf dem Wort, das Gott mir zusagt. Das glaube ich.
Die Macht und Wirkung des Wortes Gottes
Und das wirkt mächtig – das ist noch das Letzte: das Wort Gottes wirkt mächtig.
Wäre es uns nicht lieber, wenn wir etwas sehen und beobachten könnten? Etwas Reales, so würden wir sagen. Dabei vergessen wir, dass das Wort Gottes real ist. Wir meinen immer noch, es sei nur mündlich überliefert, eben so oberflächlich dahergeredet. Leider mag das auf unser Reden und Predigen zutreffen.
Prüfen Sie jede Predigt. Überprüfen Sie jedes Wort, das von Gott gesprochen wird, anhand Ihrer Bibel. Schauen Sie, ob es mit dem Wort Gottes, der Bibel, übereinstimmt. Nur dann hat es für Sie Autorität und Bedeutung. Der Talar macht es nicht, und der Titel macht es nicht. Aber dieses Wort wirkt mächtig. Und das ist ja schon das Thema der Bibel: Es geschah, damit erfüllt würde, was geschrieben steht.
Von den ersten Seiten der Bibel an wird gezeigt, wie all das eintraf. Und das ist so groß. Jedes Mal, wenn ich in der Zeitung oder im Fernsehen etwas über Israel sehe, wie sie sich sammeln, wie die Propheten es vorausgesagt haben, auf den ehemals kahlen Bergen. Auch im Leben Jesu haben sich die Weissagungen des Alten Testaments so erfüllt.
Jetzt ist die Bibel für mich ein Buch, das beschreibt, was Gott wirklich in dieser Welt tut. Gott ist nicht bloß ein Gespinst, das ich mir vorstelle, sondern er wirkt durch sein Wort und erfüllt sein Wort. Und ich darf das jetzt in meinem Glauben suchen.
Ihr Konferenten, markiert euch in eurer Bibel mit einem Stift, was euch als Zusage Gottes wichtig wird, auf die ihr euch verlassen dürft. Gott hat noch so viel vor, was er in diesen Tagen tut.
Wir waren vorhin zusammen, und in der Gebetsgemeinschaft war eine Mitarbeiterin des Schwarzen Kreuzes. Ich fragte sie, wie es in dieser schwierigen Arbeit geht. Sie sagte: Wir sind überwältigt. Wir erleben, wie ein Mensch, der über zehn Jahre in in- und ausländischen Gefängnissen verbracht hat, seit Jahren ein neues Leben gefunden hat und jetzt viele andere Strafgefangene weiterweisen kann.
Dann wird doch auch in deinem Leben Gott wirken können, dir ein neues Herz geben und dich im Glauben festmachen. Und dann darfst du all die Verheißungen und Versprechen Gottes einlösen. Herr, du tust das doch, dein Wort ist wahr und trügt nicht.
In diesem Streit um die Gültigkeit des Wortes Gottes sind wir mitten hineingestellt. Aber ich darf wissen: Sein Wort ist wahr und trügt nicht.
Ich will beten: Zeige die Kraft deines Wortes an uns armen Wesen. Zeige, wie es uns neu schafft. Kranke mach genesen, Jesus, dein allmächtiges Wort. Fahre in uns fort zu wirken, bis wir ganz genesen sind. Amen.
Vorstellung der Entwicklungshelfer und ihre Mission
Nun singen wir das Lied „Herr, öffne mir die Herzenstür“ Nummer 144.
Wir wollen jetzt etwas einschieben. In Korntal fand gerade eine Vorbereitungstagung unserer Entwicklungshelfer statt, die in den nächsten Wochen und Monaten ausreisen. Es wäre schön, wenn Gunter Kiene sie hier vorstellen könnte. Außerdem können sie selbst sagen, wohin sie mit Frauen und Kindern gehen. Das passiert gerade jetzt! Danach können wir auch für euch beten.
Von hier aus ist es umsonst. Für mich ist es eine große Freude, in diesem Gottesdienst in kurzer Zeit ein wenig von dem zu berichten, was uns an dem Wochenende wichtig geworden ist.
Das Treffen ist abgeschlossen. In Korntal waren vier Ehepaare anwesend. Leider konnten nicht alle Ehepaare teilnehmen. Es sind zunehmend mehr Kinder in Vorbereitung, und es gehören jetzt schon etwa acht und ein halbes Kind dazu. Es ist natürlich gut, dass wir so unser Missionswerk aufbauen.
Außerdem sind zwei Frauen und drei junge Männer dabei, die bereit sind, in den nächsten zwei bis sechs bis acht Monaten auszureisen – sofern unsere Pläne mit Gottes Plänen übereinstimmen. Zwei von ihnen werden ganz weit weggehen: Ein junger Mann mit seiner Frau und Kindern nach Ponape in Mikronesien, und zwei junge Damen auf die Philippinen. Alle anderen gehen nach Afrika.
Unser Wort stand unter dem Gesichtspunkt von Johannes 14,12: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.“ Das Geheimnis ist, dass Jesus Christus zum Vater ging und uns durch den Heiligen Geist belebt. Die Antwort auf dieses Versprechen ist Mission.
Die größeren Werke sind nicht anders zu verstehen, als dass er das angefangene Werk seines vollendeten Werkes durch uns bis ans Ende der Welt fortsetzt. Hier sind junge Erwachsene, die bereit sind, hinauszugehen und Gott zu dienen.
Jetzt werden sie sich ganz kurz vorstellen, nur wo sie hingehen und was sie dort tun werden.
Ich begrüße Sie. Guten Morgen! Mein Name ist Michael Aut. Ich bin verheiratet, das ist meine Frau, und wir haben zwei Kinder. Wir bereiten uns zurzeit auf die Ausreise nach Uganda vor. Dort werden wir im Nordosten beziehungsweise Nordwesten des Landes eine Krankenhausarbeit unterstützen. An das Krankenhaus ist eine Schreinerei angeschlossen. Dort werde ich Schreinerlehrlinge ausbilden und den künftigen Leiter der Schreinerei.
Das soll etwa zwei Jahre dauern. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt und dann gegebenenfalls noch etwas anhängen. Das richtet sich auch danach, wie es mit den Kindern und der Schule weitergeht.
Vielen Dank. Mein Name ist Cornelia Rapp. Ich darf zusammen mit Petra auf die Philippinen gehen. Wir sind Krankenschwestern und werden dort in einem Flüchtlingslager arbeiten. Sie hat ja schon alles gesagt.
Mein Name ist Karl-Heinz Thienath. Ich komme aus Ahern in der Nähe von Offenburg. Ich werde mit meiner Familie im Oktober in den Tschad ausreisen. Ich bin Krankenpfleger von Beruf und werde dort in einem Krankenhaus tätig sein.
Ich heiße Christian Schleicher und gehe ebenfalls in den Tschad als landwirtschaftlicher Entwicklungshelfer. Ich werde Bäume pflanzen, Brunnen bohren und Gärten anlegen.
Ich bin der Dritte, der in den Tschad geht. Mein Name ist Thomas Krehl. Ich bin als Lehrer an einer Oberschule in Tschamän, der Hauptstadt des Tschad, vorgesehen. Meine Familie ist nicht dabei.
Mein Name ist Christoph Nö. Ich komme aus Hamburg, bin Wasserbauingenieur und werde Anfang oder Mitte nächsten Jahres nach Burkina Faso gehen. Dort ist ein Projekt geplant, bei dem 20 bis 30 kleine Talsperren gebaut werden sollen. Außerdem werde ich bei der Aufforstung mitarbeiten.
Ich heiße Gunnar Beker. Das ist meine Frau Dorothee. Unsere drei Kinder sind zu Hause und warten wahrscheinlich sehnsüchtig auf uns. Wir reisen im November nach Pohnape in Mikronesien, Pazifik. Dort wollen wir ein Jugendzentrum für Suchtkranke aufbauen, um den jungen Menschen eine Perspektive fürs Leben zu geben.
Mein Name ist Martin Kienle. Ich bin ein Schwabe, wie man es vielleicht hört. Ich komme, wie man schwäbisch sagt, aus Dagerschen und werde Anfang Januar, so Gott will, nach Tansania gehen. Ich bin Zimmermeister und habe dort vor, zu arbeiten.
Gut, danke schön! Ich bin froh, dass wenigstens die Schwaben hier mit der Sprache ganz gut ankommen. Wir anderen werden uns anstrengen, verständlich zu werden. Die Einheimischen sollen sich mal anstrengen, Schwäbisch zu lernen – dort in Afrika.
Gebet für die Entwicklungshelfer und den Gemeindedienst
Wir wollen beten. Herr, wir wollen vor deinem Wort still sein und nicht Meister und Lehrer deines Wortes sein, sondern Hörer und Jünger. So dass du reden kannst und uns deinen Willen groß machst.
Wir wollen dir auch für diese jungen Menschen danken, die sich rufen lassen. Doch wir bitten, dass bei ihnen nicht das Gleiche geschieht, dass du nicht sagen musst: „Sie laufen, aber ich habe sie nicht gesandt.“ Mach du das über all ihrem Arbeiten groß, dass allein sie tun, was du willst. Und dass es auch in unserem Leben so ist, dass das zur Deckung kommt.
Wir danken dir, dass dein Wort uns auch gewissen Trost schenkt, dass dein Wort gilt, dass du Schuld vergibst – endgültig – und dass du frei machst. Wen du frei machst, der ist richtig frei.
Herr, wir wollen auch jetzt ablegen, was uns belastet und beschwert, auch Sünde, die uns anhängt und träge macht. Dann wollen wir von hier weggehen in der Freude, dass du mitgehst nach deinen Verheißungen, dass du mitten unter uns bist, auch in dieser Woche.
Wir bitten dich besonders für diese Evangelisation, die heute beginnt. Rede du auch so durch dein Wort zu den Menschen. Lass dein Wort ein Hammer sein, der alle Mauern der Ablehnung, der Gleichgültigkeit und der Erstarrung durchbricht.
Wir bitten dich, dass du Frucht schenkst, dass nicht Stroh getroschen wird, sondern Weizen, der vielfältige Frucht wachsen lässt.
Lass uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Hinweise zu Gemeindeveranstaltungen und Abschluss
Diese Woche findet die Evangelisation statt, die von großer Bedeutung ist. Es wird erwartet, dass sich alle daran beteiligen. In dieser Woche entfallen deshalb alle anderen eigenen Gemeindeveranstaltungen.
Nächsten Sonntag haben wir eine Matinee, bei der Herr Reiser predigen wird. Ich freue mich sehr, dass ich bei diesem zweiten Gottesdienst wieder eine Matinee halten darf. Dabei möchte ich wenig erzählen, aber einige Eindrücke aus Indien, Malaysia, Indonesien und Singapur weitergeben. Es geht um das, was mich in den letzten Monaten bewegt hat und was ich dort erlebt habe.
Bleiben Sie nach dem Gottesdienst auch gleich zum Essen da. Die Kassetten von der Hofagro-Konferenz sind jetzt erhältlich. Da das Porto entfällt, kosten sie nur noch fünf Mark pro Kassette, jeweils für den Vormittag oder Nachmittag.
Christian Herwig bekommt nun seine Anerkennung. Wo ist Christian Komfort? Entschuldigung.
In der vergangenen Woche wurde Frau Katharina Häusermann aus der Wächterstraße 5,4 im Alter von 83 Jahren bestattet.
Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!
Das Opfer ist für die Aussendung der Entwicklungshelfer bestimmt, die Sie gerade miterlebt haben und die vor uns stehen.
