Engel als dienende Geister im Dienst für den Messias und die Gläubigen
Aber die Engel – Vers 14 – sind nicht alle dienstleistende Geister, die zum Dienst ausgesandt werden, deren Aufgabe es ist, das Heil zu erben. Im Gegensatz zum Sohn sind die Engel Dienstgeister, dienende Geister. Sie dienen dem Messias, dem Erlöser, und auch den Erlösten. Sie dienen also nicht nur dem Herrn, sondern auch den Gläubigen.
Sie sind ausgesandt zum Dienst für diejenigen, die dabei sind, das Heil zu erben. Das Heil bedeutet die Rettung, die vollendete Rettung, die die Gläubigen eines Tages erben werden. Das heißt, sie werden es in Besitz nehmen. Was sie jetzt im Glauben haben, werden sie dann im Schauen haben.
Was sie jetzt noch unvollkommen besitzen, hängt damit zusammen, dass sie noch mitten in einem unvollkommenen Leib leben. Sie leben noch in der Gegenwart der Sünde, müssen noch mit der Sünde kämpfen und sind noch nicht ganz fertig, beziehungsweise vollendet. Das Heil ist schon da in Jesus, und durch den Glauben haben sie es jetzt schon. Aber erben werden sie es erst dann, wenn sie beim Herrn sind beziehungsweise wenn der Herr wiederkommt.
In der Vollendung, wenn der Herr Jesus sichtbar erscheint, wird auch ihr Körper verwandelt werden. Dann wird auch die Gegenwart der Sünde verschwinden. Dort wird es keinen Kampf mehr mit der Sünde geben. In diesem Sinne haben sie dann das vollkommene Heil. Die Gläubigen sind in dem Moment, wenn der Messias wiederkommt, vollendet.
Dann werden sie vollendet sein, und die Engel dienen diesen Gläubigen heute, während diese noch nicht vollendet sind. Die Engel sind da, der Herr schickt sie, um sie zu beschützen. Der Herr schickt sie auch, um gewisse Botschaften auszurichten.
Im Neuen Testament sehen wir zum Beispiel Gabriel, der zu Maria geschickt wird. Als der Herr Jesus in den Himmel auffuhr, wurden zwei Engel heruntergeschickt. Sie erklärten den Jüngern, dass der Herr Jesus jetzt in den Himmel aufgefahren ist und dass er wiederkommen wird. Sie waren also zeitweise Boten und richteten Botschaften aus.
Ansonsten sind sie da, um die Gläubigen zu beschützen und zu bewahren. Wir sehen sie nicht, aber sie dienen uns. Sie dienen uns in vielerlei Hinsicht, und eines Tages wird offenbar werden, wie viel sie gedient haben und wie oft der Herr einen Engel geschickt hat.
Einmal hat Gott einen Engel geschickt, um den Herrn Jesus zu trösten und zu stärken (Lukas 22,43). Ein Engel stärkte ihn, heißt es. Sie kämpfen für die Gläubigen. Sie kämpfen für die Sache Gottes (Daniel 10). Sie stehen ein für das Volk und kämpfen in der unsichtbaren Welt, wo die Dämonen kämpfen. Dort kämpfen auch die Engel, und sie kämpfen für uns, für unsere Sache.
Es herrscht ein mächtiger Kampf in der unsichtbaren Welt, und der Herr führt ihn mitunter durch die Engel. Sie sind Diener. Schon jetzt dienen die Engel nicht nur dem Messias, sondern auch den Erlösten.
Wenn diese Erlösten dann das zukünftige Heil bekommen, das Heilerben, werden sie zusammen mit dem Erlöser über die Engel gestellt sein. Das werden wir dann in Kapitel 2 lesen. Kommen wir gleich dorthin.
Die Aufforderung, auf das Gehörte zu achten und die erste Warnung
Also, die Engel stehen vor Gott und dienen dem Herrn. Sie dienen auch den Menschen. Sie sind hier ein wunderbares Vorbild für uns. Sie dienen. Wir sind ebenfalls Diener. Wir dienen dem Herrn, nicht den Engeln.
In Kapitel 1 haben wir gesehen, dass der Verfasser unsere inneren Augen ganz auf den Messias richtet. Er zeigt uns, wie groß und herrlich dieser ist, in dem Gott geredet hat.
Das führt uns zu Kapitel 2. In unserer Gliederung kommen wir nun zum Punkt: die erste entsprechende Aufforderung, auf das Gehörte zu achten. Hier wird auch die erste Warnung ausgesprochen.
Möchte jemand bitte die Verse 1 bis 5 vorlesen? Es handelt sich um die erste entsprechende Aufforderung, auf das Gehörte zu achten, Kapitel 2, Verse 1 bis 5.
Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jede Ungehorsamkeit den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entkommen, wenn wir eine so große Rettung missachten?
Diese Rettung wurde ja zuerst dem Herrn verkündigt und ist uns dann von denen bestätigt worden, die ihn gehört haben. Dabei gab Gott sein Zeugnis dazu durch Zeichen, Wunder und mancherlei Kraftwirkungen sowie Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt unterstellt. Nicht Engeln, sondern wem? Wie geht es weiter? Nicht Engeln, sondern Jesus. Gibt es sonst noch eine Antwort oder Möglichkeit? Menschen. Der Herr Jesus ist ein Mensch, neben der Tatsache, dass er auch Gott ist. Das ist wichtig.
Er sagt, nicht Engeln hat er das zukünftige Weltreich untergeordnet, sondern Menschen. Das zukünftige Weltreich, in dem die Engel dienen werden, wird Menschen untergeordnet sein. Die Menschen werden über den Engeln stehen. Und der eine Mensch wird über allen sein.
Mit dem einen Menschen, Jesus Christus, werden die anderen verbunden sein, die ihm anhängen. Sie werden mit ihm regieren. Ihm wird das ganze Weltreich untergeordnet sein, und auch die Engel werden ihnen untergeordnet sein.
Seht ihr, wie viel höher der Messias ist als die Engel?
In diesem Abschnitt finden wir also die Aufforderung. Vers 5 gehört noch dazu, denn er beginnt mit „denn“. Ein Satz im Deutschen kann nicht mit „denn“ beginnen, wie unser Deutschlehrer uns gesagt hat, und das wissen wir auch. Ein Hauptsatz kann nicht mit „denn“ anfangen, weil „denn“ ein Nebensatz ist. Der Hauptsatz fehlt dann.
„Denn“ schließt sich an etwas an, das heißt, es steht ein Komma oder Semikolon, und dann folgt „denn“. Deshalb gehört Vers 5 grammatikalisch schon zu Vers 1 bis 4. Auch inhaltlich besteht ein enger Zusammenhang, denn es wird weiterhin von den Engeln gesprochen.
Also: Vers 1 bis 4 enthalten die Aufforderung, und Vers 5 gehört dazu.
Deswegen haben wir die Aufforderung, umso mehr auf das zu achten, was wir gehört haben. Damit wir nicht am Ziel vorbeigleiten, am Heil, an der Vollendung, an dem, was auf uns wartet, vorbei.
Die Bedeutung des Achtgebens auf das Wort Gottes
Wozu wird hier aufgefordert? Was soll man tun?
Es wird nicht nur zum Hören aufgefordert, denn bloßes Hören ist nicht genug. Man soll achten. Das bedeutet, genau hinhören und aufmerksam sein. Gehörtes allein genügt nicht. Es reicht nicht, dass man früher einmal gehört hat. Man muss weiter hinhören, nachdenken und das Gehörte bedenken.
Achten heißt, genau hinzuhören und darüber nachzudenken. Es bedeutet, Acht zu geben in dem Wissen, dass hier viel auf dem Spiel steht. Wir sagen zum Beispiel einem Kind: „Gib Acht, wenn du über die Straße gehst.“ Das heißt, sei vorsichtig, denn es ist gefährlich. Gib Acht, weil es hier um Leben und Tod geht.
Man soll sich ganz persönlich unter dieses Wort stellen, die Schlussfolgerungen aus dem Gehörten ziehen, das Gehörte bewahren, bewegen und tun. Man soll darauf eingehen. Wenn das Wort kommt und tief hineinschneidet, soll man stillhalten. Das Wort ist lebendig und kräftig, schärfer als ein zweischneidiges Schwert, es geht durch und durch und schneidet tief hinein.
Wer wird aufgefordert, Acht zu geben?
Vielleicht denken Sie, das sei klar – aber es ist wichtig, genau hinzuschauen. Wer ist „wir“? Wer wird hier angesprochen? Es sind die Gläubigen, die Empfänger des Briefes, inklusive des Schreibers. Das ist sehr wichtig.
Warum frage ich das? Warum ist das so wichtig? Es geht hier nicht um Mitläufer. Manche Ausleger sagen, diese Aufforderung und Warnung richte sich nicht an die Gläubigen, sondern an die Mitläufer – an die, die nur nebenbei dazugekommen sind, aber nie wirklich wiedergeboren wurden. Sie hätten sich eingeschlichen oder seien nie wirklich zum Glauben gekommen. Vielleicht wollen sie, aber sie sind es noch nicht. An diese richtet sich die Warnung, an die anderen nicht, denn die hätten ja sowieso das Heil und seien nicht in Gefahr.
Das steht aber nicht im Text. Wenn er „wir“ sagt und sich selbst einschließt, ist er dann auch ein Mitläufer? Niemals. Er weiß, wovon er spricht, und er weiß, an wen er glaubt. Dieses „wir“ zeigt ganz klar, dass es sich um Gläubige handelt. Auch der Schreiber weiß, dass er selbst achten muss.
Er kann nicht sagen: „Ich bin ja einmal wiedergeboren worden, mir kann nichts mehr passieren, das läuft jetzt alles automatisch, ich werde das Heil sowieso erben.“ Nein, auch er muss weiterhin auf das Wort achten, auf das neue Reden Gottes im Sohn.
Er stellt sich auf dieselbe Stufe wie seine Geschwister, an die er schreibt: „Ich habe auch darauf zu achten. Bitte tu das mit mir, mach es mir nach.“
Warnung vor dem Abgleiten und Missachten des Heils
Was will die Aufforderung verhüten?
Es geht darum, ein Vorbeischreiten, Vorbeigleiten oder Abgleiten zu verhindern. Das Wort stammt aus der Seefahrerei. Man fährt mit einem Segelschiff oder Boot, und wenn es nicht festgebunden ist, kann es mit der Strömung abgleiten. So treibt das Schiff nicht in den Hafen, sondern in Richtung Wasserfall. Es gelangt nicht ans Ufer, wo es eigentlich hin sollte, sondern in eine gefährliche Richtung.
Die Aufforderung warnt also davor, dass man abgleiten könnte. Wenn man nicht aufpasst, besteht die Gefahr, das Ziel nicht zu erreichen. Das Ziel ist das Heil, von dem wir vorher gelesen haben. Die Gläubigen sind diejenigen, die das Heil ererben. Von diesem Heil kann man jedoch abgleiten und es somit nicht erben, wenn man nicht achtsam ist.
Das Gegenteil von Achtgeben ist Missachten. Wenn wir ein so großes Heil missachten, werden wir es nicht erben. Nur indem man am Wort Gottes hängt, wird der Gläubige bewahrt. Der Gläubige ist sicher, ja wunderbar sicher, aber er muss am Wort Gottes festhalten.
Das Schiff ist sicher, doch es muss am Seil befestigt sein. Zum Beispiel gibt es hier eine Fähre, die einen Fluss überquert. Über den Fluss ist ein Seil gespannt, und das Schiff muss an diesem Seil bleiben. Wenn es sich löst, würde es abgleiten und Richtung Wasserfall treiben.
Das Schiff ist also sicher, die einzige Bedingung ist, dass es am Seil befestigt bleibt. Das Seil stellt das Festhalten dar. Man könnte sagen: Glauben heißt Festhalten am Seil. Das Seil selbst, das über den Fluss gespannt ist, symbolisiert das Wort Gottes.
Jetzt muss ich also festhalten an diesem Seil. Das bedeutet, das Schiff muss am Seil befestigt sein, sonst gleitet es ab. Übertragen heißt das: Ich muss an das Wort Gottes glauben und es achten.
Wie bleibt man am Wort Gottes, wie bleibt man am Heil? Durch Achtgeben auf die Botschaft. Die ganze Bibel ist die Botschaft, das ganze Wort Gottes, das Wort Christi.
"Lasset das Wort Christi reichlich unter euch wohnen" (Kolosser 3,16). Die ganze Botschaft ist das Wort Christi.
Das ist die Aufforderung als solche, wie sie in Vers 1 steht. Diese Aufforderung wird nun bekräftigt.
Bekräftigung der Aufforderung durch Verweis auf das vorher Gesagte
b, die Bekräftigung der Aufforderung geschieht durch das erste Wort in Vers 1, „Deswegen“, im Römerbrief Kapitel 1.
Mit „deswegen“ wird die Aufforderung bekräftigt. Es wird Nachdruck auf diese Aufforderung gelegt, indem auf das hingewiesen wird, was zuvor gesagt wurde. Wenn wir in der Bibel „deswegen“ lesen, müssen wir uns immer fragen: Weswegen? Das ist sehr wichtig. Wenn irgendwo in der Bibel „deswegen“ steht, sollten wir darüber nachdenken, weswegen genau jetzt.
Wir fragen uns: Weswegen? Wenn „deswegen“ auftaucht, suchen wir die Antwort darauf. Es ist gesund, die Bibel so zu lesen. Das ist wichtig für unser Bibelstudium. Wenn „darum“ steht, fragen wir „warum?“, und wenn „deswegen“ steht, fragen wir „weswegen?“. Wenn Hinweise auf etwas gegeben werden, müssen wir überlegen: Was war das genau? Was war der Hinweis?
Zum Beispiel in Römer 12 am Anfang oder auch hier: „Deswegen“. Warum? Weil Jesus Christus höher ist als die Engel. Was war der zweite Teil? Er verdient mehr Beachtung. Das heißt, weil Gott neu geredet hat durch den Sohn, müssen wir umso mehr auf das hören, was er gesagt hat, was Gott jetzt gesagt hat.
Das war die Aussage des ganzen Kapitels. Vergessen wir nicht: Der Hauptsatz von Kapitel 1 lautet, dass Gott geredet hat. Gott hat neu geredet. In diesen letzten Tagen hat Gott zu uns geredet im Sohn. Und weil das so ist, weil Gott neu geredet hat im Sohn, müssen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben.
Und weil dieser Sohn höher ist als die Engel, müssen wir umso mehr auf das achten, was er gesagt hat. Das Thema sind immer noch die Engel. Jesus ist höher als die Engel. Also ist die erste Bekräftigung ein Hinweis auf das, was in Kapitel 1 gesagt wurde: „Deswegen“.
Bekräftigung durch Verweis auf die göttliche Bestätigung der Botschaft
Zweite Bekräftigung, Verse 2 bis 4
Was wird hier bekräftigt? Es heißt: „Denn wenn das durch Engel geredete Wort fest war, festgemacht wurde und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entrinnen, wenn wir ein derart großes Heil missachten?“
Schon die alte Botschaft wurde göttlich bekräftigt. Wer waren die Mittler dieser alten Botschaft? Die Vermittler. Wie kam das erste Reden Gottes zu den Israeliten? Durch Mose. Und wie erhielt Mose es? Durch Engel. Das steht in Galater 3,19 und Apostelgeschichte 7,53.
Durch Engel hat Mose also die Tafeln empfangen. Offenbar hat Mose noch mehr als nur die Tafeln erhalten, auch die anderen Gesetze. Im Alten Testament lesen wir nicht explizit, dass Engel dabei waren. Dort steht nur, dass Mose die Tafeln empfang, dass Gott am Berg war. Dass Engel dabei waren, erfahren wir hier.
Eines dieser Gebote, die Mose am Sinai empfing, war das Sabbatgebot, das vierte Gebot. In 4. Mose 15,32 lesen wir, dass ein Israelit am Sabbat Holz sammelte. Was geschah dann? Man brachte ihn vor die Ältesten. Diese gingen zu Mose und von dort zu Gott. Was wurde entschieden? Er sollte gesteinigt werden.
Steinigung – nur weil er ein bisschen Holz gesammelt hat? Das klingt hart. Was war das für ein Vergehen? Er hat niemanden getötet, nicht gelogen, niemandem Schaden zugefügt. Warum sollte er gesteinigt werden? Warum war das so ernst? Warum war das, was er getan hat, so schlimm?
Es war schlimm, sagt Gott. Aber warum? Weil er das Wort missachtet hat. Wenn ich meinem siebenjährigen Sohn sage: „Komm essen!“, und er hört es, spielt aber weiter mit Lego, ist das schlimm? Ja, denn er missachtet das Wort des Vaters. Das ist sehr schlimm, und ich muss darauf reagieren. Wenn ich es nicht tue, lehre ich ihm, dass er ungehorsam sein darf, ohne Konsequenzen. Er lernt, dass das Wort des Vaters nicht wichtig ist.
Das war sehr schlimm. Es ist eine Verachtung, wenn Gott spricht. Gott, der Schöpfer – man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Gott, der Schöpfer, spricht ein Wort, sagt dies und das, und ich als Geschöpf sage: „Das interessiert mich nicht.“
Gott hat neu geredet im Sohn, in diesen letzten Tagen. Wenn dieses Reden Gottes missachtet wird, ist das eine ernsthafte Sache. Das frühere Wort wurde von Engeln an Menschen gegeben, das neue Wort aber vom Herrn selbst.
Das Missachten des ersten Wortes wurde mit einer sehr strengen Strafe belegt. Wie viel mehr wird das Missachten des zweiten Redens streng bestraft werden?
Und es ist nicht nur so, dass Gott eine Botschaft gegeben hat. Nein, Gott selbst kam auf die Erde. Das Wort wurde Fleisch. Gottes Sprechen wurde Fleisch in einem Menschen, und er selbst war das Wort.
Gott selbst war die Botschaft. Er kam, starb für unsere Sünden, ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Er hat sich zur Rechten Gottes gesetzt. Die Botschaft wurde weiterverkündigt. Er bietet Vergebung an, noch mehr als das, er bietet ewiges Leben an. Ewiges Heil in Verbindung mit dem Sohn.
Und manche sagen: „Ach, ich glaube, ich gehe zurück ins Judentum, dann habe ich nicht mehr so viele Probleme.“ Das ist eine ernste Sache. Sündigen ist schlimm genug, aber das Heil zu missachten – dieses wunderbare Heil, nachdem man es schon gehört und geglaubt hat, und sich jetzt wieder abwendet – das ist eine sehr, sehr ernste Sache.
Verstehen wir das? Deshalb ist hier die Warnung so stark. Viele Gläubige haben Schwierigkeiten und fragen: „Warum ist das so eine starke Warnung? Wir sind doch aus Gnade gerettet, warum solche furchtbaren Warnungen an die Gläubigen?“
Weil es um so viel geht. Die Frage lautet: Wie werden wir entrinnen, wenn wir ein derart großes Heil missachten?
Das Heil hat er gerade vorher erwähnt, Kapitel 1, Vers 14: Die Gläubigen sollen das Heil ererben. Und dieses Heil ist so groß. Was beinhaltet dieses Heil?
Vielleicht sollten wir das hier einmal zusammenfassen. Was gehört zum Heil? Was beinhaltet es?
Sündenvergebung. Ich wiederhole das, damit alle es hören. Weiter: ewiges Leben. Zum Beispiel in Epheser 2 – wir sind in das himmlische Wesen versetzt, in Christus. Wir sind mit Christus lebendig geworden.
Was beinhaltet das Heil noch? Das Erbe. Worin besteht das Erbe? Wir sind Erben. Was erben wir alles? Das Leben, ja. Was noch? Wir sind Miterben. Also erben wir noch etwas mit. Was denn?
Und was sind das für Dinge, die er erbt, die wir dann miterben? Alles, was er hat. Jetzt haben wir das Höchste erreicht, mehr können wir nicht bekommen: alles, was er hat. Seine Herrschaft. Wir dürfen mit ihm herrschen. Sein Königreich, so groß es ist. Seine Ewigkeit. Seine Glückseligkeit, die er genießt, dürfen wir mit erleben. Das ist unvorstellbar.
Römer 8,32 sagt: „Der seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“
„Alles, was mein ist, ist dein“, sagt der Vater zu dem Sohn. Lukas 15, ich glaube Vers 24: „Alles, was mein ist, ist dein.“
Was willst du? Wolltest du ein Ziegenböcklein schlachten? Du kannst auch einen Stier nehmen. „Alles, was mein ist, ist dein.“ So sagt Gott zu den Seinen.
In 1. Korinther 3,22 heißt es: „Ob Paulus, ob Apollos, ob Kephas, ob die Welt, ob Leben, ob Tod, ob Gegenwärtiges, ob Zukünftiges – alles ist euer; aber ihr seid Christi, und Christus ist Gottes.“
Alles ist euer. Den Charakter Christi dürfen wir erben, dürfen mehr und mehr ihm ähnlich werden.
Dazu kommt noch eine große Schar von Gläubigen, die mit uns in der Herrlichkeit sein werden. Sogar mit Habakuk werden wir reden, mit Obadja und mit Abraham – wenn er Zeit für uns hat, hat er Zeit.
Aber das Schönste wird sein, mit dem Herrn Jesus zu sein. Offenbarung 2, ich glaube Vers 17: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Dem, der überwindet, werde ich zu essen geben von den verborgenen Manna.“
Jetzt ist es noch verborgen. Er ist das Manna, heute noch verborgen. Eines Tages wird er nicht mehr verborgen sein, aber jetzt ist er ein verborgenes Manna.
Wir essen jetzt schon von dem Brot, aber es ist ein verborgenes Brot. Dann wird es ein sichtbares Brot werden.
„Und ich werde ihm einen kleinen weißen Stein geben, und auf den kleinen weißen Stein wird ein neuer Name geschrieben sein, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“
Ein weißer Stein – das kann vieles bedeuten. Eine der Bedeutungen ist, dass man dem, den man liebt, einen kleinen Stein mit dem Namen darauf gibt. Verliebte taten das. Wie wir Ringe geben, auf denen der Name des Geliebten steht.
Da gibt es einen kleinen Stein und einen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.
Name heißt Wesen. Das Wesen des Sohnes Gottes werden wir in einer Weise kennen, als ob es nur uns beide in der ganzen Ewigkeit gäbe, in der ganzen Herrlichkeit – nur ihn und mich.
Das heißt, es wird eine persönliche Beziehung geben, ein persönliches Kennen zwischen ihm und mir. Zwischen ihm und mir. Jeder darf hier seinen Namen einsetzen.
Es wird eine ganz persönliche Beziehung geben, als ob wir zwei die Einzigen in der Herrlichkeit wären.
Ein Name, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt. „Nur du und ich, wir kennen den“, sagt der Herr Jesus. „Nur du und ich haben etwas, was andere nicht kennen.“ Wir haben eine intime Beziehung, die nur für uns beide ist.
Ich habe oft gedacht: Im Himmel habe ich keine Zeit mehr. Und der Herr Jesus hat keine Zeit mehr, weil es so viele Leute sind, und ich muss in der Reihe anstehen, bis ich einmal fünf Minuten Audienz bekomme.
Es wird nicht so sein. Es wird nicht so sein.
„Ich werde ihm einen Namen geben, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“
Also dieses Heil beinhaltet sehr, sehr Schönes. Schon jetzt einen Trost, eine Befriedigung, eine Gewissheit und eine Freude. Einen Anker für die Seele. Einen Trost, eine Befriedigung, eine Gewissheit und eine Vorfreude – jetzt schon, heute.
Wer dieses neue Reden im Sohn missachtet, der tritt dem Gleichnis nach dem Sohn Gottes mit Füßen. Das werden wir später noch lesen.
Es ist, als ob man den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz schlägt.
Die Hebräer sind noch nicht so weit, Gottlob und Dank. Sie sind noch nicht so weit, aber die Warnung bleibt bestehen.
Die Warnung wird gegeben, denn es besteht Gefahr für diese Geschwister. Sie sind hart angefochten, zurückzugehen.
Die göttliche Bestätigung der neuen Botschaft durch Zeichen, Wunder und den Heiligen Geist
Weiter, die Neue Botschaft, Vers 3, Mitte bis 4: Die Neue Botschaft wurde göttlich bekräftigt durch besondere Zeichen. Wir sind immer noch beim Thema der Bekräftigung der Botschaft.
Die Botschaft wurde bekräftigt, weil er, wie in Kapitel 1 gesagt, neu geredet hat und weil er besser ist als die Engel. Die Botschaft wird hier dadurch bekräftigt, dass er darauf hinweist, wie diese Botschaft ihren Anfang genommen hat: zuerst durch die Engel im Alten Bund, und jetzt wurde sie durch den Herrn selbst verkündigt. Diese Botschaft hat ihren Anfang in der Verkündigung durch den Herrn genommen. Also wurde das Heil durch den Herrn selbst verkündigt. Willst du dieses Heil verachten, das der Herr Jesus selbst verkündet hat? Du heuchst gegenüber dem, was Mose gesagt hat und was er von Engeln bekommen hat, und du heuchst nicht gegenüber dem, was Gott durch den Herrn selbst gesagt hat?
Uns wurde diese Botschaft von denen bestätigt, die ihn gehört hatten, den Aposteln. Dieses Heil, das der Herr verkündigte und die Apostel verkündigt hatten, wurde von Gott zusätzlich mit Zeichen, Wundern, mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen bezeugt.
Jetzt möchte ich Fragen stellen: Worin haben wir die Sicherheit, dass das Neue Testament von Gott ist? Wir führen ja auch viele Gespräche mit jungen und älteren Leuten, und wenn wir ihnen von der Bibel erzählen, fragen sie: Was heißt hier Bibel? Du sagst vom Herrn Jesus, du sagst, im Neuen Testament steht geschrieben. Dann sagen sie: Was heißt hier Neues Testament? Papier ist geduldig. Schreiben kann jeder, was er will. Irgendwelche Leute haben das geschrieben. Woher hast du die Gewissheit, dass das, was du in der Hand hältst, Gottes Wort ist? Warum glaubst du gerade an das, was da drinsteht? Du kannst ja auch den Koran nehmen. Warum gerade das Neue Testament?
Inwiefern gibt der Schreiber Antwort auf diese Frage? Wie hat Gott bestätigt? Was gibt uns die Gewissheit, dass das zuverlässig ist, was wir in der Hand haben – das Neue Testament und auch das Alte Testament, aber jetzt vor allem das Neue Testament? Was gibt uns die Gewissheit? Was sagt der Text?
Das ist hier ein Punkt: Heiliger Geist, Zeichen und Wunder. Zeichen und Wunder und Kraftwirkungen, die Gott getan hat. Er hat bestätigt, was hier steht. Es sind Zeichen und Wunder einerseits, Austeilung des Heiligen Geistes und noch etwas: Es ist uns von denen verkündigt worden, die es gehört haben, das heißt, es gab Augen- und Ohrenzeugen.
Das sind jetzt drei Punkte, die wir haben: Wir haben Augen- und Ohrenzeugen, wir haben Wunder und Zeichen, die damals passiert sind, und wir haben Austeilungen des Heiligen Geistes, die geschehen sind und heute auch noch geschehen, wie der Bruder gesagt hat: Gott gibt den Heiligen Geist heute auch noch. Das heißt, wir haben drei Dinge, die bestätigen. Das ist wichtig in unserer Auseinandersetzung mit unseren Schulkollegen, Arbeitskollegen und Nachbarn. Wir reden mit ihnen und sagen: Schau, wir glauben an die Bibel. Ja, warum glaubst du an die Bibel? Warum soll das wahr sein? Warum soll das wahr sein, was Jesus gesagt hat? Wieso soll das wahr sein?
Hier sind die drei Argumente: Es gab Augen- und Ohrenzeugen, die gesehen haben, dass das Grab leer war. Sie wurden dann verändert.
Schlag auf Schlag: Ich bin mit einem Mann wandern gegangen. Ich wollte mit ihm über den Glauben reden. Es war eine gute Gelegenheit, wir haben gesagt, wir gehen wandern, und wir hatten den ganzen Tag zusammen. Ich habe gebetet: Herr, schenke mir Gelegenheit, mit ihm zu reden. Der Herr hat es dann geschenkt. Wir konnten reden. Es ging langsam, man geht und redet, geht und redet und redet, und dann kommt man wieder zum Thema zurück. So konnten wir viel reden.
Da habe ich gesagt: Schau, überlege mal, du hast im Neuen Testament Leute wie zum Beispiel Thomas. Ein bisschen was wusste er von der Bibel, aber Thomas war völlig ungläubig. Er hat gesagt: Wie kann ich das glauben? Ihr sagt, das Grab ist leer – das glaube ich schon, das ist leer. Aber ihr sagt, ihr habt den Herrn gesehen, er ist euch erschienen. So etwas werde ich nicht glauben, bis ich meine eigenen Finger in seine Wunden lege und in seine Seite. Ich brauche handfeste Beweise.
Es ist eigentlich schade, dass er seinen Brüdern nicht geglaubt hat, oder? Sie waren schließlich drei Jahre beisammen gewesen, und jetzt vertraut er ihnen nicht. Es ist nicht freundlich von ihm, nicht nett, und zeugt auch nicht von einer guten Beziehung. Er hat kein Vertrauen zu seinen Brüdern, die ihm das gesagt haben. Aber er sagt, er möchte Sachen sehen. Und solange ich das nicht sehe, werde ich nicht glauben, sagt er.
Da habe ich meinem Freund gesagt: Schau, ein paar Tage später, wenn du den gleichen Mann eine Woche später gesehen hättest, der war wie ausgewechselt. Er steht da und sagt: Das stimmt, er ist auferstanden. Jesus ist auferstanden. Er predigt ihn überall und ist bereit, sein Leben zu geben. Das hat er wahrscheinlich auch getan. Thomas ist wahrscheinlich auch um des Glaubens willen umgekommen, wie die Tradition sagt, wenn das stimmt.
Jedenfalls, was hat diesen Menschen verändert? Was ist passiert zwischen dem Punkt, wo er gesagt hat: Ich glaube das nicht, solche Sachen glaube ich nicht, und danach ist er bereit, für die Sache in den Tod zu gehen, sein Leben zu opfern? Was ist dazwischen passiert?
Die Bibel sagt: Er hat Jesus begegnet. Er muss etwas erlebt haben. Wenn wir nicht glauben wollen, was die Bibel sagt, dass er Jesus begegnet ist, was ist dann wirklich passiert mit ihm? Was hat ihn so verändert?
Die Bibel gibt uns die Antwort: Jesus ist ihm erschienen und hat gesagt: Bitteschön, greif meine Wunden, greif meine Seite. Und er fällt nieder und sagt: Mein Herr und mein Gott.
Das heißt, was habe ich gemacht? Ich habe meinen Freund ermutigt, ich habe ihm einen Beweis gegeben. Schau, hier ist ein Augen- und Ohrenzeuge, mit dem ist etwas passiert. Und er selber behauptet, und Johannes, sein Freund, behauptet, der Herr Jesus ist ihm begegnet. Und nicht nur ihm, sondern auch den anderen, denen er vorher nicht geglaubt hat und jetzt glaubt er ihnen. Das sind Argumente für unsere Freunde.
Mit einem anderen habe ich angefangen, das Johannes-Evangelium zu lesen. Da habe ich ihm gesagt: Du musst gar nichts glauben, was da drinsteht. Du brauchst überhaupt nichts zu glauben. Aber bitte eines: Lies mit mir das Johannes-Evangelium. Ich habe nicht gesagt, lies es selber, denn das tut er nicht, das weiß ich. Er sagt, ich lese es, aber er liest es nicht. Die meisten Leute sagen, sie lesen es, aber sie lesen es nicht.
Ich sagte: Ich möchte es mit dir lesen. Dann haben wir uns hingesetzt und gesagt: Gut, wir fangen an. Johannes I hat gelesen und gesagt: Wir lesen, und du erklärst mir. Ich sagte: Er hat mir erklärt, was er gelesen hat. Während wir gelesen haben, sagt er nach einer gewissen Zeit: Na also, das kann nicht erfunden sein, das kann nicht erfunden sein. Das ist zu... sowas kann man nicht erfinden, sowas schreibt man nicht, wenn man sich selber schreibt, jetzt schreibt man einen Roman. Das geht nicht.
Dann haben wir weitergelesen, und er ist mehr und mehr davon überzeugt. Er ist bis heute noch nicht bekehrt, aber er weiß, dass es die Wahrheit ist. Das ist schon ein großer Schritt.
Das heißt also: Was macht uns zuverlässig oder was macht uns sicher, dass wir wissen, dass das, was wir hier haben, wirklich von Gott ist? Das Erste sind Augen- und Ohrenzeugen, das Zweite sind Zeichen und Wunder.
Ja, wieso gibt es heute keine Zeichen und Wunder? Wieso gehen wir nicht hinaus und erwecken die Leute von den Toten? Oder wenn irgendwelche ins Krankenhaus gehen, werden sie alle gesund? Oder man nimmt ein Taschentuch, fährt über alle drüber und sie sind alle gesund? Wieso nicht? Warum heute nicht? Warum ist es heute nicht nötig, dass Gott es heute tut? Er könnte ja schon, manchmal tut er es ja auch. Aber warum macht er das nicht regelmäßig?
Man könnte sagen: Warum soll ich dem Wort glauben? Sein Geist sei schon die wunderbare Bestätigung. Wir haben die Bestätigung in meinem Geist. Das Wort, an das wir glauben, ist bestätigt. Das heißt, was wolltest du sagen? Es hat durch Wunder seine Verkündigung bekräftigt.
Und warum muss es heute nicht noch einmal bekräftigt werden, wenn wir verkündigen? Für die war es eine neue Lehre gewesen, sie wurde bekräftigt. Jetzt kommt nichts Neues dazu. Richtig, genau. Weil nichts Neues dazukommt.
Das, was neu war, wurde bestätigt, und mittlerweile ist nichts Neues dazugekommen. Wir brauchen nicht eine neue Beglaubigung. Wenn ich ein Dokument habe, und es ist vor zehn Jahren vom Notar beglaubigt worden, und ich bringe es und sage: Das ist echt, das ist beglaubigt vom Notar, dann sagt er nicht: Das muss heute wieder beglaubigt werden. Wieso? Warum soll das heute wieder beglaubigt werden? Es wurde damals beglaubigt.
Hier ist das Dokument. Was einmal beglaubigt ist, ist beglaubigt. Dass ich meine Kinder adoptiert habe, habe ich ein Blatt, da steht drauf so und so, und da steht Stempel und Beglaubigung und alles ist da. Jetzt muss ich nicht jedes Mal, wenn ich jemandem sage, ich habe meine Kinder adoptiert, noch mal zu irgendjemandem hingehen und das beglaubigen lassen. Das ist beglaubigt.
Das heißt, wenn wir eine Botschaft haben, die bereits beglaubigt wurde durch Zeichen und Wunder, dann muss Gott heute nicht im Jahr 2008 noch einmal durch Zeichen und Wunder beglaubigen, weil nichts Neues dazugekommen ist. Das ist ja die alte Botschaft, die ich verkündige, die die Apostel verkündigt haben. Wir haben ja keine andere Botschaft als die der Apostel.
Also die Bibel ist bereits beglaubigt, und wir verkündigen auch genau diese Bibel. Deshalb muss Gott heute nicht jedes Mal wieder Wunder tun. Wenn er als Ausnahmefall ein Wunder mal tut, dann ist das schön und gut, aber dann ist es nicht zur Beglaubigung der Botschaft, denn die ist schon beglaubigt. Dann ist es aus einem anderen Grund, weil er einfach ein Wunder getan hat. Vielleicht hat jemand gebetet, der Herr hat sich erbarmt und ein Wunder getan, aber nicht zur Beglaubigung.
Die Zeichen und Wunder, die große Anzahl der Zeichen und Wunder in der ersten Zeit der Apostel, war eine Beglaubigungssache, und das ist auch alles passiert.
Das ist wichtig für unsere pfingstlerischen und charismatischen Freunde, weil man heute immer wieder den Ruf hört, Gott müsste heute wieder Zeichen und Wunder tun. Es ist völlig falsch, es ist nicht richtig verstanden, was der Zweck der Zeichen und Wunder war.
Nein, er beruht auf das, was heute ist. Ist das denn das Zeichen Jonas? Weil sie ja nicht glaubten, sie wollten einfach nur auf Wunder sehen. Ja, ja, sie hätten dann nur auf das Wunder hingeglaubt.
Damals waren die Wunder wichtig, denn vergessen wir nicht: Da war die Bibel der Juden, von 1. Mose bis Maleachi, und sie meinten, es sei abgeschlossen. Jetzt kommt etwas Neues hinzu, das Wort Gottes durch Jesus Christus und die Apostel.
Wenn Gott jetzt nicht wirklich klar bestätigt hätte, dass das wirklich neu ist, und die Boten, das sind meine Boten, und das sind nicht irgendwelche, die eine neue Sache erfunden haben, Paulus hat nicht irgendwas gesagt, was er einfach so geträumt hat, sondern das hat er wirklich von Jesus, was er gesagt hat, was er weiter erzählt hat, das musste Gott beglaubigen und bestätigen.
Der Glaube ist nicht wegen der Zeichen und Wunder, sondern der Glaube ist an das Wort, das Paulus verkündigte, an das Wort Jesu Christi. Das hatte ja Fundament. Es war nur so, dass durch die Zeichen und Wunder bestätigt wurde, dass der Verkündiger, der das Neue verkündigt hat, wirklich von Gott gesandt war. Sonst hätte jeder kommen können und sagen: Ich bringe jetzt eine neue Lehre, das Alte ist jetzt vorbei oder das Alte wird jetzt ergänzt durch das, was ich sage. Das darf nicht sein.
Ich habe aus dem Hintergrund eine Zwölf- oder 28-Säcke-Erste-Förderung der Neuen eingesetzt: Erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer und dann Wunderkirchler, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten, mancher Letzte Wunderkirch.
War das dann nur bezogen auf die Apostel damals? Ja, das war dort wichtig, dass es in dieser ersten Zeit diese Wundergaben gab, vor allem durch die Apostel. Es sind ja nur ganz wenige außer den Aposteln: Stephanus zum Beispiel, der war kein Apostel, hat aber auch Wunder getan. Er hatte eine spezielle Stellung, war einer von den sieben Diakonen in Jerusalem, ebenso Philippus.
Sonst weiß ich nicht, ob es noch jemanden gab, der Wunder getan hat. Wenn man die Geschichte der ersten Christen liest, wird auch geschrieben, dass Wunder waren, und es wird sehr viel hingewiesen darauf, was durch den Glauben ist.
Dann ist das abgestammt auch wegen dem Glauben, also des Glaubens. Verloren, krank und wie Sie sagen, vielleicht etwas Regen, das Kontakt für bestimmte Zeitzeichen aufzutragen.
Wegen des Zungenredens: Es ist ja auch so, dass in der Apostelgeschichte die Menschen erkennen, dass die Heiden auch den Geist bekommen oder Zeichen gegeben. Hier wurde es ja nicht mehr. Irgendwann hat es aufgehört, wir wissen nicht wann, aber es hat offensichtlich aufgehört.
2013 – da sind wichtige Verse, und da ist auch ein zweiter, neunter, vierter, zehnter: Wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückweise weggetan. Da wird vorher gesprochen, dass im 8. Vers die Liebe niemals aufhört, aber Weissagungen werden weggetan, Sprachen werden aufhören, Erkenntnis wird weggetan.
Haben Sie das so? Sprachen hören auf. Die Erkenntnis wird weggetan. Wann die weggetan wird, ist klar: Das Stückweise wird weggetan, wenn der Herr Jesus wiederkommt. Aber wann die Sprachen aufhören, steht nicht da.
Das Wort für „aufhören“ ist ein Medium, das heißt, es bedeutet von sich aus aufhören, abklingen. Das ist genau das Wort, das auch in Apostelgeschichte 20 verwendet wird: Der Tumult hörte auf, der Tumult klang ab. Sie haben sich beruhigt und waren wieder still.
Aufhören heißt abklingen. Das Zungenreden klingt ab, wann, sagt er nicht. Aber die anderen zwei Sachen, Weissagungen und Erkenntnis, werden weggetan, also das Stückhafte.
Das heißt, wir haben hier einen Beweis dafür, dass das Zungenreden vor der Wiederkunft Jesu Christi aufhört.
Übrigens beweist auch die Erfahrung das. In der ganzen Geschichte der Kirche, der Gemeinde Jesu, hat man nach dem ersten Jahrhundert, ab dem zweiten Jahrhundert, kein Zungenreden mehr feststellen können. Ausnahme: eine Sekte, die Montanisten. Die hatten so eine Art frühpfingstliche Sekte, die hatten das noch, aber waren ganz klar eine Sekte, eine Irrlehre.
Erst wieder die Pfingstler im zwanzigsten Jahrhundert. Dazwischen gab es kein Zungenreden, mit Ausnahme von Sekten. Ja, Mormonen hatten das auch, sogar ganz unchristliche Sekten, und irgendwelche Indianer hatten das auch. Es gibt solche Phänomene, die aber nichts mit dem biblischen Zungenreden zu tun haben.
Es gibt ein unbiblisches Zungenreden und ein biblisches Zungenreden. Das kann man sehr einfach feststellen, denn das biblische Zungenreden ist eine Sprache, die übersetzt werden können muss. Auch das Übersetzen war eine Gabe, wenn man die Sprache nicht konnte.
Wenn ich jetzt plötzlich auf Sanskrit reden würde und jemand von uns kann es übersetzen, obwohl er Sanskrit nie gelernt hat, dann sind das zwei Wunder: Ich rede auf Sanskrit und der andere kann es übersetzen. Aber wenn jemand Sanskrit sowieso kann, dann ist es kein Problem, kein Wunder, wenn er es übersetzt.
Was will ich sagen? Dieses Zungenreden hat aufgehört, wahrscheinlich schon im ersten Jahrhundert, in der Zeit der Apostel. So sagt es die Erfahrung. Wir können nur von der Erfahrung her reden, was die Kirchengeschichte uns überliefert, denn in der Bibel selber heißt es nur, dass es aufhören wird. Wann es aufhörte, wird nicht gesagt.
Aber Tatsache ist, dass es weg war, bis die Pfingstbewegung sich entwickelte, um die Jahrhundertwende 1906 oder 1901 oder wann in Amerika zuerst, dann 1906 in Europa. Die Pfingstbewegung kam, und dann ist das Zungenreden aufgekommen. Dann kam die charismatische Bewegung 1960, die haben das auch übernommen. Seither haben wir bei den Charismatikern und nur bei denen das Zungenreden und bei denen, die von dieser Lehre beeinflusst sind.
Aber es ist in Verbindung mit einer falschen Lehre, und es ist ein falsches Zungenreden, weil man es prüfen kann, dass es falsch ist.
Man kann zum Beispiel einem Charismatiker sagen: Weißt du was, red mir deine Zungenrede auf Tonband. Dann nimmt man das Tonband mit, geht zu jemandem, der sagt, er kann übersetzen. Es gibt ja genügend, die sagen, sie können übersetzen. Dann spielt man ihm die Zungenrede vor, schreibt auf, was er übersetzt. Dann geht man zum Nächsten, bittet ihn um Übersetzung, schreibt auf, was er übersetzt. Dann geht man zum Dritten, schreibt auf, was er übersetzt. Dann vergleicht man: Haben sie alle dasselbe übersetzt? Wenn nicht, dann ist irgendwo etwas falsch.
Es gibt noch ein paar andere Kriterien, da gehe ich jetzt nicht darauf ein.
Aber die Wunder haben aufgehört. In diesem Sinne heißt das nicht, dass Gott keine Wunder tut. Natürlich tut er Wunder, wenn er möchte, und wenn wir dafür beten. Oft hat er schon Wunder getan. Aber nicht zur Beglaubigung der Botschaft, sondern zur Erhöhung unserer Gebete aus irgendeinem Grund.
Man kann beten, wenn das Benzin im Auto ausgeht und man noch weit fahren muss und keine Tankstelle mehr da ist: Herr, verlängere das Benzin im Auto. Der Herr kann das tun. Man kann das Benzin verlängern, damit man weiterfahren kann. Und man staunt: Es ist immer auf Null, aber ich fahre und fahre, bis zur nächsten Tankstelle. Das kann der Herr machen.
Wir wollen jetzt eine Pause machen.
