Einführung in das Thema Glaube und Busse
Zehn Dinge, die man vor der Taufe verstanden haben sollte
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Buße und Wiedergeburt. Das ist Lektion sechs unseres Taufkurses.
Wir waren beim Thema Glaube stehen geblieben, und ich habe eine einfache Definition vorgestellt: Rettender Glaube ist ein tiefes Vertrauen auf Gott. Dieses Vertrauen erwächst aus dem Hören auf Gottes Wort und zeigt sich in meinen Taten.
Glaube, der rettet, ist also tiefes Gottvertrauen, das aus der Bibel kommt und sich im Leben zeigt.
Um diesen letzten Punkt soll es in dieser Episode gehen.
Die Verbindung von Glaube und Busse
Glaube zeigt sich im Leben, weil er, um echt zu sein, von Buße begleitet wird. Die enge Verbindung von Buße und Glauben wird bereits beim Herrn Jesus deutlich. So predigt er in Markus 1,15: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“
Auch wenn Jesus seinen Dienst auf der Erde beschreibt, betont er diese Verbindung. In Lukas 5,32 sagt er: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“
Dieser Aufruf zur Buße und Bekehrung findet sich dann völlig logisch auch bei den Aposteln wieder. So predigt Petrus in Apostelgeschichte 3,19: „So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden.“
Gott will, dass alle Menschen Buße tun. Wenn sie es tun, ist Freude im Himmel. Wenn sie es nicht tun, werden sie in ihren Sünden umkommen.
Die Bedeutung von Busse als Herzensänderung
Frage: Was ist diese Buße, die Gott sich für jeden Menschen wünscht und die zum rettenden Glauben an Gott dazugehört?
Buße – das griechische Wort Metanoia kann auch mit Umkehr übersetzt werden. Buße oder Umkehr ist etwas, das im Menschen geschieht. Es ist ein Paradigmenwechsel, eine Herzensänderung.
Buße ist die Entscheidung, in allen Lebensbereichen für Gott leben und nach seinen Geboten handeln zu wollen. Bei Jesaja klingt die Aufforderung zur Buße so: Jesaja 55,7 – „Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken, und er kehre um zu dem Herrn, so wird er sich über ihn erbarmen und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.“
Es geht um den Weg und die Gedanken. Es betrifft mein Verhalten und mein Denken. Buße ist die Entscheidung, Gott in meinem Leben Gott sein zu lassen. Er darf nun mein Denken und mein Verhalten in seinem Sinn prägen.
Buße ist eine Revolution in meinem Kopf, die sich in allen Bereichen meines Lebens widerspiegelt. Es ist eine Buße von toten Werken hin zu der Buße würdigen Frucht.
Busse als sichtbares Zeichen im Leben
Und ganz ähnlich beschreibt Paulus seinen Dienst als Apostel in Apostelgeschichte 26,20. Er verkündigte den Menschen in Damaskus zuerst und dann in Jerusalem sowie in der ganzen Landschaft von Judäa und unter den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren. Dabei sollten sie Buße durch Werke zeigen, die der Buße würdig sind.
Echte Umkehr zu Gott zeigt sich in diesen Werken, den bußfertigen Taten. Das sind Entscheidungen und Handlungen, die widerspiegeln, dass Gott in meinem Leben das Sagen hat – und nicht der Zeitgeist, nicht meine Gefühle, nicht meine Peergroup und auch nicht mein Ego, sondern Gott.
Halten wir fest: Wenn die Bibel von Buße spricht, meint sie eine Umkehr zu Gott. Zuvor habe ich getan, was ich für richtig hielt. Jetzt aber tue ich, was Gott für richtig hält – das ist Buße.
Buße und Glaube bilden eine Einheit. Oder anders gesagt: Ich höre damit auf, mir selbst zu vertrauen, und beginne stattdessen, Gott zu vertrauen. Ich folge nicht mehr meinen eigenen Idealen und Zielen, sondern strebe nun zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit.
Die Einheit von Umkehr und Glaubensgehorsam
Diese Kombination aus Umkehr und Vertrauen ist für Gott unwiderstehlich. Gott ist der, der durch das Evangelium beruft.
Wenn ein Mensch auf Gottes Einladung durch das Evangelium mit Glaubensgehorsam reagiert, zeigt sich dies in dem Begriff „Glaubensgehorsam“, den Paulus in Römer 1,5 verwendet. In diesem Begriff verschmelzen Buße und Glaube.
Wo ein Mensch sich von Gott durch das Evangelium einladen lässt und mit Glaubensgehorsam antwortet, dort reagiert Gott selbst mit Wiedergeburt.
Die Verheißung der Wiedergeburt im Alten Testament
Die Verheißung dazu findet sich bereits im Alten Testament. So heißt es bei Hesekiel über den neuen Bund und das Volk, das zu diesem Bund gehört, in Hesekiel 36, die Verse 26 und 27:
„Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen. Ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich werde meinen Geist in euer Inneres legen und bewirken, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und befolgt.“
Hier wird deutlich, dass Gott an denen handelt, die Buße tun und glauben. Er schenkt ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist. Sie erhalten eine neue Gesinnung, ein fleischernes Herz, das für Gottes Gedanken empfindsam ist. Zudem bekommen sie seinen Geist, den Heiligen Geist.
Die Reihenfolge von Predigt, Busse und Glauben
Bitte versteht diese Reihenfolge gut: Zuerst kommt die Predigt vom Evangelium, dann die Reaktion des Menschen. Er tut Buße, glaubt an Gott und bittet Ihn darum, ihn zu retten. Mehr kann der Mensch nämlich nicht tun.
Wir können uns nicht selbst retten. Wir können nur einsehen, dass wir verloren sind und dass es einen Gott gibt, der mit ausgestreckten Armen dasteht, um uns zu retten. Um das Bild aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn zu verwenden: Wir können nur stinkend und verarmt nach Hause zurückkehren. Wir können nur ehrlich zugeben, dass wir versagt haben.
So wie der Zöllner in Lukas 18, der sich ganz hinten im Tempel stellt, sich an die Brust schlägt und sagt: „Gott, sei mir dem Sünder gnädig!“ Mehr können wir nicht tun.
Das ist auch kein Werk, das wir tun, um gerettet zu werden. Es ist einfach nur die ehrliche Einsicht in das eigene Unvermögen, zusammen mit dem aufrichtigen Wunsch, Gott zu folgen. Denn wir haben begriffen, dass wir ohne Gott restlos verloren sind.
Gottes Wirken in der Wiedergeburt
Aber wenn wir ganz unten sind, wenn wir uns so sehen, wie wir wirklich sind – als Sünder – und Gott so wahrnehmen, wie er ist, nämlich als guten Hirten, der sein Leben für seine Schafe gibt, dann tritt Gott auf übernatürliche Weise in unser Leben ein. Er schenkt uns ein neues Wollen, gibt uns seinen Geist und macht uns zu Kindern Gottes.
Wir können uns nicht selbst retten. Rettung ist immer eine Gabe Gottes an den Glaubenden und geschieht aus Gnade. Gott beschenkt denjenigen, der sich vor ihm demütigt und seine Verlorenheit anerkennt. Er beschenkt ihn mit einem neuen, ewigen Leben.
Als Gläubige sind wir, wie Paulus es formuliert, eine neue Schöpfung.
Praktische Hinweise für Täuflinge und Abschluss
Welche Aufgabe gibt es für die Täuflinge? Schreibe heute unbedingt dein Zeugnis fertig. Lies es anschließend laut vor, um darauf zu achten, wie es klingt. Es darf nicht länger als sieben Minuten sein.
Das war's für heute.
Tauftipp Nummer sechs: Achte bei der Auswahl der Kleidung für die Taufe darauf, dass sie auch im nassen Zustand nicht durchsichtig wird.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen!
