Einführung und Kontext der Predigt
Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 520: Warnung vor Sorgen, Teil 2
Nach dem Gleichnis von dem reichen Toren konfrontiert Jesus seine Jünger mit einem Gebot, das meines Erachtens wirklich in sich hat – vor allem für uns heute, die wir im Luxus leben.
Mir scheint, dass gerade diejenigen, die über viel Lebensqualität verfügen, sich besonders viele Sorgen machen, dieses Niveau zu halten.
Doch hören wir unseren Herrn Jesus.
Aufforderung zur Sorgefreiheit über das Leben
Er sprach aber zu seinen Jüngern: „Deshalb sage ich euch, seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen sollt, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.“
Hier fordert uns der Herr Jesus auf, uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung zu machen. Diese Dinge sollen unser Denken nicht in einem Übermaß prägen.
Dabei müssen wir, wie wir aus dem Gleichnis vom reichen Toren wissen, nicht arm sein, um besorgt zu sein. Wenn Jesus davon spricht, dass wir nicht für das Leben besorgt sein sollen, hat er meines Erachtens nicht primär den Armen vor Augen, der am Existenzminimum dahinvegetiert. Dass dieser sich ganz natürlich mehr Gedanken darüber macht, wie er seine Familie ernähren kann, ist klar.
Selbstverständlich gilt das Gebot auch für den Armen. Viel dramatischer ist es jedoch, wenn ein Reicher vergisst, dass das Leben mehr sein muss als Nahrung und Kleidung.
Gottes Versorgung am Beispiel der Natur
Warum sollen wir uns nicht sorgen und nicht um Nahrung und Kleidung besorgt sein?
In Lukas 12,24 heißt es: "Betrachtet die Raben, die nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel?" Gott weiß, wie er die Vögel ernährt, und er wird auch wissen, wie er uns ernährt.
In Lukas 12,25 fragt Jesus: "Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen?" Die Elle ist hier ein Bild für einen kleinen Zeitabschnitt. Die Frage lautet also: Könnt ihr durch euer Streben nach Wohlstand euer Leben verlängern? Die Antwort kennen wir: Nein, das können wir nicht. Das zeigt auch das Gleichnis vom reichen Mann, der um sein Wohlergehen besorgt war. Doch keine noch so große Scheune konnte die Nacht des Todes hinauszögern.
In Lukas 12,26 heißt es weiter: "Wenn ihr nun auch das Geringste nicht könnt, warum seid ihr um das Übrige besorgt?" Das Argument ist: Wenn du nicht in der Lage bist, dein Leben um fünf Minuten zu verlängern, warum soll sich dann dein Denken um Dinge wie Nahrung und Kleidung drehen? Wir sind so sehr von Gott abhängig, der zu seiner Zeit unsere Seele fordern wird.
Warum geben wir das nicht einfach zu und hören auf, uns um die falschen Dinge Sorgen zu machen?
Vertrauen auf Gottes Fürsorge anhand von Blumen
Lukas 12,27-28: Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen. Sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht bekleidet wie eine von ihnen.
Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleingläubige Menschen kleiden!
Man nimmt an, dass es sich bei den Lilien um violette Anemonen handelte, deren Farbe an das Purpur königlicher Kleidung erinnert. So viel für die Blumenfreunde unter meinen Hörern.
Inhaltlich haben wir es hier mit einem einfachen Vergleich zu tun. Wenn Gott sich um Blumen kümmert, wird er sich auch um uns kümmern. Es ist wie bei den Raben: Wir müssen das nur glauben.
Wir müssen es glauben, damit wir nicht habsüchtig werden. Wir müssen es glauben, damit wir nicht anfangen, uns für uns selbst Schätze zu sammeln. Wir müssen es glauben, damit wir uns nicht einreden, dass ein gutes Leben im Hier und Jetzt stattfindet – und dass es viel mit Urlaub, gutem Essen und Spaß zu tun hat.
Deshalb dürfen wir nicht kleingläubig sein. Spannend, oder? Der Kleingläubige ist hier derjenige, der nicht glauben kann, dass Gott ihn versorgt und ihm das gibt, was er braucht.
Um das schon anzudeuten: Gott gibt uns das, was er für richtig hält. Dazu mehr in einer anderen Episode.
Jetzt geht es um den Fokus unseres Lebens.
Warnung vor innerer Unruhe durch Sorgen
Lukas 12,29: "Und ihr trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe!"
Das Wort "Unruhe" beschreibt eine innere Unausgeglichenheit, ein Wechselbad der Gefühle. Es beschreibt einen Menschen, der von seinen Emotionen zerrissen wird.
Die Sorge um alltägliche Dinge wie Essen und Trinken soll uns nicht innerlich zerreißen. "Trachtet nicht danach" bedeutet: Iss, trink, geh einkaufen und mache dir die nötigen Gedanken. Doch achte darauf, dass dich das alltägliche Leben nicht in Unruhe versetzt.
Seid nicht in Unruhe! Wir leben in der Welt, aber nicht wie die Welt. Unser Leben dreht sich um andere Werte.
Unterschied zum Denken der Welt und Vertrauen auf den himmlischen Vater
Lukas 12,29-30: "Und ihr trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe, denn nach diesem allen trachten die Nationen der Welt. Euer Vater aber weiß, dass ihr dies benötigt."
Die Menschen um uns herum machen sich viele Gedanken darüber, wie sie ihr Leben möglichst erfolgreich oder vergnüglich gestalten können. Dabei geht es ihnen vor allem um Essen, Trinken, Kleidung, Freizeitstatus, Aussehen, berufliches Vorankommen, Erfolg, Einfluss, Zufriedenheit und vieles mehr. Nach all diesen Dingen trachten die Nationen der Welt.
Der Weltmensch, der Gott nicht kennt und in Gott keinen Vater hat, dessen Denken dreht sich ganz um diese Welt. Er versucht, diese Welt zu einem Ort zu machen, der für ihn möglichst behaglich, erfüllend und sicher ist.
Warum sollen wir uns darüber wenig bis gar keine Gedanken machen? Ganz einfach: Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr dies benötigt. Wir haben einen Vater, der unsere Bedürfnisse kennt.
Natürlich dürfen wir klug sein und Chancen ergreifen, die sich uns bieten. Wir dürfen ein fleißiges und kluges Leben führen. Aber wir sollten uns nicht von den alltäglichen Dingen des Lebens kirre machen lassen.
Wir dürfen aus dem Vertrauen in Gott heraus entspannt leben und stattdessen unseren Fokus auf andere Dinge legen.
Priorität des Reiches Gottes im Leben
Lukas 12,31: "Trachtet jedoch nach seinem Reich, und dies wird euch hinzugefügt werden."
Was ist mit "seinem Reich" gemeint? Das Reich Gottes ist Gottes Herrschaft. Nach seinem Reich zu trachten bedeutet also, dass Gottes Wille hier auf der Erde geschieht.
Das beginnt bei mir persönlich. Deshalb steht bei Matthäus die Erweiterung um "seine", also Gottes Gerechtigkeit. Dort heißt es: "Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit" (Matthäus 6,33).
Dass Gott in meinem Leben herrscht, zeigt sich darin, dass ich in seinem Sinn, also gerecht, lebe. Gottes Herrschaft beginnt in meinem Leben.
Gleichzeitig darf ich mir viele Gedanken darüber machen, wie ich zu einem Botschafter dieses Reiches in meiner Umgebung werde. Das bedeutet es, nach seinem Reich zu trachten.
Wenn wir das tun, wird Gott uns den Rest geben, den wir zum Leben brauchen. Er wird uns alles Notwendige hinzufügen.
Abschluss und Segenswünsche
Was könntest du jetzt tun? Überlege, welchen Stellenwert das Reich Gottes in deinen Gedanken einnimmt.
Das war es für heute.
Derzeit gibt es Probleme mit der Frogwords-App im Google Play Store. Ich arbeite daran und hoffe, dass sie in wenigen Wochen wieder verfügbar sein wird.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
