Einführung in die Einheit Körper, Seele und Geist
Es ist für mich jetzt die dritte Einheit zum Thema Körper, Seele und Geist. Wir haben bereits darüber gesprochen, dass Gott will, dass wir ganzheitlich geheilt werden – an Körper, Seele und Geist.
In Johannes 5, bei der Heilung des Gelähmten, steht die körperliche Heilung im Vordergrund. Johannes 4 hingegen beschäftigt sich eher mit der seelischen Heilung. Heute kommen wir zu Johannes 3, wo es um die Heilung des Geistes geht.
Bevor wir damit beginnen, steigen wir ein:
Lieber Vater, wir danken dir jetzt für dein Dasein. Wir danken dir, dass du ein lebendiger Gott bist. Wir danken dir, Herr, dass deine Barmherzigkeit so viel weiter reicht, als wir je erahnen können. Du bist ein gerechter und liebender Gott, der unseretwegen gekommen ist, unseretwegen sogar gestorben und auferstanden ist und lebt.
Herr, dafür danken wir dir. Mit so einem Gott ist es so gut zu leben. Die Liebe, wenn wir sie erfassen, nimmt der Sünde den Stachel. Sie hat keine Macht mehr, weil es so schön ist, in deiner Nähe zu leben und auch in deiner Güte.
Dass wir darin leben, Vater, ist mein Gebet – in Jesu Namen, Amen.
Kontrastierende Begegnungen in Johannes 3 und 4
Besonders an Johannes Kapitel 3 und Kapitel 4 ist die Gegenüberstellung zweier Begegnungen mit Jesus.
In Kapitel 4 haben wir die Frau am Brunnen von Samarien. In Kapitel 3 begegnet uns Nikodemus, ein Gelehrter, Pharisäer und Mitglied des Sanhedrins. Diese beiden Geschichten bilden ein Doppelbild, wie es manche Theologen nennen.
Im Kapitel 3 kommt Nikodemus in der dunklen Nacht zu Jesus. Im Kapitel 4 findet die Begegnung am helllichten Tag statt. Kapitel 3 handelt von einem Mann, Kapitel 4 von einer Frau. Nikodemus ist ein angesehener Mann, die Frau hingegen hat einen fragwürdigen Ruf.
Nikodemus ist ein Jude aus dem Volk Gottes, während die Frau eine Samariterin ist, die aus Sicht der Juden ganz unten stand. In Kapitel 3 begegnet Jesus dem Mann konfrontativ. In Kapitel 4 dagegen bittet Jesus die Frau um etwas – eine eigentlich schwache Bitte.
So entsteht ein starker Kontrast, ein Doppelbild, das gegensätzlich ist und sich doch ergänzt.
Die zentrale Botschaft: Geburt von oben
Das Thema, über das Jesus in Johannes 3 mit Nikodemus spricht, ist ein absolut zentrales Thema. Es geht um die "Geburt von oben" oder die "Geburt aus dem Geist".
Ich denke, wir sind uns einig, dass ein Mensch, damit er überhaupt leben kann, zuerst geboren werden muss. Das ist nicht kompliziert. Diese Regel gilt sowohl für das Fleischliche, also das Menschliche, als auch für das Geistliche. Ohne Geburt gibt es kein Leben.
Es gibt verschiedene Dimensionen von Leben. Leben ist nicht gleich Leben. Zum Beispiel unterscheiden wir zwischen pflanzlichem Leben und anderem Leben. Die Pflanze dort – soweit ich weiß – lebt tatsächlich. Sie ist kein Plastik. Jeder würde sagen: Ja, die Pflanze lebt, denn sie ist grün.
Interessant ist aber: Wenn ich dieser Pflanze einen Ball zuwerfe, wirft sie ihn nicht zurück. Das ist überraschend, weil sie lebt. Aber was das Ballspielen angeht, ist diese Pflanze tot.
Wir hatten einen Hund. Martin hatte einen, ich bin allergisch gegen Hunde und mag sie nicht so sehr, aber das war ein lieber Hund, und die Celine. Die Celine ist eine Border Collie. Wenn man ihr einen Ball geworfen hat, hat sie ihn geholt – bis sie tot umfiel. Weil sie lebte.
Ein lebendiger Hund, wenn er normal ist und eine gewisse Rasse hat, holt dir den Ball. Aber selbst wenn ich mit der Celine oben am Berg saß und sagte: „Celine, ist es nicht wunderschön, wie beim Herzen Gottes?“, dann schaute sie mich nur blöd an. Das ist interessant, weil sie lebendig ist. Aber in Bezug auf Gottes Barmherzigkeit ist dieser Hund tot, obwohl er lebt.
Der geistliche Tod und der Verlust der Herrlichkeit Gottes
Warum sage ich das? Ursprünglich hatte der Mensch im Garten Eden eine volle, lebendige Beziehung mit Gott – an Körper, Seele und Geist. Darum sagte Gott: Es ist sehr gut.
Gott sagte auch: Ihr seid frei. Übrigens kommt das im Englischen besonders schön zum Ausdruck: You are free. Ihr könnt von allen Bäumen essen. Gott predigte die Freiheit. Aber einen Baum müsst ihr meiden, denn der bringt euch den Tod. Ihr müsst sterben, wenn ihr davon esst.
Angestachelt von der Schlange wandten sie sich von Gott ab. Ich sage das immer: Sie nabelten sich von Gott ab. Sie wollten selbst bestimmen, was gut und böse ist. Sie wollten ihr eigener Herr sein.
Was da zerbrochen ist, das, was tot war, war dieses Reden, dieses offene Beisammensein mit Gott an Körper, Seele und Geist. Das ist gestorben – diese intime Beziehung. Denn Tod bedeutet nicht das Ende einer körperlichen Existenz, Tod ist das Ende einer Beziehung.
Darum sind die schmerzhaften Momente in deinem Leben und in meinem Leben nicht die, in denen dein Haus abbrennt oder du deine Anstellung verlierst, sondern die, in denen eine Beziehung zerbricht. Und Beziehung zerbricht immer entweder durch Sünde oder durch Tod.
Diese Beziehung haben wir verloren. Das ist der Tod, der geistliche Tod, so beschreibt ihn die Bibel. Im Römer 3,23 lesen wir diesen bekannten Vers: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die sie vor Gott haben sollten.“
Die Frage ist: Was haben wir da verloren? Wir haben die Herrlichkeit verloren. Das ist so ein Wort, von denen es mehrere gibt. Wenn ich Bibelschüler frage: Was ist die Herrlichkeit Gottes? Dann heißt es oft: Ja, herrlich. Ja, was ist es? Ich wüsste es auch nicht. Ich habe das Wort öfter gebraucht, aber keine klare Vorstellung gehabt.
Herrlichkeit – ja, irgendwie herrlich. Aber was ist die Herrlichkeit Gottes? In Johannes 1,14 lesen wir: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“
Was haben Menschen gesehen, die Jesus sahen? Die Herrlichkeit Gottes. Aber keinen gelben Heiligenschein. Sie sahen, wenn sie Jesus ansahen, den Charakter, das Ebenbild Gottes, weil er selbst Gott ist.
So wie Jesus den Armen begegnete, wie wir vorhin gehört haben, wie er als Herr einem Verwalter begegnete, wie er den Kindern begegnete – so haben wir gesehen: So ist Gott. Die Herrlichkeit Gottes ist der Charakter Gottes.
Und die Frage ist: Was haben wir verloren? Die Herrlichkeit Gottes, den Charakter Gottes.
Die Geschichte der grünen Männchen und die Erkenntnis über den Menschen
Major Thomas hat eine Geschichte erzählt, die er bereits zehntausendmal erzählt hat. Ich selbst habe sie auch schon tausendmal gehört. Es geht um die grünen Männchen vom Mars. Diese grünen Männchen sind sehr klug und schlaue Wesen.
Sie fragen sich oft: Wo kommen wir her? Wer ist unser Gott? Wer hat uns gemacht? Eines Tages fällt die Bibel vom Himmel auf den Mars. Die Marsmännchen sind klug genug, um sie zu lesen – sogar auf Deutsch. Deshalb fangen sie von vorne an, das heißt von links, zu lesen.
Sie erfahren, dass Gott einen Planeten geschaffen hat, der Erde heißt. Auf diesem Planeten gibt es ein Wesen, das Mensch genannt wird. Dieses Wesen ist im Ebenbild Gottes geschaffen.
Die Marsmännchen denken sich: Das ist großartig! Wir wollen wissen, wie Gott ist. Alles, was wir tun müssen, ist, ein UFO zu bauen, zur Erde zu fliegen und uns die Menschen anzuschauen. Denn wenn wir die Menschen sehen, wissen wir, wie Gott ist – schließlich sind sie das Ebenbild Gottes.
Die Marsmännchen sind schlau genug, um ein UFO zu bauen. Sie fliegen zur Erde und landen neben Berlin, Amsterdam, New York oder irgendwo anders. Dann beobachten sie das Treiben der Menschen ein, zwei, drei Wochen lang.
Sie sehen durchaus manches Gute, aber auch viel Negatives. Sie erkennen, dass der Mensch extrem egozentrisch und egoistisch ist. Nicht nur das: Der Mensch ist brutal, neidisch, berechnend und zerstörerisch. Er ist süchtig nach Pornografie und vielen anderen Dingen. Er trinkt Alkohol und nimmt Drogen.
Nach einigen Wochen Beobachtung kehren die Marsmännchen etwas bedrückt zum UFO zurück und fliegen zurück zum Mars. Dort warten die anderen Einwohner, denn die Delegation von der Erde ist zurück.
Die Marsmännchen steigen aus und sagen: „Liebe Geschwister, wir haben eine schlechte Botschaft. Unser Gott ist ein absoluter Egoist, sehr berechnend und rücksichtslos. Er ist ein Alkoholiker. Unser Gott ist ein furchtbarer Gott, denn wir haben den Menschen gesehen und jetzt wissen wir, wie Gott ist.“
Was hat der Mensch verloren? Die Herrlichkeit Gottes.
Im Brief von Paulus lesen wir dann ein Geheimnis, das lange verborgen war – von Geschlechtern her. Jetzt wird es erkannt. Wisst ihr, was dieses Geheimnis ist? Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit – das, was wir verloren haben.
Die Bedeutung der Wiedergeburt
Und das ist es, was geistlicher Tod bedeutet: Ihr werdet des Todes sterben.
Darum kommen wir in Johannes 3 zu einem extrem wichtigen Thema, nämlich zu der Frage, was einen Menschen zum Kind Gottes macht. Hier geht es darum, was aus einem Nichtchristen einen Christen macht – durch die neue Geburt von oben.
Das Thema der Wiedergeburt, der neuen Geburt, der Geburt von oben ist das Schönste, was einem Menschen widerfahren kann. Aber zugleich müssen wir uns bewusst sein, dass es das größte Ärgernis im Christentum ist – die härteste Rede Jesu.
Die Rede von der Wiedergeburt treibt Menschen entweder in die liebenden Arme Gottes oder bringt sie zur Weißglut, auch in unseren Kirchen. Das war schon zu Beginn so und ist bis heute unverändert geblieben.
Man sieht das bereits an der Begegnung von Jesus mit Nikodemus. Lesen wir dazu ein paar Verse aus Johannes 3, wenn ihr die Bibel offen habt.
Die Begegnung von Jesus mit Nikodemus
Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen. Denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, Gott ist mit ihm.“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Wenn man das so liest, muss ich ehrlich sagen, ich habe gedacht: Jesus, du bist schon ein bisschen komisch. Jetzt kommt da endlich mal ein Mann daher, der nett zu dir ist, der sagt, du bist ein Lehrer Israels, der endlich mal offen ist für deine Botschaft, und wie begegnet Jesus ihm? Er sagt: „Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, kannst du alles vergessen, du kommst nie hin.“
Wieso macht Jesus das? Bei der Frau am Brunnen ist er der Schwache, da bittet er um Wasser, ist zugänglich. Hier ist er so konfrontativ.
Aber eins muss uns bewusst sein: Nikodemus war ja nicht irgendwer. Er war ein Lehrer, ein Oberster der Juden. Nikodemus kam, um von Theologe zu Theologe zu reden. Es ging darum, geistliche Dinge zu besprechen, dass man ins Himmelreich kommt, das war sowieso klar. Aber es ging auch um die Dinge, über die Rabbiner und Lehrer reden.
Und was Jesus ihm von Anfang an sagt, ist: Lieber Nikodemus, du kannst der Oberste der Juden sein, du kannst das Alte Testament auswendig kennen, du kannst Professor der Theologie sein – wenn du nicht von oben geboren wirst, kommst du nie ins Himmelreich.
Es ist eine ganz andere Ebene, auf der Jesus ihm begegnet, denn Nikodemus hat offensichtlich ein Missverständnis über Jesus. Es ist nicht ein Gespräch von Theologe zu Theologe, sondern von Verlorenem zum Retter. Das ist die Basis, auf der geredet wird.
Darum sagt Jesus es hier so zu Nikodemus, der ja kein Heuchler war, soweit wir wissen. Er war ein ehrlicher religiöser Mensch, der es mit Religion ernst nahm. Aber das, was Jesus sagte, brachte ihn so aus der Fassung, dass er im Vers 4 sagt: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und noch einmal geboren werden?“
Freunde, diese Antwort ist entweder dumm oder frech. Jeder weiß, dass man sich nicht noch einmal in den Leib der Mutter zurückschlüpfen kann. Und er, als Lehrer Israels, war offensichtlich so perplex, dass er nicht mehr wusste, was er sagen sollte.
Die Herausforderung der Wiedergeburt im Glaubensleben
Angenommen, Jesus hätte zu Nikodemus gesagt: „Nikodemus, ich weiß, du bist ein geistlicher Mann, du betest dreimal am Tag. Aber Nikodemus, fünfmal zu beten, ist noch besser. Ich weiß, du kannst das Buch Levitikus schon auswendig, aber es wäre auch gut, Jesaja auswendig zu lernen. Du fastest zweimal im Monat – fast fünfmal wäre noch besser. Du gibst den Zehnten, doch du könntest sogar zwanzig Prozent geben.“
Hätte Jesus das gesagt, wäre Nikodemus nach Hause gegangen und hätte gesagt: „Der hat mich durchschaut. Ich tue zu wenig, aber ich werde mein Bestes geben.“ Doch die Rede von der Wiedergeburt hat ihn völlig aus der Fassung gebracht.
Und, Freunde, das ist bis heute so geblieben. Ich stelle fest, gerade in solchen Gesprächen – erst gestern Abend waren wir wieder unterwegs – dass viele Menschen, die früher in einer Ehe waren, von Gott eigentlich nichts wissen. Ich stelle immer wieder fest: Es ist überhaupt nicht schwer, mit Menschen über Religion zu reden, wenn man sie kennt. Und man sagt dann auch: „Der geht nie in die Kirche.“ Wisst ihr was? Da hast du eine „Wintersportbibel“. Lies ab und zu mal in der Bibel, das ist gut für dich.
Die meisten sagen: „Du hast recht, ein bisschen Bibel lesen würde nicht schaden.“ Wenn ich ihnen dann sage: „Geh doch mal wieder in die Kirche, zum Erntedankfest, um Gott zu danken“, sagen die meisten: „Ja, eigentlich stimmt es, wieder einmal in die Kirche zu gehen, das schadet überhaupt nicht.“ Da sind sie total offen.
Wenn ich sage: „Ich war jetzt in Afrika, da sind so viele arme Kinder, spende doch ein bisschen“, dann sagen sie: „Ich verdiene zwar nicht viel, aber du hast Recht, ich muss wieder ein bisschen spenden.“ Alles kein Problem.
Aber wenn ich dann sage: „Mein Freund, du musst von neuem geboren werden“, dann schauen sie genauso verwirrt wie Nikodemus. Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede. Es verwirrt und ärgert sie.
Darum nur nebenbei: Solange ein Pfarrer über Sünde predigt, ernsthaft und ergreifend über Gott und die Welt spricht, haben die Menschen nichts an ihm auszusetzen. Sobald ein Pfarrer jedoch die Trennlinie zieht zwischen Wiedergeborenen und Nichtwiedergeborenen, dann bekommt der Pfarrer Probleme.
Das ist immer so, und das wird auch so bleiben. Denn Jesus hat gesagt: „Wenn jemand nicht von oben geboren wird…“ Er hat nicht gesagt: „Dann ist es ziemlich schwierig, ins Reich Gottes zu kommen.“ Er hat auch nicht gesagt: „Es ist extrem schwer.“ Er hat gesagt: „Wenn du nicht von oben geboren wirst, kannst du nicht ins Reich Gottes kommen.“
Das ist so klar – und doch so logisch. Denn wenn Gott Geist ist und wir diesen Geist verloren haben, was brauchen wir, um wieder mit Gott in Verbindung zu kommen? Den Geist. Es gibt nichts Logischeres.
Dennoch ist es das größte Ärgernis. Viele, auch liebe Pfarrerkollegen oder Freunde, trauen sich nicht, das zu predigen, weil sie wissen: „Dann habe ich Probleme, dann geht es auseinander.“
Die neue Geburt als Quelle des geistlichen Lebens
Aber wenn ein Mensch diese Wiedergeburt erlebt, dann ist es das Schönste, was ihm passieren kann. Dann geschieht etwas, das man sich so vorstellen kann: Wenn ich einer Pflanze, einer Blume oder was es auch immer ist, einen Ball zuwerfe und sie ihn zurückschießt, dann schaut man ganz schön verblüfft. Die Pflanze hat jetzt ein Leben, das sie vorher nicht hatte.
Ein Mensch, der von oben geboren wird, erhält ein Leben, das er vorher nicht besaß. Das ist das geistliche Leben. Deshalb ist diese neue Geburt, die Geburt von oben, ein so wesentliches Thema in unserer Kirche.
Es ist nicht nur Jesus, der darüber gesprochen hat, auch die Apostel haben dieses Thema behandelt. Jakobus schreibt in Jakobus 1,18: „Ihr seid durch das Wort der Wahrheit geboren.“ Es ist eine Geburt.
Petrus sagt im ersten Petrus 1,23: „Ihr seid wiedergeboren durch das lebendige Wort Gottes.“ Paulus erklärt im zweiten Korinther 5,17: „Wenn jemand in Christus ist, ist er eine neue Kreatur; etwas Neues ist entstanden.“
Das ist diese Wiedergeburt aus dem Geist, die in unserem Leben als Christen so essentiell ist. Ein Mensch, der von Neuem, von oben geboren wird, erhält ein völlig neues, zusätzliches Leben – eine Geburt von oben.
Diese neue Geburt ermöglicht es uns, mit Gott wieder Ball zu spielen. Das ist der ganze Sinn der Sache.
Unterschied zwischen Umkehr und Wiedergeburt
Die Frage, die oft gestellt wird und bei Fragestunden häufig aufkommt, lautet: Was ist der Unterschied zwischen Bekehrung, gläubig werden, Umkehr oder Buße – nenne es, wie du willst – und der Wiedergeburt? Ist das dasselbe? Wer macht was? Kann ich mich selbst wiedergeboren machen, ist das meine Sache? Kann ich mich bekehren, und wie viel muss ich dafür tun? Das sind häufige Fragen, die gestellt werden.
Ich möchte versuchen, das möglichst einfach zu beantworten. Eine Botschaft, die sich im Neuen Testament durchzieht – sowohl in den Evangelien als auch in den Briefen – ist: Tut Buße! Das erste Wort, das Johannes der Täufer gepredigt hat, war: Tut Buße! Die ersten zwei Worte, die Jesus in seinem Dienst gepredigt hat, waren: Tut Buße! Und das erste, was Petrus zu Pfingsten predigte, war: Was sollen wir tun? Tut Buße!
Das bedeutet, Buße ist kein Randthema, über das man nur gelegentlich spricht, sondern es ist ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Geburt von oben. Das griechische Wort dafür ist „meta“, was „neu“ oder „verändern“ bedeutet, also „mein Denken ändern“ oder „meine Richtung ändern“. Bußtun heißt eigentlich, das Denken zu ändern.
Den besten Vers, den ich zur Buße gefunden habe, steht in Lukas 7,29. Schlagen Sie ihn bitte auf, denn ich möchte ihn Ihnen direkt zeigen. Für mich ist Lukas 7,29 die schönste und verständlichste Beschreibung von Buße.
Dort heißt es: „Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner – also die ganz Schlimmen – haben Gott Recht gegeben.“ Das müsst ihr euch unterstreichen: Sie haben Gott Recht gegeben. Das ist der Schlüssel. Wie haben sie das öffentlich gezeigt? Indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen.
Im Gegensatz dazu stehen die Pharisäer im Vers 30. Dort heißt es: „Die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Beschluss Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht.“ Wie konnten sie das tun? Indem sie sich nicht von Johannes taufen ließen.
Die Taufe Johannes war eine Taufe zur Buße, zur Umkehr. Aber die Taufe Johannes war keine Taufe zur Erlösung.
Zur Umkehr: Wie kannst du den Ratschluss Gottes in deinem Leben wirkungslos machen? Indem du nicht umkehrst, indem du dein Denken nicht änderst. Buße tun, umkehren, bekehren heißt: Ich ändere mein Denken über Gott und über mich. Ich bekenne Gott: „Ich bin bis heute ohne dich gegangen, ich möchte jetzt mit dir gehen.“
Ich erkenne: „Gott, ich habe bis heute geglaubt, ich bin okay. Jetzt erkenne ich, ich bin verloren und brauche Erlösung.“ Das ist eine Kehrtwendung.
Beispiel zur Veranschaulichung von Umkehr und Wiedergeburt
Ich nehme oft einfach ein Beispiel. Angenommen, ich bin an einem Bahnhof hier in Schladtenburg. Der ist zwar nicht groß, aber dafür neu, so wie vieles hier.
Angenommen, ich möchte die Hannelore treffen. Sie ist in Salzburg, und ich will sie dort sehen. Das Ziel ist es, die Hannelore in Salzburg zu treffen, sie zu umarmen und mit ihr zusammen zu sein. Das ist das Ziel der Sache.
Jetzt steige ich in Schladmingen in den Zug ein. Da es viele Gleise gibt, steige ich versehentlich in den falschen Zug ein und fahre Richtung Graz. Ich sitze im Zug und denke nach, was auch immer ich denke. Dann kommt der Schaffner, schaut mein Ticket an und sagt: „Lieber Freund, das sieht nicht gut aus.“ Ich frage: „Wieso nicht?“ Er sagt: „Du fährst in die falsche Richtung.“
Was muss ich jetzt tun? Ich muss Metanoia haben. Ich muss mein Denken ändern, ich muss Buße tun. Ich muss dem Schaffner Recht geben. Ich muss beim nächsten Bahnhof aussteigen, umkehren und in den anderen Zug einsteigen. Das ist die Buße, die metanoier Umkehr.
Aber das ist noch nicht die Wiedergeburt. Die Wiedergeburt ist, wenn ich Hannelore in Salzburg in den Arm nehme und mit ihr zusammen bin. Das ist die Wiedergeburt.
Die Umkehr ist absolut notwendig, um zusammen sein zu können. Darum ist das Bußtun ein ganz wesentlicher Bestandteil der christlichen Lehre, ein absolut notwendiger Teil.
Die Umkehr ist notwendig, aber nicht das Ziel. Das Ziel ist die Gemeinschaft mit Jesus.
In Johannes 14,23 sagt Jesus: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Das heißt, dieses Zusammensein in einer Wohnung, an einem Ort, in einem Haus – das ist das Ziel.
Verantwortung und Geschenk bei Umkehr und Wiedergeburt
Die Frage bleibt: Was trage ich nun dazu bei, von oben geboren zu werden?
Darüber kann man stundenlang diskutieren, aber ich möchte es vereinfacht vielleicht einfach so sagen. Ich sage es mal ganz einfach: Die Umkehr, also mein Denken zu ändern, das ist eine Sache, bei der ich involviert bin. Dort habe ich Verantwortung. Ich muss willig sein, ich muss bereit sein, umzudenken.
Die Wiedergeburt, die Geburt von oben, das ist ganz alleine Gottes Sache. Dabei kannst du überhaupt nichts tun. Das ist ein Geschenk. Auch die Umkehr ist ein Geschenk, aber bei der Umkehr bin ich involviert, bei der Wiedergeburt jedoch nicht.
Wenn man darüber nachdenkt, wie viel wir zur natürlichen Geburt beigetragen haben – wie viel hast du zu deiner Geburt beigetragen? Ja, extrem wenig, heute eigentlich gar nichts.
Weitere Verse zur neuen Geburt und zum Wirken des Geistes
Im Johannes 3 lesen wir noch einmal, und zwar Johannes 3,5. Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.“
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Hier wird die Mehrzahl angesprochen, es geht also nicht nur um Nikodemus. Ihr müsst von Neuem geboren werden.
Ein weiterer wunderbarer Satz steht in Vers 8: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
Die Wiedergeburt bleibt ein Geheimnis. Du weißt, dass sie geschieht, aber du kannst sie nicht erklären.
Persönliche Erfahrungen mit der Wiedergeburt
So ein Rückblick: Wenn ich daran denke, wie Boysen Godleb die Jugendstunde gehalten hat, als ich 15 Jahre alt war, erinnere ich mich gut an einige Abende und die Leute, die dort waren. Ich wusste, was der Sack ist – warum wusste ich das? Ich habe keine Ahnung.
Ein paar Freunde und ich sind gemeinsam hingegangen. Für sie war es nett, aber mehr nicht. Und ich wusste, dass das lebensentscheidend ist. Warum weiß ich das und andere nicht? Auch das weiß ich nicht. Das ist eine Frage, die ich Gott einmal stellen werde.
Warum hört ein Mensch eine Predigt oder hat eine Begegnung mit einem Menschen – natürlich hat Gott vorbereitende Stufen – aber dann hört er das Evangelium klar und sagt: „Das ist es, das brauche ich.“ Und ich kenne Leute, die haben schon hundert Predigten gehört, die besten würde ich sagen. Nichts, überhaupt nichts.
Wir reißen uns die Haxen aus in der WM und schauen, dass wir auf der Straße Hunderte Leute mit Traktaten ansprechen. Dann kenne ich Leute, die waren in der Kirche, die waren beim ABS, die waren in Schloss Klaus, sie lesen ab und zu die Bibel – null! Wie gibt es das? Ich habe keine Ahnung.
Aber eines weiß ich: Eins stimmt. Wie Jesus hier sagt, der Wind weht, wo er will. Wir sagen ja oft, „Er hat den Wind gesehen.“ Ja, den Wind kannst du nicht sehen. Aber wisst ihr, was wir sehen? Wir sehen das, was der Wind verursacht. Wir sehen den gebogenen Baum, wir sehen die Schaumwellen am Meer. Und dann sagen wir: „Hast du den Wind gesehen?“ Nein, den Wind nicht.
Der Wind weht, wo er will, den siehst du nicht. Aber ich sehe, was geschieht. Und wir können nicht erklären, wie der Geist Gottes wirkt. Wir können nur feststellen: Er wirkt. Und warum er wirkt, wie er wirkt – ja, das weiß ich nicht.
Zeichen der Wiedergeburt im Leben eines Menschen
Vielleicht fragt sich jemand – und diese Frage bekomme ich ab und zu –, wie man eigentlich wissen kann, ob man wiedergeboren ist. Vielleicht sitzt sogar jemand hier und fragt sich: „Ich bin irgendwie christlich, ich lese die Bibel, aber bin ich wirklich wiedergeboren?“ Das ist eine sehr gute und wertvolle Frage.
Den Menschen sage ich oft Folgendes, wenn ich diese Frage gestellt bekomme: Eines der sichersten Zeichen dafür, dass ein Mensch von oben geboren ist und der Geist Gottes in ihm lebt, ist, dass dieser Mensch anfängt, nach dem Willen Gottes für sein Leben zu fragen. Das heißt, wenn du dich immer wieder fragst: „Gott, was hast du eigentlich mit mir vor?“, dann kommt diese Frage nicht von dir selbst, sondern vom Geist, der in dir lebt.
Wenn du dich dieser Frage nie stellst, wenn du einfach lebst, ohne Gott zu fragen, was er von dir will, dann kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Geist Gottes nicht in dir wohnt und dass du nicht vom Geist geboren bist. Denn der Geist stellt diese Frage in uns.
Ich stelle auch fest, dass ein Mensch, der aus dem Geist geboren ist, lernt, einfach mit Gott zu reden. Wenn ich hingegen zwar religiös und christlich bin, aber nicht wiedergeboren, dann bleibt das Gebet oft ein Ritual, das man als Christ eben tut. Das Bibellesen wird vielleicht auch nur zu einem Ritual, das man als Christ macht.
Aber es ist nicht so, dass ich zu Jesus sage: „Ich frage um Rat, hilf mir, das zu verstehen. Ich möchte dich kennenlernen“, oder einfach ganz normal mit ihm rede. Auch das ist, glaube ich, ein Zeichen dafür, ob jemand vom Geist geboren ist oder nicht.
Erfahrungen mit Suchenden und der Einfachheit der Wiedergeburt
Ich habe schon oft erlebt, dass auch beim ABS, das wir hier jedes Jahr machen, oft Leute kommen, die nie in die Kirche gehen. Interessanterweise kommen sie hierher. Wahrscheinlich lesen sie auch kaum oder gar nicht in der Bibel, aber sie sind neugierig.
Ich erlebe, dass einige von ihnen sogar begeistert sind von dem, was sie hören. Doch es macht sie nicht neu, weil sie Gott nicht Recht geben. Sie sind berührt, sie sind angesprochen und sagen, „na, so super“, aber sie sind nicht wiedergeboren. Sie geben Gott nicht Recht.
Das Schöne an der Wiedergeburt ist dies – und das genieße ich so: Die Wiedergeburt ist so einfach, dass sie einem fünfjährigen Kind widerfahren kann. Gleichzeitig ist sie so komplex, dass Jesus einem Obersten, einem Gelehrten, der wahrscheinlich mehr als fünfzig oder sechzig Jahre alt war, sagen musste: „Du musst von neuem geboren werden.“
Ich kann mich gut an unsere Kleinste erinnern, die jetzt auch schon siebzig ist – die Eva. Als sie ungefähr zehn Jahre alt war, habe ich sie mal gefragt, als wir auf der Bank saßen: „Eva, hast du eigentlich Jesus schon in dein Herz eingeladen?“ So redet man mit Kindern ganz normal.
Sie antwortete: „Ja, aber ich wusste nicht genau, ob es echt war.“ Ich fragte weiter: „Wann hast du das denn gemacht? Wie war das?“ Sie sagte: „Papa, kannst du dich erinnern, als ich fünf Jahre alt war? Wir waren in Kalifornien, ich habe dort gepredigt, und die waren sehr großzügig. Sie haben die Flüge für die ganze Familie bezahlt. Dort war ich öfter.“
Das ist so ähnlich wie der Tauernhof, nur viel größer. Dort gibt es 1300 Betten und ein ganzes Tal. Aber egal, auf jeden Fall waren wir dort, und ich war der Sprecher. Die Kinder durften mitkommen, und sie hatten ein super Kinderprogramm. Da können wir uns von den Amerikanern etwas abschauen, sage ich euch, von der Organisation her – das war gewaltig.
Auf jeden Fall war Eva, was weiß ich, fünf Jahre alt, bei den Kindern dabei. Hannelore war auch dabei. Ich war im Vortragsraum, wo ich gesprochen habe, als eine Betreuerin kam und Eva schreiend zurückbrachte. Sie sagte, das Kind könnten sie leider nicht mehr nehmen. Eva hatte gerade eine Betreuerin zusammengeschlagen und ihr in den Magen gehauen. Der Betreuerin ging es nicht mehr gut.
Nach einer Aussprache, als das vorbei war, haben wir gesagt: „Eva, bist du total wahnsinnig? Die passen auf dich auf, die machen alles gut, aber warum benimmst du dich so blöd?“ Ich habe sie geschimpft.
Dann sagte sie: „Papa, kannst du dich erinnern?“ Ich antwortete: „Ja, genau daran kann ich mich erinnern.“ Sie sagte: „Ich habe mich so schlecht gefühlt, dass ich gesagt habe: ‚Jesus, ich brauche dich, komm in mein Herz.‘“
Seit dieser Zeit – ob das jetzt ernst war oder nicht, keine Ahnung – ist sie bis heute mit Jesus unterwegs. Das ist wunderschön zu sehen.
Was mich daran fasziniert, ist, dass ein fünfjähriges Kind erkennt: „Ich brauche etwas, ich bin verloren.“ Wie sie sich benimmt, ist nicht gut. Und ein sechzigjähriger Theologe muss gesagt bekommen: „Du musst von neuem geboren werden.“
Es gilt auch, wie er sagt, hundertprozentig: Das Wort Gottes ist so seicht, dass eine Maus darin laufen kann, und es ist so tief, dass ein Elefant darin schwimmen kann.
Es ist schön, auch diese Woche zu lernen, die Tiefe des Wortes Gottes in der Nachfolge zu entdecken. Zu Jesus zu kommen ist so einfach, dass es einem fünfjährigen Kind gelingt. In Jesus zu leben ist so weit, dass es eine Ewigkeit dauert, um seine Liebe zu entdecken.
Paulus’ Gebet um Erkenntnis und Kraft
Paulus hatte mehrere Gebete, von denen wir vier aufgeschrieben haben. Mein Lieblingsgebet stammt aus dem Epheserbrief. Es ist nur ein kurzer Satz, der mich schon sehr lange fasziniert. Paulus betet für die Christen in Ephesus, und zwar im Epheser Kapitel 3, Vers 15. Wir lesen auch Vers 13 dazu:
„Deshalb bitte ich, nicht mutlos zu werden durch meine Bedrängnis für euch, die eure Ehre sind. Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede Vaterschaft im Himmel und auf der Erde benannt wird.“
Die Vaterschaft wird also von Gott her benannt, nicht vom Menschen. Früher wurde oft gesagt: „Hans Peter, du darfst in deiner Predigt nicht das Wort ‚Vater‘ verwenden, weil es Menschen gibt, die missbraucht wurden und für die das Wort belastet ist.“ Ich verstehe, was damit gemeint ist, aber hier läuft etwas falsch. Das Vaterbild Gottes leiten wir nicht von irdischen Vätern ab, sondern umgekehrt. Das irdische Vaterbild leiten wir von dem ab, der die Vaterschaft im Himmel und auf Erden begründet hat. So wird es benannt, nicht umgekehrt. Darauf müssen wir achten.
In Vers 16 heißt es weiter: „Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen.“ Das ist zwar ein langer Satz, aber sehr bedeutungsvoll. Paulus sagt, ihr braucht den Heiligen Geist, um den inneren Menschen zu stärken.
Oft habe ich mich gefragt, wozu man die Kraft des Heiligen Geistes eigentlich braucht. Tote auferwecken, Kranke heilen, Dämonen austreiben – dafür braucht man den Heiligen Geist natürlich auch. Aber Paulus sagt hier etwas anderes: Ihr braucht den Heiligen Geist, um an dem inneren Menschen gestärkt zu werden. Damit Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid.
In der Liebe sollen wir gegründet und gewurzelt sein – sonst in nichts. So seid ihr imstande, mit allen Heiligen zu erfassen, was die Breite, die Länge, die Höhe und die Tiefe ist. Hier kommt mein Lieblingssatz:
„Und zu erkennen, die Erkenntnis übersteigende Liebe Christi.“
Wie kann man etwas erkennen, was die Erkenntnis übersteigt? Gar nicht. Und dafür brauchen wir den Geist Gottes, die Kraft des Heiligen Geistes. Ich glaube, das brauchen wir als Erstes.
Darum tut euch gegenseitig den Gefallen: Betet füreinander und für euch selbst um die Kraft des Heiligen Geistes. So werdet ihr imstande sein, zu erkennen, was die Dimensionen der Liebe sind. Das geht nicht aus eigener Kraft. Die Liebe Gottes ist mehrdimensional. Wir können sie nicht erfassen – nur durch Offenbarung. Dazu brauchen wir den Geist Gottes. Deshalb müssen wir von Neuem, von oben geboren werden, denn sonst werden wir diese Liebe nie entdecken.
Einladung zur Annahme der Wiedergeburt
Und darum ist es nur logisch. Wenn jemand nicht wiedergeboren ist, was tue ich? Ich wende mich an Gott und sage: Gott, ich gebe dir Recht, du hast Recht, nicht ich. Ich bin verloren, du bist mein Retter. Sei du mein Herr, bestimme du mein Leben. Komm zu mir und lebe in mir für den Rest der Ewigkeit.
Vergib mir für das, was ich falsch gemacht habe. Vergib mir für mein Davonlaufen und sei du mein Herr. Einfach dieses Geschenk annehmen. Erinnert euch an Johannes 4: Wie der Affe, wenn wir unsere alte Nuss nicht loslassen, fallen wir nie aus dem Gefäß heraus. Wir müssen die alte Nuss loslassen, dann können wir erlöst werden und das Geschenk annehmen.
Darum geht es. Ich bitte dich, lieber Vater: Hab Dank für den Vormittag. Danke, Vater, für dein gutes Wort. Danke, dass wir Dinge entdecken dürfen, die wir noch nie gesehen haben. Die uns den Blick auf dich weiten, die Liebe zu dir vertiefen und die Wertschätzung dir gegenüber noch steigen lassen.
Danke, dass wir aus uns selbst nicht lieben können. Du hast uns zuerst geliebt. Je mehr wir deine Liebe entdecken und empfangen, desto mehr können wir sie reflektieren. Darum bete ich, Vater, dass wir die besten Empfänger der Welt werden, damit wir dann reflektieren.
Herr, so bete ich: Wenn irgendjemand da ist, der noch nicht aus dem Geist geboren ist, dass er dir Recht gibt, zu dir hingeht und sich von dir beschenken lässt und von Neuem geboren wird.
Danke, Herr, dass du uns das Leben gibst, das du uns immer geben willst – nämlich dein Leben, um Ebenbild zu sein, um wieder eine Hoffnung zu haben, der Herrlichkeit, eine Hoffnung, ein Stück deines Charakters wiederzuspiegeln, auch in dieser Welt, die dich so sehr braucht, es aber nicht weiß.
So, Herr, gib uns Weisheit und Klugheit, wie dem Verwalter, dass wir klug sind wie die Schlangen und unschuldig wie die Tauben in all unserem Tun und Handeln. Bewahre uns vor den Abgründen und leite uns in deiner Liebe. Amen.