Heilsgewissheit – Gottes Geschenk und Auftrag für dich. So lautet heute Morgen unser Thema: Heilsgewissheit.
Einführung: Von der Entscheidung zur Nachfolge
Hinter uns liegt eine Evangelisationswoche. In dieser Zeit haben wir uns immer wieder mit der Frage beschäftigt: Was muss ich tun, um gerettet zu werden?
Heute Morgen soll eine neue Frage hinzukommen: Worauf muss ich achten, um zu leiden, damit ich als Erretteter auch wirklich zum Ziel komme?
Jesus hat einmal in einer Predigt einen ganz kurzen, aber inhaltsschweren Satz gesagt: „Komm und folge mir nach.“
Nur ein Wort – „Komm“. Dabei geht es um die Bekehrung, um die Rettung, um die Entscheidung, um den ersten Schritt. Komm zu Jesus – das ist eine einmalige, große Sache.
Dann folgt das Zweite: „Und folge mir nach.“
In dieser Evangelisation habe ich immer wieder gerufen: „Komm!“ Jeden Abend hieß es: „Komm, komm zu Jesus.“ Wir sind so dankbar, dass einige Menschen gekommen sind.
Aber jetzt geht es weiter. Jetzt kommt die zweite Hälfte: „Folge mir nach.“
Ich möchte heute Morgen ganz bewusst einige wichtige Wahrheiten, die uns während dieser Evangelisation beschäftigt haben, wiederholen. So kann das noch tiefer in uns hineinfallen, und wir können darin noch viel gewisser werden.
Grundlegende Begriffe für Neubekehrte
Ich möchte etwas über Heilsgewissheit sagen, ebenso über Vergebung, Glauben, den Heiligen Geist und ganz kurz über das Lebensbuch. Das sind alles Begriffe, die für einen Neubekehrten neu sind, oft sogar ganz neu. Mit dem einen oder anderen Wort kann ein Neubekehrter kaum etwas anfangen. Wenn nicht gerade an dem Abend, an dem er bekehrt wurde, darüber gesprochen wurde, sind diese Begriffe für ihn fast bedeutungslos.
Manchmal machen Menschen, die schon länger gläubig sind, einen großen Fehler im Umgang mit einem Neubekehrten. Jemand hat sich für Jesus entschieden, Jesus angenommen, sich bekehrt, wie die Bibel es nennt, ist wiedergeboren, ein Kind Gottes geworden und möchte nun mit Jesus Christus leben. Ein anderer Christ, der schon länger gläubig ist, erfährt davon. Die beiden begegnen sich, und der langjährige Christ fragt den Neubekehrten: „Hast du denn jetzt auch Heilsgewissheit?“
So darf man nicht mit einem Neubekehrten sprechen. Wenn der Neubekehrte nicht zufällig an dem Abend der Evangelisation dabei war, als darüber geredet wurde, weiß er überhaupt nicht, was gemeint ist. Dieses Wort hat er vielleicht noch nie gehört. Du überforderst ihn völlig. Du kommst zu ihm und fragst: „Hast du denn jetzt auch Heilsgewissheit?“ – und er denkt: „Was ist das? Wie meinst du das?“
Die Bedeutung von Gewissheit und Ungewissheit
Gewissheit ist etwas ganz, ganz Wunderbares. Ungewissheit hingegen kann sehr qualvoll sein.
Stellen wir uns vor, es ist ein Unfall passiert. Der Vater ist schwer verletzt, bewusstlos, hat Kopfverletzungen und viele Knochenbrüche. Er liegt bewusstlos im Krankenhaus. Zu Hause sind die Frau und die Kinder, die um das Leben und die Gesundheit des Vaters bangen. Die Frau ruft immer wieder im Krankenhaus an und fragt: „Wie geht es ihm? Ist er schon wieder erwacht?“ Die Antwort lautet: „Nein, er ist immer noch bewusstlos.“
Diese Ungewissheit ist quälend: Wird er überhaupt wieder wach? Und wenn ja, wird er wieder gesund? Oder wird er womöglich einen Hirnschaden davontragen? Diese Ungewissheit ist sehr belastend.
Doch Gewissheit dagegen ist etwas ganz, ganz Wunderbares.
Liebe Leser, im Geistlichen ist es genauso. Ungewissheit kann quälend sein, aber Gewissheit ist eine gute Sache. Gott möchte, dass Christen Gewissheit haben. Er möchte, dass Christen ganz gewiss sind. Deshalb spricht die Bibel so deutlich über Sünde und Gnade, über Bekehrung, über Wiedergeburt, über das alte Leben und über das neue Leben.
Gott möchte, dass jeder, der sich für Jesus entscheidet, von Anfang an ein festes Fundament bekommt und Gewissheit hat. Er möchte, dass man von Anfang an Gewissheit bekommt.
Zwei Seiten der Errettung: Bekehrung und Wiedergeburt
Hat jemand von euch ein Fünfmarkstück hier? Ich hätte mir vorher irgendwo eins leihen sollen. Eins genügt. Ja, jetzt ist es da. Seht mal, da ist ein Fünfmarkstück. Das ist eine Münze, ja, eine Münze.
Auf der einen Seite steht die Fünf, und dann steht hier „Bundesrepublik Deutschland“. Auf der anderen Seite ist der Adler, und darunter die Jahreszahl. In dem Jahr wurde diese Münze geprägt. Darunter ist noch ein D. Das ist eine Münze, ja, aber diese Münze hat zwei Seiten. Und ich will damit etwas ganz Wichtiges sagen.
Ihr Lieben, Errettung ist eine große Sache, und einige haben das in diesen Tagen erlebt. Aber Errettung besteht aus zwei Seiten: Bekehrung und Wiedergeburt. Diese beiden Dinge gehören zusammen. Die, die öfter hier waren, haben gemerkt, dass ich diese beiden Worte sehr oft gebraucht habe – und immer in derselben Reihenfolge: Bekehrung und Wiedergeburt. Diese beiden Sachen sind zwei Seiten eines zusammenhängenden Geschehens.
Wenn ein Mensch gerettet werden will, muss er unbedingt eine Bekehrung und eine Wiedergeburt erleben. Manchmal fragen mich Leute: Warum betonen Sie das immer so – Bekehrung und Wiedergeburt? Ist das nicht dasselbe? Nein, das ist es ganz und gar nicht. Das sind zwei verschiedene Dinge, zwei Seiten eines zusammenhängenden Geschehens.
Errettung ist eine große Sache, aber sie besteht aus zwei Seiten: Erst kommt die Bekehrung, und dann kommt die Wiedergeburt. Es ist durchaus möglich, dass jemand in der Bekehrung steckenbleibt, in diesem Prozess irgendwo hängenbleibt und nicht zur Wiedergeburt, zur Heilsgewissheit, durchdringt.
Darum habe ich das immer wieder betont und möchte es jetzt noch einmal sagen – und vielleicht noch ein bisschen erläutern, was vielleicht noch nicht so klar geworden ist.
Bei der Bekehrung geht es mehr um die menschliche Seite der Errettung, bei der Wiedergeburt mehr um die göttliche Seite, obwohl bei beiden beide Seiten aktiv sind. Bei der Bekehrung gibt der Mensch, bei der Wiedergeburt gibt Gott.
Bei der Bekehrung gibt der Mensch nämlich seine Sünde ab, bei der Wiedergeburt gibt Gott das neue Leben in Jesus Christus. Bei der Bekehrung gibt der Mensch seine Sünde, und Gott nimmt sie weg. Bei der Wiedergeburt gibt Gott das neue Leben, und der Mensch nimmt es an.
Beide Male gibt es einen Gebenden und einen Nehmenden. Es ist möglich, dass jemand in der ersten Hälfte steckenbleibt. Es gibt Leute, die sich schon seit Jahren bekehren, die immer dabei sind, ihre Sünden zu bekennen. Sie sagen immer wieder: „Oh, lieber Gott, lass mich nicht verloren gehen! Wenn mein letztes Stündlein kommt, bitte vergiss mich nicht, Herr!“ Und wenn dann noch irgendwo etwas ist – die Sünden ihrer Kindheit – bekennen sie und bekennen sie und bekennen sie. Sie sind immer beim Geben, und hinterher gehen sie wahrscheinlich doch wieder nach Hause. Sie kommen nie zum Durchbruch, kommen nie zur Heilsgewissheit.
Bei der Bekehrung gibt der Mensch das alte Leben bei Jesus ab – nicht nur ein paar Sünden, nicht nur einige Sünden, nicht nur die Sünden, an die er sich noch erinnern kann. Bei der Bekehrung geht es nicht um einige Einzelheiten, sondern um das ganze alte Leben, das der Mensch bis zu diesem Moment gelebt hat. Und das gibt er beim Herrn ab.
So, als ob er ein Kleid auszieht. Er zieht das alte Leben aus wie ein schmutziges Kleid und gibt es ab. Das kommt dann nicht in die Waschmaschine, um es wieder sauber zu machen. Nein, das wird weggetan und kommt nie mehr zurück.
Er bekommt in der Wiedergeburt ein neues Kleid, ein völlig neues Leben. Dann lebt er mit Jesus in diesem neuen Leben.
Es steht geschrieben: Jesus Christus hat den Schuldbrief des Gesetzes, der gegen uns zeugte und uns verurteilte, gelöscht, ans Kreuz genagelt und beseitigt (Kolosser 2,14).
Das Lebensbuch und die Vergebung der Sünden
Stell dir einmal vor, hier wäre so eine Karteikarte, auf der dein Name steht. Angenommen, Gott hätte so einen Karteikasten. Ich weiß nicht, wie das bei Gott wirklich ist, aber jedenfalls hat Gott alle Namen und von jedem Menschen die ganze Geschichte festgehalten – in Büchern. In der Bibel steht, dass Gott Gerichtsbücher hat.
Jetzt stell dir vor, da wäre deine Karte, dein Name, und hier stünde deine ganze Lebensgeschichte aufgeschrieben: jeder Gedanke, jedes Wort, jede Handlung, jede, jede, jede Sünde. Gott übersieht nichts.
An dem Tag, als du dich bekehrt hast, bist du zum Herrn gekommen und hast gesagt: „Herr, ich möchte, dass du mir das alles vergibst. Ich komme mit meinem ganzen alten Leben. Das ist wahr, was du aufgeschrieben hast. Du kennst mich besser als ich selbst, das stimmt alles. Aber es tut mir leid, lieber Herr, vergib mir das alles.“
An dem Tag, als wir uns bekehrt haben – für einige war das gestern Abend – hat Gott diesen Schuldbrief, der gegen uns zeugt und uns verurteilt, gelöscht, ans Kreuz genagelt und beseitigt. Gott ist nicht mit einem Radiergummi gekommen und hat versucht, da irgendetwas zu löschen. Gott hat auch nicht einfach eine schlimme Sache weggenommen, die wirklich schlimm war. Sondern Gott hat den Schuldbrief, der gegen dich zeugte und dich verurteilte, gelöscht, ans Kreuz genagelt und beseitigt. Das existiert nicht mehr, das existiert nicht mehr!
Ich sage jetzt etwas, das du vielleicht noch nie gehört hast, aber ich habe mir das gut überlegt: Du musst nie mehr in deinem Leben eine Sünde bekennen, die du vor dem Augenblick deiner Bekehrung getan hast. Ich glaube, dass hier auch viele Seelsorger ganz falsch vorgehen.
Dein altes Leben existiert nicht mehr. Gott hat gesagt: Ich will nie mehr daran denken. Wenn du Gott eine Freude machen willst, dann danke ihm jeden Tag dafür, dass er dir alle deine Sünden vergeben hat. Wenn du Jesus eine Freude machen willst, dann danke ihm immer wieder dafür, dass er am Kreuz auf Golgatha für dich gestorben ist – für deinen Schmutz, für deine Lüge, für deine Lieblosigkeit, für deine Unversöhnlichkeit, für deine Rechthaberei, für deinen Hochmut, für deinen Stolz, für deinen Aberglauben, für deine Eifersucht, für Zank und Streit, für Geiz, Fluchen, schlechte Gedanken, schlechte Worte und schlechte Handlungen.
Das alles hat er ans Kreuz getragen, und er hat sein Blut vergossen für deine Sünde, für meine Sünde. Ich will nie mehr daran denken. Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, hat dich rein gemacht von aller Sünde. Er hat dir ein neues Kleid gegeben. Als du Jesus Christus aufgenommen hast, wurde dein Name in das Lebensbuch des Lammes eingeschrieben.
Im Gerichtsbuch ist dein Name nicht mehr zu finden. Am Jüngsten Tag wirst du nicht verurteilt, nicht gerichtet, weil dein Name im Gerichtsbuch überhaupt nicht mehr drinsteht. Dein Name steht jetzt in einem anderen Buch – im Lebensbuch des Lammes. Dort stehen all die Namen der Erlösten, der Erretteten, die einmal mit Jesus Christus erben und regieren werden in Ewigkeit.
Also noch einmal: Bei der Bekehrung geht es nicht um einige Sünden, sondern um alle Sünden. Einige haben jetzt schon einige Fragen, aber darauf komme ich dann gleich noch zu sprechen.
Glaube gemäß der Schrift und Zweifel überwinden
Ihr Lieben, in der Bibel steht, dass Jesus sagt: Glaube, wie die Schrift sagt. Das bedeutet, wir sollen so glauben, wie es die Bibel lehrt – Glaube, wie die Schrift sagt.
Man kann also auch anders glauben. Und es gibt viele, viele Leute, die anders glauben, als die Schrift es sagt. Es gibt auch manche, die anders predigen, als die Schrift es sagt. Jesus hat gesagt: Glaube, wie die Schrift sagt.
Manche glauben anders, zum Beispiel. Manche Leute glauben vor der Bekehrung, dass bei ihnen schon alles in Ordnung ist. Sie denken: Na ja, so schlecht bin ich ja doch nicht, und das wird schon gut werden. Vor der Bekehrung bilden sie sich ein, dass alles schon gut werden wird. Sie glauben nicht, wie die Schrift sagt, sondern sie bilden sich etwas ein.
Nach der Bekehrung zweifeln sie, ob Jesus ihnen wirklich alles vergeben hat und ob jetzt wirklich alles gut ist. Zweifel ist auch eine Form von Glaube. Einbildung ist Glaube, und Zweifeln ist ebenfalls Glaube. Derjenige, der sich etwas einbildet, glaubt etwas, und der, der zweifelt, glaubt auch etwas.
Ein Zweifler glaubt das, was der Teufel ihm erzählt, aber nicht das, was die Schrift ihm sagt. Ob das wirklich ausreicht, ob Jesus ihm alles vergeben hat – Zweifel ist etwas ganz, ganz Furchtbares.
Das Zeugnis des Heiligen Geistes verstehen
Manchmal machen Menschen, die schon länger bekehrt sind, einen großen Fehler. Ich habe es vorhin schon gesagt: Sie überfordern Neubekehrte und stellen Fragen, die diese einfach nicht beantworten können, weil sie das ja noch nicht wissen.
Da fragt jemand einen Neubekehrten: „Hast du jetzt auch das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass du ein Kind Gottes bist?“ Was soll der Neubekehrte darauf antworten? So hat er das noch nie gehört. Ihr Lieben, so darf man einen Neubekehrten nicht fragen. Aber ich erkläre es jetzt.
Im Römerbrief Kapitel 8 steht, dass Gottes Geist unserem Geist Zeugnis gibt, dass wir Gottes Kinder sind. Darum sprechen wir vom Zeugnis des Heiligen Geistes. „Hast du das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass du ein Kind Gottes bist?“ Ich will das jetzt schnell erklären.
Was ist das? Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist nicht ein schönes Gefühl. Es ist nicht eine übernatürliche Stimme, die man hört. Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist nicht ein Traum. Es ist nicht eine Engelerscheinung. Auch ist es keine prophetische Botschaft von irgendjemandem.
Das Zeugnis des Heiligen Geistes kommt aus dem Wort Gottes. Man könnte sagen: Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist Gottes Wort – aber nicht einfach nur der Buchstabe. Die Bibel oder das Wort ohne Geist ist tot, aber Geist ohne Wort ist Schwärmerei. Wort und Geist zusammen – das ist das Zeugnis des Heiligen Geistes.
Also, ihr lieben Neubekehrten, ihr habt das Zeugnis des Heiligen Geistes. Das bedeutet: Der Heilige Geist hat euch durch das Wort davon überzeugt, dass ihr verloren seid. Darum seid ihr in die Seelsorge gekommen. Dann habt ihr über die Bibel nachgedacht, und der Heilige Geist hat euch durch das Wort davon überzeugt, dass Jesus euch lieb hat.
Ihr habt das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass ihr Sünder wart, das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass Jesus euch lieb hat. Dann wurde euch mehr erklärt, und ihr habt das Zeugnis des Heiligen Geistes bekommen, dass das Blut Jesu Christi euch reinmacht von aller Sünde.
Das bedeutet immer: Der Heilige Geist hat euch durch das Wort Gottes von einer schönen Wahrheit überzeugt. Der Heilige Geist hat euch überzeugt, und dann habt ihr Jesus Christus aufgenommen. In der Bibel steht geschrieben: Wer Jesus Christus aufnimmt im Glauben, wird ein Kind Gottes.
Jetzt könnt ihr hingehen und sagen: „Ich habe das Zeugnis des Heiligen Geistes. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus mir vergeben hat. Ich bin überzeugt, dass Jesus in meinem Herzen wohnt. Ich bin davon überzeugt, dass ich ein Kind Gottes bin.“
Ja, woher weißt du das so genau? Es steht doch in der Bibel. In der Bibel steht, dass Gott mich lieb hat. In der Bibel steht, dass Jesus für mich gestorben ist. In der Bibel steht, dass das Blut reinmacht von aller Sünde.
Ja, und woher weißt du, dass er dich reingemacht hat? Weil ich zu ihm gegangen bin. In der Bibel steht: Wenn ich meine Sünde ihm bringe, nimmt er sie mir weg. Ich habe meine Sünden ihm gebracht, also hat er sie mir weggenommen.
Ja, und woher weißt du, dass du jetzt ein Kind Gottes bist? Bist du überzeugt, dass du ein Kind Gottes bist? Natürlich bin ich davon überzeugt. Ja, woher hast du diese Überzeugung? Aus der Bibel.
Wie? In der Bibel steht geschrieben: Wer Jesus Christus aufnimmt, wird ein Gotteskind. Wer Jesus Christus aufnimmt, wird wiedergeboren. Das steht in der Bibel. Und ich habe Jesus Christus aufgenommen, also bin ich ein Gotteskind, also bin ich wiedergeboren.
Und wenn dann der Teufel kommt und sagt: „So einfach geht das nicht“, dann sage ich: „Hau ab, du Lügner! Ich glaube nicht, was der Teufel sagt, sondern ich glaube, was die Bibel sagt. Ich glaube nicht, was meine Gefühle sagen, ich glaube, was die Bibel sagt.“
Das Zeugnis des Heiligen Geistes bedeutet: Der Heilige Geist hat mich überzeugt von allerlei schönen Wahrheiten, die in der Bibel stehen. Ich bin so glücklich darüber. Ich habe das Zeugnis des Heiligen Geistes. Ich bin überzeugt durch den Heiligen Geist vom Wort Gottes, und darum kann ich ganz überzeugt und mit großer Gewissheit meinen Weg mit Jesus gehen.
Die Eintragung ins Lebensbuch und der Empfang des Heiligen Geistes
Da kommt jemand, der schon länger gläubig ist, und fragt einen Neubekehrten: „Bist du sicher, dass dein Name im Buch des Lebens steht?“
Der Neubekehrte antwortet: „Ja, aber wir haben ja nicht die Möglichkeit, das nachzusehen.“ Was soll der Neubekehrte jetzt sagen? Ich sage euch das, damit euch das niemand kaputt machen kann.
Ihr Lieben, in dem Moment, in dem zwei Menschen heiraten, wird die Heiratsurkunde ausgestellt. Sie wird vom zuständigen Beamten unterschrieben und mit dem Siegel versehen. Sobald die beiden „Ja“ sagen, in Gegenwart der Zeugen, ist die Heiratsurkunde abgeschlossen und sie bekommen sie mit nach Hause. Es wird nicht erst beim Standesamt eingetragen, wenn sie sich bewährt haben.
Ähnlich ist es, wenn ein Kind geboren wird: Das Kind wird sofort beim Standesamt eingetragen. Es wird nicht erst eingetragen, wenn es mit Messer und Gabel essen kann, sondern gleich bei der Geburt.
So ist es auch geistlich. Du bist ein Kind Gottes. Du bist nicht erst ein Kind Gottes, wenn du dich gut in der Bibel auskennst. Du bist nicht erst ein Kind Gottes, wenn du dich bewährt hast oder einen anderen Menschen zu Jesus geführt hast. Sondern in dem Moment, in dem sich ein Mensch bekehrt, sein altes Leben abgibt und Jesus Christus aufnimmt – also wiedergeboren wird – wird sein Name in das Buch des Lebens des Lammes eingeschrieben.
In diesem Buch stehen alle Namen der Erretteten. Manche kommen aus Russland, manche aus Amerika, manche aus Südafrika, manche aus Schweden und manche aus Deutschland – zum Glück auch einige. Alle, die bekehrt und wiedergeboren sind, sind dort eingetragen, vorgemerkt für die Ewigkeit. Oh, das ist so gut!
Vielleicht kommt einmal jemand zu dir und fragt: „Hast du den Heiligen Geist empfangen? Hast du den Heiligen Geist jetzt empfangen?“ Es gibt da so komische Lehren, da müsst ihr sehr, sehr vorsichtig sein.
Manchmal kommt es vor, dass Leute, die schon zwanzig Jahre bekehrt und wiedergeboren sind, irgendwo hingehen und dann unter Handauflegung den Heiligen Geist empfangen wollen. Was ist das nur für eine unsinnige Lehre?
Wenn du bekehrt und wiedergeboren bist, hast du den Heiligen Geist empfangen. Das geht überhaupt nicht anders. Die Wiedergeburt ist ja eine Geburt aus dem Heiligen Geist.
Im Römerbrief steht: „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ (Römer 8,9) Wenn du aber sein bist, wenn du bekehrt und wiedergeboren bist, dann hast du auch den Heiligen Geist empfangen.
Wir können ja unseren eigenen Geist nicht einmal begreifen, wie viel weniger den Heiligen Geist. In dem Moment, in dem ein Mensch Jesus Christus im Glauben in sein Herz und Leben aufnimmt, kommt der Heilige Geist in seinen Geist hinein.
Erklären kann das keiner, begreifen können wir das nicht. Das sind wunderbare Vorgänge, die wir vielleicht im Himmel einmal richtig verstehen werden. Aber so ist es: Sobald ein Mensch Jesus im Glauben aufnimmt, kommt der Heilige Geist in seinen Geist, und er wird wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Später sagt der Apostel Paulus: „Werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt.“ (Apostelgeschichte 2,4; Epheser 5,18) Das ist etwas anderes. Der Heilige Geist möchte nicht nur in uns wohnen, irgendwo in einer Ecke, sondern er möchte unser ganzes Leben ausfüllen. Er möchte unser Denken prägen und unsere Glieder beherrschen.
Unsere Füße sollen nicht mehr tausend Wege gehen, die Jesus nie gehen würde. Wir sollen nicht mehr alles Mögliche mitmachen, was eigentlich nur Gottlose tun. Der Heilige Geist soll uns so richtig in den Griff bekommen.
Das ist gemeint, wenn Paulus sagt: „Lasst euch erfüllen!“ Lasst euch durch und durch erfüllen und vom Heiligen Geist prägen. Das ist natürlich eine Sache der Entwicklung.
Heilsgewissheit als feste Überzeugung
Was ist Heilsgewissheit? Es ist die Überzeugung, dass ich bekehrt bin, dass ich wiedergeboren bin, dass ich gerettet bin und ein Kind Gottes bin. Moody hat einmal gesagt: Ein Gramm Glaube ist besser als ein Zentner Gefühl. Das hat mir gefallen.
Ich war einmal auf einer Konferenz, wo Professor Doktor Köberle gefragt wurde, wie er es mit der Heilsgewissheit hält. Er antwortete: Wenn Gott meine Sünden versenkt hat, als ich zu Jesus kam – wenn Gott meine Sünden ins Meer geworfen hat, an die tiefste Stelle –, dann werde ich doch nicht den Taucher spielen und sie wieder herausholen. Meine Sünden sind weg, und das ist Gewissheit.
Dann sagte er noch etwas: Herr Professor Köberle, wenn Gott Gras über meine Vergangenheit hat wachsen lassen, dann werde ich doch nicht der Esel sein, der das Gras wieder abfrisst. Gut, oder? Solche Sätze prägt man sich gern ein. Das ist Gewissheit.
Gott hat meine Sünden ins Meer geworfen und gesagt, er will nie mehr daran denken. Er will nie mehr daran denken. Ihr lieben Neubekehrten, ich bin so froh, dass einige von euch in diesen Tagen den Schritt gewagt haben. Ich hoffe, dass heute Morgen noch einige diesen Schritt tun wollen.
Ihr, liebe Neubekehrten, zwischen Gott und euch ist alles in Ordnung. Zwischen Gott und dir ist alles in Ordnung. Du bist so rein, als hättest du nie in deinem Leben gesündigt. Wenn du nach deiner Bekehrung wieder in eine neue Sünde hineingerutscht bist, dann ist das eine neue Sünde, das ist klar. Das hat aber nichts mit den alten Sünden zu tun. Die alten sind weg, da ist jetzt eine neue – das kann passieren.
Dann dauert es in der Regel gar nicht lange, und der Heilige Geist ist da und sagt: Du, das war nicht in Ordnung, das war nicht gut. Du bist immer noch bekehrt, bist immer noch wiedergeboren, aber dem Heiligen Geist gefällt das nicht, er ist betrübt. Damit hast du Jesus traurig gemacht. Bring das in Ordnung.
Dann gehst du mit dieser neuen Sünde zu Jesus und sagst: Herr Jesus, ich bin bekehrt, ich bin gerettet, ich bin erlöst, ich bin ein Gotteskind, ich bin ja so froh. Aber was ich da jetzt gemacht habe, ich merke, das war nicht in Ordnung. Bitte vergib es mir. Und er vergibt dir auf der Stelle.
Dann gehst du fröhlich weiter. Bekenne diese neue Sünde nur einmal, und dann ist sie erledigt. Stell dir vor, ein Kind hat sich schmutzig gemacht. Die Mutter macht das Kind sauber. Sie macht es sauber, und dann ist es sauber, oder? Danach bekommt das Kind wieder die Pampers an und ist sauber.
Die Mutter wird doch nicht eine Stunde lang daran herumputzen, noch mal gucken, ob wirklich alles sauber ist, und dann noch mal putzen und noch mal putzen. Das geht ja kaputt. Man macht es sauber, und dann wird es wieder angezogen.
So ist das auch im Geistlichen: Passiert dir eine neue Sünde, bekenne sie einmal! Dann danke Jesus dafür, dass er auch dafür sein Blut gegeben hat, und geh fröhlich weiter!
Zwischen Gott und dir ist alles in Ordnung, und das musst du pflegen. Pass auf, dass sich da nicht ständig etwas dazwischenmischt. Das wird zwar passieren. Es gibt keinen bekehrten Menschen, der nach seiner Bekehrung nicht wieder mal ausrutscht oder auf der Nase liegt. Manchmal passieren sogar ganz schlimme Sachen.
Und dann stehst du da und fragst dich: Wie konnte das passieren? Ich bin doch bekehrt! Ich konnte das nur machen? Das ist ja furchtbar! Geh irgendwo in eine Ecke, wo du allein bist, und sag: Herr Jesus, das tut mir leid. Bitte vergib es mir! Und er vergibt es dir auf der Stelle.
Sieh zu, dass dieses Verhältnis gepflegt bleibt, sauber bleibt! Geh nicht mit unvergebenen Sünden ins Bett, steig nicht mit unvergebenen Sünden ins Auto. Dieses Verhältnis muss gepflegt und sauber sein.
Bei der Bekehrung wurde es geordnet, aber jetzt ist etwas anderes gefragt.
Die Ordnung im zwischenmenschlichen Bereich
Ihr Lieben, ich habe nicht gesagt, dass damit auch unser zwischenmenschliches Verhältnis geordnet ist. Das ist eine ganz andere Ebene. Alles, was in der nachfolgenden Seelsorge geschieht bei Leuten, die schon bekehrt sind, hat mit dieser Ebene zu tun.
Vielleicht hast du im Streit mit deinem Nachbarn gelebt. Seit Jahren habt ihr nicht mehr miteinander gesprochen, nur weil seine Hühner vor sechs Jahren deinen Salat abgefressen haben. Damit fing das an, und seitdem sprecht ihr nicht mehr miteinander. Jetzt bist du bekehrt, und es dauert gar nicht lange, bis du merkst, dass das einfach nicht gut ist.
Ich habe den Nachbarn richtig gehasst und schlimme Sachen über ihn erzählt, sogar manches, was gar nicht stimmt. Ich muss das mal in Ordnung bringen. Jetzt fängst du an zu beten: Herr Jesus, zeig mir, wie ich das machen soll. Du suchst den Kontakt, und irgendwie versuchst du es. Vielleicht musst du dich entschuldigen. Wenn es dann eines Tages wieder schön wird, ist das doch gut.
Vielleicht hast du irgendwo Schulden. Wer weiß, wie oft du versprochen hast: Ich bring das Geld, ich bring das Geld – aber du hast es nicht gemacht. Jetzt gehst du hin und sagst: Ich habe so viele Versprechen gemacht und keine gehalten. Du entschuldige, das war nicht richtig von mir. Ich suche jetzt einen Weg, um das schnellstmöglich in Ordnung zu bringen.
Vielleicht hast du gestohlen, zum Beispiel an deinem Arbeitsplatz Werkzeug. Du hast zuhause eine Rohrzange und noch etwas, das hast du einfach aus der Firma mitgehen lassen. Jetzt guckst du in deine Werkzeugkiste und siehst die Kombizange oder was auch immer. Mensch, die gehört mir ja gar nicht. Was jetzt? Nimm die Sachen zusammen und bring sie zurück, da wo sie hingehören.
Vielleicht hast du ein Fahrrad gestohlen, hast es vor drei Wochen irgendwo am Bahnhof mitgehen lassen. Morgen fährst du mit dem Fahrrad zur Schule und plötzlich merkst du: Mensch, das gehört mir ja gar nicht. Was jetzt? Du musst nicht beten: Herr Jesus, vergib mir, dass ich ein Fahrrad gestohlen habe. Das hat er dir doch schon vergeben. Aber jetzt bring das Fahrrad zurück. Bring es zurück zum Bahnhof, stell es wieder dahin, wo es stand, oder bring es zum Fundbüro in der Hoffnung, dass der Geschädigte dort nachschaut.
Diese Dinge müssen geordnet werden.
Vielleicht lebst du mit deiner Freundin zusammen wie Eheleute. Ihr seid gar nicht verheiratet, tut nur so. Das ist schlimm, ganz schlimm in den Augen Gottes. Früher im Volk Israel drohte solchen Leuten die Steinigung. Das ist Unzucht, das ist Hurerei, das darf im Volk Gottes nicht passieren.
Früher hast du dir nichts dabei gedacht. Ich habe volles Verständnis für solche Leute, wenn ich nicht bekehrt wäre. Wer fragt denn danach? Gott hat dir das alles vergeben, so als wäre es nie gewesen. Aber jetzt bist du bekehrt, jetzt bist du wiedergeboren – wenn das bei dir der Fall war.
Ich hoffe, du bist längst ausgezogen und die Sache ist längst geordnet. Jetzt sucht ihr den Weg, die nächsten Schritte ganz sauber zu gehen, bis dann die Ehe beginnt. Es gibt Dinge, die muss man nach seiner Bekehrung ganz radikal aufgeben.
Ein junges Paar, das sich bei mir zu Hause bekehrt hat, wohnte schon ein paar Jahre zusammen wie Eheleute, war es aber nicht. An dem Abend, an dem ich vieles aus ihrem Leben erfuhr, haben wir uns verabschiedet. Ich sagte zu Frank: „Frank, ich habe eine große Bitte an dich. Bring deine Freundin nach Hause, sag ihr noch etwas Liebes, verabschiede dich und geh zu deinen Eltern. Erkläre ihnen das, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht verstehen. Versuche es ihnen zu erklären. Morgen Nachmittag, wenn du Feierabend hast, gehst du zu deiner Freundin, packst deine Sachen zusammen, alles, was dir gehört, nimmst du mit, bis es dann einmal so weit ist, und dann zieht ihr wieder zusammen.“
Die beiden, Frank und Anja, schauten mich an: „Ja, ist das wahr? Gott hat euch alles vergeben, aber jetzt könnt ihr nicht so weiterleben.“ Sie verstanden es irgendwie.
Ich sagte: „Oder es gibt noch eine andere Möglichkeit. Nehmt euch morgen eine Stunde frei, geht zum Standesamt und macht die Sache sofort fest, wenn ihr beide ganz fest überzeugt seid, dass ihr zusammengehört. Unterschreibt dort, sucht sofort ein Datum, und ruckzuck seid ihr verheiratet.“
Wir verabschiedeten uns. Es war Sonntagmittag. Am Mittwochabend in der Bibelstunde kam Frank und fragte: „Willem, hast du deinen Terminkalender?“ „Ja, den habe ich immer bei mir.“ Er blätterte ein bisschen und sagte: „Wir würden gerne da heiraten.“ Ich fragte: „Wart ihr beim Standesamt?“ „Ja, wir waren gleich am Montag da.“ „Alles klar, wir haben schon einen Termin.“ Der Standesamttermin war schon festgelegt, unterschrieben und so weiter. Ein paar Wochen später war die Hochzeit. Inzwischen haben sie ihr erstes Baby, ein glückliches Paar.
Wenn ich sie jedes Mal sehe, steht die ganze Geschichte wieder vor mir.
Wenn du gehorsam bist, lieber Bruder, liebe Schwester – so darf ich jetzt ja sagen – wenn du Jesus angenommen hast, gehören wir zur Familie Gottes. Wenn du gehorsam bist, wird Gott dich segnen. Und je radikaler du vorgehst, umso mehr wird Gott dich segnen.
Sünde hat in deinem Leben nichts mehr zu suchen. Natürlich werden wir immer wieder mal von irgendeiner Sache überrumpelt. Plötzlich gibt es Streit oder was auch immer, und du merkst, das war nicht gut. Bring es schnell wieder in Ordnung. Je gewissenhafter du bist, umso mehr wird Gott dich segnen.
Vielleicht hast du zu Hause schmutzige Sachen, wie viele junge Leute, die ganze Reihen Pornofilme gehortet haben. Wenn alle anderen schon schlafen, sitzen sie da und sehen sich diesen Dreck an. Gott will nicht nur dein Herz reinigen – das hat er getan – Gott will auch deinen Bücherschrank reinigen, so wie er deine Werkzeugkiste reinigen will, und so weiter.
Ich denke, wir haben uns richtig verstanden.
Es gibt ein geistliches Wachstum. Darüber sagt die Bibel auch eine ganze Menge. So wie aus einem Baby ein Kleinkind wird, dann ein Teenager, ein Jüngling und schließlich ein Erwachsener, so ist das auch im Geistlichen. Die Bibel spricht vom Kindlein in Christus, vom Jüngling in Christus und vom Erwachsenen.
Der Apostel Paulus sagt einmal zu seinem jüngeren Mitarbeiter Timotheus: „Timotheus, kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“ Nachfolge Jesu ist kein Spaziergang. Nachfolge Jesu ist ein Kampf!
Persönliche Erfahrungen und Ermutigung zum Durchhalten
Nachdem ich mich bekehrt hatte, ging es richtig los, kann ich euch sagen. Meine Mutter hat mich manchmal angeschrien, wenn ich von der Arbeit kam. Es waren wieder ein paar Pakete von Heuckelbach mit Traktaten angekommen, die ich verteilen wollte. Sie fragte: „Wo soll das nur noch hinführen? Junge, such dir ein Zimmer und zieh aus, du bringst die ganze Familie durcheinander!“
Meine Mutter dachte, ich wäre in einer Sekte gelandet, und ich konnte ihr das nicht erklären. Als ich dann auch noch meinen Bruder bekehrte und schließlich meine Schwester zu Jesus kam, waren meine Eltern dagegen. Die ganze Verwandtschaft wurde gegen uns aufgehetzt.
Kannst du dir das vorstellen? Mein Vater hat nach meiner Bekehrung zweieinhalb Jahre lang nicht mehr mit mir geredet. Ich war nicht mehr sein Sohn, so sehr waren sie dagegen. Meine Mutter hat meine Bibel versteckt, und mein Vater hat abends die Sicherung rausgedreht, damit ich nicht fromme Bücher lesen konnte, da oben in meinem Zimmer.
Ich war zwanzig Jahre alt. Manchmal kniete ich abends nieder, betete und weinte. „Herr, warum ist das alles so? Warum? Ich mache doch nichts Verkehrtes, es steht doch alles so in der Bibel. Warum verstehen sie das nicht? Oh Gott, rette Papa, rette Mama, öffne ihnen doch die Augen. Hilf, dass sie wenigstens einmal mitkommen.“
Und Gott hat Gnade gegeben. Eines Tages kam meine Mutter mit zur Evangelisation und bekehrte sich. Dann war mein Vater noch mehr dagegen. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis mein Vater das erste Mal mitkam. Gott hat ihm die Augen geöffnet, und er bekehrte sich.
Dann ging es weiter in der Verwandtschaft. Nachfolge Jesu ist manchmal ganz schön schwer. Kein Spaziergang, sondern ein Kampf. Aber Paulus sagt: „Es ist ein guter Kampf, kämpfe den guten Kampf des Glaubens.“
Jemand hat einmal gesagt: „Errettung kostet nichts, dafür hat Jesus bezahlt. Errettung kostet nichts, aber Nachfolge kostet alles.“ Viele können davon erzählen, wie viele Tränen auf dem Weg der Nachfolge geflossen sind. Es kann manchmal unheimlich hart sein.
Als unsere Tochter sich bekehrte, unsere Älteste, war sie damals noch sehr jung. Sie war am Gymnasium in Celle. Monate und Jahre vergingen, und sie war lange Zeit die einzige Bekehrte in der ganzen Gruppe am Gymnasium. Das sprach sich bald herum, weil sie gewisse Dinge nicht mitmachte wie die anderen.
Mit 14 Jahren waren sie und ihre Freundin die einzigen in der Klasse, die nicht rauchten. Als sie einen Klassenausflug machten, verteilten die Lehrer Zigaretten im Bus. Als Karina sagte: „Nein danke, ich rauche nicht,“ schimpfte der Lehrer vor allen anderen mit ihr und sagte: „Musst du denn immer Spielverderber sein, nicht mal beim Klassenausflug?“
Das kann ganz schön hart sein, wenn man 14 Jahre alt ist und merkt, dass die anderen alle anders denken. Mit 14 gehen viele schon mit dem Freund ins Bett, machen Partys und trinken Cola mit Rum. Angetrunken werden sie später von ihren Eltern abgeholt, weil sie selbst kaum noch Fahrrad fahren können. Und dann stehst du als 14-Jähriger ganz allein dazwischen.
Paulus sagt: „Kämpfe, kämpfe, kämpfe, ring dich durch!“ Und es dauerte nicht lange, da bekehrte sich die Erste aus dem Gymnasium, Uta. Das war ein Sieg. Karina betete immer: „Herr, lass mich doch einmal erleben, dass einer aus meiner Klasse zu dir kommt.“ Und dann bekehrte sich Uta, die Erste.
Heute ist sie in Bad Liebenzell. Dann bekehrte sich Nils Holger, ihr Bruder, heute Mitarbeiter in einer Aussiedlergemeinde in Hannover. Er besuchte die VETA in Basel, studierte Theologie und war jahrelang Mitarbeiter in einer Gemeinde in Lindau. Zurzeit ist er in England, um besser Englisch zu lernen. Danach geht er mit seiner Frau und Familie in die Mission in ein islamisches Land.
Dann bekehrte sich die Mutter von diesen dreien, dann die Tante, unsere Gertraud, eine nebenamtliche Mitarbeiterin in unserem Missionswerk. Oh, was haben wir diesen beiden Frauen zu verdanken, die so viel Gutes für Jesus tun.
Das alles begann mit einem kleinen Mädchen, das am Gymnasium so schwer hatte, aber sagte: „Ich gehe hier durch, egal was kommt. Ich bleibe bei Jesus, ich bleibe Jesus treu. Herr Jesus, hilf, dass ich nicht abfalle, sondern dass das Gegenteil passiert, dass irgendein anderer noch dazukommt.“ Und Gott hat es getan.
Ihr Lieben, kämpft, kämpft diesen Weg. Ich möchte euch, die ihr euch zu Jesus Christus bekehrt habt, ein paar ganz wichtige Ratschläge geben.
Bedingungen für ein erfolgreiches Glaubensleben
Nun, das sind eigentlich mehr als nur Ratschläge. Man könnte fast sagen, es sind Bedingungen für einen Menschen, der wirklich durchkommen will.
Wenn ich auf Reisen bin, erlebe ich es sehr oft, dass ich irgendwo ein zweites Mal hinkomme. Dann begegnet mir jemand und fragt: „Herr Pals, kennen Sie mich noch?“ Manchmal kann ich mich erinnern, manchmal auch nicht. Dann sagt die Person: „Können Sie sich noch erinnern, damals, als Sie hier waren? Am zweitletzten Abend war ich dabei. Da habe ich mich für Jesus entschieden.“
Das ist eine große Freude. Damals hat sich diese Person für Jesus entschieden, und jetzt ist sie Mitarbeiter in der Gemeinde. Das ist wirklich eine Freude.
Aber ich erlebe auch das Gegenteil. Da kommt ein Ehepaar zu mir und fragt: „Herr Pals, können Sie sich noch erinnern? Damals, als Sie hier waren, am letzten Abend, da bekehrte sich unser Sohn, der große, blonde. Können Sie sich noch erinnern?“ Manchmal kann man sich erinnern, und dann frage ich: „Wie ist es weitergegangen? Erzählen Sie mir.“
Während der Vater erzählt, steht die Mutter daneben, und die Tränen laufen ihr über die Wangen. Alles ist kaputt, alles kaputt. Der Sohn begann eine Freundschaft mit einem unbekehrten Mädchen. Er hat sich immer eingebildet, dass sie sich später schon bekehren würde. In den allermeisten Fällen geschieht das jedoch nicht.
Wenn ein Gläubiger mit einem Ungläubigen eine Freundschaft beginnt, geht es in den meisten Fällen schief. Ganz selten passiert es – vielleicht in fünf Prozent der Fälle, so meint Anton Schulte – dass der unbekehrte Teil in einer solchen verbotenen Verbindung später zum Glauben kommt.
In diesem Fall hat sie ihn heruntergezogen. Sie sind zusammengezogen und leben jetzt in wilder Ehe. Mit der Gemeinde wollen sie nichts zu tun haben. Sie lästern darüber, verachten die Eltern von ihm und haben eigentlich gar keinen Kontakt mehr.
Der Junge macht Musik in einer Band, in einer ganz gottlosen Gesellschaft. Er hat mit Drogen und Alkohol zu tun. Während der Vater mir diese Geschichte erzählt, steht die Mutter daneben und die Tränen laufen ihr herunter.
Der hat sich auch mal entschieden – alles kaputt.
Ihr lieben Neubekehrten, wie wird euer Weg wohl weitergehen? Wo wirst du in einem Monat stehen? Wo wirst du in einem Jahr stehen?
Ich sage dir: Auf drei Dinge musst du unbedingt achten, wenn du als Christ überleben willst. Und wenn du nur eines davon missachtest, dann geht es schief.
Die drei Säulen des Glaubenslebens
Drei Dinge musst du unbedingt beachten und ernst nehmen. Erstens: Lies deine Bibel. Lies deine eigene Bibel, nicht die Bibel deiner Oma – die braucht sie selbst. Auch nicht die Bibel deiner Schwester, lass die dort.
Wenn du keine eigene Bibel hast, kauf dir eine. Wenn du kein Geld hast, sag es Markus, dann schenkt er dir eine. Ja, alle, die sich bekehrt haben, bekommen sowieso eine geschenkt – das haben wir schon abgemacht.
Lies deine Bibel jeden Tag. Ihr müsst das nicht unbedingt genauso machen wie ich, aber ich habe für mich eine Entscheidung getroffen: Ich lese nichts am Tag, bevor ich nicht die Bibel gelesen habe. Und wenn es noch so verlockend ist, und wenn ich morgens aus irgendeinem Grund nicht dazu gekommen bin, weil ich früh weg musste – zur Sitzung oder zu irgendetwas anderem – und ich komme erst um zehn oder elf Uhr nach Hause, bringe die Post mit hoch, dann öffne ich keinen Brief, bevor ich nicht meine Bibel gelesen habe. Ich lese keine Zeitung, bevor ich nicht die Bibel gelesen habe.
Ich habe mir das so vorgenommen: Zuerst will ich die Bibel lesen, bevor ich irgendetwas anderes lese. Du musst das nicht genauso machen, aber nimm dir wenigstens vor, jeden Tag die Bibel zu lesen.
Wenn du die Bibel liest, redet Gott mit dir. Bibellesen ist sogar wichtiger als Beten. Wenn du die Bibel liest, redet Gott mit dir, und wenn du betest, redest du mit ihm. Diese Wechselbeziehung musst du unbedingt pflegen.
Lies deine Bibel jeden Tag, besonders das Neue Testament. Ich habe allen, die sich bekehrt haben, einen Bibelfernkurs gegeben. Der erste Teil besteht aus fünf Teilen. Den ersten Teil habt ihr bekommen. Bitte, arbeitet ihn durch! Dort geht es um Heilsgewissheit. Arbeitet ihn durch, das wird euch helfen. Schickt ihn dann zurück, und ihr bekommt ihn korrigiert mit Teil zwei zurück. Schickt dann Teil zwei ein, danach kommt Teil drei, dann vier und fünf. Am Ende gibt es noch ein Geschenk als Belohnung fürs Mitmachen. Ihr werdet selbst dadurch beschenkt.
Von den Gemeinden wurde euch außerdem ein Bibelgrundkurs angeboten. Tragt euch doch ein, macht das, bevor ihr das Haus verlasst. Tragt euch ein und macht mit bei diesem Bibelgrundkurs. Ihr werdet so viel lernen, und die Bibel wird euch lieb werden. Sie wird euch zum Kursbuch für euer Leben.
Gebet als tägliche Lebenspraxis
Dass andere beten – ich meine jetzt nicht das Tischgebet, bei dem ein Christ vor dem Essen kurz die Hände faltet und betet. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber das meine ich jetzt nicht.
Bete jeden Tag. Nimm dir jeden Tag etwas Zeit, in der du ganz allein mit Jesus bist. Tu das jeden Tag. Manche gehen dabei auf die Knie, andere machen es anders. Und wenn es nur eine Minute wäre – ich will dir mal zeigen, was man in einer Minute alles beten kann.
Angenommen, du wärst morgen wirklich in Zeitnot, aber du möchtest doch gern noch kurz beten. Dann nimmst du dir wenigstens eine Minute. Angenommen, du hättest wirklich nur eine Minute und würdest morgen sagen: Lieber Herr Jesus, du siehst, dass ich wieder die Zeit verschlafen habe, aber ich bin so dankbar, dass ich wieder erwacht bin. Ich danke dir, dass du mir wieder einen neuen Tag schenkst, und ich danke dir, dass ich heute an deiner Hand gehen darf.
Ich bin ja bekehrt, ich bin ja wiedergeboren, ich bin ein Gotteskind, und ich bin so froh darüber. Herr Jesus, sei du jetzt mit mir auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit. Bewahre mich dort, Herr Jesus. Bitte gib mir den Mut, einmal meinen Arbeitskollegen einzuladen. Ich möchte ihn so gern zur nächsten Jugendstunde einladen. Hilf doch, dass er einmal mitkommt.
Herr Jesus, segne heute auch meine Eltern, segne meine Geschwister, segne alle, die sich in der Evangelisation bekehrt haben. Segne die ganze Gemeinde, ja, segne alle Christen auf der ganzen Welt, besonders die Missionare und so weiter.
Ich kenne mich noch nicht so aus, aber Herr Jesus, du weißt, was da alles so los ist. Oh, ich bitte dich, dass du heute große Dinge tust und dass du auch heute einige Menschen errettest. Sicher wird irgendwo evangelisiert. Rette doch auch heute viele Menschen und gebrauche auch mich dazu, dass durch mich mal irgendeiner zum Glauben kommt.
Herr Jesus, jetzt sei mit mir, behüte mich heute. Amen.
Eine Minute, eine Minute, eine Minute. Gibt es hier jemanden, der mir sagen kann, ohne rot zu werden, dass er morgen nicht eine Minute zum Beten hat?
Ihr lieben Neubekehrten, was die anderen denken – lasst sie. Bitte nehmt es euch jetzt noch einmal ganz, ganz fest vor: Ich will jeden Tag beten, jeden Tag. Und wenn ich in Zeitnot komme, dann eben ein bisschen kürzer. Aber ich will jeden Tag mit Jesus reden.
Bitte betet nie zu einem Engel. Manche beten sogar zu Toten, manche zu Heiligen und manche zu Maria. Bitte macht das nie. Betet nur zu Jesus und zum Vater im Himmel.
Bete ganz besonders jetzt in der ersten Zeit sehr viel zu Jesus. Sag ihm immer wieder danke dafür, dass er für dich gestorben ist, dass er dich gerettet hat. Natürlich kannst du auch zum Vater im Himmel beten und ihm danken, dass er dich liebt und dich an diesem Tag segnen will.
Also, das waren diese zwei Dinge: Bibel und Gebet. Und jetzt noch das dritte.
Die Bedeutung der Gemeinde
Ihr lieben Neubekehrten, prägt euch ein: Beginnt jedes Mal mit G – das erste Gotteswort, das zweite Gebet und jetzt das dritte: Gemeinde, Gemeinde, Gemeinschaft.
Hier war öfter von der Familie Gottes die Rede. Du gehörst jetzt zur Familie Gottes. Die Familie Gottes ist sehr groß, auf der ganzen Welt. Sie passen nicht alle in einen Saal, darum teilt sie sich auf. Die einen versammeln sich in Berlin, die anderen in Hannover, wieder andere in der Straße, in der du wohnst. Aber sie gehören alle zu einer großen Familie Gottes.
Gott hat auch für dich, da wo du wohnst, irgendwo in der Ecke, einen ganz wunderbaren Platz. Er möchte, dass du dort bist, dass du dabei bist. Ihr lieben Neubekehrten, in dieser Woche müsst ihr die erste große Bewährungsprobe bestehen. Wirst du dabei sein? Ich weiß nicht, wann die Bibelstunde ist – Mittwoch oder Donnerstag –, aber wirst du dabei sein?
Bitte richtet euren Terminkalender so ein und haltet diesen Abend in der Woche immer frei. Ich meine jetzt aber nicht nur die Älteren, ich meine alle. In der Gemeinde, in der ich zuhause bin, sind die Jugendlichen bis auf ganz wenige Ausnahmen am Mittwoch alle in der Bibelstunde. Das ist Gemeinde, das ist Gemeinschaft, da gehören wir zusammen.
Wer die Bibelstunde nicht besucht, der ist für mich von vornherein verdächtig. Man hat Zeit für alles Mögliche, nur nicht für die Familie Gottes. Sei dabei, reserviere einen Abend in der Woche für Gott und für die Gemeinde. So lernst du sie kennen, so lernst du sie lieben. Du wirst ihnen zum Segen, und sie werden dir zum Segen.
Und der Sonntag nun – darüber muss ich eigentlich nicht reden: Ein Sonntag ohne Gottesdienst ist doch gar kein Gottesdienst. Steh am Sonntagmorgen so früh auf, dass du wirklich Zeit hast, in aller Ruhe in der Bibel zu lesen. Wenn du verheiratet bist, nimm dir Zeit, mit deiner Frau zusammen zu beten, bevor ihr in den Gottesdienst geht.
Wenn du Familie hast: Der Sonntagmorgen ist für manche Familien der einzige Tag, an dem alle zusammen sind beim Frühstück. Lies am Morgen eine kleine Geschichte vor und habt Gebetsgemeinschaft mit deinen Kindern. Steht so früh auf, dass ihr nicht hetzen müsst, sondern in aller Ruhe zum Gottesdienst gehen könnt.
Gewöhne dir von Anfang an an, pünktlich zu sein. Christen sollten eigentlich in ihre Uhr verliebt sein. Wenn ich sage, ich komme um fünf vor acht, dann komme ich nicht um drei vor acht. Wenn ich sage, ich komme um neun, dann komme ich nicht um fünf nach neun. Ich stehle doch den anderen nicht ihre Zeit.
Es gibt Christen, die kommen grundsätzlich zu spät. Das ist für mich wirklich eine Bürde, weil man das immer wieder erlebt. Das erste Lied ist schon zu Ende, und dann kommen sie erst an. Das ist nur eine Sache des Willens. Nehmt euch das vor, ihr lieben Neubekehrten: Ich möchte ein Vorbild sein, ich möchte die anderen beeinflussen, ich möchte die anderen mitreißen. Ich möchte dabei sein, wenn Gott und sein Volk sich versammeln.
Du wirst sehen: Wenn du ganz treu daran bist, wird Gott dich segnen. In Hebräer 10,25 steht: „Wir dürfen nicht versäumen, die Versammlungen zu besuchen, wie einige es sich angewöhnt haben.“ Ich hoffe, dass die Gemeinde für euch sehr schnell der liebste Ort auf der Welt wird und dass ihr an diesem Ort viele herrliche Segnungen empfangt.
Einladung zur Entscheidung und Nachfolge
Ich möchte jetzt gern, obwohl ich nur ein paar Minuten Zeit habe, diese Minuten nutzen, um mich noch einmal an diejenigen zu wenden, die immer noch zögern. Soll ich es tun oder nicht? Es gibt Menschen, die haben unzählige Predigten gehört, sind längst überzeugt und überführt, und doch zögern sie, diesen letzten Schritt zu gehen.
Ihr Lieben, Gott hat auch euch für sich selbst geschaffen. Er hat einen wunderbaren Plan für euer Leben. Gott möchte mit euch zusammenarbeiten und euch seine ganze Fülle schenken. Das Problem ist nur, dass viele Menschen klüger sein wollen als Gott. Manche sagen: „Ich mache, was ich will.“ Das stimmt aber gar nicht. Tatsächlich machen sie, was der Teufel will.
Jemand sagt: „Ich bin mein eigener Herr.“ Doch auch das stimmt nicht, wie wir an einem Abend gehört haben. Es gibt Menschen, die glauben, wenn wir ihre Partei wählen oder mit ihnen marschieren würden, würde sich die Welt verbessern. Aber wehe, sie sind an der Macht – dann machen sie alles kaputt.
Einige von euch erinnern sich vielleicht an ein Zitat von einem Forscher, der die ganze Welt bereist hat. Er sagte: Frieden gibt es nur dort, wo nie ein Mensch hingekommen ist. Wo der gottlose Mensch hinkommt, zerstört er alles.
Ihr Lieben, schließt euch Jesus an, und dann wird euer Leben reich! „Gott ist Liebe“ – einer der schönsten Sätze der Bibel, im ersten Johannesbrief. Gott ist Liebe. Er hat uns so sehr geliebt, dass er seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde gesandt hat.
In der Bibel steht, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, unsere Sünden auf sich genommen hat und für sie am Kreuz gestorben ist. Die Bibel lehrt, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und der Retter der Welt ist. Jesus ist der Einzige, der nie gesündigt hat und der einzige, der diese Welt retten kann. Er hat mit seinem Blut und Leben dafür bezahlt.
Das ist eine wunderbare Botschaft. Was mich manchmal sehr traurig macht, gerade bei Evangelisationen, ist, dass so viele Menschen diese Botschaft hören. Manche sitzen sogar zweimal da und hören zu, gehen dann aber nach Hause, und ihr altes Leben geht ohne Jesus weiter.
Manchmal frage ich mich, wie das möglich ist. Wie oft meine Frau mir schon gesagt hat: „Wenn ich heute Abend nicht bekehrt gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt bekehrt.“ Sie kann nicht begreifen, wie Menschen nach der Botschaft einfach weggehen können, wie sie noch schlafen und damit leben können.
Ich staune manchmal darüber, wie viele Menschen ganz genau wissen: Ich bin verloren, ich bin nicht gerettet, ich bin nicht bekehrt, ich bin nicht wiedergeboren. Ich könnte schon lange bekehrt sein, wenn ich nur wollte. Es liegt nur an mir. Aber bisher haben sie den Schritt nicht getan.
In der Bibel steht – und ich glaube, das ist eine der traurigsten Stellen überhaupt – dass Jesus in diese Welt kam, und die meisten nahmen ihn nicht auf. Doch denen, die ihn aufnahmen, gab er die Macht, durch den Glauben an seinen Namen Gottes Kinder zu werden.
Lieber Zuhörer, wie stehst du zu Jesus? Unsere Evangelisationswoche geht zu Ende. Wo stehst du? Hier sind Menschen, die wissen ganz genau: Ich bin noch nicht bekehrt. Bitte, mach es heute! Nicht um mir einen Gefallen zu tun – was habe ich davon? Ob du dich bekehrst oder nicht, das ändert nichts für mich. Ich habe nur mehr Arbeit, das ist alles.
Es geht nicht um mich. Natürlich freue ich mich riesig, wenn du dich bekehrst. Aber heute Morgen geht es um dich und deine Ewigkeit! Was für ein Erschrecken wird es einmal geben, was für ein Erwachen in der Ewigkeit, wenn ein Mensch merkt: Ich bin verloren, verloren.
Wie oft hat Gott mich gerufen? Wie viele Möglichkeiten habe ich gehabt? Gott hat mich geliebt, er wollte nur das Beste für mich, aber ich habe nicht gewollt.
An einem Abend erwähnte ich eine Bibelstelle aus Lukas, als Jesus vor den Toren Jerusalems stand, bei seinem letzten Besuch in der Stadt, kurz vor seiner Kreuzigung. Wie sehr hat er diese Stadt geliebt! Wie oft hatte er dort gepredigt, wie viele Wunder waren geschehen, wie oft hatte er die Menschen gerufen: Kommt! Einige sind gekommen, einzelne haben sich entschieden, aber die große Masse nicht.
Und dann steht Jesus das letzte Mal am Eingang dieser so heiß geliebten Stadt. In Lukas 19 heißt es: „Als er näher kam, sah er die Stadt an und weinte über sie.“ Das muss man sich einmal vorstellen: Jesus Christus, der Sohn Gottes, steht vor einer Stadt und weint.
Jesus steht da und weint über eine Stadt. Ich glaube, er weint auch über Korbach. „Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich dich gerufen, wie oft wollte ich dich sammeln wie eine Henne ihre Jungen unter ihre Flügel.“ Aber du hast nicht gewollt.
Nicht, weil du nicht konntest oder nicht wusstest, sondern weil du nicht wolltest. Und das ist das Schlimmste, die ganze Tragik dieser Geschichte. Wie viele Menschen könnten schon lange bekehrt sein. Gott hat sie vor Jahren gerufen, und in diesen Tagen ruft er sie wieder. Aber einige wollen einfach nicht.
Da kannst du dir den Mund fusselig reden – sie wollen einfach nicht.
Sag, lieber Zuhörer, was wirst du mit diesem Morgen anfangen? Wirst du heute als Geretteter von hier weggehen? Viele sind bereits gerettet. Einige haben sich in diesen Tagen für Jesus entschieden. Und einige werden es hoffentlich heute tun.
Ach, wäre es schön, wenn wir heute alle aus diesem Haus gehen könnten mit dem Wissen im Herzen: Ich bin sein, ich bin erlöst, ich bin errettet, ich bin ein Kind Gottes. Ich bin dankbar, ich habe Heilsgewissheit. Das Blut hat mich reingemacht. Mein Name steht im Buch des Lebens.
Wenn du das noch nicht erlebt hast, komm bitte in die Seelsorge. Lass uns miteinander reden und zusammen beten. Dieser Sonntag, dieser Tag, wird wirklich der größte Tag deines Lebens.
Gott segne euch. Amen.