Liebe Freunde,
ich muss euch heute mitteilen, dass mein Antrag auf Ausreise gestellt ist. Dabei möchte ich euch auch die Gründe dafür nennen.
Der erste Grund ist, dass es hier vieles gibt, was mir nicht gefällt und womit ich nicht einverstanden bin. Ich gebe offen zu, dass meine eigentliche Heimat nun einmal nicht hier, sondern drüben ist.
Der zweite Grund ist, dass ich schon jetzt von drüben vieles geschickt bekomme, was mir das Leben hier sehr erleichtert. Das ist zwar erst eine Art Vorschuss, zeigt mir aber immerhin, wie gut es dort drüben ist.
Der dritte Grund ist, dass mein bester Freund dort lebt. Er hat einen steinreichen Vater, und in dessen Haus ist eine Wohnung für mich frei.
Bis zu meinem Ausreisetermin – das kann ja sehr schnell gehen – will ich hier unter den gegebenen Umständen meine Arbeit weiter tun. Jedenfalls läuft der Antrag, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann ich nach drüben gehe.
Sehnsucht nach einer besseren Heimat
Wenn ich von „drüben“ spreche, meine ich natürlich nicht die Bundesrepublik oder den Westen. Dass ich die Auswanderung in die BRD abgelehnt habe, wisst ihr ja. Außerdem heiße ich nicht Biermann, sondern Lehmann.
Nein, Freunde, wenn ich von „drüben“ spreche, dann meine ich nicht den Westen, sondern den Himmel. So wird es auch in der Bibel formuliert. Im Philipperbrief heißt es: „Unsere Heimat ist im Himmel.“ Oder im 2. Korintherbrief, Kapitel 5, Vers 8 steht: „Ich habe Lust, auszuwandern und bei dem Herrn einzuwandern.“
Das ist der Predigttext, der für diesen Sonntag vorgeschrieben ist. Und darüber will ich jetzt sprechen: „Ich habe Lust, auszuwandern und bei dem Herrn einzuwandern.“
Jesus, mein bester Freund, hat mich schon lange zu sich eingeladen. Er hat mir als Unterpfand und Vorschuss seinen Heiligen Geist gesandt. So heißt es hier im Vers 5: „Als Unterpfand hat er uns seinen Geist gegeben.“
Das ist die Kraft, von der ich hier schon lebe. Jesus hat den vollen Preis für meine Erlösung bezahlt. Er hat schwer geblutet, damit ich rauskomme. Und er hat einen Weg, wie er mich über die Grenze des Todes führt – das ist die Auferstehung von den Toten.
Verheißung einer ewigen Wohnung
Jesus hat gesagt: Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen frei, und ich bereite euch eine vor. Das bedeutet, dass er meinen Namen bereits in das Buch des Lebens eingetragen hat. Auch für dich ist dort in diesem Hausbuch Gottes noch ein Platz frei.
Für dich ist ebenfalls eine Wohnung vorbereitet. Anders als bei der AWG, wo du hart arbeiten und schuften musst, brauchst du bei Jesus nichts zu leisten oder zu bezahlen. Auch keine Schmiergelder sind nötig. Manche denken, wenn sie ihre Kirchensteuer bezahlen, müsste die Sache mit dem lieben Gott reibungslos laufen.
Du musst überhaupt nichts weiter tun, als das Angebot von Jesus anzunehmen. Du sollst ihn annehmen, das ist alles. Wenn du Jesus annimmst, klappt es mit deiner Übersiedlung. Dein Fall ist in den allerbesten Händen. Über den Zeitpunkt kann ich dir jedoch noch nichts sagen.
Die Ungewissheit des Lebensendes
Vielleicht bist du heute Abend dran, wenn du wie ein Verrückter mit deinem Motorrad nach Hause rast – vielleicht sogar ohne Schutzhelm. Das fällt dann schon nicht mehr unter Unfall, das ist schon Selbstmord.
Aber vielleicht hast du noch mehr Zeit, noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte. Ich wünsche es dir von Herzen.
Doch eines Tages ist deine Zeit abgelaufen. Hast du schon mal darüber nachgedacht? Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, dass ein Tag kommt, an dem es dich nicht mehr gibt? Da gibt es vielleicht auf irgendeinem Friedhof einen Stein, auf dem dein Name steht, und du bist dahinter begraben.
Die meisten, die dort vorbeigehen, wissen nicht, was der Name bedeutet. Und die wenigen Leute, die den Namen noch kennen, werden auch bald sterben. Auch dein Grabstein wird irgendwann verschwinden. Es kommt ein Tag, an dem du weg bist.
Oder sagst du: Nein, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, und ich will mir auch keine Gedanken darüber machen. Ich bin jung, ich will leben, ich will erst mal das Leben genießen. An den Tod und was dann kommt, denke ich später.
Wenn du so denkst, kommst du mir vor wie ein Autofahrer, der sagt: Erst wird mal Gas gegeben, gelenkt wird später. Also wünsche ich dir eine angenehme Fahrt, Kollege. Denn es ist schon manchem so ergangen: Nur weil er mal über hundert gefahren ist, ist er gleich über den Jordan gefahren.
Die verborgene Angst vor dem Tod
Im Übrigen stimmt es nicht, dass du nicht an den Tod denkst und nicht darüber nachdenkst, wie du an den Tod denkst. Warum bist du so versessen darauf, mit Vollgas zu leben? Weil du weißt, dass das Leben ein Ende hat.
Warum bist du so scharf darauf, alles mitzunehmen? Weil du ganz genau weißt, dass irgendwann Schluss ist. Warum machst du dir Sorgen, wenn du nicht „in“ bist? Mit 14 Jahren immer noch ungeküsst, mit 15 immer noch keinen Freund, mit 16 immer noch Jungfrau.
Warum hast du solche Angst, etwas zu verpassen? Weil du ganz genau weißt, dass deine Lebenszeit begrenzt ist. Deshalb ist deine Gier so groß, vorher noch möglichst viel mitzunehmen.
Und gerade wenn du sagst: „Mich interessiert nur, wie ich mein Leben genießen kann, und an den Tod denke ich nicht“, dann ist das der Beweis dafür, dass du an den Tod denkst – und nicht nur daran denkst, sondern dass du auch Angst davor hast.
Deine Lebensgier ist der Beweis deiner Todesangst, gerade in den Stunden, in denen es einem am besten gefällt. Da spürt man am allerschmerzlichsten, dass die Uhr unseres Lebens unerbittlich abläuft. Der Countdown hat begonnen, und du kannst die Zeit nicht anhalten.
Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens
Ich werde nie den Abend vergessen, an dem ich mein erstes Konzert mit Louis Armstrong erlebte. Er war damals noch voll in Form, und ich war ganz jung.
Ich saß in dieser Konzerthalle und dachte, ich träume. Ich kannte diesen Mann nur von Schallplatten. Für mich war er schon eine Legende, und nun stand er direkt vor mir. Man konnte die Schweißperlen sehen. Ihr wisst doch, wie er immer mit seinen Taschentüchern schwitzte. Es war unglaublich, diesen Mann vor mir zu sehen und sein Konzert hören zu können.
Das war so traumhaft und unwahrscheinlich schön. Ich konnte es kaum fassen. Ich war einfach selig und hatte nur einen Wunsch während des ganzen Konzerts: Es sollte nie enden. Das Konzert sollte immer weitergehen.
Trotzdem musste ich, gerade weil es so herrlich war, die ganze Zeit daran denken, dass es bald vorbei sein würde – in zwei Stunden, in einer Stunde, spätestens in einer Viertelstunde. Und so war es ja auch. Nach der letzten Zugabe fiel der Vorhang, das Licht ging aus, und ich musste hinaus in die Finsternis der Nacht in einer fremden Stadt.
Zum Glück hatte ich dort einen Freund, bei dem ich übernachten konnte.
Die Frage nach dem Ziel unseres Lebensweges
Mein Freund, ich frage dich: Wohin gehst du, wenn die Vorstellung, die du dir von deinem Leben gemacht hast, endgültig vorbei ist?
Hast du einen Freund, der dich aufnimmt, wenn bei dir der Vorhang fällt? Wenn du abtreten musst, wenn du hinausgehen musst in die Finsternis des Todes?
Hast du einen Freund, der dann eine Wohnung für dich hat, wenn du hier deine Zelte abbrechen musst?
In unserem Predigtabschnitt im zweiten Korintherbrief, Kapitel 5, heißt es in Vers 1: „Wir wissen, wenn das Zelt, in dem wir jetzt leben, nämlich unser Körper, abgebrochen wird, hat Gott eine andere Wohnung im Himmel für uns bereit.“
Er hat selbst dafür gesorgt, dass wir jetzt eine solche Wohnung haben. Und sie wird für immer Bestand haben.
Das Leben als vorübergehendes Zelt
Hier wird unser Leben mit einem Zelt verglichen. Die Erde ist der Campingplatz, und wir sind die Touristen. Jeder von uns versucht, das Zelt seines Lebens so schön und gemütlich wie möglich einzurichten. Das ist unser gutes Recht.
Wir sollen jedoch nicht vergessen, dass es eines Tages sehr ungemütlich wird auf dem Zeltplatz, wenn die Herbststürme kommen. Sie reißen uns einen Zeltpflock nach dem anderen heraus, bis schließlich das ganze Zelt zusammenklappt.
Was sind das für Pflöcke, mit denen du das Zelt deines Lebens befestigt hast? Woran klammerst du dich, worauf baust du auf und worauf verlässt du dich? Deine Gesundheit? Die kann verloren gehen. Oder dein Geld? Damit kannst du dir keine zusätzliche Lebenszeit erkaufen.
Vielleicht sind es deine guten Beziehungen. Wenn du zum Beispiel einen Chefarzt kennst, kann er dir vielleicht ein Bett im Krankenhaus besorgen, aber vor dem Tod kann auch er dich nicht retten.
Verstehst du das so, dass dir im Laufe deines Lebens Zahn für Zahn gezogen wird, bis du nur noch mit dem Gebiss klapperst? Genauso werden dir alle diese Pflöcke nach und nach herausgezogen. Und dann klappst du zusammen.
Die unausweichliche Realität des Todes
Und wenn das Leben nicht an Jesus festgebunden ist, dann bleibt einem nur noch Heulen und Zähneklappern. Selbst wenn du an Jesus glaubst, wirst du eines Tages sterben.
Wir sind alle sterblich, egal wie alt wir sind. Und wir alle fürchten den Tod, ob Christen oder Atheisten. Das Sterben ist für jeden eine schreckliche Erfahrung – unabhängig davon, was uns nach dem Tod erwartet.
Vor einigen Tagen wurde ich zu einem alten Mann gerufen, der im Sterben liegt. Er liegt schon seit vielen Monaten dort und wartet darauf. Nun sind die Schmerzen so unerträglich, dass keine Spritze ihm mehr hilft.
Wenn man sieht, wie jemand diesen Todeskampf durchmachen muss, der weiß, dass er stirbt und dabei große Qualen erleidet, ist das schrecklich. Es ist erschütternd, wie ein Mensch zerfällt und leiden muss.
Umso wunderbarer ist es, wenn ein solcher Mensch im Sterben zu mir sagt: „Herr Pfarrer, ich weiß, wohin ich gehe.“ Und wenn er zu Gott bittet, ihn aufzunehmen – das ist ein geborgenes Sterben inmitten aller Schrecklichkeiten.
Er weiß, dass er aus dieser beschwerlichen Welt mit all ihren Qualen und Leiden zu seinem Herrn geht. Aber ich sage euch: Auch für Christen ist das Sterben furchtbar, wenn man durch die Qualen des Todes gehen muss.
Warnung vor der Verharmlosung des Todes
Ich möchte dich warnen, egal ob du Christ oder Atheist bist, dass du das Problem deines Todes nicht auf die leichte Schulter nimmst. Es ist falsch, es mit dem oberflächlichen Satz abzutun: „Irgendwann muss ja jeder sterben.“ Was heißt hier, man müsse irgendwann sterben? Du musst sterben, verstehst du das? Und was heißt hier, das Sterben sei normal?
Wenn das Sterben normal wäre, dann müsste sich ja niemand davor fürchten. Normal ist es, dass du dir abends, wenn du dich in dein Bett legst, deine Klamotten ausziehst. Aber unnormal ist es, wenn dir jemand deine Klamotten eine nach der anderen wegnimmt, bis du nackt im eiskalten Freien stehst. So war es oft im Konzentrationslager, wenn es hieß: „Antreten zum Appell ohne Kleidung.“
Corrie ten Boom, eine Holländerin, die das oft in ihrem Leben erleben musste, beschreibt diesen Zählappell nackt in ihrer Biografie. Sie schreibt: „Das ist schlimmer als irgendetwas, das wir bisher erlitten haben. Nie in unserem Leben haben wir uns so kalt, so erniedrigt, so elend gefühlt wie damals.“ Vor nichts hat sich Corrie ten Boom so gefürchtet wie vor diesem Unbekleidetsein.
Genau mit diesem Gefühl beschreibt der Apostel Paulus im Korintherbrief die Angst vor dem Tod und das Sterben. Er sagt im Vers 3: „Ich möchte nicht sozusagen nackt vor Gott dastehen.“ Denn so fährt er dann fort im Vers 10: „Wir müssen alle zum Appell vor Christus erscheinen, wenn er Gericht hält. Dann wird jeder bekommen, was er verdient hat, je nachdem, ob er in seinem irdischen Leben Gutes oder Schlechtes getan hat.“
(1. Korinther 5,3-12)Das unvermeidliche Gericht nach dem Tod
Das heißt mit anderen Worten: Nach dem Tod ist keineswegs alles vorbei. Jesus wird wiederkommen, und er kommt zum Gericht. Daran kommst du nicht vorbei.
Es wird der Tag kommen, an dem es dir so ergeht wie David, von dem ich zuletzt gesprochen habe. Er hatte seine Sünde geschickt vor Gott und allen Menschen verborgen, war untergetaucht. Doch eines Tages kam der Prophet Nathan zu ihm und sagte: „Du bist entdeckt. Du bist der Mann, der dies und das getan hat.“ Da musste David einsehen: Jetzt bin ich dran. Hier muss ich Farbe bekennen.
Ich bin fest überzeugt, dass vor etwa vier Wochen viele von euch hier waren, die sich genau angesprochen gefühlt haben. Die gemerkt haben, dass die Rede von ihnen war, dass ihr Leben gemeint war. Eigentlich müssten sie endlich mit ihrer Schuld vor Gott treten. Aber sie haben sich wieder aus der Kirche herausgeschlichen, ohne sich wie David vor Gott zu beugen.
Nun, das ist deine Sache. Meine Sache ist es, dir heute zu sagen: Im Jüngsten Gericht kannst du dich nicht mehr davonschleichen. Dann musst du vor Gott stehenbleiben.
Dann kommt die große Enthüllung, bei der alle Masken fallen – auch die frommen Masken. Es gibt keine Täuschung mehr, keine Selbsttäuschung, keine Lüge, keine Illusionen. Dann gibt es nur noch nackte Tatsachen: dich und dein Leben und was du aus deinem Leben gemacht hast – Gutes und Schlechtes.
Und aufgrund dieser Fakten, die du selbst geschaffen hast, wirst du beurteilt werden.
Die Bedeutung der Lebensführung für das ewige Schicksal
Und deswegen ist es keineswegs gleichgültig, wie du dir dein Leben hier einrichtest, wie du lebst und was du daraus machst. Diese Welt, in der wir leben, ist nicht unsere Heimat. Sie ist vielmehr ein Zeltplatz mit beschränkter Aufenthaltsgenehmigung.
Wir sind Touristen auf der Durchreise, nicht auf einer Ferienreise. Wir sind auf Dienstreise. Das bedeutet, dass wir uns am Ende verantworten müssen.
Im Hebräerbrief steht: „Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, und danach kommt das Gericht.“ Im Gericht gibt es nur zwei Urteile. So steht es auch in Matthäus 25.
Entweder sagt Jesus: „Kommt her zu mir, ihr Gesegneten meines Vaters, und nehmt das Erbe, das euch bereitet ist“, oder er sagt: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten!“ Wenn du an Jesus glaubst, hast du das ewige Leben. Wenn du nicht an ihn glaubst, gehst du zum Teufel.
Das sind die beiden Möglichkeiten. Du bist hier auf dieser Erde, um dich zu entscheiden, um zu wählen.
Die Freiheit der Entscheidung und die Realität der Sünde
Und ich sage dir: Jesus wird deine Entscheidung unter allen Umständen akzeptieren. Wenn du Jesus ablehnst und dieses Leben ohne ihn führen willst, dann wird er dich nicht zwingen, die Ewigkeit mit ihm zu verbringen. Verstehst du, er lädt dich dazu ein. Er möchte dich bei sich haben, aber er zwingt dich nicht dazu.
Du darfst dir nicht einbilden, dass du nur weil du ein netter und braver Mensch bist und vielleicht humanistisch gesinnt, deswegen in Gottes Reich hineingelangen kannst. Du darfst nicht denken, der liebe Gott werde dich aus irgendeinem Grund trotzdem noch annehmen.
Es gibt keinen lieben Gott, und es gibt keine guten Menschen. Vor Gott gibt es nur Sünder. Ein Freund von mir hat einmal gesagt – wenn ich mich nicht irre, sehe ich dich sogar da hinten stehen – er sagte: „Du glaubst ja von Berufs wegen, dass die Menschen gut sind.“ Nein, das glaube ich nicht von Berufs wegen. Ich glaube von Berufs wegen, dass die Menschen schlecht sind.
Wir Menschen sind vor Gott verlorene Sünder. Evangelium bedeutet, dass Jesus gekommen ist, um verlorene Sünder zu retten. Es gibt keinen lieben Gott, der uns aus irgendeinem Grund gut gesonnen ist und auf den wir uns verlassen könnten, dass er uns einfach so annimmt.
Es gibt nur den heiligen Gott, vor dem wir als sündliche Menschen nicht bestehen können, wenn wir uns nicht klar für Jesus, seinen Sohn, entschieden haben.
Die Motivation zur Verkündigung des Evangeliums
Und deshalb sagt der Apostel Paulus hier am Schluss: „Weil ich aber weiß, dass der Herr zu fürchten ist, suche ich, Menschen zu gewinnen.“
Verstehst du? Weil ich das weiß, weil ich aus der Bibel weiß, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, möchte ich dich für Jesus gewinnen. Das ist der Sinn dieses Gottesdienstes, das ist der Sinn all meiner Predigten.
Als ich nach dem letzten Jugendgottesdienst nach Hause kam, lag auf meinem Schreibtisch ein Zettel mit der Überschrift zur Predigt. Und da stand: „Also so geht das nicht. So kannst du die Leute nicht zusammendonnern. Du kannst eine voll besetzte Kirche mit jungen Leuten nicht so zusammendonnern.“
Leute, ich gebe zu, dass ich mich oft im Ton vergreife. Aber ich nehme diesen Vorwurf lieber in Kauf, dass ich mal zu hart gesprochen habe, als dass mir Jesus vorwirft, ich hätte zu zaghaft geredet. Als dass mir Jesus vorwirft, ich hätte euch nicht klipp und klar gesagt, was los ist und was auf dieser Welt gespielt wird.
Es wäre mir furchtbar, wenn Jesus mir vorwerfen würde, ich hätte euch nicht vor die klare Entscheidung gestellt: Entweder du nimmst Jesus an und bist gerettet, oder du lehnst ihn ab und bist verloren. Und von diesem Sündigen habe ich ja beim letzten Mal geredet. Das heißt eben, Jesus ablehnen.
Und wenn ich euch manchmal zusammendonnere, dann doch nur, weil ich euch bewahren möchte davor, dass ihr verloren geht. Ihr seid doch von Gott auserwählt für das ewige Leben.
Im Johannes-Evangelium heißt es, dass ihr hingeht und Frucht bringt, die bleibt. Dafür seid ihr bestimmt. Und ich bin von Gott dafür bestimmt, euch das zu sagen und euch für dieses neue Leben mit Jesus einzuladen.
Der Zweck unseres Lebens und die Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu
Dass du Jesus als den Herrn deines Lebens annimmst, ist der Sinn deines Lebens. Das ist der Zweck, warum du hier auf diesem Planeten vor Jahrzehnten lebst. Ich könnte es auch noch einfacher ausdrücken: Du bist hier auf der Erde, damit du in den Himmel kommst.
Was ist der Himmel? Der Himmel ist der vorbereitete Platz für vorbereitete Menschen. Und ich möchte dir nur Folgendes sagen: Für dich ist ein Platz in Gottes Reich vorbereitet. Nun bereite dich darauf vor, diesen Platz auch einnehmen zu können.
Der Tag, an dem Jesus wiederkommt, um zu richten, ist nicht mehr fern. Wie wird Jesus dich antreffen, wenn er kommt? Wenn du deinen Freund erwartest, triffst du ja selbstverständlich bestimmte Vorbereitungen. Du machst sauber, du machst Feuer, du kochst Kaffee, du bereitest das Abendbrot vor.
Genau daran wird Jesus erkennen, ob du ihn erwartet hast. Denn wenn er kommt und der Ofen kalt ist, der Kühlschrank leer, die Wohnung verdreckt und der Tisch nicht gedeckt, dann kannst du noch so innig sagen: „Mein Schorsch, ich habe so an dich gedacht.“ Das wird er dir nicht abnehmen.
Er wird vielmehr sagen: „Wenn du mich wirklich erwartet hast, hättest du hier auch etwas vorbereiten können.“
Die Dringlichkeit der Zeit und das nahende Gericht
Was wird Jesus zu dir sagen, wenn er kommt? Wird er dich vorbereitet antreffen?
Der Tag, an dem Jesus zum Gericht kommt, rückt immer näher. Wenn du die Bibel liest und das, was dort steht, mit den Ereignissen unserer Zeit vergleichst, kannst du das erkennen. An den Zeitereignissen kannst du wie an dem Zifferblatt einer Uhr ablesen, dass wir in der letzten Stunde vor der Wiederkunft von Jesus leben.
An einer alten Sonnenuhr steht der Satz: „Es ist später, als du denkst.“
