Einführung und Thema der Predigt
Jesaja 62 steht heute im Mittelpunkt unter dem Thema: Gott erinnert an seine Verheißung.
Ich werde uns Jesaja 62 vorlesen. Im Anschluss daran darf ich Bruder Hertenstein bitten, mit uns zu beten.
Gottes unermüdliches Engagement für Jerusalem
Um Zions Willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems Willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgeht wie ein Glanz und sein Heil brennt wie eine Fackel.
Dass die Heiden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit. Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Herr selbst ausspricht. Du wirst eine schöne Krone in der Hand des Herrn sein und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.
Man wird dich nicht mehr „Verlassene“ nennen, und dein Land nicht mehr „Einsame“. Stattdessen sollst du heißen „Meine Lust“ und dein Land „Liebe Frau“, denn der Herr hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Mann.
Wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien. Und wie sich ein Bräutigam über die Braut freut, so wird sich dein Gott über dich freuen.
Die Wächter und Gottes Verheißungen
O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht schweigen sollen. Sie sollen den Herrn erinnern, ohne sich auszuruhen. Lasst ihnen keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet und es zum Lobpreis auf Erden setzt.
Der Herr hat bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm geschworen: Ich werde dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zum Essen geben, noch deinen Wein, für den du dir so viel Mühe gemacht hast, den Fremden zum Trinken überlassen. Stattdessen sollen die Einsamen es essen.
Und diejenigen, die den Herrn fürchten und ihn einbringen, sollen ihn in den Vorhöfen meines Heiligtums trinken.
Aufforderung zur Vorbereitung und Verkündigung
Geht ein, geht ein durch die Tore, befreit, bereitet dem Volk den Weg. Macht Bahn, macht Bahn, räumt die Steine hinweg. Richte dein Zeichen auf für die Völker.
Siehe, der Herr lässt es hören bis an die Enden der Erde und sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt. Siehe, was irgendwann bei ihm ist und was er sich erwarb, geht vor ihm her.
Man wird sie nennen heiliges Volk, Erlöste des Herrn. Und dich wird man nennen gesuchte und nicht mehr verlassene Stadt.
Gebet und Bitte um Gottes Wort
Herr, du bist das A und O, das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende.
Ich danke dir, dass wir auch heute dein Wort hören dürfen. Herr, rede durch deinen Heiligen Geist zu uns und mache uns deinen Weg deutlich.
Lass uns nicht nur Hörer deines Wortes sein, sondern auch Täter. Hilf uns, das, was wir hier aufnehmen, auch in die Tat umzusetzen.
Ich danke dir, dass du uns heute über deine Verheißungen etwas wissen lassen möchtest. Danke, dass wir wissen dürfen, dass du zu deinen Verheißungen stehst, dass das wahr ist, was du sagst, und dass wir darauf trauen und bauen dürfen.
Ich danke dir, Herr, für deine Gegenwart in dieser Morgenstunde. Amen.
Die Adventszeit als Zeit der Erwartung
Es ist so schön in der Adventszeit, dass wir die Erwartung, die wir haben, erst richtig aus den Schriften des Alten Bundes erleben.
Was für eine Sehnsucht war das bei Bileam, der in der Wüste war und sagte: „Ich sehe ihn, aber noch nicht von der Nähe.“ Doch jetzt kommt er, der Heiland, schon in der Wüste, beim Wüstenzug. Der alte Jakob richtet sich auf dem Sterbebett noch einmal auf und sagt: „Herr, ich warte auf dein Heil.“ Die Wende wird kommen, wenn der Heiland kommt.
Beim Jesaja heißt es: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in der Angst sind, bis zum Malachi. „Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“
Da sieht man erst, wie das ganze Alte Testament brennt: Wann kommt endlich der verheißene Messias, der Heiland? Man kann das ganze Alte Testament nur in dieser großen Vorfreude auf Jesus hin verstehen.
Das hilft uns dann, an Weihnachten die Äußerlichkeiten ein bisschen kleiner zu hängen.
Persönliche Anmerkungen zur Adventszeit
Meine Frau ist ein wenig traurig, weil sie keine Plätzchen backen darf. Der Grund ist, dass ich keine Süßigkeiten esse. Ich weiß nicht, ich bin ein komischer Mensch.
Trotzdem ist das nicht so wichtig. Wir freuen uns auf Jesus.
Wir haben noch keinen Weihnachtsbaum, weil wir keinen Platz in der Wohnung haben. Aber wir haben Raum, die Botschaft von Jesus zu hören. Und wir freuen uns wieder darüber, dass er zu uns kommt.
Dabei wird uns das ganze Ausmaß dessen bewusst, was mit dem Heil gemeint ist. Jesus ist das Heil, er bringt dieses Heil mit.
Deshalb heißt es am Anfang: Ich will nicht schweigen.
Die Notwendigkeit des Lauten Zeugnisses
In diesen Tagen herrscht ein enormer Lärm, wenn wir an die Anosen denken. Es ist fast verrückt, wie die ganze Welt heute in Karlsruhe unterwegs ist, besonders in der Fußgängerzone. Die Leute sind wirklich rührend. Sie könnten das ja auch im Juni machen.
Aber alle müssen jetzt etwas fürs Weihnachtsfest vorbereiten. Danach sind sie oft enttäuscht und fragen sich: War das alles? Was soll man heute noch schenken, wenn man gar nicht mehr weiß, wo man die Sachen hinstellen soll, weil kein Platz mehr da ist? Und essen kann man sowieso nicht mehr so viel.
Das Entscheidende ist: Wir müssen laut sprechen. Ich will nicht schweigen, sondern den Leuten sagen, worum es wirklich geht. Wo liegt das Heil, wo liegt die Freude um Zions Willen? Wer ist eigentlich Zion? "Tochter Zion, freue dich!" Das ist ein Name. Wenn Sie hinten in Ihrer Bibel nachsehen, gibt es dort schon ein Verzeichnis mit den Schriften.
Es geht schon immer um das Gottesvolk von Jerusalem, den Berg Zion, der feststeht. Dort hat Gott in dieser Welt seinen Landepunkt gemacht. Und Gott sagt: Ich will das alles zu Ende führen, und ich will nicht schweigen.
Die biblische Musik und Erwartung
Händel hat das natürlich großartig im Messias umgesetzt, besonders mit seiner Darstellung von „Tochter Zion“.
Beim Messias beeindruckt mich immer wieder, wie tief Händel die gesamte biblische Geschichte verstanden hat. Das große Halleluja erscheint genau an der Stelle, an der es auch biblisch vorkommt. Im Neuen Testament kommt das Wort „Halleluja“ nur einmal vor, nämlich bei dem Fall der Hure Babylon in der Offenbarung.
Im Alten Bund findet man „Halleluja“ nur in den Psalmen. Im Neuen Testament ist es genau an der richtigen Stelle im Messias eingebaut. Dort wird die Heilsgeschichte dargestellt, auch wenn Verfolgung thematisiert wird – das ist wirklich hervorragend gelungen.
Diese Erwartungshaltung spiegelt sich darin wider: Wann wird das Heil endlich kommen? Ich will nicht schweigen und nicht innehalten, das muss man immer wieder betonen.
Humorvolle Beobachtungen zur Weihnachtszeit
Ich lächle, wenn ich die Anzeigen in der Zeitung durchsehe. Einmal habe ich eine Anzeige gefunden, die wirklich herausstach – gerade zu Weihnachten. Dort ging es um die Wurst, und der Metzger hatte eine Anzeige geschaltet.
Man könnte sagen: Entschuldigung, jetzt wollen wir uns auch noch zu Wort melden und erklären, worum es eigentlich geht.
Die Bedeutung von Gottes Gerechtigkeit
Ich will nicht schweigen und nicht innehalten, bis die Gerechtigkeit sichtbar wird.
Was ist deine Gerechtigkeit? Was ist die Gerechtigkeit, die Gott offenbart? Keiner von uns ist gerecht. Dein Leben ist voller Versäumnisse und Schuld, die du nicht geradebiegen kannst – kein einziges Stück. Was du an Lieblosigkeit getan hast, was du an Sünden begangen hast, kannst du nie einfach wegdrücken.
Deine Gerechtigkeit ist wie ein löchriges Kleid, wie ein stinkender Lumpen. Aber meine Gerechtigkeit ist, dass Jesus am Kreuz für mich gestorben ist. Das ist meine Gerechtigkeit: Er macht mich gerecht. Und das ist das große Ziel Gottes.
Wenn Sie jetzt in diesem schneebedeckten Jerusalem wären und vom Ölberg hinunterschauen könnten, dann müssten Sie immer wissen: Dort war der Höhepunkt der ganzen Gottesoffenbarung – am Kreuz von Golgatha mit dem Ruf: „Vater, vergib!“
Das ist die zentrale Lösung, denn keiner kann vor Gott gerecht werden. Die Gerechtigkeit muss offenbar werden. Darum geht es an Weihnachten: Menschen sollen begreifen, dass Jesus mich gerecht macht und das Heil schafft. Das ist so wunderbar.
Die Situation Israels und die Hoffnung auf Erneuerung
Und das hat Gott vor. Das hat natürlich damals, in der Zeit, als Jesaja zum ersten Mal dieses Wort im Auftrag Gottes sagen musste, die Leute sehr bewegt. Sie waren ja in der Gefangenschaft.
Alles war verwüstet und zerstört. Jerusalem war ein Trümmerhaufen. Wir kennen das aus den Schilderungen von Esra und Nehemia. Es war gar nichts mehr da.
Die Menschen fragten: Herr, wo ist denn deine Heilsgeschichte? Sie schien kaputt zu sein wegen der Untreue deines Volkes.
So sehen wir das heute auch in vielen Kirchengemeinden. Da sagen wir: Die Ehre Gottes wird mit Füßen getreten, das Wort Gottes wird zerrissen. Herr, wann machst du denn wieder deine Gemeinde?
Er hat versprochen, dass er es tun will, weil er seine Gerechtigkeit offenbar werden lässt.
Darum ist jetzt Schluss mit dem Schweigen. Wir wollen wissen und sagen: Das ist Gottes Botschaft, und das ist das Kommen.
Johannes der Täufer und das Thema Schuld
Darum hat Johannes der Täufer angefangen zu predigen. Sein einziges Predigtthema war das Thema Schuld.
Heute wird in den meisten Gemeinden kaum noch über Sünde gesprochen. Johannes hingegen hat dieses Thema offen angesprochen. Viele Menschen kamen in großen Gruppen zum Jordan, um sich taufen zu lassen. Schuld ist die größte Last, die auf den Menschen liegt.
Ich bin überzeugt, dass es keinen Menschen gibt, auch keine Nachbarn von uns, selbst die Gottlosen, die um uns herum lästerliche Sprüche machen, die nicht von ihrer Schuld geplagt sind – so wie wir alle. Niemand kann seine Schuld selbst bewältigen. Man leugnet sie oder verdrängt sie.
Es ist wunderbar, dass Johannes die Schuld anspricht. Er ließ sich selbst im Jordan taufen. Dabei wies er bereits darauf hin: Jesus wird mit dem Heiligen Geist taufen. Er wird das Leben neu machen und in Kraft setzen.
Das ist die herrliche Adventsbotschaft, die schon im Alten Bund anklingt. Wir können sehen, dass es eine neue Zeit gibt. Es gibt keine Hoffnungslosigkeit mehr.
Die Sehnsucht nach Erweckung heute
Und das ist auch heute noch sehr wichtig. Wir sehnen uns danach, dass das Heil von Jesus wieder kraftvoll in unseren Gemeinden und Christengruppen zum Vorschein kommt – in denen wir gelebt haben und in denen wir leben.
Beim Volk Israel war die Situation damals besonders schlimm. Die Untreue des Volkes führte dazu, dass vieles zerbrach. Schon während des Wüstenzugs hat Gott seinem Volk deutlich gemacht, dass sein Heil kommen wird. Es heißt, dass die Heiden deine Gerechtigkeit sehen sollen.
Die wahre Gerechtigkeit vor Gott
Es ist immer merkwürdig, wenn Christen sagen: „Ich möchte den anderen vorleben, wie gut ich bin.“ Das ist eigentlich falsch. Wir können niemandem etwas vormachen, denn die anderen sehen all unsere Mängel und Fehler.
Wir können uns nur sagen: Das Blut Jesu macht uns rein von aller Sünde. Ich war sehr dankbar, dass meine Mutter uns das auch vorgelebt hat. Als sie an ihrem dritten Herzinfarkt starb, schrieb sie noch auf einen Zettel: „Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde.“ Das ist es, so kann man sterben.
Die Heiden sollen sehen, dass man nicht aus eigener Tüchtigkeit leben kann und sagen: „Ich will das Wort des Herrn erfüllen.“ Stattdessen leben wir von der Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn. Die Heiden sollen sehen, dass deine Gerechtigkeit eine geschenkte Gerechtigkeit ist.
Normalerweise spricht Gerechtigkeit ein Gerichtsurteil, das uns gerecht macht. Ohne Gottes Gerechtigkeit wären wir alle verlorene Menschen. Aber Gottes Gerechtigkeit ist so wunderbar, dass er uns gerecht macht.
Das war die Entdeckung Martin Luthers im Römerbrief: Gott macht uns gerecht durch seine Güte und seine Liebe. Wir dürfen die Herrlichkeit sehen, dass wir Gottes Kinder heißen und es auch sind. Dieser Herr versetzt uns in diesen Stand.
Die grosse Adventshoffnung
Und dass die große Adventshoffnung und Adventsfreude ... Jetzt verstehen Sie, warum ich diese Texte aus dem Alten Bund nehmen wollte. Wir sollen nicht bloß beim Johannes stehenbleiben, sondern diese große Erwartung sehen.
Wir haben eine Hoffnung, eine große Erneuerung und Hoffnung für diese Welt und unser Leben. Sie kommt, wenn Jesus uns gerecht spricht und gerecht macht. Das ist das Allergrößte, was er uns geben kann.
Er macht uns rein von aller Sünde. So können wir nur durch Christi Blut und Gerechtigkeit bestehen. Das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Damit will ich vor Gott bestehen, wenn ich zum Himmel eingehe.
Der neue Name und die königliche Würde
Wir erhalten einen neuen Namen, den der Herr selbst aussprechen wird. Welcher neue Name ist das? Dass ich leben darf, weil Christus in mir lebt – das ist die größte Verheißung.
Nie wieder die alte Geschichte meines früheren Lebens, meines fleischlichen Lebens. Der innere neue Mensch darf leben, in dem Christus Raum gewinnt. Er spricht einen neuen Namen, und du wirst eine schöne Krone in der Hand des Herrn sein.
Ja, das ist wahrer Schmuck. Vielleicht haben Sie schon einmal die Königskrone von Königin Elisabeth in England gesehen. Du bist jetzt eine Königskrone – verstehe das so: Du bist in der Hand des Herrn.
Mein früheres, schmutziges Leben wird zu einem Meisterstück der Juwelierkunst Gottes. Er zeigt, was er aus deinem Leben machen will. Oft sind wir pessimistisch. So war es auch damals bei den Menschen: „Ach, das ist alles kaputt, was soll da noch geschehen?“ Doch dann hört man plötzlich, was Gott aus deinem Leben machen will.
Du wirst in der Ewigkeit staunen, was Gott in deinem Leben gewirkt hat. Wir sollten viel mehr mit ihm rechnen: „Herr, gebrauche mich und gestalte mein Leben.“ Übrigens gilt das auch im Alter. Gott will uns weiterhin gebrauchen, um ein Segen zu sein. Er will unser Leben zum Heil nutzen.
Eine schöne Krone, in der Gott sich zeigt – in der schönen Arbeit, die er gewirkt hat. Du bist in der Hand des Herrn, ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.
Gottes Erneuerung trotz Untreue Israels
Dieses sündige Volk Israel, das ungehorsame Volk, über das das Gericht hinweggegangen ist und das bis in die babylonische Gefangenschaft verstreut war. Gott sagt: „Ich will es noch einmal neu machen.“ Und das ist doch herrlich.
Ich finde es bei all den Biografien so schön, was Gott aus dem Leben von sündigen Menschen gewirkt hat. Sein Geheimnis zeigt sich darin, was er daraus macht – nicht nur aus einem Petrus, sondern auch aus Menschen, die tief gefallen waren. Zum Beispiel Augustin, der aus dem schmutzigsten Leben herausgezogen wurde.
Und was er aus unserem Leben machen will, wie er uns gerufen hat, damit wir seine Herrlichkeit erfahren und erleben. Du wirst eine schöne Krone in der Hand des Herrn sein, ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes. Man soll dich nicht mehr „Verlassene“ nennen und dein Land nicht mehr „Einsame“.
Das war die Situation, wie Jerusalem zerstört und verwüstet dalag.
Die liebevolle Beziehung Gottes zur Gemeinde
Wenn wir das alles lesen, wünschen wir uns, dass heute das Volk Israel in seiner Bedrängnis wieder erkennt, was geschieht – mit der iranischen Atombombe und der riesigen Mauer, die sich aus Jerusalem zieht. Gott will all das verändern, wenn das Volk ihn wieder sucht, den Heiland, der kommt.
Du sollst nicht mehr verlassen sein, nicht mehr einsam und verwundet. Stattdessen wirst du wunderbare Namen aus der Liebessprache hören: „Mein Schätzchen“, „Ein Schätzchen Gottes“, „Liebe Frau“, „Meine Lust“, denn der Herr hat Lust an dir, und dein Land wird geliebt.
Es ist so wunderbar, dass Jesus das Bild der Liebesehe für sein Verhältnis zur Gemeinde benutzt hat. Das ist sehr wichtig, dass wir das wiedererkennen. Der schönste Ehrenname für die Gemeinde ist, dass sie die Braut Christi ist. Eine Brautgemeinde, die Jesus dient und an der er Freude hat.
Nicht weil wir es brauchen, sondern weil er sich zu uns herabbeugt, uns reinigt und seinen Dienst annimmt. Dann entsteht dieses Liebesverhältnis wieder.
In unseren Tagen ist es vielleicht besonders schlimm, dass viele Gemeinden das Größte nicht mehr wissen. Es ist nicht wichtig, dass unsere Gemeinde der Welt imponiert. Vielmehr sollen wir Brautgemeinde Jesu sein, die ganz darauf lebt, ihm zu gefallen, dem Herrn gehorsam zu sein und ihm Freude zu bereiten.
Die Brautgemeinde in der Offenbarung
Die Zurüstung der Gemeinde ist sehr wichtig. Der Herr hat Freude an dir, und ein Land hat einen lieben Mann. In der Offenbarung wird das Bild der Gemeinde als Braut besonders schön dargestellt. Die Braut spricht dort: „Komm, Herr Jesus!“ Diese Sehnsucht, wann er endlich kommt, wird auch in den Liedern ausgedrückt.
Natürlich müssen die jungen Leute manchmal lachen, wenn wir diese Lieder singen. Die Kinder verstehen die Lieder oft nicht mehr. Dann müssen wir ihnen erklären, dass es sich um Bibelsprache handelt und dass die Gemeinde die Braut ist – die Brautgemeinde.
Warum ist das Lamm in den Liedern erwähnt? Weil es für meine Sünden gestorben ist. Es ist das Passalamm geworden, das für meine Schuld geopfert wurde. Deshalb ist der Inhalt dieser Worte so wichtig. Wir müssen den Inhalt wieder erfassen und begreifen, dass dies der Ehrenname der Gemeinde ist.
Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien. Und wie sich ein Bräutigam über die Braut freut, so wird sich dein Gott über dich freuen (Jesaja 62,5).
Die weltweite Gemeinde und Mission
Was unser Herr heute tut, ist für mich immer ganz wichtig: Wir sollen hinausschauen in die große Weite der Weltmission. Ich behaupte, keine Generation vor uns hat erlebt, wie heute überall auf der Welt unser Herr Jesus seine Gemeinde in einer überwältigenden Weise baut.
In China wächst die Gemeinde ständig. Dort gibt es eine große Gabe Jesu. Es gibt keine Bischöfe, die sich absondern. In China gibt es nur eine einfache Gemeinde, aber sie hat das Wort und die Liebe zu Jesus.
Wenn man das in Laos, Kambodscha, Burma, Usbekistan und überall im Iran erlebt, sieht man, wie die Gemeinde Jesus sucht und ihm dient. Sie ist aufgeweckt in dieser großen Jesusliebe. Das ist der wichtigste Schatz der Gemeinde: mit ihm verbunden zu sein und ganz eng mit ihm verbunden zu sein.
Wie ein junger Mann sich über eine Jungfrau freut, so wird sich dein Erbauer freuen. Und wie sich ein Bräutigam über die Braut freut, so wird sich dein Gott über dich freuen. Dieses Bild der bräutlichen Liebe, dieses schöne Reinheitsbild, kommt auch in den Psalmen vor. Die Sonne geht auf, wie der Bräutigam aus seiner Kammer geht.
Das ist schön: diese Brautliebe, die noch einmal aufbricht in der ganz großen Verbundenheit mit Jesus. Das ist der tiefste Schatz der Gemeinde. Und in diesen Adventstagen ist es so groß, dass wir uns darüber freuen können.
Die Wächter auf den Mauern Jerusalems
Und dann geht es weiter: Gott hat noch etwas angeordnet.
Das ist das, was ich sage – eine Erinnerung an die Verheißungen, o Jerusalem, dieses Trümmerfeld Jerusalem, damals das zerstörte und verwüstete Jerusalem. Deshalb ist es nie wichtig, dass wir uns lange und ausführlich an den äußeren Schönheiten der Gemeinde aufhalten. Das ist gar nicht das Entscheidende.
Über dem Trümmerfeld der Gemeinde baut unser Herr seine Gemeinde. Da hat er Wächter aufgestellt, Wächter auf den Mauern. Diese Wächter auf den Mauern können den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht schweigen.
Was tun sie denn? Was rufen sie? Sie sollen den Herrn erinnern: Herr, du musst Jerusalem wieder aufrichten. Du darfst Jerusalem nicht zerstört lassen.
Diese Erinnerung durch die Wächter ist so schön. Die Stimme Zion ruft uns hier, die Wächter sind überall. Das Bild zeigt, dass Gott Wächter auf die Mauern stellt, die ihn erinnern: Herr, deine Verheißungen musst du erfüllen, sie können doch nicht untergehen.
Das ist ja fast respektlos, als wäre Gott ein zerstreuter Professor, der seinen Schirm im Taxi stehen lässt – vergesslich, wie wir Menschen es sind. So machen wir es doch, wenn wir etwas vergessen: Ich mache einen Knoten in mein Taschentuch, damit ich mich erinnere.
Gott macht Wächter auf die Mauern. Das sind wir. Wir dürfen rufen: Herr, komm doch bald, lass die Erweckung endlich anbrechen, erbarm dich doch! Wie trostlos sieht deine Gemeinde aus, wie schlimm steht es um Zion.
Persönliche Anekdote zur Vergesslichkeit
Mir ist einmal etwas Schlimmes passiert – eigentlich der Albtraum eines Pfarrers. Ich saß samstags an meinem Schreibtisch und bereitete meine Predigt vor, überlegte die Sonntagspredigt.
Dann klingelte das Telefon, und ich ging ran. Am anderen Ende hörte ich: „Wo bleiben Sie denn? Wir sitzen schon eine Stunde hier und warten auf Sie.“ Es handelte sich um eine auswärtige Trauung, und das Traugespräch hatte ich bereits sechs Wochen vorher geführt. Ich hatte aber nicht in den Kalender geschaut. So etwas Dummes – man vergisst das einfach.
Ich rannte los, und meine beste aller Ehefrauen putzte gerade den Mipolamboden im Flur nass. Ich sagte: „Schwarzer Anzug her!“ und segelte mit großem Schwung durch die große Milchglasscheibe meines Amtszimmers.
Es ist ein Wunder, dass ich heute noch lebe. Danach haben wir nur noch Sperrholz einsetzen lassen. Das war für mich eine Erinnerung an meine Vergesslichkeit.
So vergessen wir ja oft Dinge, auch wichtige Dinge.
Gottes Verheißungen und Hoffnung für Israel
Es war natürlich noch oberhalb von Esslingen, und wir mussten noch einen Weg von über zwanzig Kilometern mit dem Auto fahren. Beim Gesangbuch waren sie schon bei Nummer vierhundert, im Dossier der Lieder, bei der Trauarbeit. Die Ehe dieses Brautpaares hat bis heute noch gehalten.
So ist es, wenn wir etwas vergessen. Aber Gott sagt, dass er sich an seine Verheißungen von uns erinnern lassen will. Ich habe mir angewöhnt, wenn ich in der Bibel von den kostbaren Verheißungen lese, zu sagen: Herr, tu es noch einmal, tu es heute! Du hast doch versprochen, dass du deine Gemeinde nicht verwüstet sein lässt. Du willst kommen und deine Gerechtigkeit offenbar machen. Das gilt auch für das Volk Israel.
Der Herr wird sich Israel wieder erbarmen und wird seine Gemeinde bauen. Was mich in diesen Tagen ganz besonders bewegt, ist, dass in Israel ein größerer Aufbruch zu spüren ist. Immer mehr Juden erkennen Jesus als ihren Heiland. Das bewegt uns als gläubige Menschen sehr. Es ist ja das Ziel der Weltgeschichte, dass Jesus als der Heiland erkannt wird.
Sie sollen sehen, den sie zerstochen haben, und ihr, die ihr den Herrn erinnert, sollt ohne Ruhe sein.
Das Bild der Wächter in der Bibel
Ganz am Anfang im Buch Sacharja gibt es ein wunderbares Nachtgesicht, das er sieht. Vielleicht erinnern Sie sich daran. Oft fehlt uns die Phantasie, um die Szene richtig auf uns wirken zu lassen. Dort sind verschiedenfarbige Pferde zu sehen, und der Herr sendet seine Reiter aus. Diese gehen durch die Welt, kehren zurück und berichten.
Alle Länder sitzen still, es passiert nichts mehr vom Heil Gottes. Dann heißt es zu Beginn des Buches Sacharja, so wunderbar in diesem Nachtgesicht: „Wie lange willst du denn, Herr, still sein?“ Alle Länder liegen ruhig und still. Da beginnt der Engel des Herrn zu fragen: „Herr, wie lange, Herr Zebaoth, wie lange willst du dich nicht über Jerusalem und die Städte Judas erbarmen, über die du schon siebzig Jahre zornig bist?“
Darauf antwortet Gott: „Ich eifere doch um Zion.“ Gott eifert darum, dass er seine großen Verheißungen alle pünktlich erfüllen wird. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit diesen Verheißungen buchstäblich rechnen können in unserem Leben. Wir können wissen, dass es keine leeren Sprüche sind, sondern dass sie wahr sind.
Er schafft die Gerechtigkeit, und sein Wort wird durchdringen. Das ist auch wichtig, wenn wir für unsere Enkel und Patenkinder beten. Wir bitten: Herr, lass das doch bei ihnen durchbrechen. Wir haben doch für sie gebetet, dass sie nicht verlorengehen, sondern dass du sie findest und dass Gott heilen will – auch in dieser Zeit.
Nein, das wird kommen, ganz gewiss. Er wird sich mit seiner Gemeinde verbinden. Dann wird es so sein, dass er ihm keine Ruhe lässt, bis er Jerusalem wieder aufrichtet und es zum Lobpreis auf Erden setzt. Das ist bei Jesus bereits angebrochen, aber noch nicht in der ganzen Vollendung da. Und wir sehnen uns danach, was uns heute schon freut.
Es gibt keine Nation auf der Welt, in der es nicht eine Jesusgemeinde gibt – selbst in den islamischen Ländern. In Saudi-Arabien darf sie nur illegal existieren, in Marokko darf sie nicht offiziell existieren. Nach der Verfassung darf es dort gar keine Christengemeinde geben. Trotzdem trifft sie sich!
Gerade in diesen Tagen, in denen wir so Schlimmes hören aus Nordkorea, mit dem grausamen Ermorden eines wichtigen, einflussreichen Politikers, habe ich neulich eine Botschaft von unserem Mitarbeiter erhalten, der an der Staatsuniversität in Pjöngjang ist. Er sagte, uns geht es ausgezeichnet. Er hat es mir über einen Freund mitteilen lassen, einen Christen, der es als Leidenschaft hat, in Nordkorea Jesus zu verkünden.
Wie er das macht, wissen wir nicht. Wir können nur im Gebet dafür eintreten, dass Gott schon lange seine Leute am Platz hat. Er wird seine Gemeinde auch dort bauen. Trotz aller grausamen Terrorherrschaften hat Jesus immer seine Gemeinde gebaut, weil es nach seinen Verheißungen geht. Das macht unsere Adventsfreude aus.
Gottes Eid und seine Zusagen
Und dann kommt dieser herrliche Schwur: Der Herr hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm.
Wir müssen ja den Eid leisten, das bewegt uns. Warum müssen wir schwören? Jesus hatte gesagt, wir sollen gar nicht schwören. Das Gericht braucht den Schwur, damit sie verlässlich wissen, ob die Wahrheit gesagt wird. Dort wird man vermahnt, und die Menschen wissen, was es bedeutet, wenn sie jetzt schwören müssen.
Ich finde es richtig, dass wir den Schwur in dieser Sache gebrauchen. Sonst bräuchten wir den Schwur nicht. Das Gericht braucht ihn für unsere öffentliche Ordnung. Aber dass Gott schwört, das ist etwas anderes. Er will es uns ganz fest machen und sagen: Das ist unverbrüchlich, was ich gesprochen habe.
Das ist die schlimmste Sünde der Gemeinde: die Bibelzweifel, am Wort Gottes herumzukritteln, wo es Gott geschworen hat und uns zugesagt hat. Sein Wort ist wahr, trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht.
Und das ist so herrlich, dass diese Verheißungen für uns wahr sind. Der Herr hat geschworen bei seiner Rechten, das ist sein Arm, bei seinem starken Arm: "Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben, noch deinen Wein, mit dem du so viel arbeitest."
Die Arbeit und Gottes Segen
Was ist denn los? Das ist der Fluch Gottes im Gericht. Auch dass unsere Arbeit uns so viel Mühsal bereitet, steht bereits im Sündenfall. Dort heißt es, dass wir im Schweiß unseres Angesichts unser Brot essen müssen.
Arbeit ist eigentlich schön. Ich gehe fest davon aus, dass wir auch in der Ewigkeit arbeiten werden, denn Arbeit ist grundsätzlich etwas Schönes. Doch die Dornen und Disteln sind schrecklich, ebenso die Menschen, die uns so viel Not bereiten. Der Misserfolg bei der Arbeit und die Enttäuschungen sind oft sehr belastend.
Es ist schrecklich, wenn die Feinde unser Brot essen, das wir angebaut haben, und wenn Fremde unseren Wein trinken, ohne dass für uns etwas übrigbleibt. Das steht ja so schön im Propheten Haggai, wo Gott sagt: "Achtet doch darauf, wie es euch geht! Ihr sät viel und bringt wenig ein, ihr esst und werdet doch nicht satt, ihr trinkt und bleibt doch durstig. Ihr kleidet euch und könnt euch doch nicht erwärmen, und wer Geld verdient, der legt es in einen löchrigen Beutel."
Obwohl die Menschen damals noch nichts vom Euro oder unseren Sparzinsen wussten, ist es doch so: In unserer Welt trägt nichts aus, wenn der Segen Gottes nicht darauf liegt.
Jetzt sagt Gott, ihr werdet es erleben – in euren Speisekammern, über euren Rentenbescheiden, in eurer Arbeit –, wenn der Herr sich euch zuwendet und euch segnet. Dann dürft ihr das genießen, was Gott euch schenkt. Er ordnet sogar unsere Lebensdinge, und so sind wir wieder bei den ganz materiellen Nöten unseres Lebens.
Der Herr weiß doch, was wir brauchen, wenn wir Krankheitsnöte haben, wenn wir Sorgen haben und nicht wissen, wie alles weitergehen soll. Wir dürfen es erleben. Wir haben es vor sieben Jahren ganz überraschend erlebt, als wir eine Wohnung gefunden haben. Wir haben uns verkleidet und sind jeden Tag dankbar gewesen. Wir können nur sagen: Lieber Gott, wir hätten nie geahnt, so ein Plätzchen zu finden – so wunderbar schön, kompakt, und man spürt die Hand des Herrn bis hinein in die leiblichen Dinge.
Das wünsche ich Ihnen auch: Dass der Herr lebt und Sie führt und Sie sagen können, ich habe ihn auf Schritt und Tritt erfahren – in allen materiellen Dingen.
Ich habe ja ein 25 Jahre altes Auto, das ich fahre. Es sieht immer noch mächtig aus. Als ich aus der Pfalz zurückgefahren bin und spät am Tag in die Garage kam, war es nur unten nass. Es hatte noch gar nicht geregnet, aber es lief Nässe heraus. Einen Tag später schaute ich noch einmal unruhig nach und bemerkte, dass es Öl war – Getriebeöl. Die Wanne war durchgerostet.
Der Autohändler sagte zu mir, das Getriebe wäre kaputt gewesen, und ich hätte das Auto wegwerfen können. Doch er hat es mir neu gemacht, und das hat nicht mal ein paar Hundert Euro gekostet. Ein neues Getriebe hätte viele Tausend gekostet.
Der Herr führt uns doch in allen Dingen. Wir sehen seinen Segen und können nur danken. Ein 25 Jahre altes Auto, das bei allen TÜV-Prüfungen ohne Beanstandung durchkommt, während neue Autos oft beanstandet werden – der Herr segnet uns. Wir müssen ihm danken für all die materiellen Dinge.
Wenn wir aufstehen und unsere Sinne noch gebrauchen können, dann erleben wir die gnädige Hand des Herrn. Diesen Heiland erwarten wir in diesen Weihnachts- und Adventstagen, um seinen Segen zu erleben.
Einladung zum Empfang Jesu
Zum Schluss kommt noch die Mahnung: Du hast es jetzt in deiner Hand. Gehe durch die Tore, mache die Tore weit und die Türen in der Welt auf. Lass Jesus, den König, in dein Leben einziehen.
Egal ob Sorgen, äußere Sorgen oder Unfrieden – geh durch die Tore hindurch! Vor ein paar Tagen hat mir eine liebe Christin, die aus einer Freikirche kommt, einen kleinen Tipp gegeben. Wir waren mitten in der Unterhaltung, und da sagte sie: „Bei uns, in unserer Tradition, sagt man nicht: Bist du zum Glauben gekommen? Sondern: Hast du den Frieden?“
Ich dachte, das ist schön gesagt: Hast du den Frieden Gottes? Es gibt viele Christen, die an ganze Dogmen glauben, aber den Frieden Gottes nicht haben. Den Frieden, der sagt: Egal, was kommt, ich habe den Frieden Gottes. Ich bin geborgen bei ihm.
Mach die Tore auf und lass den Friedenskönig Jesus in dein Herz einziehen. Überlasse ihm deine Sorgen und Ängste. Er führt doch alles herrlich hinaus und hat alles in seiner Hand. Nichts entgeht seiner Kontrolle.
Gehe durch die Tore und bereite dem Volk den Weg. Das sind diese alten Adventsworte, die wirken: Machtbahn, Machtbahn. Was ist denn noch das Hindernis? Der Streit, der mich lähmt, die bösen Hassgedanken?
Es gibt so viel im Leben von Christen, was uns lähmt: Der Geiz, unser Unglaube, unsere Zweifel. Mach das weg! Wirf es weg, wie Johannes es schon wollte. Mach den Weg frei, damit er einziehen kann.
Die weltweite Verbreitung des Evangeliums
Siehe, der Herr lässt es hören bis an die Enden der Erde – gewaltig. Wie viele Hindus nehmen heute Jesus an? Ich lese sogar die Berichte von Heiko Grimmer in seinen Büchlein über seine indische Mission. Dort sind es zehntausende, ja sogar hunderttausende, die Jesus, den Heiland, annehmen. Viele haben ihr Leben gelassen, weil radikale Hindus dagegen kämpfen. Ähnlich ist es bei den Buddhisten, zum Beispiel auf Sri Lanka und an vielen anderen Orten.
Das ist mir immer ganz wichtig: In allen Religionen ist es das Eine, was die Menschen bewegt und warum sie zum Glauben kommen – Jesus. Auch Muslime brauchen gar nicht viel über den Koran zu reden; erzählen Sie ihnen, was Sie in Jesus haben.
Siehe, der Herr lässt es hören bis an die Enden der Erde. Er kommt und steht vor der Tür bei unzählig vielen Menschen. Und das ist ein Aufbruch heute. Ich hoffe, dass Sie bei den Missionsblättern nicht nur die Zahlkarten lesen. Es ist schön, wenn Sie etwas hinschicken. Aber die Berichte sollten uns vor allem erzählen, was der Herr heute tut und wie er sich finden lässt.
Es ist ja so gewaltig, wie Menschen im sozialistischen Kuba Jesus nachfolgen – Leute, die ihn früher bekämpft und verspottet haben. Der Herr kommt. Darum ist es für uns als Gemeinde so wichtig: Komm, o mein Heil, an Jesus Christ, meine Herzenstür, die offen ist. Das ist der Sinn unserer Vorbereitungstage: Kehr nun bei mir ein, dein Heil kommt.
Jesus als das Heil
Was ist denn mein Heil? Jesus, mein Heil, er hat alles mitgebracht. Er ist mein Herr, mein Erlöser, mein Retter, mein Todesüberwinder – das ist mein Heil.
Und das ist so wunderbar, auch wenn die Zähne immer schlechter werden und meine körperliche Kraft zurückgeht. Mein Heil kommt, und ich komme immer näher zu diesem Herrn. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her.
Was ist das, was der Herr schon getan und gewirkt hat? Das will er auch tun. Das ist noch einmal bestätigt in allem. Der Schlüssel liegt in deiner Hand. Lass ihn doch ein in dein Leben. Das musst du tun: die Türen aufmachen.
Die Berufung zum heiligen Volk
Komm, Herr, zu mir, und man wird dich heiliges Volk nennen – nein, nicht geheiligt durch das Blut von Jesus, sondern als geheiligtes Volk, das aus der großen Trübsal gekommen ist und seine Kleider hell gemacht hat im Blut des Lammes.
Das ist das Schönste. Darum sind wir ein heiliges Volk. Über unserem Leben steht, auch wenn es hier auf Erden vergeht, dass wir berufen sind als Kinder Gottes zur Herrlichkeit.
Das ist so, weil uns Jesus nennt: Man wird dich heiliges Volk nennen, erlöstes Volk des Herrn. Wir blicken nicht mehr auf die Trümmerfläche von Jerusalem.
Wir sehnen uns danach, dass dieses Heil auch in Israel weiter anbricht. Wir sehnen uns, dass es in unserer Stadt wieder beginnt, in den Gemeinden, aus denen sie kommen. Aber am allermeisten sehnen wir uns danach, dass es bei ihnen und in ihrer Familie anbricht, dass Heil kommt und sie dieses Heil empfangen.
Vielleicht sagt einer von Ihnen: „Ich bin aber ganz allein an Weihnachten.“ Umso schöner! Dann haben Sie das Heil ganz allein und können sich darüber freuen. Sehen Sie, wie um Sie herum dieses Leben anbricht und wie Sie teilhaben dürfen an diesem großen, wunderbaren Heil.
Schlussgebet
Wir wollen noch beten.
Lieber Herr, wir danken dir, dass du das festgemacht hast, dass du kommst und dass du vor der Tür bei uns stehst und anklopfst.
Vielen Dank, du weißt auch, wie es in uns aussieht, wie oft dort eine Trümmerwüste ist. Oft sind wir enttäuscht von unseren Gemeinden. Doch es ist so herrlich, dass du uns als Brautgemeinde annimmst und deine Herrlichkeit offenbaren willst.
Lass uns reif sein in deiner Hand, eine Krone in deiner Hand. Herr, mach aus unserem Leben mit all seinen Problemen ein Schmuckstück zu deinem Ruhm und zu deiner Herrlichkeit.
Amen.
