Einführung in die Nebenfiguren der Davidsgeschichte
Verehrte, liebe Geschwister,
das hätten wir vor einem Jahr nicht erwartet, als wir die Termine und Themen abgesprochen haben. In der täglichen Bibellese stoßen wir nun auf Geschichten, die uns eine Vielzahl von Nebenfiguren der Davidsgeschichte näherbringen. Da sind Husai, der Arachiter, Ahitophel, Ahimaz, Michal, Barsillai und Huschai.
Bei der Vorbereitung habe ich mich gefragt: Was ist eigentlich das geheime Ordnungsprinzip? Vor 14 Tagen waren wir in der Akademie für Weltmission eingeladen, bisher großartig geleitet von Bruder Conrad Brandt, einem amerikanischen Professor. Er sagte, im Grunde denken wir viel zu statisch. Ist jemand ein wirklicher Christ, nur weil er glaubt, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, gekreuzigt, auferstanden und in den Himmel gefahren ist? Oder weil er keinen Alkohol trinkt, nicht tanzt und nicht ins Theater geht?
Das Entscheidende sei, so hat er gesagt, ob wir in einer Bewegung auf Jesus zu sind, stagnieren oder gar Rückschritte machen. Bei diesen Gestalten, die wir gerne Nebenfiguren der Davidsgeschichte nennen, ist nur wichtig, dass sie in einer Bewegung hin auf den von Gott erwählten und geliebten David sind – mit all seinen Fehlern. Gott hat ihn erwählt, geliebt und einen Plan mit ihm gehabt.
Das ist das geheime Leitmotiv dieser Menschen, die sagen: „Mit dir halten wir es, Sohn Isai, denn Gott ist mit dir, deshalb sind wir bei dir.“
Diese Frage stellt sich auch für unsere Gemeinschaften und Gemeinden. Vielleicht stört uns vieles – dass der, der das Wort auslegt, zu lange spricht, dass zu viele moderne Lieder gesungen werden oder zu viele alte Lieder, dass viel Englisch oder Nicht-Englisch gesungen wird. Man kann sich an vielem aufregen.
Die Frage sollte aber nur sein: Hilft mir das Zusammenkommen, näher zu Jesus zu kommen? Oder stößt es mich durch Nebensächlichkeiten ab?
Heute Abend wollen wir eine Gestalt näher betrachten: Michal, die Frau Davids, des Sohnes Sauls. Die Grundfrage lautet: Warum hat sie ihn so geliebt? War sie zu David hingezogen, weil sie in die Nähe des Segens Gottes kommen wollte? Oder war sie einfach vernarrt in diesen Prachtkerl David?
In meinen Aufgaben als Dekan und erst recht als Prälat habe ich viel Not in Pfarrhäusern gesehen, auch schwere Eheprobleme. Eine Ehefrau sagte mir einmal: „Ich habe den Albrecht heiraten wollen und nicht den Pfarrer.“ Er war zunächst im Hilfsdienst und später im Pfarrdienst. Die Frau hatte völlig Recht, denn bei der Hochzeit war der Pfarrdienst noch gar nicht absehbar.
Aber verstehen Sie: Hatte Michal den Sohn Isais, David, geheiratet – den Kämpfer, freundlich und schön gestaltet? Oder war es das Motto: „Mit dir halten wir es, ich möchte gern deine Frau sein, bei dir ist der Segen, ich möchte in die Nähe des Segens kommen“?
Das geheime Ordnungsprinzip der Davidsgeschichte
Geheimes Ordnungsprinzip
Der Bibellese gestern sprach vom Basilei. Ich möchte heute noch ein wenig mit Ihnen darüber gehen.
David, der Chemie, kommt bloß aus Angst um sein Leben, nicht weil er den Gesalbten des Herrn sieht. Es geht um ein geheimes Ordnungsprinzip. Ging es uns damals, den Gestalten, darum, in die Nähe des segnenden Gottes zu kommen?
Der frühere Bischof von Oldenburg, Wilhelm Stählin, ein interessanter Mann, den ich in vielem sehr geschätzt habe, hat einmal den kühnen Satz gesagt: Die Bibel hat kein biographisches Interesse an Randfiguren. Doch sie hat ein gesteigertes Interesse. Da kommt eine Würde in das Leben. Wenn es auf Jesus zugeht, in der Nähe Gottes, dann werden plötzlich Randfiguren zu Hauptfiguren.
Wir werden heute Abend die Geschichte von Michal ein wenig verfolgen – die Prinzessin, die Königstochter, die Adlige, die plötzlich zur Nebenfigur, zur Randfigur wird. Michal hatte zeit ihres Lebens kein Kind, das aus der Segenslinie ausgestoßen wurde.
Als ich mich an die Arbeit machte, an diesen Themen, meinte ich zunächst, ich sei der Erste, der überhaupt diese Nebenfiguren entdeckt. Inzwischen habe ich jedoch gemerkt, dass wunderbare Bücher erschienen sind. Letztes Jahr veröffentlichte Gerhard Neuhock „Persönlichkeiten der Bibel“ sehr interessant. Friedhilde Stricker schrieb „Michal, die Frau am Fenster“, sehr schön und einfühlsam von einer Frau geschrieben.
Außerdem habe ich am Schriftentisch „Liesbeet, Hase, Sündenbock und Schweinefutter“ entdeckt. Ich glaube, es gibt noch ein weiteres Buch dort, sehr schön, mit einigen dieser Gestalten, die in diesen Tagen vor unser Auge treten sollen. Es ist also schon einiges geschafft worden.
Trotzdem gestatten Sie mir, Ihnen das weiterzugeben, was mir wichtig wurde.
Man könnte ein Eheseminar über Michal und ihre Liebe zu David halten. Warum hat sich diese Liebe plötzlich in Hass verwandelt? Ob es gut gehen kann in einer Ehe, wenn nicht die Liebe zum Herrn das gemeinsame Tragfähige ist? Aber wir haben kein Eheseminar.
Mir ist an der Michal-Geschichte und an David im Zusammenhang mit seiner Michal groß geworden die Demut.
Es gibt eine falsche Demut. Wir Württemberger haben manche falsche Demut. Ich muss Ihnen bekennen, nicht? In vielen schönen Reden preist man ja die Nationalhymne: „Er war der mit dem Bad der kleinste.“ Ja, unser Land hat kleine Städte, aber ein kleiner Held ist verboten, das in Wäldern noch so groß.
„Ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Untertanen Schoß“ – die schwäbische Demut. In der Demut lassen wir uns von niemandem überbieten. In der Demut wollen wir absolut spitze sein.
Die Bibel warnt vor falscher Demut, die einen in falscher Demut hergehen lässt. Aufpassen, es gibt auch eine falsche christliche Demut. Es geht doch gar nicht bloß um eine Stilfrage, sondern, Bruder Dr. Meier-Gerber, um die Grundfrage ihres Hauses und Werks: Traue ich dem lebendigen Gott?
Das Entscheidende ist alles bis hin zu meiner Rechtfertigung. Oder meine ich: „Na ja, ich habe ja auch einiges beizutragen, ich habe ja ganz anständig gelebt und ich habe gewirkt.“ Schon die zehn Gebote haben im Grund genommen diese Grundmelodie: „Ich bin der Herr, dein Gott, und du schlag dir mal alles aus dem Kopf, was dir so wichtig scheint – Hass und dass man am Feiertag doch auch noch schaffen muss, und der Neid, der da ist, und die Lüge. Stell mal dich selber ganz zurück! Ich bin wichtig.“
„Ein jeglicher sei gesinnt, wie es der Gemeinschaft mit Christus entspricht“ (Philipper 2). Er erniedrigte sich selbst. Er hatte nicht Gefallen an sich selbst.
Und die Frage ist, ob wir in diesem Stand bleiben oder ob uns aus diesem Stand etwas herauswerfen kann.
Der große schwäbische Erweckungsprediger Hofacker hat mit seinem Freundeskreis Christian Gottlobart und Blumhart eine Grundfrage durchkonjugiert: Kommen wir nicht, wenn wir Christen sind, allmählich auch so weit, dass wir zwar als Sünder gerechtfertigt sind, aber dass wir dann auch sehr viel Gutes für den Heiland tun können, unser Leben ordnen können, manches Erfreuliche tun können?
Hofacker schrieb seinen Freunden: Selbst wenn es einiges Helle in meinem Lichte, in meinem Leben geben sollte, will ich es nicht sehen. Ich will bis in meinen Tod angewiesen sein auf den Heiland, der Sünder gerecht macht.
Das ist Demut.
Man hätte sagen können: Ich bin der große Erweckungsprediger von Württemberg, und warum lässt Gott mich so hängen, wenn ich so krank bin? Hat er mich vergessen? Ich möchte mit Gott hadern, ich möchte meinen Protest gegen Gott hinausschreien. Ich habe da so viel gewirkt.
Nein, Gott macht die Sünder, die Zöllner, die Gehengten – denkt an den Schächer am Kreuz – gerecht. Mit denen möchte ich auch gerecht werden. Das ist Demut, nicht gespielte Demut.
Freunde aus dem Basler Missionshaus haben geschrieben, sie wollten von ihm einen ermutigenden Brief haben, von ihm, dem Gottesmann. Da hat er geschrieben: „Sie schätzen mich viel zu hoch ein, wenn man als kranker Mann auf dem Sofa sitzt, weil man nicht nachts im Bett liegen kann, weil die Wassersucht hochsteigt und man nicht atmen kann.“
Und wenn der geisteskranke Bruder noch nachts herumtobt – Bruder Max war geisteskrank – da kommen ganz andere, nicht erbauliche Gedanken.
„Sie werden in mir nur einen Sünder finden.“ Es ist nicht gespielte Demut, sondern echte Demut. Ich bin angewiesen darauf, was Gott aus mir macht.
Das habe ich als geheimes Thema bei der Michal-Geschichte gefunden.
Aber jetzt wird es höchste Zeit, dass wir unsere Bibeln aufschlagen: 1. Samuel 18, also im Alten Testament ziemlich weit vorne bei den Geschichtsbüchern.
David und seine Beziehung zu Saul und Michal
1. Samuel 18, David gewinnt Jonathan zum Freund
Vers 14: Und David richtete all sein Tun recht aus, er verhielt sich klug, und der Herr war mit ihm – das war sein Geheimnis. Als nun Saul sah, dass David alles so gut gelang, graute es ihm vor David. Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her.
Saul sprach zu David: „Ziehe meine älteste Tochter Merab, will ich dir zur Frau geben. Sei nur ein tapferer Mann und führe des Herrn Kriege!“ Im Grunde genommen war dem Helden, der mit Goliath fertig wurde, die Tochter des Königs schon versprochen. Der König wollte ihm seine Tochter zur Frau geben. Plötzlich war davon keine Rede mehr.
Jetzt fängt Saul von neuem an, als wäre nichts gewesen: „Also, wenn du des Herrn Kriege führst, dann will ich dir meine älteste Tochter Merab zur Frau geben.“ Es wird nicht geschrieben, ob sie schon ein wenig abgestorben war oder so, aber sie war die Älteste. Denn Saul dachte: „Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister. Hoffentlich fällt er ehrenvoll im Kampf mit den Philistern.“
David aber antwortete Saul: „Wer bin ich? Was ist meine Sippe, das Geschlecht meines Vaters in Israel, dass ich des Königs Schwiegersohn werden soll?“ Als aber die Zeit kam, dass Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie dem Adriel von Mehola zur Frau gegeben.
Mal bis so weit. Aber lassen Sie das auf sich wirken: David wird uns demütig geschildert. Er hat nicht protestiert. Damals, als der Prophet Samuel den Staatsbesuch machte in Bethlehem, im Haus des Isai, waren all die Brüder versammelt – er nicht. Er war draußen auf der Weide. Er hat nicht gesagt: „Warum hat man mich vergessen? Gut, ich bin der Stipich, ich bin der Kleine, der muss immer ein bisschen zurückstehen.“
Als er dann seine Brüder besuchte, da im Eichgrund, als Goliath auftrat und das Heer Israels schmähte und den Gott Israels verhöhnte, hat er gefragt: „Was bekommt der, der mit dem Helden, der mit Goliath fertig wird?“ Da sprach Eliab, der plötzlich die Stimme seines Bruders hörte: „Was tust du da? Du bist ein unverschämter Kerl! Du lässt die Herden allein, nur weil du wahrscheinlich hier sehen willst, was los ist, du neugieriger Herr!“
David hat das auf sich sitzen lassen. Zwar hatte der Vater ihn geschickt, aber so ist er behandelt worden. Und er hat sich nicht beschwert, als er in der Kraft Gottes mit Goliath fertig wurde und Israel zum Sieg verhalf.
Plötzlich wurde überhaupt kein Ton mehr darüber gesprochen, dass er die Königstochter zur Frau nimmt. Denn das war auch seine Einstellung später, wie wir jetzt gelesen haben, als Saul dann sagt: „Jetzt mach nur weiter mit dem Kämpfen, dann bekommst du meine Tochter Merab.“ David antwortete: „Ach, wer bin ich denn, was ist die Sippe meines Vaters, dass ich Schwiegersohn des Königs werden soll? Wir passen doch nicht zusammen.“
Er hätte ja sagen können: „Ich habe das Eichenlaub zum Ritterkreuz bekommen, damals beim Goliath. Ich bin doch ebenbürtig für die Königstochter.“ Nein, nein, er blieb ein demütiger Mann. Und das blieb er auch, wenn wir die Geschichte weiterlesen.
Michal, Sauls Tochter, die etwas jüngere Tochter neben Merab, hatte David lieb. Als das Saul angesagt wurde, war es ihm recht, und Saul sagte sich: „Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstrick wird und die Hände der Philister gegen ihn sind.“ Saul sprach zu David: „Heute in zwei Jahren kannst du mein Schwiegersohn werden.“ Unverschämt, nicht wahr? Das dauert mal zwei Jahre – Einsatz in vorderster Front. Da wird er nicht mehr zurückkommen.
Saul gebot seinen Großen: „Redet mit David heimlich und sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Großen lieben dich. So werde nun des Königs Schwiegersohn.“ Die Großen Sauls sagten diese Worte vor den Ohren Davids.
David aber sprach: „Dünkt euch das ein Geringes, des Königs Schwiegersohn zu werden? Ich bin nur ein armer, geringer Mann!“ Da wird die Geschichte plötzlich durchscheinend für den Davids Sohn, Jesus: „Ich bin von Herzen demütig“ (Matthäus). Das kann keiner von uns sagen, von Herzen demütig. Selbst wenn wir uns demütig geben, wie viel Hochmut ist noch dabei?
Aber ein armer, geringer Mann hat sich dazu gestellt. Die Würde seines Lebens war: Der Herr hat ihn erwählt, der Herr hat ihn geliebt – trotz aller Fehler, trotz all der Eigenheiten, von denen die Bibel immer wieder berichtet. Er war kein vollkommener Mann.
Aber unser Gott hat eine Vorliebe: Er erhebt die Niedrigen. Loblieder von Hanna, Loblieder von Maria – er erhebt die Niedrigen. „Du holst sie aus dem Staub und stellst sie neben die Fürsten.“ Gott ist nahe denen, die zerbrochene Herzen haben, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben (Jesaja 57).
Der Herr ist im Heiligtum in der Höhe und bei denen, die ein zerschlagenes, demütiges Herz haben. Das war die große Würde Davids, dass unser Herr ihn angesehen hat. So wie Gott Israel angesehen hat: „Ich habe dich geliebt“ (5. Mose). Nicht weil du ein großes Volk bist oder etwas Besonderes, sondern weil du klein bist, um etwas aus dir zu machen.
Die Erwählung Gottes, sein Herz stürmt den Armen und Niedrigen entgegen: „So oft ich deines gedenke, muss ich mich deiner erbarmen.“ Das war die unsagbare königliche Würde über David. Und bei dieser Demut ist er lange geblieben.
Er hat sich nicht daraus bringen lassen, dass die Frauen Israels ihm zugejubelt haben: „Saul hat Tausend geschlagen, David Zehntausend.“ Er hat sich auch nicht daraus bringen lassen, dass der König ihm jetzt schon zum zweiten Mal die Tochter angeboten hat.
Die Brautwerbung und der Brautpreis
Wir lesen weiter: Die Großen Sauls sagten ihm erneut diese Worte und berichteten es Saul. Sie sprachen: „Herr David hat gesagt: ‚So spricht Saul: Gut, wenn du sie nicht geschenkt haben willst. Du kannst sie auch kaufen, nicht für einen Preis, musst nichts bezahlen, sondern hundert Kalbsfelle der Philister oder etwas Ähnliches.‘“
Der König verlangte keinen anderen Brautpreis als hundert Vorhäute von Philistern, um an den Feinden des Königs Vergeltung zu üben. Denn Saul hatte vor, David durch die Hände der Philister umzubringen.
Da sagten seine Großen David diese Worte. Und es dünkte David gut, des Königs Schwiegersohn zu werden.
Doch nun entschuldigte er sich: „Wer bin ich denn?“ Das passte doch gar nicht. Er meinte, er nehme sich zu viel vor, das schaffe er nicht. Er passe doch nicht als Schwiegersohn des Königs – das gehe nicht.
So schnell können wir mit unserer Meinung umkippen.
Später hat David gebetet: „Weise mir, Herr, deinen Weg. Erhalte mich bei dem Einen, dass ich deinen Namen fürchte. Lass mich orientiert sein bei dir, denn meine Meinung, meine Überzeugung schwankt so schnell.“
Ich darf am Dienstagmorgen in Eidingen bei den Bibelschülern erzählen. Die Schwester Friederike sagte, sie könnten gar nicht verstehen, warum so viele Christen am Anfang des Dritten Reichs, der Nazi-Herrschaft, umgekippt sind.
Man erzählt, dass viele gesagt haben: „Es ist schön, wenn plötzlich die SA in die Kirche kommt, parteiweise. Es ist eine Erwägung, und Hitler ist für das positive Christentum.“ Wie schnell man umkippen kann in seiner Meinung und sich etwas vormachen kann.
Dünkte denn David das gut? Lieber Herr, lass mich festgehalten sein bei dem, was vor dir recht ist, nicht bei dem, was mir gut dünkt.
Jetzt geht die Geschichte weiter. Wir lesen weiter.
Das heißt, wir schlagen es jetzt nicht auf, denn das kommt vorher: Der böse Geist geriet über Saul. Wir lesen jetzt bei 1. Samuel 19,9.
Vorher kam schon, wie Saul David in seinem Zorn und Hass aufspießen wollte, weil er ihn als Nebenbuhler sah.
1. Samuel 19,9: Der böse Geist vom Herrn kam über Saul, und Saul saß in seinem Haus und hielt seinen Speer in der Hand. David aber spielte mit der Hand auf der Leier.
Man holte David und sagte: „Komm, beruhige ihn.“ Das hatte so oft geholfen.
Aber Saul trachtete danach, David mit dem Speer an die Wand zu spießen. David wich aus, und der Speer fuhr in die Wand.
Können Sie sich richtig vorstellen, wie der Speer in die Wand fuhr und stecken blieb? David konnte sich gerade noch wegducken.
David aber floh und entrann.
In jener Nacht sandte Saul Bodensoldaten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und zu töten. Doch Michal, die inzwischen seine Frau geworden war, verhinderte das. Das aber wurde vorher schon erzählt.
Michal rettet David das Leben
Vers 27 Schluss im Kapitel 18: Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau. Nun kommt Michal, Davids Frau, und sagt zu ihrem Mann: „Wirst du nicht diese Nacht dein Leben retten, so musst du morgen sterben.“
Da ließ Michal ihn durchs Fenster hinab, damit er fliehen und entrinnen konnte. Sie nahm das Götzenbild und legte es aufs Bett. Dazu legte sie ein Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten und deckte alles mit einem Kleid zu.
Saul sandte Boten, um David zu holen. Michal aber sagte, er sei krank. Saul schickte erneut Boten, um nach David zu sehen, und befahl: „Bringt ihn zu mir her, sammelt die Matratze und das Bett, damit er getötet werde.“
Als die Boten kamen, siehe da, lag das Götzenbild im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaaren war zu seinen Häupten. Da sprach Saul zu Michal: „Warum hast du mich betrogen und meinen Feind entrinnen lassen?“ Michal antwortete: „Er sagte zu mir: Lass mich gehen, sonst töte ich dich.“
So hatte Saul gesagt: „Du bekommst meine Tochter Michal.“ David gefiel das, und nachdem er die Philister erschlagen hatte, bekam er Michal zur Frau. In ihrer Liebestrunkenheit war sie wohl noch glücklich und dachte: „Mein David!“
Die Frauen Israels konnten singen: „Er hat zehntausend geschlagen, sie können ihm zujubeln, aber ich möchte ihn als meinen Mann haben.“ Wahrscheinlich dachte sie nicht nur egoistisch. Es ist ja die Not über der Verliebtheit, dass wir uns immer wieder vormachen können, der Mensch sich immer wieder vormachen kann, dass er dem geliebten Menschen, um den er wirbt, etwas Gutes tun möchte.
Wie viele Ehen sind notvoll geworden, weil Frauen aus guter Überzeugung dachten: „Ich möchte dem Alkoholiker wieder auf den richtigen Weg helfen“ oder „Ich möchte den, der seit der Konfirmation nicht mehr in der Kirche war, zu Christus führen.“ Die Ehe ist nicht zum Bekehren da.
Man sieht so viele Schattenseiten aneinander, dass es ganz schwierig ist. Da kann man sich auch schlecht etwas vormachen. Michal hat sicher gedacht: „Ich kann dem armen Bauernbuben David doch den Glanz des Königshauses geben, wenn er eine Prinzessin hat.“ Es war keine ebenbürtige Hochzeit, aber er wurde gehoben.
Sie hat nicht geglaubt: „Ich will ihn haben, brennende, verzehrende Liebe, ich will ihn haben.“ Und sie hat es auch geschafft. Obwohl Saul das als Köder benutzen wollte und dachte: „Wenn er dann die hundert Skälse der Philister bringt, wird er schon irgendwo umkommen.“ David hat die Philister erschlagen und bekam sie zur Frau.
Jetzt steht nichts über eine glückliche Ehezeit oder einen Honeymoon. Als Saul dann dachte: „Dann kriege ich ihn anders weg. Wenn er mein Schwiegersohn ist, spieße ich ihn auf! Und wenn er entflohen ist, dann kriege ich ihn auf andere Weise. Und wenn er sich krank stellt, dann sollen sie ihn mit der Matratze hinbringen, mit dem roten Kreuz von mir aus vorfahren. Der kommt zu mir, mit dem rechne ich ab.“
Michal hat ihren Vater richtig eingeschätzt: „David, du musst fliehen.“ Es heißt ja nicht, David entfloh in die Wüste, sondern er entfloh zu seiner Frau. Wir schwachen Männer geben uns wie aus Stahl und Eisen, sind aber wie rohe Eier. Wir hoffen, dass, wenn im Beruf oder sonst wo etwas daneben geht, unsere Frau uns tröstet und sagt: „Ach, ich habe dich doch lieb, es wird schon wieder recht werden. Mein Vater, der Zorn verraucht auch mal. Darf ich nur keine Angst haben, wir packen’s noch mal.“
Nein, wir schwachen Männer brauchen Frauen, die auch sagen: „Du bist zum Kämpfen geboren, jetzt nicht so wehleidig, auf, los und jetzt abhauen, das wird morgen nicht besser.“ Am besten durchs Hinterfenster, vorne wird die Polizei stehen. Eine Frau, die Ideen hat – was für eine Frau war Michal, nicht wahr?
Und dann die Idee, dass sie die Götzenfigur – die hatte sie ja bestimmt nicht bloß als dekorative Kleiderpuppe bei sich stehen, wie manche Leute heute aus Kenia irgendeinen geschnitzten Götzen mitbringen. Nein, sie hatte Götzen zu Hause. Wie später bei Salomo heißt: Sein Herz war nicht ungeteilt beim Herrn.
Ein bisschen persönlich gesagt: In meiner Krankheitszeit haben so viele Leute für mich gebetet. Als dann hörten, dass der Befund offenbar schlecht ist, sagten sie: „Vielleicht helfen dann Petersilienkur und Schlangengift“ und nannten alle möglichen Mittel. Ganz liebe Freunde haben mir ein ganz teures Arzneimittel geschenkt, das es überhaupt nicht in Apotheken gibt, sondern nur unter der Hand.
Ich ging zu einem Pharmakologen, einem Christen. Er sagte: „Das können Sie ruhig nehmen, das schadet Ihnen nichts, aber der Einzige, dem es hilft, ist der, der es herstellt.“ Wenn man mit solchen Dingen anfängt, landet man am Schluss bei den philippinischen Geistheilern, wenn man sein Vertrauen auf obskure Dinge setzt.
Lassen Sie mich das als Beispiel sagen: Michal war schon längst bei den philippinischen Geistheilern angekommen. Sie hatte zwar Energie, Fantasie und Mut, aber wenn alles nicht hilft, dann hilft der Götze. Und wenn ich ihn ins Bett lege, um David zu tarnen, zu „camouflieren“ – man muss erst auf die Idee kommen, Ziegenhaar zu den Häupten zu legen. David hatte wahrscheinlich noch mehr Haare als ich, dass er da so eine Perücke aufsetzen musste.
Aber eine Idee! Mein Mann darf nicht in die Hände meines Vaters fallen. Ich möchte David behalten.
Die Scheidung Michals und ihre Rückkehr zu David
Und David entfloh. Nun beginnt die tragische Geschichte: Saul ließ in seinem Zorn Michal scheiden – wir würden heute sagen, er ließ sich von ihr trennen – und gab sie Palti zur Frau. So war Michal mit einem anderen verheiratet.
Dann beginnt das zweite Buch Samuel. Nach all den Wirren kehrt David schließlich zurück. Saul ist tot, und David wird König. Da sagt er: „Ich möchte meine Frau wiederhaben. Ich will keine Reparationen oder Ersatzleistungen, ich will meine Frau Michal zurück. Sie gehört mir.“
Daraufhin wird jemand geschickt, um die Frau zu holen. Palti, ihr Mann, weint ihr hinterher bis nach Bahurim. Erst als man ihm sagt: „Es ist vorbei!“, hört er auf.
Was muss das für eine Frau gewesen sein, diese Michal, dass Palti sagte: „Mir dürft ihr meine Michal nicht mehr wegnehmen!“ Und was muss das für eine Liebe beim David gewesen sein, dass er seine Michal unbedingt zurückhaben wollte?
Die Älteren unter uns wissen noch, wie es im Zweiten Weltkrieg war. Viele Soldaten und Kriegsgefangene sagten: „Wenn ich heimkomme und merke, dass meine Frau eine Geschichte mit einem anderen hat, schlage ich sie tot!“ Verstehen Sie? Die Ehe durfte doch nicht kaputtgehen.
Für David war es egal, dass Palti sie jetzt hatte – aus welchen Gründen auch immer. Er sagte: „Ich will meine Michal wiederhaben.“
Die Prozession mit der Lade Gottes und Michals Verachtung
Und so kommt sie ins Königshaus. Nun müssen wir schnell hinübergehen zu 2. Samuel 6. David hat Jerusalem erobert, die Stadt der Jebusiter. Bis heute zeigt man in Jerusalem die Stadt Davids, etwa unterhalb vom Tempelplatz, wo David sein Schloss hatte. Dort wurde das Zelt für die Lade Gottes aufgeschlagen.
Jetzt wird die Lade nach Jerusalem gebracht. Das Stichwort Jerusalem ist wichtig. Es geht nicht, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkommt – die Stadt, in der Jesus ausruft: „Es ist vollbracht“, die Stadt des großen Königs. Nicht umsonst heißt es in der Offenbarung vom neuen Jerusalem als dem Ziel.
Das Stichwort Jerusalem hat also große Bedeutung. David führt die Lade Gottes, den Thronsitz Gottes, herauf.
David sammelte abermals die ganze junge Mannschaft in Israel, dreißigtausend Mann, und machte sich auf. Er zog mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, nach Ba'ala in Juda, um die Lade Gottes von dort heraufzuholen. Diese Lade ist genannt nach dem Namen des Herrn Zebaoth, der über den Cherubim thront.
Sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holten sie aus dem Haus Abinadabs, der auf dem Hügel wohnte. Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen.
Als sie die Lade Gottes aus dem Haus Abinadabs führten, der auf dem Hügel wohnte, und Achjo vor der Lade herging, tanzte David und ganz Israel vor dem Herrn her mit aller Macht im Reigen, mit Liedern, Harfen, Psaltern, Pauken, Schellen und Zimpen.
Als sie zur Tenne kamen, geschah die Geschichte mit Usa, die wir jetzt überspringen. Der Herr segnete ihn. Vierzehn Schritte weiter tanzte David wieder mit aller Macht vor dem Herrn und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz.
David führte mit dem ganzen Haus Israel die Lade des Herrn herauf, mit Jauchzen und Posaunenschall. Als die Lade des Herrn in die Stadt Davids kam, schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster. Sie sah den König David springen und tanzen vor dem Herrn und verachtete ihn in ihrem Herzen.
Michal war eine Frau mit viel Verständnis, wie man Recht tut, eine stürmische, liebevolle Frau. Doch sie hatte kein Gespür dafür, dass man vor Freude am Herrn kaum weiß, ob man jauchzen, lachen oder weinen soll, dass einen kaum mehr der Stuhl hält. Sie verachtete David.
Als sie die Lade des Herrn hineinbrachten, stellten sie sie an ihren Platz mitten in dem Zelt, das David für sie aufgeschlagen hatte. David opferte Brandopfer und Dankopfer vor dem Herrn. Als er diese beendet hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn.
Der Segen gehört dorthin, wenn die Sündopfer gebracht sind. Der Segen ist nicht dazu da, alle möglichen Dinge abzusegen, wie es heute oft geschieht. Vielmehr ist er die Aufhebung des Fluchs, wenn die Sünde von Gott bekannt ist. Was nicht unter dem wahren Segen Gottes steht, steht unter Fluch.
Man kann sich nicht einfach so etwas absegnen lassen und sagen, wir segnen heute alles Mögliche, Katzen und anderes. Als David die Opfer dargebracht hatte, segnete er als Priesterkönig, wie Melchisedek im ersten Buch Mose beschrieben wird, der Abraham gesegnet hat.
Als Priesterkönig segnete er das Volk im Namen des Herrn und ließ austeilen: jedem Mann und jeder Frau aus der ganzen Menge Israels einen Brotkuchen, ein Stück Fleisch und einen Rosinenkuchen.
Danach kehrte das Volk heim, jeder in sein Haus. Als David nach Hause kam, um den Segensgruß zu bringen, hatte er noch die versammelten Posaunenchöre Israels, den ganzen Jubel und die Freude im Ohr.
Als er heimkam, ging Michal, die Tochter Sauls, ihm entgegen – immer „äti, betäte“, also: Ich gehe dem König entgegen, ich warte nicht, bis er kommt. Er ist schließlich der König. Sie wollte auch ihrer Frau ein Stück von dem Segen bringen.
So wie wir heute Brot und Wein empfangen, als mehr als ein Zeichen, als ein Signal, als eine Garantie: „Ich bin dir gut.“ So wollte er die Segensgabe vom Herrn, vom Tempel bringen. Der Höhepunkt: Der Herr hat mich bis hierher geführt, mich, den Bauernbuben, in dem Augenblick, wo ich überheblich hätte werden können.
Was sind schon meine kleinen kirchlichen Ämter, die Ordination, der Höhepunkt gewesen? Was bin ich, dass du mich hierher geführt hast?
In diesem Moment ging Michal, die Tochter Sauls, ihm entgegen und sprach spitz: Wie ehrlich ist der König von Israel gewesen, als er sich vor den Mägden seiner Männer entblößt hat, wie die Frauen auf dem Volksfest, wie sich lose Leute entblößen.
Mit spitzen Worten machte sie David vor aller Öffentlichkeit fertig. Er war noch nicht in seinem Haus, da wurde er fix und fertig gemacht. Was für eine Brüskierung, was für eine Beleidigung!
David hätte sagen können: „Entschuldigung, jetzt bist du zu weit gegangen. Jetzt muss ich vor aller Öffentlichkeit klarstellen, dass du nicht mehr meine Frau bist. Das lasse ich mir nicht gefallen, dass du dich so distanzierst.“
Doch David hatte im Psalm 13 gebetet: „Im Toben der Menschen bewahre meine Worte.“ Das gehört auch zur Demut.
David sagte zu Michal: „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat, vor deinem Vater und seinem ganzen Haus, um mich zum Fürsten über das Volk des Herrn zu bestellen. Das verdanke ich nicht dir und auch nicht Saul. Gott hat mich bestellt.“
„Ich will noch geringer werden als jetzt und niedrig sein in meinen Augen.“ Ganz tief bewegt war er – er war nie so aufgegangen.
Später wird in einer Geschichte, die morgen dran kommt, gesagt: Der Herr hat es ihm geheißen, lass ihn fluchen, den Schimi.
So war es auch in dieser Geschichte, dass durch den Mund Michals Gott zur Sache ruft. David sagt: „Ich bin ein armer, demütiger Mann, ich will niedrig bleiben.“
Sie hat auch Recht, dass sie ihn so fertig macht. Wer bin ich eigentlich? Zwar hat Gott mich zum König bestellt, aber wer bin ich?
Ich will noch niedriger werden in meinen Augen.
Das ist eine Geschichte der Demut, wie wenn eine erste Seite aufgeschlagen wird mit einem Klang, der dann zu Jesus und von den Aposteln aufgenommen wird.
„Ich lebe nun“, heißt es in Galater 2, „nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Wer bin ich denn? Ich bin der allergeringste unter allen Aposteln. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“
„Ein jeglicher sei gesinnt, wie Christus auch war. Er erniedrigte sich selbst, er hatte nicht Gefallen an sich selbst. Er ließ die Schmähungen derer, die ihn schmähten, sich gefallen.“
Gehen Sie dieser Spur nach, wie oft das im Neuen Testament aufgenommen wird, damit wir wieder neu Demut lernen.
Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber er gibt seine ganze Würde, seine Kraft, seinen Segen und seine Hilfe den Demütigen.
„Von dir lernen möchten wir deine Sanftmut, milde möchten wir ähnlich werden dir, deinem Demutsbilde“, so betete Christian Heinrich Zeller in Beugen. Oft war er ungeduldig und wollte in Familie und im Rettungshaus Beugen der Chef sein.
„Von dir lernen wollen wir deine Sanftmut, milde möchten wir ähnlich werden dir, deinem Demutsbilde.“
Unser Herr Jesus hat ja gelehrt: Sucht in der Schrift, ihr meint, ihr habt das ewige Leben, sie ist die von mir Zeugnis ablegt, die schon Spuren auf mich legt.
Die Juden sagen immer wieder, die Bibel hat ihren Wert darin, dass alles seine Entsprechung hat, wie wenn zwei Zeugen vor Gericht dieselbe Aussage machen.
Hier ist eine Linie schon im Alten Testament, die dann von Jesus aufgenommen wird: Gott ist seine ganze Kraft, sein Beistand, sein Segen für eine verfluchte Menschheit.
Der, der im Garten Gethsemane betet: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
Das ist der Höhepunkt der Demut, die wir wahrscheinlich gar nicht so hinbekommen.
Deshalb müssen wir bitten: Herr Jesus, nimm mich hinein in Gemeinschaft mit dir, damit ich Demut lerne und den Weg gehe, den nicht ich will, sondern den du willst.
Michals spätere Rolle und das Streben nach Vergebung
Und Michael hatte kein Kind. Von ihr wird nichts Weiteres berichtet. Sie wird zur Nebenfigur, zur Randfigur in der Davidsgeschichte. Denn die eigentliche Frage bleibt: Möchte ich, armer, sündiger Mensch – so wie wir es im Abendmahlsbekenntnis oft sagen – vor dir bekennen: Ich, armer, sündiger Mensch, möchte deine Vergebung, deine Gnade, deine Kraft und dein Erneuern empfangen!
Wenn Sie die Psalmen Davids durchgehen, finden Sie genau diesen Ton. Wohl dem, der von der Sünde bedeckt ist! Da heißt es: „Ich sollte verschweigend verschmachten meine Gebeine.“ So viel Dreck ist in meinem Leben. Doch du, Herr, bist Sonne und Schild, bist Kraft. Herzlich lieb habe ich dich, o Herr, für das, was du in meinem Leben gewirkt hast.
Wir wollen beten: Herr Jesus, lass uns dieses Sehnen wirklich spüren, dich von Herzen lieb zu haben. Umschließe uns schwache Menschen von allen Seiten, auch in unserem Denken und Empfinden. Lass uns es gelten lassen, dass an mir und meinem Leben nichts ist – nichts, nichts auf dieser Erde. Aber das, was du geben kannst, ist unvorstellbar schön.
Wir wollen jeden Tag, den du uns gewährst, nutzen, damit wir in unser Leben Erkenntnis hineinbekommen. Erkenntnis deines Wortes, Erkenntnis deiner Herrlichkeit und deiner Treue. Lass uns nicht zu denen gehören, die deine Gaben verachten. Lass uns lieber zu denen gehören, die sagen können: „Mein Leib und meine Seele freuen sich im lebendigen Gott.“