Lieber Bruder Rüder,
mich bewegt das natürlich sehr, wenn ich das die ganze Zeit hier sehe: diese jungen Leute, die hinausziehen ins Erntefeld, die Dozenten hier und ganz besonders ihr treuen Freunde, die diese ganze Arbeit durch eure Gebete und durch eure Gaben möglich macht.
Es ist ganz wunderbar, wenn man weiß, dass ein Stafettenlauf, bei dem die Stafette weitergegeben wird, weitergeht. Für mich war heute ganz besonders bewegend, dass Johannes Klapproth, der mal Konferant war und bei mir im Jugendbibelkreis saß, jetzt ein Werk weiterführt, bei dem ich selbst sehr engagiert war.
Ich war mehrmals in diesem Seminar in Pietermaritzburg und wir haben sehr viel getan, um das aufzubauen. Es ist ja immer so, dass man denkt, es bricht alles auseinander. In meinem Leben habe ich aber gemerkt, dass es nicht einmal eines Fünfjahresplans bedarf. Ich hatte nie eine konkrete Planung, wie es weitergeht. Ich hatte nur das Wort unseres Herrn, und er hat geführt.
Oft habe ich gedacht, jetzt bist du in einer Sackgasse, doch es war nie so.
Die Bedeutung des treuen Verbleibens bei Jesus
Und darum ist es so wichtig, was Johannes Glabroth vorhin gelesen hat: Wie viele Leute von Jesus weggelaufen sind. Er hat gesagt: „Jetzt bitte, ihr Jünger, bleibt da, haltet die Stange und bleibt bei der Sache. Blamiert mich nicht.“
Das wäre eine schreckliche Sache, wenn ihr auch nur weglauft. Jesus hat nie gesagt: „Wollt ihr nicht auch weggehen?“ Er hat gefragt: „Wollt ihr nicht auch weggehen?“ Du musst gar nichts tun! Darfst du ohne Jesus leben?
Petrus sagt: „Herr, wohin sollen wir gehen?“ Eine dumme Frage! Wohin sollten sie auch gehen? Er könnte zurückgehen, sein Kahn liegt noch am Ufer, und er könnte wieder seine Fischerei betreiben. Du kannst ohne Jesus leben!
Und da sagt dieser Petrus so herrlich, was vorhin gelesen wurde – ich wusste gar nicht, dass dieser Text heute Abend gelesen wird: „Herr, wohin? Es gibt doch gar kein anderes Leben mehr als mit dir.“
Das darf ich einfach vorausschicken: Ich habe auch in einer Evangelisation in jungen Jahren mein Leben fest mit Jesus verbunden. Ich darf sagen, dass jede Stunde schade ist, die man nicht ganz fest mit Jesus verbunden ist. Es gibt kein anderes erfülltes Leben mehr.
Und was ganz wichtig ist: Es gibt keine Sünde, die dir irgendwo Befriedigung bieten könnte. Das gaukelt dir der Teufel vor. Gar nichts, wo du die Ordnung Gottes durchbrichst, kann dich glücklich machen. Es wird nur ein Brand in deinem Gewissen sein.
Und das wissen die Eltern, wie oft das weh tut – in der Erinnerung an manche Fehltritte, die unser Leben gekennzeichnet haben. „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“
Und das haben wir immer gehabt. Das Wort Gottes ist ein lebendiges Wort, voller Geist und Leben. Der Geist Gottes wirkt darin. Du findest Christus darin – in jeder stillen Zeit über der Bibel ist eine Christusbegegnung.
Das ist ganz wunderbar. Das sind so Hammerworte. Das ist ganz toll und prächtig, was da läuft und was man da haben kann – für uns ganz herrlich.
Die Kraft des Namens Jesu und das Zeugnis der Apostel
Ich habe heute Abend zu diesem Thema gesprochen, das die Welt ganz dringend braucht. Aus der Apostelgeschichte Kapitel 4 habe ich noch einmal Petrus und seinen Mitjünger Johannes ausgewählt. Dort finden sich einige Worte, die ungeheuer wichtig sind.
In keinem anderen ist das Heil, heißt es in Apostelgeschichte 4,12: "In keinem anderen ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden." Ein paar Verse weiter, in Vers 20, heißt es: "Wir können es ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gehört und gesehen haben."
Es war ein strahlender Sommertag, und die frommen Leute marschierten hinauf zum Tempel. Wahrscheinlich war es so ein schöner Tag wie heute, und die Menschen wollten Gott preisen und loben. Doch bevor sie durch die Pforte des Tempels gingen, lag dort ein Bündelmensch.
Weißt du, das ist manchmal so schrecklich, wenn man so etwas erlebt. Es gibt Menschen, die haben ganz, ganz schwer in ihrem Leben zu tragen – das kann man kaum verstehen. Ein Mensch, der schon als Baby gelähmt war und nie laufen konnte, dessen Gliedmaßen verkümmert sind und der voller Schmerzen ist. Mildtätige Leute hatten ihn dort abgesetzt, damit er seinen Löffel hinstreckt und ihnen eine milde Gabe entlockt – damit er überhaupt noch vegetieren kann. Immer wieder haben ihm ein paar Leute etwas zugesteckt.
Petrus und Johannes gehen hinauf zum Tempel, um zu beten, und sie sehen diesen Mann. Siehst du auch die Menschen mit ihrer Not in der Welt? Wir sollten solche Großherzen haben, die die Not der Menschen sehen. Es gibt unbegreiflich viel Not. Wenn man hier oben spazieren geht, sieht man die schönen Häuser. Doch unter jedem Dach sitzen verzweifelte Menschen, die mit dem Leben nicht mehr fertig werden.
Was auch immer es ist – Eheprobleme, Streitigkeiten, Nöte mit den Kindern, Geldprobleme, wirtschaftliche Sorgen, geschäftliche Pleiten –, all das bewegt die Menschen. Schwere Krankheitsnöte, Mobbing und vieles mehr. Als Petrus und Johannes dort vorbeigehen, wissen sie, was diesen Menschen bewegt, und er sagt zu ihnen: "Sieh uns an! Der Staat liegt nur am Boden, sieh uns an!" Dann folgt ein harter Satz: "Gold und Silber haben wir nicht, wir müssen dich enttäuschen."
So ein armer Mann denkt: Ich brauche Geld, das Wichtigste in der Welt, ich brauche Gesundheit. Petrus und Johannes sagen: Nein, haben wir nicht, wir können dir nicht helfen. Weißt du, wir Christen können in den Nöten der Welt auch ganz viel nicht lösen. Wir können die politischen Konflikte nicht lösen, obwohl wir Christen manchmal so tun, als hätten wir die Lösungen. Wir können die Arbeitslosigkeit nicht lösen, die Hungerprobleme der Welt, die Armut nicht, die Ausbeutung der Menschen oder die Entrechtung der Leute.
So viele kommen im Leben zu kurz, und wir haben nicht die Lösung. In den riesigen Nöten dieser Welt gibt es ja so einen dummen Satz: "Wir wollen die Welt verändern." Mensch, als ob wir das könnten! Wie denn? Die Armut abschaffen? Wie denn? Dafür braucht man Hunderte von Milliarden. Wie willst du das mit deiner kleinen Kraft schaffen? Du kannst nicht einmal die kleinen mitmenschlichen Probleme in deiner Nähe lösen.
Dann denke ich an all die Organisationen – das Rote Kreuz, ATAK, den Roten Halbmond, die UN, die WHO und wie sie alle heißen. Da ist USAID und die großen Regierungen mit ihrer Entwicklungshilfe. Sie alle versuchen, die Weltnöte zu steuern. Petrus und Johannes sagen: Wir können da gar nicht mitmischen in den großen Nöten der Welt. Aber eins haben wir, und das sagen wir: den Namen Jesus.
Ich möchte herausheben, dass dieser Name Jesus aus Leid, Traurigkeit, Finsternis und Elend herausführt. Und wir sagen: Steh auf und wandle! Eine ganz ungeheure Sache geschieht. Das Wunder passiert: Der Mann steht auf. In der Bibel ist das immer nur ein Zeichen, damit wir das ganz klar sehen.
Es war damals in Jerusalem der einzige Gelähmte, obwohl es unzählige Gelähmte und viele Kranke gab. Es steht nichts von anderen Heilungen. Aber es war ein Zeichen für die große Macht von Jesus, der in die dunkelsten Lebensschicksale Licht hineinbringt. Dabei geht es nicht nur um Gesundheit, auch wenn das wichtig ist. Nein, noch viel größer ist, dass Jesus die Sinnlosigkeit deines Lebens lösen kann, die Vergänglichkeit, die Hoffnungslosigkeit – aus der dich kein Mensch sonst befreien kann.
Petrus und Johannes sagen: Dazu sind wir da, das möchten wir dir sagen. Der Mann springt herum, hüpft durch den Tempel. Die Leute denken, er spinnt. Sie können gar nicht verstehen, dass ein Mensch entdeckt hat: Ich habe das Leben entdeckt! Nicht nur, weil er gesunde Gliedmaßen hat – das hast du ja auch – sondern weil er entdeckt hat, dass es eine Hoffnung gibt in einer hoffnungslosen, heillosen Welt.
Der Name Jesus ist größer als alles, was diese Welt an Hoffnung zu bieten hat. Mein Leben ist nicht vergessen, Gott kennt mich, und ich bin bei ihm geliebt und getragen – durch den Namen Jesus.
Also, passt bitte auf: Es geht nicht nur um den Namen Jesus, den man einfach herunterplappern kann. Hinter dem Namen Jesus steht die ganze Macht des ewigen Gottes Sohnes. Das musst du in der Bibel lesen. Er hat alle Macht – über die dunklen Mächte, über die Teufelsmacht, über die Engel und die Gewalten dieser Welt. Gott hat ihn erhöht und stark gemacht.
Nichts kann sich gegen Jesus auflehnen. Nur wo Jesus will, öffnet er die Wege. Einmal werden sich alle Knie vor Jesus beugen, und alle Zungen werden bekennen: Jesus ist der Herr.
Darum ist es so groß, wenn wir das heute schon tun. Ich fand es wunderbar, wie der Chor das gesungen hat – das will ich mitnehmen in großer Freude. Wir dürfen einstimmen. In unserer Jugend haben wir so gern das Lied gesungen. Manchmal denke ich immer wieder: Vergesst doch die herrlichen Lieder nicht!
"Jesu Name nie verklingen, ewiglich bleibt er bestehen." Dort heißt es: "Mag auch einst die Welt versinken, mag vergehen der Sonne Schein, Jesu Name wird weiter klingen, unvergänglich wird er sein."
Dabei muss man wissen, dass diese Lieder alle in ganz dunklen Stunden entstanden sind. Das steht in unserem Buch, aber zum ersten Mal wurden sie gesungen im KZ Grini in Norwegen, 1944. Am 4. Juni wurden zehn norwegische Studenten in der Nacht von deutschen KZ-Soldaten erschossen.
Das Letzte, was sie sangen, war: "Jesu Name, der verklingt nicht." Diese Botschaft: "Mag vergehen der Sonne Schein, Jesu Name wird weiter klingen." Das ist so wichtig. Ob du das begriffen hast: Das ist größer als alles andere, was diese Welt zu bieten hat.
Darum ist es so groß. Ich möchte noch einmal erklären, was die Welt ganz dringend braucht: Wer Jesus hat, hat das Leben. Wer Jesus hat, hat das Leben.
Zeugnisse von Glauben und Verfolgung heute
Toll, das habe ich schon befürchtet. Darum liebe ich manchmal die Mikrofone. Vielen Dank, Matthias.
Mir ist etwas zuteil geworden: Seit Jahren mache ich mit den über 50-Jährigen von Lemko eine Sommerfreizeit. Das ist eine wunderschöne Sache von Dassel im Solling. Im letzten Jahr waren wir dort zusammen, und es war wunderschön.
Mit uns waren iranische Christen, die gerade eine Konferenz vorbereitet haben. Wir sagten, wir reisen am Freitag ab, denn da beginnt ihre große Konferenz. Sie erwarten 200 Gäste im großen Seward-Em-Haus im Solling. Wir meinten, da sollte doch mal jemand zu uns kommen und erzählen, was sie als iranische Asylanten in Deutschland bewegt.
Dann kamen die Pastoren, die die Konferenz vorbereitet hatten, zu uns. Sie erzählten, was gegenwärtig im Iran abläuft. Wir hatten überhaupt keine Ahnung.
Der erste Pastor sagte: „Ich war Muslim. Ein Muslim ist ein Leben lang Muslim. Im Koran steht, wenn er seine Religion aufgibt, muss er getötet werden.“
Er berichtete weiter: „Wir haben den Terror von Khomeini erlebt. Das war so furchtbar, 30 Jahre Khomeini-Herrschaft. Wir haben gesucht, es muss doch in der Welt noch eine Hoffnung geben.“
Dann erzählte er, wie er zum ersten Mal ein Neues Testament in der Hand hielt – als Muslim. Er las von Jesus und strahlte. Er sagte: „Ich habe dem Islam abgesagt und bin ein Jesusjünger geworden. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Freude und Frieden gefunden.“
Dann berichtete er, dass sie Fernsehsendungen für den Iran machen. Das löst Staunen aus. Sie sagen: „Wir sind so dreißig hier in der Wohnung, wir wollen auch mit Jesus leben.“ Ich kann die Zahl kaum glauben.
Neu stand es in Idea: Dreihunderttausend Muslime im Iran sind Christen geworden. Und bei jedem steht das Todesurteil drauf.
Ich unterbrach den Mann und sagte: „Es steht das Todesurteil drauf. Khomeini hat es noch einmal erneuert: Jeder Muslim, der Christ wird, muss sterben. Er wird bloß vorher noch im Gefängnis gefoltert.“
Viele sitzen ja im Gefängnis. Er antwortete: „Das wissen wir. Der Islam verlangt auch, dass wir für den Koran sterben.“
„Ach, aber dafür will ich nicht mehr sterben. Für Jesus bin ich bereit, mein Leben hinzugeben.“
Weißt du, was das ist, wenn man so eine Botschaft hört? Wir haben das mit den Senioren von Lemko erlebt, vom Chewadem, und waren sprachlos. Wer Jesus hat, hat das Leben.
Das ist ganz wunderbar, was man hier hört. Denn in unseren Tagen ist es ja so üblich, dass man Jesus feiert. Das sind Jubelgesänge, schöne Gesänge. Aber ich frage mich manchmal, ob wir da etwas unterschlagen.
Ich kenne kein Wort von Jesus, wo er sagt: „Feiert mich!“ Er hat gesagt: „Folgt mir nach, tretet in meine Fußstapfen.“
Ich weiß auch, dass die Bergpredigt bei allen Menschen hoch im Kurs steht, sogar bei Nicht-Christen. Die sagen: „Also, ich halte von Jesus nichts, aber die Bergpredigt ist super.“
Man muss mal schauen, wie die Bergpredigt endet. Da sagt Jesus an jenem Tag: „Am Ende der Welt werden viele an die Tür klopfen und sagen: ‚Herr, Herr, tu uns auf!‘“
Und er sagt: „Ich kenne euch nicht.“
Dann sagen die draußen vor der Tür: „Aber wir haben doch in deinem Namen Wunder getan. Wir haben dir so viel geschenkt und für dich gemacht, ganz große Dinge erlebt.“
Und er sagt: „Ich kenne euch nicht.“
Da zählt nur eins: Hören und tun.
Du hast die Freude mit Jesus nur, wenn du wirklich aus ganzem Herzen tust, was Jesus sagt.
Jesus gebraucht das Bild vom Hausbau und sagt: Man baut das Haus nicht auf Sand, sondern auf Felsen, damit es sicher steht. Wer meine Rede hört und tut, der hat auf den Felsen gebaut.
Worauf es ankommt: Die Sache mit Jesus muss auf einem festen, soliden Fundament stehen – nicht nur auf deinem Willen, sondern auf dem Vertrauen in den Herrn Jesus.
„Ich möchte durch dick und dünn nur deinem Wort mich anvertrauen.“
Darum ist es so wichtig, dass wir jeden Tag die stille Zeit mit dem Wort Gottes haben. Es geht nicht ohne Gebet: „Herr Jesus, ich will auf deine Stimme hören, ich möchte mit dir gehen.“
Und es ist ganz wunderbar, dass er das macht und Wunder wirkt. Ja, so herrlich – der Name Jesus!
Die Herausforderung, den Glauben zu bezeugen
Jetzt erleben wir in diesen Tagen oft, dass Christen von Gott reden. Wenn ich so beim Evangeliumsrundfunk zuhöre, wollen wir die Leute überzeugen, dass es Gott gibt. Das müsste gar nicht sein. Die Leute wissen alle, dass es Gott gibt.
Nur nennen die einen ihn Buddha, die anderen Allah, und wieder andere sprechen von einem Wilsengott oder einem höheren Wesen. Alle Menschen wissen, dass es Gott gibt. Ich kenne keinen, der nicht weiß, dass irgendwo eine göttliche Macht existiert.
Ihr habt ja nicht mehr die Nazizeit erlebt. Ich habe sie noch erlebt, als junger Kerl. Die Nazis haben das Christentum in Bausch und Bogen verworfen und sind aus der Kirche ausgetreten. Wisst ihr, wie sie sich genannt haben? Gottgläubig. Wenn ihr also sagt, ich will die Menschen überzeugen, dass es Gott gibt, habt ihr noch gar nicht viel getan.
Wir wollen die Menschen überzeugen, dass es kein anderes Heil gibt als in Jesus, im Gehorsam, im ganzen treuen Nachfolgen und in seinem Wort, das er uns sagt. Wenn du das so in der Bibel siehst, war es gerade so schön in dem Wort, das du, Johannes Klappbrot, gelesen hast: "Herr, wohin sollen wir denn gehen? Ich will keinen Schritt meines Lebens ohne Jesus gehen."
Du kannst doch die Ehewahl nicht ohne Jesus treffen, die Berufswahl nicht ohne Jesus. Auch die Entscheidungen, wie du dein Leben führen willst, gehören zu Jesus. Herr Jesus, du musst mich mit deinen Augen sehen, ich habe kein Werden, zeig es mir in deinem Wort. Ich brauche Brüder und Schwestern, die mir Rat geben, was dein Wille ist, denn das Leben ist nur so schön, wie es im Psalm steht, aus dem die Jahreslosung dieses Jahr entnommen ist.
Dort heißt es: "Dennoch bleibe ich stets bei dir." Das sagt ein Mensch in einer ganz schweren Lebenslage, der durch große Not gegangen ist. "Dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich bei deiner rechten Hand." Das bedeutet: Auch wenn Leib und Seele verschmachten, was schon eine Sache für sich ist, bist du doch alle Zeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Dann kommt die Losung: "Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Gottessohn." Hast du diese herrliche Verbindung mit Jesus Christus, deinem Heiland, der dich führt und in allen dunklen Stunden bei dir ist?
Was habe ich da erlebt! Oft bin ich bangen Herzens zu Schwerkranken gegangen und wusste nicht, was ich ihnen sagen soll. Und dann sagten sie: "Ach, ist das so herrlich, Jesus ist da und er hält mich." Wenn man dann das Wort Gottes sagt, antworten sie: "Das Allergrößte, es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, meine Gnade soll nicht von dir weichen." Geborgen in ihm, das ist so herrlich! Wie ein Karabiner, wenn du richtig festhängst.
Wir haben das bei Menschen am eindrücklichsten erlebt. Ja, wir hatten die größte Mannschaft in den letzten 15 Jahren in Jenschi, in der Mandschurei, wo noch nie das Evangelium gepredigt wurde. Dort gibt es eine Universität, an der 160 wiedergeborene Professoren aus der ganzen Welt sind: die Janbian University.
Das ist ein ganz tolles Joint Venture, das ein Koreaner gestartet hat. Die Doktor Siegerts aus Oeynhausen sind als Ruheständler noch hinausgegangen und haben mit einem wunderbaren Dienst viel bewirkt. Dort, unter den Chinesen, meistens koreanischen Chinesen, die 50 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt leben, erzählten sie mir, dass ein Flüchtling aus Nordkorea über die Grenze gekommen ist.
Obwohl die Grenze schwer bewacht ist, entkommen manche. Seine Frau und sein Kind sind in der großen Hungersnot Nordkoreas verhungert. Er kam an diese christliche Universität. Offiziell gibt es so etwas in China natürlich nicht, aber dort lernte er in der Mensa Christen kennen, die ihm von Jesus erzählten. Zum ersten Mal hörte er von Jesus.
Als ich dort war, sagten sie, der Flüchtling wolle morgen wieder über die Grenze zurück nach Nordkorea. Das ist ja ganz halsbrecherisch, weil die Grenze streng bewacht wird. Man kann da kaum fliehen, so feste sind die Grenzanlagen. Ihr wisst ja, wie das in kommunistischen Ländern ist.
Sie sagten, sie wollten noch eine kleine Feier machen und ihn segnen. Ich fragte ihn nochmal: "Hast du dir das wirklich überlegt? Die werden dich doch drüben erschießen, wenn du den Mund aufmachst und von Jesus redest." Er stand da, Tränen liefen ihm herunter, und er sagte: "Was ich von Jesus gehört habe, ist so groß, ich kann nicht schweigen. Das müssen meine Landsleute kennen."
Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Wisst ihr, was die Botschaft von Jesus ist? Schuft, wer das den anderen verschweigt. Stoßt euch nicht daran, dass manche den Kopf schütteln. Für uns ist das so groß, dass wir es weitersagen müssen. Wir können nicht darüber schweigen.
Im Internet gibt es schon einen schönen Film, zwei DVDs, die man sich bestellen kann: "Das Kreuz Christen in China". Das ist die zweite Folge, ganz toll. Dort reden viele Menschen, die 23 Jahre in kommunistischen Haftlagern waren. Einige dieser Leute kenne ich persönlich.
Das musst du dir mal anhören. Du kannst es dir im Schnelldurchlauf oder im Livestream anschauen: "Das Kreuz Christen in China". Sie sagen alle: "Ich habe in meinem Leben Jesus nie so erlebt wie in den dunkelsten Stunden, in den eiskalten Tagen unter dieser grässlichen Verfolgung des Maoismus, wo alles zerstört wurde."
Das Leben in Jesus haben, weil Jesus das Leben ist. Plötzlich öffnet sich die Ewigkeit, und die äußeren Dinge werden unwichtig. Man erlebt die große Freude, die einem geschenkt ist.
Ich habe das überall in den Elendsgebieten der Welt erlebt, in Bombay, in den Slums. Wenn dort die Regengüsse kommen und das Wasser steht, haben die Menschen nichts als ihre ganz schlichten Hütten, die sie selbst gebaut haben. Und dann trifft man sich zum Gottesdienst.
Ich habe mich immer beschämt, wenn sie ihre Opfergaben einlegen. Das kann doch nicht wahr sein, sie haben doch nichts, außer dem, was sie irgendwo als Almosen bekommen.
Dann frage ich sie: "Warum seid ihr Christen?" Sie sagen: "Im Hinduismus sind wir Outcast, wir haben keine Chance, wir sind null und nichts. Wir sind hinausgestoßen. Aber durch Jesus sind wir Gotteskinder."
Darum können sie dieses Evangelium von Jesus, das für uns die elenden 330 Millionen Outcast in Indien hinaustreibt, weitergeben. Die Brahmanen wollen nicht, dass man es ihnen verkündet, sie wollen Missionen verhindern.
Aber die Elendesten der Elenden, für die niemand da ist, die wissen es. Deshalb ist es so groß, dass wir wieder wissen, was die Welt dringend braucht: das Evangelium von Jesus.
Die weltweite Bewegung und die Bedeutung der Evangelisation
Fang du mal an. Mir geht es jedes Mal bei den Krankenbesuchen so. Und da geht man weiter. Ich erinnere mich noch an Kuba. Dort darf man ja keine Evangelisation machen. Die Gemeinden, die dort bestehen, haben ganz schlichte Räume und große Armut, aber lauter junge Leute.
Und die kommen deshalb. Wie läuft das denn? Dann sieht man schon morgens die Prediger mit der Mappe unterm Arm herumlaufen. Was machen die denn? Hausbesuche. Ja, lässt man die rein? Natürlich! Im Sozialismus haben die Leute keine Hoffnung mehr. Sozialismus ist der große Lug und Trug. Die Reichen werden immer reicher, und die Parteibonzen auch.
Wir besuchen die Kranken, und dann sagen die anderen Leute, die jungen Leute, dass sie die Botschaft von Jesus hören. Das ist in der ganzen Welt eine Bewegung. Ich behaupte, es hat in den zweitausend Jahren Kirchengeschichte eine solche Bewegung noch nie gegeben – zu Jesus hin. Außer in unseren westlichen Ländern, wo der Wohlstand regiert, da stirbt der Glaube ab.
Dort geht es nur noch um materielle Dinge: Was ist mit der Rente? Mit meiner Jobsuche? Wie kriege ich ein angenehmes Leben? Wo bekomme ich Wellness? Und wird alles noch besser? Aber überall in den Ländern der Dritten Welt, besonders dort, wo Christen verfolgt werden, ist das so stark. Und zwar geht es immer gegen den Namen Jesus.
Die Muslime haben nichts dagegen, das weißt du ja. Mit ihnen kann man gemeinsame Gottesdienste feiern, Kerzen anzünden, Psalmen vorlesen und Bibeltexte lesen. Aber wenn es um Jesus geht, ist die Hölle los. Da hört alles auf. Es gibt keinen Kompromiss mehr. An Jesus scheiden sich die Geister.
Damals war es genauso. Die Polizei sagte: Ihr dürft nicht mehr von Jesus reden, nicht mehr im Namen von Jesus. Und das Martyrium ist ein ganz wichtiges Zeichen dafür, dass die Botschaft von Jesus so wichtig ist. So war es in der kommunistischen Verfolgung in der Sowjetunion. So ist es heute in Laos, in Kambodscha, in Usbekistan und in all den Ländern, in Somalia und überall sonst.
In 34 Ländern der Welt erkennt man diese Sache. Überall geht es nur um den Namen Jesus. Und übrigens bei uns auch. Wenn du nicht bloß von Gott redest, sondern sagst: Ich gehöre Jesus, dann weißt du, welches Lächeln in deiner Schulklasse losgeht. Denn Jesus ist ein Programm, das mich von der Sünde erlöst, das mir die Ewigkeit sichert, Hilfe und Hoffnung gibt – eine Hoffnung, die bleibt.
Ohne Jesus hat die Welt keine Hoffnung.
Die Balance zwischen sozialem Engagement und geistlicher Verkündigung
In unseren Tagen ist es in christlichen Kreisen sehr umstritten, ob wir nicht mehr Soziales tun müssen. Das ist grundsätzlich gut und wichtig. Politische Aktionen sind notwendig, und ich habe nichts dagegen. Wir dürfen politische Aktionen machen. Mein Vater war Mitbegründer der größten deutschen Volkspartei nach dem Krieg. Er hat im Dritten Reich sein Amt verloren, war aber politisch engagiert.
Ich habe mir eines mitgegeben: Mein Vater hat das Berufsschulwesen in Baden-Württemberg aufgebaut und war stolz darauf, dass es zu den führenden in Deutschland gehörte. Ich habe gesagt, wenn du im kleinsten Dorf Deutschlands Prediger des Evangeliums sein darfst, ist das viel, viel größer als alle politischen Aktionen.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Christen wissen das gar nicht mehr. Wenn wir das Reich Gottes bauen wollen, habe ich doch gar nichts dagegen. Wir sind alle als Bürger engagiert, nehmen unser Wahlrecht ernst, mischen uns ein und reden über politische Fragen. Das ist wichtig. Wir beteiligen uns auch an Hilfsaktionen, spenden hier und dort. Der eine ist beim Roten Kreuz, der andere bei der Feuerwehr – alles toll. Aber das ersetzt nicht das Engagement für den Bau des Reiches Gottes.
Darum ist es so wichtig, dass wir den Namen Jesus und sein ganzes Programm der Erlösung weitergeben. Die Verlorenheit des Menschen ohne ihn, dass es keinen anderen Weg zum Heil gibt. Es gibt kein anderes Heil als in Jesus. Das gilt für alle Menschen, aller Nationen und aller Jahrhunderte.
Heute ist eine große Not vorhanden: Die beiden großen christlichen Kirchen haben eine Million hauptamtlicher Sozialarbeiter – sei es in Krankenhäusern, psychologischen Beratungsstellen, Kindergärten oder Diakonien. Aber wer von denen redet noch von Jesus? Es fehlen Evangelisten, Menschen, die noch von Jesus weitersagen. Das ist eine schreckliche Not, die kaum erkannt wird.
Kaum sagt man in der Evangelisation, wir müssen die Hälfte auch sozial geben, heißt es: Nein, ihr dürft sozial sein. Aber für mich war es ganz bewegend, als ich junger Mann war und mich für die Mission engagierte. Alle Leute in der Dritten Welt sagten: Traktoren bekommen wir von überall her, Saatgut auch – von Rotary, vom Roten Kreuz, von Entwicklungshilfe, von der Regierung und anderen. Aber niemand hilft uns bei unseren geistlichen Aufgaben, der Evangelisierung unserer Völker.
Die große Not sind die geistlichen Nöte heute in der Dritten Welt. Es gibt keine Stipendien für Bibelschüler. Wie sollen sie ihre Stipendien zahlen, wenn sie kein Einkommen haben? Wenn jemand sechzehn Stunden am Tag arbeitet und nur einen Dollar verdient, wie soll er ein Bibelschulstipendium bezahlen?
Deshalb ist es so wichtig, dass wir helfen, damit die Leute zur Bibelschule gehen können. Ein amerikanischer Pastor hat vielleicht eine Kurzbibelschule durchgemacht, aber er weiß nicht, was dort los ist. Er versteht die Bibel falsch. Wenn dann Zeugen Jehovas kommen, sind sie völlig durcheinander, weil sie keine Schulung haben.
Darum ist es so wichtig, die Studentenmission aufzubauen. Auch, dass Afrikaner selbst ihre Bücher drucken können – nicht, dass Deutsche und Amerikaner alles übersetzen. Das ist eine Mode. Man muss die einheimischen Christen stärken in ihrem missionarischen Dienst.
Ich erinnere mich noch an eine Fahrt auf dem Sierra-Leone-Fluss. Auf der Fähre war es voll, und ein Mann lief herum und verteilte Traktate. Ich fragte ihn, woher er das Geld für die Traktate hat, denn er hatte wenig Geld. Es trieb ihn die Leidenschaft, dass Menschen nicht verloren gehen.
Haben wir diese Leidenschaft auch? Die Welt braucht es, und wir müssen weitersagen. Jesus redet vom Heil der Welt. In meiner Gemeinde, wo ich vor dreißig Jahren war, gab es nebenan ein methodistisches Krankenhaus. Als erstes Sparmaßnahme wurde ein Krankenhausseelsorger abgeschafft, um Geld zu sparen.
Da waren Frauen und Männer in der Gemeinde, die sagten: Dann machen wir Besuche. Ich finde das toll. Man kann die sterbenden und schwer kranken Menschen nicht ohne den Trost Gottes lassen.
Bei uns ist es genauso: Die geistlich Notleidenden schreien zum Himmel – viele verzweifelte Menschen, die sich vor den Zug werfen, weil sie keine Hoffnung haben. So viele junge Leute nehmen sich das Leben, weil sie Jesus nicht kennen und nicht wissen, dass Jesus auch aus Schutt neues Leben machen kann.
Darum haben wir den wichtigen Auftrag, das weiterzusagen. In dieser geistlichen Not braucht die Welt Jesus ganz dringend. Es gibt kein anderes Heil – nicht im Geld, nicht in der Gesundheit, nicht im Wohlstand und auch nicht im Frieden, den wir heute seit Jahrzehnten haben.
Denn wir sind verloren ohne Jesus, haben keine Hoffnung und können uns nicht aus der Schuldverhaftung unseres Lebens befreien. Kein Mensch kann seine Nöte allein lösen, keiner kann sich selbst ändern oder sein böses Herz erneuern. Er braucht die Kraft des auferstandenen Christus und die Kraft seines Heiligen Geistes, der unser Leben verändert und erneuert.
Zeugnis eines Lebens für den Glauben
Ein guter Freund von mir war 30 Jahre im Missionsdienst und anschließend im deutschen Entwicklungsdienst tätig. Die letzten Jahre verbrachte er in Afghanistan. Willi Ehrentollermann, so hieß er, wurde von vielen als jemand beschrieben, der Netzwerke ohne Gleichen aufgebaut hat. Vor ein paar Jahren wurde er in Afghanistan ermordet.
Ich musste ihn beerdigen. Das war eine bewegende Erfahrung, denn viele Menschen aus der säkularen Welt kamen zusammen. Die Polizei sperrte den Bereich vor der Kirche ab, weil das ganze Dorf, Heimerdingen bei Stuttgart, zusammengekommen war. Willi Ehret war ein guter Freund, er kam aus unserer Gemeinde. Ich habe auch seine Bekehrung miterlebt, als er noch Student der Landwirtschaft war.
Er war einer der Letzten, die erkannt haben, dass die Landwirtschaft gestärkt werden muss. Die Entwicklungshilfe, wie sie damals betrieben wurde, hat er abgeschafft. Stattdessen setzte er sich dafür ein, die Kleinbauern zu stärken. Er baute Genossenschaften auf, auch für die Frauen in Afghanistan. Diese Frauen, die noch beim Nachrufen sind, haben von der Regierung gehört, wie großartig seine Arbeit war.
Es war ein Schock, denn schon in den Fünfzigerjahren war er ein junger Mann voller Hoffnung, der in Malawi viel bewirkt hat. Bei der Beerdigung sangen wir: "In dir ist Freude in allem Leide. Wenn wir dich haben, kann uns nichts schaden, Teufel, Welt oder Tod. Du kannst alles, auch wenn dir auch heißen mag die Not."
Wisst ihr, wir sind unsagbar reich. Es gibt nichts, was uns die Freude an Jesus nehmen kann, auch wenn der Schmerz groß ist. Wenn die Tür zum Himmel aufgestoßen ist, dann ist das klar bei dir. Hast du das festgemacht? Bist du gewiss? Sonst gehe ich heute Abend nicht aus dieser Halle, wenn du nicht weißt, ob du nach dem Tod in den Himmel kommst. Das musst du wissen. Sonst ist es furchtbar, noch eine Stunde weiterzuleben ohne diese Gewissheit.
Jesus gibt uns absolute Gewissheit, dass uns nichts aus seiner Hand reißen kann. Das muss man festmachen. Es ist die größte Beförderung, die wir haben können. Für den, der abgerufen wird – ich weiß nicht, wann das bei mir sein wird – ist es das Größte, in die Vollendung zu gehen, ins neue Leben. Ohne Leid, ohne Not, ohne Schwachheit, ohne Sünde. Ach, was sind wir reich!
Das müssen wir den Menschen weiter sagen: Hast du Gewissheit? Absolute Gewissheit? Das muss man für sein ganzes Leben haben.
Die Macht des Wirkens im Namen Jesu
Noch ein letztes: In welcher Macht wirken wir? Diese Frage stellten die Leute, als dieses Wunder geschah. Sie interessierte, in welcher Macht wir das getan hatten. Sie wunderten sich darüber.
Es heißt, sie wussten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren. Diese hatten nicht einmal die Bibelschule besucht. Die Apostel waren ja bloß Handwerker und Fischer. Im Griechischen steht das Wort „Laien“. Das ist auch so ein abwertendes Wort, aber das ist gar nicht wichtig.
Ich freue mich, dass ihr an der Bibelschule seid und euch gründlich im Wort Gottes vorbereiten könnt. Ihr könnt gar nicht genug tun. Ihr müsst in Jesus das ganze Wort Gottes aufsaugen – für euer ganzes Leben.
Aber wichtig ist: In welcher Macht wirkst du? In deiner eigenen Kraft verpufft alles schnell. Das Herrliche ist, dass Jesus diese schwachen Apostel als seine Boten gebraucht hat. In welcher Macht? Dass er gewirkt hat, der Herr und König Jesus, der in ihnen regiert hat. Das ist so groß.
Auch dann, wenn die Feinde aufmarschierten und alles verhindern wollten, wenn der Druck anfing. Ich möchte das mal ganz klar sagen: Ich war viel befasst in den schweren Jahren des Kommunismus als Leiter von Licht im Osten. Ich habe ein Buch geschrieben: Christen unter Hammer und Sichel, und viele Dokumentationen gemacht.
Wir haben viel getan für die verfolgten Christen, die viele Jahre im Straflager waren – auch in China, mit koreanischen Christen, in Laos, Kambodscha und Usbekistan. Ich habe nie, nie einen Christen getroffen, der gesagt hat: „Ich möchte Freiheit haben.“ Nie. Ich habe nie einen getroffen, der gesagt hat: „Holt mich hier raus.“
Nie. Das bewegt die Leute nicht. Sie haben immer nur gesagt: „Betet für uns, dass wir dem Herrn treu bleiben und mutig seine Zeugen sind, allem Widerspruch zum Trotz.“
Ich habe heute Morgen Philipp Spitta erwähnt. Es gilt ein freies Ständnis – in dieser unserer Zeit ein offenes Bekenntnis. Bei allem Widerstreit, trotz aller Feinde, trotz allem Heidentum. Wir müssen den Namen Jesus in unserer Welt verkünden.
Und wo wir weitersagen und da, wo wir in den Gemeinden sind, müssen wir das hinaustragen in die Welt.
Mut und Treue im Zeugnis für Jesus
Mich verbindet ja mit Lemko noch etwas, das will ich heute nicht verschweigen. Die Leute vom CVM, zu denen ich am Anfang eine Verbindung hatte, haben mich vor vielen Jahren einmal genötigt, an einem Samstag in der Fußgängerzone Straßenversammlungen zu halten.
Also, ich kann sagen, ich will heute noch sterben. Wir haben das in Stuttgart auch gemacht, in der Königstraße. Aber meine Frau kam dann mit 50 jungen Leuten im Jugendchor und hat ein Klavier mitgenommen – und dann war was los. Die jungen Leute, das sah ich, das ist mit der Botschaft allein so toll, wie man in der Gemeinschaft das Mangelnde sieht. Es war jämmerlich. Doyle Klasen ist aus Liebe sogar noch eine halbe Stunde dazugestanden und hat einigermaßen diesen trüben Betrieb da gemacht.
Ich weiß, wie schwierig es manchmal ist, aber ich weiß auch, dass, was für den Herrn getan wird, nie vergebens ist. Und wir wollen den Mut haben zu sagen: Herr Jesus, wir wollen uns auch dort gerne für dich verspotten lassen, wo du den Spott der Welt getragen hast. Sei du ein mutiger Jesuszeuge und trage das weiter.
So schön bei diesem Plakat gewesen, nehmen wir wirklich mit, mit dem Karabiner: Klick dich ganz fest ein! Jesus hat das schöne Wort gesagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Haduch! Man kann doch Auto fahren, in Urlaub gehen und sich die Haare schneiden lassen ohne Jesus. Aber Jesus nennt Taten, Tun, etwas Bleibendes, Tun, das ist das Wichtigste – die Taten, die für das Reich Gottes wichtig sind.
Und dazu will dich Jesus senden. Ich will dich heute Abend einfach aufrufen, das wieder festzumachen: Sag, Herr, ich lasse mich von dir wieder gebrauchen. Nichts Eigenes soll dazwischen sein, gebrauche mich! Wie war es beim Paulus so schön, als er berufen wurde? Werkzeug soll er sein. Einen Hammer muss man in die Hand nehmen, wenn der Herr unser Leben benutzt und etwas daraus macht für ihn – das ist ganz herrlich.
Er gebraucht uns und will uns gebrauchen zum Dienst, denn die Welt braucht Jesusleute. Es ist ganz ungeheuer, was aus dem schwachen Dienst einzelner Leute geworden ist. Ich habe heute Morgen von Ludwig Krapf erzählt, der mit 30 Jahren einen Ehrendoktor der Universität Tübingen bekommen hat, weil er ein großer Sprachforscher war, aber auch so für das Reich Gottes gewirkt hat. Wahnsinnig hat er die ganze Missionsarbeit vorbereitet und die ganze Geschichte der schwachen Leute geprägt.
Der große Missionar David Livingstone wollte nie nach Afrika, er wollte nach China. Aber China war versperrt, weil damals der Opiumkrieg war, und er konnte nicht ausreisen. Sei nicht erschrocken, wenn es dir so geht wie mir, dass man plötzlich vor verschlossenen Türen steht. Oder wie bei Johannes Klapproth – der Herr weiß warum. Gott hat den David Livingstone in Afrika gebraucht. Gab es einen größeren Missionar als diesen David Livingstone, der alles aufgegeben hat, seine Familie geopfert hat im Kampf gegen die Sklaverei, für die Menschen Afrikas, für die Ausbreitung des Evangeliums? Er hat einen Leitsatz gesagt: „Ohne Jesus will ich nirgendwo hingehen, aber mit Jesus überall hin.“
Mach ihn zum Herrn deines Lebens. Wir wollen beten: Herr, vielen Dank, dass du uns erwählt hast, dass du uns gerufen hast und dass du mit solchen schwachen Leuten arbeitest wie mit uns sündigen Menschen. Aber du reinigst uns und du heiligst uns.
Wir möchten dich um Führung bitten, um Leitung für jeden von uns. Leite uns auch mit unserem Zeugnis, dass wir das richtige Wort sagen, den richtigen Platz in Liebe und Geduld haben. Dann bitten wir dich, dass Frucht entsteht. Wir tragen so viel Leid um viele junge Menschen, die ohne dich leben, aber auch viele alte Menschen in der Familie und in der Bekanntschaft.
Wir erschrecken, weil wir wissen, dass Menschen ewig verloren gehen können. Herr, erbarme dich doch und gebrauche uns, dass Menschen gerettet werden, wo auch immer. Und wirke du viel Frucht! Amen.
