Beginn einer scheinbar hoffnungslosen Missionsreise
Apostelgeschichte 13,47: Da erkannte Paulus: "So hat uns der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil bis an die Enden der Erde bringst."
Als die Heiden das hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn. Alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, wurden gläubig. Das Wort des Herrn breitete sich in der ganzen Gegend aus.
Armseliger und kümmerlicher hat wahrscheinlich noch nie eine Missionsunternehmung begonnen. Es war richtig mickrig: Zwei Männer in einem Alter, in dem man sie bei uns in den Vorruhestand schickt, wanderten den Kestrosfluss hinauf über den schneebedeckten Taurus.
Dabei war ein junger Wilder, der Jesus dienen wollte: Johannes Markus. Er erkannte sofort glasklar, dass das Unternehmen zum Misserfolg verurteilt war. Mit den beiden alten Herren konnte man das Reich Gottes nicht bauen.
Wahrscheinlich war er auch noch beunruhigt, weil in dem Quartier, in dem sie logierten, viele erschütternde Berichte über das Räuberunwesen kursierten und es sehr gefährlich war.
Paulus hat es ja erzählt: "Ich bin viel gereist, ich war in großer Gefahr unter Räubern, in Durst und Kälte, in Fasten und Blöße." Das war wahrscheinlich auf diesem schweren Weg über das Gebirge.
So stieg Johannes Markus aus, wurde später Evangelist des Markus-Evangeliums und kehrte heim zu seiner Mutter Maria nach Jerusalem. Die beiden Männer zogen allein weiter und kamen nach Antiochien in Pisidien.
Die bescheidene Ausrüstung und der Durchbruch des Evangeliums
Was haben sie eigentlich? Nichts. Keine Musikgruppe, nichts Imponierendes, kein Kirchengebäude, keinen Dom, keine Kathedrale. Zwei Männer, die auf der Straße stehen können, die in die jüdische Synagoge gehen und dort das Wort Gottes auslegen – mehr nicht.
Diese erste Missionsunternehmung wurde von Gott so bestätigt, dass es eine Riesenrevolution gab. Das können ja nur Bibelkenner einmal im Neuen Testament studieren, was in diesen wenigen Jahren, in denen Paulus und Barnabas in Kleinasien wirkten, geschah. Unzählige Gemeinden wurden dort durch den schlichten Dienst dieser beiden Männer gegründet.
Das interessiert uns heute. Darüber diskutieren wir doch: Wie gibt es Gemeindewachstum? Wie muss man das anpacken, und mit welcher Methode? Was war das Geheimnis dieser beiden Männer, dass das Evangelium in Kleinasien einen solchen Siegeslauf hatte?
Sie hatten nichts Kümmerliches, nichts Imponierendes, überhaupt nichts, womit man einer gottlosen Welt Eindruck machen kann – gar nichts. Deshalb möchte ich zuerst fragen: Was ist die durchschlagende Kraft der Mission?
Die wahre Kraft der Mission: Liebe und Zeugnis
In allen Zeitungen und in allen Fernsehnachrichten wird derzeit darüber berichtet, dass einige Mitchristen in Afghanistan unter dem Taliban-Regime für das Christentum missionieren wollten. Ich weiß nicht, was sich die Fernsehsprecher unter dem Wort „Missionierung“ vorstellen. Manche denken, dass dabei Menschen kommen, die eine Art Seelenmassage ausüben oder Druck, Machtmittel oder Geldversprechungen einsetzen. Kein Wort davon ist wahr.
In Afghanistan konnte man noch nie frei das Evangelium predigen. Es ist ein Land, in dem es öffentlich noch keine christliche Gemeinde gibt. Es gehört zu den allerletzten Ländern dieser Erde, in denen das so ist.
Drei Mitarbeiter unserer Mission, in der ich mitarbeite, wurden vor einer Woche ausgewiesen. Wir konnten nur kurz am Telefon mit ihnen sprechen. Sie sind gebrochen. Wir haben ihnen ungeheuer viel geholfen, medizinisch und im Flüchtlingselend. Die Bevölkerung Afghanistans ist allein gelassen, und der ganze Hass trifft sie.
Warum haben die Taliban eigentlich so große Angst vor diesem schwachen Boden? Ob die Menschen in der Landwirtschaft arbeiten, in der Medizin tätig sind oder Häuser für obdachlose Flüchtlinge bauen – was ist das eigentlich, Missionierung? Was ist die durchschlagende Kraft der Mission? Welches Machtmittel haben sie?
Biblische Missionsarbeit hat nie weltliche Druckmittel gebraucht, niemals, am allerwenigsten in den Ländern des Islam. Sondern Liebe wurde weitergegeben – Liebe, die Liebe Jesu. Was denn sonst?
Am besten sieht man das bei Paulus und Barnabas. Dort gab es großen Widerstand in Antiochien: Widerspruch, Feindschaft, Hass. Was haben die beiden getan? Sobald Paulus und Barnabas nur ein wenig von dem gesprochen haben, was sie erfüllt hat, brach der Hass los – wegen des Jesusnamens.
In muslimischen Ländern kann man gar nicht leben, ohne dass man gefragt wird: Warum beten Sie nicht mit am Freitag? Warum legen Sie sich nicht bei den Gebetszeiten auf den Boden? Warum machen Sie nicht am Ramadan mit? Und irgendwann werden sie sagen: In meinem Leben habe ich Jesus gefunden.
Zeugnis in der Verfolgung und die Kraft des Glaubens
Es ist für mich immer eindrücklich, wenn man in der dritten Welt Christen trifft und hört, dass jemand aus dem Buddhismus oder aus dem Islam kommt. Man fragt sie dann: Vergesst das nie – Christen von der Myanmar Inlandmission berichten, dass Myanmar ein kommunistisches Land ist, in dem bis heute ein hartes Regime herrscht und wo das Evangelium nicht frei verkündet werden kann.
Dann erzählen die Männer: „Wir waren alle buddhistische Mönche.“ Man fragt weiter: „Was hat euch denn gezogen? Was war es, dass ihr aus der großen Weisheit des Buddhismus ausgebrochen seid?“ Und sie antworten immer gleich: „Das wisst ihr doch. Als wir Jesus kennenlernten, das war’s. Seine Liebe, wie er für mich am Kreuz starb, wie mir das jemand bezeugt hat, wie ich seine Kraft erkannt habe, dass er lebt und auferstanden ist – das hat mein Leben revolutioniert.“
Noch nie in der ganzen Geschichte der Christenheit sind so viele Muslime Jesus nachgefolgt wie in diesen Tagen. Ganz besonders in Indonesien, wo bis zu 700 Kirchen abgebrannt wurden. Immer ist es das Zeugnis von Jesus durch die Gemeinde, das unter viel Widerstand steht.
In einem muslimischen Land, in dem es statistisch überhaupt keine Christen gibt, hat mich ein Freund zu einer Bibelgruppe mitgenommen. Dort saßen diese Männer. Wenn das bekannt würde, würden sie alle den Tod erwarten. Dennoch haben sie die Hand geschüttelt, mit strahlenden Gesichtern, und gesagt: „Ja, wir gehören Jesus.“
Man fragt: „Was habt ihr denn in drei Stunden Bibelarbeit gemacht?“ Sie antworten: „Wir haben studiert, wie in der Apostelgeschichte der Glaube an Jesus immer mit Verfolgung zusammenhängt. Darauf haben wir uns vorbereitet.“
Ja, wissen wir das noch? Zeugnis für Jesus heißt Widerspruch, Feindschaft. Man kann schon in der Kirchengemeinde anfangen, in der man lebt. Dort wollte doch auch der Apostel Paulus nichts anderes wissen als Jesus Christus, den Gekreuzigten.
„Ich will immer mehr ihn erkennen und die Kraft seiner Auferstehung“, so sagt er es doch in seinem Brief (Philipper 3,10).
Die Kraft des Wortes Gottes als Fundament der Mission
Das sollte die Mitte meines Dienstes sein: Die durchschlagende Kraft der Mission ist nicht, dass irgendwelche Menschen irgendetwas Imponierendes bringen, sondern unser Zeugnis von Jesus.
Wenn es echt ist, wenn es aus dem Leben kommt und wenn es überzeugend ist – so wie wir es ursprünglich erlebt haben –, dann wirkt es.
Der Widerspruch ist dabei, wie Zinsen auf einmal gesagt hat, wie ein Wirtshausschild im „Krug zum kühlen Kranz“ oder was auch immer daran steht. Außenwirtschaftlich ist es ein Zeichen. Bei Christen ist es ein Kennzeichen, dass man schlecht über sie redet – um Jesu willen. Denn sie sind in die Nachfolge Jesu hineingezogen, darum haben sie Anteil am Widerspruch.
Diese große Feindschaft entlud sich auch in Antiochien, zuletzt in der Vertreibung und der Ausweisung aus der Stadt. Zunächst gab es ein Predigtverbot in der Synagoge. Es ist eigentlich schlimm, dass sogar in der frommen Gemeinde beamtete Kirchenführer das Messiaszeugnis nicht hören wollen.
In der toleranten Welt, in der man so viel Schmutz und Dreck erträgt, beginnt der Widerspruch gegen das Jesuszeugnis.
Das ist für uns jetzt wichtig, wenn wir heute hier zum Missionsfest zusammenkommen: Wir sollen nicht nur als Zuschauer und Zuhörer dabei sein, die beobachten, was andere Akteure treiben. Jeder Christ ist in seiner Funktion, wo er auch immer steht, einer, der weiter sagen muss von der großen Freude und dem neuen Leben, das er in Jesus gefunden hat.
Haben sie es überhaupt gefunden? Dann müssen sie doch davon reden – bei ihren Besuchen, mit den Menschen, mit denen sie zusammenkommen.
Der Auftrag, Licht für die Welt zu sein
Paulus sagt in diesem Augenblick, als der große Widerstand und der Hass kommen, und nimmt das alte Prophetenwort aus Jesaja 49 vom Gottesknecht: Er ist zum Licht der Weltvölker gesetzt, und er soll das Heil tragen bis an die Enden der Erde. Viele Christen haben nie begriffen, dass das zu unserem Christsein unauflösbar dazugehört.
Wer Jesus entdeckt hat, weiß, dass Jesus das einzige Licht ist. Es gibt kein Licht, das Menschen erleuchtet, verwandelt und verändert, und dass das alle Weltvölker angeht. An der nordkoreanischen Grenze traf ich einen etwa 34-jährigen Mann, der wenige Monate vorher als Hungerflüchtling aus Nordkorea kam. Seine Frau und sein Kind waren verhungert, und er hat dort bei den Hausgemeinden Unterschlupf gefunden und wurde Christ.
Jetzt waren wir zusammen mit einigen Christen dieser Hausgemeinden, und sie sagten: „Morgen geht er wieder zurück nach Nordkorea.“ Und er sagt: „Was willst du drüben tun? Es ist ja schon gefährlich, diese stark bewachte Grenze zu überqueren.“ Er antwortet: „Ich will ein Evangelist von Jesus sein.“ Sie sagen: „Du bist dir bewusst, dieses Jahr wurden schon viele erschossen, die heimliche Versammlungen geleitet haben.“ Er sagt: „Das spielt für mich keine Rolle. Was ich hier gehört habe, das muss mein Volk wissen.“ Haben wir diesen Eifer? Leben wir so?
Und dann vergesst die nicht, die um Jesu Willen bedrängt sind. Wir, die äußerlich so viele Möglichkeiten der Freiheit haben, vergesst das doch nicht. Es ist interessant, dass bei Paulus und Barnabas im Augenblick der Verfolgung für sie ganz klar war – der Vertreibung, des Widerspruchs und des Hasses – dass sie überhaupt nicht einmal überlegten: Haben wir etwas falsch gemacht? So hätte ich vielleicht reagieren sollen, hätte ich eine andere Methode wählen sollen. Ich würde immer denken: Vielleicht bin ich mit der Tür ins Haus gefallen, ich hätte mich besser anschleichen sollen, oder ich hätte es ein bisschen sympathischer machen und nicht so grimmig aussehen oder irgendwie netter sagen können.
Ich will von Jesus reden, weil er das Licht der Welt ist, weil er das Heil für die Weltvölker bedeutet. Es gibt keine Hoffnung und kein Leben außerhalb von Jesus. Was ist der unaufgebbare Auftrag der Mission? Wir fragen zuerst nach der durchschlagenden Kraft: Was ist das Jesuszeugnis? Was ist der unaufgebbare Auftrag der Mission?
In diesem Abschnitt und ein paar Versen darüber hinaus, die ich gelesen habe, kommt dreimal das Wort „des Herrn“ vor. Das ist wichtig, dass wir uns heute wieder daran erinnern, in einer Zeit, in der bei uns Verunsicherung stattgefunden hat. Was bedeutet die Bibel für uns? Auch eine Frage, wie in unseren Diensten hier die Bibel wirklich im Mittelpunkt steht. Ich war in manchen Bibelkreisen, wo ein großer Teil nicht mal eine Bibel dabei hatte. Wie arbeiten wir im Wort Gottes?
Es ist interessant, dass die Missionsarbeit des Paulus sofort dahin führt, dass die Menschen das Wort Gottes preisen. Sie bleiben nicht am Prediger stehen, sie sind fasziniert, begeistert von dem, was da in der Schrift steht, und sie finden auf einmal dieses Wort der Schrift. Das ist die Lebenskraft, das ist das, wovon wir getragen werden. Sie sind ganz erfüllt von dem Wort der Schrift.
Es ist ja an der Mission immer wichtig, dass wir viele Dienste tun. Mission kann nicht an den Nöten der Leute, an den Hungernden oder an den Kranken vorbeigehen. Das gehört ganz selbstverständlich dazu. Aber das Herz unserer Missionsarbeit liegt darin, dass wir Menschen im Wort Gottes unterweisen. Das Wort Gottes ist das einzige Fundament unseres Glaubens, nicht das Sehen, auch nicht die Erfahrungen, auch nicht die Gefühle.
Es kann in Ihrem Glauben oft so sein, dass Sie gar keine romantischen Siegesgefühle haben, sondern dass Sie sehr niedergedrückt sind. So wird es ja auch sein in den schweren Krankheitszeiten. Aber dann ruft Ihnen einer das Wort Gottes zu, und Sie können plötzlich wieder glauben. Warum? Weil Gott sich an sein Wort gebunden hat, weil Gott sich offenbar durch sein Wort zeigt. Und das ganze Wort Gottes ist Christus selbst. In seinem Wort ist uns Christus nah.
Der Apostel Paulus sagt auch immer wieder, dass alles, was gut durch den Heiligen Geist wirkt, ans Wort gebunden ist. Nehmt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Der Heilige Geist arbeitet immer durch das Wort Gottes. Wenn er nicht durch das Wort Gottes arbeitet, gibt es immer ganz verrückte Dinge. Da müssen wir aufpassen.
Durch das Wort Gottes ist noch nie jemand zur Neugeburt gekommen. Außer durch die Wiedergeburt im Wort hat niemand das neue Leben mit Christus empfangen, als aus dem Wort heraus. Ich möchte Sie bitten, dass Sie Ihre Missionsarbeit, auch Ihre Evangelisation, an das Wort binden. Natürlich ist es immer wichtig, wie wir ein Erscheinungsbild geben. Wir wollen alle flott aussehen, es muss modern sein. Aber es muss im Wort gründen, es muss das Wort da sein, es muss Raum sein, dass das Wort über Menschen siegen kann und uns überführen kann zum Glauben.
Und das ist dort geschehen, dass die Gemeinde das Wort des Herrn preist, und sie wurden gläubig an das Wort. Das Wort breitete sich aus, das Wort hat eine Kraft. Eine ganz große Kraft, über alle antichristlichen Mächte zu siegen. Das Wort ist stark und mächtig, es dringt durch, es trifft ins Gewissen. Wir brauchen das Wort Gottes gar nicht puppig machen, wir brauchen es nicht aufpäppeln. Das Wort Gottes hat in sich diese ganz große Kraft.
Wo zwei oder drei versammelt sind im Namen Jesu, ist es wortwirksam. Zu den großen Dingen unserer Zeit gehört ja auch, vom Siegeslauf des Evangeliums in den Missionsberichten zu hören. Obwohl wir immer wieder unsere Missionare auch bitten sollen: Sie brauchen uns nicht irgendetwas vorzutäuschen, und sie müssen auch keine Erfolgserlebnisse machen. Deshalb ist es ja so befreiend: Paulus und Barnabas konnten auch nicht viel erzählen, aber als dann die Ernte kam, da war doch was los.
Viele der Missionare sehen ja nie die große Ernte. Es lohnt sich, wenn man einmal in die Geschichte der Mission hineinkommt, dass überall das Gleiche war: der ganz kümmerliche Anfang, kaum beachtet von den anderen, natürlich auch von der Christenheit kaum beachtet. Mission war immer eine Sache von kleinen freien Gruppen. Das kann nicht funktionieren, wenn man alle mitnehmen will. Ein paar Entschlossene machen das.
Aber wir wissen, dass es draußen auch oft verzagte Leute sind, aber wenn sie draußen sind, erleben sie plötzlich den Durchbruch. Wenn man sich das noch einmal in den Zahlen vorstellt: Als Mao in China seine große Kulturrevolution machte, da sind ja viele dieser verborgenen Gemeinden noch mal auf ein Vierzigstel zusammengeschmolzen. Es waren vorher nicht viele in China, die zum Glauben waren, die sie öffentlich bekannten.
Und heute sind die offiziellen Zahlen, die der chinesische Staat angibt, zwischen 15 und 25 Millionen allein bei der Dreieinigkeit-Kirche, bei der staatlich registrierten, ohne die Untergrundhausgemeinden. Wie ist das Wachstum passiert seit der Kulturrevolution von Mao, wo doch die Pimen alle verbrannt wurden? Die chinesischen Gemeinden sind verstritten, wie christliche Gemeinden immer sind. Es sind komplizierte, enge Gemeinden mit allen Schwächen. Sie hatten das Wort Gottes.
Sie lesen die Bibel, das ist das Geheimnis für Gemeindewachstum. Und Sie können Gemeindewachstum auf alle anderen Weisen probieren, aber wenn nicht die Mitte, die Bibelstunde, das Herzstück der Jugendarbeit ist, wird es kein Wachstum im Sinne Jesu geben.
Der Siegeslauf des Evangeliums ist noch wunderbarer in Nepal. Vor 50 Jahren gab es keinen Christen im hinduistischen Königreich Nepal. Mission war nie erlaubt, Hunderte von Pastoren waren im Gefängnis, und heute gibt es prozentual mehr Evangelikale in Nepal als in Deutschland. Siegeslauf des Evangeliums!
Die Not bei uns ist, dass wir nicht mit dem Wort Gottes so leben, weil Jesus sich in seinem Wort offenbart. Und noch ein Letztes: Was ist die bleibende Frucht? Ich wollte also von der durchschlagenden Kraft und vom unaufgebbaren Auftrag reden. Was ist die bleibende Frucht der Mission?
Man hat Paulus und Barnabas vertrieben aus Antiochien, sie mussten weichen. Es gab dort auch nachher die schwere Steinigung von Paulus in Lystra. Wie war das schwer? Ich denke noch an diese vielen christlichen Helfer, die jetzt aus Afghanistan ausgewiesen sind. Eine unserer Mitarbeiterinnen im Bürgerkrieg sagte einmal, das sei das Allerschwerste, wenn man vom Flugzeug nach unten die Leute sieht, und die muss man zurücklassen.
Eine unserer Mitarbeiterinnen im Südsudan, deren ganzes Dorf abgebrannt wurde und die Mitarbeiterin erschossen wurde von Rebellen, ist monatelang nicht von Nairobi weggekommen. Sie musste immer wieder hochfliegen und sagen: „Ich muss doch für die Leute da sein, ich kann doch jetzt nicht heim.“ Wie war es dem Paulus und dem Barnabas wohl zumut, als sie diese jungen Christen, die gerade die ersten Schritte mit Jesus gehen, zurücklassen mussten?
Keine Gefühle sind nötig, sie sind in der Hand Jesu geborgen. Sie haben für die Leute gebetet, die zurückblieben. Danach heißt es: „Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist.“ Jesus wohnte in ihrem Leben, und sie hatten keine Angst vor den antichristlichen Angriffen ihrer Stadt. Sie lebten fröhlich ihren Glauben, ganz wunderbar, ganz getrost, ohne jede Angst.
Ich habe auch die Hoffnung, dass Jesus das wahr macht, dass er das Wort in den Mund legt, wenn sie sich verantworten müssen. Aber dass jetzt keine Hysterie bei uns ausbricht, sondern dass wir fröhlich sagen: Jetzt wissen wir, wo wir das Evangelium bezeugen müssen, bei unseren Nachbarn, die alle Jesus nicht kennen. Auch wenn sie im muslimischen Hintergrund fröhlich wollen, was tun?
Da heißt es auch so schön: So viele wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Jesus weiß, wenn er zieht, die der Vater gerufen hat. Manche meinen, dann müssen wir inaktiv sein. Nein, dann erst recht, wenn der Vater das bestimmt hat. Die Zahl derer, die selig werden sollen, jetzt hat unsere Missionsarbeit Sinn.
Bleibende Frucht ist, dass sich eine Jesusgemeinde sammelt. Paulus hat sich nie lange aufgehalten mit Organisieren. Er hat auch gar keine bestimmten Methoden vertreten. Es gibt eine große Vielfalt in allen äußeren Dingen, wie man Gemeinde baut. Aber das war wichtig, dass Jesus durch seinen Geist im Leben dieser Menschen wirken konnte. Und das geschah auch dort ganz wunderbar, dieses große Wirken.
Es gibt zu diesen Ländern, die in diesen Tagen die große antichristliche Feindschaft spüren, auch Laos. In Laos sind alle Christengemeinden geschlossen worden. Ich traf einen Missionsarbeiter, der dort wirken kann, und er erzählte, wie wunderbar die Jesusgemeinde lebt in Laos, obwohl alle offiziellen Kirchen verschlossen sind. In der Freude an Jesus und im Heiligen Geist.
Jetzt ist bloß die Sorge: Haben wir das? Lebt Christus bei uns? Ist das Wort so bei uns lebendig? Tragen wir das so weiter? Und kann das bei uns geschehen, dass sie gerettet werden, die Jesus zu sich zieht? Wir wollen treu in seinem Dienste stehen.
Der Siegeslauf des Evangeliums geht durch die Welt. Nur in Europa und in Deutschland ist es so schrecklich dunkel und finster, und die Gottlosigkeit marschiert so vorwärts. Zwei Männer im Vorruhestandsalter – toll, wenn der Johannes Markus noch dabei gewesen wäre – haben eine Revolution ausgelöst. Das wollte ich Ihnen sagen: Seien Sie Jesu Zeuge!
Paulus hat erkannt: Wenn Jesus berufen ist, Licht der Heiden zu sein, dann bin ich berufen, das Licht der Heiden zu sein, und dann kann ich in meiner Schwäche Zeugnis für Jesus geben.
Lasst uns beten: Herr, wir wollen dir danken, dass du deine Gemeinde sammelst und dass du stärker bist als aller Druck und alle Feindschaft gegen deinen Namen. Wir bitten dich für deine bedrängte Gemeinde, auch die, die Rechenschaft geben müssen und die bedroht sind in ihrem Leben, auch die Christen in Indonesien in der Verfolgung. Gib ihnen diesen Freimut, dass sie ohne Erschrecken und ohne Furcht dich bekennen, so dankbar und überwältigt, wie du dich uns offenbarst.
Und, Herr, lass das auch bei uns wieder geschehen: Erweckung, neuer Aufbruch und Siegeslauf deines Evangeliums. Danke, dass du uns rufst und sendest. Amen.
Der unaufgebbare Auftrag der Mission
Was ist der unaufgebbare Auftrag der Mission? Wir fragen zuerst nach der durchschlagenden Kraft: Was ist das Zeugnis von Jesus? Was ist der unaufgebbare Auftrag der Mission?
In diesem Abschnitt und in einigen weiteren Versen, die ich noch nicht vorgelesen habe, kommt das Wort des Herrn dreimal vor. Das ist wichtig, damit wir uns heute wieder daran erinnern – besonders in einer Zeit, in der bei uns Verunsicherung entstanden ist.
Was bedeutet die Bibel für uns? Auch diese Frage stellt sich, gerade in unseren Diensten, in denen die Bibel wirklich im Mittelpunkt stehen sollte. Ich war in manchen Bibelkreisen, in denen ein großer Teil der Teilnehmer nicht einmal eine Bibel dabei hatte.
Wie arbeiten wir mit dem Wort Gottes? Es ist interessant, dass die Missionsarbeit des Paulus sofort dazu führt, dass die Menschen das Wort Gottes preisen. Sie bleiben nicht beim Prediger stehen, sondern sind fasziniert und begeistert von dem, was in der Schrift steht. Sie finden auf einmal dieses Wort der Schrift.
Das ist die Lebenskraft. Das ist das, wovon wir getragen werden. Davon sind sie ganz erfüllt: vom Wort der Schrift.
Die zentrale Rolle des Wortes Gottes in der Mission
Es ist in der Mission immer wichtig, viele Dienste zu tun. Mission kann nicht an den Nöten der Menschen, an den Hungernden oder an den Kranken vorbeigehen – das gehört ganz selbstverständlich dazu.
Doch das Herz unserer Missionsarbeit liegt darin, Menschen im Wort Gottes zu unterweisen. Das Wort Gottes ist das einzige Fundament unseres Glaubens – nicht das Sehen, auch nicht die Erfahrungen oder Gefühle. Oft ist es im Glauben so, dass man keine romantischen Siegesgefühle hat, sondern sich niedergedrückt fühlt. So ist es auch in schweren Krankheitszeiten. Doch dann ruft einem jemand das Wort Gottes zu, und man kann plötzlich wieder glauben.
Warum? Weil Gott sich an sein Wort gebunden hat, weil Gott sich durch sein Wort offenbart hat. Das ganze Wort Gottes ist Christus selbst. In seinem Wort ist uns Christus nah. Der Apostel Paulus sagt immer wieder, dass alles, was gut durch den Heiligen Geist wirkt, ans Wort gebunden ist: „Nehmt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ Der Heilige Geist arbeitet immer durch das Wort Gottes. Wenn er nicht durch das Wort Gottes arbeitet, entstehen oft verrückte Dinge, auf die wir achten müssen.
Durch das Wort Gottes ist noch nie jemand zur Neugeburt gekommen. Außer durch die Wiedergeburt im Wort hat niemand das neue Leben mit Christus empfangen. Ich möchte Sie bitten, Ihre Missionsarbeit, auch Ihre Evangelisation, an das Wort zu binden. Natürlich ist es wichtig, wie wir uns präsentieren. Wir wollen alle gepflegt und modern aussehen, aber es muss im Wort gründen. Es muss Raum geben, dass das Wort Menschen siegen und zum Glauben überführen kann.
So geschah es auch, dass die Gemeinde das Wort des Herrn pries und gläubig an das Wort wurde. Das Wort breitete sich aus und hat eine große Kraft – eine Kraft, über alle antichristlichen Mächte zu siegen. Das Wort ist stark und mächtig, es dringt durch und trifft das Gewissen. Wir brauchen das Wort Gottes nicht zu beschönigen oder aufzupäppeln. Das Wort Gottes hat in sich diese große Kraft. Wenn zwei oder drei im Namen Jesu versammelt sind, ist das Wort wirksam.
Zu den großen Dingen unserer Zeit gehört, vom Siegeslauf des Evangeliums in den Missionsberichten zu hören. Obwohl wir unsere Missionare immer wieder bitten, brauchen sie uns nichts vorzutäuschen, und sie müssen auch keine Erfolgserlebnisse haben. Das ist befreiend. Paulus und Barnabas konnten auch nicht viel erzählen, doch als die Ernte kam, war viel los.
Viele Missionare sehen nie die große Ernte. Wenn man in die Geschichte der Mission blickt, sieht man überall dasselbe: ein kümmerlicher Anfang, kaum beachtet von anderen, auch kaum von der Christenheit. Mission war immer eine Sache kleiner, freier Gruppen. Das kann nicht funktionieren, wenn man alle mitnehmen will. Einige Entschlossene machen es. Oft sind die Leute draußen verzagt, doch wenn sie draußen sind, erleben sie plötzlich den Durchbruch.
Betrachten wir die Zahlen: Als Mao in China die Kulturrevolution durchführte, schrumpften viele verborgene Gemeinden auf ein Vierzigstel zusammen. Vorher gab es nicht viele Christen in China, die ihren Glauben öffentlich bekannten. Heute liegen die offiziellen Zahlen des chinesischen Staates bei 15 bis 25 Millionen allein in der Dreiselbstkirche, der staatlich registrierten Kirche – ohne die Untergrundgemeinden.
Wie ist dieses Wachstum seit der Kulturrevolution möglich, wo doch die Bibeln verbrannt wurden? Die chinesischen Gemeinden sind verstritten, wie christliche Gemeinden immer sind. Sie sind kompliziert und haben Schwächen. Aber sie hatten das Wort Gottes. Sie lesen die Bibel – das ist das Geheimnis für Gemeindewachstum. Gemeindewachstum kann man auf viele Arten versuchen, doch wenn die Bibelstunde nicht das Herzstück ist, wird es kein Wachstum im Sinne Jesu geben.
Der Siegeslauf des Evangeliums ist noch wunderbarer in Nepal. Vor 50 Jahren gab es keinen Christen im hinduistischen Königreich Nepal. Mission war nie erlaubt, Hunderte von Pastoren saßen im Gefängnis. Heute gibt es prozentual mehr Evangelikale in Nepal als in Deutschland. Das ist der Siegeslauf des Evangeliums!
Die Not bei uns ist, dass wir nicht so mit dem Wort Gottes leben, obwohl Jesus sich in seinem Wort offenbart. Noch ein letztes: Was ist die bleibende Frucht? Ich wollte von der durchschlagenden Kraft und dem unaufhebbaren Auftrag sprechen. Was ist die bleibende Frucht der Mission?
Paulus und Barnabas wurden aus Antiochien vertrieben und mussten weichen. Später erfuhr Paulus die schwere Steinigung in Lystra. Wie schwer das war, denke ich besonders für die vielen christlichen Helfer, die jetzt aus Afghanistan ausgewiesen wurden. Eine unserer Mitarbeiterinnen im Bürgerkrieg sagte, das Allerschwerste sei, wenn man aus dem Flugzeug die Menschen sieht und sie zurücklassen muss.
Eine Mitarbeiterin im Südsudan, deren Dorf abgebrannt wurde und die von Rebellen erschossen wurde, konnte monatelang Nairobi nicht verlassen. Sie musste immer wieder hochfliegen und sagen: „Ich muss für die Leute da sein, ich kann jetzt nicht heim.“ Wie schwer war es wohl für Paulus und Barnabas, als sie die jungen Christen, die gerade erst mit Jesus anfingen, zurücklassen mussten?
Keine Gefühle sind nötig, denn sie sind in der Hand Jesu geborgen. Sie haben für die zurückgebliebenen Menschen gebetet. Danach wurden die Jünger erfüllt von Freude und Heiligem Geist. Jesus wohnte in ihrem Leben, und sie hatten keine Angst vor den antichristlichen Angriffen in ihrer Stadt. Sie lebten fröhlich ihren Glauben, ganz wunderbar, ganz getrost, ohne jede Angst.
Ich habe die Hoffnung, dass Jesus das wahr macht, dass er das Wort in den Mund legt, wenn sie sich verantworten müssen. Dabei soll keine Hysterie bei uns ausbrechen, sondern wir sollen fröhlich sagen: Jetzt wissen wir, wo wir das Evangelium bezeugen müssen – bei unseren Nachbarn, die Jesus nicht kennen. Auch wenn sie einen muslimischen Hintergrund haben, wollen wir fröhlich handeln.
Es heißt so schön: So viele wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Jesus weiß, wen der Vater gerufen hat. Manche denken, wir müssten inaktiv sein. Nein, gerade dann erst, wenn der Vater es bestimmt hat. Die Zahl derer, die selig werden sollen, ist bekannt. Unsere Missionsarbeit hat Sinn.
Bleibende Frucht ist, dass sich eine Jesusgemeinde sammelt. Paulus hat sich nie lange mit Organisieren aufgehalten und keine bestimmte Methode vertreten. Es gibt eine große Vielfalt in den äußeren Dingen, wie man Gemeinde baut. Aber wichtig war, dass Jesus durch seinen Geist im Leben dieser Menschen wirken konnte. Das geschah auch ganz wunderbar.
Es gibt Länder, in denen in diesen Tagen große antichristliche Feindschaft spürbar ist, zum Beispiel Laos. Dort sind alle Christengemeinden geschlossen worden. Ich traf einen Missionsarbeiter, der dort wirken kann. Er erzählte, wie wunderbar die Jesusgemeinde in Laos lebt, obwohl alle offiziellen Kirchen verschlossen sind – in der Freude an Jesus und im Heiligen Geist.
Jetzt bleibt nur die Sorge: Haben wir das? Lebt Christus bei uns? Ist das Wort bei uns lebendig? Tragen wir es weiter? Kann bei uns geschehen, dass die gerettet werden, die Jesus zu sich zieht? Wir wollen treu in seinem Dienst stehen.
Der Siegeslauf des Evangeliums geht durch die Welt. Nur in Europa und Deutschland ist es so dunkel und finster, und die Gottlosigkeit schreitet voran. Zwei Männer im Vorruhestandsalter – toll, wenn Johannes Markus noch dabei gewesen wäre – haben eine Revolution ausgelöst, das wollte ich Ihnen sagen.
Seien Sie Jesu Zeuge! Paulus hat erkannt: Wenn Jesus berufen ist, Licht der Heiden zu sein, dann bin ich berufen, das Licht der Heiden zu sein. Und dann kann ich in meiner Schwäche Zeugnis für Jesus geben.
Lasst uns beten: Herr, wir danken dir, dass du deine Gemeinde sammelst und stärker bist als aller Druck und alle Feindschaft gegen deinen Namen. Wir bitten dich für deine bedrängte Gemeinde, auch die, die Rechenschaft geben müssen und bedroht sind in ihrem Leben – auch die Christen in Indonesien in der Verfolgung.
Gib ihnen diesen Freimut, dass sie ohne Erschrecken und Furcht dich bekennen, so dankbar und überwältigt, wie du dich uns offenbarst. Herr, lass das auch bei uns wieder geschehen: Erweckung, neuer Aufbruch und Siegeslauf deines Evangeliums. Danke, dass du uns rufst und sendest. Amen.
Beispiele für das Wachstum des Evangeliums trotz Verfolgung
Wenn man sich die Zahlen noch einmal vor Augen führt: Als Mao in China seine große Kulturrevolution durchführte, schrumpften viele dieser verborgenen Gemeinden auf ein Vierzigstel ihrer ursprünglichen Größe.
Vorher gab es in China nur wenige Menschen, die ihren Glauben öffentlich bekannten. Heute liegen die offiziellen Zahlen, die der chinesische Staat angibt, zwischen 15 und 25 Millionen allein bei der Dreieinigkeit-Kirche, der staatlich registrierten Kirche – ohne die Untergrundhausgemeinden.
Wie ist dieses Wachstum seit der Kulturrevolution unter Mao möglich gewesen, wo doch alle Bibeln verbrannt wurden? Die chinesischen Gemeinden sind, wie christliche Gemeinden überall, oft verstritten. Es sind komplizierte, enge Gemeinden mit allen Schwächen. Dennoch hatten sie das Wort Gottes.
Das Lesen der Bibel ist das Geheimnis für Gemeindewachstum. Gemeindewachstum kann auf verschiedenen Wegen versucht werden, aber wenn die Bibelstunde nicht im Mittelpunkt steht, wird es nicht gelingen. Wenn der Jugendbibelkreis nicht das Herzstück der Jugendarbeit ist, kann kein Wachstum im Sinne Jesu entstehen.
Der Siegeslauf des Evangeliums ist auch in Nepal zu beobachten. Vor 50 Jahren gab es im hinduistischen Königreich Nepal keinen einzigen Christen. Mission war nie erlaubt, und Hunderte von Pastoren saßen im Gefängnis. Heute gibt es prozentual mehr Evangelikale in Nepal als in Deutschland.
Ein wahrer Siegeslauf des Evangeliums!
Die Herausforderung in der Freiheit und die bleibende Frucht der Mission
Die Not bei uns ist, dass wir nicht mit dem Wort Gottes so leben, weil Jesus sich in seinem Wort offenbart.
Und noch ein letztes: Was ist die bleibende Frucht? Ich wollte also von der durchschlagenden Kraft, vom unaufhebbaren Auftrag reden. Was ist die bleibende Frucht der Mission?
Paulus und Barnabas wurden aus Antiochien vertrieben, sie mussten weichen. Es gab dort später auch die schwere Steinigung von Paulus in Lystra. Wie schwer das war, kann man sich vorstellen.
Ich denke dabei auch an die vielen christlichen Helfer, die jetzt aus Afghanistan ausgewiesen sind. Eine unserer Mitarbeiterinnen im Bürgerkrieg sagte einmal, das Allerschwerste sei, wenn man vom Flugzeug nach unten die Leute sieht – und sie dann zurücklassen muss.
Eine unserer Mitarbeiterinnen im Südsudan, deren ganzes Dorf abgebrannt wurde und die von Rebellen erschossen wurde, konnte monatelang nicht von Nairobi weg. Sie musste immer wieder zurückfliegen und sagen: „Ich muss doch für die Leute da sein, ich kann doch jetzt nicht heim.“
Wie schwer mag es Paulus und Barnabas wohl gefallen sein, als sie diese jungen Christen, die gerade die ersten Schritte mit Jesus gingen, zurücklassen mussten? Keine Gefühle sind nötig, denn sie sind in der Hand Jesu geborgen. Sie haben für die zurückgelassenen Leute gebetet.
Es heißt später: Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist. Jesus wohnte in ihrem Leben, und sie hatten keine Angst vor den antichristlichen Angriffen ihrer Stadt. Sie lebten ihren Glauben fröhlich, ganz wunderbar, ganz getrost, ohne jede Angst.
Ich habe auch die Hoffnung, dass Jesus das wahr macht, dass er das Wort in den Mund legt, wenn sie sich verantworten müssen. Dabei soll keine Hysterie bei uns ausbrechen, sondern wir sollen fröhlich sagen: Jetzt wissen wir, wo wir das Evangelium bezeugen müssen – bei unseren Nachbarn, die Jesus noch nicht kennen.
Auch wenn sie aus muslimischem Hintergrund kommen, wollen sie fröhlich sein. Was tun? Es heißt auch so schön: So viele wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Jesus weiß, wenn er zieht, die der Vater gerufen hat.
Manche meinen, dann müssten wir inaktiv sein. Nein, dann erst recht, wenn der Vater das bestimmt hat. Die Zahl derer, die selig werden sollen, ist bekannt. Jetzt hat unsere Missionsarbeit Sinn.
Vielfalt der Gemeindebildung und die Kraft des Geistes
Bleibende Frucht ist, dass sich eine Jesusgemeinde sammelt. Paulus hat sich nie lange mit Organisieren aufgehalten und auch keine bestimmten Methoden vertreten. Es gibt eine große Vielfalt in allen äußeren Dingen, wie man Gemeinde baut.
Wichtig war jedoch, dass Jesus durch seinen Geist im Leben dieser Menschen wirken konnte. Und genau das geschah dort ganz wunderbar – dieses große Wirken.
Es gibt Länder, die in diesen Tagen eine große antichristliche Feindschaft spüren, darunter auch Laos. In Laos sind alle Christengemeinden geschlossen worden. Ich traf einen Missionsarbeiter, der dort wirken kann. Er erzählte, wie wunderbar die Jesusgemeinde in Laos lebt, obwohl alle offiziellen Kirchen verschlossen sind.
In der Freude an Jesus und im Heiligen Geist besteht nur die Sorge: Haben wir das? Lebt Christus bei uns? Ist das Wort bei uns so lebendig? Tragen wir es entsprechend weiter? Und kann es bei uns geschehen, dass die Menschen gerettet werden, die Jesus zu sich zieht?
Wir wollen treu in seinem Dienst stehen.
Der Siegeslauf des Evangeliums und der persönliche Auftrag
Der Siegeslauf des Evangeliums geht durch die Welt. Nur in Europa und in Deutschland ist es so schrecklich dunkel und finster, und die Gottlosigkeit schreitet so voran.
Zwei Männer im Vorruhestandsalter – toll, wenn der Johannes Markus noch dabei gewesen wäre – haben eine Revolution ausgelöst. Das wollte ich Ihnen sagen.
Seien Sie Jesu Zeuge! Paulus hat erkannt: Wenn Jesus berufen ist, Licht der Heiden zu sein, dann bin ich berufen, das Licht der Heiden zu sein. Und dann kann ich in meiner Schwäche Zeugnis für Jesus geben.
Lasst uns beten! Herr, wir wollen dir danken, dass du deine Gemeinde sammelst und dass du stärker bist als aller Druck und alle Feindschaft gegen deinen Namen.
Wir bitten dich für deine bedrängte Gemeinde, auch die, die Rechenschaft geben müssen und die in ihrem Leben bedroht sind – auch die Christen in Indonesien in der Verfolgung. Gib ihnen diesen Freimut, dass sie ohne Erschrecken und ohne Furcht dich bekennen, so dankbar und überwältigt, wie du dich uns offenbarst.
Und, Herr, lass das auch bei uns wieder geschehen: Erweckung, neuer Aufbruch und Siegeslauf deines Evangeliums. Danke, dass du uns rufst und sendest. Amen!