
Es gibt eine Stelle, einen Vers in der Bibel, der mich immer wieder furchtbar aufregt. Ich hoffe, euch geht es genauso. Denn ich glaube, es sind gerade die Stellen in der Bibel, bei denen wir nicht einfach fromm nicken und sagen: „Ja, schön, nett, ach ja, toll.“
Vielmehr sind es die Stellen, bei denen wir merken, dass uns erst einmal etwas zwickt. Diese Stellen ärgern uns vielleicht, und wir fühlen uns ertappt. Ich glaube, genau an diesen Stellen will Gott uns auf etwas aufmerksam machen. Er möchte sagen: „Hey Chris, da möchte ich an dir arbeiten. Lass uns da noch einen Schritt weitergehen. Da kannst du wachsen. Da möchte ich dir etwas mitteilen.“
Eine dieser Stellen, ein solcher Vers, steht relativ am Anfang der Apostelgeschichte. Wir befinden uns also in der Phase, in der Jesus auferstanden ist und in den Himmel aufgefahren ist. Er lässt uns, seine Jünger, dich und mich, seine Freunde, nicht zurück oder alleine. Er schickt seinen Heiligen Geist an Pfingsten, und dann geht es richtig los.
Die ersten Jünger predigen vor Tausenden. Menschen kommen zu Tausenden zum Glauben. Viele sind begeistert von der Botschaft. Andere hingegen sind skeptisch und fragen sich, was das für ein komischer Haufen ist, der da irgendetwas von der Auferstehung redet. Manche fühlen sich bedroht, und einige Jünger landen im Gefängnis.
An dieser Stelle sind auch Petrus und Johannes betroffen. Das Gericht berät: Was machen wir jetzt mit denen? Die Jünger waren zum Tempel unterwegs, haben einen kranken Bettler getroffen und ihn geheilt. Das hat einen gewissen Aufruhr provoziert.
Nun fragen sich die Mitglieder des Hohen Gerichts: Was sollen wir tun? Wir können sie nicht einfach einsperren, denn es ist etwas Gutes passiert, das alle Menschen gesehen haben. Wenn wir sie jetzt einsperren, hätten wir das ganze Volk gegen uns.
Also entscheiden sie: „Okay, Petrus, Johannes, kommt her. Ihr dürft dieses eine Mal noch gehen. Aber redet nie wieder von Jesus. Redet nie wieder von Jesus.“
Kannst du dir vorstellen, wie man auf so ein Verbot reagiert? Hoffentlich ganz kindlich, mit so einem kindlichen Trotz, nach dem Motto: Jetzt erst recht! Du darfst nie wieder von Jesus reden – stell dir das mal vor.
Dann kommt natürlich so eine Trotzantwort. Und genau dieser Satz regt mich immer wieder auf. Da sagen Petrus und Johannes: „Wir können es doch nicht lassen. Es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“
Ihr ahnt es vielleicht schon – und hoffentlich geht es dem einen oder anderen hier genauso. Antja, vielleicht verstehst du, warum mich das so aufregt: Weil ich mich ertappt fühle. Manchmal denke ich nämlich, doch, doch, ich kann das ziemlich gut. Ich schaffe es richtig gut, meine Klappe zu halten. Ich schaffe es oft, in Gesprächen nichts zu sagen über meine Hoffnung, meinen Glauben, über meinen Herrn und Heiland Jesus Christus.
Und da fühle ich mich ertappt. Jesus, das tut mir leid. Es tut mir leid, weil ich genau weiß, dass Petrus und Johannes Recht haben. Es ist die beste Botschaft dieser Welt.
Ich möchte besser darin werden, diese Botschaft weiterzugeben und mutiger sein, sie auszusagen. Und ich freue mich, dass wir hier so viele sind, denn ich glaube, es geht euch genauso. Ich freue mich, dass viele diese Sehnsucht im Herzen tragen.
Mir helfen da tatsächlich ein paar ganz konkrete Tipps, und die darf ich euch einfach ein bisschen weitergeben.
Der erste Tipp ist hoffentlich nicht allzu überraschend für Leute, die eine Yumiko besuchen. Aber ich merke es immer wieder: Ich vergesse es viel zu schnell und bin darin viel zu schlecht. Mein erster Tipp lautet deshalb: Bete mutig und lebe mutig.
Die Apostel haben sich nach der Freilassung von Petrus und Johannes zum Gebet getroffen. Einige Verse später lesen wir in der Bibel ihr Gebet: „Verleihe deinen Knechten dein Wort, mit aller Freimütigkeit zu reden.“
Mir tut das so gut zu wissen, dass die Apostel selbst das Gebet brauchen, um Mut zu bekommen und um Möglichkeiten für Glaubensgespräche zu erhalten. Wer bin ich dann, dass ich denke, ich bräuchte kein Gebet bei diesem Thema?
Ich merke immer wieder, dass mir der Mut fehlt oder dass ich die richtige Situation nicht erkenne. Deshalb brauche ich das Gebet. Es geht hier nicht um irgendein Gespräch über Fußballvereine. Ja, da können wir lachen – Bayern, Stuttgart – ich hoffe, wir können auch darüber lachen. Aber ihr merkt, es ist etwas ganz anderes.
Sobald ich den Drang habe, meinen Glauben zu teilen und über Jesus zu reden, knistert die Luft. Vielleicht kennt ihr das: Da ist plötzlich eine Spannung drin. Natürlich, denn solche Gespräche sind kein Hobby. Das ist unser Leben. Es ist heilig, geistlich und wertvoll. Und genau deshalb brauche ich das Gebet.
Es ist ein vielfaches Gebet. Zum einen bete ich darum, dass Gott mich immer mutiger macht und dass ich allgemein besser werde in Gesprächen. Zum anderen bete ich für ganz konkrete Situationen und Menschen. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich morgen wieder den Arbeitskollegen, den Schulfreund, den Sportkameraden oder den Nachbarn treffe, bete ich, dass Gott mich bereit macht. Ich möchte einen Anknüpfungspunkt finden und ein Gespräch starten können. Gleichzeitig bete ich auch für die Person: „Herr, bitte bereite sie vor, mach sie neugierig, bereite den Ackerboden vor.“
Während des Gesprächs bete ich natürlich nicht laut – das wäre etwas peinlich –, sondern im Herzen. Ich denke ans Gebet und sage innerlich: „Herr, danke, dass wir gerade reden. Bitte hilf mir, das Gute zu sagen. Hilf mir, auf das richtige Thema zu kommen. Bitte führe unser Gespräch.“
Auch hinterher brauche ich das Gebet. Dann kann ich sagen: „Danke, dass wir so ein Gespräch hatten. Danke, dass du es wieder möglich gemacht hast. Es tut mir leid für den ganzen Krampf, den ich vielleicht erzählt habe. Ich habe mein Bestes gegeben. Mach du das Richtige daraus und segne vor allem die Person.“
Bete viel genau bei diesem Thema, wenn du merkst, dass da noch etwas fehlt in deiner Nachfolge. Bete darum, dass Gott solche Gespräche schenkt. Und lebe mutig – das gehört für mich unbedingt dazu.
Weißt du vielleicht selbst, was das Schwierigste bei solchen Glaubensgesprächen ist? Für mich ist das Allerschwerste immer der Anfang – überhaupt erst einmal heranzukommen.
Was ist bei Petrus und Johannes passiert? Sie waren unterwegs und hatten ein festes Ziel. Dann wurden sie aufgehalten. Sie hätten ja weitergehen können. Sie hätten sagen können: „Das soll doch jemand anderes übernehmen, hier kommen ja jeden Tag Tausende vorbei.“ Aber sie haben es nicht getan. Sie ließen sich aufhalten, lebten ihren Glauben öffentlich und mutig, beteten für ihn, erzählten von Jesus und durften ein Wunder erleben.
Ich möchte Mut machen, auch im Kleinen. Auch wenn du jetzt nicht viel Erfahrung mit Heilungsgebeten hast – darum geht es hier gerade nicht. Ich möchte dazu ermutigen, im Kleinen anzufangen. Lebe dein christliches Leben, deine Nachfolge und deine Beziehung zu Jesus laut und öffentlich, vor allem aber treu und ohne etwas zu verstecken.
Geh mutig raus – in kleinen und in großen Dingen. Denn früher oder später wird das Menschen neugierig machen, besonders in Freundschaften. Lebe deinen Glauben mutig und offen.
Dazu gehört übrigens auch Folgendes: Aus meiner eigenen Vergangenheit weiß ich, wie wichtig es ist, mutig glaubend zu leben. Das bedeutet auch, Menschen, die du kennst und die Jesus noch nicht haben, oft, leidenschaftlich und gerne einzuladen. Sei es zu Veranstaltungen in der Gemeinde, im Jugendkreis, zu Freizeiten oder ähnlichem – lade sie ein!
Ich war so ein Mensch. Ich hatte keine Ahnung, was damals mit Glaube und Kirche los war. Alles war mir ganz fremd und ich wollte nichts davon wissen. Ich meinte es nicht böse, aber es war einfach eine große Hemmschwelle für mich, irgendwo plötzlich aufzutauchen. Wo muss man aufstehen? Was muss man sagen? Wie soll man sich verhalten? Ich hatte keine Ahnung.
Ich habe oft Nein gesagt, wenn sie mich eingeladen haben. Aber diese Freunde blieben dran und luden mich immer wieder ein. Irgendwann habe ich Ja gesagt.
Und dann geht es nicht nur darum, jemandem einfach einen Flyer in die Hand zu drücken. Am besten nehmt die Leute mit, verabredet euch: „Hey, ich hole dich ab, wir gehen zusammen hin.“ Solche ganz banalen Dinge machen den Unterschied.
Also, das war jetzt vielleicht der Tipp „lebe und bete mutig“, bei dem ihr alle gedacht habt: „Ja gut, wusste ich schon, hoffentlich.“ Aber ich brauche diese Erinnerung, und ich glaube, wir alle beten auch viel darum, dass Gott solche Gespräche schenkt und führt.
Werden wir aber ein bisschen praktischer. Tipp zwei: Was war für mich ein absoluter Game Changer für meine ganzen Glaubensgespräche? Der lautet: Stelle gute Fragen.
Jedes Glaubensgespräch ist ja anders, weil jeder Mensch anders ist. Du kannst nicht irgendeine Schablone hernehmen und sagen: Nach dem Punkt sage ich das, und dann sage ich das, und dann kommt c, d, e, und dann hat es funktioniert. Aber was immer funktioniert – bei jedem Menschen, in jedem Gespräch, in jeder Kultur übrigens – ist, dass du gute Fragen stellst. Indem du lernst, im Gespräch aktiv gute Fragen zu stellen.
Jesus hat immer hunderte Fragen gestellt. Übrigens: Wenn du jetzt hier mal wieder an so einem verregneten Winternachmittag zu Hause sitzt und nicht weißt, was du tun sollst, schnapp dir die Bibel, nimm dir ein Evangelium her und geh einfach mal durch. Schreib dir alle Fragen raus, die Jesus gestellt hat. Dann hast du wieder Stoff zum Nachdenken für einige Wochen.
Fragen haben eine ganz besondere Kraft, gerade in Glaubensgesprächen. Fragen zeigen ein ganz ehrliches Interesse. Das stimmt ja tatsächlich. Machst du es wieder? Dankeschön für deine Hilfe.
Fragen haben eine ganz besondere Kraft, weil du anstelle dessen, jemandem einfach zuzuteksten und ihm irgendwas zu erzählen, was er gar nicht versteht oder wissen wollte, durch Fragen auf Augenhöhe mit deinem Gesprächspartner kommst.
Martin Luther hat mal zum Thema Evangelisation gesagt: „Was ist eigentlich Evangelisation?“ Er sagte, Evangelisation sei eigentlich ein Bettler, der einem anderen Bettler erzählt, wo es Brot gibt. Diese innere Einstellung finde ich so wahnsinnig gut: dass wir gemeinsam unterwegs sind, gemeinsam auf Augenhöhe, und ich damit auch ein ehrliches Interesse zeigen kann.
Ehrliches Interesse am anderen ist letztlich nichts anderes als aufrichtige Nächstenliebe. Ich schenke dir Aufmerksamkeit, ich will dich kennenlernen. Wie sieht es in deinem Leben aus? Was ist wirklich deine Frage?
Fragen bauen somit auch diese Vertrauens- oder Beziehungsebene auf.
Ich drücke einmal, und er explodiert. Soll ich hier einfach mal ein bisschen stehen bleiben? Das wäre cool von dir. Ja, ich danke dir.
Wer hat es schon gesehen? Fragen helfen uns, den anderen wirklich zu verstehen. Ich habe es ganz oft in meinen Gesprächen gemerkt: Da habe ich irgendwas Tolles gelesen in einem christlichen Buch oder einen tollen Vortrag gehört, zum Beispiel die Nummer eins, die geniale Antwort auf die Frage: „Warum lässt Gott das Leid zu?“ Und jetzt kommt endlich jemand und stellt mir diese Frage, und dann kann ich sie raushauen.
Und das, was dann oft passiert, ist oft total pauschal, brutal und völlig am Thema vorbei, weil du noch nicht verstanden hast, warum der andere überhaupt diese Frage stellt. Hat er ein philosophisches Interesse? Hat er ein existenzielles, persönliches Interesse, weil er gerade einen guten Freund oder eine gute Freundin verloren hat?
Rückfragen helfen dir erst mal, wirklich zu verstehen, wie du das Evangelium bei der Person sagen willst.
Fragen fordern außerdem richtig heraus zum Nachdenken. Das ist ganz toll, vor allem bei Jesus sehen wir das ständig. Wenn ich jemandem eine Frage stelle, zum Beispiel: „Hey, wie meinst du das?“, dann muss der andere erst mal nachdenken: „Ja, wie meine ich das überhaupt?“ Ich zwinge den anderen – und das ist ein guter Zwang – zum Reflektieren und Nachdenken: Was ist der Grund für meine Meinung? Was ist der Grund für meine Überzeugung?
Und das Schöne ist: Sie provozieren irgendwann auch Gegenfragen. Also wenn ich viele Fragen stelle im Gespräch, dann kommen irgendwann auch Fragen zurück, und dann darf ich meine Hoffnung teilen.
Fragen sind ein guter Einstiegspunkt und beleben ein Gespräch. Aber bitte keine Sesamstraßen-Fragen, ja? Also nicht so: „Wie ist das Wetter? Wie findest du das Wetter?“ – sondern eher so: „Wieso, weshalb, warum?“ Offene Fragen, bei denen wir im Gespräch bleiben können.
Ich werde es etwas konkreter machen. Meine Lieblingsfragen – das ist, glaube ich, schon die nächste Hauptfolie. Ich zeige euch ein paar meiner möglichen Lieblingsfragen, die ihr gerne übernehmen könnt. In der Evangelisation ist Klauen erlaubt. Schreibt sie euch auf, nehmt sie mit.
Meine Nummer-eins-Lieblingsfrage für solche Glaubensgespräche lautet: Wie sieht der Gott aus, an den du nicht glaubst? Ganz oft kommen wir im Gespräch an den Punkt, an dem gesagt wird: „Ja, Glaube ist für dich gut und schön, es freut mich, dass du da einen Halt hast und so weiter, aber für mich ist es nichts. Ich glaube nicht an Gott.“
Und ganz oft sind wir dann so zurückgeschreckt und sagen: „Oh, das war wohl nichts. Gespräch beendet, ich versuche es bei jemand anderem.“ Man fühlt sich vielleicht auch persönlich angegriffen, weil es ja ein Herzensthema ist.
Aber lasst uns Tipp zwei beachten: Fragen stellen, auch eine gute Gegenfrage stellen – eine zweite Frage. Zum Beispiel: „Ja, wie sieht denn der Gott aus, an den du nicht glaubst? Würdest du mir mal diesen Gott beschreiben, an den du nicht glaubst?“
Dann passiert oft etwas ganz Cooles: Die Leute sagen irgendwas über Gott oder Religion, und ich kann am Ende sagen: „Ja, krass, also wenn Gott so ist, dann bin ich voll auf deiner Seite, dann bin ich auch Atheist. Also wenn das Gott ist, kann ich dich voll verstehen, an den will ich auch nicht glauben.“
Aber dann frage ich: „Darf ich dir mal erzählen, wie der Gott aussieht, den mir Jesus beschreibt? Darf ich dir mal erklären, warum ich an Gott glaube, was Jesus darüber sagt?“ Und schon bist du beim Herz des Evangeliums.
Was bedeutet Glaube denn deiner Meinung nach? Ihr müsst mal darauf achten, wenn ihr mit Menschen redet: Sie benutzen Worte wie Glaube, Gott, Kirche, Religion – und wir denken automatisch, wir meinen genau dasselbe. Wenn man ein Lexikon aufschlägt, hätten wir beide das gleiche Lexikon, Definition: Glaube. Aber ganz oft ist das nicht der Fall.
Menschen sagen, dass Glaube nichts für sie ist, dass Kirche nichts für sie ist, und sie haben eine ganz andere Vorstellung als wir. Wir haben hoffentlich eine positive Vorstellung von christlicher Gemeinschaft. Du weißt, dass dein Glaube nicht an deinen eigenen Leistungen hängt und nicht daran, wie fromm du dich verhältst oder wie schön das alles nach außen aussieht.
Aber viele Menschen, mit denen wir reden, benutzen das Wort Glaube ganz anders. Für sie bedeutet Glaube irgendetwas Blindes, Realitätsfernes, das wir modernen Menschen mit der Wissenschaft längst überholt haben. Das ist nichts für sie, vielleicht etwas für die kranke Großmutter irgendwo, aber doch nicht mehr für uns heute.
Allein daran merkst du schon: So eine Rückfrage hilft zu verstehen, über was wir überhaupt reden. Der christliche Glaube ist nicht blind, sondern ein Überzeugtsein von Tatsachen. Ja, die sehen wir noch nicht, noch nicht, aber es ist eine Überzeugung, und wir haben Gründe dafür.
Darf ich dir meine Gründe erzählen? Darf ich dir erklären, warum dieser Glaube nicht blind ist? Oder warum Glaube und Religion nicht nur irgendwelche Regeln sind und warum Jesus so krass anders ist?
Eine weitere schöne Frage ist: Gab es mal eine Zeit in deinem Leben, zu der du geglaubt hast? Das merke ich ganz oft: Menschen sind vielleicht in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen oder es war zumindest ein bisschen fromm angehaucht. Vielleicht hat man sogar mal Tischgebete gesprochen, aber irgendwann ist etwas passiert.
Und wie cool wäre es, wenn wir im Gespräch genau zu dem Punkt kommen, an dem Leute sagen: „Ja, warum ist etwas passiert und was ist da passiert?“ Gab es mal eine Zeit in deinem Leben, zu der du geglaubt hast?
Oder auch die Frage: Was spricht deiner Meinung nach gegen die Existenz Gottes? Vielleicht eher, wenn man im akademischen Kontext unterwegs ist, kann man schauen, wie der Gesprächspartner so drauf ist. „Erzähl mir doch mal deine Gründe. Es würde mich interessieren. Du glaubst nicht, aber hast du darüber mal richtig nachgedacht? Hast du etwas erlebt? Hast du wirklich Gründe, nicht an Gott zu glauben? Die würden mich interessieren. Magst du sie mir mal erzählen?“
Auch die Frage finde ich immer wieder schön: Würdest du gerne glauben können? Ich war mal in einem Gespräch, da dachte ich, da kommt so ein voll kritischer Philosoph, der die ganze Zeit die krassesten Argumente ausgepackt hat. Aber am Ende des Gesprächs habe ich gemerkt, der findet Glaube total attraktiv. Der hätte gern etwas, worin er Hoffnung setzen könnte, einen höheren Sinn, einen höheren Wert im Leben, den er in der reinen Naturwissenschaft nicht gefunden hat.
Und erst am Ende von so einem Gespräch durch Rückfragen kommt man an diesen Punkt. Die Frage ist: Was hält dich ab? Die Leute wissen oft gar nicht, wie man gläubig wird. Was muss ich tun, um Glauben zu haben? Wie fühlt sich Glaube an? Wie geht Glauben?
Nächste Frage: Was weißt du über Jesus? Das ist auch immer schön, denn egal, wie man aufgewachsen ist in unserem Kulturkreis und auch in vielen anderen Kulturkreisen – irgendetwas wissen die Leute immer über Jesus. Und in 99 Prozent der Fälle ist das, was sie sagen, absolut positiv.
Mit weitem Abstand haben die meisten Menschen ein total positives Bild von Jesus. Und da kann ich anknüpfen, bei Jesus weiter erzählen. Oder wenn jemand mal ganz kritisch ist, kann man die Situation, die Spannung auch gut entschärfen, wenn man fragt: „Glaubst du, dass Religionen auch Gutes bewirken? Wie würde eine Welt deiner Meinung nach ohne Religion aussehen, ohne die guten Aspekte von Religion? Fallen dir gute Aspekte ein?“
Du kannst natürlich jetzt sagen, Weihnachten ist vorbei, aber das ist immer ein guter Aufhänger: Was bedeutet dir Weihnachten und warum? Oder ganz banal diese Gesprächseinstiege: Was hast du am Wochenende gemacht? Und dann darauf hoffen, dass vielleicht jemand zurückfragt: „Was hast du am Wochenende gemacht?“ Und dann hast du hoffentlich etwas richtig Frommes, Christliches gemacht, das du erzählen kannst. Zumindest warst du ja heute bei der Yumiko.
Und zu guter Letzt eine Frage: Darf ich für dich beten? Unterschätzt bitte diese Frage nicht. Ich will dir ganz viel Mut machen, diese Frage zu stellen – gerade auch, wenn dein Gesprächspartner nicht gläubig ist. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand auf diese Frage mit Nein geantwortet hat. Noch nie.
Und wenn das passieren darf, dann ist das etwas ganz Großartiges. Das muss kein spektakuläres, super salbungsvolles, ewig langes Gebet sein – eher im Gegenteil. Aber bete laut und deutlich zu Gott, deinem Vater, für diese Person, hörbar!
Erstens berührt das die Menschen total, weil sie so etwas nicht erleben. So etwas macht ja niemand. Aber wir sind dazu berufen, königliche Priester zu sein, da, wo wir hingehen, für den anderen Menschen. Ein Priester führt andere Menschen in die Gegenwart Gottes, und genau das machst du, wenn du für andere Menschen betest.
Außerdem passiert etwas Gutes: Du gibst die ganze Sache an Gott ab. Was Gott jetzt daraus macht, liegt komplett bei ihm und bei der Person. Du gibst der Sache die Chance, dass sie jetzt ganz persönlich eine Gotteserfahrung, eine Gottesbegegnung haben darf.
Und dann macht ihr der Person Mut, in den nächsten Tagen und Wochen ganz aktiv nach einer Antwort auf das Gebet Ausschau zu halten.
Darf ich für dich beten? Also, denk dir gute Fragen aus, überleg dir gute Fragen und hab Mut zu Gegenfragen. Oftmals, wenn so eine Kritik kommt, wollen wir irgendetwas sagen oder am liebsten weggehen und das Gespräch beenden.
Stell erst mal eine gute Gegenfrage: „Hey, wie meinst du das? Erzähl mir das genauer. Wie kommst du zu dieser Meinung?“ Stell eine zweite Frage, lerne den anderen wirklich kennen. Worauf kommt es ihm wirklich an?
Und bei diesen Gesprächen, gerade wenn es ein bisschen kritischer wird und es ein wenig knistert in der Luft, hilft mir auch der dritte Tipp: Glaube ehrlich und zweifle ehrlich.
Das hat sowohl mit Glaubensgesprächen zu tun als auch mit deiner ganz persönlichen Nachfolge. Viele Menschen haben Angst vor solchen Gesprächen oder fühlen sich unsicher und fragen sich: „Was mache ich denn jetzt?“ Oft liegt das daran, dass wir Angst haben, nicht die richtigen Antworten zu kennen. Oder es könnte eine schwierige theologisch-philosophische Frage kommen, auf die wir keine Antwort wissen. Auch harte Kritik an der Kirche oder Ähnliches tritt häufig auf.
An diesem Punkt ist es ganz entscheidend, dass du ganz ehrlich glaubst und auch ehrlich zweifelst. Damit meine ich: Wenn du eine Antwort nicht weißt, dann gilt erstens: Willkommen im Club! Zweitens: Sag es bitte offen. Zum Beispiel so: „Wow, das ist eine echt gute Frage, darüber habe ich noch nie nachgedacht.“ Oder: „Da muss ich noch mehr darüber nachdenken, das ist für mich auch eine offene Frage.“
Oder wenn du denkst, dass du mal eine Antwort auf eine Frage gehört hast, aber selbst nicht wirklich überzeugt davon bist, dann sag das auch ganz offen und ehrlich. Denn erstens merken die Leute, wenn du anfängst herumzueiern – und das wirkt total unauthentisch. Zweitens ist es eine enorme Wertschätzung für deinen Gesprächspartner, wenn du so ehrlich bist. Auch eine Wertschätzung für seine Frage. Er merkt: „Ich bin nicht dumm, ich bin nicht allein, das ist eine gute Frage.“
Du brauchst keine Angst vor dieser Ehrlichkeit zu haben, denn du kannst die Wahrheit Jesu niemals durch Ehrlichkeit kaputt machen. Wahrheit bleibt Wahrheit, egal wie schwierig sich das Gespräch für dich anfühlt. Du kannst die Botschaft von Jesus durch Ehrlichkeit nicht zerstören. Also entspann dich, wenn das deine Angst bei Glaubensgesprächen ist.
Nimm dir vor: Wenn so eine Frage kommt, werde ich einfach ganz ehrlich meine offene Meinung dazu sagen und mich für die Frage bedanken. Nutze dann diese offene Frage als Chance für dein eigenes Glaubenswachstum. Jede schwierige Frage, die du selbst noch nicht gehört hast, ist eine Möglichkeit für dich, im Glauben und in der Kenntnis der Wahrheit zu wachsen.
Dann kannst du zum Beispiel sagen: „Hey, ich nehme deine Frage mal mit nach Hause, ich denke darüber nach. Wenn ich eine Antwort gefunden habe und wir uns wiedersehen, erzähle ich dir gerne, was ich inzwischen darüber denke.“
Du kannst die Botschaft Jesu durch deine Ehrlichkeit niemals kaputt machen. Nutze solche Situationen als Chance, im Glauben zu wachsen. Es wird immer offene Themen und offene Fragen geben.
Und bei all dem – das ist eine neue Folie – hilft mir das hier, mir zu fragen: Was ist dein Trotzdem?
In persönlichen Zweifelssituationen im Leben, aber gerade auch in Glaubensgesprächen, ist das eine wichtige Frage. Eine Frage an dich persönlich: Was ist dein Trotzdem? Warum glaubst du trotzdem? Warum glaubst du trotz mancher offener Fragen? Trotz mancher Dinge, die du an Gott, in deinem Leben oder allgemein noch nicht verstehst? Warum glaubst du trotzdem, obwohl andere Menschen mit Kritik kommen, mit harten Fragen?
Das kannst du im Gespräch nutzen, wenn du dir das vorab überlegt hast. Was fasziniert dich so sehr am Glauben, dass du sagst: Es ist so viel stärker als alles andere? Du kannst sagen: Die Frage, warum Gott dieses Leid und so viel Schmerz in dieser Welt zulässt, ist schwer zu tragen. Und ich habe keine 08/15-Antwort darauf. Aber darf ich dir erzählen, warum ich trotzdem glaube und warum ich in dem allen trotzdem gerade an Jesus glaube – gerade auch bei diesem Thema?
Was ist dein Trotzdem? Ja, es gibt viele offene Fragen. Aber für mich ist so ein Trotzdem zum Beispiel seit Jahren schon da. Ich bin jetzt etwa seit 14 Jahren Christ. Es ist immer wieder dieser Anker, zu wissen: Ja, Dreh- und Angelpunkt meines Glaubens – sagt die Bibel übrigens auch selbst – ist die Auferstehung von Jesus.
Seit 14 Jahren mache ich mir Gedanken darüber: Kann das sein? Wie sind die historischen Indizien? Wie passt das alles zusammen? Und seit 14 Jahren habe ich noch keine plausible Alternativerklärung gefunden.
Ich bin nicht nur deswegen, aber ich bin auch deswegen heute Christ, weil ich von der Auferstehung so überzeugt bin. Mein Trotzdem, auch wenn ich manchmal Gott nicht verstehe: Er hat mir und dir genug und gute Gründe gegeben, ihm zu vertrauen – trotz allem.
Und deswegen mein letzter Tipp, der vierte Tipp: Lass dich von Jesus begeistern.
Manchmal wird das ein bisschen als Witz erzählt. Am Ende ist die Antwort immer Jesus, oder? Kennt ihr das? Schon mal gehört? Bei mir auch. Aber es ist kein Witz, denn ich meine das wirklich ganz ernst. Es ist ein echter Game Changer. Darauf kommt es an: die Gespräche immer zu Jesus zu führen. Nicht bei Gott zu bleiben oder bei irgendeiner Idee. Denn mit Gott können viele Leute etwas anfangen. Aber wenn es um Jesus geht, da scheiden sich im wahrsten Sinne des Wortes die Geister. Da wird es konkret.
Da möchte ich dir großen Mut machen, zu überlegen, was dich an Jesus begeistert. Das hat mit einem trotzdem zu tun. Was fasziniert dich an seiner Persönlichkeit, an seinem Charakter? Was er getan hat, was er tut, was er sagt, wie er sich verhält – zu den größten Philosophen und gleichzeitig zu den kleinsten Kindern? Diese wunderbare Persönlichkeit.
Vielleicht zum Ende noch ein bisschen als Inspiration dazu: Lass dich von Jesus begeistern, gerade auch für Glaubensgespräche. Oft geht es heutzutage um die Frage: Was ist denn mit anderen Religionen? Was ist mit all den anderen Möglichkeiten? Wie kann man da nur sagen: Jesus, Jesus, Jesus?
Ich bin begeistert von Jesus, weil er absolut einzigartig ist. Er hat eine einzigartige Persönlichkeit. Ich stelle ab und zu gerne mal die Frage: Wie stellst du dir die Welt vor, wenn alle Menschen so wären wie Jesus? Ganz oft kommt dann die Antwort: Ja, das wäre der Himmel.
Jesus kommt mit einer absolut integren Persönlichkeit daher. Er hat aber auch einen einzigartigen Anspruch. Anders als alle anderen sogenannten Religionsstifter, anders als alle anderen Philosophien da draußen hat er nicht gesagt: Ich zeige euch jetzt die zehn Wege zur Erlösung oder die fünf Rituale, die euch hier und dort helfen.
Als Einziger hat er gesagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Ich und der Vater sind eins.
Jesus ist hingerichtet worden genau deswegen. Weil die Leute ganz genau verstanden haben, dass er sich mit Gott gleichmacht. Das ist ein einzigartiger Anspruch.
Jetzt kannst du dir die Frage stellen, wie es kluge Menschen vor uns auch schon getan haben: Jemand, der sagt, ich bin Gott, ich und der Vater sind eins – offen und ehrlich.
Kannst du dir die Frage stellen, auf Englisch: Who is mad, bad or God? Die Engländer können das meistens so schön ausdrücken.
Jemand, der so etwas sagt, der ist entweder nicht mehr ganz richtig, nicht mehr ganz gesund da oben. Ganz im Ernst, lasst uns hier ehrlich reden.
Was würdet ihr über mich denken, wenn ich das jetzt sagen würde? Übrigens: Heute ist es so weit, der 5. Januar 2025. Ich bin wieder hier, Gottes Sohn.
Ihr seid ja alle freundliche Christen hier, ihr würdet einfach nur ein bisschen lächeln und denken, der macht jetzt einen blöden Scherz. Aber wenn ihr ein bisschen ehrlicher wärt, würdet ihr sagen: Der hat irgendwie einen Klatsch. Oder ihr würdet sagen: Er ist ein bösartiger Lügner. Er weiß es zwar besser, aber er lügt hier absichtlich.
Oder die einzige dritte Alternative: Es stimmt, Jesus war Gott.
Und ich lade gerne meine Gesprächspartner ein, das herauszufinden. Mal so ein Evangelium zu lesen und zu sagen: Über den, über den wir seit zweitausend Jahren reden und nicht fertig werden, wirkt er für dich, wenn du das liest, wie jemand, der nicht gesund ist oder wie ein Lügner?
Viele sagen, Jesus war der große Morallehrer. Ja, aber was für ein toller Morallehrer, der sagt, er wird auch auferstehen. Aber wenn er in dem Punkt gelogen hätte, dann wäre er auch kein toller Morallehrer oder kein tolles Vorbild.
Du kriegst Jesus nur zu hundert Prozent oder gar nicht.
Jesus hat einen einzigartigen Anspruch. Er hat aber auch eine einzigartige Botschaft, nämlich Rettung statt Religion.
Ich hoffe, du vergisst das nie, auch für deine Gespräche.
Für uns wird es so normal, dass Jesus nicht nur irgendetwas gesagt hat, sondern vor allem auch etwas getan hat: ein für alle Mal am Kreuz für dich und mich gestorben ist und auferstanden ist.
Jesus hat als Einziger etwas getan, was uns wirklich retten kann.
Und ich wünsche uns, ich wünsche dir, ich wünsche mir, dass wir weiterhin, dass ich in meinen Gesprächen genau an diesen Punkt komme: die Einzigartigkeit und diesen fundamentalen Unterschied von Jesus klarzustellen.
Dass es hier nicht um eine weitere Religion geht, sondern darum, was Jesus ein für alle Mal für uns getan hat – die einzigartige Botschaft.
Und letztlich ist das auch immer wieder interessant für die Gesprächspartner.
Das, was ich gerade gesagt habe, heißt ja dann immer: Ja, das sagst du ja nur, weil du Christ bist. Und das sagst du ja nur, weil es in der Bibel steht. Aber die ganze Bibel ist ja längst verfälscht oder was auch immer.
Das möchte ich auch einmal gesagt haben, dass es jeder einmal gehört hat: Auch das Neue Testament, gerade das, was ich über Jesus erzähle und was wir über Jesus wissen – und das ist jetzt kein frommes Statement, sondern ein sachlich objektives wissenschaftliches Statement.
Das Neue Testament ist die am besten belegte schriftliche Quelle der ganzen Antike.
Und man darf auch mal weiter sagen, dass die Quellen, die wir heute haben – das Neue Testament, das du heute kaufen kannst – absolut glaubwürdiges Quellenmaterial sind, absolut historisch glaubwürdig.
Jesus ist einzigartig, auch historisch bezeugbar.
Also mein letzter Tipp: Lass dich von Jesus begeistern, egal wo dein Anknüpfungspunkt ist.
Lies viel über Jesus, lies immer wieder die Evangelien rauf und runter. Lass dich von deinem Herrn begeistern und versuche das auch zu formulieren.
Immer wieder: Was würde ich erzählen? Welche Geschichte, welcher Vers, welches Statement ist das, was mich gerade so berührt?
Und dann nehmt es vielleicht mal mit. Das ist auch eine schöne Übung für Hauskreise, Kleingruppen, Jugendgruppen, was auch immer.
Setzt euch einen Abend zusammen, jeder nimmt sich eine halbe Stunde und schreibt jeweils eine der fünf Seiten auf, warum er Christ ist.
Aber nicht unbedingt die Bekehrungsgeschichte – das können wir ja alle.
Nein, warum bist du heute, 2025, Christ? Warum glaubst du an Jesus? Schreib es auf.
Und am besten benutzt du dafür keine frommen Vokabeln, die man nur bei der Yumiko versteht, sondern Vokabeln, die jeder verstehen kann.
Dein persönliches Glaubensbekenntnis: Warum glaubst du an Jesus? Was begeistert dich an Jesus? Was fasziniert dich an ihm?
Und dann lest euch das im Hauskreis reihum vor. Das ist unfassbar inspirierend und wirklich ermutigend.
Aber es bereitet dich auch vor, eine Antwort zu geben, wenn du gefragt wirst: Hey, warum glaubst du an Jesus? Warum bist du Christ?
Dann hast du darüber mal nachgedacht, du hast mal was formuliert, du hast es mal reflektiert, auch mit Worten, die jeder verstehen kann.
Und dafür und für die anderen Tipps wünsche ich dir gottesreichen Segen.
Vielen Dank fürs Zuhören.