Ich habe euch mal zwei Fotos mitgebracht. Dieser junge Mann heißt Jonathan Toews, auf Englisch ausgesprochen Jonathan Toews. Er ist ein sehr erfolgreicher Eishockeynationalspieler, verdient sein Geld in der NHL und spielt für Kanada. Das sind mit die Weltbesten überhaupt. Außerdem ist er Mannschaftskapitän bei den Chicago Blackhawks. Dieser Mann verdient Millionen mit dem Sport und trägt denselben Nachnamen wie ich.
Ich weiß, ich habe Verwandte in Kanada, die auch Tövs heißen. Mich würde interessieren, ob ich irgendwie mit ihm verwandt bin. Dann würde ich ihn gerne mal kennenlernen.
Familienahnenforschung ist ja ein relativ interessantes Thema. Ich weiß nicht, ob ihr euch dafür interessiert. Es gibt Menschen, die machen das sehr ausführlich, hobbymäßig. Sie schreiben Bücher und forschen zurück, wer der Uropa ihres Uropas war und wo er gelebt hat. Das ist ein spannendes Kapitel.
Es gibt mittlerweile sogar Internetseiten, bei denen man zwar bezahlen muss, die einem aber helfen, die eigene Familiengeschichte zu erforschen. Viele Menschen, wie schon angedeutet, machen das zu ihrem Hobby. Sie erforschen die Frage: Woher komme ich?
Dabei schwingt immer der Gedanke mit: Wenn ich weiß, woher ich komme, dann stelle ich mehr und mehr fest, wer ich bin und was meine Wurzeln sind.
Verwandte von mir haben herausgefunden – sie beschäftigen sich nämlich sehr viel damit –, dass der Name Toews wohl aus Wales kommt. Die Vorfahren meiner Frau, das ist wirklich interessant, waren sehr wahrscheinlich die Hugenotten in Frankreich. Die Hugenotten waren protestantische Christen, die aufgrund ihres Glaubens in Frankreich verfolgt wurden.
Daniel Siemens, einer der Pastoren unserer Gemeinde in Köln Ostheim, hat herausgefunden – beziehungsweise ich weiß nicht, ob er oder seine Verwandten das herausgefunden haben –, dass sie tatsächlich mit den Gründern der Firma Siemens gemeinsame Vorfahren in Belgien haben. Interessant, Siemens wie die Firma, so stellt man sich das vor, und tatsächlich hat man gemeinsame Verwandte.
Woher komme ich?
Ich möchte heute Abend mit euch in diesem zweiten Vortrag zwei Familienstammbäume anschauen und miteinander vergleichen. Dabei wollen wir uns die Frage stellen: Wo finden wir uns wieder – in dem einen Familienstammbaum oder in dem anderen?
Es wird jetzt sehr interessant. Kain und Abel – die Geschichte kennen wir noch aus der Kinderstunde. Nun bewegen wir uns auf unbekanntes Terrain, denn dieser Teil stammt aus Kapitel 4 und Kapitel 5. Darüber sprechen wir morgen. Es sind relativ unbekannte Bibeltexte, und im ersten Moment denkt man vielleicht: Was will uns dieser Bibeltext sagen? Ein Geschlechtsregister? Aber bitte haltet durch! Wir werden viele Anwendungen für unser Leben daraus mitnehmen können.
Ich lese einmal den Abschnitt am Stück vor, 1. Mose 4,17-26:
Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. Dem Henoch aber wurde Irat geboren, und Irach zeugte Mehujael, Mehujael zeugte Methuschael, und Methuschael zeugte Lamech.
Lamech aber nahm sich zwei Frauen. Der Name der einen war Ada, der Name der anderen Zillah. Ada gebar Jabal, der Vater derer wurde, die in Zelten wohnen und Vieh halten. Der Name seines Bruders war Jubal, der Vater all derer, die mit Zither und Flöte umgehen.
Auch Zillah gebar Kinder, nämlich Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden, und die Schwester Tubal-Kains, Naama.
Lamech sprach zu seinen Frauen Ada und Zillah: „Hört meine Stimme, Frauen Lamechs, gebt acht auf meine Rede! Fürwahr, einen Mann erschlug ich wegen meiner Wunde, und einen Knaben wegen meiner Strieme. Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so wird Lamech siebenundsiebzigfach gerächt werden.“
Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn. Sie gab ihm den Namen Set, denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gegeben anstelle Abels, weil ihn Kain erschlagen hat.
Auch Set wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.
Der Vortrag trägt den Titel: Anbetung – die Priorität inmitten einer säkularen Gesellschaft.
Das erste Buch Mose ist ein Buch der Anfänge, wie wir bereits gesehen haben. Der Text beschreibt zunächst den Beginn der menschlichen Zivilisation. Hier erkennen wir, wie sich die Menschheit zunehmend ausbreitet. Sie besteht nicht mehr nur aus einer Kernfamilie, sondern wächst immer weiter.
Nachdem Kain seinen Bruder Abel erschlagen hat, heiratet er irgendwann und bekommt Kinder. Die Erde wird immer mehr bevölkert. Auch Adam und Eva bekommen noch einmal einen Sohn, den sie Set nennen.
In Kapitel vier, das wir uns anschauen, werden zwei Linien miteinander verglichen: die Linie Kains und die Linie Sets. Die Frage, die sich heute stellt, lautet: In welcher Linie wirst du dich wiederfinden?
Zunächst betrachten wir die Nachkommen von Kain.
Anhand der Nachkommen von Kain sehen wir, wie die Gesellschaft funktioniert. Wir beobachten einen kulturellen Fortschritt und zugleich einen moralischen Niedergang. Das mag paradox erscheinen, doch genau das erleben wir heute.
Was für Erfindungen gibt es heutzutage nicht alles! Man muss nicht einmal mehr selbst den Boden saugen – das erledigt mittlerweile ein Roboter. Auch den Garten muss man nicht mehr selber mähen, das übernimmt ein Roboter. Wenn wir in die Biochemie schauen, welche Errungenschaften haben wir dort geschaffen? Wir sehen kulturellen Fortschritt, aber wie steht es um die Moral? Hier erkennen wir einen Niedergang. Genau das finden wir auch auf den ersten Seiten der Bibel: kultureller Fortschritt und moralischer Niedergang, eine Gesellschaft, die mit Gott abgeschlossen hat – eine säkulare Gesellschaft.
Es beginnt mit dem Fortschritt, und der Text zeigt uns einige Errungenschaften der frühen Menschheit. In 1. Mose 4,17 heißt es: „Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch.“ Kain heiratet – wir wissen nicht, welche Frau das war, ihr Name wird nicht genannt, aber wahrscheinlich war sie eine der Töchter Adams, die in Kapitel 5 noch einmal erwähnt werden.
Außerdem stellen wir fest, dass Kain mittlerweile seinen Beruf geändert hat. Er ist nicht mehr Ackerbauer, sondern jetzt Städtebauer. Er benennt die Stadt nach seinem Sohn Henoch. Das heißt, Kain ist kein Landwirt mehr, sondern Architekt. Die Städtegründung ist ein kultureller Fortschritt. Der Mensch denkt sich plötzlich aus, wie man zusammenleben kann – in Form einer Stadt und nicht mehr verstreut. Vermutlich ist die Städtegründung auch ein Versuch von Kain, sich Sicherheit zu schaffen. Eigentlich sollte er ein Flüchtling ohne Zuhause sein, doch was macht er? Er baut sich eine Stadt, in der er scheinbar sicher ist.
In 1. Mose 4,18 werden dann seine Nachkommen erwähnt, darunter auch Lamech. Es heißt dort: „Und Lamech nahm sich zwei Frauen, Ada und Zilla.“ Hier wird das Thema Polygamie eingeführt, dazu später mehr. Die Söhne der beiden Frauen stehen ebenfalls für kulturellen und technischen Fortschritt. Schauen wir uns das genauer an.
Es heißt weiter: „Ada gebar Jabal, dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. Und der Name seines Bruders war Jubal, dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen. Zilla gebar Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden. Und die Schwester Tubal-Kains war Naama.“
Gehen wir das der Reihe nach durch. Zuerst ist da Jabal, wofür steht er? Er steht für die Viehzucht. Hier wird ein Wort verwendet, das viel umfassender ist als nur die Tätigkeit von Abel. Abel war einfach Schafhirte. Das Wort, das hier steht, umfasst mehr als nur Schafhirte – es kann Kamele, Esel und andere Tiere beinhalten. Es ist auf jeden Fall eine Weiterentwicklung. Der Mensch lernt, wie er sich Tiere nützlich macht. Das ist eine gute Erfindung, man muss sagen: nicht alles, was wir hier sehen, ist schlecht.
Der Bruder von Jabal heißt Jubal. Interessant, wie die Eltern die beiden auseinandergehalten haben – man muss sehr genau darauf achten, wie man sie ruft. Jubals Nachkommen stehen für die Erfindung von Musikinstrumenten. Das finde ich sehr interessant. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel werden Musikinstrumente erfunden – eine der größten Erfindungen der Menschheit. Heutzutage kaufen wir uns eine Flöte im Musikladen, aber was bedeutet es, eine Flöte zu erfinden? Man muss genau ausprobieren, in welchem Abstand die Löcher sein müssen, damit überhaupt ein Ton entsteht. Das ist eine komplexe Sache. Dasselbe gilt für die Zither: Wie müssen die Saiten gespannt sein? Wie dick? Das ist ein genialer Fortschritt der Menschheit, eine herausragende Kulturerrungenschaft – und dafür stehen die Nachkommen von Jubal.
Dann werden die Kinder von Zilla erwähnt – das sind die Techniker, die Metaller, wie wir heute sagen würden. Ihr Sohn Tubal-Kain wird zum Vater der Metallbearbeitung, auch das ein wichtiger Einschnitt in der Menschheitsgeschichte. Wer sich mit Metallverarbeitung auskennt, weiß, dass man Eisen nicht einfach so herstellen kann. Bronze entsteht aus zwei Metallen. Wie bringt man diese beiden Metalle zusammen, wenn man noch nicht die modernen Werkzeuge hat, die wir heute besitzen? Das war eine enorme technische Errungenschaft, und die sehen wir bereits auf den ersten Seiten der Bibel.
Diese Darstellung lehrt uns etwas ganz anderes, als die Evolutionstheorie behauptet. Die Evolutionstheorie beschreibt den Menschen am Anfang als sehr primitiv, als Höhlenmenschen, der kaum etwas konnte, und erst später klüger wurde. In der Bibel sehen wir, dass die allerersten Menschen schon enorm intelligent waren. Was sie alles entwickelt haben, ist beeindruckend. Ob wir das könnten? Sie haben es ja zum ersten Mal entwickelt – das ist der Punkt.
Wir sehen hier, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, auch außerhalb von Eden. Er bleibt nach wie vor im Ebenbild Gottes. Gott ist kreativ, und der Mensch hat davon etwas mitbekommen. Er entwickelt sich, er erfindet Dinge, und das ist nicht unbedingt negativ.
Es gibt heute Gruppen, die sich gegen technischen Fortschritt wehren. Vielleicht kennen wir die Amischen oder Mennoniten. Ich schätze diese Gruppen und möchte sie nicht schlechtreden, habe mich aber nicht intensiv mit ihnen beschäftigt. Sie lehnen konsequent technischen Fortschritt ab. Ich habe ihre Argumentation noch nicht genau gelesen, aber ich denke, dass man das biblisch nicht begründen kann. Denn wir sehen, dass all diese technischen Errungenschaften, die damals absolute Innovationen waren, von Gott und für Gott genutzt werden.
Nehmen wir den Städtebau. In 5. Mose 6,10 heißt es: „Und es soll geschehen, wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dir zu geben, große und gute Städte, die du nicht gebaut hast.“ Das heißt, Gott beschenkt sein Volk mit Städten. Aber das kann er nur, weil es Städte gibt, die Menschen gegründet haben. Ein Geschenk, das der Mensch erbaut hat, und Gott gibt es weiter an sein Volk.
Der Städtebau wird nirgendwo kritisiert – außer später beim Turmbau zu Babel, aber dazu kommen wir noch. Wie steht es mit den Musikinstrumenten, der technischen Errungenschaft von damals? Werden sie in der Bibel kritisiert? Nein, sie werden genutzt. Das bedeutet, die Errungenschaften des Menschen können für Gott genutzt werden.
Gerade die Instrumente, die hier erwähnt werden – die Zither zum Beispiel – werden in den Psalmen verwendet, um Gott zu loben. Der Mensch kann Technik und Errungenschaften zu eigen machen, um Gott damit zu dienen.
Auch die Metallverarbeitung kann ein Segen sein. Ich möchte das anhand von 2. Chronik 24,12 begründen: „Und Jojada gab es denen, die das Werk der Arbeit am Haus des Herrn ausführten, und diese warben Steinhauer und Zimmerleute an, das Haus des Herrn zu erneuern, und auch Handwerker in Eisen und Bronze.“ Hier sehen wir, dass technische Errungenschaften später genutzt werden, um Gottes Haus zu bauen.
Das können wir auch auf uns anwenden: Wir können und dürfen technische Errungenschaften von Menschen nutzen und sie gut für Gott einsetzen. Was wäre Martin Luther ohne die Erfindung des Buchdrucks gewesen? Johannes Gutenberg entwickelte die Druckkunst, sodass man nicht mehr alle Bücher von Hand abschreiben musste, sondern massenweise drucken konnte. Das hat Gott gebraucht, um die Reformation und die Schriften Luthers zu verbreiten und geistliche Erweckung zu fördern.
Das Internet kann heute natürlich missbraucht werden, aber es kann auch sinnvoll genutzt werden. Hier als Gemeinde nutzen wir es sehr positiv mit dem Livestream. Moderne Errungenschaften können für Gott genutzt werden.
Der Mensch ist zu vielem Gutem fähig. Er hat das Rad erfunden, die Buchkunst, die Dampfmaschine, die Stromerzeugung, den Computer, die Weltraumrakete, das Internet und vieles mehr. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel sehen wir die Genialität des Menschen. Er ist zu enormen Leistungen fähig – natürlich nur, weil Gott ihm die Fähigkeit geschenkt hat, solche Dinge zu entwickeln. Das müssen wir unbedingt betonen.
In diesem Text geht es nicht nur um Fortschritt, sondern auch um Niedergang. Auf der einen Seite steht der technische Fortschritt, auf der anderen Seite ein moralischer Niedergang. Darauf wollen wir nun eingehen.
Besonders deutlich wird dies in Vers 19: Die Ehe als Institution wird hier verändert. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? In Vers 19 heißt es, dass Lahmig zwei Frauen nahm, deren Namen Ada und Zilla waren. Nur zwei Kapitel zuvor sehen wir Gottes Grundprinzip zur Ehe. Wie hat sich Gott die Ehe vorgestellt? Dort heißt es: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.“
Das ist Gottes Grundprinzip. Gott wollte immer, dass eine Ehe aus einem Mann und einer Frau besteht. Jesus zitiert diesen Text im Neuen Testament und sagt, die zwei – zwei nur – werden ein Fleisch sein. Das ist Gottes Grundprinzip, auch im Alten Testament.
Wir müssen immer im Blick behalten, dass Polygamie im Alten Testament häufig vorkam. Das müssen wir ehrlich zugeben. Aber wer hat sie eingeführt? Hat Gott sie eingeführt? Nein, Lamech hat sie eingeführt. Und wie wir gleich noch sehen werden, war Lamech ein absolut verdorbener Sünder, der die Polygamie einführte. Es ist wichtig, dass wir das erkennen.
Vielleicht denkt man jetzt: „Aber es gibt ja sogar Gesetze, in denen die Polygamie geregelt wird.“ Das stimmt, aber das ist keine göttliche Zustimmung. Die Polygamie breitete sich aus, immer mehr Männer nahmen zwei Frauen. Gott ist natürlich auch an den Frauen interessiert, damit sie versorgt werden. Deshalb gibt er Gesetze, die regeln, dass, wenn ein Mann sich zwei Frauen genommen hat – was eigentlich nicht Gottes ursprünglicher Wille ist – die Frauen trotzdem versorgt werden. Diese Gesetze gelten wegen der Herzenshärte der Menschen.
Im Alten Testament sehen wir überall, dass ein Mann mit zwei Frauen Streit hat. Es ist kein Segen. Das wollte Gott nicht. Gott wollte, dass die Ehe immer aus einem Mann und einer Frau besteht. Lamech aber interessiert Gottes Grundprinzip nicht. Er denkt, Fortschritt bestehe darin, die Ehe zu verändern. Kommt euch das bekannt vor? Wir kommen gleich darauf zurück.
Der moralische Niedergang wird auch an einem anderen Beispiel deutlich: Menschliches Leben wird gering geachtet (Verse 23 und 24). Dort spricht Lamech zu seinen Frauen Ada und Zilla: „Hört meine Stimme, Frauen Lamechs, hört auf meine Rede! Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Knaben für meine Strieme. Wenn kein siebenfach gerecht wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.“
Das ist der Lamech, der die Polygamie eingeführt hat. Interessant ist, dass dies im Hebräischen Poesie ist. Wahrscheinlich singt Lamech hier, und Ausleger sagen, es sei ein Praallied. Er prahlt vor seinen Frauen: „Schaut mal, da war doch der junge Mann, der hat mir einen Kratzer zugefügt, ich habe ihn umgebracht.“ Damit zeigt er überzogene Rache. Er ist ein Mörder. Was Kain getan hat, wird hier noch einmal dramatisiert. Lamech hat bereits zwei Menschen auf dem Gewissen, wenn nicht noch mehr.
Wir sehen hier, dass die Sünde dynamisch ist. Einer tötet, und seine Nachkommen töten ebenfalls.
Fassen wir zusammen: In zwei Aspekten zeigt sich der moralische Niedergang. Erstens wird die Ehe verändert, zweitens wird menschliches Leben gering geachtet. Ich frage mich, sind das nicht genau die beiden Punkte, an denen heute viele Menschen rütteln?
Die Ehe wird neu erfunden. Es muss nicht mehr ein Mann und eine Frau sein. Es kann auch eine Frau und eine Frau sein oder ein Mann und ein Mann – die sogenannte Homoehe. Oder nehmen wir die wilde Ehe: Das ist keine Ehe, sondern ein Mann und eine Frau, die nie geheiratet haben, aber so tun, als wären sie verheiratet und sexuell zusammenleben. Das ist ein Gräuel vor Gott, wird aber mittlerweile Ehe genannt, obwohl es nichts Eheähnliches ist. Die Ehe ist von Gott festgelegt: Ein Mann, eine Frau, verheiratet, und alles andere geschieht in diesem Rahmen. Doch viele Menschen denken heute, sie könnten die Ehe verändern. Sie halten sich für fortschrittlich.
Der zweite Bereich, in dem menschliches Leben gering geachtet wird, ist ebenfalls heute aktuell. Ich möchte zwei Beispiele nennen: Erstens die Abtreibung, bei der Menschen über menschliches Leben bestimmen und ungeborene Babys im Mutterleib töten. Zweitens die Sterbehilfe, die in unserem Land immer wieder diskutiert wird. Aktive Sterbehilfe bedeutet, dass ein Arzt einem kranken Menschen, der nicht mehr leben will, vielleicht in einigen Jahren eine Giftspritze gibt. Menschliches Leben wird gering geachtet. Der Mensch nimmt sich heraus, über Leben und Tod zu entscheiden.
Wir erleben in unserer Gesellschaft Aufstieg und Abstieg gleichzeitig. Schaut mal, es ist doch eigentlich verrückt: Der Mensch kann mittlerweile Babys im Reagenzglas zeugen. Was für eine Fähigkeit! Ich sage nicht, dass das gut ist, aber es ist möglich. Zugleich tötet er ungeborenes Leben im Mutterleib. Der Mensch weiß, wie man gigantische Gebäude baut, aber nicht mehr, wie man Familie baut. Er hat soziale Netzwerke entwickelt, aber nicht mehr, wie man reale, normale Beziehungen pflegt.
Der Mensch hat die Aufklärung hinter sich. Eine Frage: Wann fanden die beiden Weltkriege statt – vor der Aufklärung oder nach der Aufklärung? Nach der Aufklärung. Der Mensch meint, er sei so klug, hat die Aufklärung hinter sich und Gott ausgeklammert. Jetzt gehe es nur noch um den Verstand, nicht mehr um Gott. Doch wenn der Mensch, der so klug ist, zwei Weltkriege anzettelt, ist er wirklich so klug?
Die Gesellschaft erlebt Aufstieg und Abstieg gleichzeitig. Wir wissen, wie man enorme Dinge erfindet, aber nicht mehr, was gut und richtig ist. Wir haben die Moral verworfen. Genau das sehen wir bei Kains Nachkommen: tolle Errungenschaften, aber sie haben Gott ausgeklammert. Sie selbst bilden Maßstab und Mittelpunkt.
Ich denke nicht, dass man das immer so sehen muss, dass je intelligenter ein Mensch ist, desto gottloser. Das will ich nicht sagen. Aber hier wird sehr deutlich: Wenn man Gott aus seinem Leben ausschließt, zeigt sich, was im menschlichen Herzen ist.
In 1. Mose 8 heißt es später, dass das Herz des Menschen von Jugend an böse ist.
Deshalb, wenn du vielleicht Schwächen in deinem Leben siehst – Charakterschwächen – ist die Lösung nicht, einfach mehr zu studieren. Die Lösung ist nicht, wenn du kein guter Ehemann bist, dass du vielleicht ein Buch liest oder eine Konferenz besuchst. Was du brauchst, ist ein neues Herz, ein verändertes Herz. Veränderung von innen.
In der Bibel wird das neue Herz angekündigt. In Hesekiel 36,26 sagt Gott: „Ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen.“
Echte Veränderung ist möglich, aber sie geschieht nicht, indem wir unser Gehirn an der Uni Siegen oder der Uni Köln mehr füllen. Echte Veränderung muss im Herzen geschehen. Wir müssen wieder einen neuen Blick für Gott bekommen. Wir müssen wieder vor Gott treten mit den Worten: „Herr, bitte verändere du mich. Ich bin ein sündiger Mensch und brauche Veränderung in meinem Herzen.“
Das Neue Testament sagt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur.“ Jesus möchte uns verändern und damit auch unser Verhalten. Das geschieht aber nicht über den Kopf, es muss im Herzen beginnen.
Das waren die Nachkommen von Kain. Jetzt kommen wir zu Seth und seinen Nachkommen und damit zur Anbetung Gottes. Ich lese mal die Verse 25 und 26:
„Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth. Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt anstelle Abels, weil ihn Kain erschlagen hat. Und dem Seth wurde auch ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“
Schaut mal, in diesen Versen zeigt sich Gottes Treue. In Kapitel 3 hieß es ja, ein Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten. Jetzt hatten Adam und Eva aber nur zwei Söhne, und in dem Moment, als Kain Abel ermordete, gab es keine Lösung mehr. Abel war tot, und Kain würde ganz sicher nicht die Person sein, die diese Aufgabe erfüllt.
Dementsprechend hofften Adam und Eva darauf, dass noch ein Nachkomme kommen würde. Irgendjemand musste ja der Schlange den Kopf zertreten. Und dann kam Seth.
Wisst ihr, wenn wir mal im Lukasevangelium nachschauen – das machen wir jetzt aus zeitlichen Gründen nicht, aber vielleicht könnt ihr das zu Hause machen –, sehen wir im Kapitel 3, dass Jesus Christus dieser Nachkomme ist, der der Schlange den Kopf zertreten hat. Er ist ein Nachkomme von Seth. Das heißt, mit Seth macht Gott seinen Heilsplan weiter.
Übrigens stammt auch Noah von Seth ab. Diese Linie setzt einen anderen Schwerpunkt. Die Nachkommen von Kain stehen für technischen Fortschritt, die Nachkommen von Seth für Anbetung. Am Ende des Verses heißt es: „Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“
Was bedeutet das? Das Anrufen des Herrn beinhaltet sehr viel. Es bedeutet Lob und Klage, Jubel und Flehen, Hinwendung und Vertrauen. Wenn wir das mit einem Wort zusammenfassen, bedeutet es Anbetung.
Paulus hat schon richtig gesagt: In 1. Mose 22 finden wir das Wort „Anbetung“ zum ersten Mal. Aber das Konzept, dass Gott angebetet wird, sehen wir hier bereits bei den Nachkommen von Seth.
Inmitten einer fortschrittlichen, säkularen Gesellschaft beginnt eine Erweckung. Einige Menschen fangen an, wieder Gott anzurufen. Mit der Abstammungslinie von Seth beginnt die Anbetung Gottes.
Aus dieser Linie geht übrigens Henoch hervor, den wir uns morgen anschauen werden. Von ihm wird gesagt, dass er dreihundert Jahre mit dem Herrn wandelte. Mehr dazu morgen. Er lebte mit Gott und wandelte mit ihm.
Aus dieser Linie stammt auch Noah, wie ich gerade sagte, sowie sieben andere Personen. Das sind Menschen, die als erste Priorität in ihrem Leben haben: Wir wollen Gott anbeten.
Ich weiß nicht, ob damals schon Musik eine Rolle bei dieser Anbetung spielte. Aber was eine Rolle spielte, waren Opfer. Denn immer, wenn es in der Bibel heißt, dass sie den Namen Gottes anriefen, war das mit Opfer verbunden.
Schaut mal in 1. Mose 12, da ist von Abraham die Rede. Er baute dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an. Ebenso heißt es von Isaak in 1. Mose 26, Vers 25, dass er einen Altar baute und den Namen des Herrn anrief.
Das bedeutet, durch ein Opfer nehmen die Menschen bewusst Kontakt zu Gott auf. Die Opfer dienten nicht nur dazu, eine Beziehung herzustellen, sondern auch, eine Beziehung zu erhalten.
Das heißt, es sind Menschen, die mit Gott leben, die eine Beziehung zu Gott haben. Dafür stehen die Nachkommen von Seth.
Ich finde es faszinierend, dass es inmitten einer fortschrittlichen und technisch hochversierten Gesellschaft immer noch eine Handvoll Menschen gibt, die nach Gott fragen. Es sind Menschen, die den Unterschied machen und erkannt haben, dass sie nicht einfach den Status quo akzeptieren wollen. Sie wollen nicht einfach mit der Welt mitgehen.
Diese Handvoll Leute hat gesagt: „0815 ist zu wenig.“ Sie haben erkannt, dass der Mensch eine Beziehung zu Gott braucht. Es sind Menschen, die ihre Knie nicht vor Errungenschaften gebeugt haben, die sich selbst auf den Thron gesetzt haben, sondern die erkannt haben, dass wir Gott in unserem Leben brauchen und ihn allein anrufen wollen.
In den Versen sehen wir aber auch, dass nicht die gesamte Gesellschaft gottlos war. Das ist ermutigend: Gott hatte immer seine Leute. In der gesamten Geschichte hatte Gott seine Menschen. Selbst in den dunkelsten Stunden Israels gab es eine Handvoll Menschen, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben.
Auch in der Kirchengeschichte gab es dunkle Kapitel. Kurz vor der Reformation verbreitete die katholische Kirche Irrlehren. Doch es gab eine Handvoll Menschen, die die Bibel ernst nahmen. Gott hatte immer seine Leute.
Lasst uns in der fortschrittlichen Gesellschaft, in der wir heute leben, diese Menschen sein. Von ihnen wird gesagt, dass sie Gott anbeteten, trotz all des technischen Fortschritts.
Das Klügste, was ein Mensch je vollbringen kann, ist nicht eine epochale Erfindung, sondern die Anerkennung Gottes als Gott. Ich wiederhole das gerne: Das Klügste, was ein Mensch je vollbringen kann, ist nicht eine epochale Erfindung, sondern die Anerkennung Gottes als Gott.
In der Bibel heißt es: „Der Tor sagt in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott.“ Das bedeutet, ein Mensch kann noch so klug sein, viele Doktortitel haben und Professor sein, doch wenn er Gott leugnet, ist er laut Bibel ein Tor.
Ein Mensch, der Gott in seinem Leben anerkennt, ist weise. Denn mit der Gottesfurcht beginnt die Weisheit, wie das Buch der Sprüche sagt.
Es geht also nicht so sehr um deinen Abschluss, sondern darum, ob du Gott erkennst – ob du klug oder töricht bist.
Ich habe die Predigt mit zwei Familienstammbäumen begonnen. Die Frage lautet: Wo hast du dich wiedergefunden?
Diese Frage können wir jetzt nicht im Kollektiv beantworten, sie musst du für dich persönlich beantworten. In welcher Linie hast du dich heute Abend wiedergefunden?
Hast du dich bei den Nachkommen von Kain wiedergefunden? Es geht dir vielleicht gut, du bist erfolgreich im Leben, im Beruf oder im Studium läuft alles gut. Du bist begabt, kannst viele Dinge gut, und andere Menschen profitieren von deinen Fähigkeiten. Aber du klammerst Gott aus deinem Leben aus. Dann bist du ein Nachkomme Kains.
Es geht dir vielleicht darum, dich selbst im Leben zu verwirklichen. Es geht dir um deine Ziele, du willst Karriere machen, hast deinen Lebenstraum vor dir und willst mit allen Mitteln deine Wünsche erfüllen. Übrigens spreche ich hier nicht nur von Nichtchristen. Ich denke, diese Tendenzen kann es auch unter Christen geben.
Es kann passieren, dass wir, obwohl wir uns einmal entschieden haben, Jesus nachzufolgen, irgendwann anfangen, ein Leben zu führen, in dem wir alles nur selbst in der Hand haben wollen. Ehrlich gesagt glaube ich manchmal, es gibt zu viele Christen. Es gibt zu viele Christen, die einfach nur daherleben.
Wisst ihr was? Wenn ich in die Apostelgeschichte schaue und die ersten Christen sehe, wenn wir uns das anschauen: Wenn wir diese Leute heute in der Gemeinde hätten, würden wir sagen: Boah, sind das vorbildliche Christen! Eigentlich sind das normale Christen. Das ist normales Christsein, wie wir es in der Bibel haben.
Das heißt, haben wir uns vielleicht so weit von dem normalen Christsein entfernt, dass uns das so besonders vorbildlich vorkommt? Schaut mal: In der Apostelgeschichte wurden die Christen für gefährlich eingestuft. Warum? Sie wurden nicht deshalb für gefährlich eingestuft, weil sie gewalttätig waren, sondern weil sie so voll überzeugt waren von Jesus, dass sie nicht davon lassen konnten, von Jesus zu reden. Und das hat die Gesellschaft als gefährlich eingestuft.
Ich frage mich: Werden wir Christen heute in diesem positiven Sinne noch als gefährlich eingestuft? Die Botschaft mit so einer Überzeugung verbreiten? Wisst ihr was, ich habe den Eindruck, wir sind heute nur noch nett. Aber wir sind längst nicht mehr gefährlich – im positiven Sinne. Versteht mich nicht falsch – ich meine, wir sind nicht mehr so überzeugt von Jesus und leben nicht mehr so konsequent für ihn.
Kann es sein, dass unser Leben manchmal nicht anders aussieht als das Leben von Nichtchristen? Auch wir wollen unsere Karriere, wir wollen das große Haus, wir wollen das dicke Auto, wir machen es uns hier gemütlich. Jesus hat gesagt: Wenn wir nachfolgen, verleugnen wir uns selbst, nehmen täglich unser Kreuz auf uns und folgen ihm nach. Wir sind oft so weit davon entfernt.
Wofür steht dein Leben? Schaut mal, wir haben uns hier einige Überschriften angesehen. Über Jubals Leben steht die Überschrift „Vater der Musik“. Über Jabals Leben steht „Vater der Viehzüchter“. Über Tubalkains Leben steht „Vater der Metallverarbeitung“.
Ich meine, das ist alles super, tolle Errungenschaften – reden wir jetzt mal nicht klein. Aber ist das alles? Die Frage ist: Was wird irgendwann über dein Leben stehen? Was wird über dein Leben stehen?
„Er baute ein wunderschönes Haus und leitete zwei Abteilungen.“ Punkt. Dann bist du ein Nachkomme Kains. „Sie hatte immer die schönsten Klamotten und ihre Kinder waren gut erzogen.“ Gut, ist das alles? Ist das wirklich alles? Dann bist du ein Nachkomme Kains.
Was wäre dein Leben, auf eine Aussage komprimiert? Was wird irgendwann auf deinem Grabstein stehen, wenn man dein Leben in einem Satz zusammenfasst?
Von Seth und seinen Nachkommen heißt es einfach nur: „Sie begannen, Gott anzubeten.“ Das ist mein Wunsch für mich, dass das irgendwann auf meinem Grabstein steht: „Er war ein Anbeter Gottes, er hat Gott geliebt, er hat für Jesus gebrannt.“
Wird das irgendwann über dein Leben stehen, wenn du so weiterlebst wie bisher? Für sie war Gott das Wichtigste im Leben. Er hat nur von Jesus geredet. Wenn das auf meinem Grabstein stehen würde, da wäre ich froh.
In ihr brannte ein Feuer für den Herrn. Wenn er anfing, von Jesus zu reden, leuchteten seine Augen. Sie war eine Frau, die ständig auf den Knien war. Wird man das irgendwann von dir sagen können?
Er hat gelernt, Gott schweigend zu bestaunen. Vielleicht sagst du: Momentan könnte man das nicht so über mein Leben sagen. Ehrlich gesagt ist Gott nur eine Randfigur in meinem Leben. Aber ich möchte ein wahrer Anbeter werden.
Wie kann ich dahin kommen, dass irgendwann über mein Leben genau dieser Ausspruch steht: Er war ein Anbeter oder sie war eine Anbeterin?
Anbetung hängt immer mit Opfern zusammen, ihr Lieben – im Alten und im Neuen Testament. Nein, im Neuen Testament bringen wir keine Tieropfer mehr. Stattdessen geben wir uns selbst als Opfer hin, wie es in Römer 12,1 heißt. Das ist der wahre Gottesdienst, das ist Anbetung.
Ich möchte Anbetung und Hingabe gern mit einem leeren Blatt vergleichen. Es ist so, als würden wir ein leeres Blatt nehmen, es unterschreiben und es Gott übergeben. Dabei sagen wir: „Gott, schreib du darauf, was du von meinem Leben willst. Meine Unterschrift steht schon.“ Das ist echte Hingabe.
Ich vergleiche Hingabe außerdem gerne mit einem Haus. Wenn unser Leben ein Haus ist, wie viel Raum hat Jesus darin? Wir wollen ihn alle irgendwie dabei haben, denn es ist doch vorteilhaft, Jesus in unserem Leben zu haben, oder?
Vielleicht sagen wir manchmal: „Komm in mein Leben, komm in mein Haus, aber bleib bitte im Flur.“ Ins Büro, wo ich die Finanzen regle, da darfst du nicht rein. Im Schlafzimmer bitte auch nicht. Im Wohnzimmer bist du zwar ein bisschen zu präsent, aber wir wollen es ja nicht übertreiben. Trotzdem ist es gut, wenn du irgendwo dabei bist. Unten, in der Besenkammer, habe ich meine Lieblingssachen – Jesus, bitte auch da nicht reinkommen.
Wisst ihr, was echte Anbetung bedeutet? Anbetung heißt: Jesus, komm in mein Leben und füll alle Bereiche meines Lebens aus. Sei du der Herr über alle Bereiche meines Lebens.
Genau zu diesem Schritt möchte ich dich heute Abend einladen.
Vor einiger Zeit gab es bei der Navy in Alaska einen sehr tragischen Zwischenfall. In einer Nacht starteten 22 Flugzeuge von einem Flugzeugträger zu einer Mission. In dieser Nacht geschah Folgendes: Es legte sich ein dichter Nebel über die ganze Gegend um Alaska im Pazifik. Die Piloten, die zurückkehren wollten, um auf dem Flugzeugträger zu landen, konnten diesen aufgrund des dichten Nebels nicht sehen.
Sie kreisten, bis ihnen der Treibstoff ausging. Dann funkte jeder der 22 Piloten nacheinander ein letztes Lebewohl. In dieser Nacht – es ist leider eine wahre Begebenheit – verlor die Navy 22 Flugzeuge und 22 Piloten.
Daraufhin musste die Navy reagieren, denn in dieser Gegend kam es häufiger zu solchen dichten Nebelfällen. Sie entwickelten ein geniales System: Im Fall von Nebel musste der Pilot nur noch bis zu einer bestimmten Entfernung an den Flugzeugträger heranfliegen. Dann hieß es: Bitte nehmen Sie die Hände vom Steuer. Ab diesem Punkt landete das System das Flugzeug sicher.
Seit der Einführung dieses Systems ist nur noch ein einziges Flugzeug ins Meer gestürzt. Und wisst ihr, warum? Der Pilot wollte die Hände nicht vom Steuer nehmen. Er wollte es trotzdem selbst machen.
Liebe Zuhörer, das ist die Einladung heute Abend: Nimm die Hände vom Steuer deines Lebens. Sage dem Herrn: Hier hast du mein Leben. Es ist wie ein weißes Blatt. Mach du mit meinem Leben, was du willst. Ich gehöre dir und will dich allein anbeten. Nimm die Hände vom Steuer deines Lebens.
Wenn du das heute Abend tun möchtest – ich wiederhole mich gerne – kannst du die Einladung annehmen. Wir können zusammen beten, und du kannst dein Leben dem Herrn übergeben, der dein Leben verändern möchte.
Vielleicht hast du festgestellt: Ja, ich bin Christ, aber ich bin lau geworden. Ich lebe eigentlich für mich. Ich erfinde mich bei den Nachkommen keines wieder. Es geht um meine Karriere, um meinen Erfolg. Aber eigentlich geht es gar nicht darum, dass ich zu 100 Prozent für Jesus lebe.
Wenn du dich darin wiedererkannt hast, lade ich dich ein, ein echter Anbeter zu werden – wie die Nachkommen von Seth. Sie fingen an, den Namen des Herrn anzurufen.
Ich möchte gerne dafür beten, dass Gott uns heute Abend in dieser Entscheidung leitet. Wenn du diese Entscheidung treffen möchtest, kannst du gerne im Anschluss an diese Veranstaltung zurückbleiben.
Lass uns dazu aufstehen!