Einführung in das Evangelium vom Reich Gottes
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Episode 587: Das Evangelium vom Reich Gottes, Teil 3.
Betrachten wir noch einmal Lukas 16, Vers 16: „Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes. Von da an wird die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein.“
In der letzten Episode haben wir gesehen, worum es Jesus und den Aposteln beim Evangelisieren geht. Sie verkünden eine Botschaft der Rettung, doch eigentlich ist es noch mehr. Das Evangelium beantwortet nicht nur die Frage, wie ich die Schuld meiner Sünde loswerde. Im Zentrum dreht sich das Evangelium um die Herrschaft Gottes.
Persönliche Rettung hängt immer davon ab, dass ich Teil einer geretteten Gemeinschaft werde. Ich werde Teil dieser Gemeinschaft, Teil der Ekklesia des Messias, indem ich einerseits den Fakten vertraue und andererseits den König öffentlich bekenne.
Römer 10, Verse 9 und 10 sagen: „Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.“
Bekehrung als Herrschaftswechsel und Erneuerung
Bekehrung ist, wenn sie echt ist, immer ein Herrschaftswechsel. Sie wird begleitet von einer Erneuerung. Paulus spricht davon, dass wir eine neue Schöpfung sind. Jesus redet von Wiedergeburt durch den Heiligen Geist.
Wir müssen das gut verstehen: Buße und Bekehrung, die nicht dazu führen, dass wir den Heiligen Geist bekommen, retten niemanden. Es sind die Anhänger von Johannes dem Täufer, also Leute, die wussten, was Buße bedeutet, die Paulus fragt: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig geworden seid?“ (Apostelgeschichte 19,2). Sie aber antworten: „Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist.“
Noch einmal: Im Kern geht es beim Evangelium gar nicht so sehr um meine Sünde. Es geht auch nicht direkt um mich. Das Evangelium hört sich so an: „Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft bringt, der Rettung verkündet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König!“ (Jesaja 52,7).
Das ist das Evangelium: dass Gott herrscht. Und weil Gott herrscht, gibt es Frieden und Rettung. Aber Frieden und Rettung gibt es nur für den, der sich dieser Herrschaft unterstellt.
Das Reich Gottes im Zentrum der Verkündigung
Deshalb steht das Konzept vom Reich Gottes im Zentrum der messianischen Verkündigung. Wie beschreibt der Herr Jesus seinen Auftrag?
Wir hatten das schon in Lukas 4,43: Er aber sprach zu ihnen: „Ich muss auch den anderen Städten die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.“ Jesus herrscht. Er lädt alle Menschen dazu ein, durch den Glauben in seinem Reich, das heißt unter seiner Herrschaft, Frieden und Rettung zu finden. Darum geht es, wenn wir vom Evangelium des Reiches Gottes reden.
Über dieses Reich wird nun Folgendes gesagt: Lukas 16,16: „Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes. Von da an wird die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein.“
Was ist damit gemeint? Überlegen wir zuerst noch einmal, zu wem Jesus hier spricht. Es sind die Pharisäer, genau genommen Pharisäer, die ihn verhöhnen. Was möchte Jesus erreichen? Er möchte, dass sie einsichtig werden, ihre gefährliche Liebe zum Geld erkennen und Buße tun.
Die Opposition der Pharisäer und der Konflikt um das Reich Gottes
Aktuell leben seine Gegner in einer mehr als gefährlichen Opposition zum Messias und verkennen völlig, mit wem sie es zu tun haben. Sie suchen Ansehen und Ehre bei Menschen, rechtfertigen ihr sündiges Verhalten und sind doch für Gott ein Gräuel.
Zurück zu „Jeder dringt mit Gewalt hinein“. Wir kennen diesen Gedanken schon aus einem anderen Vers, Matthäus 11,11-12: „Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist keiner größer aufgestanden als Johannes der Täufer. Der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttätige reißen es an sich.“
Merkt ihr, das ist derselbe Gedanke: Gewalttätige reißen es an sich, dem Reich der Himmel wird Gewalt angetan – dasselbe Verb wie in Lukas 16,16. Mit der Formulierung „Jeder dringt mit Gewalt hinein“ beschreibt der Herr Jesus das Verhalten der Pharisäer. Sie sind jeder Achtung. Das heißt nicht, dass jeder einzelne Pharisäer genau diese Haltung hat, aber es sind so viele, dass man verallgemeinern kann.
Die Sünde als Ausschluss vom Reich Gottes
Die Frage lautet, inwiefern die Pharisäer dem Reich Gottes Gewalt antun oder gewalttätig in das Reich hineindringen. Die Antwort hängt direkt mit dem Konflikt zusammen, in dem Jesus steht. Er verkündet das Reich Gottes. Dagegen hat kein Pharisäer ein Problem. Kein Frommer lehnt es ab, dass Gottes Herrschaft verkündet wird.
Problematisch wird es jedoch, wenn den Frommen erklärt wird, dass sie bei diesem Reich außen vor sind. Sie haben keinen Anteil am Reich Gottes. Und warum ist das so? Weil ihre Sünde sie ausschließt.
Das gilt übrigens bis heute. Galater 5,19-21 beschreibt die Werke des Fleisches: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstzüchtelereien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und Ähnliches. Paulus sagt ausdrücklich, dass diejenigen, die solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
Auch Epheser 5,5 betont: Niemand, der unzüchtig, unrein oder habsüchtig ist – denn Habgier ist Götzendienst – hat einen Anteil am Reich Christi und Gottes.
Der habsüchtige Götzendiener mag äußerlich zum religiösen Establishment gehören, doch Gott kennt sein Herz. Es ist seine Liebe zum Geld, die ihm den Eintritt ins Reich Gottes verwehrt. Er möchte vielleicht rein sein, doch das ist nicht möglich.
Die Haltung der Pharisäer und die Gefahr des Selbstbetrugs
Genau das wollen die Pharisäer jedoch nicht wahrhaben. Deshalb dringen sie gewaltsam hinein. Sie wollen nicht aufhören, Bosse zu tun, oder ihre Sünde lassen, sondern sich zu ihren eigenen Bedingungen Zutritt zum Reich Gottes verschaffen.
Wie machen sie das? Indem sie den Maßstab verändern. Der Maßstab ist natürlich Gottes Wort.
Wir haben also fromme Menschen, die theologische Elite, die das Wort Gottes verändern, um ihr sündiges Verhalten vor anderen Menschen zu rechtfertigen. Sie wollen sich so den Eingang ins Reich Gottes erzwingen, was natürlich nicht möglich ist.
Überlege genau, wo du in Gefahr bist, dir selbst Sünde gutzureden. Merkst du, wir sind wieder beim Thema Selbstbetrug.
Abschluss und Segenswunsch
Das war es für heute. Nutze die letzten Episoden, um Fürbitteanliegen für Geschwister zu formulieren. Beginne eine neue Fürbitte-Liste zum Thema Reich Gottes.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
