Es gibt viele verschiedene Dinge, die uns ins Staunen versetzen können. Vielleicht ist es bei dir ein Sternenhimmel an einer klaren Sommernacht. Du liegst im Schlafsack neben dem Lagerfeuer, schaust einfach nur in den Himmel und fängst an zu staunen.
Vielleicht ist es ein Sonnenuntergang. Du bist nach der Arbeit im Auto auf dem Weg nach Hause. Plötzlich siehst du den Sonnenuntergang, fährst rechts ran, steigst aus und staunst. In diesem Moment muss man kein Foto machen, denn ein Foto kann diesen Moment nicht vollständig erfassen.
Vielleicht ist es ein Kunstgemälde. Du bist im Museum, begeisterst dich für Kunst und stehst vor einem Gemälde. Du schaust auf die Details, wie der Künstler sich das Ganze gedacht hat, und stehst mit offenem Mund vor diesem Werk. Es wird dir fast peinlich vor den anderen Museumsbesuchern.
Oder es sind sportliche Leistungen, die dich begeistern. Das Freistoßtor von Roberto Carlos 1997, Brasilien gegen Frankreich, aus 35 Metern Entfernung – der Ball kann eigentlich nicht reingehen, und doch ist er drin. Du schaust dir das immer wieder auf YouTube an, mit offenem Mund, und fragst dich: Wie hat er das geschafft?
Ganz verschiedene Dinge können uns also ins Staunen versetzen. Aber mal ehrlich: All diese Dinge verblassen, ja, sie müssen verblassen, wenn wir uns mit Gott und seinen Heilsabsichten beschäftigen.
Einführung in das Thema Staunen über Gott
Die heutige Predigt ist meine bisher zwanzigste Predigt aus dem Römerbrief. Ich möchte persönlich sagen, dass mich keine andere meiner Predigtreihen inhaltlich so sehr beeindruckt hat wie diese. Immer wieder saß ich samstags im Büro und fragte mich: Wie soll ich das morgen emotional auf der Kanzel rüberbringen? Ich bin von diesem Text begeistert und versetze mich immer wieder in Staunen.
Genau das ist das Predigtthema heute Morgen: Am Ende bleibt das Staunen. Wir sind am Ende von Römer 11 angelangt. Der Römerbrief teilt sich grob in zwei Teile. Die Kapitel 1 bis 11 bilden den sogenannten lehrhaften Teil. Die Kapitel 12 bis 16, die wir uns ab Januar nächsten Jahres anschauen, bilden den sogenannten praktischen Teil.
Der heutige Text steht ganz am Ende des lehrhaften Teils. Paulus hat in den Kapiteln 1 bis 8 das Evangelium in seiner reinsten Form systematisch und ausführlich dargelegt – so ausführlich wie in keinem anderen Buch der Bibel. Deshalb sagt Martin Luther über den Römerbrief: „Dieser Brief ist das eigentliche Hauptstück des Neuen Testaments und das allerreinste Evangelium.“
In den Kapiteln 1 bis 8 entfaltet Paulus das Evangelium. Eigentlich möchte er schon am Ende von Kapitel 8 in Lobpreis ausbrechen. Dort feiert er die Liebe Gottes zu uns und betont, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann. Doch eine Frage bleibt offen: die Israelfrage. Mit ihr hängt die Glaubwürdigkeit des Evangeliums zusammen. Deshalb nimmt Paulus sich noch einmal drei Kapitel – die Kapitel 9 bis 11 – und verteidigt das Evangelium anhand dieser Frage.
Damit ist er jetzt fertig geworden. Das war die letzte Predigt zu diesem Abschnitt. Danach bricht Paulus förmlich in Lobpreis aus. Diese Verse wollen wir uns heute einmal anschauen: Römer 11,33-36. Ich lese den Text am Stück:
„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes, wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge. Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Ganz am Ende, am Ende des lehrhaften Teils, bleibt einfach nur das Staunen.
Das Staunen über Gottes tiefe Absichten
Damit kommen wir zu meinem ersten Punkt: dem Staunen über Gottes tiefe Absichten.
Vers 33: „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes.“ Dieses „O Tiefe“ ist ein emotionaler Ausdruck von Ehrfurcht. Paulus ist ergriffen, und das ist die einzig richtige Reaktion nach elf Kapiteln pures Evangelium. Da muss ein „Oh“ kommen – und das kommt bei Paulus.
Übrigens habe ich euch noch nicht gesagt, dass Paulus den Römerbrief nicht selbst niedergeschrieben hat. Das erfahren wir aus Kapitel 16. Paulus hat ihn diktiert, aber Tertius, der Schreiber, hat ihn aufgeschrieben.
Ich stelle mir das so vor: Paulus diktiert elf Kapitel am Stück. Dann ist er mit Vers 32 fertig. An diesem Punkt muss Paulus kurz innehalten. Wenn er das ganze Evangelium sieht, das in elf Kapiteln dargelegt ist, muss er vielleicht sogar um Fassung ringen. Dann bricht es heraus.
Bis hierhin hat er gewartet, zwischendurch kam es immer wieder mal, aber jetzt kommt die volle Ladung Staunen: „O Tiefe!“
„Tiefe“ meint etwas Unerschöpfliches. Es ist so, als wenn du mit einem Eimer Wasser vor dem Pazifik stehst und versuchst, daraus zu schöpfen. Doch du stellst fest, das schaffst du nicht – er ist viel zu tief, er ist unerschöpflich. Das ist die Emotion, die Paulus hier im Text ausdrückt.
Die Frage ist: Welche Tiefe bestaunt Paulus? Man könnte anhand von Vers 33 und des „sowohl ... als auch“ von zwei Dingen ausgehen, richtig? „Sowohl das ...“ – also zwei Dinge.
Demnach wäre es der tiefe Reichtum an Weisheit und der tiefe Reichtum an Erkenntnis. Aber die griechische Grammatik lässt hier auch drei Aspekte zu: den tiefen Reichtum, die tiefe Weisheit und die tiefe Erkenntnis.
Die Einheitsübersetzung übersetzt es auch so: „O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes.“ Diese Auslegung bevorzuge ich, weil wir auch sonst in unserem Text häufig einen Dreiklang haben. Das ist bei poetischen Texten nicht von ungefähr.
Paulus ist fasziniert von drei Eigenschaften.
Der Reichtum Gottes
Die erste ist die Tiefe des Reichtums Gottes. Nun müssen wir uns natürlich die Frage stellen: Was ist damit gemeint, der Reichtum Gottes?
Wenn wir uns solche Fragen stellen, ist es hilfreich, einen Blick darauf zu werfen, wo Paulus den Reichtum bereits im Römerbrief erwähnt. So finden wir ihn beispielsweise in Kapitel 2, Vers 4: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte?“
Auch in Kapitel 5, Vers 20 heißt es: „Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden.“
Paulus staunt hier über den Reichtum der Gnade Gottes und über den Reichtum der Güte Gottes. Er kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Wisst ihr, ihr Lieben, die Gnade Gottes kommt nie kleckerweise in unser Leben, also nicht nur in kleinen Pfützen. Paulus steht hier vor dem Ozean der Gnade Gottes und sagt: Was für ein Reichtum an Gnade!
Die Weisheit Gottes
Paulus staunt über die Tiefe der Weisheit Gottes. Wenn Paulus von der Weisheit Gottes spricht, müssen wir wissen, dass der Höhepunkt dieser Weisheit im Evangelium zu finden ist.
In 1. Korinther 1,21.24 heißt es: „Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben. Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit. Denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gotteskraft und Christus als Gottes Weisheit.“
Das bedeutet: Wer die Weisheit Gottes in reinster Form sucht, findet sie in Christus, er findet sie im Evangelium. Paulus ist darüber erstaunt.
In 1. Korinther 2,9 sagt Paulus: „Sondern wir reden, wie geschrieben steht, was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“
Hier ist nicht vom Himmel die Rede, wie manche fälschlicherweise meinen und den Text aus dem Zusammenhang reißen. Es geht um das Evangelium im Kontext. Paulus sagt, dass dies die reine Weisheit Gottes ist, wenn wir auf das Kreuz schauen. Er ist fasziniert von dieser Weisheit Gottes.
Die Erkenntnis Gottes
Paulus ist fasziniert von der Tiefe der Erkenntnis Gottes. Dabei muss die Erkenntnis Gottes in unserem Text richtig verstanden werden. Gott ist nicht das Objekt der Erkenntnis, sondern das Subjekt. Das heißt, es geht hier nicht darum, dass Gott von den Menschen erkannt wird, sondern darum, dass Gott die Menschen erkennt.
Darüber spricht Paulus an einigen Stellen, zum Beispiel in 1. Korinther 8,3: „Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.“ Paulus sagt also, wenn ein Mensch Gott liebt, ist das ein Zeichen dafür, dass Gott ihn bereits vorher erkannt hat. Dabei meint „erkannt“ nicht einfach „Ah, du bist es“, sondern im Sinne von Erwählung, wie wir es auch in Römer 8 und Römer 11 finden. Wenn ein Mensch Gott liebt, heißt das, Gott hat sich zuvor für ihn entschieden. Darüber staunt Paulus.
In Galater 4,9 finden wir eine ähnliche Wendung: „Jetzt aber habt ihr Gott erkannt, vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden.“ Paulus verneint die menschliche Seite nicht – das sehen wir auch in Römer 10, wo die menschliche Verantwortung betont wird. Doch hier legt er den Schwerpunkt auf die göttliche Seite. Häufig betonen wir die menschliche Seite: „Ich bin zum Glauben gekommen, ich habe mich bekehrt, ich habe mich für Gott entschieden, ich habe Gott gefunden.“ Das ist aus menschlicher Sicht korrekt.
Aber eigentlich müssen wir die göttliche Seite betonen. Paulus sagt vielmehr: „Ihr seid von Gott erkannt worden.“ Gott hat sich für dich entschieden, Gott hat dich gefunden, Gott hat dich gerettet. Das fasziniert Paulus sehr. Er hat es selbst erlebt: Auf dem Weg nach Damaskus hat er nicht nach Gott gesucht, sondern Gott hat ihn gesucht, gefunden und gerettet. Das bringt Paulus zum Staunen.
Diese Erkenntnis Gottes führt ihn zu einem Ausruf: „Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege.“ Hier geht es um Gottes Heilsplan, um die Entscheidungen, die Gott trifft, um seine Heilsgeschichte zu schreiben. Paulus sagt, diese übersteigen jede menschliche Vorstellungskraft. Wir haben das bei der letzten Predigt betrachtet, vielleicht ist sie euch noch in Erinnerung: Gottes Plan geht weiter, als du denkst. Am Ende bleibt das Staunen – das Staunen über Gottes tiefe Absichten.
Ich würde heute in dieser Predigt am liebsten ganz zurücktreten. Mein Wunsch ist, dass wir einfach nur Gott sehen und mit diesen Gedanken wieder hinausgehen. Es geht um Gott, um seine wunderbaren Absichten. Paulus will dieses Erstaunen bei uns noch einmal vertiefen. Das tut er, indem er drei rhetorische Fragen stellt. Die Antworten auf diese Fragen in den Versen 34 und 35 lauten alle: Niemand.
Die erste Frage lautet: „Denn wer hat den Herrensinn erkannt?“ Paulus zitiert hier aus Jesaja 40. Wer kann Gottes innerste Gedanken völlig erfassen? Niemand. Kein Mensch hat die intellektuellen oder geistlichen Fähigkeiten, um Gott komplett zu verstehen.
Ich lese gerade zusammen mit Pastor Peter Krell aus Kaiserslautern ein Buch mit dem Titel „Der Siegeszug des modernen Selbst“ von Carl Truman. In diesem Buch schildert Truman die philosophischen Voraussetzungen dafür, warum der moderne Mensch heute so denkt, wie er denkt. Ich habe das Buch begonnen zu lesen, weil Peter es vorgeschlagen hat. Es ist keine Gute-Nacht-Lektüre, denn es fordert meinen Verstand sehr, um die Philosophen zu verstehen. Aber es ist wichtig, sie zu verstehen, weil es erklärt, warum wir heute so denken, wie wir denken.
Ehrlich gesagt muss ich manchmal einen Absatz zwei- oder dreimal lesen, um zu verstehen, was Truman sagen will. Wenn ich das Buch vielleicht zwei- oder dreimal lesen würde, könnte ich am Ende sagen: „Jetzt habe ich es verstanden. Das ist die These, das ist die Argumentation.“ Aber wisst ihr was? So oft man das Buch auch liest, man wird nie zu dem Ergebnis kommen, jetzt habe ich Gott komplett verstanden. Jetzt hat es Klick gemacht. Jetzt bin ich ein Experte in Sachen Gott.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Gott möchte, dass wir ihn verstehen. Deshalb offenbart er sich in seinem Wort. Aber Gott ist mit uns nicht auf Augenhöhe. Wir werden nie an den Punkt kommen, an dem wir sagen können, wir hätten die tiefen Absichten Gottes völlig verstanden. Wenn es um Gott und seine Heilsabsichten geht, absolvieren wir nie. Wir staunen immer weiter und wollen ihn immer mehr verstehen, aber wir sind mit Gott nicht auf Augenhöhe.
Die nächste rhetorische Frage von Paulus stammt ebenfalls aus Jesaja 40, Vers 13: „Oder wer ist sein Mitberater gewesen?“ Im Alten Testament hatten Könige immer Berater. Ahitophel war ein besonders angesehener Ratgeber. Auch heute haben Präsidenten und politische Machthaber ihre Berater und Gremien. Aber Gott braucht keinen Berater. Gott ist sein eigener Berater. Er braucht niemanden.
Als Gott den wunderbaren Heilsplan entworfen hat, war nur Gott im Raum. Niemand war da, der Gott beraten hat und gesagt hätte: „Gott, wie wäre es, wenn dein Sohn Jesus Christus Mensch wird? Oder: Wie wäre es, wenn Jesus stellvertretend für die Menschen am Kreuz stirbt? Wäre das nicht ein guter Rat, den ich dir geben kann? So kannst du gerecht bleiben, weil die Schuld am Kreuz bezahlt wird, und du kannst gnädig sein und den Menschen vergeben, weil dein Sohn Jesus Christus alles getragen hat.“
Diesen Rat hat Gott nie bekommen. Diese Idee ist in ihm selbst entstanden. Das bewundert Paulus, das versetzt ihn ins Staunen.
Die letzte Frage lautet: „Oder wer hat ihm vorher gegeben und es wird ihm vergolten werden?“ Paulus will damit sagen: Gott steht niemals in der Schuld der Menschen. Es ist nicht so, dass der Mensch Gott etwas Gutes getan hat und Gott sich jetzt revanchieren muss.
Hier geht es um die Gnade Gottes. Die Gnade Gottes ist keine Anerkennung eines guten Bemühens seitens des Menschen. Sie ist keine Anerkennung für besonderen Gehorsam. Sie ist keine Anerkennung guter Werke. Gnade Gottes ist ein freies Geschenk für die, die es nicht verdient haben. Das ist die Gnade Gottes.
Damit kommen wir zurück an den Anfang unseres Predigttextes. Aus unserem Mund kommt nur ein staunendes „Oh! Oh, Tiefe!“ Ihr Lieben, Gott verdankt dem Menschen gar nichts. Aber der Mensch verdankt Gott alles.
Das Bild des Grand Canyon als Symbol für die Tiefe des Evangeliums
Als ich als 13-jähriger Teenager zum ersten Mal vor dem Grand Canyon stand, war ich sehr bewegt. Es war ein Vater-Sohn-Urlaub. Mein Vater hatte mich mitgenommen und wollte mir den Grand Canyon zeigen. Ich hatte den Grand Canyon bis dahin schon auf Bildern gesehen und mich darauf gefreut.
Ihr müsst wissen: Der Grand Canyon ist eine riesige Schlucht. Man sieht ihn nicht von Weitem. Erst wenn man direkt davorsteht, erkennt man die ganze Tiefe. Ich kann mich bis heute daran erinnern. Es war ein sehr bewegender Moment in meinem Leben, als ich davorstand und die ganze Tiefe sah.
Ihr Lieben, der Römerbrief ist der Grand Canyon des Evangeliums. Paulus steht jetzt davor. Er sieht die ganze Tiefe und Weite. Er sagt: „Oh, oh, Tiefe!“ Das ist so bewegend. Gott wird Mensch, um uns zu retten – obwohl er es nicht hätte tun müssen.
Ihr Lieben, das muss uns immer wieder in Staunen versetzen, wenn wir vor dem Grand Canyon des Evangeliums stehen.
Die Gefahr des Verlusts des Staunens
Aber kann es sein, dass wir Christen häufig unser Staunen verlieren? Eigentlich sollte die Anwendung dieser Predigt nur ein „Oh“ sein, ein Staunen darüber, dass wir hier rausgehen mit dem Gedanken: „Oh, was für eine Tiefe, was für ein wunderbarer Gott!“
Doch kann es sein, dass wir das Staunen über Gott so oft verlieren? Dass wir das Staunen über seine Heilsabsichten und über die Herrlichkeit des Evangeliums so schnell verlieren?
Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Was kann uns das Staunen über das Evangelium rauben?
Ich denke, es sind zwei Dinge. Es gibt sicherlich mehrere, aber auf zwei möchte ich hier näher eingehen.
Vermeintliche Bekanntheit
Vielleicht ist es in deinem Leben eine vermeintliche Bekanntheit. Ja, wenn wir eine Sache kennen oder meinen, sie zu kennen, dann beeindruckt sie uns irgendwann nicht mehr so sehr. Wenn du zum Beispiel zum zehnten Mal vor dem Grand Canyon stehst, nachdem du schon einige Male hinuntergeklettert bist, mit dem Flugzeug darüber geflogen bist, dann sagst du beim zehnten Mal vielleicht: „Ja, nett, aber kenne ich.“
Diese vermeintliche Bekanntheit mit dem Evangelium kann dir das Staunen rauben. Paul David Tripp spricht genau dieses Problem an. Ich habe euch ein Zitat von ihm mitgebracht:
„Du hast so viel Zeit in der Heiligen Schrift verbracht, dass die große Heilsgeschichte mit ihrer weitreichenden Weisheit dich nicht mehr fasziniert. Du hast so viel Zeit mit der Auslegung des Sühneopfers verbracht, dass du am Fuße des Kreuzes stehen kannst, ohne zu weinen oder dich zu freuen. Du hast so viel Zeit damit verbracht, andere zu Jüngern zu machen, dass du nicht mehr über die Tatsache staunst, dass du selbst auserwählt wurdest, ein Jünger Jesu Christi zu sein. Du hast so viel Zeit mit der strategischen Planung der Gemeindearbeit verbracht, dass du dein Staunen über den souveränen Planer verloren hast, der dich jeden Augenblick leitet. Es ist alles so regelmäßig und normal geworden, dass es dich nicht mehr berührt. Es gibt sogar traurige Momente, in denen das Wunder der Gnade inmitten deines vollen Dienstplans kaum noch Aufmerksamkeit erregt.“
Kann es sein, dass du dich heute genau hier wiederfindest? Es besteht eine große Gefahr in unserem Leben, auch in meinem Leben, dass wir das Staunen verlieren und sagen: „Kenne ich schon.“
Aber weißt du was? Das ist eigentlich nicht der wahre Grund. Wir haben gerade festgestellt, dass wir Gott nie ganz verstehen können. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu staunen. Deswegen absolvieren wir eigentlich nie im Evangelium.
Es ist ja eigentlich genau andersherum: Je mehr wir das Evangelium verstehen, desto mehr staunen wir. Das Evangelium ist doch kein Gegenstand, den wir einfach sachlich abnicken. Das kannst du mit einem Lieferschein machen, aber nicht mit dem Evangelium. Die Heilsgeschichte ist ja nicht etwas, wo wir einfach sagen: „Ja, kennen wir.“
Distanz zum Evangelium
Das eigentliche Problem ist nicht die Bekanntheit, sondern die Distanz. Das Problem des Nichtstaunens entsteht, wenn wir das Evangelium losgelöst von unserer eigenen Bedürftigkeit sehen. Das ist das eigentliche Problem.
Bei uns im Bad auf der Fensterbank steht ein Schild, auf dem einfach nur eine Dornenkrone zu sehen ist. Daneben stehen die Worte: „I did it all for you“ – „Ich tat es alles für dich“, wobei „für dich“ großgeschrieben ist.
Und, ihr Lieben, ich sage das nicht, weil ich eine gute Anwendung brauche. Dieses Bild fasziniert mich jedes Mal, wenn mein Blick zufällig darauf fällt. Ich helfe den Kindern beim Zähneputzen, und dann sehe ich es nebenbei. Es bewegt mich, weil er es für mich getan hat.
Ich glaube, das ist der Schlüssel: Wir sollten das Evangelium nicht mit einer objektiven Distanz betrachten, sondern mit einer subjektiven Bedürftigkeit. So wie wir es in einem alten Lied singen: „Ich brauche dich, oh, ich brauche dich, Jesus, ja, ich brauche dich.“
Und wenn du dann die Worte liest: „Ich habe alles für dich getan“, dann bewegt dich das. Das Problem des Nichtstaunens ist nicht die Bekanntheit, sondern die Distanz.
Der Nebel vor den geistlichen Augen
Es gibt ein zweites Problem, das ich gerne mit dem Bild des Nebels veranschaulichen möchte.
Im Jahr 2012 war ich mit meiner Frau am Grand Canyon. Das war nach unserem Jahr in Texas. Ich war voller Freude, denn ich wollte ihr den Grand Canyon zeigen. Ich glaube, ich habe mich sogar mehr gefreut als sie. Ich kannte den Canyon schon und wusste, was er mit mir gemacht hat.
Wir standen also davor, doch leider lag an diesem Tag dichter Nebel über dem gesamten Canyon. Ihr könnt euch vorstellen, wie ihre Begeisterung und ihr Staunen sich in Grenzen hielten. Sie stand zwar vor dem Canyon, konnte ihn aber nicht klar sehen, weil der Nebel alles verdeckte.
Vielleicht ist es genau so in deinem Leben. Vielleicht hast du einen Nebel vor deinen geistlichen Augen. Du stehst vor dem Kreuz und weißt es irgendwie, aber Ängste, Zweifel oder eine gesetzliche Prägung halten dich davon ab, darüber zu staunen. Du bist so geprägt von Gesetzlichkeit, dass du beim Hören des Evangeliums als Erstes denkst: „Ja, aber ich bin ja nicht gemeint, ich bin ja nicht gut genug.“
Gerade weil du nicht gut genug bist, gilt das Evangelium dir. Denn Jesus hat alles für dich getan. Ich möchte dich ermutigen, wenn es dieser Nebel ist, für den du beten solltest. Paulus betet für Christen in Ephesus: Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr die Dinge sehen könnt (Epheser 1,18).
Vielleicht ist das auch sein Gebet für dich: Dass du heute sagst, Herr, hilf mir zu sehen, dass der Nebel verschwindet und ich die Klarheit des Evangeliums wieder für mich verstehen kann.
Das Staunen über die Souveränität Gottes
Paulus staunt weiterhin, und zwar auch über die Souveränität Gottes. Damit kommen wir zum zweiten Punkt: das Staunen über die Souveränität Gottes.
Gottes Souveränität beschreibt seine Macht und seine Stellung im Universum. In Vers 36 heißt es: „Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge.“ Drei entscheidende Präpositionen sind hier wichtig: aus ihm, durch ihn und zu ihm hin.
Paulus spricht hier nicht nur von der Schöpfung, sondern vor allem von der Errettung im jeweiligen Kontext. Diese Präpositionen schauen wir uns jetzt nacheinander an.
Aus ihm sind alle Dinge
Aus ihm sind alle Dinge – das bedeutet, dass Gott alles geplant hat und alles seinen Ursprung in ihm hat. Er ist der Architekt des Universums. Hier geht es jedoch konkret um die Errettung: Gott ist der Architekt der Errettung.
Schon vor der Grundlegung der Welt stand der Heilsplan fest. Dieser Heilsplan war kein Plan B, bei dem Gott plötzlich umschwenken musste. Bereits vor der Errettung, vor der Grundlegung der Welt, war alles festgelegt.
Der Ausdruck „Aus ihm sind alle Dinge“ beschreibt auch die Motivation. Die Motivation zur Errettung kommt einzig und allein von Gott; sie liegt nicht im Menschen. Nicht in erster Linie hat der Mensch Gott motiviert, ihn zu retten, sondern Gottes eigenes Wesen hat ihn motiviert, den Menschen zu retten. Dies geschieht, weil Gott voller Güte und voller Gnade ist.
Ich möchte das heute Morgen einmal persönlich für dich herunterbrechen. Ich spreche jetzt nicht pauschal, sondern von dir als Christ. Der Gedanke an deine Rettung hat seinen Ursprung in Gott. Bevor du geboren wurdest, standen schon alle Tage deines Lebens in Gottes Buch, wie uns Psalm 139 lehrt.
Und weißt du was? Nicht nur der Tag deiner Geburt, sondern auch der Tag deiner Wiedergeburt. Diesen Tag X hat Gott für dich persönlich geplant – vor der Grundlegung der Welt. Das wird sehr real und sehr persönlich, wenn wir das einmal auf uns herunterbrechen.
Durch ihn sind alle Dinge
Dann heißt es aber auch in Vers 36: Durch ihn sind alle Dinge. Das heißt, Gott hat alles getan, er hat alles vollbracht.
Im Hinblick auf die Schöpfung bedeutet das, dass durch ihn alles ins Leben gekommen ist. Er schafft durch sein Wort, durch ihn. Aber das meint auch die Errettung. Wenn es hier heißt, durch ihn sind alle Dinge, dann sind damit auch unsere Rettung und Erlösung gemeint.
Ihr Lieben, Gott ist nicht nur der Planer unserer Errettung, er ist auch der, der die Errettung ausführt. Er ist das handelnde Subjekt in unserer Errettung.
Ich möchte euch jetzt einige Bibelverse geben. Diese Bibelverse lesen wir uns durch, immer mit der Leitfrage: Wer ist hier der Handelnde?
Einige Beispiele sind:
Römer 3,23-24: Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Wer ist der Handelnde? Der Mensch? Nein, Gott ist der Handelnde.
Römer 5,8: Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Wer ist der Handelnde? Gott.
Römer 7,24-25: Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes? Ich danke Gott, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Wer ist der Handelnde? Gott.
Römer 8,3: Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte. Wer ist der Handelnde? Gott!
Römer 8,30: Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er berufen, und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Wer ist der Handelnde? Gott!
Römer 9,15-16: Denn er sagt zu Mose – jetzt sagt Gott, redet hier von sich selbst: Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und ich werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe. So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. An wem liegt deine Errettung? An Gott.
Ich habe vorhin gesagt, Gott hat den Tag X seine Errettung geplant. Und jetzt setzt der Vers noch einen drauf: Gott hat dich an diesem Tag auch gerettet.
Menschlich gesehen hast du dich an diesem Tag für Gott entschieden. Du gehst durch die Tür und schaust auf die andere Seite, und da steht: Erwählt vor Grundlegung der Welt.
Dieser Tag war geplant. Gott hat dich an Tag X zu sich gezogen. Gott hat dich plötzlich sehend gemacht. Deine blinden Augen, der Nebel war plötzlich weg, und du konntest sehen: Ich bin gemeint, Jesus ist für mich gestorben.
Diesen Tag hat Gott getan. Hat Gott gewirkt? Ja, er hat gewirkt.
Wenn wir das etwas mehr verstehen, dann vergrößert das unser Staunen. Denn er hätte es ja nicht machen müssen. Er hat sich frei entschieden, das in meinem Leben zu tun.
Als es diesen Tag X im Leben von Andre gab, wo Gott gesagt hat: Jetzt rette ich ihn. Das ist erstaunliche Gnade.
Das muss uns vom Hocker hauen, ihr Lieben, denn das entscheidet alles. Das entscheidet die Ewigkeit.
Durch ihn sind alle Dinge auch unsere Errettung.
Zu ihm hin sind alle Dinge
Und dann heißt es hier am Ende: Zu ihm hin sind alle Dinge. Das bedeutet, Gott ist immer das Ziel. Er ist das Ziel der Schöpfung. Er schafft Dinge, und in der Beziehung zu Gott bekommt jedes Geschöpf seine Sinnrichtung.
Jedes Geschöpf lebt zur Ehre Gottes. Das ist unsere Bestimmung, zu seiner Verherrlichung zu leben. Aber hier geht es ja auch um die Errettung. Das heißt: Wenn Gott uns rettet, rettet er uns nicht nur, damit wir gerettet sind. Das natürlich auch, versteht mich bitte nicht falsch. Aber Gott rettet uns auch zu seiner eigenen Verherrlichung.
Das sagt Epheser 1: Zum Lobpreis seiner Herrlichkeit hat er uns gerettet. Das nimmt uns so völlig aus dem Fokus, oder? Wenn du dir Römer 11,36 anschaust, musst du sagen: Okay, damit bin ich ja nur eine Randfigur, richtig? Richtig. Gott ist das Zentrum.
Vielleicht kennen viele von euch Nikolaus Kopernikus. Nikolaus Kopernikus war ein Arzt, aber auch Astronom, der im 16. Jahrhundert lebte. Bis Kopernikus glaubte man an ein geozentrisches Weltbild. Demnach sei die Erde das Zentrum des Universums, und die Sonne, so glaubte man damals, dreht sich um die Erde.
Kopernikus hat diese These gründlich widerlegt. Er hat sie nicht nur in Frage gestellt, sondern eine gegenteilige Behauptung aufgestellt: Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern die Erde dreht sich um die Sonne. Nicht die Erde ist das Zentrum. Die Erde dreht sich um die Sonne.
Das hat damals in der ganzen Welt einen Umdenkprozess in Gang gesetzt. Man spricht von der kopernikanischen Wende. Der Mensch musste erst einmal feststellen: Moment, nicht wir auf der Erde sind das Zentrum und alles dreht sich um uns, sondern die Erde dreht sich um die Sonne.
Kann es sein, dass du genau diesen Umdenkprozess in deinem Leben brauchst? Kann es sein, dass wir manchmal davon ausgehen, wir sind das Zentrum und alles dreht sich um uns? Kann es sein, dass sich in deinem Leben, wenn du das jetzt mal persönlich auf dich anwendest, so vieles einfach immer nur um dich dreht?
Wie geht es mir heute Morgen? Fühle ich mich gut? Ich will auch nur das machen, was mir gut tut. Was sind meine Probleme, was sind meine Sorgen, was kann ich mir Gutes tun?
Lass mir heute mal ganz deutlich sagen: Diese Welt dreht sich nicht um dich. Und wisst ihr was? Das tut uns echt gut, uns das mal vor Augen zu führen. Ich möchte nicht unsensibel sein, aber ich glaube, viele seelsorgerliche Probleme rühren daher, dass wir uns viel zu stark um uns selbst drehen. Wir müssen verstehen: Die Welt dreht sich nicht um uns.
Weißt du was? Ich setze noch einen drauf: Gott dreht sich nicht um dich, Gott dreht sich um sich. Und das ganze Universum dreht sich um Gott. Du wurdest geschaffen, um zu seiner Ehre zu leben. Das ist deine Daseinsbestimmung.
Und ganz ehrlich, darin finden wir echte Freiheit. Denn ich verstehe: Es geht gar nicht um mich, es geht um ihn. Es geht um ihn, und für ihn will ich leben. Das ist so befreiend.
Dazu lade ich dich ein, diese Entscheidung auch heute zu treffen. Umso erstaunlicher ist es, wenn sich das ganze Universum um diesen Gott dreht, dass er dich so sehr liebt, dass er seinen Sohn für dich gegeben hat. Er sagt: Ich will dich. Und am Tag X rette ich dich. Das ist erstaunlich.
Das Staunen, das zum Lobpreis wird
Und deswegen kommen wir automatisch zum nächsten und letzten Punkt meiner Predigt: das Staunen, das zum Lobpreis wird. Paolo schließt mit den Worten: „Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Ich habe es am Anfang schon gesagt: Das ist die beste Antwort auf elf Kapitel pures Evangelium. Zurückzutreten und zu sagen: „Ihr seid die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen!“ Diese Worte sind die einzig angemessenen nach elf Kapiteln Evangelium.
Lobpreis, ihr Lieben, ist unsere Bestimmung. Wir sehen es in Römer 1: Der Mensch hat Gott die Anbetung verweigert. Er hat den Geschaffenen angebetet und die Anbetung vertauscht. Am Ende von Kapitel 11 sehen wir, dass die Anbetung durch die Errettung wiederhergestellt ist. Paulus lebt zur Ehre Gottes. Anbetung und Lobpreis sind unsere Bestimmung.
Aber der Lobpreis ist auch die logische Folge aus der Lehre. Nach elf Kapiteln Lehre kommt Lobpreis. Übrigens, wer eine Gemeinde im Lobpreis führen will, sollte auf gute Lehre achten. Gute Lehre entfacht in uns ein Feuer des Lobpreises – und zwar auch sehr persönlich.
Das Ziel der Theologie, das Ziel der Lehre muss immer die Anbetung Gottes sein. Das Ziel deines persönlichen Bibelstudiums ist nicht mehr Kopfwissen. Das Ziel deines persönlichen Bibelstudiums ist nicht theologische Überlegenheit, damit du es anderen mit Bibelversen zeigen kannst. Das Ziel deines persönlichen Bibelstudiums ist nicht, einen Haken an deinem Bibelleseplan zu setzen.
Das Ziel deines persönlichen Bibellesens ist Verehrung Gottes, eine tiefere Liebe zu ihm.
Ich habe in der letzten Woche Anzündwürfel besorgt. In der Packung sind hundert Stück. Diese nutzt man entweder für den Grill, wenn man im Winter grillen will, oder für den Kamin. Diese Anzündwürfel sind mit Spiritus getränkt, das riechst du richtig. Ihre Daseinsberechtigung, ihre Bestimmung ist es, ein Feuer zu entfachen, richtig? Das Feuer geht an, wenn man einen Anzündwürfel ins Feuer wirft oder ihn anzündet.
Paulus ist bis zu unserem heutigen Text mit 311 Versen auf das Evangelium eingegangen. Ich möchte dir etwas sagen: Jeder einzelne Vers dieser 311 Verse ist ein Anzündwürfel für deine feurige Begeisterung für Gott.
Das ist mein Wunsch für dich: Dass du aus dieser Predigt, aus der Lehre, aus dem Evangelium die richtige Schlussfolgerung ziehst und sagst: Herr, jetzt möchte ich einen Schritt zurücktreten, damit ein „O“ von meinen Lippen kommt. Ich will dich bestaunen und für dich leben – mit allem, was ich habe und bin.
Wir wollen das jetzt tun, indem wir einige Lieder singen. Die Gruppe bitte ich schon mal nach vorne. Ich möchte uns diesen Text als Einführung in den Lobpreisteil, der jetzt kommt, einfach noch einmal vorlesen. Steht gerne dazu auf!
Paulus schreibt in Römer 11, Verse 33-36:
„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge. Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“