Herr, du redest zu uns auch durch das Wort von Menschen, die schon lange tot sind und uns dennoch wichtige Erfahrungen des Glaubens weitergeben.
Wir möchten, dass dein Wort heute Abend zu uns spricht – als dein Wort, nicht als Menschenwort. Wir wollen keine Menschenmeinungen hören, sondern dein ewiges Gotteswort, das uns bewegt, neu macht und verändert.
Wir bitten dich, dass du in uns das neue Leben beginnen kannst, das von dir kommt. Amen.
Einführung in den Galaterbrief: Die Bedeutung des Evangeliums
Nun kommt Galater 3. Der ganze Brief an die Galater ist eine sehr heftige Kampfschrift. Aber nicht wegen verletzter Eitelkeit oder irgendwelcher verletzter Gefühle. Paulus zeigt uns vielmehr, wo Christen in Gefahr stehen, fortwährend das Evangelium zu zerstören.
Das Evangelium ist jene Kraft. Erinnern Sie sich noch: Was ist das Evangelium? Es ist etwas, das man nicht mit seinem Verstand erforschen kann, sondern das einem Gott offenbaren muss. Wir sind dabei die passiven Empfänger. Ich sage noch einmal: Evangelium heißt „Jesus lebt“, die Entdeckung, dass Jesus lebt.
Wenn Sie wissen wollen, wo die ganze Not in der heutigen Christenheit liegt, wo die Kirche stirbt, wo die Gemeinde schläft und der Christusbezug fehlt – alles wird abgestärkt –, dann können Sie das einfach so hören, wenn Sie morgen eine Andacht hören, im Radio oder ähnliches.
Wenn Sie Christus wegnehmen, dann sprechen Prediger plötzlich von den Christen oder von der Kirche. In der Bibel ist das nirgendwo das Thema. Dass die Christen irgendwie so und so wären, stimmt ja gar nicht. Wir haben ein Thema: Christus. Von den Christen kann man eigentlich nicht viel sagen, außer dass sie Christus brauchen und dass Christus nötig ist.
Jetzt machen wir da mal weiter. Es geht immer um dasselbe Thema, Vers 1 bis 14.
Paulus’ scharfe Kritik an den Galatern
O ihr unverständlichen Galater! Das ist eine deutliche Sprache: unverständlich.
Unsere Bundeskanzlerin sagt in jedem Satz, wenn man genau darauf achtet: „Wir machen das vernünftig.“ Und das Gegenteil von vernünftig ist, es unverständlich zu machen. Das will natürlich niemand hören.
Ich bin unverständlich – unverständlich. Herr Paulus verlangt das von denen, die es nicht begreifen. Er spricht das Zentrum an: „O ihr unverständlichen Galater, wer hat euch bezaubert? Wer hat euch verhext?“ würden wir sagen. Christus wurde euch doch als der Gekreuzigte vor Augen gemalt.
Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch die Werke des Gesetzes oder durch die Predigt vom Glauben? Seid ihr so unverständlich im Geist angefangen? Wollt ihr es denn nun im Fleisch vollenden? Habt ihr denn so vieles vergeblich erfahren, wenn es denn vergeblich war?
Der euch nun den Geist gibt und solche Taten unter euch wirkt – tut er es durch die Werke des Gesetzes oder durch die Predigt vom Glauben? So war es mit Abraham: Er hat Gott geglaubt, und es ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.
Erkennt also, die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder. Die Schrift aber hat vorausgesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum verkündigte sie dem Abraham: „In dir sollen alle Heiden gesegnet werden“, alle Völker. Das ist im Hebräischen die Bezeichnung für die Heidenvölker, die Gojim, also alle Nichtjuden.
So steht es zuerst in Mose 12,3. In unserem Luthertext wird es dort nicht so deutlich sichtbar, aber es ist richtig übersetzt. So werden nun die, die aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.
Denn die, die aus den Werken des Gesetzes leben, sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben: „Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei all dem, was geschrieben steht im Buch des Gesetzes, dass er es tue.“
Dass aber durch das Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar. Denn „der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben. Vielmehr wird der Mensch, der es tut, dadurch leben.
Das Gesetz heißt Gehorsam. Und das Evangelium sagt: Durch das Vertrauen auf Christus wird man gerettet.
Christus aber hat uns erlöst vom Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns. Denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt“, damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus.
Und wir empfingen den verheißenen Geist durch den Glauben.
Die Gefahr gesetzlicher Verkrampfung im Glauben
Was haben die Galater denn überhaupt Böses getan? Aus unserer Sicht überhaupt nichts Böses. Sie haben lediglich versucht, den Gemeindegliedern klare Maßstäbe zu geben.
Schauen wir genauer hin: Statt vom Gesetz zu sprechen, nennen wir es besser Maßstäbe oder Ordnungen. So nach dem Motto: Das und das und das und das macht einen Christen aus. Wenn jemand zum Glauben kommt, legten sie eine Latte fest und sagten, er müsse dies und jenes tun.
Sie meinten es gut, indem sie sich an den klaren Vorgaben der Lebensordnung orientierten, wie sie im Gesetz geschrieben stehen. Es kann ja nicht falsch sein, sich am jüdischen Gesetz zu orientieren.
Warum aber war Paulus so heftig und hat sich so furchtbar aufgeregt? Was war das für ein Grund, dass gerade Paulus, der ein Rabbi war, ein Jude, der im Gesetz aufgewachsen war und ein Eiferer für das Gesetz, festgestellt hat, dass das so nicht stimmt?
Es war keine Verdrehung von Paulus, sondern er hat sein eigenes Glaubensleben am radikalsten durchschaut. Er hat es klarer erkannt als zum Beispiel Petrus, der damals geheuchelt hatte. Durch Christus ist eine totale Wende gekommen – eine ganz grundlegende Wende in der Gottesoffenbarung. Und diese muss man begreifen.
Gehen wir noch einmal zurück ins Neue Testament und denken an die Evangelien. Dort wird erzählt, wie Menschen zum Glauben gekommen sind. Wie sind sie denn Christen geworden? Die Zöllner und die Dirnen doch nicht durch das Einhalten des Gesetzes, sondern durch das Erleben des Erbarmens Jesu.
Wie ist der Schächer, der neben Jesus am Kreuz hing, selig geworden? Er hatte ja gar keine Zeit mehr, gute Werke zu tun. Er wandte sich zu Jesus und sagte nur: „Herr, denk an mich.“ Das war ein Ausdruck von Glauben und Vertrauen.
Dieser Glaube, der sich ganz an Jesus bindet, zeigt sich auch bei der Frau mit dem Blutfluss. Sie griff im Gedränge nach dem Mantel von Jesus, und Jesus sagte, dass seine Kraft von ihm ausgegangen sei. Diese Frau hatte das Evangelium verstanden: Man muss sich nur vertrauensvoll an Jesus Christus hängen.
Es ist eine große Not, dass jede Generation von Christen und in jedem Land der Welt immer wieder die gleiche Kinderkrankheit durchmacht. Man kommt zum Glauben, sagt: „Christus ist mein Leben, er hat mir Vergebung geschenkt, wunderbar!“ – und nach kurzer Zeit verhärtet man sich in einem zwanghaften Streben nach einer lautereren Vervollkommnung des eigenen Lebens durch eigene, großartige Vorschriften.
Wenn man in christliche Gemeinschaften hineinkommt, findet man überall diese gesetzliche Enge. Dort werden Kinder erzogen und in Formen gepresst, die Christus oft noch gar nicht kennen.
Es ist sicher auch eine Not der Verkündigung, dass man über alles redet, wie man sich als Christ verhalten soll und wie man die Gebote auslegen soll. Das ist ja alles wichtig und schön, aber es fehlt die Mitte: das Leben, das nur Christus in uns geben kann. Dieses neue Leben, das man aus der Glaubensbegegnung mit Christus empfängt.
Die zentrale Botschaft: Christus als Quelle des neuen Lebens
Paulus verwendet hier Worte, die hart und schwer verständlich sind. Das bedeutet, sie wirken dumm oder unvernünftig, und man kann in der entscheidenden Erkenntnis festgefahren sein. Er geht sogar noch weiter und fragt: Wer hat euch verzaubert, wer hat euch bezaubert, wer hat euch verhext?
Es ist ein Trick des Teufels, dass Christen ständig andere Themen für wichtiger halten. Heute ist ein besonderer Trick, so zu tun, als ob das, was im Galaterbrief steht, vielleicht nur das Interesse einer kirchlichen Gruppierung oder von Frömmlern wäre.
Doch hier wird das Evangelium von Paulus ganz klar gesagt. Er betont, dass es eine Mitte des Glaubens gibt, und diese Mitte ist allein Jesus Christus, mein Herr, der in mir lebt. In Galater 2,20 heißt es: "Denn ich lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir." Ich werde ein neuer Mensch, indem ich ihm vertraue und Jesus Christus in mein Leben aufnehme.
Wie erhalte ich dieses Wunder, dass Christus in meinem Leben wohnt? Wie bekomme ich das? Es gibt nur eine Antwort: durch Buße. Das Wort Buße kann auch als Bekehrung verstanden werden. Das war das Hauptthema der Predigt Jesu: Tut Buße! Das heißt, kehrt um, indem ihr vor Jesus eure Schuld eingesteht.
Das war immer der entscheidende Punkt: Jesus konnte nur Menschen befreien, die ihre Schuld eingesehen und ausgesprochen haben. Der Schächer am Kreuz sagte: "Herr, denk an mich." Sein Kollege hingegen meinte, er sei recht – er beschönigte bis zum Schluss sein Leben.
Nur Menschen, die vor Gott ihren verlorenen Zustand offen aussprechen können, erfahren Rettung. Und genau das ist ein Trick des Teufels, der uns verzaubert, sodass wir diese Schärfe nicht sehen wollen.
Die Realität des Glaubens und die Herausforderung der Selbstgerechtigkeit
Nun wissen Sie, dass Sie viele Christen in Ihrem Umkreis kennen. Würden wir jetzt irgendwo in eine Stadt fahren, nach Augsburg oder Bremen zum Beispiel, und jemanden fragen: „Sind Sie Christ?“, würde eine Person vielleicht antworten: „Ja, ich gehe ab und zu in die Kirche“ und so weiter. Wenn wir mit ihr reden, würden wir plötzlich feststellen, dass die meisten Menschen sagen: „So radikal, wie Paulus es hier beschreibt, sehe ich das gar nicht.“ Paulus spricht davon, dass der Mensch gefangen ist in der Gottferne und der Sünde und nur allein durch Christus befreit wird.
Die meisten Menschen würden sagen: „Ich bin Christ.“ Und was verstehen sie darunter? Sie würden sagen: „Ich bemühe mich, recht zu leben. Ich bemühe mich, ein guter Mensch zu sein.“ Wer bemüht sich denn nicht? In jeder Religion bemühen sich Menschen, rechte Leute zu sein. Jeder Mensch will gut sein, jedes Kind will das Richtige tun.
Die Frage ist doch: Erreichen wir dieses Ziel? Hat es je einen Menschen gegeben, der dieses Ziel erreichen konnte – außer Christus? Wer kann das erreichen? Es war kein David und kein Mose, der sein Lebensziel erreichen konnte. Sie sind doch alle gescheitert. Kein Jesaja und kein Jeremia hat es erreichen können. Alle sind sie abgewichen, alle sind sie schuldig geworden.
Paulus entfaltet das im Römerbrief noch einmal sehr klassisch: Wir sind Menschen, gefangen in der Gottferne der Sünde, egal ob wir Juden oder Heiden sind. Wir kommen aus unserem eigenen Bösen nicht heraus.
Vielleicht haben wir beim letzten Mal schon darauf hingewiesen, dass wir immer wieder den Fehler machen, bei der Erziehung junger Leute oder wenn wir Menschen treffen, zu sagen: „Halt dich mal streng an!“ Sie werden auch oft in seelsorgerliche Gespräche hineingezogen, wo Menschen sagen: „Ich scheitere, ich hänge am Alkohol und komme nicht los.“ Dann heißt es: „Jetzt probier’s halt noch mal.“
Es ist eine ganz große Not, dass wir dauernd, auch bei gläubigen Menschen, hören: „Der Mensch muss bloß wollen, dann kann er.“ Aber er kann eben nicht. Er kann nicht, wenn er es einmal an sich selbst probiert hat.
In einem Lied heißt es: „Mag ich ringen, wie ich will, fließen auch der Tränen viel, tilgt das doch nicht meine Schuld, Herr, mir hilft nur deine Schuld.“ Das Wunder ist, dass Christus zu sündigen Menschen kommt und durch ihn neue Menschen werden. Christus bringt neues Leben in uns.
Paulus sagt: „Ihr Unverständigen, er hat euch bezaubert.“ Und er fragt: „Wie war es denn bei euch? Euch war doch Christus vor die Augen gemalt.“ Wenn Sie wissen wollen, was der Inhalt ist, wenn wir Bibelstunden halten, Gottesdienste machen oder Hauskreise abhalten, soll es immer zum höchsten und heiligsten Punkt kommen: Dass Menschen begreifen, wo Jesus am Kreuz hängt – das ist meine Schuld.
Und ich darf heute Abend als Begnadigter von hier weggehen, weil er meine Schuld gelöst hat. Ich bin versöhnt mit Gott, der Himmel ist offen. Er hat mich lieb. Nichts kann mich mehr aus der Hand Gottes reißen. Ich bin geborgen und bewahrt in ihm.
Der Irrweg der Gesetzlichkeit und die wahre Erkenntnis des Glaubens
Paulus spricht von einem Irrweg und sagt, dass es, so gut gemeint es bei den Galatern auch war, ein Weg ist, der völlig falsch führt. Dieser Weg hält euch vom Richtigen ab. Ihr könnt das Richtige gar nicht mehr finden; dieser Weg ist zerstörerisch.
Er fragt: Wie war es denn bei euch, als ihr zum Glauben gekommen seid? Das ist eine interessante Frage: Wie wird ein Mensch Christ? In unserer evangelischen Kirche in Deutschland wurde das Thema oft diskutiert, aber es wurde selten klar beantwortet. Dabei zeigt die Bibel eindeutig, wie ein Mensch Christ wird, wie er zum Glauben kommt.
Es geschieht nicht durch Erziehung oder dadurch, dass jemand vom Kindergarten, über die Jugendschar bis in den Jugendkreis geht. So wird niemand Christ. Man wird vielleicht nur nominell angepasst, aber kein überzeugter Christ. Ein Mensch wird nur Christ, wenn er Christus am Kreuz erkennt, in seinem Opfer für uns. Denn zu Gott gibt es keinen anderen Zugang.
Man wird Christ, wenn man Gottes Gnade erfährt. Durch das Tun von guten Werken wird man niemals Christ. Dann wird man vielleicht ein Heuchler oder ein eingebildeter Mensch, vielleicht ein Humanist oder etwas Ähnliches, aber kein Christ.
Christus kann man nur auf diesem Weg erkennen. Paulus war nicht selbst in Galatien, aber offenbar hat ein Mitarbeiter von Paulus diese Gemeinde gegründet. Paulus sendet ihnen eine Missionspredigt. Wir haben in früheren Predigten schon betont, dass alle Menschen, die zum lebendigen Glauben gekommen sind, Christus am Kreuz als das Lamm Gottes erkennen mussten, das für ihre Sünde stirbt.
Ich habe Christus euch vor die Augen gemalt. Mission ist nicht, wenn wir mit Menschen über Gott diskutieren. Das hat mit Mission nichts zu tun. Mission wird erst dann wirksam, wenn wir mit den Menschen über das Gericht sprechen und über die wunderbare Tatsache, dass Jesus meinen Schuldbrief getilgt hat.
Mission ist nicht, über fromme Themen zu sprechen oder über Kirche oder Kirchensteuer zu diskutieren. Mission ist, dass wir über dieses eine Thema reden: den Punkt, an dem Menschen zu allen Zeiten zum Glauben gekommen sind, nämlich wenn ihnen Christus als der Gekreuzigte und Leidende vor Augen gemalt wurde.
Die Bedeutung des gekreuzigten Christus in der heutigen Zeit
Jetzt möchte ich eine Sache sagen: In unserer Zeit, in unserer gottlosen Zeit heute, zieht nichts so sehr die Geister an, wie es Ludwig Hofacker vor hundertachtzig Jahren gesagt hat. Ich würde es heute genauso ausdrücken.
Ich kann mir natürlich vorstellen, dass der Süddeutsche Rundfunk gar nicht zulassen würde, dass eine Predigt vom gekreuzigten Jesus als Morgenimpuls oder Ähnliches im Morgenprogramm gesendet wird. Aber wenn Sie es wissen wollen: Bei den Menschen, mit denen Sie zusammenkommen, bei den Kranken, die heute mit Zweifeln kämpfen, bei den zerbrochenen und suchenden Menschen unserer Tage, gibt es nur eines, was sie letztlich suchen.
Das Eine, das ihnen Heil und Frieden geben kann. Nichts anderes vermag ihnen Frieden zu schenken als Jesus Christus. Er hat sein Leben für mich gegeben, und ich gehöre ihm.
Und wie kommt es dann dazu, dass in unserem Leben Neues geschieht? Warum sind wir verändert? Weil Christus in uns Wohnung macht. Oder, wie ich es sage: Vers 5, der Geist Gottes, der Heilige Geist, macht Wohnungen.
Die Rolle des Heiligen Geistes und Beispiele aus der Bibel
Jetzt möchte ich Ihnen an zwei biblischen Gedanken noch einmal deutlich machen, worum es geht. Paulus beschreibt dieses Thema ausführlich im Römerbrief. Es war sein zentrales Predigtthema und ist zu allen Zeiten das Thema gewesen, wo Leben und Erweckung vorhanden waren.
Wo die Kirche sterbte, war es kein Thema mehr. Aber wo Erweckung und neues Leben geschahen, wo Menschen zum Glauben kamen, war es immer ein brennendes Thema: Wie werde ich mit Gott versöhnt? Wie komme ich mit Gott in Ordnung?
Paulus schreibt im Römerbrief, genauer gesagt in Römer 7, über sein eigenes Leben. Er sagt: „Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.“ Je mehr er sich müht, selbst der fromme Paulus, desto mehr merkt er, dass in seinem eigenen Leben Kräfte am Werk sind, die ihn hinunterziehen.
Dazu gibt es eine sehr treffende Diagnose, die Sie selbst prüfen können: Wenn ich gegen die unheimlichen Gedanken in meinem Kopf ankämpfe und versuche, sie mit Gewalt niederzuringen, verfalle ich ihnen umso mehr. Es hat keinen Wert, sich zu verkrampfen.
Paulus schließt das siebte Kapitel mit den Worten: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen vom Leibe dieses Todes?“ Dann fährt er fort: „Ich danke Gott durch Jesus Christus.“
Im achten Kapitel, Vers 1, schreibt er weiter: „So ist nun nichts Verdammliches mehr an denen, die in Christus Jesus sind, die nicht mehr nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist.“ Das ist das großartigste Kapitel in der Bibel, das vom Heiligen Geist handelt.
Die Kraft des Heiligen Geistes bewirkt, dass Gott zu dem Menschen kommt, der sagt: „Herr, ich kann mich aus meiner Schuld nicht befreien. Herr, du musst mich retten.“ Dieser Mensch kommt wie der verlorene Sohn zum Vater und sagt: „Sei mir gnädig, ich habe gesündigt.“ Und der himmlische Vater schenkt ihm die Kraft des Heiligen Geistes.
Im fünften Kapitel des Galaterbriefs werden wir noch im Einzelnen studieren, wie Paulus beschreibt, was die Frucht des Geistes in unserem Leben bewirkt, wenn der Geist Gottes oder Christus in unserem Innern wirkt. Es ist wie ein Vulkan, der plötzlich Gutes hervorbringt.
Man muss das erleben. Wolfgang Bühne, der Verleger des CLV-Verlags, hat in einer Zeitschrift von einem ganz verkommenen Stadtstreicher in München berichtet, der die Gnade Gottes angenommen hat. Das ist sehr ergreifend, wenn man das liest. Der ganze Körper war völlig kaputt, doch dieser Mensch lebt nur noch von Liebe, weil die Gnade ihn umgestülpt hat.
Wenn Sie solche Geschichten hören oder wie von Wolfgang Dück, der Bankräuber war und Evangelist wurde, dann erleben Sie, was die Gnade Gottes in einem Leben bewirken kann. Ich habe oft von John Newton erzählt, der die „Amazing Grace“ schrieb. Er war einst Sklavenhändler und wurde so ergriffen von der Gnade, dass er seine ganze Lebenskraft nur noch einsetzte, um die Sünde zu bekämpfen.
Denn die Gnade ist die größte Macht in einem Leben. Wenn Sie das erleben, wenn Sie für einen Menschen beten, der Ihnen viel Not macht und der durch den Geist Gottes aus den Bindungen der Sünde frei wird, dann wirkt der Geist Gottes in uns.
Das Alte Testament und die Verheißung des Glaubens
Nehmen wir jetzt ein anderes Beispiel. Ich habe Ihnen bereits ein biblisches Beispiel aus Römer 7 gezeigt, genauer aus Römer 7 und 8. Ich wiederhole es noch einmal: Die schönste Beschreibung des Heiligen Geistes in der ganzen Bibel finden wir in Römer 8.
Im Jesajabuch, also im Alten Testament, kann man das genauso zeigen. Paulus war es immer wichtig, dass das, was er verkündete, bereits im Alten Testament zu finden ist. Das ist nichts Neues. Es gibt ja Leute, die behaupten, Paulus habe das Evangelium verändert. Humanisten sagen das immer wieder. Doch das paulinische Evangelium ist in Jesaja bereits ganz groß dargestellt.
Jesaja hat eine große Vision vom Messias. Das erwähnen wir immer an Weihnachten: Es wird ein Reis ausgehen aus dem Stamm Isais. Wer Jesaja liest, dem fällt auf, dass er immer wieder von den Heidenvölkern spricht. Die Heiden werden kommen, sie werden aus Saba alle kommen und Gold und Weihrauch bringen – so lautet die Weissagung der Weisen aus dem Morgenland.
Es gibt ungeheure Weissagungen darüber, wie Jerusalem erhöht wird und die Völker in der Weisung des Tempels suchen. Der ganze Jesaja ist weltmissionarisch ausgerichtet und sehr groß. Israel hat das nicht begriffen. Jesaja sagt: „Merkt auf, ihr Inseln! Hört zu!“ Und weiter: „Wie zu den fernsten Inseln wird das Heil Gottes sichtbar.“
Dann kommt Jesaja 53: „Er ist um unsere Missetat willen verwundet, der Gottesknecht, der stirbt; er ist um unsere Sünde willen geschlagen.“ Das Heil, das die Völker bekommen, besteht nicht darin, dass sie durch eigene Anstrengungen, moralisches Leben oder ethische Erfüllung ihrer Pflichten gerecht werden. Das hat noch nie ein Mensch geschafft.
Sondern es ist die freie Gnade, die freie Gnade Gottes, die sich im gesamten Jesajabuch, in den 65 Kapiteln, überwältigend zeigt. Merkt auf, ihr Heiden, das ist lange vor dem Kommen Jesu!
Deshalb macht Paulus noch etwas und sagt: „Wisst ihr eigentlich, wie Abraham gerecht wurde?“ Abraham hatte ja noch keine Gesetze. Durch was ist Abraham gerecht geworden? Euer Stammvater im ganzen Judentum – durch was? Abraham war ein Beduine. Gott hat ihn herausgerufen aus seinem Zelt und gesagt: „Erhebe deine Augen! Sieh in den Himmel, kannst du die Sterne zählen? Ich will diese Verheißung in deinem Leben wahr machen. Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie der Sand am Meer.“
Und dann steht da: „Abraham glaubte, und das rechnete der Herr ihm zur Gerechtigkeit.“ Das Größte, was Christen in ihrem Leben tun können, ist nicht große Aktivität, sondern Gott fest zu vertrauen und zu sagen: „Ja, Herr, deinem Wort glaube ich.“
Dann werden sie erleben, wie Gott ihr Leben füllen kann. Das befreit sie von Verkrampfung.
Aktuelle Herausforderungen und die Bedeutung des Evangeliums für Israel
Es sind ja jetzt einige Dinge passiert: Unser guter Freund Alfred Burchardt, den wir hier oft gehört haben und der ein Judenchrist ist, wurde in Mülheim-Ruhr in einer evangelischen Kirche kurzfristig das Predigtrecht entzogen. Man sagte ihm, er dürfe nicht predigen, weil sich seine Worte gegen Israel richten würden.
Das sind die neuen Töne: Man darf in Kirchen nichts mehr gegen Muslime sagen, und man darf auch nichts mehr gegen Israel sagen. Dabei möchte Alfred Burchardt nur das Evangelium für Israel verkünden. Er ist ja durch und durch Jude gewesen, aber er sagt, wir müssen Israel das Heil in Jesus bezeugen – dass Jesus Christus für meine Sünden bezahlt hat.
In der Tat, wie Sie ja verfolgt haben, ist hier kein Gespräch mehr möglich, auch nicht mit Israel. Es ist in Israel fast eine Gefahr, ja Sprengstoff, wenn man dieses Thema irgendwo anrührt – selbst wenn es nur im Gespräch mit einem fremden Führer ist.
Diese Kluft zwischen Christen und Juden hängt nicht an der Geschichte oder an vielen Geschehnissen, die es gegeben hat. Sie beruht letztlich auf der Kluft, die sich damals schon zwischen Petrus und Paulus aufgetan hat. In dieser Radikalität sagt Paulus, dass die Heiden Christus allein brauchen. Wer Christus hat, der hat alles – da ist die Fülle drin.
Wir werden das jetzt im Kolosserbrief wiederhören: Es ist alles drin in Christus. Ich brauche nichts mehr dazu. Christus ist die Leitschnur, und darin liegt die Weisheit – so haben wir es am nächsten Sonntag. In Christus ist die Erkenntnis; dort ist alles, was du zum Wissen brauchst. Christus wird dir Weisheit für dein Leben geben. Du brauchst dich nicht irgendwo an Gesetzessammlungen zu klammern.
Es ist ja immer ein Stück Angst von gesetzlich orientierten Christen, die sagen: „Aber wenn man das so freigibt, dann geht alles durcheinander.“ Das stimmt aber gar nicht. Wo Christus im Mittelpunkt unseres Lebens steht, kann sich nichts Falsches einmischen.
Beispiel Oswald Daniel Rufeisen: Christsein und Judentum
Wir hatten auf einer Reise das große Geschenk, einen katholischen Juden als Guide zu haben: Bruder Daniel, Oswald Daniel Rufeisen. Er ist vor einem Jahr gestorben. Ich habe mir auch noch einmal sein Buch besorgt.
Er hat im Warschauer Ghetto Hunderten von Juden das Leben gerettet. Als Jude wurde er von katholischen Nonnen aufgenommen und hat in Nonnenkleidern den Zweiten Weltkrieg überlebt. Im Jahr 1952 ließ er sich als Mönch, genauer gesagt als Karmelitermönch, in Polen weihen. Immer wieder versuchte er, nach Israel zu reisen.
1960 gelang ihm endlich die Einreise nach Israel. Dort stellte er sofort den Antrag mit der Aussage: „Ich bin Jude.“ Er konnte einen reinrassigen jüdischen Stammbaum vorweisen. Dennoch wurde ihm die Anerkennung verweigert, und zwar vom Innenminister. Die Begründung lautete: „Sie können nicht Jude sein, weil Sie Christ sind.“
Doch er war völkisch in allen Juden. Hunderte in Israel konnten bezeugen, dass er bei den Juden war, mit ihnen kämpfte und immer aus dem Ghetto in Polen stammte. Er war immer „unser Mann“. Aber weil er Christ geworden war, wurde ihm sein Judesein abgesprochen.
Daniel Rufeisen ging bis vor das höchste Gericht in Israel und reichte eine Petition ein. Die vier höchsten Richter in Israel befassten sich mit der Frage: Kann ein Christ noch Jude sein? Das höchste Gericht stellte fest, dass ein Christ kein Jude mehr sein kann. Sobald jemand an Christus, den Messias, glaubt, endet sein Judesein.
Einer der Richter, Silberstein, war der einzige, der dagegen stimmte. Das wird in dem Buch ausführlich beschrieben. Er sagte, im Talmud, in der Rabbinenlehre, sei es sogar so, dass ein Jude, der sein Judesein lästert und Gott verflucht, dennoch Jude bleibt. Er könne sein Judesein nie verlieren, auch nicht als Atheist.
Das Gericht legte jedoch fest: Wenn jemand Christ wird, verliert er sein Judesein.
Hier sehen wir, wie tief diese Frage eingreift: Wovon lebe ich? Deshalb ist es mir sehr wichtig, daran zu erinnern, was Paulus gesagt hat. Schon bei Abraham war es so, dass er sich nur aus Gnade lebte. Abraham kam nicht durch das Tun des Gesetzes zum Segen.
Was macht heute das Judesein aus? Sie wissen, wie sehr wir die Juden und Israel lieben. Aber an dieser Stelle geht es einfach um die Klarheit des Evangeliums. Es ist nicht das Beschnittensein, das Judesein ausmacht. Auch nicht kultische Handlungen, Speisegebote oder die Einhaltung des Sabbats.
Was sind die Kinder Israels? Paulus sagt es ganz klar: Schon bei Abraham war es so, dass er nur durch den Glauben gesegnet wurde. Gott hat gesagt, die Heiden werden durch den Glauben gesegnet. Was ist das für ein Glaube? Es ist der Glaube an das Opfer Jesu für das eigene Leben. Das sind die wahren Kinder Abrahams.
Wenn Sie kurz verstehen wollen, worum es mir geht: Es geht mir nicht darum, etwas Negatives über Israel zu sagen. Es geht mir darum, den biblischen Gedanken zu erfassen, warum es kein Heil an Christus vorbei gibt und warum Christus bezeugt werden muss.
Paulus sagt noch einmal in Vers 10: Jeder, der nach dem Gesetz lebt, muss wissen, dass er verflucht ist, wenn er das Gesetz auch nur an einer Stelle nicht hält. Wenn ich irgendwo das Gesetz übertrete, bin ich verflucht.
Jetzt sehen Sie, zu welcher Verkrampfung das heute führt, auch im Judentum. Wie wichtig wäre es heute, dass Menschen die Freiheit des Evangeliums hätten.
Martin Luther und die Erkenntnis der Gerechtigkeit aus Glauben
Aber jetzt möchte ich viel lieber über die Verkrampfungen der Christen sprechen. Beim letzten Mal haben wir darüber gesprochen, wie in der Reformation Martin Luther an diesem Punkt lange gerungen hat. Er fragte sich in seiner Zelle als Mönch, wie er ein heiliges Leben führen kann.
Luther war innerlich zerrissen von dem Begriff der Gerechtigkeit Gottes. Er dachte: Das ist doch eine strafende, zürnende Gerechtigkeit. Wie kann ich dem heiligen Gott mit meinem Leben begegnen? Immer wieder kam er auf diese Stelle zurück, die hier auch zitiert ist: Habakuk 2,4 – „Der Gerechte wird seines Glaubens leben“.
Doch Luther sagte sich: Ich bin doch kein Gerechter, dann kann ich doch nicht leben. Ich kann doch vor Gott gar nicht hintreten. Bis er schließlich begriff, dass das ganze Alte Testament bereits auf den Opfertod Jesu hinweist – für mich. Und ich darf von diesem Opfer leben.
Mir geht es heute einfach darum, dass sie erkennen, dass es nur ein Zentrum aller Verkündigungen und des Glaubens gibt: Jesus Christus, der sich für mich hingibt und mein Heiland wird. Das ist das Evangelium, das Menschen erfassen müssen. Es gibt kein anderes.
Erweckung als Erwachen zum Leben in Christus
Und wenn Sie fragen, wie es im Laufe der Geschichte mit solchen Erweckungen war, was bedeutet Erweckung überhaupt? Erweckung ist, wenn eine schlafende Kirche lebendig wird. Wenn man dort nur noch im Trott läuft, wenn es keine Sache mehr ist, die von innen herauskommt, wenn es nur noch formell ist, vielleicht nur noch eine Last, und niemand hat das mehr gefasst, dann heißt es: „Wache auf, der du schläfst, so wird dich Christus erleuchten.“
Wie wacht jemand auf? Wir haben in der Bibel Beispiele von Erweckung. Am Pfingsttag zum Beispiel – wie war das? Das Wort Gottes wurde ausgelegt. Das Wort durchbohrt das Gewissen, Menschen werden wach, es kommt Buße und Erkenntnis der Schuld. Ohne diese Erkenntnis kann man Christus nicht erkennen. Wenn man um seine Schuld weiß, kommen Fragen auf: Wie kann ich gerettet werden? Paulus sagt nur: Nehmt die Gnade Gottes an, lasst euch taufen und empfangt die Gabe des Heiligen Geistes. Sofort bricht neues Leben an.
So war es überall in der Erweckung. Ob man John Wesley betrachtet oder die württembergische Erweckung zur Zeit von Eberhard Ludwig – wie war das, dass plötzlich Leute, die nie in eine Kirche gingen, vom Geist Gottes berührt wurden? So war es im Siegerland, so war es beim Paulusverein und beim Johannesverein in Stuttgart, beim Bruder Elsässer im CVdM, wo viele zum Glauben kamen.
Mein Großvater saß als 13-Jähriger im Furtbachhaus, als William Bus hier sprach. Er wurde berührt, das Gewissen traf ihn, und er bekehrte sich. Dann kam plötzlich die Kraft des Geistes in sein Leben. Was ist der Geist Gottes, der mich treibt? Es sind die Früchte des Geistes, die sich zeigen: Liebe, Freude, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut.
Aus Verkrampfung heraus hat sich die Christenheit noch nie saniert, durch gute Werke auch nicht. Die guten Werke sind eine Folge. Im Heidelberger Katechismus, der Tradition Calvins folgend, einem ganz wichtigen Büchlein neben dem lutherischen Katechismus, wird im dritten Teil gefragt: Wie geht es nun mit den guten Werken? Woher kommen die guten Werke? Die Antwort lautet: aus Dankbarkeit.
Nur Menschen, die begriffen haben, was sie bei Christus geschenkt, gratis geschenkt bekommen haben, leben ein anderes Leben. Aus diesem Empfangenen der Gnade leben sie. Es ist keine Pflicht, keine Last, sondern ein Geschenk.
Man kann noch hinzufügen: Macht es Ihnen Spaß, Gottes Ordnungen zu übertreten? Was wollen Sie denn? Möchten Sie gern lügen? Möchten Sie gern stehlen? Möchten Sie Ihren Nächsten ärgern? Was ist Schönendes an der Sünde? Sünde hat ja nichts Schönes.
Paulus sagt, das Gemeine ist doch, dass wir verzaubert sind, wir sind verhext. Wir meinen immer, je mehr man sich in die Ordnungen eines gottwohlgefälligen Lebens verkrampft, umso mehr lehnt man sich innerlich gegen Gott auf. Man wird ein ganz verzwungener Mensch.
Wo Menschen in den letzten zweitausend Jahren zum Glauben gekommen sind, geschah das immer durch die freie Verkündigung des Evangeliums. Das ist mir so wichtig. Wir können auch noch über viele andere Dinge reden, weil wir Bibelstunden halten usw. Da kann man darüber sprechen, wie man Kinder erzieht, wie das christliche Familienleben aussieht.
Es muss doch immer von der Mitte herkommen: wie Menschen begnadigt werden aus ihren Versäumnissen heraus, so wie Jesus Menschen gerufen und erkannt hat. Mir ist es so wichtig, dass dieses Zentrum der Kirche, der Gemeinde immer bleiben muss. Paulus sagt, schon die erste Generation in Galatien ist abgefallen.
Jetzt habe ich Sie ein bisschen durch Kraut und Rüben durcheinander gemischt, aber wenn Sie es noch einmal durchlesen, werden Sie erkennen, wie das Beispiel Abrahams genau dasselbe verkündet. Wie ich nicht durch meine Anstrengungen, durch mein Gutes tun mich selbst vervollkommnen kann, sondern nur durch den Geist Gottes, den ich empfange, gerettet werde.
Wir machen mit dem Thema noch weiter. Es wird im Galaterbrief immer wieder auftauchen, bis er zur großen Freiheit eines Christenmenschen kommt. Ein Christ ist ein Freier, weil er ganz von Christus gefangen genommen ist, und das ist die Kraft eines Christenlebens.