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Wie rettender Glaube funktioniert

Rettender Glaube, Teil 2/4

Einleitende Gedanken

Abraham gilt als Vater des Glaubens wie Paulus den Christen in Rom schreibt: „Abraham sollte der Vater all derer werden, die glauben.“ Röm.4,11. Abraham ist also das Vorbild für den christlichen Glauben. Im Leben von Abraham sehen wir, wie christlicher Glaube funktioniert. Glaube könnte man auch mit Vertrauen übersetzen. Persönlich finde ich die Übersetzung mit Vertrauen passender. Wenn wir nämlich das Wort Glaube hören, verbinden wir das oft mit Glaubensinhalten, aber meistens geht es nicht um spezielle Glaubensinhalte, sondern um Vertrauen. Übersetzen wir mit Vertrauen, dann stellt sich automatisch die Frage: Wem wird hier vertraut? Der Glaube Abrahams findet gerade darin Ausdruck, dass er dem Schöpfer des Himmels und der Erde sein Vertrauen schenkte, selbst dann, wenn die Erfüllung der Versprechen Gottes in weiter Ferne lagen – unerreichbar schienen. Deshalb lesen wir im Hebräer über Abraham, Sara, Isaak und Jakob: „Sie alle, von denen wir jetzt gesprochen haben, haben Gott bis zu ihrem Tod vertraut, obwohl das, was er ihnen zugesagt hatte, dann noch nicht eingetroffen war. Sie erblickten es nur aus der Ferne, aber sie sahen der Erfüllung voller Freude entgegen; denn sie waren auf dieser Erde nur Gäste und Fremde und sprachen das auch offen aus.“ Hebr.11,13. Sie vertrauten Gott, obwohl das, was er ihnen versprochen hatte, noch nicht eingetroffen war. Sie vertrauten Gott, dass er seine Versprechen noch erfüllen wird, wenn nicht in dieser Welt, dann in der kommenden neuen Welt. Im ersten Teil dieser Serie beschäftigten wir uns mit der Berufung Abrahams. Folgende Punkte habe ich ausgeführt: Erstens: Der Glaube wird von aussen geweckt. Die Botschaft des Evangeliums muss an uns herangetragen werden. Wer den rettenden Glauben entdecken will, der muss davon hören. Ohne Verkündigung in welcher Form auch immer wird der rettende Glaube nicht geweckt. Zweitens: Der rettende Glaube verabschiedet sich von gelernten und anerzogenen Überzeugungen und Religionen. Der Glaubende wendet sich ganz und gar dem Schöpfer zu. Drittens: Der rettende Glaube strebt nach vorne. Er ist auf die Zukunft ausgerichtet, weil er eine grossartige Zukunft vor sich sieht: Die neue Erde und der neue Himmel werden in der Zukunft garantiert Wirklichkeit werden. Was Gott versprochen hat wird 100%ig eintreffen. Nun werden wir uns nochmals mit diesen drei ersten Versen des Kapitels 12 im 1. Mose beschäftigen und weitere wichtige Aspekte des rettenden Glaubens entdecken. Lesen wir zuerst diese drei Verse: Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum grossen Volk machen und will dich segnen und dir einen grossen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Gen.12,1-3.

I. Der Glaubende wirkt mit Gott zusammen

Rettender Glaube zeichnet sich nicht hauptsächlich dadurch aus, dass wir ein Reglement über richtige Verhaltensweisen befolgen müssen. Natürlich kennt der christliche Glaube Regeln, Werte und legt auf bestimmte Verhaltensweisen wert, aber das ist nicht der Kern des Glaubens. Das sind die Auswirkungen des Vertrauens, das wir Gott dem Schöpfer schenken. Der Kern des rettenden Glaubens liegt in der Beziehung zu Gott dem Schöpfer. Von Beziehungen sprechen wir, wenn mindestens zwei Personen miteinander interagieren. Personen, die eine Beziehung zueinander haben, reagieren aufeinander. Sie wirken in gewisser Weise zusammen. Sie lassen sich gegenseitig beeinflussen. So ist das auch in der Beziehung zu Gott. Der Glaube ist also eine Reaktion auf Gottes Ansprache. Abrams Glaube war durch seine Beziehung und sein Vertrauen dem Schöpfer gegenüber geprägt. Diese Beziehung und sein Vertrauen zu Gott bildeten den Kern seines Glaubens. Das Vertrauen, das er Gott entgegenbrachte stand im Zentrum. Übrigens für die, die die letzte Predigt verpasst haben, möchte ich nochmals kurz darauf hinweisen, dass Abraham urpsrünglich Abram hiess. Erst später, im Kapitel 17 im ersten Buch Mose, wird berichtet, wie Gott seinen Namen zu Abraham erweiterte. So werde ich meist von Abram sprechen. Also, als Gott Abram begegnete konfrontierte er ihn nicht mit Glaubensgrundsätzen und Glaubensregeln. Gott forderte ihn auf: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ Gen.12,1. Gott eröffnete mit dieser Aufforderung die Beziehung zu Abram und Abram liess sich darauf auf. Er reagierte auf diese Aufforderungung und verliess sein Vaterland, seine Verwandtschaft und das Haus seines Vaters. Abram vertraute Gott, obwohl er nicht wusste, wohin ihn Gott führen wird. So wirkte Abram gewissmassen mit Gott zusammen. Er vertraute Gott, indem er im gehorchte und genau das tat, zu dem ihn Gott aufgefordert hatte. Jakobus spricht in seinem Brief über solches Zusammenwirken. In Bezug auf Abram schreibt er: „Daran siehst du, dass Abrahams Glaube mit seinen Taten zusammenwirkte; erst durch seine Taten wurde sein Glaube vollkommen.“ Jak.2,22. Mit anderen Worten: Abraham reagierte auf die Aufforderung Gottes und tat, was Gott von ihm verlangte. Dadurch findet das Vertrauen Gott gegenüber seinen höchsten Ausdruck. Glaube hat also auch immer etwas mit Gehorsam zu tun. Deshalb ist rettender Glaube immer handelnder Glaube. Glaube ist keine Wissenschaft, sondern eine Täterschaft. Diesen Glauben, dieses Vertrauen sah man schon bei Noah, wie wir im Hebräer lesen können: „Wie kam es, dass Noah nach Gottes Anweisungen eine Arche baute, um seine Familie zu retten? Der Grund dafür war sein Glaube. Noah nahm die göttliche Warnung ernst, obwohl von dem angedrohten Unheil noch nichts zu sehen war.“ Hebr.11,7. Noah hatte sich ganz auf Gott verlassen und hatte dadurch mit Gott zusammengewirkt, selbst wenn er noch nicht abschätzen konnte, welche Bedeutung diese Anweisungen Gottes haben werden.

Es ist doch sehr erstaunlich, dass Gott mit uns Menschen zusammenwirken will. Wir würden denken, Gott hätte andere Möglichkeiten in diese Welt hineinzuwirken. Er könnte einfach Engel senden und sie mit verschiedenen Aufgaben betrauen. Natürlich – Gott könnte das! Er tut es auch. Er sendet auch heute noch Engel, um denen zu dienen, die ihm vertrauen. Im Hebräer steht: „Nein, die Engel sind alle nur Diener, Wesen der unsichtbaren Welt, die denen zu Hilfe geschickt werden, die am kommenden Heil teilhaben sollen, dem Erbe, das Gott uns schenkt.“ Hebr.1,14. Damit will der Hebräer betonen, dass die Christen den Engeln gegenüber höhergestellt sind und die Engel ihnen zudienen müssen. Es ist einfach erstaunlich, was für eine hohe Würde uns der Schöpfer schenkt. Und Gott wählte den in unseren Augen aufwendigeren und komplizierteren Weg, um seine Ziele zu erreichen. Gott will mit uns eigensinnigen und oft egozentrischen Menschen zusammenwirken. Was für eine grossartige Würdigung des Menschen! Dieses Zusammenwirken Gottes mit den Menschen geht über diese Zeit hinaus und dauert an bis in die Ewigkeit. Selbst in der Ewigkeit wird Gott mit uns Menschen zusammenwirken und er wird uns viel Verantwortung anvertrauen. So weist Paulus die Christen auf eine erstaunliche Tatsache hin. Er schreibt den Christen in Korinth: „Wisst ihr denn nicht, dass die, die zu Gottes Volk gehören, einmal die Welt richten werden? Die ganze Welt muss im Gericht vor euch erscheinen!“ 1.Kor.6,2. Wusstest du das? Bist du dir dessen bewusst, was für eine grosse und verantwortungsvolle Aufgabe Gott uns anvertrauen wird? Gott will mit uns zusammenwirken. Gott fördert und baut sein Reich mit uns zusammen. Er baut es mit Menschen, die ihm vertrauen und auf sein Reden reagieren. Wie wichtig unsere Bereitschaft ist, auf Gott zu hören und auf sein Reden zu reagieren, sehen wir bei einem schwierigen Abschnitt in der Geschichte Israels. Das Volk war in einer ausweglosen Situation und Gott wollte helfen, aber das ging leider nicht. Durch den Propheten Hesekiel liess er sagen: „Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich’s nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen.“ Hes.22,30. Gott suchte einen Menschen, der mit ihm zusammenwirken würde, aber niemand wollte auf Gott hören. Er fand keinen Menschen, der auf ihn hören und ihm gehorchen wollte! Lassen wir uns von Gott finden, wenn er Leute sucht, die mit ihm zusammenwirken? Sind wir bereit, Gott in und durch uns wirken zu lassen? Sind wir bereit, Gott zu sagen: Herr hier bin ich – sage mir, was ich tun soll? Der Glaubende wirkt mit Gott zusammen. Der Glaube ist keine Wissenschaft. Glaube ist eine Täterschaft. Glaube wird gelebt.

II. Der Glaubende vertraut einer einzigen Person

Rettender Glaube und damit das Vertrauen richtet sich auf eine einzige Person. Die entscheidende Frage lautet: Wem vertraue ich? Dabei kann es nur um eine einzige Person gehen, denn das wird durch die ganze Bibel hindurch deutlich. Und dieses Prinzip, dass sich alles an einer Person entscheidet, wird bei Abram sozusagen festgelegt. Gott sagt zu ihm: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ Gen.12,3. Gott machte Abram zu seinem Repräsentanten. So wie sich die Menschen gegenüber Abram verhalten, so wird sich Gott gegenüber diesen Menschen verhalten. Wer Abram Gutes tut, der wird von Gott Gutes erhalten. Wird jemand Abram verstossen, dann wird Gott diesen Menschen auch verstossen. Damit wollte Gott in der damaligen von Göttern durchdrungenen Welt zeigen, wer der wahre und lebendige Gott ist, den man verehren und dem man vertrauen sollte. Dieses Prinzip, dass sich Gottes Verhalten uns gegenüber an unserer Beziehung zu einem einzigen Menschen entscheidet geht über die Zeit Abrams und seinem Lebensraum weit hinaus, denn Gott sagte Abram: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ Gen.12,3. Alle Nationen, alle Völker der Erde sollen durch Abraham Gottes Segen empfangen. Später offenbarte Gott dem Abraham, wie genau dieser Segen zu allen Menschen kommen wird: „Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.“ Gen.22,18. Und wer ist dieser Nachkommen? Dieser Nachkomme ist Jesus Christus, denn Paulus nimmt genau auf diese Aussage in 2.Mose 22,18 Bezug und schreibt den Galatern: „Genauso verhält es sich mit den Zusagen, die Abraham und seinem Nachkommen gemacht wurde. Übrigens sagt Gott nicht: »… und deinen Nachkommen« – als würde es sich um eine grosse Zahl handeln. Vielmehr ist nur von einem Einzigen die Rede: »deinem Nachkommen«, und dieser Eine ist Christus.“ Gal.3,16. Durch diesen Nachkommen Abrahams, Jesus, werden alle Menschen gesegnet werden. In Jesus ist erfüllt, was Gott dem Abraham versprochen hatte. Und Gott hatte bereits bei Abraham dieses Prinzip festgelegt, das bis heute gültig ist und bleibt: Unser Verhalten gegenüber Jesus entscheidet, ob wir vom Schöpfer angenommen oder verstossen werden. Nehmen wir Jesus an, nimmt uns der Schöpfer an. Verstossen wir Jesus, wird uns der Schöpfer verstossen. Paulus schreibt später: „Wenn ihr zu Christus gehört, seid ihr auch Nachkommen Abrahams und seid damit – entsprechend der Zusage, die Gott ihm gegeben hat – Abrahams rechtmässige Erben.“ Gal.3,29. Wenn wir uns ganz Jesus zuwenden, dann werden wir mit Abraham erben, was Gott ihm versprochen hatte. Durch den Glauben an Jesus werden wir rechtmässige Erben sein. Dieses Prinzip, das damals bei Abraham galt, dass sich Gott gegenüber den Menschen so verhalten wird, wie sich die Menschen gegenüber Abraham verhalten werden, gilt jetzt in absoluter Vollkommenheit bei Jesus. Unser Verhältnis zu Jesus bestimmt unser Verhältnis zum Schöpfer. Wenn wir Jesus ablehnen, wird uns Gott ablehnen. Wenn wir Jesus annehmen, wird uns Gott annehmen. Ganz deutlich wird das im Johannesevangelium gesagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ Joh.3,36. Ein Mensch, der Jesus ablehnt, der lehnt den Schöpfer ab und er wird von Gott nichts Gutes empfangen. Der Zorn Gottes wird über ihm bleiben. Rettender Glaube vertraut auf eine einzige Person: auf den Sohn Gottes – Jesus Christus. Es gibt nur einen Namen in der gesamten Menschheitsgeschichte, der uns retten kann: Jesus! Die Apostel bezeugten das eindeutig und unmissverständlich: „Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können.“ Apg.4,12. Oder wie Paulus den Korinthern schreibt: „Das Fundament ist bereits gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus.“ 1.Kor.3,11. Der Glaube, der für Zeit und Ewigkeit rettet, steht immer in Verbindung mit diesem einen Namen: Jesus Christus. Natürlich gibt es Menschen, die ernsthaft andere Gottheiten verehren oder zumindest, was sie für eine Gottheiten halten. Sie leben oft sehr hingebungsvoll und aufopfernd. Doch diese Gottheiten können das Problem unserer Schuld nicht lösen. Diese Gottheiten können keinen einzigen Menschen auf die neue Erde und in den neuen Himmel bringen. Es gibt nur einen Namen und es gibt nur einen Weg wie wir von Gott gerecht gesprochen werden können und dadurch ewiges Leben bekommen. Dieser Name ist und bleibt JESUS! Johannes schreibt: „Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht.“ 1.Joh.5,12. Rettender Glaube funktioniert nur, indem ich alles auf diesen einen Namen setze: JESUS CHRISTUS, der für unsere Schuld am Kreuz starb und der von den Toten auferstanden ist und nun bei Gott dem Vater im Himmel lebt.

Schlussgedanke

Im Leben von Abraham sehen wir, wie rettender Glaube funktioniert. Oder anders gesagt: Was sich Gott unter Glaube vorstellt. Im Grunde geht es um das Vertrauen, das wir Gott schenken. Dieses Vertrauen findet Ausdruck, indem wir das tun, was Gott sagt, auch wenn das, was er versprochen hat noch in weiter Ferne liegt. Das Allerwichtigste für einen Glauben, der rettet und mich in den Himmel bringen wird, ist eine Person, der wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und der wir ganz und gar vertrauen: Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Jesus ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Lebens. Wir brauchen keine andere Person, keine anderen Gottheiten. Jesus allein genügt! Paulus schreibt: „Es gibt nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus.“ 1.Tim.2,5. Vertrauen wir Jesus, dann sind wir mit dem Schöpfer verbunden und versöhnt und wir können uns auf unser Leben nach dem Tod freuen.