Hallo zusammen, schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt bei Liebevoll – heute wieder zum Tischgespräch mit Caro und mir.
Wir reden heute über ein ganz, ganz wichtiges Thema: Unsere Kinder brauchen unser Gebet. Dieses Thema liegt uns beiden total am Herzen. In letzter Zeit haben wir auch viele Predigten zum Thema Gebet angeschaut. Als Gemeinde haben wir in diesem Jahr das Jahresmotto „Herr, lehre uns beten“. Der Herr arbeitet da auch an uns, sodass uns das Thema Gebet generell viel wichtiger geworden ist.
Beim Thema Gebet für die Kinder müssen wir auch sagen: Das hört nie auf. Die Erziehung ist irgendwann abgeschlossen, aber das Gebet für die Kinder hört nicht auf. Solange wir leben und unsere Kinder leben, haben wir die Möglichkeit, für sie zu beten.
Ich selbst bin so gesegnet durch das Gebet meiner Eltern. Meine Mutter sagte mir neulich: „Andre, als ich mit dir schwanger war, habe ich schon dafür gebetet, dass Gott aus dir einen hingegebenen Diener macht.“ Es hat mich sehr bewegt, zu hören, dass meine Mutter schon in der Schwangerschaft für mich gebetet hat. Das Gebet kann also bereits für die Kinder beginnen – theoretisch sogar schon vor der Schwangerschaft. Konkret für das Kind kann es aber schon in der Schwangerschaft starten.
Dann muss ich an meine Teenagerzeit denken. Ich bin zwar sehr behütet aufgewachsen, habe aber auch mal falsche Wege eingeschlagen und bin mit Jungs um die Häuser gezogen. Trotzdem wusste ich immer: Mama ist zuhause auf den Knien und betet für mich. Rückblickend muss ich feststellen, dass ich vor vielem bewahrt geblieben bin, gerade weil ich Eltern hatte, die für mich gebetet haben.
Aber auch jetzt noch kommt deine Mama und fragt, wofür sie beten kann, und schreibt uns: Sie ist im Gebet für uns. Auch wenn du predigen musst oder wir gerade einen Dreh haben – sie ist immer noch im Einsatz. Total! Ich glaube, sie schreibt mir vor jeder Predigt und sagt: „Papa und ich, wir beten für dich.“ Diese Aufgabe hört wirklich niemals auf.
Genau deshalb wollen wir heute mit euch darüber reden: Unsere Kinder brauchen unser Gebet.
Ich gebe mal einen kleinen Überblick, welche Punkte wir ansprechen wollen:
Wir kommen zum ersten Punkt: Warum sollten wir für unsere Kinder beten? Wir wollen sieben Gründe zusammentragen, warum es so wichtig ist, für unsere Kinder zu beten.
Der erste Grund ist relativ offensichtlich, aber wir wollen auch die biblische Grundlage dafür legen. Es ist Gottes Wille, dass wir im Gebet für andere Menschen einstehen. In 1. Timotheus 2,1 schreibt Paulus an Timotheus im ersten Vers: „Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten und Danksagungen getan werden für alle Menschen.“ Er konkretisiert das später und sagt auch für die Regierung, aber für alle Menschen. Dazu gehören natürlich auch die Kinder.
Es ist naheliegend: Wenn wir für alle Menschen Fürbitte tun sollen, also im Gebet für sie einstehen oder, man könnte auch sagen, für sie in die Bresche springen, dann beginnt das natürlich mit den eigenen Kindern.
Ian Bounce, ein Autor, der einiges zum Gebet geschrieben hat, hat mal gesagt: „Mit Menschen über Gott zu reden ist eine gute Sache, aber mit Gott zugunsten von Menschen zu reden ist eine großartige Sache.“ Noch einmal: Mit Menschen über Gott zu reden ist eine gute Sache – das ist Evangelisation. Aber mit Gott für oder zugunsten von Menschen zu reden, ist eine großartige Sache. Ich glaube, dass wir das neu lernen müssen: wirklich für Menschen im Gebet einzustehen.
Man könnte es vielleicht etwas platt sagen, aber es kann auch der Gedanke aufkommen, dass Gebet für einen Menschen so etwas wie ein „Nice to have“ ist – eine Sahnehäubchen oben drauf. Man kommt ja auch ohne Gebet aus. Vielleicht macht das Gebet die Situation oder das Leben des Kindes noch ein bisschen besser. Aber diesen Auftrag zu haben – nein, wir sollen es tun. Es ist ein Auftrag, so wie wir den Sabbat heiligen sollen oder den Nächsten lieben sollen. Es ist ein ganz expliziter Auftrag, unabhängig davon, ob wir es brauchen oder nicht. Ob wir es als notwendig sehen, ist eine andere Frage. Auch wenn es keinen direkten Vers gibt, der sagt: „Ihr Eltern betet für eure Kinder“, so sollen wir doch den Vers im Hinterkopf behalten, dass wir als Christen für alle Menschen beten sollen. Und als Eltern bedeutet das in der Anwendung definitiv auch, für unsere Kinder zu beten.
Ein zweiter Grund, warum wir für unsere Kinder beten sollten, ist, dass wir dadurch Gott verherrlichen, indem wir unsere Abhängigkeit als Eltern von Gott erkennen. Paul David Tripp hat das in seinem Buch „Papa sein, Mama sein“ so gut auf den Punkt gebracht: Wir als Eltern können die Herzen unserer Kinder nicht verändern. Das ist eine völlige Unfähigkeit, die wir haben. Wir können es nicht. Manchmal würden wir es gerne. Vielleicht würden wir auch manchmal gern die Herzen des Ehepartners verändern – aber auch das können wir nicht. Und das wirft uns so sehr auf Gott.
Ich glaube, dass Gebetslosigkeit oft mit Stolz zusammenhängt. Wer nicht betet, tut das in der Regel, weil er stolz ist, weil er die Abhängigkeit von Gott nicht erkennt oder vielleicht denkt: „Wir schaffen es selber.“ Aber ich glaube, wenn wir als Eltern erkennen, wie unfähig wir sind, wirft uns das auf den Herrn. Genau das verherrlicht ihn: wenn wir anerkennen, dass wir Gott brauchen, seine Allmacht.
Unser ältester Sohn war ein sehr einfaches Kind – so lieb, so ruhig, der beste Schläfer überhaupt. Das verleitet schnell dazu zu denken: „Boah, wir haben es echt drauf.“ Bis dann das nächste Kind kommt, das vielleicht nicht mehr so genau das macht, wie wir es gerne hätten.
Je älter die Kinder werden, desto mehr verlieren wir die Kontrolle. Wenn sie klein sind, hat man vielleicht noch mehr Kontrolle und kann manches lenken. Man täuscht sich oder lässt sich täuschen, dass man meint, man kriegt es hin und hätte Kontrolle. Aber ich merke jetzt sehr im Grundschulalter und in der weiterführenden Schule: Die Kinder verlassen immer mehr das Haus, und die Kontrolle ist kaum noch da. Wenn ich versuchen würde, die Kontrolle aufrechtzuerhalten, würde ich daran kaputtgehen.
Das treibt mich aber sehr ins Gebet: loszulassen und zu wissen, dass da ein Herr ist, der mitgeht, wenn ich nicht mitgehen kann. Der in die Herzen sehen kann, auch wenn die Kinder uns nicht alles mitteilen.
Das ist wiederum auch ein Akt der Anbetung. Fürbitte für die eigenen Kinder ist nicht nur etwas, was wir tun, weil wir die Not der Kinder sehen – das natürlich auch, dazu kommen wir gleich –, sondern weil wir unsere Unfähigkeit sehen und Gottes Fähigkeit. Er ist mächtig, und wir wollen ihn verherrlichen. Deshalb gehen wir auf die Knie für unsere Kinder.
Ein weiterer Gedanke, der oft verloren geht: Die Kinder wurden uns von Gott anvertraut. Er ist der eigentliche, wirkliche Vater, der Schöpfer dieser Kinder, und sie wurden uns nur anvertraut. Sobald wir in Not oder Ratlosigkeit geraten – und das ist ja eigentlich tagtäglich so –, müssen wir uns an den wenden, von dem wir die Kinder anvertraut bekommen haben. Absolut, ja, das stimmt.
Ja, es gibt weitere Gründe. Grund Nummer drei, warum wir für unsere Kinder beten sollten, ist, dass es auch ein Liebesbeweis unseren Kindern gegenüber ist, wenn wir für sie beten.
Ich glaube, wir unterschätzen das Gebet oft. Wenn wir jemandem unsere Liebe zeigen wollen, denken wir meist an konkrete Taten, vielleicht an Geschenke oder Rückfragen, und wir wenden uns direkt an die Person. Aber ich glaube wirklich, dass das Beste, was man als Christ für einen anderen Menschen tun kann, darin besteht, für ihn zu beten. Dass Gott sein Leben segnet, es bewahrt und sein Herz verändert. Wenn wir unsere Kinder wirklich lieben, beten wir für sie.
Ich denke, wir neigen dazu zu glauben, Liebe müsse sich immer direkt zeigen. Kinder können mit dem Gebet oft noch nicht viel anfangen. Vielleicht merken sie gar nicht, dass wir für sie beten. Aber vor Gott ist es das Wichtigste, dass er sieht, dass wir die Kinder lieben. Das ist wichtiger als die unmittelbare Wahrnehmung der Kinder.
Grund Nummer vier, warum das Gebet für die Kinder so wichtig ist: Das Fürbittegebet hat so viel Kraft. Diese Kraft unterschätzen wir viel zu oft.
Ich denke an mindestens drei Begebenheiten aus der Bibel, in denen Personen für andere im Gebet eingestanden sind. Zum Beispiel Mose: Gott wollte das Volk wegen ihrer Sünde vernichten. Mose aber tritt für das Volk ein, betet vor Gott und bittet ihn, das Volk nicht zu vernichten. Gott zeigt Mitleid mit dem Volk – eindeutig auch aufgrund des Gebets von Mose.
Es bleibt ein Geheimnis. Gott ist souverän, und wir haben ihn mit unseren Gebeten nicht in der Hand. Doch handelt Gott auf unser Gebet hin.
Wir sehen das auch bei Amos. Amos hat eine Gerichtsvision, in der Gott das Volk richten will. Er springt in die Bresche, betet für das Volk und tritt vor Gott ein. Daraufhin wendet Gott das Gericht ab.
Ein weiteres Beispiel finden wir im Neuen Testament, in Apostelgeschichte 12,5. Ich liebe diesen Vers: Petrus wurde im Gefängnis verwahrt, weil er das Evangelium verkündete. Doch die Gemeinde betete unaufhörlich zu Gott für ihn. Im ersten Teil des Verses sehen wir eine große Not – Petrus ist gefangen. Doch dann kommt das „Aber“ des Gebets: Die Gemeinde betet für ihn. Die meisten von uns kennen die Geschichte: Petrus wird auf wundersame Weise aus dem Gefängnis befreit, sicherlich aufgrund des Gebets der Gemeinde. Sonst stünde das nicht hier im Text.
Deshalb glaube ich, dass wir das Gebet so oft unterschätzen. Theoretisch wissen wir, dass das Gebet Kraft hat. Das lernen wir als Kinder in gläubigen Elternhäusern oder in der Kinderstunde. Aber wie viel das Gebet wirklich bewirkt, das unterschätzen wir schnell.
Ich erinnere mich an Hans-Peter Reuer, der einmal sagte: „Ich hatte manchmal so eine Mutlosigkeit: Wofür soll ich denn beten? Was hat das für einen Zweck? Es geschieht doch sowieso Gottes Wille. Er ist souverän, hat seinen Plan – was kann ich da noch groß bewirken?“ Aber dieser Gedanke, dass Gott darauf wartet, dass wir beten und darauf reagieren kann, als würde er nur darauf warten, hat mir sehr geholfen. Hans-Peter Reuer sagte: Durch das Gebet öffnen wir Gott die Tür, damit er endlich handeln kann. Er kann sowieso handeln, aber er will auf unser Gebet reagieren.
Ich denke auch an eine ermutigende Geschichte von Jim Cymbala. Vor einiger Zeit habe ich sein Buch „Wenn Glaube Feuer fängt“ gelesen. Jim Cymbala gründete in New York eine Gemeinde mit nur einer Handvoll Leuten. Mittlerweile hat diese Gemeinde weit über tausend Mitglieder. Die Hauptveranstaltung ist nicht der Sonntag, sondern die Gebetsstunde am Dienstagabend.
Man muss nicht mit jeder theologischen Position von Jim Cymbala übereinstimmen – das tue ich auch nicht. Aber sein Buch hat mich sehr begeistert, besonders wenn es um Gebet geht, und hier möchte ich eine persönliche Situation aus seinem Leben erzählen.
In seinem Leben ist etwas passiert, wovor gläubige Eltern zu Recht Angst haben: Das Kind geht irgendwann nicht mehr den Weg mit dem Herrn. Seine Tochter wandte sich von Gott ab. Sie hatte einen ungläubigen Freund, kam nachts nicht mehr nach Hause, übernachtete bei ihm und so weiter. Eine große Not für Eltern. Es wurde sogar so schlimm, dass sie obdachlos wurde. Es ist eine sehr krasse Geschichte.
Was Gott dann aufgrund des Gebets getan hat, möchte ich hier ermutigend vorlesen:
Es begann an einem Dienstagabend während einer Gebetsstunde im Februar. Jim Cymbala sprach über Kapitel 4 der Apostelgeschichte, in dem beschrieben wird, wie die Mitglieder der Urgemeinde zusammen Gott anrufen, als sie verfolgt werden. Dann begann eine Zeit des Gebets, wobei alle gleichzeitig zu Gott sprachen – so ist die Praxis in dieser Gemeinde.
Ein Ordner brachte ihm eine Notiz. Eine junge Frau, die er für geistlich sensibel hielt, hatte geschrieben: „Pastor Cymbala, ich habe den Eindruck, dass wir die Versammlung unterbrechen und für Ihre Tochter beten sollen.“ Er zögerte. War es richtig, den Fluss des Gottesdienstes zu unterbrechen und das Augenmerk auf sein persönliches Anliegen zu richten? Doch irgendetwas an dieser Notiz schien ihm richtig.
Nach ein paar Minuten nahm er ein Mikrofon und erklärte der Gemeinde, was los war. Obwohl er nicht viel darüber gesprochen hatte, sagte er: „Stimmt es, dass meine Tochter im Moment sehr weit weg ist von Gott? Sie denkt, dass oben unten ist und unten oben. Dunkel ist für sie hell und hell dunkel. Aber ich weiß, dass Gott zu ihr durchbrechen kann. Deshalb möchte ich Pastor Böckstaff bitten, uns im Gebet für Chrissi anzuleiten. Lassen Sie uns alle einander die Hände reichen.“
Als sein Mitpastor die Gemeinde im Gebet leitete, stand er hinter ihm und legte die Hand auf dessen Schulter. Nach all der langen Zeit konnte er nicht mehr weinen, aber er betete so gut er konnte.
Um zu beschreiben, was in den nächsten Minuten geschah, fällt ihm nur eine Metapher ein: Die Kirche verwandelte sich in einen Kreißsaal. Die Laute, die gebärende Frauen von sich geben, sind nicht angenehm, aber das Ergebnis ist wundervoll.
Paulus wusste das, als er schrieb: „Meine Kinder, ich leide noch einmal Geburtswehen um euch, bis Christus in eurer Mitte Gestalt angenommen hat.“
Es erhob sich ein allgemeines Aufstöhnen, ein Gefühl verzweifelter Entschlossenheit, als ob die Gemeinde sagen wollte: „Satan, du wirst dieses Mädchen nicht bekommen. Nimm deine Hände weg von ihr, sie wird zurückkommen.“
Er war überwältigt. Die Kraft, die von dieser großen Menschenmenge ausging, die Gott anrief, warf ihn buchstäblich zu Boden.
Als er an diesem Abend nach Hause kam, wartete Carol, seine Frau, noch auf ihn. Sie saßen am Küchentisch und tranken Kaffee. Er sagte: „Es ist vorbei.“
„Was ist vorbei?“, fragte sie.
„Es ist vorbei mit Chrissy. Du hättest heute Abend in der Gebetsversammlung sein sollen. Wenn es einen Gott im Himmel gibt, dann ist dieser Albtraum jetzt endlich vorbei.“
Er beschrieb, was passiert war.
Zweiunddreißig Stunden später, am Donnerstagvormittag, als er sich gerade rasierte, stürmte Carol durch die Tür: „Geh runter!“, platzte sie heraus. „Chrissy ist hier! Chrissy ist hier!“
„Ja, ich gehe runter“, sagte er.
„Aber Carol, ich gehe einfach runter“, drängte sie ihn. „Sie will dich sehen.“
Er wischte den Rasierschaum ab und rannte mit klopfendem Herzen die Treppe hinunter.
Als er um die Ecke kam, sah er seine Tochter weinend auf dem Küchenboden kauern. Vorsichtig sagte er ihren Namen: „Chrissi.“ Sie packte sein Hosenbein und begann ihren Kummer freien Lauf zu lassen.
„Papa, ich habe gegen Gott gesündigt, ich habe gegen mich gesündigt und ich habe gegen dich und Mama gesündigt. Bitte vergib mir.“
Vor lauter Tränen konnte er genauso wenig sehen wie sie.
Er zog sie vom Boden hoch und hielt sie im Arm fest, während sie gemeinsam weinten.
Plötzlich machte sie sich los: „Papa“, sagte sie fassungslos, „wer hat für mich gebetet? Wer hat für mich gebetet?“
Ihre Stimme klang so entschlossen wie die eines Staatsanwalts, der ein Kreuzverhör durchführt.
„Was meinst du, Chrissi? Am Dienstagabend, Papa, wer hat da für mich gebetet?“
„Wir“, sagte er, „die Gemeinde hat gebetet, die Eltern haben gebetet.“
Ich will euch diese Geschichte erzählen, weil ihr vielleicht gerade durch eine ähnliche Zeit geht oder große Sorgen um eure Kinder habt. Wir wollen euch einfach ermutigen: Das Gebet hat Kraft. Gott handelt aufgrund des Gebets.
Das war der vierte Grund, warum wir für die Kinder beten sollten.
Grund Nummer fünf ist das Vorbild Hiobs. Ich möchte einige Verse aus dem Buch Hiob vorlesen. Ganz am Anfang des Buches wird geschildert, wie gottesfürchtig Hiob war – ein Mann, der den Willen Gottes getan hat. Von ihm heißt es dann ab Vers zwei:
„Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter. Er hatte zehn Kinder und besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen sowie sehr viel Gesinde. Er war reicher als alle, die im Osten wohnten. Und seine Söhne gingen hin und machten ein Gastmahl, jeder in seinem Haus an seinem Tag. Sie luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl, das heißt für jedes Kind.“
Denn Hiob dachte: „Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen.“ So tat Hiob alle Zeit.
Mich bewegt dieses Vorbild von Hiob sehr. Er hat für alle seine Kinder gebetet und ist für sie eingestanden im Gebet. Er hat es dauernd getan – so tat Hiob alle Zeit. Er hat erkannt: Meine Kinder brauchen Gnade, sie sind Sünder. Deshalb stehe ich für sie ein.
Was mich auch besonders bewegt als Mann ist, dass Hiob als Vater für seine Kinder gebetet hat. Ich weiß nicht, wie du das wahrnimmst, aber häufig wird das Gebet der Mutter betont. Ich glaube, dass Gott das Gebet der Mutter total gebraucht. Eine Mutter ist ja oft auch näher dran an den Kindern und kann deshalb gezielter beten.
Aber ich habe gerade in Vorbereitung auf diese Sendung mal geschaut, was es da für Bücher gibt. Es gibt sicherlich gute Bücher für Mütter. „Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter“ und so weiter. Aber ich habe kein Buch gefunden mit dem Titel „Jedes Kind braucht das Gebet seines Vaters“.
Ich möchte nicht, dass es so rüberkommt, als sei das Beten für die Kinder nur Sache der Mütter. Nein, es ist auch Sache der Väter. Ein Kind braucht das Gebet eines Vaters.
Deshalb möchte ich dich ermutigen, als Vater, wenn du diese Sendung schaust: Lass uns Hiob zum Vorbild nehmen. Er war regelmäßig auf den Knien für alle seine zehn Kinder, und sie konnten mit seinem Gebet rechnen.
Das war Grund Nummer fünf, warum wir für unsere Kinder beten sollten.
Grund Nummer sechs ist: Die Not unserer Kinder ist so groß.
Natürlich ist die größte Not unserer Kinder zunächst einmal, wenn sie noch nicht errettet sind, dass sie Gnade brauchen, Jesus brauchen und einen Retter. Das ist das wichtigste Anliegen im Gebet für die Kinder: dass sie gerettet werden. Es geht nicht in erster Linie darum, dass sie das Studium gut bestehen oder vernünftige Menschen werden. Man kann ganz brav sein und dennoch verloren gehen. Die größte Not unserer Kinder ist die geistliche Not – dass sie gerettet werden. Das sollte unser Hauptanliegen sein.
Aber auch wenn die Kinder errettet sind und Gott ihnen ein neues Herz geschenkt hat, haben sie drei Feinde: einmal Satan und die unsichtbare Welt, dann ihr eigenes Herz, das gegen sie arbeitet mit den betrügerischen Begierden, wie die Bibel sagt, und schließlich die Welt, in der wir leben.
Ich bin dankbar, dass die Bibel sagt, dass durch den Glauben der Eltern die Kinder unter einem gewissen Schutz stehen. Diesen Schutz dürfen wir durch Gebet erhalten und stärken, damit sie in einem Zuhause aufwachsen, in dem ein anderer Geist herrscht. Trotzdem erleben wir oft, dass der Kampf nicht gegen Fleisch und Blut ist, sondern gegen die unsichtbare Welt.
Vielleicht kennt ihr das auch: Es sind Kämpfe, die man kaum beim Namen nennen kann, wo man nicht weiß, woher die Launen oder das innere Unbehagen kommen. Es ist nicht in erster Linie das, was von außen kommt. Deshalb sind Gebete so eine starke Waffe gegen die unsichtbare Welt.
Ich glaube, wir als Christen konzentrieren uns oft zu sehr auf das, was wir sehen. Wir unterschätzen vielleicht die unsichtbare Welt völlig. Dabei sollten wir uns bewusst machen, dass dort viele Kämpfe toben – vor allem, wenn wir die Kinder in die Schule schicken, wo sie viele Stunden am Tag von gottlosen Menschen umgeben sind. Dort herrscht nicht der Schutz wie zu Hause. Dafür müssen wir beten. Was für eine Not!
Ich glaube, die Gefahr ist, dass wir uns das nie so genau vor Augen führen. Ich mag es nicht, zu dramatisch zu sein, aber ich denke, wir sind in dieser Hinsicht oft sehr unrealistisch und vielleicht zu naiv. Wenn uns die Realität bewusst ist, treibt uns das nur umso mehr ins Gebet. Denn nur Gott hat die Macht, unsere Kinder in dieser Weise zu schützen.
Das stimmt, das sind sehr gute Gedanken. Aber dann gibt es noch das, was alles Irdische betrifft. Zum Beispiel letzte Woche mit Jeremia, als er zur Klassenfahrt gefahren ist. Wir haben einfach keine Kontrolle, können nichts lenken. Wir kennen die anderen Kinder nicht, wissen nichts über die Lehrer, welchen Einfluss sie ausüben oder welche Werte sie vertreten. Da kann viel Not entstehen. So sehr.
Du hast am Anfang einiges über die unsichtbare Welt gesagt, und ich glaube wirklich, dass man schnell von der einen oder anderen Seite des Pferdes herunterfallen kann: Die einen sehen hinter jedem kleinen Problem sofort Dämonen und sind in totaler Angst gefangen, schenken der unsichtbaren Welt zu viel Aufmerksamkeit. Andere haben diese Dimension gar nicht auf dem Schirm, obwohl Epheser 6 deutlich sagt, dass es um den geistlichen Kampf geht – nicht gegen Fleisch und Blut.
Genau deshalb, gerade am Ende von Epheser 6, wo Paulus die Waffenrüstung beschreibt, sagt er in Vers 18: „Betet allezeit mit allem Gebet und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen!“ Das gilt auch für unsere Kinder. Wir müssen uns bewusst sein, dass Satan umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Das schließt auch unsere Kinder ein.
Wir müssen für unsere Kinder einstehen – auch für ihr sündiges Herz. In Psalm 139 betet man für sich selbst: „Herr, prüfe mich und erkenne mein Herz.“ Das können wir genauso auch für unsere Kinder beten: „Herr, zeige ihnen ihr Herz und behüte es.“
Du hast das Beispiel der Klassenfahrt so gut illustriert. Das sind Einflüsse dieser Welt, in der wir leben. Und ich glaube, die Welt, in der unsere Kinder heute aufwachsen, ist krass. In vielerlei Hinsicht. Besonders der Wahrheitsrelativismus ist eine Herausforderung. Die Aussage „Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit, Hauptsache du hast deine Wahrheit“ begegnet unseren Kindern spätestens in der Uni, wahrscheinlich aber schon früher.
Dann kommen die vielen Identitätskrisen, die durch die LGBTQ-Bewegung auf unsere Kinder zukommen. Unsere Regierung hat vor kurzem das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet. Wir müssen damit rechnen, dass Kinder aus gläubigen Elternhäusern in Zukunft stärker in Identitätskrisen geraten und sich fragen: „Fühle ich mich vielleicht doch wie ein Mädchen, obwohl ich ein Junge bin?“ Das sind Kämpfe, die wir teilweise noch gar nicht absehen können.
Wenn die Welt so laut predigt, dass du dein Geschlecht wechseln kannst und entscheidest, was du sein willst, bringt das unsere Kinder in große Unsicherheit. Die Not ist so groß, und unsere Kinder brauchen unser Gebet.
Hinzu kommt, dass viele Kinder bereits so erzogen werden und diese Sichtweisen vertreten. Unsere Kinder brauchen eigene Überzeugungen.
Ich denke auch an andere Dinge: Angstprobleme nehmen zu, die Kinderseelsorge wird mehr nachgefragt, psychische Probleme steigen. Auch okkulte Einflüsse nehmen zu. Erinnerst du dich, als wir in der Stadtbücherei waren und uns die Kinderbücher angeschaut haben? Das ist Wahnsinn! Der okkulte Einfluss auf unsere Kinder wächst.
Der Medieneinfluss ist ein weiteres großes Thema. Die Cannabisfreigabe wird von der Regierung vorangetrieben. Das wird auch für unsere Kinder ein viel größeres Thema, wenn in der Schule mehr gekifft wird als früher. Generell Drogen sind eine Herausforderung.
Viele der Themen, die du angesprochen hast, führen dazu, dass wir als Eltern nicht mehr klar sehen, was richtig und was falsch ist. Der Feind arbeitet auch an uns und lässt uns glauben, es sei nicht so schlimm.
Das Problem ist nicht nur die Gefahr für die Kinder, sondern auch, dass wir es falsch sehen und falsch weitergeben. Wir erkennen die Not der Kinder nicht, weil sie es selbst nicht schlimm empfinden.
Ich habe mich viel damit beschäftigt. Christliche Verfolgung ist vielleicht ein anderes Thema, das vor allem in anderen Ländern herrscht. Aber ich frage mich: Was ist bei uns los? Das ist ein fieser Trick des Teufels, uns von Gott wegzubringen, weil wir die Not nicht mehr klar sehen.
Bei Verfolgung ist es klar, dass man von Gott weggebracht werden soll. Aber wir erkennen oft gar nicht, wie groß die Not ist – besonders bei unseren Kindern, denen die Weisheit fehlt, das einzuschätzen.
Wenn wir uns diese Not wirklich vor Augen führen, sehen wir, wie dringend unsere Kinder unser Gebet brauchen.
Wir haben hier nur einige wenige Punkte angesprochen und sind nicht in die Tiefe gegangen. Aber es zeigt sich, was für ein Kampf, welche Not und welche Gefahr auf unsere Kinder wartet.
Wir müssen auf die Knie, Eltern, wir müssen für unsere Kinder beten.
Man könnte verrückt werden, wenn man sich all die möglichen Gefahren anschaut. Deshalb ist Grund sieben auch so wichtig: Warum sollten wir für unsere Kinder beten? Weil das Gebet für unsere Kinder uns als Eltern ruhig macht.
Ein so guter Gedanke aus Philipper 4,6-7: „Seid um nichts besorgt, sondern in allen Dingen lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“
Man kann sich als Eltern verrückt machen, weil wir vieles nicht kontrollieren können, wie Karo gerade gesagt hat. Aber eines können wir tun: unsere Sorgen Gott abgeben im Gebet. Dann passiert etwas Wunderbares, was nur Gott tun kann: Er macht unsere Herzen auf übernatürliche Weise ruhig, weil wir sie dem allmächtigen Gott anvertrauen, der einen wunderbaren Plan mit dem Leben unserer Kinder hat.
Was hat Luther gesagt? „Sorge dich nicht, lass Gott sich sorgen.“ Ich mag Luthers Art zu reden: „Bete und lass Gott sich sorgen.“ So gut!
Sollen wir jetzt auf den zweiten Punkt zu sprechen kommen, oder was hast du noch? Ja, sehr gerne.
Ich glaube, die Generationen vor uns haben es oft versucht, die Kinder durch Kontrolle und Verbote zu schützen. Sie hatten wirklich gute Absichten, haben aber Gottes Part dabei ein bisschen ausgeklammert. Ich denke, wir haben heute einfach nicht mehr die Möglichkeiten, Kinder vor allem zu schützen.
Das, was wir jetzt alles aufgezählt haben, kann Kinder in große Sorgen und Ängste stürzen. Aber die Strategie sollte sein, den Herrn anzuflehen und alles, was uns belastet, alle Not, die wir sehen, vor ihn zu bringen. Das ist auch mein Wunsch geworden: den Kindern zu vermitteln, dass sie alle Sorgen, nicht nur die großen Anliegen, sondern alles, was sie sorgt, zu Gott bringen können.
Im Englischen wird das noch anders ausgedrückt: "alles, was euch sorgt". Das heißt nicht nur, wenn gar nichts anderes mehr geht, dann können wir das Gott bringen, sondern wir müssen es nicht immer nur alleine im Stillen tun. Es geht darum, nicht nur für die Kinder zu beten, sondern die Kinder mit hineinzunehmen und sie schon früh zu prägen.
Wisst ihr was? Wir können mit allem zu Gott kommen. Wir können sagen: "Komm, wir beten jetzt." Selbst wenn wir gerade einen Streit haben, können wir beten. Du hast eine Sorge, wir bringen sie zum Herrn. So haben wir nicht nur für uns selbst eine Lösung, sondern nehmen die Kinder direkt mit hinein und bringen ihnen das bei.
Ich glaube, was du am Anfang nicht sagen wolltest, ist, dass wir gar keine Grenzen setzen sollen. Auf keinen Fall! Der Punkt ist vielmehr, dass man vielleicht in der Vergangenheit zu sehr nur auf Grenzen vertraut hat. Wir sollten vielmehr auf das Gebet vertrauen. Hier und da sind Grenzen absolut notwendig, um unser Kind zu schützen, das nochmal betont.
Aber ich finde den Punkt sehr gut, dass wir vor allem auf das Gebet vertrauen sollten und nicht nur auf die Grenzen, die wir setzen. Denn diese Grenzen können unsere Kinder auch sehr leicht aushebeln. Da steckt ja wieder dieses trügerische Herz in unseren Kindern.
Total, total.
Dann lassen wir uns mal zum zweiten Punkt kommen: Wofür sollten wir für unsere Kinder beten? Das deckt sich natürlich mit dem, was wir über die Not der Kinder gesagt haben. Wir sollten für ihre Rettung beten und auch dafür, dass Gott sie in dieser Welt bewahrt.
Ich muss da an das hochpriesterliche Gebet denken, wo Jesus, obwohl er keine Kinder hatte und nicht verheiratet war, für seine Jünger gebetet hat. In Johannes 17 bittet er: "Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen."
Das zeigt auch, wofür wir beten sollten. Es passt gut zu dem, was du gerade gesagt hast: Nicht einfach nur Grenzen setzen und die Kinder abschotten, sondern im Vertrauen und Gebet dafür beten, dass sie bewahrt werden.
Jesus wusste, dass seine Jünger voll in der Welt sind, aber er betete für ihren Schutz vor dem Bösen.
Ja, weil die Kinder ja zur Schule gehen müssen. Man kann sie nicht einfach abschotten, wie du sagst. Das ist auch nicht unser Auftrag. Wir sollen hinausgehen in die Welt.
Richtig, richtig. Und nicht nur darauf konzentriert sein, sie fernzuhalten, sondern sie auch im Vertrauen und Gebet gehen zu lassen.
Komm, lass uns mal konkret zusammentragen, wofür man ganz konkret für die Kinder beten könnte. Ich denke einmal: klar, für ihre Errettung und für ihre Liebe zu Jesus.
Dafür, dass sie ein Zeugnis in der Schule sind, dass sie Gemeinde liebgewinnen und Anschluss an eine Ortsgemeinde finden, wenn sie zum Glauben gekommen sind. Dass sie Gemeinde leben und ihre Gaben einsetzen.
Ich denke, für den richtigen Ehepartner kann man eigentlich nicht früh genug anfangen zu beten. Wenn es Gottes Wille ist, dass sie heiraten, dann schenkt er ihnen den richtigen Ehepartner, der sie liebt.
Was mir vor einiger Zeit wichtig geworden ist: Wir sollten auch konkret dafür beten, gerade in einer Welt wie heute, dass die sexuelle Orientierung unserer Kinder biblisch ist. Dass sie zum anderen Geschlecht und zu der einen Person hingezogen sind, die sie später heiraten.
Gerade im Zeitalter von LGBTQ ist es wichtig, dass wir unsere Kinder im Gebet begleiten. Dass sie sich in ihrem Geschlecht sicher sind und dass ihre sexuelle Neigung biblisch gesehen auf das andere Geschlecht bezogen ist. Das ist auch ein Gebetsanliegen.
Dann können wir unsere Kinder wirklich unter einen Gebetsschutz stellen, damit sie vor sexuellem Missbrauch bewahrt bleiben. Wir beten dafür, dass sie davor bewahrt werden.
Wie Jesus betet: "Bewahre sie vor dem Bösen", vor bösen Menschen in ihrem Leben, die keine guten Absichten haben. Wir beten für sie in jeglicher Form, ob es Pornografie oder Missbrauch ist.
Ich denke auch, es ist gut zu beten, dass der Herr sie bewahrt vor Sünden mit schwerwiegenden Konsequenzen. Jede Sünde macht uns erlösungsbedürftig, aber die Konsequenzen sind unterschiedlich. Manche muss man ein Leben lang tragen.
Absolut, dafür sollten wir unsere Kinder beten. Hast du noch Gedanken, wofür man konkret beten kann?
Ja, vielleicht kannst du mir helfen, das besser in Worte zu fassen. Ich finde, ein großes Problem ist, dass wir mit so viel Blindheit zu kämpfen haben. Der Feind macht uns oft blind für vieles.
Aber die Bibel sagt, wir sollen erleuchtete Augen haben. Erleuchtete Augen des Herzens, damit wir klar sehen, was richtig und falsch ist, und dass die Kinder gut und böse unterscheiden können.
Ist das nicht auch Römer 12, Vers 2, wo es heißt, dass wir unser Denken erneuern sollen? Dieser Prozess hört nie auf. Das Denken wird durch die Bibel, durch die Gemeinde, durch Predigten und durch unsere Gebete erneuert.
Ich finde es schwierig, diese Last als Eltern zu tragen, wenn man zusieht, wie die Kinder in die Irre laufen und es einfach nicht sehen.
Herr, mach sie sehend! Nimm ihnen diese Blindheit! Es sind zwar eigene Entscheidungen, aber ich glaube, dass das auch eine Art ist, wie der Teufel in unserer westlichen Welt wirkt.
Das ist wahr, das ist wahr. Erkenntnisse schenkt der Herr. Was können wir beten? Für Erkenntnisse im Glauben, Wachstum im Glauben, egal wie jung sie sind.
Ich glaube, ein mutiges Gebet wäre auch, dass wir beten: Herr, wenn es dein Wille ist, mach du aus unseren Kindern Missionare, die das Evangelium bis an die Enden der Welt bringen, vielleicht sogar in gefährliche Länder, in muslimische Länder.
Das macht auch viel mit unserem Herzen. Sind wir bereit, dafür zu beten? Wollen wir unsere Kinder unser Leben lang bei uns haben, auch im Alter, wenn sie mit unseren Enkeln kommen?
Das ist auch ein super Anliegen. Aber wir sollten sagen: Herr, wenn du etwas anderes mit diesem Kind vorhast, segnen wir es. Wir beten dich an und bitten dich: Gebrauche du das Leben unserer Kinder, dass es einen Unterschied in dieser Welt macht.
Machen wir die Pläne oder lassen wir Gott sie machen fürs Leben?
Genau, ich glaube, das ist ein mutiges Gebet. Wir sollten als Eltern diese Perspektive haben: Es geht um das Reich Gottes, nicht darum, die Kinder im Alter bei uns zu haben.
Weißt du, was noch ein schwieriges Gebet ist? Mutig abzugeben, unseren Wunsch als Eltern loszulassen. Ich sage immer, dass wir den Kindern so einen roten Teppich ausrollen, dass ihnen nie etwas zustößt, dass es nie Probleme gibt.
Aber was ist, wenn sie erst durch einen richtig großen Stein, durch den sie zu Fall kommen, zum Glauben finden? Sind wir bereit, diesen Stolperstein und das Hinfallen in Kauf zu nehmen?
Vielleicht sollten wir dafür beten, dass der Herr einsetzt, was immer nötig ist, damit das Kind bei ihm in der Ewigkeit ankommt.
Es ist mutig, so viel loszulassen. Aber es bestätigt, dass wir unsere Ohnmacht sehen und Gottes Allmacht.
Ja, und seine Souveränität. Ja, und dass er gut ist, egal was er tut, auch wenn wir seine Wege nicht verstehen.
Total.
Kommen wir zur nächsten Frage, der dritten von vier: Wie sollten wir für unsere Kinder beten? Also, wie genau?
Ich denke, es ist wichtig, dass wir konkret beten. Es gibt ja diese Gebete, die ich immer „Shotgun-Gebete“ nenne – einfach mal in den Himmel schießen und hoffen, dass irgendetwas trifft. Zum Beispiel: „Segne unser Kind.“ Das ist ein allgemeines Gebet, und es ist nicht verkehrt. Aber ich glaube, wir sollten konkret beten.
Paulus hat im Neuen Testament sehr konkret für die Gemeinden gebetet. Genauso sollten wir sehr konkret für unsere Kinder beten – auch für jedes einzelne Kind individuell. Denn jedes Kind ist unterschiedlich, sei es im Alter oder im Charakter.
Unser Jeremia ist jetzt dreizehn und als pubertierender junger Mann hat er andere Anliegen als unsere achtjährige Tochter, die als Pflegekind wiederum spezielle Bedürfnisse hat. Man kann nicht alle in einen Sack packen. Deshalb sollten wir gezielt namentlich für die einzelnen Kinder beten.
Ich möchte euch ermutigen, vielleicht auch mal aufzuschreiben, in welcher Lebenssituation sich unsere Kinder gerade befinden und was ihre speziellen Nöte sind. Wir haben zum Beispiel bei einem unserer Jungs festgestellt, dass er dringend Freunde in der Gemeinde braucht. Dieses Problem hat nicht ein anderer unserer Söhne, sondern speziell dieser.
So sollten wir sehr konkret und individuell beten. Wenn ich an Hiob denke, der regelmäßig betete, dann fällt mir das „Beten ohne Unterlass“ ein – auch nach dem Abendgebet weiterzubeten.
Ich finde es auch schön, abends am Bett mit dem Kind zu fragen: „Was macht dir Sorgen? Wofür kann ich für dich beten?“ So erfragt man ganz konkret die Anliegen des Kindes. Auch wenn das Kind es mitbekommt, zeigt man, dass man für das Kind einsteht. Die Anliegen des Kindes, egal in welchem Alter, sollten wirklich ernst genommen werden.
Das setzt natürlich eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind voraus, damit es sich auch öffnet. Aber ich denke, das unterstützt die Vertrauensbeziehung sehr, weil es zeigt, dass man sich wirklich interessiert. Man möchte wissen, was das Kind bewegt, und dafür beten – ohne zu kommentieren oder seine eigene Meinung aufzudrängen, sondern einfach vor Gott für das Kind einzustehen.
Ein guter Gedanke ist auch, gemeinsam mit dem Kind für das Kind zu beten. Das finde ich sehr, sehr gut.
Warum ist es so wichtig, sowohl als Mutter als auch als Vater für die Kinder zu beten?
Vielleicht sollten wir noch einmal darüber sprechen, wenn wir darüber reden, wie wir für unsere Kinder beten. Ich denke, das ist eine Herausforderung, die oft in unserer westlichen Welt übersehen wird. Hier hat sich über die Jahre die Vorstellung entwickelt, dass die Kinder vor allem die Aufgabe der Mütter sind. Vielleicht ändert sich das inzwischen wieder etwas, aber häufig wird dabei außer Acht gelassen, dass auch die Männer eine große Verantwortung vor Gott tragen – nicht nur für die Familie und die Ehefrau, sondern auch für jedes einzelne Kind.
Wer, wenn nicht die Häupter der Familie, sollte vor Gott kommen und um Hilfe bitten? Eigentlich sind das in erster Linie die Männer. Sie sollten im Gebet vorangehen, wie es auch in 1. Timotheus 2 beschrieben wird.
Ich finde, das ist ein wichtiger Punkt. Außerdem gibt es noch einen weiteren Aspekt: Als Mutter kann man gezielter für Töchter beten, und als Vater – ich will das nicht gegeneinander ausspielen, sondern als ergänzenden Gedanken – kann man für die Söhne beten. Wenn ich an unsere drei Jungs denke, besonders an unseren Ältesten, der jetzt in die Pubertät kommt, erinnere ich mich an meine eigene Zeit mit dreizehn Jahren und an die Herausforderungen, die ich damals hatte.
Ich glaube, das ist eine große Chance, die wir nutzen sollten. Natürlich kannst du als Mutter genauso für unsere Söhne beten, aber ich denke, es ist deshalb so wichtig, dass Vater und Mutter beten, weil sie die jeweilige Situation noch einmal gezielter erfassen und gezielter für das Kind beten können.
Ein weiterer Punkt ist, dass je nachdem, was vererbt wurde, man manche Kinder besser versteht. Ein Kind ist vielleicht vom Charakter her sehr ähnlich wie du, das andere eher dein Typ. So weiß man besser, womit das jeweilige Kind zu kämpfen hat, weil man ähnliche Kämpfe selbst kennt. Dadurch kann man noch gezielter und vielleicht besser für das Kind einstehen.
Deshalb ist es so wichtig, wie wir für die Kinder beten: konkret für jedes einzelne Kind, individuell und regelmäßig. Sowohl das mütterliche Gebet als auch das väterliche Gebet für die Kinder sind notwendig.
Und damit kommen wir zur letzten Frage: Welche Hindernisse und Schwierigkeiten gibt es, oder was hindert uns am Gebet? Ich glaube, dass es euch vielleicht ähnlich geht wie uns beiden. Wir haben nicht unbedingt den Eindruck, genug zu beten. Ja, eher im Gegenteil. Wir sehen immer wieder unser Versagen und merken, dass wir zu wenig beten. Unser Gebetsleben sollte eigentlich viel stärker sein.
Wir sind dankbar, dass der Herr uns einiges zeigt, wie ich das am Anfang erzählt habe. Trotzdem ist noch so viel Luft nach oben. Wenn wir darüber sprechen, was uns eigentlich daran hindert, regelmäßig zu beten – insgesamt, aber eben auch regelmäßig für die Kinder –, denke ich, dass zum einen eine fehlende Gottesbeziehung ein Hindernis sein kann. Man ist vielleicht Christ und gehört sogar einer Gemeinde an, aber Gott ist einem nicht nahe. Dementsprechend fehlt auch die geistliche Sicht.
Die Not der Kinder zu sehen, setzt voraus, dass wir sie mit Gottes Augen sehen. Wir müssen dem Herrn nahe sein, um es geistlich bewerten zu können und den Wert des Gebets zu erkennen. Das tun wir nicht, wenn unsere Gottesbeziehung lau ist. Total.
Außerdem brauchen wir wirklich die Erkenntnis im Herzen, nicht nur das Wissen, dass Gott unser engster Verbündeter ist – mit allem, was uns beschäftigt, auch bezüglich der Kinder. Ich denke, das sagt viel darüber aus, wie vertraut man mit Gott ist.
In letzter Zeit habe ich mich wirklich dazu gezwungen, wieder diese Stille vor Gott zu suchen und auch auszuhalten. Denn wir leben in so einem Trubel. Es geht gar nicht anders. Wir sind immer unterwegs und haben ständig etwas, das auf uns einprasselt.
Aber wirklich mal alles auszumachen und still zu sein – da bin ich wieder darauf zurückgekommen, wie Jesus uns das Vorbild ist. Er ist früh am Morgen in die Stille vor Gott gegangen. Und wie leichtfertig sagen wir oft: „Nee, brauchen wir nicht“ oder „Nee, ich stehe nicht auf“. Das bedeutet ja auch einfach: „Ich brauche es nicht unbedingt.“ Das drückt viel mehr aus, als wir oft meinen.
Ich möchte euch Mut machen: Bezwingt euch selbst, alle Begierden, die in uns sind – nach mehr Schlaf oder nach irgendetwas anderem. Ja, der Teufel hat ein riesiges Interesse daran, uns davon abzuhalten. Aber es ist eine wirkliche Wonne, diese Ruhe wieder erreicht zu haben.
Ich muss wirklich sagen: Nach acht Jahren oder noch mehr größtem Trubel erreiche ich es das erste Mal wieder, wirklich still zu werden und von diesem ganzen Machenmüssen loszukommen. Vor Gott still sein zu dürfen, ohne die ganze Zeit reden zu müssen, das auszuhalten – dann kommt dieses Sinnen zustande, was wahrscheinlich kaum noch jemand versteht, was David damit mal gemeint hat: das Nachsinnen über das Wort Gottes, über ihn und vor ihm still zu werden.
Ich bin überzeugt, dass der Morgen wirklich das Allerbeste dafür ist. Und es ist es wert, dass wir uns diese kleine Mühe machen und früher aufstehen.
Ich finde es so gut, dass du nicht nur das Problem aufgezeigt hast – die Geschäftigkeit und das volle Leben, das uns so häufig davon abhält, sowie die Begierden in unserem Herzen –, sondern auch direkt die Lösung genannt hast. Und Gott segnet das. Es ist ja nicht nur so, dass er sagt: „Jetzt mach mal gefälligst!“, sondern er wartet auf uns, er will es uns geben. Dann wird auch Friede einkehren, und unsere Sorgen können zur Ruhe kommen.
Aber ich denke, der Feind ist auch sehr aktiv. Das habe ich bei mir selbst gesehen: Er lässt mich an mir zweifeln. Ich sage dann: „Ich bin zu dumm, um schlaue Gebete zustande zu bringen, oder um tolle Formulierungen zu finden.“ Dann denke ich: „Ich mache einfach zwei Wortsätze, fange damit mal an.“ Zum Beispiel sage ich: „Fahr mit ihm auf die Klassenfahrt.“ Das waren jetzt schon viel mehr Worte. Aber es ist klug, die Messlatte nicht zu hoch zu hängen.
Klar, die Konzentration schweift oft ab. Aber selbst wenn wir den Tag über immer wieder solche kurzen Sätze an Gott schicken und uns immer wieder an ihn wenden mit allem, was uns bewegt – egal wie kurz das Gebet ist –, Stossgebete sind auch Gebete.
Genau da bin ich oft angefochten. Der Feind will mir einreden: „Du betest ja gar nicht, das zählt nicht.“ Das entmutigt mich sehr. Ich glaube, kaum etwas wird so stark angefochten wie das Gebet. Aber ich glaube auch, dass es die größte Waffe ist.
Schreibt euch das auf. Ich habe ein Buch, in dem ich es einfach aufschreibe und dann runterlese. Es gibt auch Passagen in der Bibel, besonders in den Psalmen, die ich mit Bleistift einklammere. Das ist mein Zeichen, dass sie wie ein Gebet gelesen werden können. Die Bibel beten. Wenn ihr selbst keine Gebete verfassen könnt, weil ihr so gehindert werdet, dann lest sie einfach vor.
Ich finde, wir müssen auch geschickt sein gegen diese ganzen Anfechtungen und wie der Feind uns davon abhalten will. Deshalb sollten wir uns Hilfestellungen machen.
Ein weiterer Punkt, wo der Feind häufig angreift, ist die Mutlosigkeit. Wenn wir seit längerem für ein Anliegen beten – vielleicht betet ihr schon lange für ein spezielles Kind –, und es tut sich nichts. Ihr betet und betet, aber es passiert nichts. Dann neigt man aus Mutlosigkeit vielleicht zur Resignation und hört auf zu beten.
Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt: Wir müssen dranbleiben.
Ich kann verstehen, wenn manche von euch vielleicht älter sind als wir und sagen: „Boah, André und Caro, ihr habt gar keine Erfahrung, ihr wisst nicht, wovon ihr redet.“ Dafür haben wir heute Verstärkung geholt.
Eine sehr enge Freundin, die viel mehr Lebenserfahrung hat als ich, ist Marita aus unserer Gemeinde.
Marita, darf ich dich hier zu uns richten?
Schön, dass du da bist, Marita.
Ich danke euch, dass ich bei euch sein darf.
Sehr gerne.
Marita, du hast schon so viel in diesem Thema erlebt, bestimmt nicht freiwillig, aber Gott hat dich auch viel gelehrt. Es wäre uns eine Freude, wenn du das mit uns teilst. Berichte mal.
Ich bin erst einmal so dankbar, dass wir wirklich so einen großen Gott haben, bei dem wir mit allem, wirklich mit allem, zu ihm kommen können. Dafür bin ich sehr dankbar.
Jetzt gehe ich mit euch 42 Jahre zurück in meinem Leben. So alt sind wir noch nicht, ihr könntet meine Kinder sein.
Ich möchte euch einfach ein bisschen mitnehmen, wie es bei uns war.
Wir waren jung und wollten gerne Kinder haben, aber wir bekamen keine. Wir haben gebetet, wie es weitergeht. Gott hat uns dann über eine Adoption ein kleines Mädchen geschenkt. Mit drei Jahren haben wir sie aufgenommen, voller Freude.
Ich war natürlich glücklich, Mutter zu sein und ein Kind zu haben. Aber schnell haben wir festgestellt, dass wir mit diesem Kind überfordert waren. Sie hatte schon vieles erlebt, was ein kleines Baby oder Kind in dem Alter in normalen Verhältnissen nie erlebt.
Unsere Tochter war bei Eltern aufgewachsen, die Alkoholiker waren. Sie war sehr misshandelt und unterernährt. Bis zum dritten Lebensjahr hatte sie noch nichts verstanden – weder, dass sie sprechen konnte, noch, dass ein Tisch ein Tisch ist oder eine Hand eine Hand.
Es ging zunächst ganz gut, aber dann kam die Herausforderung. Das Kind wurde oft sehr aggressiv. Wir standen da und fragten: „Herr, was machen wir? Wir brauchen viel Weisheit von dir. Wie gehen wir mit dem Kind um?“
Das trieb uns zum Herrn. Wir gaben alles ihm ab, sagten es ihm, flehten ihn an: „Wie sollen wir jetzt damit umgehen?“ Das Jugendamt sagte uns auch: „Das Kind braucht nur Liebe, dann ist alles okay.“ Aber so war es nicht.
Sie schrie jede Nacht vor Angst. Ich saß nächtelang, wochenlang am Bett und betete immer für das Kind, immer wieder.
Sie wuchs heran, lernte vieles, brauchte aber immer besonderen Schutz. Bei anderen Kindern war sie oft am Rand, keiner kam so richtig mit ihr klar.
Wir bemühten uns, für sie zu beten.
Sie kam in die Pubertät, und dann wurde es richtig schwierig. Sie war viel unterwegs, oft mit Jungs, wir wussten nicht, wo sie war. Sie log viel. Es war oft so schlimm, dass ich es kaum ertragen konnte.
Ich merkte, dass ich immer abhängiger von Gott wurde. Ich sagte mir: Kein Mensch kann mir helfen, nur Gott.
Es gab oft große Auseinandersetzungen. Sie wurde sehr aggressiv, es wurde teilweise gefährlich. Ich versuchte immer wieder, an sie heranzukommen. Wenn sie sich beruhigt hatte, beteten wir zusammen, weinten zusammen. Dann wurde es wieder gut.
Ich wusste immer: Der Herr hat alles im Blick, aber die Not war groß. Wie soll es weitergehen?
Wir schalteten das Jugendamt ein, weil wir keine andere Hilfe mehr wussten.
Ich sagte mir: Ich brauche jemanden, der mit mir betet. Ich suchte eine Frau für eine Zweierschaft.
Ich fand zwei Frauen, wir trafen uns zu dritt wöchentlich und beteten für die Kinder. Das war sehr wertvoll, auch um für mich gestärkt zu sein.
Das Kind musste schließlich in ein Erziehungsheim, weil es nicht mehr klappte. Der Kontakt blieb, wir fuhren immer hin, sie kam immer wieder nach Hause. Wir nahmen sie wieder auf, wenn sie wollte.
Trotzdem zog sie sich immer wieder zur Welt hin.
Ich lernte, ganz nah am Herrn zu bleiben, weil ich wusste: Er hat alles im Blick.
Oft fragte ich: „Warum, wofür bete ich, dass du nichts machst, Herr?“ Dennoch wusste ich: Ich muss für das Kind beten.
Ich sagte immer: Die Tür ist offen, du kannst jederzeit kommen.
Sie kam manchmal, war in der Drogenszene, war überall drin. Wenn sie nach Hause kam, war es richtig heftig. Dann fühlte sie sich wohl, war zwei Tage da, dann wieder weg.
Später fing sie sich ein Stück, wofür ich sehr dankbar war. Ich glaube, der Herr arbeitet an ihr.
Sie lernte einen netten Mann kennen und heiratete. Aus der Ehe entstanden drei Kinder.
Aber sie hielt es nicht aus und lief von ihm weg.
Immer wieder passierten solche Dinge, bei denen man merkt, dass der Feind sie voll im Griff hat.
Ich hatte oft das Gefühl, er schießt: „Siehst du, du schaffst es nicht.“
Nein, ich weiß, ich schaffe es nicht, aber der Herr ist da.
Ich sagte ihr immer wieder das. Sie wusste es auch.
Wir beteten oft zusammen, wenn es ihr schlecht ging.
Sie sagte zu mir: „Mama, wenn ich Lobpreislieder höre, geht es mir immer so gut.“
Ich sagte: „Dann hör sie dir an, es tut dir gut. Du weißt, wer dir hilft.“
Sie entfernte sich vom Herrn und geriet in einen Zug, der den Kontakt zu uns meidet. Sie weiß, dass er im Licht lebt, und das fällt ihr schwer.
Trotzdem spüre ich, dass sie uns noch liebt und tief im Inneren an uns hängt.
Jetzt habe ich alles losgelassen. Wir haben alles losgelassen. Ich habe alles in Gottes Hand gegeben, und er kann etwas daraus machen.
Ich bin immer wieder guter Zuversicht, genauso wie mit den Enkelkindern. Die kennen Jesus, haben das Wort gehört und sich teilweise für ihn entschieden.
Aber der Feind schläft nicht in dieser Welt, besonders in dieser Zeit.
Für uns gibt es bis jetzt kein Happy End, sage ich mal. Aber Gott hat alles in der Hand, und ich will ihm vertrauen.
Ich bete Tag für Tag für die Kinder. Das ist mein Anliegen.
Ich weiß: Gott ist größer, er hat alles in der Hand.
Deshalb kann ich nur sagen: Ihr lieben Eltern, betet für eure Kinder, geht auf die Knie für sie.
Der Feind schläft nicht und will alles zerstören.
Gott möchte aber, dass unsere Kinder gerettet werden – auch unsere Adoptiv- oder Pflegekinder. Er liebt sie über alles, und wir dürfen sie auch lieben. Das ist so wertvoll.
Durch das Gebet gibt er uns die Kraft, wenn wir uns an ihn wenden.
Du bist mir so ein Vorbild darin. Auch wenn wir uns immer unterhalten, denke ich oft: Wie kannst du das alles schaffen und nicht ein gebrochener, kaputter Mensch sein?
Du sagst: „Nein, die Freude am Herrn ist meine Stärke.“
Und die Freude hast du, weil du dich in allem an den Herrn wendest, oder?
Richtig.
Es gibt immer noch tiefen Frieden. Ich bin erstaunt, welchen Frieden Gott mir gibt.
Ich nehme mir viel Zeit mit dem Herrn, besonders morgens, aber auch nachts bin ich offen mit ihm im Gespräch.
Alles hat sich so in mir gewandelt, dass ich immer mit Gott im Gespräch bin. Ich frage ihn, egal ob beim Einkaufen oder Spazierengehen – der Herr geht immer mit.
Das ist meine Stärke im Herrn, meine Freude mit ihm.
Ich sehe, wie treu er ist und freue mich, sein Kind zu sein. Er spricht es mir zu.
Oft redet der Feind mir ein: „Siehst du, du schaffst nichts, hast es nicht richtig gemacht.“
Aber der Herr ist treu, er geht mit uns bis zum Ziel.
Ich kämpfe für meine Kinder, dass sie zurückfinden zum Herrn.
Nichts kann mich davon abhalten.
Wenn euch Maritas Zeugnis ermutigt hat, was sie über das Gebet sagt, und ihr euch vornehmen möchtet, intensiver für eure Kinder zu beten – vielleicht für Kinder, die euch große Sorgen machen, aber auch für Kinder, die noch ganz am Anfang ihres Lebens stehen und denen noch viel begegnen wird –, dann wollen wir euch ein paar Empfehlungen geben.
Anna Scholdey hat ganz tolle Gebetskarten entworfen und verkauft sie auf ihrer Internetseite. Es sind dreißig Karten, die euch anleiten, für eure Kinder im Gebet einzustehen. Sie basieren alle auf Bibelversen und sind eine unglaubliche Hilfe, um auf diese Weise für die Kinder einzustehen. Sie leiten euch richtig in der Praxis an.
Ab Juni wird außerdem Belebe unsere Herzen auf ihrer Internetseite eine Dreißig-Tage-Challenge anbieten, ebenfalls zum Thema, für die Kinder ins Gebet zu gehen. Schaut dort vorbei, wir werden es auch verlinken.
Ich bin mir sicher, dass der Herr das segnen wird, wenn wir uns richtig Zeit dafür nehmen und uns auf diese Weise in unsere Kinder investieren.
Wir hoffen, dass wir euch durch diese Sendung ermutigen konnten, noch mehr für eure Kinder zu beten.
Wir möchten euch jetzt als Ehepaar in den Eheabend mit dem gemeinsamen Austausch entlassen und euch einige Fragen mitgeben.
Erstens: Tauscht euch darüber aus, was euch durch dieses Tischgespräch neu wichtig geworden ist.
Zweitens: Macht es konkret. Überlegt, wie ihr das Gebet für eure Kinder ganz konkret in euren Alltag einbauen könnt. Sprecht als Ehepaar darüber, denn Gebet sollte eingeplant sein, sonst vergessen wir es oder andere Dinge kommen dazwischen. Satan sorgt dafür, dass wir andere Dinge tun.
Wann und wie könnt ihr also ganz konkret für eure Kinder beten?
Drittens: Tauscht euch als Ehepaar darüber aus, welche Nöte ihr gerade bei euren Kindern wahrnehmt.
Dann wollen wir euch ermutigen, heute Abend auf die Knie zu gehen und ganz konkret für eure Kinder zu beten.
Wir verabschieden euch in den Eheabend und wünschen euch gottesreichen Segen. Es ist schön, mit euch verbunden zu sein.