Einführung: Stolz auf die Gotteserkenntnis
Wie finde ich Themen für meine persönliche Anbetung? Fünf Tipps, die dir helfen, wenn du Gottes Namen heiligen möchtest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute wollen wir uns mit den Eigenschaften Gottes beschäftigen. Worauf darf ich als Mensch so richtig stolz sein?
Sag jetzt bitte nicht „auf gar nichts“, denn das ist falsch. Wir dürfen nämlich stolz darauf sein, Gott zu kennen. Jeremia 9,22-23 sagt: So spricht der Herr: „Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.“ Also sei nicht stolz auf deine Klugheit, deine Körperkraft oder deinen Wohlstand.
Dann kommt Vers 23: „Sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen, Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde. Denn daran habe ich Gefallen“, spricht der Herr.
Wenn wir auf etwas in unserem Leben stolz sein wollen, dann auf die Tiefe unserer Gotteserkenntnis. Zu wissen, wie Gott ist, was ihn auszeichnet, wofür er steht, was er mag beziehungsweise nicht mag – wenn wir Gott erkennen, dann ist das etwas, worauf wir wirklich stolz sein dürfen.
Natürlich wird es uns umso leichter fallen, Gott anzubeten, je besser wir ihn kennen. Das ist ein bisschen wie bei einem Liebesbrief: Je besser ich meine Frau kenne, desto leichter wird es mir fallen, nicht nur das Offensichtliche und Äußerlichkeiten, sondern ihr ganzes Wesen zu feiern.
Die Bedeutung von Gottes Eigenschaften für die Anbetung
Gottes Person umfasst einen freien Willen und Eigenschaften, die ihn beschreiben. Wenn es stimmt, dass Anbetung in Worte gegossene Bewunderung für meinen Schöpfergott ist, dann spielt das, was ich aus menschlicher Perspektive seinen Charakter nennen möchte, eine ganz besondere Rolle.
Gestern haben wir uns mit den Namen Gottes beschäftigt und damit, wie sie ein Sprungbrett sein können, um tiefer und auf neue Weise über Gott nachzudenken. Was für die Namen Gottes gilt, gilt auch für seine Eigenschaften.
Wenn ich weiß, dass Gott, sagen wir mal, „gnädig“ ist, dann wird dieses Wissen zur Anbetung nicht einfach dadurch, dass ich sage: „Du bist gnädig.“ So richtig diese Aussage auch ist, sie hat noch nicht genug Inhalt. Erst wenn ich mein Wissen darüber, dass Gott gnädig ist, benutze und weitergehende Fragen stelle, um mir neue Gedanken zu machen, fülle ich die Tatsache, dass Gott gnädig ist, mit Leben und Tiefgang.
Solche Fragen könnten sein: Wie erlebe ich seine Gnade? Wie zeigt sich Gottes Gnade in dem Bibeltext, den ich heute Morgen gelesen habe? Wo hört Gottes Gnade auf? Wie reagiert Gott auf die Menschen, die seine Gnade nicht wollen? Und so weiter.
Wie schon bei den Namen Gottes geht es auch bei den Eigenschaften Gottes darum, dass wir sie benutzen, um neue Gedanken über Gott zu denken.
Herausforderung und Ermutigung zum Nachdenken über Gott
Und jetzt denkst du vielleicht: Ist es wirklich nötig, neue Gedanken zu denken? Du merkst, dass es dir nicht so leichtfällt, über Gott nachzudenken. Du bist nicht so der Denkertyp und hast keinen großen Spaß daran.
Lass dich ermutigen. Die Gefahr ist riesengroß, dass man bei der Anbetung nur noch Wahrheiten ausspricht, sich aber nicht mehr wirklich Gott nähert. Man bemüht sich nicht mehr darum, ihm etwas Persönliches und Wichtiges zu sagen. Bewunderung geschieht nicht einfach so. Sie ist kostbar und kostspielig.
Wenn jemand zu mir kommt und sagt: „Herr Jürgen, deine Predigt fand ich gut“, dann frage ich gern zurück: Warum? Was hat dir gefallen? Was hat dich herausgefordert? Was wirst du jetzt anders machen? Ich habe keinen Spaß an Nettigkeiten, und mir scheint, dass es Gott genauso geht.
Stell dir vor, du würdest Gott anbeten mit den Worten: „Herr, du bist gnädig.“ Und dann würde Gott dich fragen: „Warum? Woran hast du das in deinem Leben kürzlich festgemacht?“ Wie peinlich wäre es, wenn wir dann zugeben müssten, dass wir eigentlich gar nicht wissen, was wir sagen, und dass das reine Anbetungsplapperei war.
Lass dich deshalb ein wenig herausfordern, intelligent, abwechslungsreich und wahrhaftig zu beten und zu loben. Meines Erachtens gelingt das nur, wenn wir uns Gedanken über Gott machen und ihn erkennen.
Praktischer Tipp: Gottes Eigenschaften entdecken
Wie findet man Eigenschaften Gottes?
Die einfachste Methode ist, die Bibel einmal komplett durchzulesen und dabei eine Liste zu erstellen. Das meine ich wirklich ernst. Besorge dir einen Block, A5, etwa 80 Blatt, mit Ringbindung, und nummeriere die Seiten durch. Dann liest du deine Bibel von vorne bis hinten. Das schafft man in etwa einem halben Jahr.
Dabei gilt dein Augenmerk genau einer Frage: Wie ist Gott? Was lerne ich über Gottes Charakter? Immer wenn du eine Eigenschaft Gottes findest, schreibst du sie oben auf eine Seite in deinem Block. Eine Eigenschaft pro Seite. Die besten Bibelstellen notierst du darunter.
Wenn du clever bist, nutzt du die allererste Seite des Blocks für eine Übersicht aller Eigenschaften. So findest du sie später leichter wieder.
Trau dich, Gott kennenzulernen, und gönn deiner Seele Tiefgang. Lass dich ein wenig überraschen. Wir wollen Gott kennenlernen, wie er wirklich ist – gern auch die weniger angenehmen, vielleicht sogar die verstörenden Seiten.
Tiefgang braucht Zeit und Einsatz. Das gilt für jede Freundschaft, für jede Ehe und ebenso im Blick auf Gott.
Zwei Kategorien von Gottes Eigenschaften und deren Bedeutung
Wenn du Gott kennenlernst, wirst du feststellen, dass es zwei unterschiedliche Kategorien von Eigenschaften bei ihm gibt.
Da sind zum einen die Eigenschaften, die wir als Menschen nicht nachahmen können. Gott ist zum Beispiel ewig, allwissend, er bewohnt ein unzugängliches Licht und ist allgegenwärtig.
Zum anderen gibt es Eigenschaften, die wir uns zum Vorbild nehmen können. Wenn wir Gottes Liebe, seine Geduld, seinen Zorn auf alles Böse, seine Freigebigkeit oder seine Treue betrachten, erkennen wir sofort, dass dies Eigenschaften sind, die nicht nur Gott besitzt. Vielmehr wünscht sich Gott, dass diese Eigenschaften auch in uns als seinen Kindern lebendig werden.
Tiefe Anbetung führt also immer auch zur Heiligung.
Motivation und praktische Schritte zur Vertiefung der Anbetung
Wozu möchte ich dich motivieren? Heute ging es um die Frage, wie man die Eigenschaften Gottes nutzen kann, um die persönliche Anbetung zu vertiefen.
Zwei Dinge:
Erstens: Lerne Gott kennen. Lies deine Bibel und schau, was du über ihn herausfinden kannst. Wenn du Gott gut kennst, darfst du stolz auf dich sein.
Zweitens: Benutze die Eigenschaften Gottes, wie zum Beispiel die Namen Gottes, um über ihn nachzudenken und über deine Beziehung zu ihm. Finde das, was man eine persönliche Beziehung mit Gott nennt. Werde ein Kenner Gottes und sein Freund.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest ernsthaft erwägen, die Bibellese-Challenge anzunehmen – auch wenn du vielleicht schon länger Christ bist. Es gibt ältere Christen, die ihren Gott weniger gut kennen als ihr Lieblings-Endzeitmodell.
Das war's für heute. Wenn du für mich beten willst, findest du auf meiner Homepage www.frogwords.de die Möglichkeit, die Berlin News, meinen Gebetsnewsletter mit drei Gebetsanliegen pro Monat, zu abonnieren.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.