
Herzlich willkommen zum Podcast der EFH Stuttgart mit Thomas Powilald und Jörg Lackmann. Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen.
Wir hatten um Themenvorschläge für den Podcast gebeten und tatsächlich welche erhalten. Eine Frage, die uns erreicht hat, lautet: Wie kann ich mit Freude zur Ehre Gottes leben und wie bekomme ich diese Freude? Genau das soll heute unser Thema sein – die Freude, Amen.
Jesus ist ja der Kern unseres Christseins. Wenn wir einmal vor ihm stehen, sagt die Bibel, dass wir jubeln werden mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. Das können wir bei Petrus nachlesen, in 1. Petrus 1,8.
Aber es gibt auch die andere Seite: Vieles im Christsein erscheint mühsam und schwer. Manche Gebote empfindet man nicht als eine leichte Last, wie Jesus es in Matthäus 11,28 beschreibt, sondern als eine schwere Last.
Auf diese Spannung zwischen Pflicht und Freude wollen wir in dieser Hörerfrage eingehen. Jörg, hast du darauf eine Antwort?
Ich versuche es auf jeden Fall mal. Beim letzten Bibellesen kam mir eine Frage in den Sinn. Ich habe ja alle Notizen abgespeichert, und da war ein Text dabei, bei dem ich dachte, dass er eine Antwort auf die Frage sein könnte – vorausgesetzt, ich verstehe sie richtig.
Ich schaue mal, wie ich die Frage bekommen habe. Es war auf einem Notizzettel, der anonym gesammelt wurde. Sonst hätte ich nachgefragt: „Wie meinst du das denn genau?“ Dort stand: „Zur Ehre Gottes leben, mit Freude – wie bekomme ich sie?“
Ich verstehe die Frage so, dass nicht allein im Vordergrund steht, wie man Freude bekommt. Vielmehr geht es um eine Spannung: Man will einerseits zur Ehre Gottes leben, aber das wird oft als freudlos, schwierig oder vielleicht sogar bedrückend empfunden.
Auf diese Spannung möchte ich heute eingehen. Falls ich die Frage falsch verstanden habe, schreibt uns einfach.
Das klingt ja interessant, Jörg. Welcher Bibeltext ist dir denn zu dieser Frage wichtig?
Das war Römer 13, da bin ich beim Studium auf genau die Verse gestoßen, die nach dem berühmten Text über den Umgang mit dem Staat folgen, nämlich ab Vers 8. Die Grundfrage dieses Textes ist: Wie erfülle ich das Gesetz? Ich würde das gleichsetzen mit: „Ich will zur Ehre Gottes leben.“
Man könnte jetzt erwarten, dass Paulus sagt: „Na ja, ist doch einfach. Wie machst du das? Du erfüllst Gebot eins, zwei, drei, vier, fünf – und dann hast du alles getan.“ Aber genau das schreibt Paulus nicht. Er gibt dem Ganzen eine andere Richtung und lenkt die Aufmerksamkeit auf eine andere Frage. Das finde ich sehr interessant, darauf möchte ich eingehen.
Dann gibt es einen zweiten Teil des Textes, in dem er auf die Motivation für das Ganze eingeht. Ich lese jetzt Römer 13,8-10:
„Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gebote: Du sollst nicht Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren und welches andere Gebot es noch gibt, werden zusammengefasst in diesem Wort: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“
Welche Hilfe siehst du denn bei der Erfüllung des Gesetzes? Ich denke, die Hilfe liegt genau darin, dass Paulus nicht das tut, was wir erwarten würden, nämlich Gebot eins, zwei, drei, vier bis zehn aufzulisten. Er nimmt hier die zweite Tafel des Gesetzes, die Gebote gegenüber dem Nächsten, zählt sie alle auf, legt aber seinen Schwerpunkt auf etwas ganz anderes. Er sagt: Liebt einander! Wenn du das tust, hast du das Gesetz erfüllt.
Wenn du liebst, wirst du nicht Ehe brechen, nicht töten, nicht stehlen, kein falsches Zeugnis ablegen, nicht begehren und alle anderen Gebote einhalten. Das wird alles zusammengefasst, und die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Praktisch sagt er: Wer liebt, wird die Gebote erfüllen.
Das heißt, hier ist ein gewisser Automatismus erkennbar: Wenn man liebt, erfüllt man automatisch die Gebote. So verstehe ich den Text. Paulus sagt ja ausdrücklich: Wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Für mich ist das ein Automatismus.
Ich stelle mir das so vor wie zwei Verliebte. Die machen auch Dinge, bei denen man später als Ehepartner, wenn man zwanzig Jahre verheiratet ist, seine Mühe hat. Aber sie sind einfach verliebt. Sie müssen nicht daran denken: „Du musst jetzt besonders freundlich sein“, „Du achtest jetzt auf das“, „Du machst Geschenke“, „Du machst dies, du machst jenes.“ Das fließt einfach aus ihnen heraus, weil die Liebe so frisch ist.
Später ist das etwas mehr Arbeit und ändert sich. Das ist auch in Ordnung. Man soll nicht immer im romantischen Verliebtsein bleiben, denn das hat auch seine Schwächen. Aber für mich ist das ein Bild dafür: Wenn du liebst, dann ist das andere nicht mehr so eine Last. Das ist ja das Problem.
Du hast diese Gebote. Manche sind total einfach zu halten, andere machen dir wirklich Mühe. Du willst zur Ehre Gottes leben und das tun, was er gesagt hat. Aber dann fällt es dir schwer. Du schaust auf dich und sagst: „Das kann ich nicht.“ Du schaust auf deine Umgebung und sagst: „Wie soll ich das schaffen? Da ist ja alles gegen mich.“ Das belastet, und dann ist die Freude weg, weil man alles nur noch als Zwang empfindet.
Hier steht aber nichts davon, ob man dabei Freude hat oder nicht. Wenn zum Beispiel steht: „Seid niemandem etwas schuldig“, dann kann das sehr einengend sein. Man kann das auch sehr verkrampft auffassen.
Ja, das ist jetzt sehr kritisch, deine Bemerkung? Ja, du hast natürlich Recht, das kann man so verstehen.
Vielleicht wenden wir uns einem anderen Text zu, in dem genau dasselbe Thema vorkommt, damit ich mich in meiner Auslegung hier ein bisschen stützen kann. Und zwar Johannes 15, Vers 9. Dort geht es genau um dieselbe Thematik. Ich lese es auch mal wieder vor:
Gleich wie Jesus dort spricht – es ist ja der letzte Abend, das Abendmahl, bevor er am Kreuz für uns stirbt –, hält er eine große Rede. Er sagt: „Gleich wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe.“ Das Thema ist die Liebe.
Dann folgt: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleich wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.“ Das Thema sind die Gebote.
Und jetzt das Dritte: die Freude. „Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.“ Also haben wir wieder diesen Dreiklang: Liebe, Gebote, Freude.
Bei Paulus, das gebe ich zu, war die Freude jetzt nicht direkt dabei. Die kommt im zweiten Teil eher vor, aber auch wieder die Liebe.
Schauen wir uns das mal genauer an: „Gleich wie mich der Vater liebt“ – also Gott der Vater liebt Gott den Sohn. Das ist natürlich etwas unheimlich Schönes, wenn man sich das vorstellt, geliebt zu werden. Auf jeden Fall, ja.
„So liebe ich euch“ – also Jesus liebt auch uns, dich, mich und alle, die zuhören. Jesus liebt uns, und daran dürfen wir uns erst einmal erfreuen. Das ist ein unglaubliches Geschenk. Dass sich der ewige Gott, der von Anfang bis zum Ende existiert, das Alpha und das Omega, mit so einem kleinen Menschen wie mir überhaupt abgibt. Das finde ich total faszinierend.
Das ist die Grundlage: „Gleich wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch.“ Dieselbe Liebe, die der Vater zum Sohn hat, hat der Sohn zu uns. Das ist auch gewaltig.
„Bleibt in meiner Liebe“ – das heißt für mich erst einmal, froh sein in dieser Liebe, Beziehung haben, an Jesus denken, wie ein verliebtes Paar.
Und dann bleibt es jetzt aber nicht so, dass man sagt: „Oh, ich mache jetzt, was ich will.“ Sondern es steht: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe.“ Das erwartet man vielleicht nicht. Warum kommt Jesus jetzt auf einmal mit Geboten?
Weil, wenn du andere verletzt, wenn du jemandem etwas stiehlst, wenn du etwas begehrst, wenn du Ehebruch begehst – das sind alles verletzende Dinge, die die Liebe zerstören. Deswegen gilt: Wenn du liebst und geliebt wirst, wirst du auch die Gebote danach halten.
„Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe.“ Das gehört eben zusammen, „gleich wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin“, aber eben nicht isoliert.
Also nicht: „Oh, ich muss jetzt das tun, ich muss schon wieder jenes tun“, sondern ich komme von der Liebe Christi her. Wie ein verliebtes Paar mache ich das dann aus Liebe.
Und dann steht im Vers 11: „Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde“ – oder vollkommen werde, wie es da steht.
Da haben wir die Freude dann. Er will, dass wir uns freuen. Er will wirklich, dass wir uns freuen.
Und wenn er sagt, ihr sollt zur Ehre Gottes leben oder dieses Gebot und jenes Gebot halten, will er uns damit nicht niederdrücken, will er uns nicht knechten oder in irgendwelche Fesseln legen.
Sondern er will, dass unsere Freude völlig werde, dass wir überfließen vor Freude, dass wir praktisch zerspringen vor Freude. Das ist der Sinn des Ganzen dahinter.
Also das heißt, wenn ich dich so höre, ist es im Grunde genommen so: Wenn ich liebe, dann kommt eine gewisse Leichtigkeit oder – soll man sagen – eine innere Motivation ins Spiel, die mich natürlich antreibt. Diese sehen wir dann ja auch vielleicht im zweiten Teil dieses Römertextes.
Vielleicht sagst du noch etwas zur Motivation, um das Bild abzurunden?
Ja, also ich denke, wichtig ist wirklich, wie wir an die Sache herangehen. Wir wollen zur Ehre Gottes leben, wir wollen die Gebote halten. Aber es ist ein Unterschied, ob man das aus Zwang tut, wie ein Knecht, oder ob man das als Sohn oder Tochter tut, die geliebt ist. Das ist ein riesiger Unterschied. Und ich glaube, darauf will uns Paulus hinweisen.
Jetzt kommt noch einmal ein Abschnitt, der mich zuerst etwas überrascht hat. Ich dachte erst, hier beginnt ein neuer Abschnitt. Aber dann habe ich gesehen, dass es heißt: „Und dieses sollt ihr tun als solche…“ Das bezieht sich darauf. Ich lese es einmal vor, weil es um die Motivation geht, die hinter dem Ganzen steckt:
„Und dieses sollt ihr tun, nämlich einander lieben und die Gebote halten als solche, die die Zeit verstehen, dass nämlich die Stunde schon da ist, dass wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher als da, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber ist nahe. So lasst uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Streit und Neid, sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden.“
Soweit der Text.
Hier steht, die Stunde ist schon da. Also es wird morgen, es ist ein Bild: Wir sind in der Nacht und sollen nicht mehr schlafen, sondern es wird bald Morgen werden. Wenn der neue Tag beginnt, dann verhält man sich anders, als wenn man ins Bett geht. Logisch.
Er sagt jetzt, die Errettung ist näher als da, als wir gläubig wurden. Und das finde ich sehr interessant, weil es normalerweise so ist: Wir werden gläubig und haben erst einmal so einen Höhenflug. Da machen wir alles automatisch, da braucht man keinem groß erklären, was zu tun ist. Wir sind innerlich erfüllt, freuen uns, alles ist neu und toll. Wir fühlen uns geliebt, und alles wird ohne Probleme gemacht.
Doch im Laufe der Zeit flaut das ab. Und Gott sagt: Ich will das jetzt anders haben. Ich will, dass ihr nicht abgeflaut seid und schlaft, sondern dass ihr aufwacht. Denn es kommt etwas noch viel Größeres. Das ist noch viel besser als das, was ihr am Anfang eurer Bekehrung erlebt habt und was euch so motiviert hat.
Der Tag ist nahe. Praktisch ist das der Höhepunkt. Wenn man sich das so vorstellt, ist es jetzt natürlich schwierig für alle, die nicht hier sitzen – ich mache gerade eine Handbewegung –, also: Am Anfang des Glaubenslebens ist es oben, dann geht es runter, die Kurve. Und Paulus will jetzt, dass die Kurve für immer wieder nach oben geht, bis wir den Herrn wiedersehen. Warum? Weil die Errettung so nah ist.
Aber ich muss da trotzdem noch einmal reingrätschen, Jörg. Wenn ich das so von dir höre, dann sind es natürlich Worte Gottes, aber es geht immer darum: Mach das, tu das und das will ich, und so weiter. Wo ist denn da das Motivierende, irgendwie das Befreiende? Wie komme ich denn zu dieser Liebe und zu dieser Freude, die ja auch in diesem Text war?
Ja, da muss man, glaube ich, genau lesen. Also ich gebe natürlich zu: Lass die ganzen Werke der Finsternis, Streit, Neid und so weiter, erreg dich nicht, deine Begierden und so weiter, pfleg dein Fleisch nicht – das sind alles natürlich schon wieder diese Gebote. Aber dazwischen ist etwas, das man gerne überliest.
Und zwar steht da: Wir sollen die Zeit verstehen, wir sollen wissen, was jetzt für eine Zeit ist. Wir sollen nicht blind laufen, wir sollen nicht schlafen. Und was für eine Zeit ist jetzt? Die Errettung ist näher als da, da wir gläubig wurden. Wir sollen auf den Herrn Jesus schauen. Er wird nämlich einmal für die Gläubigen wiederkommen, um sie zu sich zu nehmen.
Und da haben viele Angst vor. Die sagen: Ja, dann kommt das Preisgericht, meine Werke werden beurteilt, das wird alles gemacht. Ist in Ordnung. Wir verlieren dadurch nicht unser Heil, richtig. Aber viele haben Angst davor, vor dem, was kommen wird: Werde ich gut genug sein?
Hier steht aber: Eure Errettung ist näher als da, da ihr gläubig wart. Also positiv. Positiv. Und das ist die Motivation.
Ich lese mal Hebräer 9 vor, das ist noch einmal etwas Ähnliches: Hebräer 9,27-28
„Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht – das gilt für Ungläubige – so wird er Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.“
Also die Nichtchristen werden einmal sterben, danach kommt zwangsläufig das Gericht. Aber nach dem Hebräerbrief steht hier: Christus hat die Sünden auf sich genommen, und wenn wir auf ihn warten – dann sind wir Christen, das ist eine andere Umschreibung dafür – dann kommt er für uns, wenn er wieder erscheint, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.
Das ist dasselbe Wort wie Errettung. Er kommt nicht, um uns zu strafen, sondern er kommt zu unserem Besten, zu unserer Errettung, zu unserem Heil. Und das ist eine Hoffnung, das ist eine Motivation.
Ich werde ihm einmal begegnen, das ist nicht mehr lange hin, und deswegen soll ich nicht mehr schlafen. Und das wird positiv für mich sein.
Wenn ich da jetzt das Bild von hier mal nehme: Es heißt ja, zieht dann deswegen den Herrn Christus an. Das ist wie so eine Einladung, die du hast. Ja, du wirst mit deiner Frau eingeladen oder mit jemand anders, ihr geht zu einem Fest. Da ist eine bestimmte Kleiderordnung. Dann ziehst du dein tolles Outfit an, machst dich fertig – genauso wie hier.
Du weißt, die Stunde ist nahe, Jesus wird kommen, und deswegen ziehe ich mir jetzt die ordentliche Kleidung an. Dann mache ich auch die ganzen Sachen nicht. Warum? Weil der Tag nahe ist. Ich lebe nicht mehr in der Finsternis, sondern ich lege diese ganzen Sachen ab. Er kommt ja bald.
Das ist meine Motivation. Macht das als welche, die die Zeit verstehen.
Ihr sollt lieben, ihr sollt nicht nur auf die Gebote gucken und denken: Auweia, das engt mich alles so ein. Die Gefühle hat man auch, die kann man auch Gott bekennen, kann man ehrlich sagen.
Guckt zu lieben, ihr werdet geliebt, dass das wie bei Verliebten rauskommt. Und dann macht es, als wenn ihr denkt, ihr habt demnächst ein Fest. Zieht euch die schönen Sachen an und verhaltet euch entsprechend. Aber nicht aus Zwang. Das ist der Unterschied, denke ich.
Du hast jetzt die Finsternis angesprochen. Der Text beinhaltet ja noch Trinkelage, Streit, Neid und all diese Dinge, von denen Paulus sagt, legt sie alle ab.
Sorry, du bist ja eigentlich nicht derjenige, der Leuten die Freude verderben will. Aber wenn ich das so lese und auch kritisch betrachte, dann muss ich sagen: Mann, da habe ich ja schon wieder eine ganze Aufzählung von Verboten, was ich alles tun soll und nicht tun soll. Das ist doch nicht die innere Motivation der Liebe, oder?
Verstehe ich das richtig? Du willst also in Zukunft dein Leben so gestalten, dass du dort saufst, Streit hast und neidisch bist? Und dazu deine Frau noch betrübst? Das ist doch Unzucht und Ausschweifung und so weiter... Nein, nein, nein, das will ich nicht.
Aber ich will hier einfach die Stimme des Hörers sein, der sagt: Der Jörg geht da einfach so locker drüber weg. Ja, aber da muss man mal kritisch hinterfragen. Vielleicht habe ich gerade deshalb keine Freude, weil ich immer diese Verbotslisten sehe und versuche, mich daran zu halten. Aber ich schaffe es irgendwie nicht. Und da will dann keine Freude aufkommen.
Also, ich bin eh nicht der Sauftyp. Wenn ich von diesen Sachen spreche, dann könnte Schlemmerei eher ein kritischer Punkt für mich sein. Wenn du weißt, du nimmst mal dieses Fest, ja, ihr seid jetzt noch nicht zusammen und deine Allerliebste kommt dazu, dann verhalte ich mich entsprechend. Ich bin ja froh, sie endlich wiederzusehen und mit ihr zusammen zu diesem Fest zu gehen. Und wenn ich das mache, dann tue ich diese Dinge eben nicht. Warum? Weil ich von etwas Größerem erfüllt bin.
Das ist doch dieses Beispiel mit dem Hund und dem Knochen: Wenn du willst, dass der Hund den Knochen weglässt, gib ihm ein Steak. Ja, das wird er bestimmt nehmen.
Und Christus kommt. Wir sollten vielleicht mal eine Folge über den Himmel machen. Die ist ganz nebenbei für die Hörer schon längst geplant. Es geht darum, einfach die Freude zu haben, wenn er kommt, weil das alles überstrahlt. Und wenn du von dieser Freude voll bist, dann wird das andere immer weniger interessant.
Das ist ein Wachstumsprozess. Ich denke, das Entscheidende, was hier gemeint ist: Beurteile die Zeit. Er wird kommen. Er wird zu deinem Guten kommen. Und mach die Dinge nicht aus Zwang, sondern weil du erkennst, dass sie richtig sind. Du willst das als Teil deines Lebens haben.
Das soll freiwillig kommen. Es soll nicht erzwungen werden. Man soll erfüllt sein von der Freude Christi. Man weiß, er wird kommen. Und dann tut man aus Liebe all diese Dinge. Und dann kommt eben auch die Freude hinein, weil man auf etwas Tolles wartet.
Also, das war jetzt die Antwort auf die Hörerfrage: Wie kann ich mit Freude zur Ehre Gottes leben und wie bekomme ich diese Freude?
Ja, wir haben noch andere Texte in der Bibel, die natürlich auch noch andere Antworten bieten. Aber wenn man Römer 13 umsetzt, dann hat man schon eine ganze Menge zu tun, oder? Würde ich sagen.
Und wie Corrie ten Boom sagt: Das Beste kommt noch. Das ist die Motivation.
Wir wünschen euch viel Freude beim Leben zur Ehre Gottes!
Ja, vielen Dank, Jörg, das war es schon wieder vom Podcast der evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart. Wir hoffen, ihr konntet einen Impuls für euch mitnehmen und lebt aus Liebe zu Jesus. Erlebt auch diese Freude an ihm. Das wünschen wir euch von ganzem Herzen.
Wenn ihr auch Hörerfragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zu diesem Podcast, schreibt uns unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und viel Freude auf dem Weg mit Jesus.