Einführung in das Thema Taufe und Grundlagenthemen des Glaubens
Welche Taufen gibt es in der Bibel? Fünf Erläuterungen zur Theologie, die dich im Glauben wachsen lassen – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um einen Einstieg ins Thema Taufe. Vielleicht fragst du dich manchmal, wie ich zu meinen Themen komme. Das ist eigentlich ganz einfach. Es ist eine Mischung aus Dingen, die ich immer schon mal auf den Punkt bringen wollte, solchen, die mir spontan einfallen, und natürlich auch kleineren Reihen, die sich aus Bibeltexten ergeben – wie der geistlichen Waffenrüstung oder den „Irrt-euch-nicht“-Stellen.
Hinter dem Thema für diese Woche steht eine Aufzählung von Grundlagenthemen, die jeder Christ sehr gut verstanden haben sollte. So lesen wir in Hebräer Kapitel 6, Verse 1 und 2:
„Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.“
Wer genau zugehört hat, der hat die sechs Themen identifiziert: Buße, Glaube, Waschungen, Handauflegung, Totenauferstehung und ewiges Gericht.
Aus neutestamentlicher Sicht sind das die zentralen Themen eines Jüngerschaftskurses für Neubekehrte – sprich der Anfang des Christus.
Eifrige Podcast-Hörer sind jetzt wahrscheinlich hellhörig geworden, weil sie sich daran erinnern, dass die ersten beiden Themen, also Buße und Glaube, dieses Jahr schon behandelt wurden. Im März hieß es eine Woche lang „Was ist Buße?“, und im Mai ging es um den Glauben an Gott.
Diese Woche möchte ich also gern mit der Lehre von Waschungen weitermachen.
Die Bedeutung und Vielfalt der Taufe
Da es sich bei der Aufzählung in Hebräer 6 um Grundlagenthemen des christlichen Glaubens handelt, macht es für mich mehr Sinn, das Wort „Waschungen“ – wie der jüdische Geschichtsschreiber Josephus – mit „taufen“ zu übersetzen, also „die Lehre von den Taufen“.
Worum geht es beim Taufen? Beim Taufen geht es zunächst um ein Eintauchen. Wenn man ein Stück Brot in Soße tunkt, dann wird es getauft. Taufen heißt also, ich bin von etwas umhüllt, in etwas eingetaucht, etwas umgibt mich von allen Seiten. Wie beim Brot, das man in Soße tunkt, füllt es mich aus. Das ist die grundsätzliche Idee des Taufens: eins werden mit etwas anderem, sich bewusst dem Einfluss einer Idee, einer Gemeinschaft oder einer Erfahrung aussetzen.
Hier heißt es nun „die Lehre von Waschungen beziehungsweise Taufen“. Hört ihr den Plural? Aus der Sicht dessen, der hier schreibt, gibt es also mehr als eine Taufe, die für uns als Christen von Interesse ist.
Deshalb wollen wir uns diese Woche überlegen, welche Taufen es in der Bibel gibt und welche für uns von Interesse sind.
Überblick über die biblischen Taufen
Schaut man aus der Vogelperspektive auf das Thema Taufe, stellt man Folgendes fest: Das Neue Testament kennt mindestens vier Taufen. Drei davon sind für uns noch relevant.
Vielleicht hast du jetzt Lust, den Podcast kurz zu unterbrechen und dir zu überlegen, welche Taufen das sein könnten. Wie gesagt, wir beschäftigen uns diese Woche mit den absoluten Grundlagen des Glaubens. Es lohnt sich also wirklich, zu jeder der vier Taufarten mindestens einen Bibelvers auswendig zu lernen.
Welche vier Taufen gibt es also in der Bibel? Hier sind die vier im Überblick:
- Die Taufe des Johannes
- Die christliche Taufe
- Die Taufe mit dem Heiligen Geist
- Die Taufe mit Feuer beziehungsweise Gericht, die Leidenstaufe Jesu
Schauen wir uns zu jeder Taufe eine passende Stelle an.
Die Taufe des Johannes und ihre Bedeutung
Die Taufe des Johannes
Markus 1,4: Johannes trat auf, taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
Wir werden uns morgen mit dieser Taufe beschäftigen. Ich kann jedoch schon jetzt sagen, dass es die einzige Waschung ist, die uns Christen nicht betrifft.
Die christliche Taufe als Zeichen der Zugehörigkeit
Zweitens die christliche Taufe. In Apostelgeschichte 2,38 sagt Petrus zu ihnen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“
Das ist die Taufe, an die wir sofort denken, wenn wir das Wort „Taufe“ hören. Menschen tun Buße als Reaktion auf die Predigt des Evangeliums und lassen sich taufen. Die Taufe ist ein Zeichen dafür, dass sie jetzt zu Jesus gehören und ihm folgen wollen.
Die Taufe mit dem Heiligen Geist
Drittens die Taufe mit oder im Heiligen Geist.
In Apostelgeschichte 1,5 heißt es: „Denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen.“
Die Taufe mit Leid als geistliche Prüfung
Und zum Schluss die vierte Taufe, die Taufe mit Leid.
In Markus 10,38-39 sagt Jesus zu ihnen: „Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde?“
Sie antworteten ihm: „Wir können es.“ Jesus aber sprach zu ihnen: „Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden.“
Wenn Jesus hier von einem Kelch spricht, dann meint er den Kelch des Leides. Die Taufe ist dabei die Leidenstaufe.
Diese vier Taufen wollen wir uns diese Woche kurz anschauen.
Die Taufe auf Mose als fünfte biblische Taufe
Und den ganz eifrigen Bibelkennern ist vielleicht aufgefallen, dass ich eine fünfte Taufe unterschlagen habe. Es handelt sich um die Taufe auf Mose.
In 1. Korinther 10,1-2 heißt es: "Denn ich will nicht, dass ihr in Unkenntnis darüber seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgegangen sind und alle in der Wolke und im Meer auf Mose getauft wurden."
Wisst ihr noch, was die grundsätzliche Idee des Taufens war? Es ging darum, eins zu werden. Ich lasse mich von einem anderen prägen. Hier ist dieser andere der erste Mose.
Ich sage das so, weil wir dem Herrn Jesus als dem zweiten Mose folgen. So wie das Volk durch die Erlebnisse mit der Herrlichkeitswolke oder dem geteilten Meer Gottes Gegenwart und Rettung erfahren hatte und auf diese Weise auf Mose hin geprägt wurde, so wurden auch wir auf den Herrn Jesus hin geprägt. Wir haben Gottes Nähe und seine Erlösung erfahren.
Ausblick und geistliche Ermutigung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dich schon einmal darauf vorbereiten, diese Woche einige Bibelverse zu lernen.
Das war's für heute? Falls du es noch nicht tust, schreibe dir doch auf, womit Gott dich in der letzten Woche beschenkt hat.
Vergiss Psalm 103,2 nicht.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.
