Einführung in die neue Predigtreihe und geistliche Ermutigung
Der zweite Timotheusbrief – Vers für Vers – Gottes Wort für dich.
Ich brauche eine Auszeit, und deshalb bekommt ihr in den nächsten Wochen eine ganz neue Reihe von mir zum zweiten Timotheusbrief. Mein Name ist Jürgen Fischer, und ich wünsche euch beim Zuhören Gottes Segen und viele hilfreiche geistliche Impulse für euer Leben.
Wenn Maleachi sagt, dass die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht, dann ist Heilung unter ihren Flügeln. Wir werden alle Heilung brauchen. Warum? Weil wir noch nicht fertig sind mit dem Wunsch, Jesus ähnlicher zu werden. Da ist noch viel Luft nach oben, wenn wir dem Herrn Jesus begegnen.
Gott verspricht, dass er sich darum kümmert. Unser Job ist, treu zu sein. Und dort, wo wir untreu werden und schon merken, dass wir das eigentlich nicht wollten, ist das ein wichtiger Punkt.
Ich hoffe, ich habe jetzt niemandem irgendeine Laxheit im Umgang mit Sünde gepredigt – das wollte ich nicht. Aber ich muss auch den Druck herausnehmen, dass wir zu Perfektionisten werden. Denn Perfektionismus ist in meinen Augen Sünde.
Außerdem muss ich den Druck herausnehmen, dass wir nicht anfangen, das Christentum zu einer Religion zu machen, in der es nur um Sündenmanagement geht. Das stimmt nämlich nicht. Es geht um den Herrn Jesus. Es geht darum, ihm ähnlicher zu werden.
Die Bedeutung von Heiligung und liebevollem Wachstum
Und deswegen ist Heiligung so wichtig und es ist entscheidend, dass man die Sünde aus seinem Leben entfernt. Noch wichtiger ist, dass wir lernen zu lieben. Wir sollten diese kleinen Schritte, die ich euch jetzt versuche nahezubringen, ernst nehmen. Es geht darum, diese kleinen neuen, guten Gewohnheiten zu trainieren, mit denen wir Kompetenz im Bereich der Liebe erwerben. Das ist viel, viel wichtiger. Das darfst du dann auch irgendwann mal angehen.
Deswegen stehen die Sünden im Vaterunser an Punkt vier. Ist euch das aufgefallen? Zuerst machen wir die Anbetung, dann kümmern wir uns um das Reich Gottes, danach kommen meine Anliegen. Und wenn ich mit diesen Punkten durch bin, kommt Punkt vier. War da gestern was? Stimmt, ja, da gehören die Sünden hin. Bitte schiebt sie nicht nach vorne, sondern bekennt sie und lasst dann weitergehen.
Wenn wir untreu sind, bleibt Gott treu. Warum? Weil er sich selbst nicht verleugnen kann. Gott ist ein treuer Gott, und ein treuer Gott lässt mich einfach nicht im Stich. Dort, wo er sieht, wie es um mein Herz steht, lässt er mich nicht im Stich. Das ist wirklich seine Art. Er ist treu und gerecht, sodass er uns die Sünden vergibt, wenn wir sie bekennen. Mehr müssen wir nicht tun.
Haltet das fest: Das Wort ist gewiss.
Warnung vor Sündenverleugnung und Lebensstil als Glaubenszeugnis
Ganz, ganz wichtig ist, dass wir das nicht vergessen: Wir dürfen auf der einen Seite nicht mit Gott spielen. Es besteht die Gefahr, dass wir anfangen, ihn zu verleugnen. Das kann auch einfach durch unser Verhalten geschehen, durch die Art, wie wir leben. Unser Lebensstil kann die Behauptung, gläubig zu sein, widerlegen.
Im Titusbrief heißt es dazu in Kapitel 1, Vers 16: „Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn und sind abscheulich und ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewährt.“ Das ist die eine Seite.
Die viel schönere Seite ist, dass wir dort, wo wir mit dem Herrn Jesus unterwegs sind, sicher sind. Auch wenn wir untreu sind – und das werden wir jeden Tag sein, ich garantiere euch, dass ihr keinen einzigen Tag so treu sein werdet, wie ihr es gerne wäret – gibt es Hoffnung. Falls ihr doch einmal so treu sein solltet, dann schaut mal in Psalm 19, Vers 13, was dort steht: „Von den verborgenen Sünden sprich mich frei.“
Das sind dann die Dinge, die man noch gar nicht gesehen hat.
Einführung in Kapitel 2: Timotheus und die Herausforderung durch Irrlehrer
Wir machen weiter mit Kapitel 2, Vers 14 bis Vers 26. Dort geht es um Timotheus und seine Kontrahenten. Bis jetzt hat Paulus dazu ermutigt, mitzuleiden, die Gnadengabe anzufachen, Jesus im Herzen heilig zu halten und sich darum zu kümmern, dass man durch eigenes Leid für andere zum Segen wird – damit diese wirklich vorankommen.
Jetzt wird es konkreter. Es geht um die Irrlehrer, die in der Gemeinde in Ephesus für Unruhe sorgen. Paulus beginnt mit den Worten: „Dies bringe in Erinnerung, indem du eindringlich vor Gott bezeugst.“ Man könnte auch sagen: „indem du sie eindringlich beschwörst.“ Mit dieser Formulierung macht Paulus deutlich, wie ernst die Lage für die Epheser ist.
Es handelt sich hier um ein richtig großes Problem in der Gemeinde. Ehrlich gesagt ist es ein Drama, das meiner Meinung nach vor zwei Jahren, als Corona begann, viel zu wenig Gemeinden kannten. Paulus warnt nämlich davor, Wortstreit zu führen. Solche Streitigkeiten nützen nichts, sondern führen zum Verderben der Zuhörer.
Warnung vor leeren und unheiligen Streitigkeiten
Und bei diesem Wortstreit, wenn wir mal kurz in Vers 16 nachschauen, heißt es: „Die unheiligen leeren Geschwätze aber vermeide.“
Worum geht es hier? Es geht um etwas, das selten gepredigt wird, nämlich dass es theologische Themen gibt, die leeres, unheiliges Geschwätz sind. Diese führen nur zum Streit und sind einfach zu nichts nütze, außer dass die Menschen, die sich damit beschäftigen, deren Glauben langsam kaputtgeht – zum Verderben der Zuhörer.
Warum ist das interessant? Erstens ist es interessant, weil ich mir aus diesem Text als Ältester das Recht herausnehme, jedes theologische Thema, das ich für Nonsens halte, aus der Gemeinde zu verbannen. Ich sage dann: Darüber unterhalten wir uns nicht.
Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand – und es geht bei diesem Wortstreit ja um Haarspaltereien, um nebensächliche Themen – diese in den Mittelpunkt der Gemeinde stellen will, dann habe ich als Ältester das Recht zu sagen: Nein, das machen wir nicht. Dieses Thema ist nicht nützlich. Es führt nirgendwohin, außer in den Streit und dazu, dass Menschen, die sich damit beschäftigen oder zuhören, deren Glaube kaputtgeht.
Umgang mit theologischen Nebenthemen und Gemeindeeinheit
Das ist ein spannender Gedanke. Es kann tatsächlich sein, dass Themen, die man für nebensächlich hält, den Glauben kaputtmachen. Das hätte ich so nicht gedacht. Ich hätte eher angenommen: Wenn du dir jetzt irgendeinen schrägen Vogel auf YouTube anhörst, der ein drittklassiges Thema behandelt – zum Beispiel das Malzeichen des Tieres oder irgendetwas Ähnliches –, dann wäre das neutral. So nach dem Motto: Hör dir das ruhig an, es ist nicht schlimm. Du kannst daraus nichts lernen, es ist schlechte Hermeneutik und blöde Theologie, aber es schadet dir nicht.
Nehmen wir an, jemand sagt, das Malzeichen des Tieres sei eine Impfung – okay, keine Ahnung, wie man darauf kommt. Als Lehrer sage ich natürlich, dass es Leute gibt, die das glauben. Aber als Bibellehrer muss ich sagen: Keine Ahnung, wie du auf diesen drolligen Gedanken kommst. Aber hey, mach es ruhig. Ich hätte immer gedacht: Hör es dir einfach an, das ist neutral, bringt dir nichts, aber schadet dir auch nicht.
Doch jetzt kommt ein Text und sagt, es schadet. Es macht kaputt. Sich mit nebensächlichen Themen zu beschäftigen, die von Irrlehrern in die Gemeinden hineingebracht werden, führt zum Verderben der Zuhörer. Der Glaube wird dadurch nicht stärker, sondern schwächer. Das ist die Botschaft, die hier steht.
Man soll keine Wortstreitigkeiten führen. Und noch einmal: Ich beschwöre euch, ich bitte euch, haltet euch von diesem Zeug fern. Es gibt Themen, die keinen geistlichen Nährwert haben, und die weisen wir ab. Macht es einfach nicht.
Grenzen der Diskussion und Verantwortung der Gemeindeleitung
Jetzt kann man sagen: Ja, darüber kann man auch mal diskutieren. Natürlich.
Hier steht, man solle nicht Wortstreit führen. Das ist im Griechischen ein Infinitiv. Der Infinitiv drückt aus, dass man das nicht andauernd machen soll.
Ich glaube, es ist kein Problem, mal zu sagen: „Hey, wir setzen uns eine Stunde zusammen und unterhalten uns über das Thema.“ Aber danach muss einfach auch mal Schluss sein.
Dann hat man sich darüber unterhalten. Die Leute, die die Verantwortung tragen und die theologische Ausrichtung der Gemeinde festlegen, haben gesagt, in welche Richtung es gehen soll. Der Rest der Gemeinde muss dann einfach sagen: „Okay, wir merken, da ist eine Gefahr. Gemeinden können sich über so ein Thema streiten, zerstreiten und kaputtgehen. Das wollen wir nicht.“
Dann dürfen die Ältesten sagen: An dieser Stelle machen wir einen Schluss. Wir machen einfach Ende, vorbei, reden nicht mehr darüber. Das brauchen wir nicht, denn es hilft keinem.
Wenn dann jeder sagt: „Stimmt, das hilft mir wirklich nicht“, dann entsteht eine Einheit in der Gemeinde. Denn keiner beschäftigt sich mit Blödsinn.
Warum theologische Nebenthemen zur Gefahr werden können
Problematisch wird es, wenn sich jeder auf YouTube seine eigenen Meinungen bildet. Diese Meinungen treffen dann in der Gemeinde aufeinander, und es entstehen Konflikte.
Warum werden solche Themen eigentlich zur Gefahr? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Ein Grund ist, dass solche Themen ins Zentrum meines Denkens geraten können. Dadurch kosten sie unnötig Zeit und Kraft. Das macht einfach keinen Sinn.
Liebe Geschwister, haltet euch von diesen Themen einfach fern. Sie sind für euer Leben nicht wichtig und nicht relevant. Bei all diesen Fragen könnt ihr eure Ältesten fragen, was wirklich relevant ist. Sie geben euch eine Liste, mit der ihr beginnen könnt.
Dann fangt ihr vielleicht mit Themen wie Gebet oder Jesus an – also mit den guten, wirklich wichtigen Themen. Solche Themen tun gut. Den ganzen Drullifax, der da sonst kursiert, überlasst den Lehrern.
Ihr merkt ja schon, dass ich daran gar keinen Spaß habe. Ich denke oft, dass die Leute, die diese Videos produzieren, häufig nicht den Hauch einer Ahnung haben, worüber sie reden. Das klingt jetzt sehr arrogant, bitte vergebt mir das, aber es ist oft einfach so.
Beispiel Offenbarung und hermeneutische Grundlagen
Die Leute, die Videos über die Offenbarung produzieren – ich möchte das an einem Beispiel durchgehen – haben meiner Meinung nach häufig nicht einmal eine Vorstellung davon, welche vier Standardauslegungsweisen der Offenbarung in der Kirchengeschichte tatsächlich präsent waren. Ebenso wenig wissen sie, warum diese Auslegungen vertreten wurden und mit welchen Argumenten sie untermauert sind. Versteht ihr?
Erst wenn man weiß, was geglaubt wurde, warum es geglaubt wurde und wie gut die Argumente sind – und nicht nur den kleinen Horizont, den man hat, weil man irgendwo mal etwas von einem Ausleger zu einem Modell gelesen hat und denkt, das sei jetzt die Wahrheit –, erst dann nehme ich jemanden als Bibellehrer ernst.
Das war jetzt sehr von oben herab formuliert, und es tut mir leid. Aber man muss es ab und zu mal sagen, weil Leute sich zu Themen äußern, bei denen ich einfach nur denke: Ich höre das dann von Geschwistern, die sagen: „Hast du schon gehört, der sagt das und das?“ Und ich denke mir: „Frag ihn doch mal, was für ein Literaturtyp die Offenbarung ist!“
Fangen wir ganz simpel an. Dann kannst du ihn fragen, welche hermeneutischen Prinzipien er bei einer Apokalypse anwendet. Danach können wir gemeinsam nachdenken. Versteht ihr? Das sind die Themen.
Ich bitte euch, schmeißt diesen Blödsinn aus eurem Leben raus! Ich beschwöre euch: Er führt euch nirgendwo hin!
Abschluss und Ausblick auf die nächste Folge
Das war es für heute. In der nächsten Episode wird diese Reihe fortgesetzt.
Der reguläre Podcast geht am 14. November 2022 weiter. Viele alte Episoden sind ebenfalls in der App und in den meisten Podcast-Playern verfügbar.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
