Es muss so kommen…Gedanken zu einer aus den Fugen geratenden Welt
Einleitende Gedanken
Im Februar dieses Jahres erschütterte ein schweres Erdbeben Christchurch (22.2.11) in Neuseeland. Keinen Monat später folgte das nächste noch wesentlich stärkere Erdbeben in Japan (Mittwoch, 9. März 2011). Für die Erdbeben gewohnten Japaner hat dieses Beben das gewöhnliche Mass weit übertroffen. Es war stärker als das verhehrende Erdbeben 1995 in Kobe, das mit seinen 7, 2 Magnituden auf der Richterskala riesige Schäden anrichtete. Leider war das Beben von 9 Magnituden nicht alles. Noch schlimmer war der Tsunami, der durch das Beben in Gang gesetzt wurde. Er überrollte die Pazifiküste Japans in einer unglaublichen Geschwindigkeit und mit unglaublicher Kraft. 470 Quadratkilometer wurden total zerstört. Täglich werden wir mit diesen Bildern konfrontiert, die uns jedoch die Tragik für die Menschen, die dort Leben nur schattenhaft wiedergeben können. Und als ob das nicht genug wäre. Nun schaut die ganze Welt immer noch gebannt auf das Atomkraftwerk Fukushima, denn es ist immer noch nicht klar, ob die Kernschmelze verhindert werden kann. Es ist nicht auszumahlen, was eine Verstrahlung für die Menschen und das Land bedeuten würde. Die Welt ist in Bewegung. Es brodelt an allen Ecken. Fulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunamies usw. Alles scheint aus den Fugen zu geraten. Wir waren uns doch so sicher, dass wir alles im Griff hätten. Auch unsere Atomkraftwerke schienen absolut sicher zu sein. Der Nationalrat und Bauunternehmer This Jenny meinte sogar, er sei bis jetzt der Meinung gewesen, dass man unsere Atomkraftwerke 20 Meter in die Luft werfen könne und sie unbeschadet wieder am Boden laden würden – keine Gefahr für Land und Volk. Nun zweifelt er selber an dieser Sicherheit. Das ist ja nicht alles, was die Welt in Turbulenzen bringt. Da ist Lybien, Afganistan, Ägypten, Jemen, die Elfenbeinküste usw., mit ihren Unruhen und Kriegen. Kaum hat sich die Wirtschaft ein bisschen erholt, kommt die nächste Krise, die die Wirtschaft wieder zurückwirft. Dollar und Euro brechen in einem Mass ein, wie man das vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Das alles kann sehr viel Angst auslösen. Wie lange wird es uns noch so gut gehen? Werden wir unseren Lebensstandart halten können? Wann wird die Erde bei uns ins wanken kommen? usw. Heute möchte ich, in Anbetracht einer aus den Fugen geratenden Welt, einige Gedanken weitergeben. Die Bibel ist ja so aktuell, dass das, was sich in der Welt abspielt alles bekannt ist und Jesus sagt zu diesen Entwicklungen: Es muss so kommen. Also, wir beschäftigen uns heute mit einem Abschnitt, bei dem sich Jesus über genau solche schwierigen und unruhige Zeiten äussert.
Ich lese aus dem Matthäusevangelium 24,1-8: „Jesus verliess den Tempel und war im Begriff wegzugehen. Da traten seine Jünger zu ihm und machten ihn auf die Pracht der Tempelbauten aufmerksam. »Das alles beeindruckt euch, nicht wahr?«, sagte Jesus. »Doch ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.« (Matthäus 24, 1-2)Später, als Jesus auf dem Ölberg sass und mit seinen Jüngern allein war, wandten sie sich an ihn und baten: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen, und welches Zeichen wird deine Wiederkunft und das Ende der Welt ankündigen? Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!«, erwiderte Jesus.“ (Matthäus 24, 3-4)„Denn viele werden unter meinem Namen auftreten; sie werden behaupten, sie seien der Messias, und werden viele irreführen. Ihr werdet von Kriegen hören; ihr werdet hören, dass Kriegsgefahr droht. Lasst euch dadurch nicht erschrecken. Es muss so kommen, aber das Ende ist es noch nicht.“ (Matthäus 24, 5-6)„Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Hungersnöte und Erdbeben werden bald diese Gegend heimsuchen und bald jene. Doch das alles ist erst der Anfang, es ist wie der Beginn von Geburtswehen.“ (Matthäus 24, 7-8)Ich werde heute nicht auf den Aspekt, der Irrlehre eingehen, die Jesus hier auch erwähnt, obwohl das durchaus wichtig ist.
I. Alles ist vergänglich
Jesus verlies den Tempel, wenige Tage vor seiner Hinrichtung. Die Jünger waren von diesem Tempel tief beeindruckt, der schon zu damals als ein Wunderwerk der antiken Baukunst galt, obwohl er noch nicht ganz fertig gestellt war. Bewundernd sagten sie zu Jesus: „Meister, sieh doch! Was für mächtige Steine und was für prachtvolle Bauten!“ (Markus 13, 1)Dieser Tempel muss tatsächlich ein beeindruckender Bau gewesen sein. Die Säulen in den Säulenhallen waren aus blendend weissem Marmor, die Böden schimmerten in bunten Farben, da sie mit wertvollen Steinen verschiedenster Art bestückt waren. Aber auch von aussen versetzte der Tempel die Leute in Erstaunen, denn der Tempel war überall mit massiven Goldplatten belegt. Sobald die Sonne aufging, strahlte er einen ganz feurigen Glanz von sich aus, so dass die Beschauer, sogar wenn sie durchaus hinsehen wollten, ihre Augen wie von den Sonnenstrahlen abwenden mussten. Das Dach schien wie eine schneebedeckte Bergkuppe, denn wo kein Gold angebracht wurde, war der Tempel blendend weiss. (Jud.bell.V, 222 u. V, 190) Also, es ist nicht erstaunlich, dass die Jünger Jesus auf dieses beeindruckende Bauwerk angesprochen haben. Doch Jesus reagiert – sagen wir mal – sehr zurückhaltend. „Das alles beeindruckt euch, nicht wahr?“ (Matthäus 24, 2)Jesus scheint von diesem Wunderwerk nicht besonders beeindruckt zu sein. Ihn beschäftigt etwas anderes: „Ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.“ (Matthäus 24, 2)Was hier so felsenfest zu stehen scheint, das wird komplett zerstört werden. Nicht einmal das Heiligtum, das dem Schöpfer dieser Welt gebaut wurde, wird bestehen können. So kam es dann auch. Im Jahr 64 n.Chr. wurde die Tempelanlage fertiggestellt und bereits im Jahr 70 n.Chr. ging der ganze Tempel in Flammen auf. Alles wurde zerstört, wie Jesus den Jüngern voraussagte und diese Katastrophe ist bis heute sichtbar, denn dort, wo der Tempel stehen müsste, steht nun eine Moschee. Erstaunlicherweise haben die Jünger diesmal begriffen, was Jesus ihnen damit sagen wollte. Sie verstanden, dass Jesus ihnen damit sagte, dass eine neue Zeit anbrechen wird. In jener Zeit wird das, was in dieser Welt an bewundernswerten Errungenschaften entstanden ist, keinen ewigen Bestand haben. Das beschäftigte die Jünger natürlich und sie wollten von Jesus etwas Genaueres darüber erfahren und fragten ihn: „Sag uns doch: Wann wird das geschehen, und welches Zeichen wird deine Wiederkunft und das Ende der Welt ankündigen?“ (Matthäus 24, 3)Sie wussten also Bescheid, dass die Zeit kommen wird, dass diese Welt ein Ende haben wird. Sie wussten offensichtlich, dass diese sichtbare Welt verschwinden wird. Hier können wir viel von den Jüngern lernen. Sie haben grundsätzlich akzeptiert, dass dieser wunderschöne Tempel einmal zerstört werden wird. Sie akzeptierten die Vorläufigkeit dieses Leben hier auf dieser Erde. Ich finde das grundsätzlich eine gute Grundhaltung. Egal was wir in dieser Welt machen, es ist, ausser es steht in Bezug zum Reich Gottes, nicht für die Ewigkeit. Wenn ich mir ein Haus bauen, was man durchaus machen kann, so muss ich wissen: es ist nicht für die Ewigkeit. Der Tag wird kommen, an dem dieses Haus zerfällt oder zerstört wird. Wenn ich einen Beruf erlerne, muss mir klar sein, dass das nicht für die Ewigkeit ist, sondern höchstens zur Pensionierung. James Dobson, hatte im College ein ehrgeiziges Ziel: Er wollt für sein College die Tennismeisterschaften gewinnen. Und er war unglaublich stolz, als er seinen Pokal in den Trophäenschrank des Colleges stellen konnte. Jahre später bekam er seinen Pokal mit der Post zugesandt. Man hatte ihn nach der Renovierung des Colleges im Müll gefunden. James Dobson sagte dazu: "Wenn nur genügend Zeit vergeht, werden alle Pokale von irgendjemand anderem in den Müll geworfen.“ Alles was in dieser Welt erschaffen wird und im Moment sehr wichtig und bedeutend scheint, wird früher oder später verblassen. Als Christen sollte uns das zu jeder Zeit klar sein. Offensichtlich war das den Jüngern in diesem Moment klar.
II. Alles ist unter Kontrolle
Die Jünger wollten wissen, welche Zeichen das Ende der Welt ankündigen. Jesus erklärt das ihnen jetzt. Zum einen sind es die Irrlehren, die sich verbreiten werden. Menschen behaupten, sie seien der Messias oder sie hätten ihn gesehen. Jesus sagt, sie sollen sich davon nicht beeinflussen lassen. Ein anderer Bereich, der auf den Tag hinweist, an dem Jesus kommt ist folgender: „Ihr werdet von Kriegen hören; ihr werdet hören, dass Kriegsgefahr droht.“ (Matthäus 24, 6)Es wird Kriege geben und nicht wenige, denn „Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere.“ (Matthäus 24, 7)Wie aktuell das ist, muss ich nicht besonders erklären. Überall auf der Welt gibt es Kriege. Kriege bei denen Volksgruppen gegeneinander kämpfen. Kriegshandlungen, bei denen sich Nationen zusammenschliessen, um gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen. Leider ziehen sich die Kriege durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurch. Wir Menschen scheinen trotz grosser Institutionen wie der UNO, die sich eigentlich dem Frieden verschrieben hat, nicht in der Lage zu sein, Frieden zu halten, geschweige Frieden zu schaffen. Auch andere Zeichen weisen auf das Ende hin: „Hungersnöte und Erdbeben werden bald diese Gegend heimsuchen und bald jene.“ (Matthäus 24, 7)An die Hungersnöte haben wir uns leider schon gewöhnt. Aber die Erdbeben, wenn sie stark sind, rufen bei uns auch noch eine gewisse Erschütterung hervor. Bis wieder andere Nachrichten das Elend in den Hintergrund drängen. Doch im Moment scheinen sich die Beben zu häufen, denn nun wurde auch Burma von einem Beben betroffen. Was sollen wir angesichts dieser Not tun? Natürlich sollen wir helfen, wo wir können, aber das wird immer wie ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Aber wenn wir gutes Tun können, dann sollen wir das tun. Doch Jesus sagt seinen Jüngern nicht, sie sollen in diese Gebiete eilen und dort helfen. Das war zu jener Zeit gar nicht möglich. Nein – Jesus sagt: „Lasst euch dadurch nicht erschrecken.“ (Matthäus 24, 6)Das was geschieht soll euch nicht lähmen. Ihr könnt daran eh nichts ändern, denn „Es muss so kommen, aber das Ende ist es noch nicht.“ (Matthäus 24, 6)Es muss so kommen. Nehmt es hin als eine Tatsache, die sich von Euch nicht ändern lässt. Es muss so kommen. Das ist der Lauf dieser Welt. Jesus gibt uns nicht einmal eine Erklärung dafür, warum das so kommen muss. Ich weiss nicht, ob das die Jünger damals überhaupt interessierte. Heute jedoch interessiert uns das. Wir möchten gern wissen, warum das so sein muss. Diese Aussage von Jesus ist für viele schwer zu ertragen. Warum – fragen wir – Jesus, warum muss es so kommen? Jesus beantwortet diese Frage nicht, so wie sie uns gefallen würde. Würde er nämlich sagen, das sind die Gerichte Gottes, dann würden wir denken, dass die Menschen, die von solchen Katastrophen betroffen sind, die schlechteren Menschen sind als wir. Das wäre eben eine falsche Schlussfolgerung. Es soll uns genügen zu wissen, dass es so kommen muss. Mit anderen Worten: Gott hat alles im Griff. Nichts ist ihm entglitten. Wir müssen uns durch dieses Geschehen nicht verunsichern lassen. Wir müssen nicht daran zweifeln, ob es angesichts dieser Katastrophen einen Gott gibt. Es gibt einen Gott. Gott behält die Übersicht. Es muss so geschehen und Gott wird die Welt trotz und durch diese Katastrophen hindurch zum Ziel führen. Gott wird die, die ihn verehren in die neue Welt bringen. Eines wird auch klar: Der Weg bis zur Wiederkunft von Jesus wird ein schmerzhafter Weg sein. Wer die Offenbarung kennt, der weiss, wie schlimm es noch werden wird. Wenn Jesus seinen Jüngern so etwas sagt, dann will er uns damit helfen, dass wir, wenn das eintrifft, nicht verwirrt und orientierungslos den Geschehnissen ausgeliefert sind, sondern dass wir Jesus weiterhin vertrauen, jetzt erst recht. Jesus sagte einmal seinen Jüngern: „Ich sage euch das alles, bevor es eintrifft, damit ihr, wenn es dann geschieht, glaubt.“ (Johannes 14,29)
III. Alles kommt zum Ziel
Was Jesus hier beschreibt, das ist für Bibelkenner nichts Neues. Wir können sogar mit eigenen Augen die Erfüllung dieser Aussagen beobachten. Mehrfach hat sich das in der Geschichte wiederholt. Wie gesagt, 70 n.Chr. wurde der Tempel zerstört und Hungersnöte und Erdbeben gab es zu jener Zeit auch schon sehr grosse. So könnte man doch meinen, dass Jesus schon lang hätte wiederkommen müssen. Doch Jesus sagt den Jüngern: „Doch das alles ist erst der Anfang, es ist wie der Beginn von Geburtswehen.“ (Matthäus 24, 8)Es ist der Anfang der Zeichenfolge, die bis jetzt seinen Fortlauf nimmt. Nun gibt es immer wieder Christen, die der Überzeugung sind, dass es in der Welt immer schlimmer wird. Sie meinen, die Endzeit würde linear verlaufen. Das ist aber eine falsche Sicht der Endzeit. Jesus selbst gibt uns mit seiner Bemerkung einen wichtigen Hinweis: Es ist wie der Beginn von Geburtswehen Jesus vergleicht die Entwicklung der Endzeit mit einer gebärenden Frau. Um das zu erklären, müsste jetzt eigentlich eine Mutter hier stehen und es wird jeden Moment eine Mutter neben mir stehen, die ich jetzt kurz über Geburtswehen interviewe. Wir sehen, Wehen kommen und gehen. Es ist ein Wechsel von Spannung und Entspannung, bis das Kind mit einer Presswehe geboren wird. Lange weiss man nicht, wann diese letzte Wehe kommt. Plötzlich ist sie da. So können wir jetzt nicht sagen, ob diese Häufung von Erdbeben und Kriegen die letzte Wehe ist oder ob noch weitere Wehen kommen werden. Aber wenn die letzte Geburtswehe kommt, dann wird Jesus in Erscheinung treten.
Schlussgedanke
Jesus sagt, dass das, was in dieser Welt an schrecklichen Ereignissen geschieht, dass das so geschehen muss. Gott hat alles unter Kontrolle. Wir sollen uns nicht einschüchtern lassen. Wir sollen über diesen Entwicklungen nicht erschrecken. Nicht Gottes Liebe in Frage stellen. Diese Geschehen sollen uns daran erinnern, dass wir auf unseren Herr Jesus Christus warten. In diesem Zusammenhang sagte Jesus seinen Jüngern: „Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf und fasst Mut, denn dann ist eure Erlösung nahe.“ (Lukas 21, 28)Es ist gut wenn wir diese schrecklichen Ereignisse zum Anlass nehmen, uns daran zu erinnern welches unser Lebensziel ist. Die Erfüllung unseres Lebens liegt eben nicht in dieser Welt, sie liegt einzig und allein in Jesus, unserem Erlöser.