Das Material, das wir vom Bibelbund herausgegeben haben, liegt ebenfalls dort. Am Büchertisch, im kostenlosen Bereich, kann man sich informieren, worum es sich handelt. Dort kann man auch unsere Zeitschrift mitnehmen.
Wir haben eine Veröffentlichung mit einem ungewöhnlichen Titel herausgebracht: „Steht Jesus dem Glauben im Weg?“ Diese Veröffentlichung hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Ein Theologieprofessor gab ein Interview beim Spiegel, in dem er einige Aussagen machte, die kaum noch mit unserem Glauben und dem übereinstimmen, was die Bibel sagt. Daraufhin schrieb ein anderes Bibelbundmitglied, ebenfalls Professor, einen Artikel, der diesen Aussagen widersprach. Diesen Artikel veröffentlichten wir in unserer Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“.
Im Anschluss fragte der Theologe Andreas Lindemann bei uns an, ob er dazu ebenfalls Stellung nehmen dürfe. Das erlaubten wir und sagten, dass wir natürlich auch wieder darauf reagieren müssten. So entstanden einige Argumente, die hin und her ausgetauscht wurden.
Wer mit diesen Fragen Probleme hat, etwa: „Was ist denn nun? Ist das, was über Jesus berichtet wird, wirklich historisch? Stimmt das tatsächlich?“ findet hier sehr gut zusammengefasste Argumente. Diese sind in einer sauberen und fairen Weise dargestellt.
Zum Thema von gestern möchte ich noch eine Empfehlung aussprechen. Ein Heftchen mit dem Titel „Jesus, Darwin und die Schöpfung“ liegt ebenfalls auf meinem Büchertisch. Es erklärt anschaulich, warum diese Themen so wichtig sind. Es zeigt auf, warum ein Christ sich mit den Ursprungsfragen beschäftigen und Klarheit darüber haben sollte.
Ein letztes kleines Heftchen liegt ebenfalls bereit. Die Preise stehen immer auf der Rückseite. Bezahlt werden kann bei der Frau am Büchertisch.
Eine letzte Sache, die ein wenig zum heutigen Thema „Falsche Prophetie und falsche Propheten“ passt: Die Bibel enthält natürlich viele prophetische Aussagen, also Aussagen über die Zukunft und darüber, was kommen wird.
Allerdings gibt es immer wieder Menschen, die sich dabei sehr weit aus dem Fenster lehnen. Einerseits sind das Leute, die die Bibel so verquer auslegen, dass die verrücktesten Dinge herauskommen. Manche behaupten zum Beispiel, es gäbe für jeden israelitischen Panzer eine bestimmte Bibelstelle. Das ist schon ein wenig übertrieben.
Andererseits gibt es selbsternannte Propheten, die gar nicht erst mit der Bibel beginnen, sondern einfach behaupten, so und so werde es sein. Von solchen Personen gibt es eine ganze Menge auf der Welt.
So viel zu den Büchern, jetzt kommen wir zum Thema: Was kommt danach? Was passiert nach dem Tod oder wenn Jesus Christus wiederkommt, vielleicht nach dem Ende der Welt?
Ich möchte heute Abend keine Panik machen, sondern sachlich und nüchtern darüber sprechen, was die Bibel tatsächlich über das, was dann kommt, sagt. Ein wichtiges Stichwort dafür ist „das ewige Leben“.
Was das genau bedeutet, wollen wir heute Abend versuchen, ein bisschen zu klären.
Nun haben wir natürlich ein Problem damit, weil wir in Raum und Zeit leben. Wir haben also wenig Empfindungen dafür, was das überhaupt ist, und kaum eine richtige Idee, was ewiges Leben sein könnte. Wir können uns ja nicht einmal so richtig vorstellen, was eigentlich Zeit ist. Darauf werden wir gleich noch eingehen. Damit will ich einsteigen.
Zweitens werden wir also über Ewigkeit sprechen – in der Zeit, also Ewigkeit jetzt schon. Dabei geht es auch darum, dass die Zukunft bereits beginnt, natürlich jetzt. Schließlich wollen wir betrachten, wie es einst sein wird und was die Bibel eigentlich darüber sagt, was kommen wird.
Fangen wir an mit der Zeit. Die ist uns einigermaßen geläufig. Fast jeder trägt eine Uhr, manche haben sogar mehrere. Jeder weiß, was Zeit ist, und jeder weiß auch, wie man sie messen kann. Wenn man aber anfangen soll zu erklären, was Zeit ist, wird es schon erheblich schwieriger, sogar sehr problematisch.
Nun, die einen sind noch ganz salopp: Für den einen ist Zeit gleich Geld, für den anderen ist sie die direkte Grundlage seines Berufs – er ist nämlich Uhrmacher oder so etwas Ähnliches. Für die Liebhaber der Fernsehserie Raumschiff Enterprise ist Zeit einfach die vierte Dimension, und das war's.
Nach den heutigen Erkenntnissen der Physik dürfen wir Zeit tatsächlich nicht unabhängig vom Raum betrachten, so wie das im vorvorigen Jahrhundert noch üblich war. Hermann Minkowski, ein Göttinger Mathematiker, hat diese Anschauung präzisiert mit einem sehr berühmten Satz. Er lautet: „Von Stund an sollen Raum und Zeit für sich völlig zu Schatten herabsinken, und nur noch eine Union der beiden soll Selbständigkeit bewahren.“
Das heißt, den Physikern ist damals schon – also vor reichlich hundert Jahren – etwas klar geworden: Man kann die Welt nicht einfach nur mit drei Raumkoordinaten beschreiben, also Länge, Breite und Höhe. So könnte man jeden Raum normalerweise beschreiben, aber das reicht nicht aus für die Welt. Die Welt ist mehr.
Es müsste so etwas wie eine vierte Dimension hinzukommen. Es ist aber nicht einfach die Zeit, sondern dieser Mathematiker und die Physiker später haben sie als I c t beschrieben. Dabei steht I für die imaginäre Zahl, die Wurzel aus minus eins, C für die Lichtgeschwindigkeit und T für die Zeit. Diese drei Buchstaben zusammen bilden also die vierte Dimension.
Die meisten sagen, das kann sich sowieso keiner vorstellen, was es ist. Manche behaupten das zwar, aber all die anderen stellen das natürlich wieder in Frage. Das hat Konsequenzen, die wir gleich noch sehen werden.
Eine Konsequenz ist auch, dass das nicht bedeutet, die Physiker hätten jetzt verstanden, was Zeit ist. Sie haben nur eine Formel dafür, dass Zeit irgendwie mit dem Raum zusammenhängt. Der verstorbene Nobelpreisträger Richard Feynman sagte dazu: „Wir Physiker arbeiten ständig mit der Zeit, aber fragen Sie mich nicht, was das ist.“
Über diese Frage auch nur nachzudenken, ist schon schwierig. Wir müssen es aber trotzdem versuchen. Was ist nun Zeit? Jemand hat es mal so gesagt: Zeit ist das, womit die Natur verhindert, dass alles auf einmal passiert.
Das klingt gar nicht so dumm. Die Dinge gehen irgendwie nacheinander, alles läuft so ab. Zeit ist die Abfolge von Ereignissen. Wir erklären aufeinanderfolgende Ereignisse im Universum. Freilich wissen wir dabei immer noch nicht, was Zeit ist.
Gucken wir mal ein bisschen in die Bibel. Das Neue Testament verwendet für das Wort „Zeit“ zwei verschiedene Begriffe. Der eine heißt Chronos. Das ist ein christliches Wort, von dem Begriffe wie Chronometer oder Chronologie abgeleitet sind. Es meint die ständig fortlaufende Zeit.
Wenn man sich den Zeitstrahl aufmalt, also auf diesem Zeitstrahl gewisse Zeitpunkte oder kleine Zeitabschnitte markiert, verwendet die Bibel ein ganz anderes Wort dafür: Kairos.
Petrus, der Apostel Petrus, schreibt in einem Brief im Neuen Testament, dass wir uns mit dem Sinn Christi wappnen sollen, um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr nach den Begierden der Menschen, sondern nach dem Willen Gottes zu leben. Damit meint Petrus die Zeit, die wir noch haben – von jetzt an bis zu unserem Tod oder bis zur Wiederkunft Christi. Diese Zeit, die man auf einem Zeitstrahl darstellen könnte, wollen wir natürlich nicht verplempern, sondern sinnvoll leben. Das war sein Anliegen.
Hier steht auch das Wort Kronners. Die Länge dieser Zeit ist uns nicht bekannt. Niemand weiß, wie lange er noch lebt, und niemand weiß, wann Jesus Christus wiederkommt, so wie wir es aus der Bibel glauben. Innerhalb dieser Zeit gibt es verschiedene Zeitpunkte oder Zeitabschnitte, die sehr wichtig sind – Gelegenheiten, die Gott uns gibt.
Es gibt einen Vers in einem Brief, den Paulus geschrieben hat, Kolosser 4,5: „Wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, kauft die gelegene Zeit aus.“ Man könnte das ganz salopp übersetzen mit: Nutzt die Gelegenheiten! Diese kurzen Abschnitte, von denen das Neue Testament immer wieder spricht und für die es sogar ein spezielles Wort verwendet, meinen Gelegenheiten, die Gott gibt.
Eine Gelegenheit kann eine Sekunde sein oder eine Stunde. Auch ein Ja ist möglich. Dieser Abend ist zum Beispiel so eine Gelegenheit: Man ist hier, hört etwas über Gott und sein Wort und kann sich eventuell entscheiden. Dann wäre das eine typische Gelegenheit. Oder man verpasst sie – das ist egal. Die Gelegenheit ist trotzdem da. Was man damit macht, hat natürlich Konsequenzen.
Zeit und Ewigkeit – wie hängen diese beiden zusammen? Solche Gelegenheiten kennen Sie sicherlich auch. Sie kennen sowohl unangenehme als auch angenehme Seiten solcher Momente.
Es gibt Situationen, in denen ich mich entscheiden muss, und diese sind vielleicht noch relativ neutral. Aber es gibt auch wunderschöne Erlebnisse. Zum Beispiel höre ich ein ganz tolles Konzert und bin völlig hingerissen. Hinterher schaue ich auf die Uhr und frage mich: „War es schon vorbei? Ich dachte, es seien gerade erst zehn Minuten vergangen.“ Das bedeutet, wir erleben die Zeit ganz anders, als unsere Uhr sie misst.
Manchmal, wenn man zum Beispiel vor einer Prüfung wartet, bis der Professor einen hereinlässt oder die Prüfungsarbeit geschrieben werden muss, kann die Zeit furchtbar langsam vergehen. Man schaut ständig auf die Uhr, und es scheint nicht weiterzugehen. Das zeigt, dass unser Gefühl und Empfinden im Punkt Zeit etwas ganz anderes ist als die messbare Zeit, die ein Physiker erfassen kann oder die wir alle mit entsprechenden Instrumenten messen können.
Ich denke, genau hier liegt der Punkt: die erlebte Zeit. Sie kann uns einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, was Ewigkeit ist. Ewigkeit ist nämlich viel eher erlebte Zeit, als dieses Märchen, das man manchmal hört. Glauben Sie bitte nicht an solche Geschichten, etwa von dem Vogel, der alle tausend Jahre seinen Schnabel an einen Berg wetzt, und wenn der Berg ganz abgetragen wäre, dann wäre ein Tag oder eine Stunde der Ewigkeit vergangen. Das wäre entsetzlich, wenn das so wäre. Aber das ist gewiss nicht so – überhaupt nicht.
Ewigkeit ist etwas anderes. Ewigkeit, wie Gott sie meint und wie Gott sie allen Menschen anbietet, könnte man vielleicht so definieren: Es ist so etwas wie erlebte Zeit, also eine immerwährende, erfüllte und glückliche Gegenwart bei Gott.
Auch das, was eine lange Zeit manchmal so ermüdend macht, nennen wir Langeweile. Die Menschen versuchen dann, ihre Zeit totzuschlagen, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Manchmal scheint der Fernseher ein geeignetes Instrument dafür zu sein, um die Zeit zu überbrücken. Aber Langeweile, also diese lange Zeit, gibt es in der Ewigkeit nicht mehr.
Wenn Zeit immer nur erlebte Zeit ist, wenn ich im ganz strengen Sinn immer nur Gegenwart habe, dann ist das etwas ganz anderes. Es ist so ähnlich, wie es ein gewisser Ernst Wilhelm Eschmann einmal gesagt hat: „Die Gegenwart ist die Schwester der Ewigkeit.“ Die Gegenwart ist die Schwester der Ewigkeit – nicht die Zukunft.
Man denkt dann vielleicht: „Oh, das muss ja furchtbar langweilig sein.“ Sie kennen vielleicht die Geschichte vom Aloisius, der irgendwo im Hofbräuhaus mehr zuhause war als sonst und dann in den Himmel kommt und auf einer Wolke sitzt. Das ist natürlich auch nur ein Märchen. Aber ihm wird es dort langweilig, weil er immer nur Halleluja singen muss. Soll das Ewigkeit sein? Und er geht lieber zurück in die Kneipe und seufzt vor sich hin. Ist das vielleicht Ewigkeit? Nein.
Noch einmal: Die Gegenwart ist die Schwester der Ewigkeit. Es geht noch weiter: Vergangenheit und Zukunft sind entfernte Verwandte.
Nehmen wir ein anderes Bild, das von C.S. Lewis stammt. Er sagt, Ewigkeit sei wie eine riesige Ebene oder ein unendlich großes Stück Papier. Auf dieser Ebene oder diesem Stück Papier wird ein Strich gezogen – das ist unsere Zeit, vielleicht unsere Lebenszeit. So wie diese Linie auf dem unendlich großen Blatt irgendwo beginnt und irgendwo endet, so begann die Zeit in Gott und wird auch in Gott enden.
Wenn das stimmt, wenn Gott praktisch alles übersieht, hat er natürlich keine Probleme, Dinge zu sagen, die für uns jetzt noch in der Zukunft liegen, weil er alles überschaut. Ich möchte Sie jetzt nicht mit dem Thema Relativitätstheorie plagen. Das wäre ein anderes Thema, über das ich auch schon manchmal gesprochen habe.
Man kann – und das ist saubere Physik – im Zusammenhang mit entsprechender Geschwindigkeit tatsächlich Zeit verkürzen. Theoretisch könnte jemand, der mit einem Raumschiff unterwegs ist und die Erde die ganze Zeit beobachtet, zum Beispiel ein Jahr im Raumschiff erleben, während ein Mensch auf der Erde fünfzig Jahre erlebt. Stellen wir uns vor, er hätte ein Teleskop, das groß genug wäre, um alles noch beobachten zu können. Er könnte zusehen, wie die Menschen altern, und wüsste nach einem Jahr, dass derjenige schon gestorben ist.
Es gibt durchaus sehr starke Belege dafür, dass diese Theorie stimmt. Man hat das durch Messungen an Pimesonen der Höhenstrahlung bewiesen. Diese Teilchen haben durch entsprechende Geschwindigkeit ein viel längeres Leben, als man es sonst messen könnte.
Ich will Sie also nicht weiter damit plagen. Ich möchte nur sagen, dass es selbst in unserer Welt vorstellbar ist, dass man von einem Punkt oder einem bestimmten System aus ein anderes System beobachten kann, in dem sehr viel Zeit vergeht, während bei dem einen so gut wie keine Zeit abläuft.
Als ich das beim Physikstudium zum ersten Mal begriffen hatte, dachte ich: Wir brauchen das nur noch ein kleines bisschen weiter zu extrapolieren, ein wenig weiter auszuziehen. Dann kann ich mir vorstellen, dass es bei Gott genauso ist. Gott übersieht alles. Er wird nicht älter, so sagt die Bibel auch. Bei Gott vergehen die Tage nicht, sondern Gott ist immer derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit (Hebräer 13,8).
Er überblickt alles von Anfang bis Ende. Das ist gut, wenn man auf Gott vertraut und das, was er wirklich sagt, zum Beispiel in seinem Wort, ernst nimmt. Man darf deshalb auch Aussagen über die Zukunft ernst nehmen.
Die Geschichte hat allerdings auch eine sehr beunruhigende Seite. Jetzt kehren wir zurück in unsere normale Zeit, wie wir sie erleben. Zukunft ist ja das, was noch kommt. Zum Beispiel ist der nächste Satz, den ich sage, jetzt noch in der Zukunft. Wenn ich anfange, ihn zu sagen, und er dann zu Ende ist, ist er schon wieder Vergangenheit.
Gegenwart ist nur die Schneide zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das bedeutet: Wenn ich heute eine Sünde begangen habe, eine böse Tat oder irgendetwas, dann kann sich diese Tat wegen der Zeit niemals mehr rückgängig machen. Es ist, als ob die Zeit alles wie in gusseiserne Gefäße gießt. Die Tat bleibt immer bestehen. Sie wird förmlich einbetoniert, diese böse Tat, weil ich nicht zurückgehen kann.
Ich kann mich für die Tat entschuldigen, okay. Vielleicht kann ich etwas zurückbezahlen, wenn ich etwas gestohlen habe, oder ähnliches. Aber die Tat selbst ist passiert. Das Vertrauen ist zerstört. Wegen der Zeit ist das so. Ich kann nicht zurück in der Zeit. Ich kann die Sache niemals ungeschehen machen. Das ist unser Problem. Es hängt mit der Zeit zusammen.
Wenn Gott nun alles überblickt, verstehen Sie vielleicht auch, warum das so sein muss: Die Sünde ist bei Gott immer gegenwärtig. Alle Sünden, die ich jemals getan habe, er überblickt sie, und ich kann sie nicht rückgängig machen. Sie verstehen jetzt vielleicht auch, warum das so ist: Alle guten Taten der Welt können die Ewigkeit einer einzigen Sünde nicht rückgängig machen. Es ist völlig unmöglich.
Das hängt mit der Zeit zusammen. Ich kann eben nicht noch einmal leben in diesem Sinn. Es ist eine große Tragödie. Eigentlich schreit alles in uns nach Beständigkeit. Wir wollen beständig sein. Die Kosmetikindustrie lebt davon, dass die Leute wenigstens äußerlich immer jung aussehen wollen, obwohl sie es ja nicht sind. Alles schreit in uns nach Beständigkeit.
Aber das Einzige, was beständig ist, ist unsere Schuld. Das heißt: Alles, was in der Vergangenheit bei uns passiert ist, das bleibt. Im Alten Testament in der Bibel steht ein Satz, den Salomo gesagt hat. Er steht im Buch Prediger, Kapitel 3, Vers 11: "Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat vom Anfang bis zum Ende."
So hat Salomo es ausgedrückt. Es ist schon wahr: Gott hat das Verlangen nach Ewigkeit, das Verlangen nach wirklicher Beständigkeit, in unser Herz hineingelegt. Aber das Einzige in dieser Welt, das beständig zu sein scheint, ist das Böse. Wir sehnen uns nach Ewigkeit, und alles um uns herum ist Vergänglichkeit, ist Wechsel, ist Untergang. Letztlich ist alles tot, irgendwann.
Dass das so ist, hängt mit der Sünde zusammen. Aber okay, wir bleiben beim Thema: bei der Zeit.
Die Zukunft beginnt jetzt – das ist mein nächster Punkt. Die Zukunft beginnt tatsächlich jetzt. Ich möchte also darauf hinweisen, dass Zeit und Ewigkeit bereits heute ineinander greifen.
Jesus hat einmal in einer sehr scharfen Diskussion gesagt, in der er von den Juden seiner Zeit hart angegriffen wurde. Sie wollten ihn am liebsten gleich umbringen, weil er Gott als seinen Vater bezeichnete. In Johannes 5,24 heißt es: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht.“
Jesus meint damit – und das gilt auch heute noch –, wer auf ihn hört und dem Vater im Himmel glaubt, also dem, was in der Bibel steht, der hat bereits jetzt ewiges Leben. Dieses ewige Leben ist nicht als quantitativer Begriff zu verstehen, also nicht als etwas, das man in der Länge messen kann. Es ist vielmehr ein qualitativer Begriff, eine besondere Qualität des Lebens.
Ewiges Leben bezeichnet eine Lebensqualität, die man braucht, um, salopp gesagt, in den Himmel zu kommen. Es ist nicht so sehr eine Frage des Besitzes, sondern eine Qualität, die man natürlicherweise nicht hat. Jesus sagt: Wer dieses Leben hat, ist aus dem Zustand des Todes herausgegangen und befindet sich aus göttlicher Sicht bereits im Zustand des Lebens. Solche Menschen kommen nicht ins Gericht.
Anders ausgedrückt: Menschen, die Jesus nicht als Herrn anerkennen, sind in den Augen Gottes bereits tot und leben auf das Gericht Gottes hin.
Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus zu den Juden: „Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“ (Johannes 6,40).
Diese Aussage ist ähnlich wie die vorherige, betont hier aber stärker die positive Konsequenz. Weil wir das göttliche Leben bereits in uns haben, dürfen wir uns auch unserer Auferstehung sicher sein. Die Zukunft, so meint Jesus, beginnt jetzt – das heißt, jetzt in der Zeit stellen wir eventuell die Weiche für die Zukunft.
Dies gilt nicht nur für den Empfang des ewigen Lebens, sondern auch für alles, was wir heute tun. Alles, was wir heute tun, hat Auswirkungen auf das, was kommt, also darauf, wie die Zukunft konkret für uns aussehen wird.
Ein Beispiel für eine ganz positive Sache steht im Matthäusevangelium, Kapitel 6, Vers 19. Dort sagt Jesus: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht durchgraben und stehlen.“
Das bedeutet, man kann hier auf der Erde bereits etwas tun, das im Himmel Bedeutung hat. Hier und jetzt kann ich etwas tun, das auch später noch zählt. Natürlich kann ich auch das Gegenteil tun – etwas, das überhaupt nichts zählt. Die Möglichkeit dazu besteht.
Im Galaterbrief schreibt Paulus, Kapitel 6, Vers 8: „Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“
Das können wir im gleichen Sinne verstehen, wie wir es eben gesagt haben: Schon jetzt gestalten wir unser ewiges Leben. Ich kann mich darauf verlassen, dass ich, wenn ich auf mein Fleisch setze – das heißt auf mein normales, ichsüchtiges Wesen –, Verderben ernten werde. Oder ich kann mich auf Gott verlassen und Leben ernten. Es kommt also darauf an, was ich tue.
Schauen wir uns an, was die Bibel zum ewigen Leben sagt und wie das geschehen wird. Ich möchte das nicht dramatisieren, sondern einfach so darstellen, wie es in der Bibel steht.
Paulus schreibt in einem Brief an die Gemeinde in Korinth, im 1. Korinther 15, ausführlich über die Auferstehung. Ich lese einige Verse daraus vor, zum Beispiel Vers 35: „Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Mit was für einem Leib kommen sie denn?“ Schon damals gab es also Diskussionen und kritische Fragen dazu.
Paulus antwortet darauf: „Du Thor, was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, das säst du nicht den Leib, der werden soll, sondern einen nackten Korn, sei es von Weizen oder einem der anderen Samenkörner.“ Er erklärt weiter, dass nicht alles Fleisch dasselbe ist. Es gibt unterschiedliches Fleisch: das der Menschen, das der Tiere, das der Vögel und das der Fische. Außerdem gibt es himmlische und irdische Leiber. Der Glanz der himmlischen Leiber unterscheidet sich vom Glanz der irdischen. So hat auch die Sonne einen anderen Glanz als der Mond oder die Sterne. Jeder Stern unterscheidet sich in seinem Glanz vom anderen.
Paulus zieht daraus den Schluss: „Also ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit.“
Ich möchte das kurz erklären: Paulus beschreibt einen klaren Zusammenhang, zum Beispiel zwischen einem Samenkorn und der Pflanze, die daraus wächst. Nehmen wir einen Kirschkern und einen Kirschbaum. Jeder weiß, wie der Kern aussieht und wie der Baum aussieht. Ein Baum kann nicht wachsen, wenn der Kern nicht in der Erde zerfällt. Der Baum sieht völlig anders aus als der Kirschkern, logisch.
In Vers 38 heißt es: „Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und jedem Samen seinen eigenen Leib.“ Das bedeutet, dass Same und Pflanzenkörper einen eindeutigen Zusammenhang haben. Heute wissen wir, dass das genetisch bedingt ist. Das ist eine erstaunliche Sache. Obwohl sie genetisch identisch sind, sehen sie ganz anders aus.
So ähnlich wird es auch bei der Auferstehung sein, sagt Paulus. Unsere Persönlichkeit bleibt erhalten, wir werden die gleichen Persönlichkeiten bleiben. Wie wir dann aussehen, wissen wir noch nicht und müssen uns überraschen lassen. Unser neuer Leib wird sich in vielen Merkmalen von unserem jetzigen unterscheiden. Er wird auf jeden Fall schöner sein und nicht mehr von Krankheiten, Brillen oder Korsetts belastet.
Im gleichen Kapitel schreibt Paulus in Vers 52: „Wir werden alle verwandelt werden in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich. Und wir werden verwandelt werden, denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.“
Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird das Wort erfüllt, das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod in Sieg.“
Das Hauptmerkmal dieses neuen Leibes ist seine Unverweslichkeit, also seine Beständigkeit. Der Leib wird immer bestehen. Man kann sagen, er wird ewig sein. Das bedeutet, die Zeit wird nicht mehr an diesem Leib nagen. Es wird kein Altern mehr geben, kein Sterben. Er wird kraftvoll und schön bleiben, wie ein ewiges Haus, das ich bewohnen werde.
Paulus schreibt an anderer Stelle, im 2. Korinther 5,1: „Denn wir wissen, dass unser irdisches Zelthaus zerstört wird, dass wir dann einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus im Himmel.“
Damit meint Paulus wahrscheinlich den Leib, den Körper, einen neuen Körper.
Weiter, das war also der Körper, so sagt es die Bibel einfach. Als Nächstes die ewige Herrlichkeit. Dazu sind die Gläubigen berufen, wie ein anderer Jünger Jesu schrieb, nämlich Petrus, 1. Petrus 5,10: „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, er selbst wird euch, die ihr eine kurze Zeit gelitten habt, vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen.“
Gott hat euch berufen zu seiner ewigen Herrlichkeit. Herrlichkeit ist ein Wort, das schwer zu beschreiben ist. Es ist sozusagen die Sphäre, die Gott umgibt. Es ist das, wovon die ganze himmlische Welt geprägt sein wird. Wir haben keinen wirklichen Begriff davon, wie das sein wird.
Herrlichkeit bedeutet Ehre, Glanz, Majestät, Freude, Liebe, Macht – und all das in wunderbarer Harmonie und Gleichzeitigkeit.
Ewige Herrschaft ist eine weitere Sache, die Gott uns anbietet und von der die Bibel sehr deutlich spricht. Wir haben wahrscheinlich oft eine falsche Vorstellung von Herrschaft. Herrschaft bedeutet ja nicht, im Schlaraffenland zu leben. Herrschaft im positiven Sinne bedeutet Arbeit – Arbeit und Fürsorge für andere.
Zunächst wird das so sein, in dem sogenannten Millennium, einer Zeit, die Gott verspricht. Und er sagt, ich lese mal Offenbarung 20,6: „Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.“
Die sogenannten tausend Jahre haben natürlich nichts mit den Ideen von Adolf unselig zu tun, sondern sie meinen eine Zeitperiode, in der Gott, so sagt er es in seinem Wort, zeigen will, wie er sich die Erde ursprünglich gedacht hat. Es ist ja alles durch die Schuld von Menschen kaputtgegangen im Paradies. Er will noch einmal beweisen, wie man die Erde wirklich zu blühenden Landschaften machen kann – im wahren Sinn des Wortes.
Aber das braucht erneuerte Menschen.
Wir haben gestern kurz darüber gesprochen, wie das mit den Lügen ist und wie man herausfinden kann, ob einen jemand belügt oder nicht. Wie viele Menschen sind in unserer Zeit, in den letzten zehn Jahren, betrogen worden und haben bitter viel verloren, weil Leute sie belogen haben? Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, was ein anderer sagt. Da kann man natürlich nichts aufbauen.
Man muss Wahnsinnssummen ausgeben, um sich abzusichern, um sich zu schützen vor Lüge, Betrug, Diebstahl und anderen Verbrechen. Diese Wahnsinnssummen könnte man sparen, wenn die Menschen anders wären – wenn die Menschen so wären, wie sie eigentlich alle sein wollen, nämlich gut.
Aber ich hoffe, Sie werden mir zustimmen: Man wird doch wohl nicht schon dadurch ein guter Mensch, dass man noch niemanden umgebracht hat, oder? Das ist also schon sehr, sehr wenig. Nein, gut ist etwas anderes.
Gut ist das, was Gott definiert, wie er es haben will, was er in seinen Geboten sagt. Und wir wissen eigentlich: Das schafft niemand. Wir sind darauf angewiesen, dass Gott das macht.
Er verspricht hier im ewigen Leben, dass Menschen mit Christus herrschen werden, zunächst eine Zeit hier auf der Erde. Und er sagt noch etwas anderes, das ist interessant, auch für die Ewigkeit, im gleichen Buch, im letzten Buch der Bibel, Offenbarung 22,5: „Und Nacht wird nicht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe und des Lichtes der Sonne, denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten. Und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.“
Herrschen – ich habe es vorhin schon angedeutet – bedeutet im positiven Sinne Arbeit für andere. Es sind mir Leute anbefohlen, für die ich zu sorgen habe. Das ist also positives Herrschen, ewige Herrschaft.
Es wird nicht ein Schlaraffenland sein, wo man sich langweilt, sondern es wird etwas ganz anderes sein. Wir werden zu tun haben.
Ich habe schon einmal gesagt: Unsere Zeit, also erlebte Zeit, ist manchmal so ein Stück Ewigkeit. Man kann das noch ausdehnen, zum Beispiel wenn jemand gerne irgendetwas erfindet, also schöpferisch tätig ist. Es gibt auch solche Berufe, schöpferische Berufe, wo man etwas erfindet oder kreativ gestaltet.
Es gibt Zeiten, da ist man so gepackt von dieser Erfindung, von dieser Gestaltung, von dieser künstlerischen Sache, dass man jede Zeit vergisst. Das ist so ein winziger Vorgeschmack auf die Ewigkeit.
Nun, ich habe gesagt: Ewigkeit – also wie das sein wird – entscheidet sich jetzt. Es gibt von der Ewigkeit leider noch eine völlig andere Seite. Dazu möchte ich ebenfalls etwas sagen, und zwar genauso sachlich.
Das Gegenteil des ewigen Lebens gibt es auch. Wenn wir wieder bei uns anfangen wollen, ist das letztlich der Tod. Ich meine damit nicht so sehr den irdischen Tod. Es gibt Menschen, die noch leben, aber bereits tot sind. Bei ihnen ist kein Funken von etwas Gutem mehr vorhanden. Sie kümmern sich auch nicht um das, was Gott eigentlich sagt.
Ich möchte es einfach nur darstellen: Das Gegenteil vom ewigen Leben betrifft verschiedene Gruppen. Darüber will ich jetzt gar nicht so sehr reden. Das muss sich jeder selbst überlegen, wo er steht. Aber ich hoffe ohnehin, dass wir nicht so sehr am ewigen Tod interessiert sind, an der ewigen Qual vielleicht, sondern vielmehr am ewigen Leben.
Was sagt die Bibel dazu? Ich lese wieder ein paar Stellen. Die Bibel spricht von etwas, das sie ewiges Feuer nennt. Im Markus-Evangelium, Kapitel 9, Verse 43 und 44, sagt Jesus:
„Und wenn deine Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, mit einem Glied in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“
Im Matthäus-Evangelium gibt es eine Parallelstelle dazu. Dort wird es als die Hölle des ewigen Feuers bezeichnet.
Hölle – was ist das eigentlich? Es gibt ein griechisches Wort dafür, das heißt Gehenna. Dieses Wort ist eine Zusammensetzung aus zwei hebräischen Wörtern, weil man ja in Israel damals Hebräisch sprach. Es bedeutet „Hinnomtal“. Das Hinnomtal lag ganz nah bei Jerusalem, ist also heute noch dort. Es ist ein Ort südlich von Jerusalem, an dem früher in alttestamentlicher Zeit einem Götzen, nämlich Baal oder Moloch, vor allem Kinder geopfert wurden – kleine Kinder, Säuglinge, die lebendig verbrannt wurden.
Später, nach den Reformen eines Königs namens Josia, wurden an dieser Stelle alle Götzenopfer abgeschafft. Dort wurde ein beständiges Feuer unterhalten, das Tag und Nacht brannte. Man hat es künstlich am Brennen gehalten, und zwar aus dem einfachen Grund, um die regelmäßig anfallenden Müllberge zu entsorgen. Es war sozusagen die erste Müllverbrennungsanlage, damals vor zweieinhalbtausend Jahren oder noch länger.
In diesen Müllbergen nistete natürlich das Ungeziefer, nämlich der Wurm, und diese wurden dann verbrannt. Deshalb erwähnt Jesus das – für seine jüdischen Zuhörer. Man muss sich vorstellen: Sie waren vielleicht im Tempel oder an einem anderen Ort, als Jesus das sagte. Sie brauchten nur in Richtung Süden zu schauen, wo der Rauch aufstieg. Dort wussten sie, dass ein Feuer brannte, das immer brannte. Alle Würmer und alles, was uns vielleicht jetzt peinigen würde, wurde in diesem Feuer vernichtet.
Das eine hatten die Zuhörer also vor Augen. Etwas anderes wollte Jesus damit sagen. Er wollte etwas versinnbildlichen. Man könnte sagen: Der Wurm steht für die innere Qual, und das Feuer symbolisiert die äußere Qual. Sie symbolisieren sozusagen eine Strafe, die nie aufhören wird und die den Menschen bei vollem Bewusstsein trifft. Diese Strafe erwartet – so sagt es die Bibel – diejenigen, die Gottes Erlösung ablehnen.
Es geht hier nicht darum, dass jemand ein besserer Mensch ist als ein anderer. Die Bibel sagt, wir sind alle gleich schlecht. Wirklich, das ist die eindeutige Aussage. Wir wollen zwar gut sein, vielleicht haben wir noch einen Funken, der in diese Richtung geht. Aber jeder sagt: Eigentlich schaffe ich es nicht. Ja, manchmal gelingt es, aber dann geht es wieder total daneben, und mein Egoismus zeigt sich wieder.
Diese Strafe trifft diejenigen, die ein Angebot, das Gott macht, nicht annehmen. Es wird nicht jemand bestraft, einfach nur, weil er schlechte Taten getan hat – die haben es alle getan. Es gibt aber Menschen, die das Angebot Gottes annehmen. Dieses Angebot lautet: Du brauchst nur zu glauben, dass Jesus stellvertretend für dich den Tod und die Qualen erlitten hat. Dann bist du gerettet. Das ist alles. So einfach ist das.
Das Wesen der Hölle bedeutet unaufhörliche Qual, ewiges Verstoßen-Sein von Gott – also wirklich das Gegenteil von ewigem Leben.
Noch etwas: Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 25, Vers 41, steht:
„Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.“
Und weiter unten:
„Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.“
Hier ist vor allem eine Bemerkung sehr interessant: Das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.
Es gibt ein weit verbreitetes Märchen vom Teufel, der irgendwo der Chef der Hölle ist, das Feuer schürt und die Leute dann brät oder in einem großen Kessel siedet oder so etwas. Das ist, was es ist: ein Märchen. Die Bibel hat das niemals gesagt.
Die Bibel sagt im Gegenteil etwas ganz anderes. Sie sagt, die Hölle ist ein Ort, wo der Teufel jetzt noch nicht ist und wo er auch nie etwas zu sagen haben wird. Sondern die Hölle ist ein Ort, wo der Teufel einmal hinkommt und in alle Ewigkeit gequält wird.
Ja, sogar die Hölle ist ein Ort, den Gott erfunden hat – ursprünglich nur für den Teufel und dann natürlich für alle, die auf seiner Seite stehen. Also die Hölle ist nicht der Ort, wo sich der Teufel wohlfühlt, sondern wo er selbst gequält wird.
Manche fragen sich vielleicht: Wie kann das sein? Wie kann ein liebender Gott so etwas tun? Ich stelle eine andere Frage: Würden Sie an Gerechtigkeit glauben, wenn es überhaupt keine Strafe für irgendjemanden gäbe? Was würden Sie von einem Gott halten, der immer alle Augen zudrückt?
Natürlich wäre es angenehm, wenn Gott immer alle Augen zudrückt. Aber wenn Gott bei denen, die Sie drangsaliert oder überfallen haben, auch die Augen zudrückt, dann wäre das für Sie nicht so angenehm, oder?
Wir Menschen lechzen letztlich auch nach Gerechtigkeit. Wir suchen so etwas und brauchen das auch. Die Bibel sagt es sehr deutlich: Es gibt sie, die Vergeltung.
Eine letzte Bibelstelle möchte ich noch lesen. Sie steht in einem Brief, den Paulus an die Römer geschrieben hat, Kapitel 2, Vers 5:
„Nach deiner Störrigkeit und deinem unbussfertigen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, ewiges Leben; denen jedoch, die von Selbstsucht bestimmt und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm.“
Das Verhalten eines Menschen offenbart den Zustand des Herzens, den Zustand des Innern. Das ewige Leben ist nicht als Belohnung für gute Lebensführung gedacht, sondern als Geschenk für die, die an Jesus Christus glauben, die sich nach dem Leben sehnen und in gutem Werk Herrlichkeit, Ehre und Unverweslichkeit suchen. Ihnen wird es gegeben werden, den anderen nicht.
Oder die Bibel sagt es mit einem anderen Ausdruck: Wer nicht wiedergeboren ist, ist dem Zorn und Grimm Gottes verfallen.
Fassen wir noch einmal zusammen: Die Zukunft des ewigen Lebens – als das, was wir noch erhalten werden – beginnt schon jetzt.
Wir entscheiden uns in diesem Moment entweder für Jesus Christus oder gegen ihn. Oder er ist uns einfach gleichgültig, was im Grunde dasselbe bedeutet wie gegen ihn zu sein. Jetzt leben wir entweder in Hingabe oder in Gleichgültigkeit.
Das hat große Bedeutung, auch für die Ausgestaltung des ewigen Lebens, für uns persönlich. Dieses ewige Leben wird in jeder Hinsicht wunderbar und einfach herrlich sein. Das Gegenteil davon wird entsetzlich schrecklich sein.
Wir sollten einem Menschen so etwas nicht wünschen, und ich wünsche es auch niemandem. Ich danke Ihnen, dass Sie mir so lange zugehört haben. So ungefähr sieht die biblische Sicht aus – das ist ein Teil davon.
Was kommt dann? Man könnte sagen: ein großer Doppelpunkt. Der Tod ist nicht einfach ein Schlussstrich, sondern ein Doppelpunkt. Jetzt geht es entweder da lang oder da lang. Entscheiden muss ich jetzt.
© 2024 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2024.08);
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