
Ja, mir ist wohl in dem Herrn. Ich denke, das ist eines der bekanntesten Lieder in der Christenheit. Die meisten von euch kennen wahrscheinlich auch die Hintergrundgeschichte. Das ist so die klassische Einleitung für eine Predigt: Der Autor des Liedes, Horatio Spafford – ich weiß nicht, ob ich seinen Namen richtig ausspreche – hat, wie die meisten wissen, seinen ganzen Besitz als Geschäftsmann bei einem Feuer verloren.
Kurze Zeit später, einige Jahre danach, hat er seine vier Töchter bei einem Schiffsunglück verloren. Erst kurz danach schrieb er eben dieses Lied „Mir ist wohl in dem Herrn“.
Ähnlich beeindruckend ist auch das Leben von Fanny Crosby. Auch sie kennt ihr wahrscheinlich oder zumindest ihre Lieder. Sie wurde als Kleinkind durch einen Fehler eines Arztes blind und blieb es für den Rest ihres Lebens. Mit einem Jahr ist ihr Vater gestorben. Trotz dieser Krankheit und allem, was sie erfahren hat, singen wir noch heute ihre Lieder: „Seligstes Wissen“, „Jesus ist mein“, „Oh Gott, dir sei Ehre“, „Jesus zieht zum Kreuze mich“ – all das sind Lieder von ihr.
Oder nehmen wir Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Silvester 1944, nur vier Monate bevor er hingerichtet wurde, das bekannte Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ schrieb.
Das sind nur einige Beispiele, wie Menschen trotz größten Leids – sei es durch Krankheit, die drohende Hinrichtung oder den Verlust von materiellem Besitz oder der ganzen Familie – dennoch solche Hoffnung, solchen Frieden und solche Freude in ihren Liedern zum Ausdruck bringen.
Die Frage ist: Wie können wir zu solch einer Freude kommen? Einer Freude, die so unerschütterlich ist, dass weder Leid, Kummer noch Sorge daran rütteln oder sie uns nehmen können? Wie können wir zu einer Freude gelangen, die unabhängig von unseren Umständen ist, in denen wir leben?
Welcher Brief würde da besser passen als der Philippabrief, den wir auch häufig als den Freudenbrief bezeichnen?
Wir möchten direkt an das anknüpfen, was wir uns letzte Woche angeschaut haben: den Philipperbrief, erstes Kapitel. Heute betrachten wir einen Abschnitt von Vers 19 bis 26. Den Vers 18 lesen wir jedoch mit, weil er quasi die Schnittstelle und der Übergang zu unserem heutigen Abschnitt ist.
Paulus berichtet zuvor, dass er im Gefängnis ist. Einige Leute machen ihm dort das Leben schwer, obwohl sie von Jesus reden und das Evangelium predigen. Gleichzeitig schießen sie ein wenig gegen Paulus, sind neidisch auf ihn und so weiter. Trotzdem kann Paulus sagen: Was tut es?
In Vers 18 heißt es: "Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich." Ja, er wird sich auch weiterhin freuen, denn er weiß, dass ihm dies zur Rettung ausschlagen wird – durch eure Fürbitte und den Beistand des Geistes Jesu Christi. Entsprechend seiner festen Erwartung und Hoffnung wird er in nichts zustanden, sondern dass in aller Freimütigkeit, wie alle Zeit so auch jetzt, Christus hochgepriesen wird an seinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod.
Denn für Paulus ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch ihm Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß er nicht, was er wählen soll. Denn er wird von beidem bedrängt. Er sehnt sich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre. Aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben, um eurertwillen.
Und weil er davon überzeugt ist, weiß er, dass er bleiben und bei euch allen sein wird – zu eurer Förderung und Freude im Glauben, damit ihr umso mehr zu rühmen habt in Christus Jesus, um meinetwillen, weil er wieder zu euch kommt.
Dieser Philipperbrief ist ein Brief, der uns mehr als alle anderen Briefe Einblick in das Herz von Paulus gibt. Er zeigt uns, was Paulus antreibt, was ihn motiviert, seine Einstellung zum Leben und das, was ihn bewegt.
Es ist aber auch ein Brief, der unter widrigsten Umständen geschrieben wurde. Paulus sitzt, wie ihr alle wisst und wie wir letzte Woche und auch in den Wochen davor bereits angeschaut haben, im Gefängnis in Rom – und zwar unschuldig.
Wir sehen das in der Apostelgeschichte: Sowohl König Agrippa als auch der römische Statthalter Festus hören Paulus an. Dann treffen sie folgendes Urteil über ihn in Apostelgeschichte 26,31: "Dieser Mensch tut nichts, was Tod oder Haft verdient." Er hat es nicht verdient, weder die Haft noch den Tod.
Und trotzdem sitzt Paulus weiter in Haft, und er weiß nicht, wie es enden wird. Und deswegen...
Im heutigen Abschnitt sehen wir, dass Paulus’ Urteil noch völlig offen ist. Es kann alles sein – von Freilassung über Freispruch bis hin zur Hinrichtung oder etwas dazwischen. Doch damit nicht genug.
Letzte Woche haben wir gesehen, wie einige das Leben von Paulus noch schwerer machen, obwohl er bereits im Gefängnis ist. Sie nutzen seine Haft aus, um schlecht über ihn zu reden und ihn in Misskredit zu bringen. Diese Menschen sind von Neid getrieben, schreibt Paulus. Sie sind neidisch, weil Paulus in seinem Dienst so erfolgreich war, weil er ein Apostel Jesu Christi ist und so viele Gemeinden gegründet hat. Viele Menschen sind durch ihn zum Glauben gekommen.
Sie handeln aus Selbstsucht und versuchen sicherlich auch, Paulus die Schuld an seiner Gefangenschaft zu geben. Sie sagen: „Ja, er sitzt im Gefängnis. Er behauptet zwar, unschuldig zu sein, aber bestimmt hat er auch Dreck am Stecken.“ Paulus sitzt also unschuldig im Gefängnis. Er weiß nicht, ob er lebend herauskommt oder hingerichtet wird. Dabei wird er von seinen eigenen Leuten in Verruf gebracht.
Und das ist immer noch nicht alles. In Kapitel 2, Vers 20 schreibt Paulus über Timotheus: „Ich habe sonst keinen Gleichgesinnten, der sich so ernsthaft um eure Angelegenheit kümmern würde.“ Alle anderen sind nur mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, nicht mit der Sache Jesu Christi.
Paulus ist also in Gefangenschaft, und der einzige Mitarbeiter, der ihm treu bleibt, der einzige Freund, der ihm zur Seite steht, ist Timotheus. Der Rest kümmert sich nur um seinen eigenen Kram.
Kurz danach, ebenfalls in Kapitel 2, schreibt Paulus von einem Mann namens Epaphroditus. Epaphroditus stammt aus der Gemeinde in Philippi und kommt nach Rom. Er bringt ein Unterstützungspaket für Paulus mit – finanzielle Mittel, Essen, Kleidung, alles, was Paulus benötigt. Doch als er in Rom ist, wird er krank. Nicht nur krank, sondern todkrank, so krank, dass Paulus schreibt, er wäre fast gestorben.
Paulus schreibt weiter, dass Gott Erbarmen mit ihm hatte, damit er nicht noch mehr Kummer ertragen muss. Das ist das fünfte Problem, das wir sehen: Paulus verliert fast einen guten Freund und Mitarbeiter.
Damit ist es immer noch nicht genug. Paulus wird ständig von der Sorge getrieben, dass es zur Spaltung in der Gemeinde in Philippi kommen könnte. Das wird schon in Kapitel 2 angeschnitten, wo Paulus sagt: „Schaut nicht auf das Eure, sondern auf das des Anderen.“
Ganz konkret wird es dann in Kapitel 4, wo Paulus von zwei Frauen spricht, die ständig im Streit sind. Diese Frauen sind keine Unbekannten, sondern haben früher gut zusammengearbeitet und mit Paulus für das Reich Gottes gearbeitet. Jetzt sind sie ständig im Clinch und streiten sich. Paulus fürchtet, dass dieser Streit sich ausweitet, wie ein Geschwür die ganze Gemeinde in Philippi befällt und die Gemeinde spaltet.
Paulus sitzt im Gefängnis und kann nur tatenlos zusehen. Er kann einen Brief schreiben, aber mehr nicht. Er kann nicht als Friedensstifter eingreifen oder den Streit schlichten. Er hat keine Möglichkeit, vor Ort zu helfen. Man könnte sagen, ihm sind die Hände gebunden.
Der Streit in der Gemeinde bereitet ihm große Sorgen.
Zu alledem kommt noch hinzu, was Paulus am Ende des Briefes schreibt: Bis zum Eintreffen von Epaphroditus in Rom hatte er fast nichts zum Leben. Er schreibt, dass er Mangel litt. Er hat gelernt, mit verschiedenen Lebenssituationen umzugehen: mal Überfluss, mal Mangel; mal satt sein, mal hungern müssen, weil er nichts hat.
Seitdem Epaphroditus zu ihm gekommen ist und die Unterstützung der Philippa gebracht hat, hat Paulus Überfluss. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er das nicht. Vielleicht hatte er gerade so genug, um zurechtzukommen, vielleicht sogar zu wenig.
Diese Beispiele aus dem Brief geben uns einen Einblick in Paulus’ Lage und seine Umstände. Das ist bei weitem nicht alles, aber wir sehen eine Sache sehr deutlich: Eine Welle nach der anderen rauscht über Paulus’ Leben hinweg.
Wir sehen, wie er unschuldig im Gefängnis sitzt und nicht weiß, wie das Ganze enden wird. Wie er von seinen eigenen Leuten angegriffen wird, ohne sich wehren zu können. Wie er von Freunden und Mitarbeitern im Stich gelassen wird. Wie er fast einen guten Freund verliert. Wie er sich um die Einheit der Gemeinde in Philippi sorgen muss.
Und dazu kommt noch, dass er die ganze Zeit eigentlich am Hungertuch nagt und gerade so genug hat zum Überleben.
Nun, ich weiß nicht, wie es dir gerade im Moment geht. Vielleicht spricht dich einer dieser Punkte an. Vielleicht hast du eine Situation in deinem Leben, in der du sagen kannst: Ich kann Paulus nachvollziehen.
Wahrscheinlich ist es nicht die Gefangenschaft, sonst wärst du nicht hier. Aber vielleicht kennst du das Verlassenwerden, das Paulus durchmachen musste. Vielleicht wurdest du von deinen Freunden enttäuscht und im Stich gelassen. Vielleicht hast du ähnliche Verlustängste erlebt, wie Paulus sie durchleben musste, weil Epaphroditus dem Tod nahe war.
Vielleicht macht dir der ständige Streit zwischen deinen Freunden, zwischen deinen Geschwistern oder auch hier in der Gemeinde zu schaffen. Vielleicht durchlebst du gerade eine Zeit, in der du mit Paulus sagen kannst: „Hey, ich muss lernen, mit wenig klarzukommen.“ Ich weiß, wie es Paulus geht, wenn er von seinem Mangel berichtet. Ich weiß, wie es ist, von der Hand in den Mund zu leben und gerade so hoffentlich noch genug für diesen Monat zu haben.
Nun, vielleicht ist es auch etwas ganz anderes, das dir Sorge bereitet, das dir Kummer macht, das dir zu schaffen macht und dir deine ganze Freude raubt. Wir sehen, wie das Leben von Paulus von einer Welle nach der anderen überrollt wird – eine Sorge nach der anderen, eine Schwierigkeit nach der anderen.
Und wir sehen in unserem Text heute: Je mehr Wellen über sein Leben rollen, desto näher wird er an den Strand getrieben, nämlich zu Jesus Christus. Je größer der Sturm und je höher die Wellen in seinem Leben sind, desto fester klammert er sich an diesen einen Felsen, Jesus Christus.
Und genau in dieser Zeit, in der es wirklich drunter und drüber geht, in der alles auf ihn einprasselt, schreibt er einen Brief, den wir Freudenbrief nennen. Wie kann das sein? Sechzehnmal kommt in diesem Brief das Wort Freude oder sich freuen vor. Es gibt keinen anderen Brief, in dem dieses Wort, gemessen an der Länge und der Anzahl der Worte, öfter vorkommt.
Nun, wie kann Paulus trotz all dem Kummer und Leid voller Freude sein? In Vers 18 schreibt er sogar: „Ja, ich werde mich auch weiterhin freuen.“ Vielleicht hast du dich gefragt: Wie kann das sein? Wie kann er sich so sicher sein? Wieso kann er von sich behaupten, dass er sich weiterhin freuen wird, ohne zu wissen, was auf ihn zukommt? Woher weiß er, ob ihm nicht noch etwas Schreckliches widerfährt, das ihm den Boden unter den Füßen wegzieht, sodass er völlig niedergeschlagen und deprimiert da liegt und keine Lebensfreude mehr hat? Warum kann er das sagen: „Ich werde mich auch weiterhin freuen“?
Es gibt ein zweites Wort, das im Philipperbrief sehr zentral ist: Freude. Und es gibt nur einen Brief, in dem dieses Wort gemessen an der Anzahl der Worte noch häufiger vorkommt, und das ist der Philemonbrief. Dort geht es um das Wort Christus. Gemessen an der Gesamtzahl der Wörter im Brief kommt Christus nur im Philemonbrief öfter vor als im Philipperbrief. Das ist der eigentliche Grund, warum dieser Brief ein Freudenbrief ist: Christus ist der Grund seiner Freude. Allein Jesus Christus im Leben und im Sterben – das ist das Thema für heute.
Wir möchten uns nur diese beiden Punkte anschauen in unserem Abschnitt: allein Jesus Christus im Leben und allein Jesus Christus im Sterben. Schaut in Vers 9, da heißt es: „Denn ich weiß...“ Und jeder, der ein bisschen Ahnung von Grammatik hat, weiß, dass dieses „denn“ eine Begründung einleitet. Paulus begründet hier, was er in Vers 18 geschrieben hat, nämlich: „Ja, ich werde mich auch weiterhin freuen.“ Er beantwortet genau die Frage, die wir uns gerade gestellt haben: Wie kann er sich so sicher sein, dass seine Freude nicht aufhört? Wie begründet Paulus seine Freude, die er auch weiterhin haben wird?
Ihr habt gemerkt, das ist ein ziemlich komplizierter Satz. Von Vers 18 bis Vers 20 ist ein zusammenhängender Satz, sehr verschachtelt. Wir versuchen, ihn erst einmal zu entknoten, weil er so verwirrend klingt. Was meint Paulus damit überhaupt? Von was spricht er? Warum wird er sich weiterhin freuen?
Er schreibt: „Denn ich weiß, dass dies...“ – und damit meint er seine jetzige Situation, die Situation im Gefängnis, die ganzen Umstände, in denen er lebt. Er weiß, dass dies ihm zum Heil oder zur Rettung ausschlagen wird, je nach Übersetzung. Man kann es auch übersetzen, dass dies zu seiner Rettung oder Befreiung führen wird.
Was meint er mit Rettung? Das Wort, das er hier verwendet, ist das ganz normale Wort für Errettung, das wir auch sonst in seinen Briefen immer wieder finden. Es ist die Errettung, an die wir in der ersten Stunde gedacht haben: die Errettung aus der Sünde, von den Folgen der Sünde, die Errettung durch Jesus Christus, durch das Vertrauen auf ihn, die Errettung durch Gnade – von Sünde, von den Folgen der Sünde, vom Gericht über die Sünde, von der letztendlichen Strafe der Hölle.
Aber das ist hier nicht gemeint mit Errettung, meine ich. Der Zusammenhang macht nämlich meines Erachtens ziemlich deutlich, was Paulus meint. Er spricht von seiner Errettung – oder man kann es auch Befreiung übersetzen. Und zwar Befreiung aus seiner jetzigen Situation. Deswegen gibt es einige Auslegungen, und vielleicht habt ihr es auch als Anmerkung in euren Bibeln stehen, dass damit die Befreiung aus dem Gefängnis gemeint ist.
Schaut mal in Vers 20, da heißt es: „Es sei durch Leben oder durch Tod.“ Paulus weiß noch gar nicht, wie genau die Situation enden wird. Wenn es ungefähr so ist: Stell dir vor, du fährst innerorts – rein hypothetisch, machst du es natürlich nicht – 60 km/h und wirst dabei erwischt. Je nachdem, welcher Beamte dich erwischt, kann es sein, dass du 30 Euro zahlen musst oder du bekommst lebenslänglich. So ist ungefähr die Situation, in der Paulus ist, nur mit dem Unterschied, dass er unschuldig ist und dass es bei ihm nicht 30 Euro oder lebenslänglich bedeutet, sondern Freiheit oder Tod.
Warum ist das Urteil noch so offen? Warum wirkt es so rein willkürlich? Ganz einfach: Paulus hat sich, das sehen wir in der Apostelgeschichte, auf den Kaiser berufen. Er ist römischer Bürger und darf sich auf den Kaiser berufen. Das heißt, früher oder später wird er vor den Kaiser kommen. Wir wissen aus der Apostelgeschichte, dass vor allem die Pharisäer, also die jüdische religiöse Elite, Paulus tot sehen wollen. Genauso wie sie Jesus totsehen wollten, wollen sie jetzt Paulus töten. Es ist gut möglich, dass der Kaiser einfach, um den Pharisäern einen Gefallen zu tun und sich mit ihnen gutzustellen, Paulus hinrichten lässt. Er kann es machen.
Paulus weiß, dass er irgendwann aus dieser Situation befreit wird, aber er weiß nicht, ob diese Befreiung in einem Freispruch oder in seiner Hinrichtung endet. Das ist es, was er erwartet. Das ist quasi die Befreiung, von der er spricht: aus seiner Situation, entweder Hinrichtung oder Freiheit. Aber das ist für ihn gar nicht relevant. Was für ihn das Wichtigste ist, sehen wir in Vers 20: „Dass Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib.“ Das ist seine Hoffnung, seine feste Erwartung.
Er schreibt, das sei seine feste Erwartung durch das Gebet der Philipper und durch die Unterstützung des Geistes Jesu. Was meint er damit? Schauen wir uns das Gebet der Philipper an. Ich denke, das macht eine Sache deutlich: Wenn Paulus schreibt, dass durch das Gebet der Philipper seine Hoffnung erfüllt werden wird, dass Christus groß gemacht wird, dann macht das sehr viel über das Gebet der Philipper deutlich.
Das Gebet der Philipper, für das Paulus hier so dankbar ist, ist nicht das Gebet, dass Paulus aus dem Gefängnis freikommt. Das ist nicht das Gebet der Philipper. Er weiß, dass durch ihr Gebet das zustande kommt, was seine Hoffnung und feste Erwartung ist, nämlich dass Jesus Christus groß gemacht wird. Genau das ist das Gebet der Philipper für Paulus.
Damit ist das Gebet der Philipper für Paulus ziemlich ähnlich dem Gebet des Paulus für die Philipper. Was betet Paulus für die Philipper? Paulus betet in Vers 11, dass sie erfüllt sind von der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus wirkt, zur Ehre und zum Lob Gottes. Also genauso wie Paulus bitten die Philipper nicht darum, dass die Umstände, in denen er gerade ist, besser werden oder aufhören, sondern dass diese Umstände, in denen Paulus ist, am Ende zur Ehre Jesu dienen.
Paulus soll in seinen Problemen, in seinen Sorgen, in seinen Schwierigkeiten und in seinem Leid sich fest an Jesus klammern, ihn groß machen und zu seiner Ehre leben. Das ist das Gebet der Philipper: nicht, dass die Umstände aufhören, sondern dass die Umstände, in denen Paulus ist, zur Ehre Gottes, zur Ehre Jesu dienen.
Ich denke, da können wir unser Gebet auf etwas ganz anderes, Größeres ausrichten als einfach nur darauf, dass die Umstände, in denen wir leben, aufhören. Und das ist nicht nur das Ziel von Paulus, das ist das Ziel der Philipper, das ist das Ziel des Heiligen Geistes, von dem Paulus sagt: „Durch seine Unterstützung, durch die Unterstützung des Heiligen Geistes geht seine Hoffnung, seine feste Erwartung in Erfüllung.“
Was ist die Unterstützung des Heiligen Geistes? Man könnte hier unzählige Dinge aufzählen, wie der Heilige Geist an uns arbeitet, wie er unterstützt, was seine Aufgabe ist. Ich will nur zwei Punkte kurz anschneiden.
In Johannes 15, Vers 26 sagt Jesus, dass er einen Beistand senden wird, der von mir zeugen wird. Dieser Beistand wird von Jesus Zeugnis ablegen. Was heißt das? Paulus weiß, dass Jesu Geist in ihm immer wieder auf Jesus ausrichten wird. Dieser Geist in ihm wird ihn in den Stürmen seines Lebens immer wieder auf den Felsen Jesus Christus ausrichten. Das weiß Paulus.
Im Kapitel später, Johannes 16, Vers 14, sagt Jesus über denselben Heiligen Geist Folgendes: „Er, der Geist, wird mich, Jesus, verherrlichen.“ Er wird Jesus verherrlichen. Genau das ist die Hoffnung, die feste Erwartung von Paulus: dass Jesus großgemacht wird. Deswegen wird seine Freude nie aufhören.
Er weiß, dass durch das Gebet der Philipper und durch die Unterstützung des Heiligen Geistes seine Hoffnung und Erwartung in Erfüllung gehen: nämlich dass Jesus großgemacht wird durch sein Leben, in seinem Leben. Entweder indem er freigelassen wird und weiter in Jesus, für Jesus leben darf, oder indem er stirbt und bei Jesus ist.
Wenn wir den ganzen Abschnitt von Vers 12 bis Vers 26 zusammenfassen möchten, dann könnte man Folgendes sagen: Paulus ist voller Freude, wenn von Jesus geredet wird, auch wenn einige Paulus dabei schlecht machen. Das ist für ihn nicht relevant.
Er ist voller Freude, wenn von Jesus geredet wird. Er ist voller Freude, wenn er in Jesus, für Jesus weiterleben darf. Und seine größte Freude wäre es, letztendlich bei Jesus zu sein. Das ist das, was Paulus hier aufschreibt.
Paulus ist voller Freude, wenn von Jesus geredet wird, wenn er in Jesus, für Jesus weiterleben darf, und am größten wäre seine Freude, wenn er letztendlich bei Jesus sein darf. Sein ganzes Leben ist auf dieses eine Ziel ausgerichtet: Jesus groß machen.
Jesus ist für ihn der Sinn des Lebens. Er sagt: Für mich ist Jesus mein Leben. Er ist nicht nur Teil seines Lebens, er ist nicht nur wichtig für sein Leben, er ist auch nicht nur die oberste Priorität in seinem Leben. Nein, er ist das ganze Leben. Jesus ist das Leben.
Das bezeugt Jesus selber, als er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Paulus nimmt diese Aussage Jesu ganz persönlich, indem er sagt: „Für mich ist Jesus das Leben.“
Zwei Kapitel später, in Kapitel 3, schreibt er dann: „Ja, wirklich, alles andere erscheint mir wertlos, wenn ich es mit dem unschätzbaren Gewinn vergleiche, Christus Jesus als meinen Herrn kennen zu dürfen. Durch ihn habe ich alles andere verloren und betrachte es auch als Dreck. Nur Christus soll mein Gewinn sein.“
Nichts kann den Wert ersetzen, Jesus zu kennen. Alles, was sich Paulus in seinem Leben erarbeitet hat, ist wertlos im Gegensatz dazu, diesen Retter Jesus zu kennen. Alles andere ist für ihn Dreck, wertloser Mist.
Paulus weiß, er hat verstanden, dass alles, was er sich hier im Leben erarbeiten kann – ob es Reichtum ist, ob es Macht ist, ob es Einfluss ist, ob es materieller Besitz ist, ob es das Ansehen ist, ob es die gute Gesundheit ist, ob es der berufliche Erfolg ist – nichts davon wirklich von Dauer ist. Alle diese Dinge haben keinen Ewigkeitswert, nichts davon hat wirklich Wert im Gegensatz dazu, Jesus zu kennen.
Deswegen ist Paulus voller Freude, auch wenn er die ganze Zeit Mangel leidet, auch wenn er eigentlich durchgehend zu wenig hat und gerade so über die Runden kommt. Er ist voller Freude, auch wenn er keinen großen Besitz hat.
Deswegen ist er voller Freude, auch wenn sein Ansehen im Keller ist, wenn einige Leute es ausnutzen, dass er im Gefängnis ist, um Schlechtes über ihn zu reden.
Deswegen ist er voller Freude, auch wenn er nicht weiß, ob er lebendig oder tot aus dem Gefängnis kommt. Er ist voller Freude, weil Jesus das Leben ist und Jesus kann ihm niemand nehmen.
Wie sieht dieses Leben aus, wenn Paulus denn überleben sollte? Paulus geht fest davon aus, dass er freikommen wird, das sehen wir in den nächsten Versen. Schauen wir in Vers 22: „Wenn aber das Leben im Fleisch – und damit meint er einfach das Leben hier auf dieser Erde – mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll.“
Paulus beschreibt hier den inneren Konflikt, den er hat, die Frage, die in ihm ist: Was ist besser? Auf der einen Seite möchte er bei Jesus sein, was für ihn das Beste wäre. Auf der anderen Seite sieht er aber die Notwendigkeit, gerade für die Philipper, aber ich denke auch für alle anderen Gläubigen, auf der Erde zu bleiben.
Er kommt zu dem Schluss, dass es, weil es notwendiger ist, hier zu bleiben. Er ist davon überzeugt, dass er auch hier bleiben wird, um was zu tun? In Vers 25 schreibt er: „Zu eurer Förderung und Freude im Glauben, damit ihr umso mehr zu rühmen habt in Christus Jesus um meinetwillen, weil ich wieder zu euch komme.“
Das heißt, Paulus nimmt seinen eigenen Wunsch, was er lieber hätte, was für ihn persönlich das Beste wäre, komplett zurück, um in Jesus weiter für Jesus anderen zu dienen. Auch hier mit dem Ziel, Jesus großzumachen, zum Ruhm Jesu Christi.
Damit folgt Paulus dem Beispiel Jesu. Jesus sagt über sich selbst in Markus 10, Vers 45: „Auch der Menschensohn – und damit meint Jesus sich selbst – ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“
Paulus folgt diesem dienenden Beispiel Jesu, indem er sagt: Bei Christus zu sein wäre für mich weit besser, aber am Leben zu bleiben ist nötiger um eurertwillen. Deshalb ist er davon fest überzeugt, dass er bleiben wird.
Er folgt diesem Beispiel Jesu, indem er sich selbst zurücknimmt und sich in den Dienst anderer stellt. Das, was für ihn persönlich das Beste, das Schönste, das Wünschenswerte wäre, stellt er hinten an, um anderen zu dienen.
Wenn er weiterschreibt, sehen wir, dass er genau dasselbe von den Philippern möchte. Er möchte, dass sie Jesus folgen, genauso wie er Jesus folgt, in diesem Beispiel, anderen zu dienen.
Er schreibt in Kapitel 2: „Dann einer achte den anderen höher als sich selbst, habt nicht das eigene Wohl im Auge, sondern jeder das des anderen.“
Paulus lebt es vor, genauso wie es Christus vorgelebt hat.
Das, was Paulus hier beschreibt, ist die eine Möglichkeit, wie sein Gefängnisaufenthalt enden wird. Paulus geht fest davon aus, dass genau das so eintreffen wird: dass er freigesprochen wird, dass er weiter sein ganzes Leben im Dienst Jesu und im Dienst seiner Gemeinde leben wird.
Er wird alles daran setzen, dass der Glaube, die Freude an Jesus in den Philippern zunimmt, dass sie mehr und mehr erkennen, wie er an anderer Stelle schreibt, die Erkenntnis übersteigender Liebe Jesu – also allein Jesus Christus im Leben.
Aber Paulus schreibt auch, dass für ihn das Sterben viel besser wäre. In Vers 23 schreibt er: „Es wäre viel besser.“ Man kann auch übersetzen: Es wäre das Allerbeste, am Allerbesten – der Superlativ, der hier verwendet wird. Das wäre wirklich das Beste für ihn.
Er schreibt: „Das Sterben ist mein Gewinn.“ Was meint Paulus damit? Was genau ist der Gewinn beim Sterben? Warum ist es das Allerbeste?
Wir haben die Situation von Paulus gesehen. Das war nur ein kleiner Bruchteil, den wir uns angeschaut haben. Wir haben gesehen, von wie viel Leid er überwältigt wird.
Seien wir ehrlich: Wir würden jeden verstehen, der in dieser Situation irgendwann mal komplett niedergeschlagen wird, der in Depression verfällt. Wir würden es verstehen, wenn jemand unschuldig im Gefängnis ist, von seinen Freunden verlassen wird, ständig am Hungertuch nagt, Streit in der Gemeinde erlebt, die er gegründet hat.
Wir würden es verstehen, wenn Paulus irgendwann an den Punkt kommt, an den Elija gekommen ist, an den Punkt, an den Jeremia gekommen ist, an den Punkt, an den Hiob gekommen ist.
Über Elija heißt es in 1. Könige 19, Vers 4: „Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagesreise weit, und als er dort war, setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Und er sprach: ‚Das ist genug, Herr, nimm nun mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren.‘“
Ähnliches lesen wir bei Jeremia. Jeremia sagt über sich: „Verflucht ist der Tag, an dem ich geboren wurde, der Tag, an dem meine Mutter mich geboren hat, er sei nicht gesegnet.“
Zu welchem Punkt kommt Hiob? Auch Hiob verflucht den Tag seiner Geburt, indem er sagt: „Es verschwinde der Tag, an dem ich geboren bin, in die Nacht, die sagte: ‚Ein Knabe kam zur Welt.‘“
Vielleicht kannst du diese Gedanken, die Elija, Jeremia und Hiob äußern, überhaupt nicht nachvollziehen. Aber ich bin mir sicher, dass einige hier diesen Gedanken aus ihrem eigenen Leben kennen. Du bist ganz sicher nicht alleine mit diesem Gedanken.
Das zeigt auch Gottes Wort: Gott verschweigt nicht das Leid, die Niedergeschlagenheit und die Depression, in der seine Kinder stecken. Er verschließt nicht seine Augen davor. Er kümmert sich um jeden einzelnen dieser drei Personen – jeden auf eine andere Art und Weise, aber er kümmert sich um sie.
Nun, die Frage ist: Ist das der Gedanke, der Paulus antreibt, wenn er sagt: „Sterben ist mein Gewinn“? Ist das der Gewinn, von dem er hier redet? Endlich wegzukommen von all dem Leid? Endlich diesen Körper zu verlassen, der so voller Sünde ist? Endlich all die Sorgen des Lebens und die Enttäuschungen hinter sich zu lassen?
Meint Paulus mit Gewinn das, was ein griechischer Dichter einige hundert Jahre später schreibt? Er schreibt: „Wenn ich vor der Zeit sterben werde, nenne ich es nur Gewinn, denn wer wie ich in vielen Leiden lebt, wie trüge er hinsterbend nicht Gewinn davon?“
Ist das das, was Paulus mit Gewinn meint? Ist das der Wunsch von Paulus? Möchte er die Erde verlassen, um endlich all den Schmerz und das Leid hinter sich zu lassen?
Schauen wir in Vers 23, wie Paulus verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre. Der Gewinn, den Paulus meint, ist Jesus selbst. Das ist sein Gewinn.
Also auch im Sterben gilt für Paulus: allein Jesus Christus, allein Jesus Christus im Leben, allein Jesus Christus im Sterben.
Jeder Christ trägt diesen Wunsch in sich, den Paulus hier äußert. Ich glaube, dass es richtig ist, den Wunsch nach Hause zu gehen, den Wunsch, diese Erde zu verlassen, um im Himmel zu sein. Ich glaube, dass es gut ist, eine gewisse Art von Heimweh zu haben.
Aber was genau ist dabei dein Wunsch? Nach was genau sehnst du dich?
John Piper stellt in einer seiner Predigten folgende Frage, die genau diesen Wunsch, dieses Heimweh, diesen Wunsch, im Himmel zu sein, hinterfragt. Er stellt folgende Frage:
„Wärst du zufrieden, wenn du in den Himmel kämmst, alle deine Familienmitglieder wären dort, die du dir wünschst, alle deine Freunde, du wärst vollkommen gesund, alles, was du an dir selber nicht magst, wäre behoben, alle Charakterschwächen alles weg, dir stünde jede Freizeitbeschäftigung, jede Aktivität zur Verfügung, von der du je geträumt hast, und du hättest unbegrenzte finanzielle Mittel. Nun wärst du zufrieden, wenn du all das hättest, aber Jesus selbst wäre nicht dort?“
Nun, ist dein Wunsch, diese Erde zu verlassen, mehr davon geprägt, endlich loszukommen von all dem Leid und dem Schmerz auf dieser Erde, von all den kaputten Beziehungen, dem Streit, der Sünde in deinem Leben? Oder ist der Wunsch geprägt von der Sehnsucht, endlich bei Jesus zu sein?
Schauen wir auf das Leben von Paulus: Eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn, dass er so viel von der Freude spricht. Es macht eigentlich überhaupt keinen Sinn.
Aber genau diese Umstände, das Leid, in dem Paulus steckt, bringen das ans Tageslicht, was in seinem Herzen ist. Es zeigt uns, was ihn wirklich antreibt, was ihn wirklich motiviert.
Es ist wie, wenn man einen Teebeutel in heißes Wasser legt. Es kommt die Farbe und der Geschmack raus, der vorher im Teebeutel war.
Auf dieselbe Weise sehen wir, wie diese widrigen Umstände das, was aus seinem Herzen kommt, was vorher in seinem Herzen war, zum Vorschein bringen.
Wir sehen, dass sein Herz erfüllt ist, dass es voll ist von Jesus Christus, von der Liebe zu Jesus.
Sowohl im Leben als auch im Sterben ist Jesus Christus alles für ihn. Je größer die Wellen des Kummers, die Wellen der Sorge, des Leids werden, desto fester umklammert er den Fels in Jesus Christus.
Je weniger er hat, je mehr er verliert, desto größer und wertvoller wird ihm Jesus und desto größer wird seine Freude an ihm.
Aber wir glauben die Lüge Satans, dass wir alles Mögliche brauchen, um wirklich glücklich zu sein, um wirklich Freude zu haben.
Wir glauben die Lüge Satans, dass wir unbedingt dieses oder jenes Auto brauchen, um wirklich Freude zu haben. Wir brauchen unbedingt den nächsten Urlaub, das höhere Gehalt, dies oder das, um wirkliche Freude zu haben.
Manch einer lebt im Glauben, er braucht unbedingt einen Partner, er braucht seinen Partner, er braucht überhaupt einen Partner, um wirklich Freude im Leben zu haben.
Ein anderer denkt: Wenn ich nur ganz gesund wäre, dann könnte ich erst richtige Freude haben.
Aber was dir wirklich die Freude in deinem Leben raubt, ist dein fehlender Blick auf Jesus.
Die Schönheit und die Größe Jesu machen die Freude von Paulus unerschütterlich und unabhängig von seinen Umständen.
Und nein, das heißt nicht, dass Paulus das alles kaltgelassen hat. Das heißt nicht, dass er nicht getrauert hat.
Natürlich war er voller Kummer, als Epaphroditus fast gestorben wäre. Natürlich hat er Sorge um die Gemeinde, dass sie sich im Streit entzweit, dass Zwiespalt in die Gemeinde kommt.
Natürlich ist er voller Sorge, Kummer und Trauer.
An einer anderen Stelle schreibt Paulus: „Weint mit den Weinenden.“
Es geht nicht darum, dem, der im Leid ist, mit einem guten Rat zur Seite zu stehen, nein, sondern einfach nur da zu sein, mit dem Weinenden zu weinen, nicht dem Weinenden einen guten Ratschlag zu geben.
Paulus hat sein Leid und all die Sorge und den Kummer nicht kaltgelassen. Aber all der Kummer, all die Sorge, all das Leid wurden zweitrangig durch den tieferliegenden Wunsch, dass alles zur Jesu Ehre geschieht.
Ob das jetzt für ihn bedeutet, weiterzuleben im Dienst Jesu, für Jesus, für seine Gemeinde, oder ob es bedeutet, nach Hause zu gehen und bei Jesus zu sein – für ihn ging es die ganze Zeit nur um eine Sache: allein Jesus Christus, sowohl im Leben als auch im Sterben.
Amen.
Was meint er damit? Nun schauen wir uns das Gebet der Philippa an. Ich denke, das macht eine Sache deutlich, wenn Paulus das hier schreibt: Durch das Gebet der Philippa wird seine Hoffnung erfüllt werden, dass Christus groß gemacht wird.
Was macht das deutlich? Es zeigt sehr viel über das Gebet der Philippa. Das Gebet, für das Paulus hier so dankbar ist, ist nicht, dass Paulus aus dem Gefängnis freikommt. Das ist nicht das Gebet der Philippa. Er weiß, dass durch ihr Gebet das zustande kommt, was seine Hoffnung, seine feste Erwartung ist, nämlich dass Jesus Christus groß gemacht wird. Genau das ist das Gebet der Philippa für Paulus.
Damit ist das Gebet der Philippa für Paulus ziemlich ähnlich dem Gebet des Paulus für die Philippa. Was betet Paulus für die Philippa? Paulus betet in Vers 11, dass sie erfüllt sind von der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus wirkt, zur Ehre und zum Lob Gottes.
Also, genauso wie Paulus bitten die Philippa nicht darum, dass die Umstände, in denen er gerade ist, besser werden oder aufhören. Sondern sie bitten darum, dass diese Umstände, in denen Paulus ist, am Ende zur Ehre Jesu dienen. Dass Paulus sich in seinen Problemen, in seinen Sorgen, in seinen Schwierigkeiten und in seinem Leid fest an Jesus klammert, ihn groß macht und zu seiner Ehre lebt.
Das ist das Gebet der Philippa: nicht, dass die Umstände aufhören, sondern dass die Umstände, in denen Paulus ist, zur Ehre Gottes, zur Ehre Jesu dienen. Und ich denke, da können wir unser Gebet auf etwas ganz anderes, Größeres ausrichten, als einfach nur darauf, dass die Umstände, in denen wir leben, aufhören.
Das ist nicht nur das Ziel von Paulus, das ist das Ziel der Philippa, das ist das Ziel des Heiligen Geistes, von dem Paulus sagt, dass durch seine Unterstützung seine Hoffnung, seine feste Erwartung in Erfüllung geht.
Aber was ist die Unterstützung des Heiligen Geistes? Man könnte hier unzählige Dinge aufzählen, wie der Heilige Geist an uns arbeitet, wie er unterstützt und was seine Aufgabe ist. Ich will nur zwei Punkte kurz anschneiden.
In Johannes 15,26 sagt Jesus, dass er einen Beistand senden wird, der von ihm zeugen wird. Dieser Beistand wird von Jesus Zeugnis ablegen. Was heißt das? Paulus weiß, dass Jesu Geist in ihm ihn immer wieder auf Jesus ausrichten wird. Dieser Geist in ihm wird ihn in den Stürmen seines Lebens immer wieder auf den Felsen Jesus Christus ausrichten. Das weiß Paulus.
Deshalb weiß er, dass seine Freude nie aufhören wird. Und im Kapitel später, in Johannes 16,14, sagt Jesus über denselben Heiligen Geist Folgendes: Er, der Geist, wird mich, Jesus, verherrlichen. Er wird mich verherrlichen.
Genau das ist die Hoffnung, genau das ist die feste Erwartung von Paulus: dass Jesus groß gemacht wird. Deswegen wird seine Freude nie aufhören. Er weiß, dass durch das Gebet der Philippa, durch die Unterstützung des Heiligen Geistes, seine Hoffnung und Erwartung in Erfüllung gehen. Nämlich, dass Jesus groß gemacht wird durch sein Leben, in seinem Leben – entweder indem er freigelassen wird und weiter in Jesus, für Jesus leben darf, oder indem er stirbt und bei Jesus ist.
Wenn wir den gesamten Abschnitt von Vers 12 bis Vers 26 zusammenfassen möchten, könnten wir Folgendes sagen: Paulus ist voller Freude, wenn von Jesus gesprochen wird – auch wenn einige ihn dabei schlechtmachen. Das ist für ihn nicht relevant. Er freut sich, wenn von Jesus die Rede ist. Er ist voller Freude, wenn er in Jesus und für Jesus weiterleben darf. Seine größte Freude aber wäre es, letztendlich bei Jesus zu sein.
Das ist das, was Paulus hier aufschreibt. Er ist voller Freude, wenn von Jesus gesprochen wird, wenn er in Jesus und für Jesus weiterleben darf. Am größten wäre seine Freude, wenn er letztendlich bei Jesus sein darf. Sein ganzes Leben ist auf dieses eine Ziel ausgerichtet: Jesus groß zu machen. Jesus ist für ihn der Sinn des Lebens.
Paulus sagt: Jesus ist für mich das Leben. Jesus ist nicht nur ein Teil seines Lebens, nicht nur wichtig, nicht nur die oberste Priorität – nein, er ist das ganze Leben. Jesus ist das Leben. Das bezeugt Jesus selbst, als er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Paulus nimmt diese Aussage Jesu ganz persönlich und sagt: Für mich ist Jesus das Leben. Zwei Kapitel später, im Kapitel 3, schreibt er dann: „Ja, wirklich, alles andere erscheint mir wertlos, wenn ich es mit dem unschätzbaren Gewinn vergleiche, Christus Jesus als meinen Herrn kennen zu dürfen. Durch ihn habe ich alles andere verloren, und ich betrachte es auch als Dreck. Nur Christus soll mein Gewinn sein.“
Nichts kann den Wert ersetzen, Jesus zu kennen. Alles, was sich Paulus in seinem Leben erarbeitet hat, ist wertlos im Vergleich dazu, diesen Retter Jesus zu kennen. Alles andere ist für ihn Dreck, wertloser Mist. Paulus weiß, dass alles, was er sich hier im Leben erarbeiten kann – sei es Reichtum, Macht, Einfluss, materieller Besitz, Ansehen, gute Gesundheit oder beruflicher Erfolg – nichts von Dauer ist.
Alle diese Dinge haben keinen Ewigkeitswert. Nichts davon hat wirklich Wert im Gegensatz dazu, Jesus zu kennen. Deshalb ist Paulus voller Freude, auch wenn er ständig Mangel leidet und eigentlich durchgehend zu wenig hat, gerade so über die Runden kommt. Er ist voller Freude, auch wenn er keinen großen Besitz hat.
Deshalb ist er voller Freude, auch wenn sein Ansehen im Keller ist, wenn einige Leute ausnutzen, dass er im Gefängnis ist, um Schlechtes über ihn zu reden. Deshalb ist er voller Freude, auch wenn er nicht weiß, ob er lebendig oder tot aus dem Gefängnis kommt. Er ist voller Freude, weil Jesus das Leben ist. Und Jesus kann ihm niemand nehmen. Jesus kann ihm niemand nehmen.
Nun, wie sieht dieses Leben aus, wenn Paulus denn überleben sollte? Paulus geht fest davon aus, das sehen wir in den nächsten Versen, dass er freikommen wird. Schauen wir in Vers 22, wie dieses Leben in Jesus aussieht, wenn das Leben im Fleisch – und damit meint er einfach das Leben hier auf dieser Erde – weitergeht.
Also, wenn er freikommt, wenn er freigesprochen wird und weiterleben darf, wenn das Leben im Fleisch ihm Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß er nicht, was er wählen soll. Paulus beschreibt hier den inneren Konflikt, den er hat, diese Frage, die er in sich trägt: Was ist besser?
Einerseits möchte er bei Jesus sein, was für ihn das Beste wäre. Andererseits sieht er die Notwendigkeit, gerade für die Philipper, aber ich denke auch für all die anderen Gläubigen, auf der Erde zu bleiben. Er kommt zu dem Schluss, dass es notwendiger ist, hier zu bleiben. Er ist davon überzeugt, dass er auch hier bleiben wird, um etwas zu tun.
In Vers 25 schreibt er: „Zu eurer Förderung und Freude im Glauben, damit ihr umso mehr zu rühmen habt in Christus Jesus um meinetwillen, weil ich wieder zu euch komme.“ Das heißt, Paulus nimmt seinen eigenen Wunsch, was er lieber hätte und was für ihn persönlich das Beste wäre, komplett zurück. Er will in Jesus weiter für Jesus und andere dienen – mit dem Ziel, Jesus großzumachen, zum Ruhm Jesu Christi.
Damit folgt Paulus dem Beispiel Jesu. Jesus sagt über sich selbst in Markus 10,45: „Auch der Menschensohn – und damit meint Jesus sich selbst – ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“ Paulus folgt diesem dienenden Beispiel Jesu, indem er sagt: „Bei Christus zu sein wäre für mich weit besser, aber am Leben zu bleiben ist nötig um eurertwillen.“ Deshalb ist er fest davon überzeugt, dass er bleiben wird.
Er folgt dem Beispiel Jesu, indem er sich selbst zurücknimmt und sich in den Dienst anderer stellt. Das, was für ihn persönlich das Beste, Schönste und Wünschenswerte wäre, stellt er hinten an, um anderen zu dienen. Wenn er weiterschreibt, sehen wir, dass er genau dasselbe von den Philippern möchte. Er möchte, dass sie Jesus folgen, genauso wie er Jesus folgt – in diesem Beispiel, anderen zu dienen.
Er schreibt in Kapitel 2: „Einer achte den anderen höher als sich selbst, habt nicht das eigene Wohl im Auge, sondern jeder das des anderen.“ Paulus lebt es vor, genauso wie Christus es vorgelebt hat.
Das, was er hier beschreibt, ist die eine Möglichkeit, wie sein Gefängnisaufenthalt enden wird. Paulus geht fest davon aus, dass genau das so eintreffen wird: dass er freigesprochen wird, dass er weiter sein ganzes Leben im Dienst Jesu und Dienst seiner Gemeinde leben wird, dass er alles daran setzen wird, dass der Glaube und die Freude an Jesus in den Philippern zunehmen, dass sie mehr und mehr erkennen – wie er an anderer Stelle schreibt – die Erkenntnis übersteigender Liebe Jesu, also allein Jesus Christus im Leben.
Nun aber schreibt Paulus auch, dass das Sterben für ihn viel besser wäre. In Vers 23 sagt er, es wäre viel besser – eigentlich kann man es sogar übersetzen mit: es wäre das Allerbeste, am Allerbesten. Es ist der Superlativ, der hier verwendet wird, also wirklich das Beste für ihn.
Er schreibt: „Das Sterben ist mein Gewinn.“ Doch was meint Paulus damit? Was genau ist der Gewinn beim Sterben? Warum ist es das Allerbeste?
Wir haben die Situation von Paulus betrachtet, und das war nur ein kleiner Ausschnitt. Wir haben gesehen, von wie viel Leid er überwältigt wird. Seien wir ehrlich: Wir würden jeden verstehen, der in einer solchen Situation irgendwann einmal völlig niedergeschlagen ist und vielleicht sogar in Depression verfällt.
Wir würden es verstehen, wenn jemand unschuldig im Gefängnis sitzt, von seinen Freunden verlassen wird, ständig Hunger leidet und Streit in der Gemeinde erlebt, die er selbst gegründet hat. Wir würden es verstehen, wenn Paulus an den Punkt kommt, an den Elija, Jeremia oder Hiob gekommen sind.
Über Elija heißt es in 1. Könige 19,4: „Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagesreise weit, und als er dort war, setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Und er sprach: ‚Das ist genug, Herr, nimm nun mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren.‘“
Ähnliches lesen wir auch bei Jeremia. Er sagt über sich: „Verflucht ist der Tag, an dem ich geboren wurde, der Tag, an dem meine Mutter mich geboren hat, er sei nicht gesegnet.“
Zu welchem Punkt kommt Hiob? Auch Hiob verflucht den Tag seiner Geburt. Er sagt: „Es verschwinde der Tag, an dem ich geboren bin, in die Nacht, die sagte: Ein Knabe kam zur Welt.“
Vielleicht kannst du diese Gedanken, die Elija, Jeremia und Hiob äußern, überhaupt nicht nachvollziehen. Aber ich bin mir sicher, dass einige hier genau diese Gedanken aus ihrem eigenen Leben kennen. Und du bist ganz sicher nicht allein mit diesen Gedanken.
Das zeigt auch Gottes Wort: Gott verschweigt nicht das Leid, die Niedergeschlagenheit und die Depression, in der seine Kinder stecken. Er verschließt nicht seine Augen davor, sondern er kümmert sich um jeden einzelnen dieser drei Personen – jeden auf eine andere Art und Weise, aber er kümmert sich um sie.
Nun stellt sich die Frage: Ist das der Gedanke, der Paulus antreibt, wenn er sagt „Sterben ist mein Gewinn“? Meint er damit den Gewinn, endlich vom ganzen Leid wegzukommen? Endlich diesen Körper zu verlassen, der so voller Sünde ist? Endlich all die Sorgen des Lebens und die Enttäuschungen hinter sich zu lassen?
Ein griechischer Dichter schreibt einige hundert Jahre später: „Wenn ich vor der Zeit sterben werde, nenne ich es nur Gewinn, denn wer wie ich in vielen Leiden lebt, wie trüge er, hinsterbend nicht Gewinn davon?“
Ist das das, was Paulus mit Gewinn meint? Ist das der Wunsch von Paulus? Möchte er die Erde verlassen, um endlich all den Schmerz und das Leid hinter sich zu lassen?
Schauen wir in Vers 23, wie Paulus verlangt, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre. Der Gewinn, den Paulus meint, ist Jesus selbst – das ist sein Gewinn.
Also gilt für Paulus auch im Sterben allein Jesus Christus: allein Jesus Christus im Leben, allein Jesus Christus im Sterben.
Dass jeder Christ diesen Wunsch in sich trägt, den Paulus hier äußert, glaube ich fest. Es ist auch richtig, den Wunsch zu haben, nach Hause zu gehen, diese Erde zu verlassen und im Himmel zu sein. Ich denke, es ist gut, eine gewisse Art von Heimweh zu spüren.
Aber was genau ist dein Wunsch? Wonach sehnst du dich?
John Piper stellt in einer seiner Predigten eine Frage, die genau diesen Wunsch, dieses Heimweh, diesen Wunsch, im Himmel zu sein, hinterfragt. Er fragt: Wärst du zufrieden, wenn du in den Himmel kämmst und alle deine Familienmitglieder dort wären, die du dir wünschst, alle deine Freunde, du vollkommen gesund wärst, alles, was du an dir selbst nicht magst, behoben wäre, alle Charakterschwächen verschwunden, dir jede Freizeitbeschäftigung und jede Aktivität zur Verfügung stünde, von der du je geträumt hast, und du unbegrenzte finanzielle Mittel hättest? Wärst du zufrieden, wenn du all das hättest, aber Jesus selbst nicht dort wäre?
Nun: Ist dein Wunsch, diese Erde zu verlassen, mehr davon geprägt, endlich loszukommen von all dem Leid und Schmerz auf dieser Erde, von kaputten Beziehungen, Streit und Sünde in deinem Leben? Oder ist dein Wunsch geprägt von der Sehnsucht, endlich bei Jesus zu sein?
Wir schauen auf das Leben von Paulus. Eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn, dass er so viel von Freude spricht. Es erscheint widersprüchlich. Aber genau diese Umstände, das Leid, in dem Paulus steckt, bringen ans Licht, was wirklich in seinem Herzen ist. Sie zeigen uns, was ihn wirklich antreibt und motiviert.
Es ist, als würde man einen Teebeutel in heißes Wasser legen: Die Farbe und der Geschmack, die vorher im Teebeutel waren, kommen nun heraus. So sehen wir, wie diese widrigen Umstände das, was zuvor in Paulus’ Herzen war, zum Vorschein bringen.
Wir erkennen, dass sein Herz erfüllt ist, voll von Jesus Christus, von der Liebe zu Jesus. Sowohl im Leben als auch im Sterben ist Jesus Christus alles für ihn. Je größer die Wellen des Kummers, der Sorge und des Leids werden, desto fester umklammert er den Fels in Jesus Christus. Je weniger er hat, je mehr er verliert, desto größer und wertvoller wird ihm Jesus – und desto größer wird seine Freude an ihm.
Doch wir glauben der Lüge Satans, dass wir alles Mögliche brauchen, um wirklich glücklich zu sein, um echte Freude zu haben. Wir glauben, dass wir unbedingt dieses oder jenes Auto brauchen, den nächsten Urlaub, ein höheres Gehalt oder etwas anderes, um wahre Freude zu erleben.
Manch einer lebt in dem Glauben, er brauche unbedingt einen Partner, um wirklich Freude im Leben zu haben. Ein anderer denkt, wenn er nur ganz gesund wäre, könnte er erst richtige Freude empfinden.
Aber was dir wirklich die Freude im Leben raubt, ist dein fehlender Blick auf Jesus. Die Schönheit und Größe Jesu machen die Freude von Paulus unerschütterlich und unabhängig von seinen Umständen.
Das heißt nicht, dass Paulus all das kalt gelassen hat. Es bedeutet nicht, dass er nicht getrauert hat. Natürlich war er voller Kummer, als Epaphroditus fast gestorben wäre. Natürlich sorgte er sich um die Gemeinde, damit sie sich nicht im Streit entzweit und Zwiespalt entsteht. Natürlich war er voller Sorge, Kummer und Trauer.
An einer anderen Stelle schreibt Paulus: „Weint mit den Weinenden.“ Es geht also nicht darum, dem Leidenden mit einem guten Rat zur Seite zu stehen, sondern einfach da zu sein und mit ihm zu weinen – nicht mit einem Ratschlag, sondern mit Mitgefühl.
Paulus hat sein Leid, seine Sorge und seinen Kummer nicht kaltgelassen. Aber all der Kummer, die Sorge und das Leid wurden zweitrangig durch den tieferliegenden Wunsch, dass alles zur Ehre Jesu geschieht.
Ob das nun für ihn bedeutete, weiterzuleben im Dienst Jesu, für Jesus und seine Gemeinde, oder ob es bedeutete, nach Hause zu gehen und bei Jesus zu sein – für ihn ging es die ganze Zeit nur um eine Sache: allein Jesus Christus, sowohl im Leben als auch im Sterben.
Amen.