Macht dein Leben einen Unterschied? Welchen Einfluss hat dein Leben? Welchen Einfluss hast du auf deine Mitmenschen, auf deine Kollegen bei der Arbeit, auf deine Freunde? Hat dein Leben Auswirkungen auf dein Umfeld?
Ändert deine Anwesenheit vielleicht die Dynamik in einer Gruppe? Vielleicht zum Positiven, vielleicht aber auch zum Negativen? Was bewirkt es in deinem Freundeskreis, bei der Arbeit, in der Schule, aber auch zu Hause? Was macht es für einen Unterschied, wenn du da bist oder wenn du nicht da bist?
Macht es einen Unterschied? Ändert deine Anwesenheit etwas? Ändert dein Leben etwas? Macht dein Leben einen Unterschied? Oder werden andere, wenn sie am Ende deines Lebens auf dich zurückblicken, vielleicht nur ein wenig überlegen und dann sagen: „Ja gut, der war halt auch da. Ja, der hat gelebt, der war da, aber es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn er nicht da gewesen wäre.“
Doch du willst nicht ein Leben führen, das keinen Unterschied macht. Du willst ein Leben führen, das vielleicht im positiven Sinne das Leben anderer sogar ein Stück weit auf den Kopf stellt und Einfluss hat.
Damit kommen wir zum Abschnitt für den heutigen Sonntag, und zwar zur Apostelgeschichte 17, die ersten 15 Verse. Das ist mitten in der zweiten Missionsreise des Apostels Paulus.
Und genau damit beschäftigen sich zurzeit die Jugendlichen freitags immer: mit der zweiten Missionsreise. Vor einer Woche haben wir uns diesen Text angeschaut, in dem Paulus und Silas nach Thessalonich und Beröa kommen.
Wir möchten gemeinsam Apostelgeschichte 17, die ersten 15 Verse, lesen. Dort heißt es:
Sie reisten durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war. Paulus aber ging – wie es seine Gewohnheit war – zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften. Dabei erläuterte und legte er dar, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste. Er sagte: „Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus, der Messias, der verheißene Retter.“
Etliche von ihnen wurden überzeugt und schlossen sich Paulus und Silas an. Auch eine große Menge gottesfürchtiger Griechen sowie nicht wenige der vornehmsten Frauen folgten ihnen.
Doch die Juden, die sich weigerten zu glauben, wurden voller Neid. Sie gewannen einige boshafte Leute vom Straßenpöbel für sich, erregten einen Aufruhr und brachten die Stadt in Aufruhr. Sie drangen in das Haus Jasons ein und suchten nach Paulus und Silas, um sie vor die Volksmenge zu führen.
Als sie sie jedoch nicht fanden, zogen sie Jason und einige Brüder vor die Obersten der Stadt und riefen: „Diese Leute, die die ganze Welt in Aufruhr versetzen, sind jetzt auch hier. Jason hat sie aufgenommen, und doch handeln sie alle gegen die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.“
Das brachte die Menge und die Stadtobersten in Aufregung. Deshalb ließen sie Jason und die übrigen nur gegen Bürgschaft frei.
Die Brüder schickten Paulus und Silas in der Nacht nach Beröa. Dort angekommen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf. Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.
Deshalb wurden viele von ihnen gläubig, darunter auch nicht wenige angesehene griechische Frauen und Männer.
Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie dorthin und stachelten die Volksmenge auf.
Daraufhin sandten die Brüder Paulus sogleich fort, damit er bis zum Meer hinziehe. Silas und Timotheus blieben jedoch dort zurück.
Diejenigen, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Nachdem sie den Auftrag von Silas und Timotheus erhalten hatten, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen, zogen sie fort.
Paulus, Silas und wahrscheinlich auch Timotheus – dieser war teilweise dabei, teilweise vielleicht nicht, da er nicht immer genannt wird – befinden sich mitten in der zweiten Missionsreise. Sie kommen gerade in eine neue Stadt. Im Kapitel zuvor lesen wir, dass sie sich in der Großstadt Philippi aufhielten. Dort wurde ihnen bereits vorgeworfen, sie würden die ganze Stadt in Aufruhr bringen.
Ein paar Tage später kommen sie nach Thessalonich. Dort wird der Vorwurf gegen sie noch einmal verstärkt. In Thessalonich behauptet man, wie wir in Vers 6 nachlesen können: „Diese Leute, die den ganzen Erdkreis in Aufruhr gebracht haben, sind jetzt auch hier.“ Man könnte es auch so übersetzen: „Diese Leute, die die ganze Welt auf den Kopf stellen, sind jetzt auch hier.“
Die Frage, die wir uns heute stellen möchten, lautet: Wie? Wie haben es ein paar Leute geschafft, die ganze Welt auf den Kopf zu stellen? Das ist das Thema für heute: Wie ein paar Männer die Welt auf den Kopf stellten.
Wir schauen uns vier Punkte an, wie sie das geschafft haben: durch einen unbeugsamen Mut, durch eine überzeugende Botschaft, durch Jünger, die wiederum Jünger machen, und am Ende auch durch Konflikte, die automatisch folgen werden. Also durch Mut, durch eine Botschaft, die überzeugend ist, durch Jünger, die wiederum Jünger machen, und durch Konflikte, die automatisch entstehen.
Das Erste, was wir in diesen Versen sehen, ist der Mut von Paulus, Silas und Timotheus. Dies zeigt sich an vielen Stellen.
Als Erstes sehen wir das bereits in Vers 1: Dort heißt es: „Sie reisten aber durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich.“ Jetzt könnte man sich fragen: Was hat das mit Mut zu tun? Warum zeigt das ihren Mut? Eigentlich wird hier doch nur beschrieben, wie sie von Philippi nach Thessalonich kommen. Das ist doch einfach nur eine Wegbeschreibung, oder? Was ist daran besonders? Warum zeigt das ihren unbeugsamen Mut?
Nun, was ist vorher passiert? Vorher waren sie in Philippi. Was geschah dort? In Philippi lesen wir von einer jungen Frau, einer Sklavin, die von einem Wahrsagegeist besessen war. Dies wurde schamlos von ihren Besitzern ausgenutzt. Sie verlangten Geld für die Wahrsagedienste dieser Sklavin. Kurz gesagt: Sie nutzten diese junge Frau für ihren persönlichen Gewinn aus – fast wie Zuhälter. Bis zu dem Punkt, an dem Paulus diesen Geist austrieb und die Hoffnung auf großen Gewinn plötzlich weg war.
Weil diese Herren nun keinen Gewinn mehr einfahren konnten, trieb sie ihre Gier dazu, Paulus und Silas vor die Hauptleute der Stadt zu bringen, vor die Obersten der Stadt. In Apostelgeschichte 16,20 heißt es: „Diese Juden hier bringen unsere ganze Stadt in Aufruhr.“ Das ist eine Art Vorstufe zu unserem Vers 6, wo gesagt wird: „Die ganze Welt bringt sie in Aufruhr“, beziehungsweise „Sie stellen die ganze Welt auf den Kopf.“
Was passiert danach? Ich denke, ihr kennt die Geschichte: Paulus und Silas werden ausgepeitscht, mit Stöcken geschlagen, misshandelt und ins Gefängnis geworfen. Bis ein Erdbeben die Türen des Gefängnisses aufreißt und sie auf wundersame Weise wieder freikommen.
Was tun sie als Nächstes? „Sie reisten aber durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich.“ Das klingt wie eine Wegbeschreibung, aber sie haben gerade erst einen Aufstand in Philippi überlebt. Sie sind aus dem Gefängnis gekommen, wurden geschlagen und spüren wahrscheinlich immer noch die Schmerzen der Misshandlungen.
Und das Erste, was sie tun, ist nicht erst mal Urlaub, keine Pause, keine Erholung. Kein Wellnessurlaub, keine Tage zum Runterkommen, keine Gemeinde besuchen, die etwas abgelegener ist, wo keiner etwas mitbekommt. Nein, sie reisen von Philippi nach Amphipolis – das sind circa fünfzig Kilometer. Von Amphipolis reisen sie weiter nach Apollonia, weitere vierundvierzig Kilometer. Schließlich reisen sie von Apollonia nach Thessalonich, noch einmal sechsundfünfzig Kilometer.
Das sind insgesamt etwa 150 Kilometer, vermutlich in drei Tagen mit jeweils einer Übernachtung in den beiden genannten Städten. Keine Pause, sondern direkt weiter zur nächsten Großstadt Thessalonich. Sie spüren wahrscheinlich immer noch die Schläge, die sie erhalten haben. Ihre Wunden und Verletzungen nach den Misshandlungen sind ihr ständiger Reisebegleiter.
Und trotzdem gehen sie unmittelbar in den nächsten Orten weiter. Wir sehen hier ihren unbeugsamen Mut, trotz der Misshandlungen weiterzumachen.
Zweitens sehen wir ihren unbeugsamen Mut direkt im nächsten Vers. Dort heißt es: Wie gewohnt ging Paulus als Erstes in ihre Synagoge.
Was ist daran bemerkenswert? In seiner ersten Missionsreise – und wir befinden uns hier in der zweiten – ging Paulus immer in die Synagogen der Städte, wo er war. Dort erklärte, legte und verkündete er das Evangelium. Die Synagoge war die erste Anlaufstelle, um das Evangelium von Jesus Christus unter die Bevölkerung zu bringen.
Was passierte dort jeweils? Zum Beispiel, als er nach Antiochia kam: Er ging in die Synagoge und verkündete das Evangelium. Kurz danach lesen wir in Apostelgeschichte 13, dass die Juden, als sie die vielen Menschen sahen, die durch diese Verkündigung zum Glauben kamen, eifersüchtig wurden. Sie widersprachen dem, was Paulus sagte, und beschimpften ihn.
Doch es blieb nicht bei den Beschimpfungen. Ein paar Verse später heißt es: Das Wort des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend. Aber die Juden hetzten die vornehmen griechischen Frauen, die sich der Synagoge hielten, sowie die führenden Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas auf. Sie zettelten eine Verfolgung an und vertrieben sie aus der Gegend.
Paulus flieht und kommt nach Ikonion. Wieder geht er in die Synagoge und verkündet das Evangelium. Danach lesen wir, dass eine feindlich gesinnte Gruppe – Nichtjuden und Juden, einschließlich ihrer führenden Männer – einen Anschlag auf die Apostel vorbereiteten, um sie zu misshandeln und zu steinigen. Daraufhin flohen sie nach Lykaonien, in die Städte Lystra und Derbe.
Es beginnt also mit Beschimpfungen, dann folgt Vertreibung, danach ein geplanter Anschlag – und das immer unmittelbar, nachdem Paulus das Evangelium in der Synagoge gepredigt und verbreitet hatte.
In Lystra geht er wieder in die Synagoge und verkündet erneut das Evangelium. In Apostelgeschichte 14,19 lesen wir: Dann kamen Juden aus Antiochia und Ikonion, die es schafften, die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Daraufhin steinigten sie Paulus. Als sie ihn für tot hielten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus. Doch während ihn die Jünger umringten, stand er wieder auf und ging zurück in die Stadt, von der Bevölkerung, die ihn gerade gesteinigt hatte.
Es scheint, als gäbe es nichts, was den Mut dieses Mannes schmälern könnte. Keine Lästerung, keine Misshandlung, kein noch so wütender Mob und nicht einmal ein Nahtoderlebnis durch eine Steinigung hält ihn auf. Immer wieder kehrt er in die Synagogen zurück.
Auch bei seiner zweiten Missionsreise, hier in Thessalonich, lesen wir wieder: Wie gewohnt ging Paulus als Erstes in die Synagoge.
Warum ist das so bemerkenswert? Warum zeigt das seinen Mut? Weil er ganz genau wusste, was passieren würde. Er hatte es unzählige Male erlebt. Jedes Mal, wenn er in eine Synagoge kam und das Evangelium verkündete, gab es Probleme und Konflikte – milde ausgedrückt. In der Regel folgten Verfolgung, Misshandlungen oder sogar Steinigung. Nicht selten wurde ein wütender Mob durch den Neid einiger Juden auf ihn angestachelt.
Er wusste, was passieren würde, und trotzdem ging er nach seiner Gewohnheit zuerst in die Synagoge in Thessalonich.
Und nein, für Paulus war es nicht leichter als für uns. Er war nicht auf besondere Weise begabt, sodass ihm all die Verfolgungen und Misshandlungen nichts ausmachten. Er war kein Superheld, dem das alles nichts ausmachte, um dann einfach weiterzumachen.
Wir sehen hier den unbeugsamen Mut von Paulus und Silas, trotz all dessen, was sie zuvor in den Synagogen erlebt hatten.
Und wir erkennen drittens seinen Mut daran, dass er nicht um den heißen Brei herumredet. Er hat den Mut, direkt zum Kern vorzudringen – zum Kern der Botschaft des Evangeliums. Ohne lange Umschweife macht er deutlich, worum es geht.
Schaut in Vers 2 bis 3: Dort heißt es: „An drei aufeinanderfolgenden Sabbaten redete er mit den Versammelten. Auf Grundlage der Heiligen Schriften öffnete er ihnen das Verständnis für den Messias, den Christus, diesen verheißenden Retter.“ Nach Gottes Plan würde dieser Messias leiden müssen und dann vom Tod auferstehen. Und dieser Jesus, von dem Paulus spricht, ist der Messias.
Wir lesen hier von drei aufeinanderfolgenden Sabbaten, also etwa drei Wochen, fast einen Monat. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass Paulus nicht erst am dritten Sabbat, sondern bereits am ersten Sabbat zum Kern des Evangeliums vorgedrungen ist und ihnen klargemacht hat, wer Jesus ist. Er hat nicht um den heißen Brei geredet, sondern kam sehr schnell zur Botschaft.
Natürlich müssen wir berücksichtigen, dass das Publikum von Paulus ganz andere Voraussetzungen hatte. Die Leute, zu denen er sprach, waren gläubige Juden oder gläubige Griechen. Sie kannten das Alte Testament. Sie wussten, dass es einen Gott gibt, und dass dieser Gott einen Retter, einen Messias, einen Christus verheißt – einen Retter, der kommen soll.
Wir sehen auch, dass Paulus je nach Zuhörerschaft anders vorgeht. Kurze Zeit später ist er zum Beispiel in Athen. Dort argumentiert er nicht auf Grundlage des Alten Testaments, sondern beginnt bei Gott, dem Schöpfer. Er macht ihnen klar, dass wir vor diesem Gott Busse tun sollten.
Der Punkt ist: Wir sehen bei Paulus kein langsames Kennenlernen der Einwohner der Stadt. Er geht nicht Sabbat für Sabbat in die Synagoge, wird dann irgendwann Mitglied, trägt sich ein und beginnt erst nach Jahren langsam, ihnen beizubringen, dass Jesus der Messias ist – und das möglichst so, dass sich niemand vor den Kopf gestoßen fühlt.
Paulus war nicht jahrelang Bürger der Stadt, um sich das Vertrauen der Leute langsam zu erarbeiten und dann irgendwann vielleicht von Jesus zu erzählen.
Damit will ich nicht sagen, dass es falsch ist, Zeit in Freunde zu investieren. Es kann auch weise sein, das Evangelium über einen längeren Zeitraum zu erklären oder einem Freund erst einmal beizubringen, zu überzeugen, dass es überhaupt einen Gott gibt und dass er einen Retter braucht. Gleichzeitig sollte man an unserem Leben sehen, dass wir anders sind, dass wir von neuem geboren sind, nicht Teil dieser Welt, sondern zu Jesus gehörend.
Aber manchmal entsteht der Eindruck, dass wir in der westlichen Welt glauben, wir müssten nur jahrelang ein christliches, vorbildliches Leben führen. Und dann käme irgendwann der Zeitpunkt, an dem unsere Mitmenschen wie durch ein Wunder das Evangelium von Jesus Christus verstehen und zu glauben beginnen – ohne dass wir ihnen jemals davon erzählt haben. Das wird nicht der Fall sein.
Wir müssen von Paulus lernen, mutig zu sein und mutig das Evangelium zu verkünden.
Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli wurde bekannt durch folgendes Zitat, das manche auch als sein Lebensmotto ansehen: „Tut um Gottes Willen etwas Tapferes, tut um Gottes Willen etwas Mutiges für den Herrn.“
Und noch einmal, damit klar wird, dass Paulus, Silas und Timotheus keine Superhelden waren, denen all die Misshandlungen und Verfolgungen nichts ausmachten: An Timotheus schreibt Paulus in seinem wahrscheinlich letzten Brief folgende Worte:
„Darum erinnere ich dich an die Gabe Gottes, die du empfangen hast, als ich dir die Hände auflegte. Entfache sie neu in dir! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht, unseren Herrn zu bekennen und auch zu mir zu stehen, seinem Gefangenen. Sei bereit, mit mir für das Evangelium zu leiden! Gott gibt dir die Kraft dazu.“
Timotheus hatte mit derselben Mutlosigkeit und Feigheit zu kämpfen, mit der vielleicht auch du zu kämpfen hast. Aber Paulus spricht zu ihm: Gott hat uns einen Geist der Kraft und der Liebe gegeben. Gott gibt dir die Kraft dazu.
Zum Schluss werden wir noch ausführlicher betrachten, was wir aus diesem Abschnitt lernen können – was wir von Paulus, Silas und Timotheus lernen können.
Doch zunächst gilt: So viel Mut kommt durch ein starkes Vertrauen in Gott und seine Verheißungen. Fehlender Mut hängt immer auch mit mangelndem Vertrauen in Gott zusammen.
Mut kommt durch Vertrauen in Gott. Mut kommt auch durch ein heiliges Leben, das nicht ständig durch Sünde verunreinigt ist. Und Mut kommt durch die Hoffnung, dass Jesus bereits den Sieg errungen hat.
In Johannes 16 sagt Jesus selbst: „In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)
Nun, Mut allein reicht nicht aus. Du kannst der mutigste Mensch auf Erden sein. Vielleicht kannst du jederzeit mutig deine Meinung sagen, egal wer vor dir steht, oder mutig zu deiner Überzeugung stehen, egal wie du bist und wer vor dir ist. Du kannst mutig sein und dennoch keinen Einfluss auf deine Umwelt haben. Mutig sein bedeutet nicht automatisch, dass durch dich die Welt auf den Kopf gestellt wird. Das kann daran liegen, dass deine Überzeugung vielleicht einfach falsch ist, deine Meinung nicht wirklich überzeugend oder, anders ausgedrückt, deine Botschaft leer ist.
Das bringt uns zum zweiten Punkt: Wie konnten ein paar Männer die Welt auf den Kopf stellen? Durch eine Botschaft, die überzeugend war – und die es auch heute noch ist. Der Grund, warum Paulus verfolgt und misshandelt wurde, war immer seine Botschaft, niemals er selbst. Die Botschaft, nicht der Botschafter, war das Problem. Sie hatten kein Problem mit Paulus, weil er sich komisch verhielt oder ständig Probleme verursachte. Nein, es war immer seine Botschaft.
Nicht selten sehen wir in unserem Text, dass die Verfolger von Neid angetrieben waren. In Philippi waren sie von Gier getrieben, hier von Neid, weil Paulus Erfolg hatte und Menschen überzeugt wurden. Dass der Inhalt seiner Botschaft überzeugend war, sehen wir sowohl in Thessalonich als auch in Berea. Die Botschaft hielt zum einen Fragen stand und bestand auch eine Prüfung.
Schaut noch einmal in Vers 2: „Auf Grundlage der Heiligen Schriften“ – und das war zu Paulus’ Zeit nur das Alte Testament – öffnete er ihnen das Verständnis für den Messias. Nach Gottes Plan würde der Messias leiden müssen und dann vom Tod auferstehen. „Dieser Jesus, von dem ich zu euch spreche, ist der Messias“, sagte Paulus.
Einige der jüdischen Zuhörer ließen sich überzeugen. Auch viele Griechen, die sich zur Synagoge hielten, folgten Paulus und Silas, ebenso eine ganze Reihe prominenter Frauen. In diesem Abschnitt fallen drei Dinge besonders auf.
Zum einen hatte Paulus nur das Alte Testament zur Verfügung. Er erklärt das Evangelium ausschließlich auf Grundlage des Alten Testaments – ähnlich wie Jesus bei den Emmaus-Jüngern, als er beginnend bei Mose und den Propheten alles erklärte, was ihn betrifft. Paulus erklärt speziell, dass der verheißene Retter sterben und auferstehen muss.
Welche Bibelstellen aus dem Alten Testament würde man heranziehen, um das Evangelium zu erklären, wenn man nur das Alte Testament zur Verfügung hätte? Wo würde man anfangen? Welche Stellen könnte Paulus als Grundlage genommen haben, um zu erklären, dass dieser verheißene Retter Jesus zum einen sterben und zum anderen auferstehen musste?
Ich möchte nicht im Detail darauf eingehen, sondern nur ein paar Gedankenanstöße geben. An welche Stellen denkt ihr, wenn es um das Sterben Jesu geht? Wahrscheinlich an Jesaja 53, vielleicht an Psalm 22, den Psalm, den Jesus selbst zitiert, als er sagt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Vielleicht denken einige, die das Alte Testament schon tiefer studiert haben, an Daniel 9, Vers 26, wo die Rede davon ist, dass der Gesalbte ausgerottet werden wird.
Und an welcher Stelle würde man belegen, dass dieser Retter auch wieder auferstehen wird? Vielleicht an Psalm 16, Vers 10, wo es heißt: „Dein treuer Diener wird die Verwesung nicht sehen.“
Also erklärt Paulus das Evangelium nur anhand des Alten Testaments.
Wir sehen noch zwei weitere Dinge in Vers 2. Dort lesen wir, dass er an drei Sabbaten mit ihnen redete. Das Wort „reden“ ist eigentlich ganz interessant, weil es auch mit „unterhalten“ oder „diskutieren“ übersetzt werden kann. Das heißt, was Paulus hier in der Synagoge macht, ist keine klassische Predigt: Er stellt sich nicht einfach an die Kanzel, predigt und geht dann wieder heim. Nein, er erklärt ihnen anhand des Alten Testaments, wer Jesus ist und warum er der verheißene Retter sein muss. Dann geht er auf die Fragen der Hörer ein und führt mit ihnen eine Unterhaltung beziehungsweise eine Diskussion.
Und das drei Sabbate lang. Immer wieder diskutiert er mit den Thessalonichern, mit denen, die zur Synagoge kommen. Dem einen oder anderen fällt unter der Woche eine Frage ein, und am nächsten Sabbat geht er wieder in die Synagoge und stellt sie Paulus. Paulus diskutiert mit ihnen.
Diese Unterhaltung, diese Diskussion in der Synagoge führt am Ende dazu, dass – schaut in Vers 4 – etliche überzeugt wurden. Das klingt sehr nüchtern, oder? Sie wurden überzeugt. Wir lesen nichts von einer hochemotionalen Bekehrung, nichts von Tränen oder Ähnlichem. Nein, sie kamen zur Überzeugung, dass dieser Jesus, von dem Paulus berichtet hatte, der Retter ist, der verheißene und der Retter, den sie brauchen.
Sie ließen sich überzeugen – das ist sehr nüchtern formuliert. Außerdem steht „etliche wurden überzeugt“ im Passiv. Das heißt, die Thessalonicher waren ein bisschen passiv, sie ließen sich überzeugen. Paulus diskutierte drei Wochen lang mit ihnen, bis endlich einige überzeugt wurden.
Drei Wochen zähen Diskutierens mit den Thessalonichern führte am Ende dazu, dass viele zum Glauben kamen. Genau das ist der Unterschied zu den Beröern.
Was lesen wir von den Beröern? Dort heißt es: „Die Juden in Beröa aber waren“ – das ist die NI-Übersetzung – „aufgeschlossen“. Die meisten anderen Übersetzungen sagen: „Sie waren edler gesinnt als die in Thessalonich.“
Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die Heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf. Viele von ihnen kamen daraufhin zum Glauben, auch nicht wenige prominente griechische Frauen und Männer.
Nun, auf wen bezieht sich dieses „edler gesinnt“? Wer ist damit gemeint? Welche zwei Gruppen vergleicht Paulus hier? Die Beröer waren edler als wen genau?
Man könnte das auf den Mob in Thessalonich beziehen, der auf Paulus und Silas gehetzt wurde. Die meisten würden das wahrscheinlich zuerst so verstehen. Aber es macht mehr Sinn, es so zu verstehen, dass im Gegensatz zu den Thessalonichern die Beröer offen für das Evangelium waren.
In welcher Hinsicht? Sie hörten, was Paulus über Jesus sagte, wer dieser Jesus ist, und gingen dann heil im Moment prüfend vor, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich stimmte.
Schaut mal in Vers 11: „Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die Heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.“
Das heißt, täglich: Paulus ging zu ihnen, ging wieder in die Synagoge am Sabbat, erklärte ihnen das Evangelium anhand des Alten Testaments. Dann gingen sie nach Hause, nahmen das mit und prüften selbst, ob das stimmte. Und weil sie das taten, kamen sie zur Überzeugung, dass Paulus Recht hatte und das Evangelium von Jesus Christus wahr ist.
Genau das ist, denke ich, der Gegensatz zu den Thessalonichern. Die diskutierten drei Wochen lang mit Paulus, machten sich unter der Woche aber keine Gedanken, lasen Gottes Wort nicht. Sie gingen am Sabbat wieder in die Synagoge und diskutierten erneut mit Paulus.
Nur die Beröer hörten zu und studierten selbst das Wort Gottes, um zu prüfen, ob das, was Paulus sagte, stimmt und ob er Recht hat. Deshalb waren sie edler in ihrer Gesinnung und Herangehensweise.
Die zwei wichtigen Punkte, die wir in Thessalonich und Beröa sehen, sind: Die Thessalonicher hinterfragten die Botschaft von Paulus, und die Botschaft hielt diesen Fragen stand. Paulus konnte ihre Fragen nachvollziehbar beantworten. Die Botschaft von Paulus war hinterfragbar.
Die Beröer hingegen prüften die Botschaft von Paulus selbständig – und auch diese Prüfung bestand die Botschaft. Weil es die Wahrheit ist.
Wir sehen: Die Botschaft von Paulus ist überzeugend, weil sie sowohl hinterfragt als auch geprüft werden konnte. Beidem hält sie stand.
In 1. Petrus 3,15 heißt es: „Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit, doch antwortet freundlich und mit dem gebotenen Respekt.“
Paulus war bereit dazu. Er war geduldig, freundlich und respektvoll, wenn er den Thessalonichern das Evangelium erklärte, ihre Fragen beantwortete und sie so überzeugte.
Das ging nur, weil er das Wort Gottes kannte – weil es sein Zuhause war. Er wusste, was Gottes Wort zu den Fragen der Hörer zu sagen hatte. Er war im Wort Gottes zu Hause.
Wir müssen uns mit dem Wort Gottes auseinandersetzen und es studieren. Dafür gibt es keine Abkürzung, keinen einfachen Weg. Wir müssen uns mit Fleiß an das Wort Gottes setzen und uns mit ihm beschäftigen.
Ähnlich schreibt Paulus an Timotheus. Er fordert ihn auf, sich zu bemühen, um Gott als bewährter Mitarbeiter zur Verfügung zu stehen, der sich für sein Tun nicht schämen muss und das Wort der Wahrheit klar und unverkürzt vertritt.
Wir müssen uns damit auseinandersetzen, welche Antworten die Bibel auf Fragen unserer Freunde oder Arbeitskollegen gibt. Zum Beispiel: Woher weißt du überhaupt, dass es einen Gott gibt? Warum lässt Gott so viel Leid zu? Ist die Bibel überhaupt zuverlässig? Ist eine ewige Hölle nicht unfair angesichts zeitlich begrenzter Sünden?
Wir müssen uns mit Gottes Wort beschäftigen, so wie es Esra tat. Von ihm lesen wir, dass er sich mit ganzem Herzen der Aufgabe widmete, das Gesetz Gottes zu studieren, zu befolgen und in Israel seine Ordnungen und Rechte zu lehren.
Sein Lebensmotto war: Gottes Wort lesen, leben und lehren.
Ein Mittel, um diese Wahrheiten aus Gottes Wort noch besser zu lernen, ist, sie anderen weiterzugeben und zu lehren. Wir behalten vielmehr von dem, was wir lernen, wenn wir es lernen, um es anderen weitergeben zu können.
Damit kommen wir zum dritten Punkt: Wie ein paar Männer die Welt auf den Kopf stellten – nämlich durch Jünger, die wiederum Jünger machen.
Seht ihr, Paulus ist nie alleine. Das wirkt manchmal so, weil Paulus immer ein bisschen der Hauptakteur in diesen Abschnitten ist. Aber er ist niemals allein unterwegs. Er hat immer Silas und Timotheus dabei, die ihn begleiten. Und das waren nicht einfach nur Mitarbeiter. Vor allem bei Timotheus sehen wir, dass es auch eine Jüngerschaftsbeziehung war. Paulus bezeichnet Timotheus immer wieder als sein Kind im Glauben, und deshalb war Timotheus immer wieder mit Paulus unterwegs.
Wir haben es letzte Woche auch bei Titus schon gesehen: Paulus war nie alleine unterwegs. Auch am Ende, in Vers 15, sehen wir, dass er eigentlich sofort möchte, dass die beiden wieder zurück nach Athen kommen.
Zum anderen sehen wir bei Paulus, dass er nicht einfach nur das Evangelium verkünden will. Er will nicht nur, dass Leute sich bekehren. Nein, er will Jünger machen, er will Jünger für Jesus gewinnen.
Das sehen wir zum Beispiel bei Jason. Unmittelbar nachdem Jason sich bekehrt hat, ist Paulus sein Gast und bei ihm zu Hause. Ich bin mir ziemlich sicher – und ich denke, das kann man auch mit dem Thessalonicherbrief belegen –, dass Paulus nicht einfach nur Gast war, um dort zu schlafen. Er hat die Zeit genutzt, die er noch hatte. Er wusste, dass bald wieder Verfolgung kommen würde. Paulus hat die Zeit genutzt, um Jason zu zeigen, wie man Jesus nachfolgt, um ihn weiter zu lehren und im Wort Gottes zu unterrichten.
An die Thessalonicher schreibt er: „Ihr wisst ja, dass wir uns um jeden Einzelnen von euch gekümmert haben wie ein Vater um seine Kinder. Wir haben euch ermahnt, ermutigt und beschworen, so zu leben, dass es Gott Ehre macht, dem Gott, der euch beruft, an seiner Herrschaft und Heiligkeit teilzuhaben.“
Also haben sie sich mit jedem Einzelnen auseinandergesetzt. Paulus geht es also um mehr, als nur darum, dass Menschen zum Glauben kommen und sich bekehren. Er will Jünger Jesu machen – Jünger, die wiederum fähig sind, andere zu Jüngern Jesu zu machen und sie zu unterrichten.
Einige Kapitel später lesen wir zum Beispiel von drei Christen aus Beröa und Thessalonich. In der Apostelgeschichte heißt es: „Auf dieser Reise begleiteten ihn Sopater aus Beröa, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich.“ Sofort sind also wieder Leute aus diesen Gemeinden bei Paulus dabei, um von ihm zu lernen.
Paulus hat stets Christen an seiner Seite, die ihm natürlich helfen, aber denen er auch immer ein Lehrer ist. Mit anderen Worten: Er betreibt die ganze Zeit Jüngerschaft.
Und wir sehen auch, zu was das führt. In seinem ersten Brief an die Thessalonicher schreibt er: „Ja, von euch aus hat sich die Botschaft des Herrn in ganz Mazedonien und Achaia verbreitet. Es gibt inzwischen kaum noch einen Ort, wo man nicht von eurem Glauben an Gott gehört hat.“
Die Jünger, die Paulus macht, sind wiederum fähig, andere zu Jüngern zu machen. Er zeigt ihnen, wie man Jesus nachfolgt, damit sie wiederum fähig sind, jemand anderem zu zeigen, wie man Jesus nachfolgt.
Wenn wir diesem Beispiel folgen, dann wird das Einfluss auf unsere Umwelt haben. Vielleicht werden wir nicht, wie Paulus und Silas, die ganze römische Welt auf den Kopf stellen, aber es wird einen Unterschied machen. Und es wird auch unweigerlich zu Konflikten führen.
Und das ist der vierte Punkt, den wir uns anschauen wollen: Wie wurde die Welt durch Konflikte auf den Kopf gestellt, die automatisch folgen werden?
Egal, wo Paulus, Silas und Timotheus sind, gibt es ständig Konflikte. Es gibt Diskussionen, Streit, Aufruhr und einen wütenden Mob. Sie werden gesteinigt, geschlagen, ausgepeitscht, vor Richtern geführt und in Gefängnisse geworfen. Sie kommen in eine Stadt, und kurze Zeit später ist dort nichts mehr so, wie es war. Die ganze Stadt ist auf den Kopf gestellt.
Drei Sabbate braucht Paulus, um eine ganze Stadt auf den Kopf zu stellen: Drei Predigten, drei Auseinandersetzungen in der Synagoge, und ein wütender Mob läuft durch die Straßen von Thessalonich. Aber nicht, weil Paulus ein Aufrührer war oder ständig Probleme verursachte, sondern allein aufgrund seiner Botschaft von Jesus Christus, die er mutig verkündete. Durch diese Botschaft wurden viele zu Jüngern Jesu.
Wer mutig für die Wahrheit einsteht, wird Konflikte haben. Wenn wir zwar ein gutes, tiefes Verständnis von Gott, von seinem Wort und vom Evangelium haben, aber keinen Mut besitzen, dann werden wir keine Konflikte erleben. Wir können dann entspannt, aber auch ohne einen Unterschied zu machen, durch unser Leben gehen.
Wenn wir auf der anderen Seite vielleicht Mut haben, aber keine tiefgreifende, überzeugende Botschaft, dann entstehen vielleicht Konflikte. Diese Konflikte sind jedoch eher nutzlos und leer oder entstehen einfach nur aufgrund unseres Charakters und nicht aufgrund unserer Botschaft.
Das Ergebnis eines Lebens, das mutig das Evangelium Jesu verkündet, um Jünger für Jesus zu gewinnen, wird einen Unterschied machen. Es wird die Welt auf den Kopf stellen und automatisch zu Konflikten führen.
Nun, wie können wir die Welt auf den Kopf stellen? Wie können wir in unserer Arbeit, in der Schule, im Freundeskreis oder einfach zuhause einen Unterschied machen? Indem wir mutig unser Vertrauen auf Gott legen – durch eine Botschaft, die fest im Wort Gottes gegründet und verankert ist. Eine Botschaft, die auch einem Hinterfragen und einer Prüfung standhält.
Das geschieht durch Jünger, die wiederum Jünger machen, und durch die Konflikte, die automatisch folgen, wenn wir mutig das Evangelium verkünden, um Jünger für Jesus zu gewinnen. Wir machen einen Unterschied, wenn wir mutig Gottes Wahrheit in die Welt tragen, um dadurch Jünger zu machen.
Aber wie können wir mutig werden? Wie können wir eine Botschaft mit überzeugendem Inhalt haben? Wie können wir ein Leben führen, das in dieser Welt einen Unterschied macht? Ich möchte euch drei praktische Dinge mitgeben.
Das Erste ist: Vertraue Gott. Fehlender Mut liegt im Kern immer an mangelndem Gottvertrauen. Entweder, weil man Gott nicht ausreichend kennt, um ihm vertrauen zu können, oder weil man ein falsches Verständnis von Gott hat. Vielleicht hat man auch ein gutes theoretisches Verständnis, eine tiefe Theologie von Gott, aber es mangelt an der praktischen Anwendung. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was man sagt und glaubt, und dem, was das Leben zeigt, dass man glaubt.
Als Jesus den Missionsauftrag gibt, sagt er vorher: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben.“ Er endet den Auftrag mit den Worten: „Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit.“ Das heißt, er beginnt und beendet den Auftrag, Jünger zu machen, mit dem Zuspruch, dass er alle Macht hat, dass alles in seiner Hand ist und dass er sie nie alleine lassen wird.
Paulus weiß, dass die gute Nachricht von Jesus die Macht hat, Tote lebendig zu machen. An die Römer schreibt er: „Diese gute Nachricht ist Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt.“ Gottes Botschaft hat die Kraft, selbst die Thessalonicher zu überzeugen und zu retten. Paulus vertraut auf das, was Jesus gesagt hat, egal ob er verspottet, misshandelt, geschlagen oder ins Gefängnis geworfen wird. Er vertraut auf die Aussage Jesu: „Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit.“ Paulus, Silas und Timotheus sind mutig, weil sie Vertrauen in Gott haben.
Das Zweite ist: Bekenne deine Sünde. Wenn wir Sünde in unserem Leben akzeptieren, schmälert das auch unseren Mut für Gott. In Sprüche 28 heißt es: „Der Schuldige flieht, auch wenn ihn keiner verfolgt; der Gerechte tritt sicher auf wie ein Löwe.“ David stellt in seinem Bußpsalm, Psalm 51, fest: „Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, an deiner Rettung, gib sie mir wieder zurück und stärke mich mit einem willigen Geist. Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.“ Solange er die Sünde in seinem Leben tolerierte und sie nicht Gott bekannte, fehlte ihm die Freude an der Errettung Gottes und der Wille, andere zu Gott zu führen. Es fehlte einfach, weil er Sünde in seinem Leben akzeptierte.
Aber Sünde schmälert nicht nur unseren Mut. Wer Sünde in seinem Leben akzeptiert, ist auch nicht fähig zu einem kraftvollen, veränderten Bibelstudium. Ohne Bibelstudium wird der Inhalt unserer Botschaft nie überzeugend sein. In 1. Petrus 2 heißt es: „Legt also alle Bosheit von euch ab! Alle Falschheit und Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdungen. Verlangt stattdessen, wie neugeboren, nach der reinen Muttermilch, dem unverfälschten Gotteswort! Ihr braucht das, um hineinzuwachsen in das ewige Heil.“ Und schaut euch die Reihenfolge an: Erst schreibt er, legt all das ab, und dann verlangt er nach dem Wort Gottes. Sünde schmälert unseren Mut und macht unsere Bibellese unfruchtbar. Wir kennen Gott ohne Sünde und streben nach einem heiligen Leben.
Das Dritte ist: Studiere die Bibel. Auffällig in diesem Abschnitt ist die Überzeugungskraft der Botschaft des Paulus. Die Thessalonicher sind alles andere als offen für das Evangelium. Sie hinterfragen alles, was Paulus sagt. Doch anhand der Bibel kann er ihre Einwände beantworten, sie überzeugen und nimmt ihr ein Beispiel an den Berömern. Was immer ihnen gesagt wurde, das haben sie geprüft. Sie haben Tag für Tag Gottes Wort unter der Woche angeschaut, um zu prüfen, ob das, was ihnen gesagt wurde, damit übereinstimmt.
Wie kannst du also ein Leben führen, das einen Unterschied in dieser Welt macht? Sei mutig im Vertrauen auf Gott, bekenne Gott deine Sünde immer und immer wieder, strebe nach einem heiligen Leben und sei fest im Wort Gottes verankert. Nur wenn du das befolgst, wird durch dich vielleicht nicht gleich irgendwo eine neue Gemeinde entstehen oder unzählige neue Gemeinden. Vielleicht schon, vielleicht nicht. Es ist auch unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen ein wütender Mob durch Schwabach zieht und du nach Gunzenhausen fliehen musst.
Aber wenn du im Vertrauen auf Gott und gegründet auf Gottes Wort mutig das Evangelium von Jesus weiter erzählst, um Jünger für Jesus zu gewinnen, dann wirst du in kleinem oder vielleicht sogar in großem Stil die Welt auf den Kopf stellen. Amen. Gemeinsam anliegen.
Und das Dritte ist: Studiere die Bibel.
Was in diesem Abschnitt besonders auffällt, ist die Überzeugungskraft der Botschaft des Paulus. Die Thessalonicher sind alles andere als offen für das Evangelium. Sie hinterfragen alles, was Paulus sagt. Doch anhand der Bibel kann er ihre Einwände beantworten, sie überzeugen und nimmt ihr ein Beispiel an den Bereitwilligen.
Was immer ihnen gesagt wurde, das haben sie geprüft. Sie haben Tag für Tag Gottes Wort unter der Woche angeschaut, um zu prüfen, ob das, was ihnen gesagt wurde, damit übereinstimmt.
Wie kannst du also ein Leben führen, das einen Unterschied in dieser Welt macht? Sei mutig im Vertrauen auf Gott. Bekenne Gott deine Sünde immer wieder und strebe nach einem heiligen Leben. Sei fest im Wort Gottes verankert.
Nur wenn du das befolgst, wird durch dich vielleicht nicht sofort irgendwo eine neue Gemeinde entstehen oder unzählige neue Gemeinden. Vielleicht schon, vielleicht nicht. Es ist auch unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen ein wütender Mob durch Schwabach zieht und du nach Gunzenhausen fliehen musst.
Aber wenn du im Vertrauen auf Gott und gegründet auf Gottes Wort mutig das Evangelium von Jesus weiter erzählst, um Jünger für Jesus zu gewinnen, dann wirst du – im kleinen oder vielleicht sogar im großen Stil – die Welt auf den Kopf stellen. Amen. Anliegt gemeinsam!