Umgang mit Schwierigkeiten und Gemeindeschäden
Wir hatten letztes Mal bis Vers 18 gemacht, wie Paulus selbst das Ärgerliche der Gefangenschaft einordnet. Er sagt, dass man diese Situation für das Evangelium nutzen soll, denn sie fördert das Evangelium.
Anschließend haben wir über die Haft gesprochen und auch darüber, dass es schon in der Urchristengemeinde viele ungute Motive in der Christusverkündigung gab. Wir sollten die Urgemeinde nicht verklären. Das ist besonders wichtig für alle, die sich an den Schäden stoßen, die man in der Gemeinde entdeckt.
Es gibt viele Schäden – an den Christen, an uns, an den Verkündigern und an den Amtspersonen. Doch wichtig ist, dass man nicht an den Menschen hängenbleibt, sondern auf Christus blickt. Daran kommt man nie vorbei. Das entschuldigt nichts, aber es ist entscheidend.
Jetzt ist bei mir das Abschnittzeichen mitten in Vers 18, aber ich werde den Text weiter vortragen:
„Ich werde mich auch weiterhin freuen, denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird oder zum Heil gereichen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi. Wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinem Stück zu Schanden werde, sondern dass frei und offen, wie alle Zeit, so auch jetzt Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen, und ich weiß nicht, was ich wählen soll, denn es setzt mir beides hart zu. Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre, aber es ist nötiger, im Fleiß zu bleiben um euretwillen. In solcher Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und zur Freude im Glauben, damit euer Rühmen in Christus Jesus größer werde durch mich, wenn ich wieder zu euch komme.“ (Philipper 1,18-26)
Aufruf zum würdigen Leben und gemeinsamer Glaubenskampf
Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend von euch höre, ihr in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums. Lasst euch in keinem Stück erschrecken von den Widersachern, was ihnen ein Anzeichen der Verdammnis ist, euch aber der Seligkeit und das von Gott.
Denn euch ist es gegeben, um Christi willen nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch, um seinen Willen zu leiden. Habt ihr doch denselben Kampf, den ihr an mir gesehen habt und nun von mir hört.
Das Ende von Vers 18 wollen wir heute einfach mal Stück für Stück entlanggehen. Freude ist das Kennzeichen eines Christenlebens. Wir werden nachher darauf kommen, dass es Situationen gibt, in denen man sich nicht freuen kann.
Aber ich darf Ihnen heute Abend einfach zurufen: Weil Sie alle nach einem gefüllten Tag sicher auch manches Ärgerliche noch mit sich herumtragen, wo Sie vielleicht fast angespannt sind und noch gar nicht abschalten können.
Die Quelle der Freude in Christus trotz Belastungen
Es war so schön: Am Sonntag habe ich im Gottesdienst mit einer Frau gesprochen. Sie sagte, sie könne sich manchmal gar nicht konzentrieren, weil sie so voll sei von allem, was sie bewegt. Zunächst meinte sie, dass sie auch unter der Empore saß, wo man besonders schlecht zuhören kann.
Das ist sicher richtig – manchmal kann man wirklich kaum hören. Aber worin liegt die Freude? „Freut euch im Herrn“ – das kommt ja nach Kapitel vier. Die Freude liegt in der Gegenwart Jesu. Wenn ich mir immer wieder vorstelle, dass Jesus da ist, dann weiß er, was mich heute Abend bedrängt. Er hat gute und liebe Gedanken für mich, und ich muss mich nicht vor dem fürchten, was mich belastet.
Ich darf jetzt alles bei ihm ablegen. Das ist der Grund der Freude: Ich lebe in Christus und stelle mich auch heute Abend wieder unter ihn. Ich berede den Tag mit ihm.
Heute habe ich einen netten Krankenbesuch gemacht bei einer alten Dame, die sehr schwer zu tragen hatte. Ich fragte sie, was sie denn so kämpfen müsse. Sie antwortete: „Man muss so kämpfen.“ Ich wollte wissen, was sie denn kämpfen müsse, schließlich gehe es ihr doch gut, wenn so liebe Leute für sie sorgen.
Da zeigte sie mir etwas über den Matthias, der mit 14 Jahren ums Leben kam. Das war in Zusammenhang mit der Telekom und wurde in der Bildzeitung berichtet. Für sie ist es natürlich sehr schwer, das im Alter noch bewältigen zu müssen – dass ein 14-jähriger Junge ums Leben kam. Das Leben ist manchmal sehr hart, und manchmal quälen wir uns auch mit Dingen, die wir gar nicht mehr bewältigen können.
Ich habe heute kurz einen Bericht gehört. Wenn das stimmt, habe ich auch schon Nachrichten darüber gehört, dass ein Soldat einer Mutter das Baby aus der Hand gerissen hat, ihr vor den Augen die Kehle durchschnitten und ihr den Bauch aufgeschlitzt hat – in Europa. Man kann oft gar nicht viel bewältigen. Man muss aufpassen, dass man nicht alles auf sich wirken lässt, denn das kann man oft gar nicht.
Ich weiß nur, wie ich als Student zum ersten Mal den Film „Nacht und Nebel“ gesehen habe, in dem die Planierraupe die Toten wegschiebt – etwas, das heute fast zum Alltag der Fernsehnachrichten gehört. Ich konnte gar nicht hingucken. Ich habe immer gedacht, ich sei ein harter Mann, aber man kann die Nöte der Welt gar nicht bewältigen.
Es gibt so viel Schweres, das uns belastet. Meine Freude ruht darin, dass der Herr mein Leben führt und ich mich unter seinen Schutz stellen darf. Die Vorstellung, alle Weltnöte lösen zu können, ist utopisch. Das kann ich nicht.
Ich weiß auch nicht, wie man das mit dem Solidaritätszuschlag macht – Gott sei Dank muss ich das nicht entscheiden. Es ist so gut, dass ich einfach mein Leben leben und mich darum kümmern darf. Ich kann mich freuen, dass Jesus mich führt und dass er ein mächtiger Herr ist.
Die Sicherheit im Glauben durch Gebet und Geist
Und er sagt, ich werde mich auch weiterhin freuen, egal welche Schwierigkeiten vor mir stehen. Er sagt: Ich weiß, und da ist er ganz sicher – das ist ihm jetzt wichtig. Als nächsten Punkt: Christen sind Leute, die sicher sind. Ich möchte ihnen helfen, zu dieser Sicherheit zu gelangen. Ich weiß, ich bin ganz sicher, dass ich mit meiner Sache fröhlich durchkomme.
Der Paulus hätte auch sagen können: „Oh, wie wird das alles werden? Und wenn sie mich noch foltern, dann kann ich es nicht bewältigen.“ Sie können die Zukunft nicht lösen. Wenn ich heute so sage: „Oh, das ist furchtbar, wenn bei mir außer schweren Krankheiten noch mehr kommen“, dann kann ich nicht in die Zukunft blicken. Ich kann nur den Augenblick nehmen und darf auf den Herrn schauen und sagen: Er löst meine ungewisse Zukunft.
Und das ist beim Paulus toll, wie er mit einer Sicherheit sagt: Mir wird es gelingen, bis zum Schluss fröhlich dem Herrn anzugehören, obwohl er weiß, es kann sehr schwierig werden. Warum wird es gut werden? Woher weiß er das? Durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Gottes. Unser Herz muss festgemacht werden durch den Heiligen Geist.
Die Freude hat man nicht durch natürliches Gemüt oder durch natürliche Veranlagung, sondern das ist ein Geschenk des Heiligen Geistes, das uns immer wieder befreit. Es ist nicht nur das Wetter gerade, sondern oft auch unser Herz, das uns in die Tiefen zieht. Man muss richtig ringen, gerade am Morgen des Tages, um sich in die Freude hineinzuversetzen.
Und jetzt ist das mit dem Gebet so wichtig. Ohne Fürbitte will Gott uns das nicht geben. Warum hat Gott es an die Fürbitte geknüpft? Ich darf Sie auch einmal in der Ewigkeit fragen, ich weiß es auch nicht genau, aber er hat es daran geknüpft – an die Gebete.
Das Gebet bewegt so viel. Die wichtigsten Taten sind die, die man im Gebet vollbringt. Aber ganz wichtig ist auch, dass wir einander informieren. Ich frage mich oft, warum unsere Gebetsgruppen noch so klein sind. Wir sollten richtig auch Gebetsgottesdienste halten, denn ich glaube, das ist so wichtig.
Wie wird es heute Abend einer Martina Bastian zum Mut sein, Jammu Sucre oder anderen? Und wie ist es unseren Kranken zum Mut? Durch Gebet können wir den größten Dienst an ihnen tun. Der Herr hat gesagt: „Wo zwei oder drei versammelt sind, da will ich mitten unter ihnen sein.“ Und wir können es oft buchstäblich nachher nachvollziehen, wie sich Dinge gelöst haben.
Wir haben am letzten Dienstag in der Gebetsgemeinschaft von Herrn Gunther Kiene nochmals gebetet, der vor einer neuen Operation stand. Am nächsten Tag wurde er entlassen. Ja, ist das nicht auch ein Wunder Gottes? Oder haben wir uns getäuscht? Was war denn los? Weil wir oft so blind sind: Durch das Gebet will Gott uns viel schenken, und vor allem dies, dass ich in der Freude bleiben kann.
Sagen Sie es doch einander: „Ich bete morgen für dich.“ Und berichten Sie einander wieder davon. Einer hat mir vorhin erzählt, dass er sich am nächsten Samstag mit seinem Pfarrer trifft. Der hat nach Jahren des Zweifelns gesagt: „Jetzt dürfen Sie kommen zum Beten. Ich gehe in drei Wochen in Ruhe stand.“ Er findet es toll, dass jemand Mut hat und sagt: „Der Pfarrer braucht es, wir müssen miteinander beten.“ Das ist ja schön.
Also die Fürbitte bewirkt so viel, und ich glaube, dass es das Entscheidende ist. Denn ich weiß – und da kommt die Sicherheit des Paulus her – weil ihr für mich betet, bin ich sicher. Und der Heilige Geist besiegelt das. Da ist der Stempel drauf.
Der christliche Glaube ist nichts Ungewisses, sondern etwas Sicheres und Gewisses. Für viele Leute ist das irgendwie etwas Wackeliges. Nein, der Glaube ist etwas ganz Gewisses. Ich weiß, es wird mir gelingen. Der Weg des Christen ist ein sicherer Weg.
Vers 20: Man kann zu Schanden werden.
Das Ziel: Christus frei und offen verherrlichen
Man kann zu Schanden werden. Paulus sagt: „Ich hoffe, ich wünsche es mir sehnlich, dass ich in keinem Stück zu Schanden werde.“ Er möchte Christus nicht blamieren. Natürlich ist es möglich, Christus zu blamieren. Man kann ein Christenleben führen, das eine Schande ist. Auch mit seinem Glauben kann man zu Schanden werden und scheitern.
Paulus sagt, er möchte nicht zu Schanden werden, sondern frei und offen mit seinem Leben Christus groß machen. Am Sonntag haben wir auch darüber gesprochen, über den Spiegel. Paulus möchte Christus spiegeln. Dabei war es ihm wichtig, dass klar wird: Er kann das nicht verkrampft machen. Manche versuchen verkrampft und übertrieben, Christus darzustellen, als wäre er eine heilige Figur wie Franz von Assisi. Paulus möchte aber zeigen, wie Christus offenbar wird, indem er den Leuten erzählt, wie er die Kraft Christi erlebt.
Er erzählt, wie Christus ihm immer wieder die Sünden vergibt. Deshalb kann Paulus auch von seinen Schwächen sprechen. Er merkt, wie Christus seine zitternden Nerven wieder in die Hand nimmt und wie sein Wort ihn aufrichtet. Dadurch wird Christus groß. Paulus erzählt, wie er selbst wie ein Horn vom Brot lebt. Er erzählt einfach und macht Christus dadurch erst recht groß – so wie ein Patient von einem guten Arzt erzählt. Der Patient sagt: „Ich war furchtbar krank, aber der Arzt hat das richtige Medikament.“ Dadurch wird der Arzt groß.
Wir wollen Christus groß machen, nicht selbst groß erscheinen. Paulus verherrlicht Christus an seinem Leib. Interessant ist, dass Paulus sagt, das kann sowohl durch Leben als auch durch Tod geschehen. Oft legen wir das schnell fest und sagen, wir wissen, was wir wollen. Zum Beispiel, wenn eine Untersuchung ansteht und ein gefährlicher Befund möglich ist. Paulus ist sich bewusst, dass es für Gott verschieden sein kann, wie er durch eine Sache groß herauskommt.
Natürlich sagen wir heute: „Ich will nicht leiden.“ Wir sind alle leidensscheu. Für Paulus war von Anfang an klar: Es geht nicht um seine irdischen Wünsche, um sein Ich. Paulus sagt immer: „Ich habe mein Ich gekreuzigt, ich habe mein Ich Jesus hergegeben.“ Denn wenn er sein Ich lebt, dann kommt er unter. Dann wird er zu Schanden.
Ist Ihnen das bewusst? Wenn ich mein Ich lebe, meine Wünsche und meine Ich-Sucht, scheitere ich. Wir müssen aufpassen, denn heute ist das ganz schwierig. Wir leben in einer Zeit, in der für die meisten Menschen das höchste Lebensziel ist: „Ich mache, was mir gefällt.“
Die Herausforderung der Ich-Sucht und das Kreuz Christi
Ein Lehrer wurde von außerhalb angerufen. Auch ich freue mich immer über Rückmeldungen. Er erzählte mir, dass er durch die Predigt angeregt wurde. Wenn er zu seinen Schülern ging, um mit ihnen über Schuld zu sprechen, gab es in der ganzen Klasse keinen, der etwas von Schuld hielt.
Darauf sagte ich: „Damit ist man in guter Gesellschaft. Adolf Hitler hat unter Schuld auch nie gelitten.“ Nein, nur wache Menschen erkennen Schuld. In allen Religionen gibt es eine sehr große Wachsamkeit in diesem Bereich.
In unserer Zeit wird Schuld oft geleugnet, dabei hat jeder Mensch Schuld. Kein Himmel schreit auf, aber wir werden täglich vielfach schuldig. Trotzdem lebt der Mensch seine Ichsucht und sagt: „Ich, ich habe doch nichts vorzuwerfen.“ So lebt er fröhlich und unbekümmert seinen Weg.
Ein Christ fängt damit an, dass er merkt: Meine eigenen Lebensziele sind nichts, sie sind auf den Tod gerichtet. Ich muss zuerst meinen Willen und meine Sehnsüchte mit Christus kreuzigen lassen. Das hat Jesus am Kreuz durchgestrichen. Ich möchte das, was ich lebe, für Christus leben.
Jetzt stellt sich die Frage: Wie kann ich mit meinem irdischen Leben, auch mit meinen Berufsverpflichtungen, Christus groß machen? Wie kann ich die Beziehungen in meiner Familie, in meinem Beruf und mit den Menschen, denen ich begegne, so nutzen, dass Christus groß wird? Christus will ja auch, dass mein irdisches Leben leuchtet und sich entfalten kann.
Aber wenn der Herr will, kann es sein, dass er anders denkt als wir. Du meinst nicht, was göttlich ist, sondern du meinst, was menschlich ist – und das ist ein großer Unterschied.
Zeugnis von Missionaren und die Frucht des Leidens
Darf ich ein Beispiel nennen? Im Jahr 1956 brachen fünf Missionare auf, um den Stamm der Aukas im brasilianischen Urwald zu erreichen. Sie hatten ihre Reise sorgfältig vorbereitet und nutzten ein Flugzeug. Zunächst ließen sie einen Korb zu den Menschen hinunter und wollten dann Kontakt aufnehmen. Schließlich landeten sie dort.
Es war damals ein großer Schock, dass alle fünf Missionare von den Indianern ermordet wurden. Diese Geschichte berührt uns sehr. Übrigens ist der Stamm heute komplett christlich geworden, biblisch übersetzt. Es ist beeindruckend, was die Menschen berichten, darunter auch Daioma, die aus diesem Stamm stammt. Auch die Gründe für den Mord werden nach und nach bekannt.
Interessanterweise sind durch den Tod dieser fünf Missionare mindestens vier Menschen bereit geworden, selbst in die Mission zu gehen. Ihr Tod hat mehr Frucht gebracht, als wenn sie 25 Jahre im Urwald gearbeitet hätten. Ähnlich war es bei den Christen, die während des Boxeraufstands in China ums Leben kamen. Dieses Beispiel hat viele motiviert.
Oft merken wir, dass ein Martyrium oder ein Leidensweg Menschen tief berührt und ein Zeugnis für viele ist. So hat Gott manchmal seine Pläne. Ich kann nur sagen, dass ich in meinem Leben durch Menschen, die gelitten haben und Jesus liebten, ungemein gesegnet wurde. Ihre Besuche waren oft die eindrücklichsten, die man machen konnte.
Ich denke viel darüber nach, wie Gott die Regie führt. Man möchte das nicht leichtfertig sagen, denn mir selbst ist das so fremd. Ich halte kein Leiden und keine Schmerzen aus. Doch der Herr weiß, wie er groß wird. Deshalb führt er uns manchmal schwere Wege, wenn nur Christus auf jede mögliche Weise verherrlicht wird.
Christus soll groß herauskommen, von ihm soll gesprochen werden. Mein Leben soll Christus groß machen. Darum hat der Herr oft nicht vor, uns die Karriereleiter hochzuführen. Er nimmt uns manchmal Dinge weg, wenn nur Christus verherrlicht wird.
Ich darf einfach den Platz annehmen, den der Herr mir gibt, und dort darf ich ihn groß machen. Das ist ein Platz, an dem er mich segnet und braucht.
Das Licht Christi in der Dunkelheit und unser Auftrag
Am Sonntag habe ich im Gottesdienst mit dem schönen Wort begonnen: Gott, der da heißt, das Licht aus der Finsternis hervorleuchten zu lassen. Er hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Wissen Sie das?
Da Sie diesen hellen Schein haben, dürfen Sie Christus kennen. Und durch uns sollen auch andere Menschen erleuchtet werden, damit sie Christus erkennen. Das ist unser Auftrag.
Dieser Auftrag geschieht nicht nur durch Predigen, sondern auch durch Liebe und Güte. Was bedeutet das für andere Menschen? Dass sie einfach ein Stück Liebe durch uns bekommen, ein Stück Lebensfreude.
Was passiert, wenn ein strahlender Tag hereinbricht und andere mitzieht? Wenn ein Stück der Christusfreude in diese Welt einkehrt?
Siehe dazu 2. Korinther 4,6.
Und nun kommt dieses schöne Wort: Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.
Leben in Christus und der Sieg über den Tod
Da steht bei mir unten so eine Parallelstelle dran, die sind ja ganz hilfreich, die kleine Galle der zweiundzwanzig. Sie wissen, was dort steht: "So lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Und was ich lebe im Fleische, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich hat dargegeben." Das ist ganz Tolles.
Ich lebe nicht mehr meine eigenen Wünsche. Es war immer eine Frage in uns: Sind wir nicht immer wieder so, bloß auf uns fixiert? „Lebe ich für Christus? Bestimmt er mich mit seinen Gedanken mein Leben?“ Zuerst fragte er: Was willst du? Und so darf ich tun. Haben sie Angst, du nimmst dir nicht das Leben weg? Er gibt ihnen das Leben.
Er hat ganz klar versprochen: Er hat das Leben geschaffen, auch mit seiner ganzen Schönheit. Er will uns nichts wegnehmen, aber wir sollen es nur aus seiner Hand empfangen. Aber jetzt geht es ja um die Todesschranke, und das ist so ein gewaltiges Wort. Paulus muss damit rechnen, dass er bei dem Prozess wahrscheinlich zum Tode verurteilt wird.
Deswegen kann man nicht rückschließen, wo es war, ob Rom oder Caesarea. In Caesarea schien es nicht so kritisch zu sein, aber es ist ja wichtig, wenn man vor dieser Schranke steht, wie herrlich er dieses Wort sagt.
Es ist ja heute schade, dass man gar keine Todeslieder mehr singt. Beim Begräbnis singt man kaum noch. Die Orgel spielt vielleicht noch. Ich möchte immer wieder, dass bei Christenbeerdigungen gesungen wird. Aber das Lied „Christus, das ist mein Leben“ ist durch die Melodie ein bisschen – die wurde mal verändert – ein bisschen zur unsicheren Melodie geworden. Aber es ist ja so ein herrliches Lied.
Lesen Sie mal die ganzen Sterbelieder, die im Gesangbuch stehen, wie da der Tod besiegt wird: „Als dann fein, sanft und stille, Herr, lass mich schlafen“ und was wunderbar. „Wenn mein Herz und Gedanken zergehen, als wie ein Licht, das hin und her tut, wankend, indem es in Kraft gebricht“ – und so wunderschön, was da erlebt wurde am Sieg über den Tod.
Die Menschen, denen Sie begegnen, die nehmen ja den Toten immer ernst. Sie glauben ja, in dem Augenblick, wo sie sterben, bricht das Paradies an. Und das ist die größte Lüge. Wer ein bisschen was weiß, schon von den Empfindungen der Trauernden, da ist nichts Paradiesisches, auch für die Zurückbleibenden nicht.
Aber wenn sie es auch oft miterleben, mir wird es immer sehr, sehr schwer, die letzten Atemzüge zu begleiten. Nochmal das schwere Atmen und Merken, wie einer leidet – dass ich mit meinem Leben Verantwortung vor Gott trage. Das wissen wir als Christen vom Gerichtsernst.
Für die, die Jesus gehören, gibt es den Sieg, wo Jesus die Schuld vergeben hat. Das war wunderbar. Und wenn man so denkt, was in kurzer Zeit auch an Volkssitte bei uns wegkam: Vor zehn oder fünfzehn Jahren habe ich das letzte Mal einem Schwerkranken Abendmahl reichen dürfen. Das gibt es nicht mehr an der Hofacker-Gemeinde.
Es ist ein Trost, dass ihm zugesprochen wird, im Leben und im Sterben. Auch in der Karwoche, da möchte keine Krankenkirche Abendmahl, dass Sie wissen. Aber es geht nicht um das Abendmahl. Ich will, das habe ich natürlich einmal gemeint, als keine letzte Ölung oder so etwas, sondern den Zuspruch des Evangeliums, die Gewissheit.
Deshalb ist es so herrlich, auch wenn wir Leute so aus unserer Gemeinschaft begleiten durften im Sterben, wie herrlich das ist mit den Bibelworten, mit den Liedversen, die voreinander zurufen und einander zusprechen.
Ich bin jetzt froh, dass der Hensler Verlag die zweite Kassette herausbringt mit den Bach-Chorälen „Jesus meine Zuversicht“ heißt die. Diese herrlichen Bach-Choräle, noch einmal in der herrlichen Rilling-Vertonung – das ist auch etwas für Sterbezimmer, diese schönen Klänge, wo gerade „Ach Herr, lass deinen lieben Engel ein letzten End die Seele meinen Abraham schießen“ – so ein Trost.
Und wenn ich gar nichts mehr fassen kann, wenn das mich noch umgibt: Die ganzen herrlichen Klänge, das, was Generationen auch durch schwerste Tiefen getragen hat. Christus ist mein Leben, aber ich habe ihn heute als Leben. Und wenn ich sterbe, ist es mein Gewinn. Ich darf doch heim zu ihm.
Das ist nur für gläubige Christen ein Trost. Die anderen können es nur irgendwo zudecken und leugnen.
Die Hoffnung auf das ewige Leben und die Gewissheit des Glaubens
Warum ist es eine Freude, warum ist es ein Gewinn? Im schönsten Sinne wird das in 1. Johannes 3,1 beschrieben. Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen würde, werden wir ihm gleich sein und werden Jesus sehen, wie er ist.
Ich bin der Meinung – und streite mich darum – dass in dem Augenblick, in dem ich hier sterbe, ich dort drüben die Augen öffnen darf. Ich kann es Ihnen nicht logisch erklären, aber so sind die Schriftaussagen. Jesus wird den Tod nicht schmecken. Offenbar hört mit dem Tod unser ganzes Zeitverständnis auf und wir treten in die ewige Welt ein.
Das ist schon klar, denn Ewigkeit hat weder Anfang noch Ende. Wir können uns deshalb nicht vorstellen, wie die Uhren in der ewigen Welt laufen. Ich werde dort aufwachen, Jesus sehen und ohne dass ich durch den Tod im Tod gehalten werde, bleibe ich in Christus bewahrt und werde hindurchgetragen. Darum ist Sterben mein Gewinn.
Das ist etwas ganz anderes als bei jemandem, der sich das Leben nehmen will, weil er lebenssatt ist. Ich bin mir bewusst, dass Sterben etwas Herrliches ist. Ich möchte Ihnen nicht zu viele traurige Geschichten erzählen, aber es ist natürlich tief eindrücklich, wenn man solche Geschichten liest.
Zum Beispiel auf Madagaskar, in der Hauptstadt Antananarivo, im letzten Jahrhundert. Damals gab es dort erst ganz wenige Christen. Eine sehr böse Frau kam an die Regierung. Sie war die Ehefrau des verstorbenen Königs und hat alle ihre Konkurrenten umgebracht. Dann wütete sie sehr schlimm und wandte sich schnell gegen die Christen.
Sie ließ das Schlimmste tun, was unsere Vorfahren sehr erschütterte. Auf einem Felsen steht heute eine Gedächtniskirche. Die Paläste sind hoch über der Stadt auf Felsen gebaut. Dort wurden 14 Christen der Reihe nach an ein Seil gehängt und über dem Abgrund baumeln gelassen. Man rief ihnen zu: „Möchtest du abschwören?“ Oben stand jemand mit einem Beil. Dann wurden sie enthauptet und in die Tiefe fallen gelassen.
Nur die letzte Frau ließen sie aus merkwürdigen Gründen nicht fallen. Die Königin wollte das nicht. Aber man hört Menschen in der Freude sagen: „Ich kann doch meinem Herrn nicht abschwören!“ Dann ruft einer noch – das wurde alles aufgezeichnet: „Ich freue mich, dass ich bald, in wenigen Augenblicken, bei meinem Herrn sein darf.“
Diese Gewissheit schenkt der Herr durch seinen Geist. Wenn Sie mich fragen: Ich habe Angst. Der Tod wurde noch von niemandem bewältigt. Und wer sagt, dass das nicht möglich ist? Es gibt doch die Hoffnung, dass er bewältigt werden kann. So darf ich wissen, dass der Geist Gottes mich stark macht. Ich darf mich freuen, wie es der Herr bestimmt hat.
Dazu gehört auch der Spruch, den ich gern von Traugott Hahn übernommen habe: „Er hat die Umstände meines Sterbens schon geordnet.“ Ich mache mich ganz ruhig. Er hat die Umstände meines Sterbens schon geordnet. Ich weiß ja nicht, wo und wie. Ich brauche mir hier auch keine Sorgen zu machen, sondern lasse ihm das als eine Sache.
Mein Leben ist begrenzt. Ich wüsste auch nicht, was ich wählen sollte – ob ich neunundneunzig werden wollte oder so. Aber der Herr wird es wissen, wenn ich nur ihn preisen kann.
Die Bedeutung von Frucht im Leben und Leiden
Paulus bringt nun den Gedanken vor: Das Wichtigste ist doch, dass Frucht herauskommt. Wie kommt das, wenn nur etwas für die Sache Jesu herauskommt? Das hat der Sohn von Helmut Wenzelmann so oft gesagt. Er wurde mit 24 Jahren von einem betrunkenen Gastarbeiter überfahren und starb. So hieß dann das kleine Heftlein: Wenn nur etwas für die Sache Jesu herauskommt. Es war den Eltern so wichtig, dass, wenn Gott so einen blühenden jungen Studenten wegruft, es nicht bloß ein leeres Leben war, sondern dass umso mehr Frucht herauskommt.
Jetzt fragt man sich ja, warum Gott mir so viele Jahre gegeben hat. Wie viele wurden in jungen Jahren im Krieg schon weggerissen? Warum hat Gott uns die Jahre gegeben? Damit sie Frucht haben. Und bei Frucht ist es ja immer wieder schön, wenn man die einzelnen Worte nimmt: Frucht ist nichts, was man machen muss, es ist kein Produkt. Frucht ist etwas, das organisch wächst.
Frucht – da muss man nicht dauernd mit dem Stock danebenstehen und den Baum schlagen, damit er Frucht hervorbringt. Das reift da, wo die Sonne draufscheint. Es ist doch wichtig, dass bei uns aus unserem Leben, ohne dass wir es merken, ganz – ja, was will ich sagen – unbeabsichtigt einfach Frucht herauskommt. Dass es für andere Leute etwas Bedeutsames hat und gar nicht dieses Gequälte, Verkrampfte, was möchte ich auch sagen, dieses Geschulte. Sondern dass mein Leben Frucht trägt, so wie ich mich morgens in die Hände meines Herrn befehle und sage: Gib mir die Worte, die ich heute reden muss, gib mir deinen Geist, dass ich gute Gedanken denke.
Ich weiß nicht, was ich wählen soll, was mehr Frucht hat. Es ist erstaunlich, dass die ersten Christen so viel vom Leiden sprachen, vom Kreuzesweg. Aber die erste Christenheit – die muss man immer wieder sehen – hat Frucht gehabt wie nie. Und warum heute bei uns so wenig Menschen zum Glauben kommen, das liegt daran, dass wir so wenig Leidenszeugnis haben.
Ich habe gestern gerade für unsere Hilfe für Brüder Informationen geschrieben. Ich glaube, das ist erst im April oder wann das rauskommt, von Kongo Prasawil. Man kennt sie ja überhaupt noch nicht. Das ist neben Sair, das ist der große Kongo. Dort gibt es ein kleines Kongo Prasawil, in dem über zwei Millionen Menschen leben. Dort war über vielleicht siebzehn Jahre eine ganz schreckliche marxistische Herrschaft, ganz schlimm. Achtzehn Kirchen wurden geschlossen, also ganze Kirchenorganisationen, und so wurde in dem relativ kleinen Land wild gewütet.
Als das Regime vorbei war, hatten sich die meisten Gemeinden verdoppelt. Es ist ein Geheimnis, dass der Herr viel mehr den Druck gebrauchen kann. Und das können Sie bei sich ja beobachten: In Zeiten, in denen die Spannung groß ist und Sie auch schweres Durchleiden müssen, ist Ihr Glaubensleben viel ernster. Wenn es Ihnen gut geht, im Urlaub, da merken Sie, dass Sie gar keine stille Zeit mehr haben, gar nicht mehr Bibel lesen, nicht mehr beten usw. Da schläft man ganz selig ein.
Die schweren Zeiten sind oft die, in denen man den Herrn sucht. Das war bei Israel schon so in der ganzen biblischen Geschichte. Darum ist es eine enorm fruchtbare Zeit, bloß wir haben es nicht zu wählen. Also möchte ich sagen: Ich bin froh, dass wir kein Leiden haben, nicht dass man meint, man müsste es suchen. Aber wir sollten uns daran erinnern und die Ernsthaftigkeit haben, als wenn das Leiden da wäre. Und wir sollten mit denen leiden, die heute durchs Leiden gehen. Dann brauchen wir es anderen gar nicht.
Ich freue mich sehr, dass es uns so gut geht. Aber die Ernsthaftigkeit sollen wir haben.
Die Spannung zwischen Leben und Sterben
Paulus war bereit und sagte: „Ich setze mir beides hart zu. Ich habe Lust – das ist ein schönes Wort – ich habe eine Gier, abzuscheiden und bei Christus zu sein.“ Das gibt es doch gar nicht, dachte ich. Er hatte eine Leidenschaft, heimzugehen.
Heute hat mir ein junger Mann, der mitten im Beruf steht, gesagt: „Ach, ich hoffe, dass ich meine Rente gar nicht mehr erlebe, dass Jesus vorherkommt.“ Es ist ja schön, wenn jemand so lebt.
Dann muss ich nur auskosten, was ich gezahlt habe. Sondern einfach, wer so lebt, lebt doch in der Gegenwart. Er hat eine Lust, daheim zu sein bei dem Herrn. Aber das andere: Ich möchte noch da sein, wenn der Herr noch Aufgaben für mich hat. Die möchte ich noch erfüllen. Ich will meinen Job noch tun und nichts versäumen, was heute getan werden muss.
Das Wort „scheiden“ ist ein biblisches Wort. Es ist schön, dass die Bibel, das Evangelium, hier nicht mehr das Wort „sterben“ verwendet, sondern Paulus „abscheiden“ oder „scheiden“. Wo gebrauchen wir dieses Wort? Wenn jemand fortfliegt oder mit dem Schiff fortfährt, wenn das Seil am Poller gelöst wird und das Schiff dann ablegt. Das ist ja etwas Schönes.
Habe ich Ihnen das mal erzählt, als wir auf Korsika das große Schiff losgemacht haben? Haben wir das hier schon erzählt? Wir waren abends am Hafen, da lag so ein großes Fährschiff, das nach Frankreich hinüberfuhr. Ich war interessiert und bin so am Abend am Hafen gebummelt. Da wurde die Brücke rund um das Riesenschiff aufgebaut, wo die ganzen Busse, Autos und LKWs hineinfahren. Das Schiff hat die Motoren angelassen, und am Ende war noch ein wahnsinnig dickes Seil um einen Poller gewickelt. Dann rief der Kapitän von oben herunter: „Monsieur, wären Sie so nett und könnten das Seil entfernen?“
Jetzt bin ich also in die Ehre gekommen, dieses Riesenschiff lösen zu dürfen. Irgendwo war die Leutewache schon weggegangen und hatte das übersehen. Es ist schon ein Moment, wenn man das sieht: so ein Riesenschiff, voll beladen, die Leute stehen oben, und das Seil ist wahnsinnig schwer. Wenn das gelöst wird und ins Wasser fällt, löst sich das Schiff und fährt seine Richtung.
Das ist ein herrlicher Ausdruck dessen, was christliches Sterben bedeutet. Es gibt auch noch andere Dinge, die man lösen muss. Es ist wichtig, dass die, die abgerufen werden, nicht mit irdischen Sorgen festgehalten werden. Es gibt so viele, die eigentlich nicht sterben können, weil sie noch ein paar Dinge in Ordnung bringen müssten. Es ist ganz wichtig, dass man seine Sachen löst.
Darum finde ich es auch so schön, wenn man die Verwandtschaft noch einmal zusammenruft und sagt: „Wir feiern miteinander das Abendmahl, und dann auch unter der Vergebung.“ Das ist doch wichtig. Es gibt doch in einer Familie nichts, wo man sich nicht schuldig geworden wäre. Und wenn man sich dann löst und sagt: „Wir haben uns lieb“, wenn man Abschied voneinander nimmt, dann ist dieses Scheiden ein Trost.
Wenn ich einmal scheiden soll, dann scheide ich übrigens auch mit den herrlichen Ewigkeitsversen, die oft in den letzten Versen von Liedern zu finden sind. Zum Beispiel bei „O Haupt voll Blut und Wunden“. Wenn Sie sich das mal ansehen, was für herrlicher Trost darin steckt! Paul Gerhardt war ja ein Meister darin. Warum er das so beschreiben konnte, bleibt ein Rätsel.
Aber es gibt auch andere Lieder. Ich liebe immer das Hillerlied, das nur im württembergischen Teil bekannt ist. Dort heißt es: „Der Hirt am Kreuz gestorben, für seine Schafe ist es Sterben ein Entschlafen.“ Es ist kein Sterben mehr, der Kampf fällt weg.
Ich glaube, das kann auch der Herr schenken, dass man sich ganz hineingibt und sagt: „Jetzt, Herr, ich möchte heim zu dir.“ Aber es ist mir immer wichtig, dass ich Sie bitte, vor dieser Situation nicht auszuweichen.
Die meisten unserer gläubigen Gemeindeglieder sterben, ohne dass ein Seelsorger dabei ist. Ich meine, wir sollten auch die ganzen Beatmungsinstrumente weglassen. Frau Wertz war so lieb und hat wieder eine Verfügung besorgt, in der man auch lebensverlängernde Maßnahmen regeln kann.
Frau Bayer hat einfach mal 300 Stück kopiert, wer es mitnehmen will. Das muss man heute für die Mediziner haben, sonst wird bis zum letzten Moment noch eine Bluttransfusion gemacht. Ich glaube, es ist viel, viel wichtiger, dass man diesen Frieden hat.
Das ist so etwas Wunderbares, wenn man einander auch den Dienst erweist. Wer damals bei Frau Schmierer dabei war, liebe Leute, was war das für ein Frieden! Wir sind wirklich gesegnet worden durch so einen Augenblick.
Und es ist schön, auch eine Nacht zu wachen mit dem Gesangbuch in der Hand, sich die Bibelworte vorher schon zu merken und zu überlegen, welche Worte man wohl sagen könnte. Die großen Zusagen, „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ – das sind die Worte, die man am Abend so gerne hört. Diese Zusagen sind wichtig.
Also ist es nötig, im Fleiß zu bleiben – um eurer Willen. In solcher Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde.
Jetzt, meine ich, ist ein Satz geschlagen. Wir machen einfach einen Einstieg und dann gibt es gleich noch eine Bibelstunde. Denn das ist immer besser, als wenn wir zu viel auf einmal machen.
Wir machen weiter mit Vers 24: „Was ist nötiger, und was hat der Herr für Wichtigeres in seiner Dienstanweisung für mich?“ Und da gebraucht er mich dazu. In den Versen 27 bis 30 ist nämlich noch so viel drin.
