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Kann man ohne Jesus leben?- Evangelisation in Nürnberg

08.11.1957Lukas 5,17-26

Erinnerung an einen vergessenen Schriftsteller und seine Botschaft

In diesem Jahr ist ein Schriftsteller gestorben, der in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg unter dem jungen Volk sehr bekannt war. Später emigrierte er im Nazireich und ist schließlich in der Vergessenheit gestorben. Er heißt Alfred Döblin.

Aber jetzt wollen wir nicht mehr durch den Saal laufen, das macht uns ein kleines bisschen klein, besonders wenn es über dreißig Grad ist.

Alfred Döblin hat ein Buch geschrieben, ein tolles Buch, aber auch ein schreckliches Buch. Es heißt „Berlin Alexanderplatz“. Das Buch spielt vollständig in der Berliner Unterwelt, die ziemlich weitläufig ist und von Gangstern, Dieben, Zuhältern und Prostituierten bevölkert wird.

In diesem schrecklichen Buch „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin, das eine Fotografie von Berlin ist, gibt es eine erschütternde Szene. Ein leichtes Mädchen aus der Berliner Unterwelt fährt mit ihrem Freund in der U-Bahn. Sie öffnet ihr Handtäschchen und sagt: „Das habe ich irgendwo auf der Straße gekriegt.“ Dann zieht sie ein Blatt heraus.

Auf dem Blatt steht ein Gedicht auf der ersten Seite, und plötzlich hören alle Leute zu. In diesem schrecklichen Milieu hemmungsloser Sexualität, wo „mein“ und „dein“ gilt und man einfach tut, was man will, wo die Großstadt die Menschen ausgelaugt hat, lesen sie dieses Gedicht.

Ich kann es jetzt leider nicht auswendig, aber es geht ungefähr so:
„Geh doch nicht allein, du bist ja so einsam,
lass doch Jesus mit dir gehen,
geh doch nicht allein!
Du bist ja so unglücklich,
lass doch Jesus mit dir gehen.“

Das Erstaunliche ist, dass Alfred Döblin diese Szene so schildert, dass nicht einer lacht. Stattdessen empfinden plötzlich alle in der U-Bahn, dass dieser Name „Jesus“ in diesem Tumult von Berlin so wunderlich fremd ist, so fremd.

Aber man spürt es deutlich, wie er das schildert: Wenn dieser Name „Jesus“ fällt, dann wird bitte jetzt nicht geknipst, sondern zugehört. Seid einverstanden, ich habe sehr gelitten, weil wir uns immer einig sind, dass dieser Name „Jesus“ fremd ist. Nicht weil wir so gewissermaßen in der Zeit aller Technik so herrlich weit gebracht haben und das überholt wäre, sondern weil dieser Name „Jesus“ so fremd klingt.

Denn auf einmal spüren alle da in der ratternden U-Bahn: Wir haben uns verirrt. Wir sind eine Welt ohne Gott geworden. Wir sind Leute, die sich verlaufen haben.

Und dieses armselige Verslein:
„Geh doch nicht allein, du bist ja so unglücklich,
lass Jesus mit dir gehen“
ist auf einmal wie ein Glockenklang aus der Heimat, wie ein Ruf aus ganz weiter Ferne an diese verirrten Leute.

Die Herausforderung des Glaubens in der modernen Welt

Und ich könnte mir vorstellen, dass das Thema des heutigen Abends für viele von euch im ersten Moment auch fremd klingt. Wir sind Großstädter und leben im Zeitalter der Sputniks – eins, zwei, drei bis vierundzwanzig, die noch kommen werden. Und dann plötzlich Jesus? Kann man ohne Jesus leben?

Ich denke, viele von euch empfinden das im ersten Moment so: „Will uns der wirklich überreden? Will er ernsthaft die moderne Jugend dazu bringen, mit Jesus anzufangen?“ Dazu möchte ich euch antworten: Ja, ich möchte euch dafür gewinnen. Denn eine Welt ohne den offenbarten Gott ist eine verlorene und gnadenlose Welt – und das spürt ihr ja alle.

(In Klammern: Wenn ich von Jesus rede, erinnere ich mich an einen Studienrat, der sagte, Jesus sei ein Religionsstifter wie Buddha oder Mohammed. Falls jemand von euch das auch so sieht, möchte ich sagen: Du meinst sicher andere. An Religionsstiftern habe ich keinen Bedarf, das interessiert mich überhaupt nicht. Im Notfall könnte ich mir selbst eine Religion ausdenken, aber es interessiert mich nicht.)

Ich rede von dem, der aus einer anderen Dimension in diese dreidimensionale Welt hereingebrochen ist – als die Offenbarung des lebendigen Gottes. Ich rede von Jesus, dem Sohn des lebendigen Gottes, dem Heiland der Welt, der einzigen Chance.

Das muss ich zwischendurch einfach sagen, damit keine Missverständnisse entstehen. Ja, wenn der Name Jesus in einer Großstadt genannt wird, fühlt man sich im ersten Moment fremd. Man merkt, hier ist man in der Fremde. Jesus – wenn man ihn hätte, wäre man nach Hause gekommen, nicht wahr? Dann wäre man nach Hause gekommen.

Darum rufe ich euch ernsthaft zu Jesus.

Die Bedeutung von Jesu Kreuzigung und Auferstehung

Wisst ihr, wer Jesus ist? Er ist derjenige, der eines Tages ans Kreuz geschlagen wird.

Es gibt viele Manifestationen menschlicher Dummheit und Bosheit. Die gewaltigste Manifestation unserer Blindheit ist jedoch, dass wir den Sohn Gottes gekreuzigt haben.

Der, der am Kreuz hängt, lässt sich kreuzigen, weil er hier am Kreuz etwas vollbringen will. Nämlich – ich erkläre es nachher – unsere Erlösung. Als er sein Haupt neigt und stirbt, wird er in ein Grab gelegt, in ein Felsengrab.

Aber das kann ich nicht so stehen lassen: Er steht von den Toten auf.

Und das ist es, was ich Ihnen sagen möchte: Dieser Jesus ist da, lebt, ist unter uns, geht durch unsere Reihen. Zu ihm möchte ich Sie rufen.

Nun muss ich als Nächstes sagen, dass es allmählich Zeit wird, die junge Generation zu Jesus zu rufen. Wenn es je eine Zeit gab, in der man ernsthaft zu Jesus rufen muss, dann ist es unsere heutige Zeit.

Begegnung mit einem jungen Mann im Bergarbeiterbezirk

Lassen Sie mich das an einem Erlebnis deutlich machen. Das liegt Jahre zurück und bestimmte mein Fachamtsjahr. Ich war in einem riesigen Bergarbeiterbezirk und machte Hausbesuche von Tür zu Tür.

Da kam ich an eine Wohnung, deren Klingeln alle kaputt oder abmontiert waren. Das ist ein tolles Räubervolk, dachte ich. Ich klopfte an, und dann brüllte jemand herein. Ich stand in der Wohnküche und sah nur einen jungen Mann von etwa 25 Jahren. Man spürte ihm sofort an, dass er schlechte Laune hatte.

Er fauchte mich an, wie alle anderen auch: „Wir kaufen nichts!“ Er schritt auf und ab wie ein Tiger im Käfig und wiederholte: „Wir kaufen nichts!“ Ich wollte ja nichts verkaufen, sondern ihm etwas schenken. „Mensch, ich bin der neue evangelische Pfarrer!“, sagte ich.

Da blieb er stehen, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und brüllte: „Ein Pfarrer, genau das hat mir noch gefehlt! Mensch, das hat mir noch gefehlt!“ So laut, dass ich fast dachte, das Mikrofon geht kaputt. „Mensch, ein Pfarrer, genau das hat mir noch gefehlt! Gehen Sie, gehen Sie!“

Ich musste lachen, wie er so schrie, und sagte: „Regnen Sie sich doch mal ein bisschen ab! Mensch, ich habe Ihnen doch keine silbernen Löffel gestohlen. Warum schreien Sie so?“ Er erwiderte: „Gehen Sie! Ich will nichts hören, ich habe den Glauben an die Menschheit verloren.“

Da horchte ich auf. Das war ein Wort, das aus dem Herzen kam. Ich sagte: „Mann, Sie haben den Glauben an die Menschheit verloren? Das ist ja wundervoll! Kommen Sie in meine Arme, wir passen zusammen. Den Glauben habe ich nämlich auch verloren. Mensch, wie gut wir zusammenpassen!“

Er trat einen Schritt zurück, kam aber nicht in meine Arme. Er fragte: „Wieso? Sie als Pfarrer müssen doch den Glauben an die Menschheit hochhalten!“ Ich antwortete: „Muss ich das? Das weiß ich nicht. Ich kann Ihnen nur versichern: Der Glaube an die Menschheit ist mir in Fetzen davongegangen.“

„Mensch, ich bin im Krieg gewesen. Gemeinheit, Neid – das ist das Thema Nummer eins. Der versteht ja den Dreck. Hör mir auf von wegen Glauben an die Menschheit! Die Menschen sind Büster!“ „Na“, sagte ich.

„Das wundert mich aber nun doch ziemlich. Wozu sind Sie denn eigentlich noch Pfarrer, wenn Sie den Glauben an die Menschheit verloren haben?“ fragte er.

Dann sagte ich: „Ja, Mensch, das ist gerade der Punkt. Der Glaube an die Menschheit ist mir so verloren gegangen, dass ich radikaler bin als du. Sieh mal, du bist doch überzeugt, dass die ganze Menschheit nichts taugt. Aber du bist ebenso überzeugt, dass du ein feiner Kerl bist.“

„Nun frage ich mich in aller Welt, wie du dazu kommst zu glauben, dass die ganze Menschheit nichts taugt und vor diesem dunklen Hintergrund hebst du dich allein strahlend wie ein goldenes Bild ab? Das ist doch unwahrscheinlich.“

„Ich bin sogar so weit gekommen, dass ich den Glauben an mich selbst verloren habe. Ich bin auch ein Biest!“ Er sagte: „Dann weiß ich nicht, wozu Sie noch Pfarrer sind.“

Damit komme ich zum eigentlichen Punkt: Der Glaube an mich selbst und der Glaube an die Menschheit ist weg. Aber ich habe einen neuen Glauben bekommen, einen ganz neuen Glauben, der mir nicht kaputtgeht, selbst wenn der Himmel einstürzt.

Ich sehe noch vor mir stehen – ja, das möchte ich aber wissen – was das für ein Glaube sein soll, der nicht kaputtgeht und mir den Himmel öffnet.

Dann sage ich: Das ist das unbegrenzte Vertrauen zu Jesus, dem Sohn Gottes. Ich habe das Vertrauen, dass er alle meine Probleme löst, mein Leben ordnet und mir den Himmel aufschließt. Unbegrenztes Vertrauen zu Jesus.

Schweigen. Dann sagt er: „Ich müsste lachen. Mann, das ist ja das Christentum!“ Ich dachte, damit wäre es zu Ende. „Ha, Idiot sei, damit fängt es erst richtig an! Damit fängt es erst richtig an!“

„Wieso?“, fragte er. Ich sagte: „Ich will es Ihnen erklären. Solange ihr noch alle möglichen Glauben habt – Glauben an mich selbst, Glauben an Deutschland, Glauben an Ensid, Glauben an die Großmutter, Glauben an den Omnibus – solange könnt ihr nicht richtig hören.“

„Aber wenn einmal all diese albernen Glauben zertrümmert sind, restlos zertrümmert, dann kommt über die Trümmer Jesus zu einer jungen Generation.“

„Und ich warte“, sagte ich ihm, „auf die Stunde, weil die junge Generation kapiert, dass sie mit allem möglichen Glauben dumm gemacht worden ist und dass nun da der eine ist, dem man sich anvertrauen kann.“

Die Zertrümmerung alter Glaubensvorstellungen und die Suche nach Wahrheit

Es sind Jahre vergangen seit diesem Erlebnis, und heute befinden wir uns in einer Situation, in der alle Glaubensüberzeugungen zertrümmert sind. Ich weiß nicht, ob euch bewusst ist, dass eine Jugendzeit entstanden ist, die nichts mehr ernst nehmen kann. Viele machen sich gar nicht klar, dass jeder Glaube zerbrochen ist.

Nun ist die Stunde gekommen. Dass sie so zahlreich kommt, zeigt, dass eine junge Generation endlich begreift, was es bedeutet, wenn man sich nur einem anvertrauen kann. Das heißt Glauben. Es gibt nur den einen, dem ich mich anvertrauen kann: den lebendigen, verborgenen Gott, der zum Heiland der Welt gegeben wurde – Jesus.

Ich glaube ihm einfach, weil er nicht damit anfängt, Forderungen zu stellen. Sondern er hat zuerst damit begonnen, sein Leben für mich zu geben. So viel hat niemand für mich getan, und für Sie auch nicht. Ich traue ihm, weil er mich nie vergewaltigt hat, sondern sich Schritt für Schritt mir offenbarte. Nach und nach begriff ich, dass ich wahnsinnig wäre, wenn ich mich nicht niederkniete.

Eines Tages tat ich das als junger Leutnant. Ich sagte: „Herr Jesus, ich kann dir nichts versprechen, ich bin ein labiler Charakter, davon bin ich überzeugt. Aber dieses ganze armselige, beschmutzte Leben gebe ich jetzt dir!“

Und dazu möchte ich Sie ermutigen! Wer zu Jesus kommt, ist aus der Fremde nach Hause gekommen. Die Stunde ist da, in der wir endlich Jesus finden müssen. Andernfalls gehen wir in einem jämmerlichen Nihilismus und einer armseligen Oberflächlichkeit zugrunde – im wahrsten Sinne des Wortes zum Teufel.

Wirklichkeitssuche und die Fakten des Glaubens

Jetzt muss ich weitermachen. Sehen Sie, jedes Mal, wenn ich solche Vorträge für junge Leute halte, kommen verständige Menschen zu mir und warnen mich. Sie sagen: Erstens bist du selbst alt. Ich antworte, das spüre ich auch. Ich muss mich unablässig rasieren, damit der Bart nicht aschgrau wird.

Dann heißt es: Wissen Sie, diese Jugend ist für religiöse Dinge doch nicht eingestellt, sie will Wirklichkeit. Hurra, sage ich, da verstehen wir uns wieder. Menschenskinder, für Dogmen, Weihrauch, Gefühle oder Religion habe ich auch keinen Pfennig übrig. Ganz recht, wir fragen nach Wirklichkeit, nicht wahr?

Das Sputnik ist Wirklichkeit, und den kleinen Köder kenne ich nicht, ich habe ihn nicht gesehen. Aber ein Auto ist auch eine ganz massive Wirklichkeit. Ich fahre gern. Wenn ich am Steuer meines Wagens sitze, fühle ich mich immer wieder wohl, nicht wahr?

Nun ist die Frage einfach die, die ihr mir jetzt unausgesprochen stellt: Sag mal, Pastor Busch, erzählst du uns so ein bisschen Märchen, nette Märchen, oder geht es eigentlich wirklich um Wirklichkeit? Sehen Sie, da muss ich Ihnen wieder eine Geschichte erzählen.

Mir hat mal jemand gesagt, ich sei ein primitiver Geschichtenerzähler. Aber ich habe geantwortet: Schon nicht, denn da schläft mir jetzt keiner ein. Sehen Sie, vor vielen Jahren, im Jahr 1931, gab es viele Erwerbslose. Da habe ich für sie Kurse eingerichtet, damit sie ihre Zeit sinnvoll nutzen konnten.

Stellt euch vor, gestern begrüßte mich hier ein Studienrat und sagte, er sei in den Erwerbslosenkursen gewesen, bevor er mit dem Studium angefangen hat. Sogar hier. Ich nannte es Ufa, Universität für Arbeitslose. Die Kino-Ufa hat mir dafür sogar einen Prozess gemacht. Da musste ich schlau sein und nichts unternehmen: Ufe, Universität für Erwerbslose.

Jeden Morgen hatte ich dort 500 bis 600 junge Burschen, die alles lernen konnten, was sie wollten: höhere Mathematik, einfache Mathematik, Literatur und vieles mehr. Einmal in der Woche gab es eine Weltanschauungsstunde mit freier Aussprache.

Wisst ihr, im Jahr 1931 war alles vertreten: Kommunisten, Nazis, FS-Leute, Rotfront, Sozialdemokraten, Katholiken, Juden, Kreter, Araber – alles, was es gibt, war da. Da kam ich mir manchmal wie ein Löwenbändiger vor.

Vor so einer Weltanschauungsstunde stellte sich ein himmellanger Bursche vor mich. Er trug ein kariertes Texas-Hemd, das damals noch sehr selten war. Wipzo, er war einen Kopf größer als ich – was nicht viel heißt. Er stand auf den Fußspitzen und sagte: „Wissen Sie, Pastor, mir können Sie mit so religiösem Brimborium nicht kommen. Wissen Sie, ich bin ein Mann aus Texas.“

So sah er auch aus. „Wissen Sie“, sagte er, „bei mir gilt nur ein Faktum. Ein Faktum, versteht ihr?“ – Tatsachen. „Mir können Sie mit religiösem Brimborium nicht kommen, bei mir gilt nur Tatsachen, ein Faktum.“ Da stand er so drohend vor mir: „Pastor, ein Faktum!“

Herrlich sah der Mensch aus! So einen habe ich immer gesucht, der nach einem Faktum fragt. Ich kann nicht bedienen. Pass auf: Da haut Gott die Wand kaputt, die zwischen ihm und uns ist, die aus Mauern der Schuld gebaut ist, und kommt zu uns in seinem Sohn Jesus.

Und er liegt als Menschenkind in einem Stall in der Krippe. Das ist Faktum, ja, erstes Faktum: Gott wird Mensch, dir Mensch zugute. Das ist Faktum.

Zweites Faktum: Dieser Jesus wird ein Mann. Es gibt keinen anderen Weg, das Gericht Gottes wegzuräumen, als dass er es für uns übernimmt. Er wird unser Bürger und lässt sich ans Kreuz schlagen. Da hängt er am Kreuz.

Das edle Angesicht, das vor das Reich der Welt erschwitzt und wird zunichte, ist ganz und gar entstellt. Und da stirbt er, mein Lieber, für Sie. Zweites Faktum: Sie können tun, was Sie wollen, über ihn steht die Tatsache: Jesus starb für dich!

Faktum, drittes Faktum: Gott hat diesen Jesus von den Toten auferweckt. Mann, ich stünde nicht hier, wenn Jesus nicht lebt und mich eines Tages am Kragen gepackt hätte.

Ich könnte, habe ich ihm gesagt, einen kühleren Beruf vorstellen, als solche Dämlachs wie dich zu unterrichten. Mensch, nicht? Warum stehe ich denn hier? Weil Jesus lebt und mein Herr geworden ist. Er ist auferstanden. Faktum.

Viertes Faktum: Dieser Jesus ist zurückgegangen in die unsichtbare Welt und ist dem Geist gegenwärtig. Und wenn unser Auge ihn nicht sieht, er ist da als König. Die blinde Welt sieht es nicht, aber er ist König. Vierte Faktum: seine Himmelfahrt.

Und das fünfte Faktum, sage ich, das kommt noch: Dieser Jesus wird in Herrlichkeit wiederkommen. Ich freue mich darauf. Wenn ich das jemandem sage, sagt er: „Glaube ich nicht.“ Da sage ich, wie gestern: Warten wir es ab. Können wir ja abwarten, nicht wahr? Ob Herr Schulz das Recht hat oder Gottes Wort – das kann man in Geduld abwarten.

Ich sage Ihnen: Das wird das fünfte Faktum sein. Jesus kommt in Herrlichkeit wieder. So sage ich, lieber Freund, ich habe nicht religiöses Brimborium verkündet, sondern Fakten, Tatsachen von Jesus.

Es ist unvergesslich, wie der lange Lulatsch vor mir stand und die Augen ihm beinahe aus dem Kopf fielen vor Erstaunen, dass das Evangelium eine Botschaft von Tatsachen ist.

Und nun sage ich noch einmal, was ich am ersten Tag sagte: Gott hat in dieser Welt in Jesus etwas getan, um uns zu erretten. Jeder Mensch, der daran vorübergeht und lebt, als sei das nicht da, lebt schräg, lebt wirklichkeitsfremd, hat Scheuklappen, ist verkümmert, entgleist – das kann nicht gut gehen.

Ich rufe Sie zu Jesus und bitte Sie, gut zu überlegen, ob Sie sich ihm nicht zu eigen geben wollen. Mit ein bisschen Interesse ist hier nichts getan.

Begegnung mit einem hohen Amtswalter im Nazireich

Ich habe einmal im Nazireich einen hohen Amtswalter besuchen müssen, von dem ich etwas wollte. Die Pfarrer waren damals nicht gut angesehen, und so war ich nervös und zitterte. Doch dieser Mann war ausnahmsweise sehr nett.

Als ich fertig war, sagte ich zu ihm: „Weil Sie ausnahmsweise anständig sind, will ich Ihnen etwas Feines sagen.“ Er antwortete: „Na, da bin ich gespannt.“ Darauf sagte ich: „Denken Sie daran, Jesus hat Sie lieb und will Ihr armes Leben erretten.“

Zu meiner Überraschung unterbrach mich der Mann und sagte: „Sie brauchen mir nichts zu sagen. Ich hatte fromme Eltern und kenne das Neue Testament.“ Dann nahm er einen weißen Briefbogen, zog einen Strich darauf und erklärte: „Sehen Sie, ich habe nichts gegen das Christentum. Meine Frau kann in die Kirche gehen, die Kinder werden konfirmiert – das Übliche.“

Er zeigte auf den Strich und fuhr fort: „Aber ich weiß ganz genau, dass man über eine Grenze, über diesen Strich, hinübergehen muss, um Jesus zu haben und ihm zu gehören. Doch meine Stellung erlaubt mir das jetzt nicht.“

Ein halbes Jahr später verunglückte er. Wo mag er wohl sein? Wo mag er sein? Liebe Leute, wir rufen euch zu Jesus. Man muss über den Strich hinübergehen, nicht wahr?

Kann man ohne Jesus leben?

Wenn ich im Gespräch mit jungen Menschen so weit gekommen bin, bekomme ich oft den Satz entgegengeschleudert: Man kann doch auch ohne Jesus ein guter Mensch sein, man kann auch ohne Jesus leben. Darauf muss ich jetzt noch eingehen: Man kann doch auch ohne Jesus leben. Was meinen Sie, kann man das?

Sehen Sie, wenn Sie mir die Nase abschneiden – schade um die Nase, die ist ganz stattlich –, und wenn Sie mir die Ohren abschneiden, die Hände abhacken und die Füße abhacken, dann kann jemand kommen und sagen: Man kann ja auch ohne Nase, Ohren, Hände und Füße leben. Kann man? Ja, das kann man, aber Spaß macht es nicht, nicht.

Verstehen Sie? So würde ich sagen: Man kann ohne Jesus leben, vielleicht. Aber danach – guckt euch doch um in der Welt – ist das denn Leben? Schaut euch in den Familien um, betrachtet eure Kollegen und Kolleginnen. Das Leben – nun, wenn man so leben kann, bitte. Wenn ihr mich fragt, ob man ohne Jesus leben kann, dann kann ich nur antworten: Seit ich ihn kennengelernt habe, kann ich ganz und gar nicht ohne ihn leben. Und ich möchte lieber sterben, als ohne Jesus zu leben.

Ich habe eine Stunde erlebt, in der ich auf die Probe gestellt wurde. Da saß ich lange in einer Zelle um meines Glaubens willen. Eines Tages wurde ich vorgeholt, und da saßen drei Gesichter vor mir, eisgekühlt. Diese Personen hatten mich oft verhört, und an diesem Tag waren sie katzenfreundlich. Da bekam ich Angst, denn wenn sie freundlich wurden, war das bedenklich.

Da sagte der Mittlere: „Also, Pfarrer Busch, wir haben gemerkt, Sie sind gar nicht so übel.“ „Danke“, habe ich gesagt. „Aber Sie sitzen am verkehrten Pferd. Jugendarbeit ist nicht mehr gefragt von der Kirche. In zehn Jahren wird kein Mensch mehr wissen, wer Ihr eingebildeter Jesus ist. Und darum machen wir Ihnen ein Angebot: Treten Sie in den Staatsdienst ein, Sie können Oberregierungsrat werden. Nur eine Bedingung: Sie können für sich glauben, was Sie wollen, aber reden Sie nicht mehr zu jungen Menschen von Jesus. Sie haben 24 Stunden Bedenkzeit.“

Wisst ihr, wenn man in einer eiskalten, schrecklichen Zelle sitzt und nicht weiß, wie es weitergeht, dann steht man plötzlich blutig ernst vor dieser Frage. Mir war klar: Wenn ich von Jesus nicht reden darf, dann sage ich ihm völlig ab. Anders geht das nicht. Denn wer ihm gehört, muss von ihm reden. Wer ihm gehört, muss von ihm reden.

Ich stand vor der Frage: Gewinne ich meine Freiheit und eine sichere Stellung, wenn ich Jesus aufgebe? Ich habe mir in dieser eiskalten, schrecklichen Zelle wirklich Coca-Cola-Eis gekühlt und die Frage noch einmal gestellt. Als ich am nächsten Tag gefragt wurde, habe ich gesagt: Ich kann Ihre Offerte nicht annehmen. Was Sie mir bieten, ist zu wenig. Ich lebe lieber mit Jesus in einer schrecklichen Gefängniszelle als noch einmal einen Tag ohne ihn.

Ich könnte nicht ohne Jesus leben, weil ich überzeugt bin, dass es überhaupt kein Leben ist.

Die Last der Schuld und die Vergebung durch Jesus

Nun möchte ich einige Punkte nennen, warum ich Jesus brauche – nur ein paar. Das Wichtigste ist dies: Ich sagte am Anfang, die Leute in Berlin, in dem Roman von De Blin, sind so unglücklich, weil sie ahnen, dass wir Gott verloren haben. Kennt ihr Gott?

Es gibt einen deutschen Dichter, Rainer Maria Rilke, der Gott mit einem alten Turm verglichen hat, wie sie am Rhein stehen. Eine Ruine, von der nur noch ein Turm übrig ist. Die Fenster und Türen sind zugemauert, dunkel, kein Eingang. Rilke sagt: So ist Gott, ich kann nirgendwo an ihn herankommen, wo ist er? Er vergleicht sein Herz mit einem Falken, der um diesen Turm fliegt.

Und jetzt sage ich euch: Plötzlich geht in dem Turm eine Tür auf, und man kann hineingehen. Jesus sagt: Ich bin die Tür. Wer durch mich eingeht, wird selig werden. Herr Lydia, das ist der erste Punkt, warum ich ohne Jesus nicht leben kann. Ich möchte nicht fern von Gott leben, sondern am Herzen Gottes. Jesus ist die Tür; wer durch ihn eingeht, wird selig werden und ist ein Kind Gottes.

Der zweite Punkt, warum ich ohne Jesus nicht leben kann, ist das Wichtigste. Da müssen wir innerlich richtig still werden. Wisst ihr, was Schuld ist? Schuld. Ich möchte euch eine persönliche kleine Geschichte erzählen, um zu verdeutlichen, was Schuld bedeutet.

Ich hatte einen wundervollen Vater, so einen gibt es, glaube ich, nie wieder. Als ich Student war, rief mein Vater mich einmal. Ich hatte mein Zimmer oben und arbeitete an Examensarbeiten. Er sagte: „Wilhelm, ich komme runter, ich muss in die Stadt, begleitest du mich ein bisschen?“ Ich antwortete: „Ach, Vater, ich arbeite gerade an einer wissenschaftlichen Arbeit, das passt mir schlecht.“ Er sagte: „Gut, dann gehe ich eben alleine.“ Und dann ging er alleine.

Vierzehn Tage später war er tot. Es war ein gewaltiges Sterben, das wir spürten; er ging in die Ewigkeit. Er wurde in einem großen Zimmer im Haus aufgebahrt, und nach der Sitte unserer Familie hielt ich Nachtwache am offenen Sarg. Ich hätte meinen Vater sehr gern gehabt. Da stand ich in der stillen Nacht am Sarg, und plötzlich fiel mir ein: Vor vierzehn Tagen hat er gesagt, ob ich ihn begleiten würde. Da hatte ich Nein gesagt.

„Vater“, sagte ich, „wenn du mich jetzt bittest, ich gehe mit dir hundert Tage.“ Da blieb der Mund stumm, nicht mehr. Und da wurde mir in der Nacht erschreckend klar, was eine Liebesschuld ist. In den Augen der Welt eine kleine Sache, gegen die kein Gericht vorgeht, aber die ich in Ewigkeit nicht gut machen kann. „Vater“, sagte ich, „rede noch einmal! Bitte mich um etwas, ich tue dir jeden Gefallen!“ Der Mund blieb stumm, und der stumme Mund wurde zum Gericht über mich.

Da wurde mir in der Nacht erschreckend klar, was Sünde ist. Man kann sie in Ewigkeit nicht gut machen. Ich habe bewusst Dinge genannt, die die Welt gar nicht als Sünde betrachtet. Und in eurem Leben gibt es Schuld, die ihr nie gut machen könnt. Seht ihr, das ist das eigentliche Problem des Lebens: Was mache ich mit meiner Schuld?

Verzeiht, ihr müsst jetzt ein wenig mitdenken. Mein großer Landsmann Goethe hat ein gewaltiges Drama geschrieben: Faust. Da verführt Faust ein Mädchen, das zur Kindsmörderin wird, meint ihre Mutter, das Leben ist zerbrochen, und der erste Teil von Faust endet damit, dass dieses Mädchen im Wahnsinn im Kerker ist. Schuld! Wie viel Schuld gibt es hier unter uns? Schuld!

Wisst ihr, wie es bei Goethe weitergeht? Der zweite Teil beginnt damit, dass Faust auf einer Blütenwiese schläft, und Elfen kommen und gießen über ihn den Trank der Vergessenheit. So wollt ihr auch mit Schuld fertig werden! Man lässt Gras darüber wachsen! Gott lässt über keiner Schuld Gras wachsen! Und ihr werdet erschrecken, wie am Jüngsten Tag, vielleicht schon im Sterben, wenn alle Sünden eures Lebens wieder da sind – ob ihr wollt oder nicht.

Das ist das Problem unseres Lebens: Wie werde ich mit meiner ganz persönlichen Schuld fertig? Ich habe es heute Mittag schon ausgedrückt, aber lasst mich noch einmal sagen: Ich stelle mir vor, ich hätte eine Kette, einen eisernen Ring um den Hals, und daran ist ein kleiner Ring geschmiedet. Jedes Mal, wenn ich sündige, kommt ein Ring dazu: Ich lüge – Kettenglied. Ich vergesse Gott – Kettenglied. Ich entheilige den Sonntag – wieder ein Ring. Ich habe schmutzige Gedanken – ein Ring. Jede Sünde ist ein Kettenglied.

Wie viele unsichtbare Ketten schleppt jeder von euch am Hals mit sich herum? Und Sündenketten sind schwerer als Eisen, Schuld ist schwerer als Eisen. Man sieht sie nicht, und ich verstehe, warum die Menschen bedrückt sind. Diese unsichtbare, endlose Kette! Alte Menschen haben kilometerlange Schuldketten, ihr auch. Und das ist die Frage des Lebens: Wird die Schuld in meinem Leben gelöst?

Da kommt Jesus, und er ist der Einzige, der diese Frage lösen kann. Ich erzähle euch eine biblische Geschichte: Jesus spricht einmal in einem Haus, es ist eine tolle Versammlung, alles ist voll, sogar die Gänge. Vier Männer schleppen einen Kranken herein. Er hat Ischias – kennt ihr Ischias? Ich hatte es mal: diesen Schauer, der einen ganz lähmt, krumm und schief, man kann nicht mehr laufen.

Sie tragen ihn auf einer Trage und kommen ans Haus. Sie sagen: „Macht Platz!“ Doch niemand macht Platz. Sie kratzen sich am Hinterkopf und überlegen: Was machen wir nun? Der Mann muss zu Jesus. Das Haus hat ein flaches Dach, wie im Morgenland üblich. Sie holen eine Leiter, stellen sie ans Haus und schaffen mit Mühe und Stöhnen die Bahre nach oben. Sie besorgen Stricke und reißen die Dachpappe und Bretter weg.

Ich stelle mir vor, Jesus redet unten zu den Leuten. Plötzlich rieselt Kalk auf den Kopf, nicht wahr? Was ist denn los? Auf einmal ist da ein Loch, man sieht den blauen Himmel. Dann sieht man vier Männer heruntergucken, vier Köpfe. Das Loch wird dunkel, eine Trage wird an Seilen heruntergelassen. Nun gibt es Platz. Wer möchte schon eine Trage auf den Kopf bekommen? Jetzt gibt es Platz.

Die Trage ist vor Jesus, und da liegt der kranke, elende Mann. Ich liebe diese Geschichten: das Elend vor Jesus, jedes Elend vor Jesus. Da liegt der Mann vor Jesus, und nun kommt das Wunderbare. Alle schweigen, hinten stehen sie auf Zehenspitzen, und Jesus sagt: „Steh auf, ich mache dich gesund.“

Jesus sieht den Mann an und sieht die endlose Schuldkette, und das ist seine eigentliche Not. „Ach Gott, ich bin gefangen in meiner Schuldkette, die zieht mich hinab bis in die Hölle.“ Da sagt Jesus: „Dir sind deine Sünden vergeben.“ Da fällt die Kette ab.

Jesus ist der Einzige zwischen Himmel und Erde, der Vergebung der Sünden schenkt, weil er für unsere Schuld gestorben ist. Darum hängt er am Kreuz. Liebe Leute, geht mit euren inneren Belastungen, mit den dunklen Geheimnissen, mit eurer Schuld vor Jesu Kreuz und sagt: „Herr Jesus, ich bin ein Sünder!“

In den Augen der Welt bin ich ein prima Typ, eine wunderhübsche Verkäuferin oder sonst was, aber vor Gott bin ich Sünder. Ich kann nicht mehr! Sag auch mir: „Dir sind deine Sünden vergeben!“ Das ist die wundervollste Erfahrung! Jesus vergibt Schuld!

Ich möchte nicht mehr leben, wenn ich nicht jeden Tag vor ihm kommen und mit ihm in Ordnung bringen könnte, was zwischen Gott und mir steht und mein Leben belastet. Versteht ihr? Es kann sein, dass hier manche sagen: „Dieser Pastor Busch ist kein guter Redner für junge Leute.“ Das nehme ich nicht übel.

Aber ich möchte an jenem Tag, wenn ich vor Gott stehe, sagen: Herr, ich habe diesen fünf Jugendlichen aus Nürnberg gesagt, dass nicht unser Herr so unglücklich macht wie Sünde, die wir nicht Sünde nennen, und dass nicht so glücklich macht wie die Vergebung der Sünden. Jesus ist dafür gestorben, und wer zu ihm kommt, empfängt Vergebung der Sünden.

Das habe ich euch gesagt. Macht damit, was ihr wollt: Schleppt eure Ketten weiter oder erfahrt dasselbe, was ich in meinem Leben als junger Bursche erfahren durfte: Die Sünden sind vergeben. Das ist ein Wort zum Leben für den gequälten Geist.

Die Vergänglichkeit des Lebens und die Hoffnung auf das ewige Leben

Warum ich es mit Jesus halte, möchte ich zum Schluss noch kurz sagen. Als ich vorhin aufs Podium trat, überkam mich der schreckliche Gedanke, dass in hundert Jahren keiner von uns hier sein wird. In hundert Jahren sind wir alle tot. Wenn die Halle dann noch steht, wird ein anderes Volk hier sein. Diese blühende Jugend wird tot sein. Und dabei wird mir klar, wie der Tod König ist.

Ich erinnere mich an eine Freizeit im Böhmerwald mit jungen Kerlen. Als sie abfuhren, musste ich noch einen Tag warten, bis mein Wagen kam, um mich abzuholen. In dieser Zeit blieb ich in einem Forsthaus über Nacht. Das Forsthaus war ein altes Jagdschloss von irgendeinem König Maximilian oder so, halb verfallen. Der Förster gab mir einen Raum. Ich wohnte nicht besonders vornehm, aber es gab Stuckdecken, einen Kamin und vieles mehr. Er heizte ein Feuer ein. Draußen tobte der Sturm in den Tannen des Böhmerwaldes. Junge, das war richtig romantisch, sehr romantisch.

Elektrisches Licht gab es nicht. Der Förster stellte zwei Kerzen hin, wünschte mir gute Nacht, und es war erst acht Uhr. Überall knackte es, und die Gespenster pochten an. Es war unheimlich, und ich hatte nichts zu lesen dabei. Ich dachte, wenn ich nur etwas zu lesen hätte, ich kann doch nicht schon um acht Uhr schlafen gehen. Da fand ich auf dem Kamin ein Schriftchen von Simpson. Ich schlug es auf, und es war eine tolle Lektüre für die Nacht.

Dort hatte ein Arzt geschrieben, der darum gerungen hatte, Menschen vom Tod zu erretten. Doch der Tod hatte ihn und seine Patienten dennoch besiegt. In dem Schriftchen ließ er seine Wut heraus. Seitenlang beschimpfte er den Tod: „Du Hinterlistiger, wenn ich gerade Gesicht habe, kommst du und erwürgst meinen Patienten. Du Fallensteller, du Hund, du Feind Gottes!“ Nur Beschimpfungen, Seite um Seite.

Dann kam das Tollste: „Oh, du schrecklicher Tod, du Ausrufezeichen hinter allem, hinter allem.“ Und dann ging es weiter: „Wenn du wenigstens ein anständiges Ausrufezeichen wärst, ein Punkt, ein Schlusspunkt. Aber wenn ich dich nur näher ansehe, dann fährt grinsend ein Fragezeichen auf, und die Frage bleibt offen: Kommt noch was nach dem Tod?“ Damit schloss er. „Kommt noch was nach dem Tod?“

Ich möchte euch klipp und klar sagen: Die Hauptsache kommt nach dem Tod. Unser Leben ist nur ein Stückchen Wanderung. Dann gehen wir durch die Pforte des Todes in die Ewigkeit. Und darüber sagt Jesus – ich schließe mit dem, was ich begonnen habe: „Der Weg ist breit, der in die Verdammnis führt, und viele sind, die darauf wandeln. Der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden. Ich bin der Weg, und wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stirbt.“ (Johannes 14,6; Matthäus 7,13-14)

Seht ihr, ich kann nicht mehr ohne Jesus leben, weil Jesus mir überhaupt erst das Leben gegeben hat – wirkliches Leben, ewiges Leben. Er hat meinem Leben ein Ziel gegeben. Wo wollt ihr denn hinlaufen mit eurem bisschen Leben? In die Grube? Dann fressen euch die Würmer. War das alles?

Ha, liebe Leute, Jesus hat mir ein Ziel hingestellt: die neue Welt. Und da gehe ich an seiner Hand darauf zu. Nun macht ihr es, wie ihr wollt. Ich kann euch sagen: Jesus liebt euch, Jesus starb für euch, und Jesus wartet auf euch. Ihr steht vor einer sehr großen Entscheidung.

Schlussgebet und Bitte um Offenbarung

Du auferstandener, lebendiger Herr, unser Leben erhält durch dich seinen Sinn. Du siehst, wie viele hier sich mit der Frage quälen, wie sie ihrem Leben einen Sinn geben können.

Deshalb bitte ich dich: Begegne vielen, lass dich finden und offenbare dich. Öffne blinde Augen und gib vielen von denen, die hier sind, die Möglichkeit, dich in der neuen Welt an deinem Thron anzubeten und deine Herrlichkeit sowie deine Erlösung zu preisen.