Einführung in die Adventsverheißungen und die Losung
Es gibt unzählige Adventsverheißungen in der Bibel. Wenn man darin sucht, findet man, dass alles vom Kommen Jesu her betrachtet wird. Ich habe gedacht, ob wir heute nicht an der Losung entlang gehen sollten.
Heute Morgen, als meine Frau die Losung bei unserer kleinen Hausandacht gelesen hat, habe ich gesagt: Das habe ich noch gar nicht verstanden. Jesaja 42 war ein Wort. Ich weiß nicht, ob Sie die Losung überhaupt behalten konnten. Es war Jesaja 42, Vers 9. Dabei dachte ich, ob man nicht den ganzen Vers oder sogar den ganzen Abschnitt heute Abend einmal besprechen sollte.
Die Losung war also zuerst Jesaja 42,9. Deshalb ist es schwierig zu verstehen und unglücklich, dass man so ein Wort für die Losung ausgewählt hat. Der Vers lautet: "Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen", sagt Gott, oder wie der Prophet im Namen Gottes spricht: "Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen." Das hat sich schon in der Prophetie erfüllt.
So verkündige ich auch Neues: "Ehe denn es aufgeht, lasse ich es euch hören." Neues wird angekündigt. "Ehe denn es aufgeht, lasse ich es euch hören", und Gott wird es noch verkündigen. Das ist im Grunde eine Ankündigung durch weitere Prophezeiungen.
Die Weissagung vom Knecht Gottes und das Licht der Welt
Und jetzt lesen wir den gesamten Abschnitt. Dann haben wir sicher noch viel, viel mehr davon.
Eine Weissagung vom Kommen des Messias, vom Kommen Jesu, überschrieben mit „Der Knecht Gottes, das Licht der Welt“.
Sie wissen, dass in diesem Jesajabuch, Kapitel 40 bis 55, versiedelte Lieder enthalten sind. Man sagt, es sind Beschreibungen des Knechtes Gottes, des kommenden Messias. Das berühmteste davon ist: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“, der zerschlagene Gottesknecht.
Siehe, das ist mein Knecht, ich halte ihn, meinen Auserwählten, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben. Er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.
Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte. Und die Inseln warten auf seine Weisung.
So spricht Gott, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit, halte dich bei der Hand, behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden.
Damit du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und die da sitzen in der Finsternis aus dem Kerker.
Ich, der Herr, das ist mein Name. Ich will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen.
Aktuelle Herausforderungen im Zeugnis für Juden
Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich es euch hin.
Lassen Sie mich aber von etwas ganz anderem beginnen. Wenn Sie Zeitung lesen oder Radio hören, merken Sie, dass im Moment eine große Erregung in der jüdischen Gemeinde herrscht, insbesondere in der Synagoge. Der Grund ist, dass verschiedene Christen sich um jüdische Auswanderer aus der Sowjetunion bemühen und ihnen Christus bezeugen. Die Erregung ist sehr groß. Es wird davon gesprochen, die Notlage dieser Menschen werde ausgenutzt.
Ich muss Sie darauf vorbereiten, dass wir natürlich morgen dick in der Zeitung stehen können, denn eine Versammlung findet ja hier in diesem Raum statt. Einmal im Monat treffen sich hier über hundert russische Juden. Sie dürfen gern dabei sein, um auch zu sehen, was dort geschieht.
Dort sind Russen, russische Christen, die mit diesen Juden Bibel lesen – nichts weiter. Sie sagen ihnen, dass die Verheißungen des Alten Bundes in Jesus erfüllt sind. Die Erregung ist so groß, dass etwa der Missionar Völsch, der immer auch zu uns im Gottesdienst kommt und der lange in Südafrika an den Juden gearbeitet hat, jetzt sogar vom Landesrabbiner Joel Berger am Telefon bedrängt wurde, er möge das unterlassen.
Ich sage mir: Wenn etwas Liebloses geschieht, müssen sie es unterlassen. Aber in einem freien Land darf es doch möglich sein, dass ich einem anderen Menschen – ob er Moslem, Hindu oder Jude ist – sage: Das glaube ich, und das sagt die Schrift. Lasst uns die Bibel lesen.
Wenn man ihnen Geld geben würde, das darf man nicht tun, denn das wäre Bestechung. Oder man verkauft sie und sagt: Du kriegst eine Wohnung, wenn du Christ wirst – das geht ja gar nicht. Da sagt man halt mit Recht: Ja, was ist denn? Die Juden haben doch so sehr gelitten. Das ist ganz furchtbar, was Juden gelitten haben, und das bedrückt uns. Und zwar nicht bloß in diesem Jahrhundert, sondern in allen zurückliegenden Jahrhunderten.
Aber wenn Sie einmal die Geschichte wach beobachten, müssen Sie erkennen: Da muss man einfach mal lesen, dass die erste Sympathie und Liebe für Juden erst erwacht ist, als Christen sich auch um das christliche Zeugnis unter Juden bemüht haben.
Historische Perspektiven der Judenmission
Es begann mit Zinzendorf und August Hermann Francke. Ich habe extra für die Bibelstunde das noch einmal herausgelesen.
Der erste Missionar in Jerusalem, der sich wieder um die Juden bemühte, war ein Orientalist namens Nikolai im 19. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1823. Er war rührend bemüht. Die Juden sagten ihm jedoch, dass alles, was er sagte, nicht stimme. Immer wieder wurde nur Christus bezeugt.
Daraufhin sagte er, er werde ihnen nun zwei hebräische Christen bringen, gläubige Juden, die an Christus glauben und bekennen, dass er der Messias ist. Daraufhin brach im Chor ein Aufschrei aus: Das geht gar nicht! Diese Christen könnten Jerusalem gar nicht betreten. Zuvor würde ein Blitz vom Himmel herabfahren und sie töten. Sie könnten nicht behaupten, der Messias sei gekommen, denn das sei unmöglich.
Die hebräischen Christen kamen damals in dem sehr kleinen Jerusalem an und bemühten sich mit rührender Treue um die Rabbinen. Einmal holten sie vier Rabbiner auf dem Weg ein und sprachen mit ihnen. Sie sagten: "Wir wollen euch nur zeigen, dass Jesus der Messias ist, wie es in der Schrift verheißen ist."
Das führte zu großer Unruhe. Die Rabbiner rannten davon. Einer von ihnen kam jedoch nachts zurück, sein Name war Joseph. Er sagte, er wolle mehr hören und bat darum, gemeinsam die Schrift zu lesen. Als der Oberrabbiner von Jerusalem davon erfuhr, ließ er Joseph einsperren und schließlich des Landes verweisen. Joseph wurde sehr misshandelt und ausgewiesen.
Als Nikolai starb, überlegten die englischen Christen, ob sie nicht einen Bischof nach Jerusalem schicken könnten. Damals standen die Anglikaner auch in Verbindung mit dem preußischen Königshaus. Sie wählten einen bekehrten Juden aus, einen vorzüglichen und liebevollen Judenchristen namens Doktor Alexander. Sie sagten, das sei das Beste: ein christusgläubiger Jude mit großem Einfühlungsvermögen. Doch sie wussten nicht, was sie taten.
In Jerusalem herrschte große Unruhe. Alexander starb nach einem Jahr, und dann übernahm Bischof Kuba, der Vater von Dora Rapp, das Bischofsamt der Anglikaner unter preußischem Einfluss in Jerusalem.
Ich erzähle das nur, weil es immer ein sehr schwieriges Feld war. Unser Tobias Ehre, der jetzt Vikar in Obersulm ist, war ein halbes Jahr in Israel. Er berichtete, dass die judenchristlichen Gemeinden ihn dringend baten: Gerade ihr Deutschen mit eurer Vergangenheit müsst den Juden das Zeugnis von Jesus ganz schlicht in Liebe bringen, gerade weil ihr Schuld habt. Ihr schuldet das uns.
Sie wissen, dass es in Israel nur etwa 3.000 christusgläubige Juden gibt. Das ist eine große Not. Paolo sagt, eine Decke hänge vor den Augen, wenn man solche Abschnitte liest. Wenn wir die Adventserwartung haben und all die Worte vom Kommen Jesu lesen, vom Reis, der aus der Wurzel Davids aufgeht, dann drängt es uns überall.
Die Bedeutung der Messiaserwartung für Juden und Christen
Und jetzt müssen Sie verstehen: Die Erfüllung der Messiaserwartung ist der entscheidende Punkt. Heute ist dies auch ein Thema im Gespräch zwischen Juden und Christen, wird jedoch oft nicht angesprochen und ist tabuisiert. Ein offenes Gespräch darüber scheint kaum möglich, denn es wird oft als undenkbar betrachtet.
Wir wollen niemandem wehtun oder etwas wegnehmen. Wir möchten einfach sagen, dass euch das Beste im Leben verloren geht. Gleichzeitig achten und ehren wir jüdische Mitbürger in ihrem ganzen Leid, in ihrer Not und auch im Unrecht, das ihnen widerfahren ist. Wir wünschen uns, dass sie verstehen, warum ich heute Abend das sage.
Denn in der gesamten Erwartung des Alten Bundes war dies der entscheidende Punkt: Der Messias wird kommen. Es gibt keine gläubige jüdische Familie, die heute nicht ein Fest feiert, bei dem ein Platz am Tisch frei bleibt – sogar mit dem Gedeck –, falls Elia kommen sollte. Dieser Platz soll bereit sein.
So ist die Erwartung des kommenden Messias: Zuerst muss Elia kommen, dann ist alles bereit. Man kann das Geheimnis überhaupt nicht verstehen, ohne zu berücksichtigen, was Paulus hier sagt und was Jesus ankündigt. Unsere Herzen brennen für diese Sache.
Paulus sagt: „Ich wäre gern verbannt für meine Brüder, um ihnen Jesus zu bezeugen“ (Römer 9–11). Er möchte ihnen die Größe dieser Botschaft zeigen.
Jetzt möchte ich Ihnen hier anhand von Jesaja zeigen, wie alles auf diesen kommenden Messias zuläuft.
Die historische Situation Israels und Gottes Wirken in der Geschichte
Wo befinden wir uns zeitlich, wenn wir die Kapitel 40 bis 55 betrachten? Israel befindet sich in der babylonischen Gefangenschaft. Sie wurden siebzig Jahre lang weggeführt. Jerusalem ist zerstört und zu einem Trümmerhaufen geworden. Für Israel war das eine schreckliche Situation. Dort stand der Tempel, der Ort, an dem Gott angebetet wurde. Nun fragt man sich: Was ist jetzt eigentlich los? Wo ist Gott?
In diesem ganzen Chaos, auf diesem Trümmerfeld und inmitten der Zerstörung erleben sie plötzlich, dass Gott auch die Geschichte, die große weltpolitische Geschichte, lenkt. Schauen wir uns dazu Kapitel 44 an. Später kommen wir noch auf Kapitel 41, Vers 24 und folgende zu sprechen.
In Kapitel 44 steht plötzlich über mir: Kyrus als Werkzeuggott. Wer war Kyrus? Das war der Perserkönig. Der Perserkönig Kyrus hat das babylonische Reich zerschlagen. Die Israeliten befanden sich noch in der babylonischen Gefangenschaft. Nun erleben sie, dass die Perser aufsteigen und die Babylonier entmachtet werden. Plötzlich ist die Gefangenschaft aufgehoben.
Jesaja sagt dazu: Das ist Gottes Ratschluss. Ihr merkt es nicht, aber Kyrus, obwohl er ein Heide und Perserkönig ist, ist ein Bote Gottes. In Vers 28 heißt es: „Mein Hirte, er soll all meinen Willen vollenden und sagen: Zu Jerusalem wird wieder gebaut und der Tempel wird wieder gegründet.“ Kyrus hat auch die Möglichkeit geschaffen, dass die Israeliten zurückkehren können.
In Kapitel 45 spricht der Herr zu seinem Gesalbten, zu Kyrus. Gesalbter heißt Messias. Dort heißt es: „Den ich bei seiner rechten Hand ergriff, damit ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen sind.“
Man sieht: Der biblische Glaube deutet uns auch Geschichtsabläufe. Gott lenkt die Geschichte. Gott sitzt nicht hinter den Artilleriegeschützen, die heute Abend beschießen. Das tun Menschen. Aber Gott macht in diesem ganzen Chaos der Menschen seine Heilsgeschichte. So wie man es im Nahost beobachten kann, dass Gott auch jemanden wie Jassir Arafat benutzt, um seine Verheißung mit Israel zu erfüllen. Oder einen Clinton, einen Saddam Hussein oder andere.
Was Gott macht, wissen Sie als Christ: Gott ist so mächtig, dass er die Menschen führen kann. Er wird seinen Plan mit seinem Volk vollenden, auch in der schweren Geschichte Israels. Und das läuft auf dieses Ziel zu.
Jesaja sagt immer wieder im Auftrag Gottes: Die Welt hat nur Götzen. Das wird besonders in Kapitel 44 sehr anschaulich beschrieben.
Kritik an Götzenbildern und die wahre Gotteserkenntnis
Da wird gesagt, wie der Schmied, in Vers zwölf, mit Hammerschlägen sein Eisen bearbeitet. Der Zimmermann spannt die Schnur, zeichnet mit seinem Stift und bearbeitet das Holz.
Und daraus macht man Brennholz, wie in Vers fünfzehn und sechzehn beschrieben. Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, um sein Bräterfleisch zu braten. Dabei ist er entbrannt mit dem Holz. Die andere Hälfte macht er zu einem Gott, zu einem Götzen, wie in Vers siebzehn steht. Vor diesem kniet er nieder, fällt nieder und betet: „Rette mich, denn du bist mein Gott.“
Diese menschlichen Gottesbilder – wir haben ja keine Götzen mehr bei uns stehen, obwohl der Aberglaube auch bei uns wieder aufkommt. Doch was der moderne Mensch an Götzenbildern hat, ist, dass er glaubt, er selbst sei derjenige, der die Welt schafft. Das ist ein Irrglaube, der genauso irrsinnig ist wie der Götzenglaube damals.
Oder der Glaube, dass der Mensch durch seine gute Entwicklung alles erreichen könne. Oder wenn jemand glaubt, dass er durch seine Wunschwelt, die er sich erschafft, und durch sein geplantes Leben seine Erfüllung finden wird. Merken Sie nicht, dass all die Träume, die heute Menschen ohne Gott haben, in dieser Welt nichts sind? Sie sind leer und bedeutungslos.
Das wird dem Menschen meist erst bewusst, wenn eine schwere Krankheit kommt oder der Tod. Dann fragt er sich: Was habe ich im Leben? Es sind Nichtigkeiten, an die ich geglaubt habe. Ich habe ein Leben geführt, das nichts gebracht hat.
Und das sieht man an diesen Götzenbildern. Wir haben diese Bilder nicht mehr, aber wir haben andere Götzenbilder, für die wir leben und die uns eine Lebenserfüllung geben. Genau so steht es auch im Kapitel 41. Können Sie es noch einmal genau so sehen? Dort macht Gott einen Streit, es ist ein Streitgespräch.
„Was wollt ihr? Macht euch eure Bilder, eure Götzenbilder und plant sie und so weiter“, heißt es in Vers sieben. Der Meister nimmt den Goldschmied fest in die Hand. Sie machen mit dem Hammer das Blech glatt und schmieden ihre Pläne für eine Welt ohne Gott.
Aber der wirkliche Gott redet mit seinem Volk. Er lässt Israel nicht los. Dann kommt das herrliche Wort in Vers zehn: „Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir, weiche nicht! Ich bin dein Gott.“
Deshalb ist es uns so wichtig, mit dem jüdischen Volk zusammen die Bibel zu lesen. Denn die Verheißungen Gottes richten sich auf Israel, auf Jakobs Söhne.
In Vers 14 heißt es: „Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du armer Haufe Israel!“ Man kann oft mutlos sein und denken wie das alte Gottesvolk Israel in der Gefangenschaft, das so machtlos war. Oder heute sagt man: Was ist denn eigentlich die kleine Schar der gläubigen Christen in dieser Welt? Die nimmt doch niemand ernst, über die geht doch alles hinweg. Sie haben keinen Einfluss und können nichts darstellen. Sie sind so ohnmächtig.
Doch dann sagt Gott: „Ich will mich an dir verherrlichen, ich will unter dir mächtig sein.“ Das ist das Geheimnis.
Vertrauen auf Gott in schwierigen Zeiten
Ich habe heute Mittag zu meiner Frau gesagt, dass beim Bibellesen deutlich geworden ist, dass wir den Glauben noch gar nicht richtig verstanden haben. Wenn wir unser ganzes Vertrauen auf Gott setzen, gerade in den Schwierigkeiten, in denen Sie sich heute Abend befinden, will Gott sich in Ihrem Leben verherrlichen.
Sie strampeln sich ab, kämpfen und mühen sich, haben aber noch gar nicht begriffen, dass Sie sich in die Arme des Vaters werfen dürfen. Sie können all das, was vor Ihnen wie eine unüberwindbare Mauer steht, nicht aus eigener Kraft lösen.
In dieser ausweglosen Lage, ähnlich wie damals in der babylonischen Gefangenschaft, sagt Gott: „Jetzt kommt es, ich will das Neue nochmals schicken.“ Das Alte wurde mit Kyros schon erfüllt, wie es heute in der Losung heißt. Was ich früher verkündigt habe, ist mit dem Kommen des persischen Königs Kyros erfüllt. Doch Neues will ich schicken.
Und dieses Neue wird sein, dass der Messias kommt – der Heiland, der Retter. Über ihn können wir jetzt einige Bestimmungen hören, und das ist eine Adventsverheißung.
Im ersten Vers wird von einem Knecht gesprochen. Was ist ein Knecht? Ein unmögliches Wort, das nur auf Jesus passt. Wir brauchen dieses Wort heute eigentlich nicht mehr, weil es entwürdigend klingt. Ein Knecht ist jemand, der nichts zu melden hat und absolut gehorchen muss.
Mit diesem Wort hat Jesus am liebsten sein Verhältnis zum ewigen Gott ausgedrückt. Er wollte der Leibeigene, der Sklave Gottes sein.
Das ganze Elend bei uns Menschen kommt daher, dass wir vor Gott davonlaufen und unseren eigenen Willen gegen Gott durchsetzen wollen. Frieden finden Sie erst, wenn Sie sagen können: „Dein Wille geschehe, und du, Gott, mach es mit meinem Leben recht.“ Wenn Sie sich ganz in Gott hineingeben, so wie es Jesus gezeigt hat, dann wird der Knechtsstand herrlich.
Paulus hat sich selbst gerne als Sklave Jesu Christi bezeichnet, weil das ein Ehrenwort war. Wenn wir etwa Jesus als Sohn Gottes zeigen, ist damit der Gehorsam gemeint: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Der Gehorsam Jesu bedeutet, dass er sich ganz dem Vater zu eigen gibt.
Sie können im Leben Jesu immer wieder beobachten, wie er nur gesucht hat: „Dein Wille geschehe, Herr, und sonst gar nichts anderes. Ich will nur dir gehorsam sein.“
Der besondere Schutz und Geist des Messias
Ich halte ihn! Das Geheimnis Jesu ist, dass er ein ganz anderer König ist als der persische König Kyrus. Kyrus hat dieses Geheimnis Jesu verstanden, weil er sich in die Zeit eingefügt hat. Er hat sich der weltgeschichtlichen Entwicklung angepasst, die das Reich der Babylonier zerschlug. Nebukadnezar, den kennen wir doch aus dem Buch Daniel – Sie wissen schon, der mit dem Gastmahl des Belsasa – hat sich gegen Gott gestellt. Dann kam Kyrus und hat das ganze Kartenhaus zum Einsturz gebracht.
Aber wenn der Gesalbte kommt, ist er ganz anders. Ich halte ihn. Über seinem Leben steht das Geheimnis des Schutzes, der segnenden Hand Gottes, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe Ihnen meinen Geist gegeben.
Im Moment herrscht große Unsicherheit. Es gab kaum eine Bibelstunde, in der ich nicht Bemerkungen zum Heiligen Geist gemacht hätte, die einige wieder aufgeregt haben. Aber ich sage das ganz bewusst und nicht aus Versehen: Heute wird Schindluder mit dem Heiligen Geist getrieben. Die Situation wird immer schlimmer.
In der neuen Idea-Zeitschrift steht jetzt über dieses schreckliche Lachen, das schon in 400 Gemeinden auftritt. Es geht um Zittern, sich auf den Boden werfen, Schreien und Heulen. Und dann sagt jemand: Warum soll das der Heilige Geist sein? Weil der Heilige Geist kein Kasperletheater macht. Das sind natürlich seelische Vorgänge und okkulte Vorgänge. Ich will damit nichts zu tun haben, und es wird eine schreckliche Entwicklung eingeleitet.
Wenn sich einer dieser Prediger aus Frankfurt noch dazu hergibt zu sagen, das sei genau das, was mit Saul geschehen wäre – in 1. Samuel 19 – dann können Sie das Ideal nachlesen. Lesen Sie mal 1. Samuel 19, was mit Saul war: Er zog sich nackt aus und lag Tag und Nacht auf dem Boden.
Wenn also das die Entfaltung des Heiligen Geistes sein soll, dann weiß ich nicht, auf welche Dinge wir noch zusteuern sollen. Und wenn Sie mir diese Bemerkungen nicht gestatten, müssen Sie sehen, dass ich es um des Wortes willen sagen muss.
Die wahre Wirkung des Heiligen Geistes
Was ist der Geist, der Heilige Geist, der auf Jesus ruht?
Das ist der Geist, der zu den Gedemütigten spricht, der zu den Zweifelnden spricht und sie gewiss macht. Das Wort durchdringt, besonders bei der Bergpredigt, wenn die Menschen erschrecken und jemand seine Schuld aufgedeckt bekommt. Man fragt sich, wo all die heutigen verrückten Erscheinungsbilder bei Jesus einen Raum finden. Jesus hat so gesprochen, dass man ihn verstand. Er sprach nicht in Trance, sondern das Wort dringt durch und trifft das Gewissen.
Sie wissen, dass wir durch unsere menschliche Überredungskunst niemanden zum Glauben führen können, wenn nicht der Heilige Geist uns erleuchtet. Und diesen brauchen wir. Ich kann Gott nicht meinen Vater nennen und Jesus nicht Herr sagen, ohne den Heiligen Geist. Er schafft in mir den Glauben. Deshalb brauche ich den Geist Gottes.
Der Geist Gottes liegt auf Jesus. Das wird in der Bibel so wunderbar betont, dass er seinen Geist der Vollmacht und der Kraft hatte. Das haben wir ja auch erlebt. Wie oft spricht sein Geist meinem Geist manches süße Trostwort zu. Wie oft das geschieht, lesen Sie in den Pfingstliedern, zum Beispiel von Paul Gerhard: „Du bist dein Geist der Liebe, du bist dein Geist des Betens“ und so weiter.
Dieser Geist liegt auf Jesus, und das Entscheidende ist: Er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird das Recht unter die Heiden bringen.
Glaubensunterweisung ist immer gleichzeitig mehr als bloße Überredungskunst. Es geht nicht nur darum zu fragen: Glaubst du, dass es einen Gott gibt? Sondern darum, dass Gott in unserem Leben seine heilenden Ordnungen schafft.
Frau Steiner erzählt das so lieb, sie kann es aus ihren Erfahrungen mit Indianern berichten. Das ist immer wieder faszinierend. Ich habe neulich wieder von den Dayak-Stämmen in Kalimantan gelesen. Sie waren im Rausch ertrunken. Die Männer schafften nichts mehr, ihnen war alles egal. Sie lagen nur noch betrunken auf dem Boden. Niemand kümmerte sich mehr um die Kinder. Dann kam das Evangelium.
Im Augenblick, in dem sie Jesus erkannten, wachte ihr Verantwortungsbewusstsein auf. Sie legten den Rausch ab, bestellten ihre Felder, und der Stamm fing plötzlich an zu wachsen. Das hat mich bei der Indianer-Pioniermission immer fasziniert. Bevor sie kamen, nahm die Zahl der Stammesmitglieder immer weiter ab. Sie wehrten sich nicht mehr gegen Krankheit und Seuchen und nahmen alles fatalistisch hin. Als Jesus kam, haben sie, so meint man mit Recht, begriffen, was Leben ist. Sie erkannten die Chance: Ich darf etwas tun.
Wenn man es kulturgeschichtlich betrachtet, hat das Christentum in dieser Welt eine enorme Befreiung gebracht. Die westliche Technikentwicklung hängt eng mit dem christlichen Glauben zusammen. Menschen haben begriffen – oder wie man es in Schwaben nennt, mit der „Wuhlichkeit“ des Pietismus –, dass sie etwas tun können. Jesus will nicht, dass ich auf dem Sofa liege und sage: „Das Geld fehlt mir sowieso.“ Sondern ich darf meine Verantwortung wahrnehmen, meine Gaben benutzen, meinen Geist einsetzen. Gott zeigt mir das Recht und fragt: Was kann ich mit meinem Leben tun?
Im Kapitel 41, Vers 28 heißt es: „Da ist niemand, kein Ratgeber, den ich fragen könnte, niemand könnte mir Antwort geben.“ Jesus macht uns lebenstüchtig. Er weist uns in dieses Leben hinein.
Die Messiasverheißung in Jesaja 11 und die Bedeutung für die Weltmission
Wir kennen ja die schöne Adventsverheißung aus Jesaja 11. Können Sie mal aufschlagen, wenn man überlegt, ob man die heute Abend nicht nehmen sollte? Kapitel neun und elf enthalten ja die ganz bekannten Messias-Verheißungen.
Es heißt dort: „Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isai.“ Isai war ja der Vater von David. Aus dem Stammvater Isai wird ein Zweig hervorgehen, eine Wurzel, die Frucht bringen wird. Und auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn.
Jetzt folgt eine herrliche Beschreibung, was der Heilige Geist ist: ein Geist der Weisheit und des Verstandes. Deshalb verstehen Sie, warum ich sage, man müsse nicht jede alberne Äußerung, die aus einer psychischen Überreaktion oder einem überhitzten Gemüt kommt, als Heiligen Geist bezeichnen.
Der Geist des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn – so wird er beschrieben. Sie wissen, wie das ist: Wenn der Geist Gottes in Ihrem Leben spricht, dann erkennen Sie Schuld. Dann können Sie das Bibelwort verstehen, Sie können beten, und es wird Ihnen gewiss, was Ihnen zugesagt wird.
Auf einmal brennt die Liebe in Ihrem Leben, und Sie werden aktiv. Diesen Geist Jesu bringt er unter die Heidenvölker. Das, was hier mit „Heiden“ übersetzt ist, heißt ja eigentlich „da“, also „unter diese“. Für die Juden sind es die Gojim, die Nichtjuden. Hier sind die Weltvölker gemeint, die nicht zum auserwählten Volk Israel gehören.
Das war ja von Abraham an der Plan Gottes: „In dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.“ Doch es blieb auf Israel beschränkt. Sie haben nie das Evangelium Gottes weitergetragen. Der Messias wird es zu den Heiden bringen.
Die Christen haben siebzehn Jahrhunderte praktisch nichts getan, bis auf ganz wenige Ausnahmen, die Nestorianer. Wissen Sie, wer die sind? Das sind die ganz letzten Gemeinden, die heute in der Türkei und in Persien leben. Sie nennen sich Nasrim, das sind die nestorianischen Christen. Das sind ganz vertrocknete Kirchenhäute. Sie waren die einzigen missionarischen Kirchen im Mittelalter.
Diese sind bis nach China gereist und haben missioniert. Das hat praktisch niemand gemacht bis ins siebzehnte Jahrhundert. Als William Carey nach Indien kam, hat er mit seinen Gehilfen die Bibel in mehr Sprachen übersetzt als in den siebzehnhundert Jahren davor. Er allein.
Das ist immer wieder der Auftrag der Weltmission, der oft vergessen wird. Und der Auftrag der Weltmission wird immer noch von wenigen begriffen. Warum sollen wir anderen das Evangelium weitersagen? Weil wir diese befreiende Nachricht der Erlösung, der Rettung und der Liebe Gottes ihnen mitteilen müssen.
Denn ohne Jesus gibt es keine Gotteserkenntnis. Das ist bei uns nie richtig klar. Dann beschäftigen sie sich mit dem Heidentum. Ich habe heute Mittag wieder Bücher gewälzt und fand es hochinteressant. Da gibt es so ein Buch von Warnig. Ein alter Schinken, aber super dargestellt.
Dort schreibt er, dass die ganzen Völker eine Ahnung von Gott haben, aber kein Wissen und erst recht keine Erfahrung mit Gott. Und ich habe es immer wieder bestätigt bekommen, wie es auch mir gesagt wurde. Etwa die Mennoniten in Paraguay erzählten mir, wie sie Indianermission betrieben haben.
Die Indianer hatten für Gott gar kein Wort, das einen positiven Inhalt hat. Da war nur Angst, Furcht, Teufel – das war Gott für sie. Die Dämonenfurcht, nichts anderes. Das haben mir auch Leute auf Papua-Neuguinea erzählt.
Und diese große Freude, die gibt es in keiner Religion der Welt: dass ich zu Gott Vater sagen darf, wie ein Kind, das sich in seine Arme werfen darf. Und das müssen wir der Welt sagen.
Deshalb ist Mission doch nicht, dass wir jemanden zwingen. Wir wollen doch niemanden zwingen. Haben wir jemanden gezwungen? Nein. Sondern wir wollen jedem Menschen bezeugen und sagen: Das ist die Lösung.
Wie können wir Menschen, solange sie leben, das Beste verschweigen – vom Beistand, vom Schutz, von der Überwindung des Todes und von der Hoffnung?
Das stille Kommen Jesu und seine Haltung zu den Schwachen
Jetzt müssen wir das doch noch durchmachen, damit wir uns nicht verlieren. Mein Herz geht darüber hinaus: Er wird nicht schreien noch rufen. Jesus wird ganz anders kommen als Kyros mit seinen trampelnden Armeen. Jesus wird still kommen.
Das ist immer auch der Grund, warum wir Christen nicht die Werbemetoden der Welt benutzen müssen. Man kann Jesus nicht weiter ausbreiten, indem man alle Mittel der Welt nachahmt. Jesus kommt still und leise. Dann kommt das herrliche Wort: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen.“ Sie wissen ja aus vielen Bibelstellen, was damit gemeint ist.
Das sind die Müden und die Matten, die Verzweifelten und die Depressiven. Die wird er erholen, so wie Jesus sich der Zerbrochenen erbarmt hat. Er ist nahe denen, die zerschlagen sind, wie es im Psalm 34 steht.
Oder das andere, das in Jesaja 40 steht, besonders Vers 29. Das können Sie wahrscheinlich schon auswendig: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögen.“ Das ist Gottes Art. Wenn der Messias kommt, wird er dieses Werk tun. Dann sehen Sie, wie sich das plötzlich im Kommen Jesu erfüllt hat.
Das ist doch faszinierend, wie das vorausgesehen war: Wenn der Messias kommt, wird er nicht als der Triumphierende auftreten, der wie ein Herrscher daherkommt. Sondern als der Dienende, der den Zerbrochenen Beistand gibt.
Das ist Jesu Art bis heute. Er baut seine Gemeinde mit Schwachen, Leidenden und Gequälten. Und er stärkt die, die gerade den Glauben aufgeben wollen, die keinen Mut mehr haben. So wie Jesus den Zachäus sieht, der im Baum sitzt. Er verurteilt ihn nicht, sondern holt ihn heraus und sagt: „Du, ich möchte in dein Haus einkehren.“
Jesus erdrückt die Schuldigen nicht mit einem harten Richtspruch, obwohl er das Recht bringt. Natürlich bringt Jesus das Recht. Im Hause des Zachäus werden die falschen Kontobücher plötzlich geändert. Seine Betrugsverhältnisse werden umgedreht, und er gibt seine unrechte Gabe den Armen.
Da wird das Recht Gottes sichtbar. Aber Jesus trägt das Recht in Treue hinaus. Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte. Und die Inseln warten auf seine Weisung.
Die Kraft des Evangeliums trotz Widerständen
Was ist in unserem Jahrhundert schon alles geschrien worden? Da war die Gottlosenbewegung, da war das Dritte Reich. Wie klein war die Schar in der Ludwik-Hofa-Gemeinde, die damals zur Bekennenden Kirche gehörte! Die wenigen, die damals durchgehalten haben in der Zeit des Verrats am Evangelium und der Verfälschung des Evangeliums.
Die ganze Kirchengemeinde war damals Bekennende Kirche. Es hat mich gefreut, als ich das einmal gelesen habe. Der Kommunismus, Christoph sagt, er werde in zehn Jahren den letzten Gläubigen im Fernsehen vorführen. Und Jesus verlöscht nicht, auch wenn er schwach erscheint.
Es meint immer, das wahre Evangelium wird an den Rand gedrängt und hat keine Kraft mehr. Selbst in der Kirche hat es keinen Raum mehr, vor all den Lästerungen. Ich habe glücklicherweise das Nachtkaffee nicht angesehen mit dem Bagges und habe mir so meine Nerven geschont. Aber wer es angesehen hat, der weiß, was ich meine: dass sich dort alle Gottlosigkeit in der Kirche austoben kann.
Doch das Wort Jesu, das in der Stille da ist und die Gemeinde tröstet und Menschen zum Glauben führt, das geht weiter. Und so geht es auch in der Weltmission weiter.
Der Auftrag zur Weltmission und das Licht der Heiden
Und dann geht es weiter: So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs gibt, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen – der Gott, der die ganze Welt geschaffen hat. Noch einmal wird der Blick hinausgerichtet auf die ganze Weite der Welt. Da ist nicht bloß gemeint diese Erde, sondern der gesamte Kosmos.
„Ich, der Herr, habe dich gerufen“, wiederholt das Wort an den Messias in Gerechtigkeit, in absolut verlässlicher Treue. Gott hält sich daran, hält dich bei der Hand und behütet dich. Wieder wird das Licht der Heiden erwähnt. Weltmission gehört so zum Dienst Jesu, obwohl Jesus ja gar nicht aus Palästina hinausging. Es war seinen Jüngern so wichtig, das zu verstehen – bis an die Enden der Welt sollte es getragen werden.
Man wird merken, wie es auch im eigenen Leben immer wieder eine Befreiung gibt, wenn man es anderen bekennt und weitersagt. Die Augen der Blinden sollen geöffnet werden und die Gefangenen aus dem Gefängnis geführt, die da sitzen in der Finsternis – in der Kirche. Das ist natürlich das Wort, das Jesus dem Johannes dem Täufer sagen ließ. Es wird erfüllt, wo Menschen frei werden aus der Knechtschaft.
Durch den Dienst Jesu werden sie herausgeführt, und die Blinden können plötzlich hören und sehen. Es ist nicht bloß die körperliche Einheit – und die auch –, aber es ist nie so, dass Jesus in dieser Welt die körperliche Heilung garantiert hat. Es waren immer nur ein paar Beispiele. Das Entscheidende war für Jesus immer wieder das Freiwerden von dieser ganzen großen, teuflischen Terrorsmacht, die uns alle in Gewahrsam hält und uns unfähig macht zum Guten.
Das war ihm so wichtig: dass wir frei werden, gelöst werden durch dein Vergebungswort und durch seine Tat am Kreuz. „Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen.“ Gott ist da eifersüchtig; er will in unserem Leben keine Halbheit haben, sondern uns ganz bei sich haben.
Das ist so schön, wenn das immer wieder vom Licht anklingt: „Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht“ (Vers 6). Im Johannesevangelium, ganz am Anfang, ist das ja so schön in Kapitel 1 beschrieben. Johannes hat nur von dem Licht gezeugt, aber dann kam das Licht. Wenn Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, das hineinleuchtet in die Dunkelheit, dann kann ich ihm immer wieder sagen: Ich kann auch die Rätsel ihres Lebens nicht lösen. Ich kann auch nicht, wenn sie schwere Fragen haben oder schweres Erleben durchmachen, diese Probleme lösen. Aber das weiß ich: Jesus macht ihr Leben hell. Da bin ich ganz sicher. Und sie können das nur mit ihm klären.
So habe ich es verkündet: Er ist das Licht. Wir haben das Licht nicht – er ist das Licht. Und wir wandern durch die Dunkelheiten unseres Lebens und die Dunkelheiten der Welt. Die Bibel beschreibt die Welt so sehr mit Finsternis bedeckt, dass gerade in diesen Adventsworten Dunkelheit, Finsternis und Hoffnungslosigkeit vorkommen. Das einzige Licht, das leuchtet, ist das Kommen des Messias, das anbricht in der Nacht und dessen Kommen den Hirten verkündet wird.
Es wird strahlend hell bei denen, denen diese herrliche Zusage gegeben wird. 2. Korinther 4,6: Gott, der da sprach: „Das Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten“, der hat einen hellen Schein in unserem Herzen. Kennen Sie das Wort? 2. Korinther 4,6 – das muss man auswendig können –, dass durch uns die Erleuchtung im Angesicht Jesu Christi entsteht, damit andere Menschen das auch so erfahren, dass es bei ihnen hell wird.
Ich verkündige euch auch Neues, und da ist die Losung: Das, was Gott mit der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft geschenkt hat, war nur der Anfang. Es wird ganz anders sein, wenn er kommen wird.
Abschluss mit der Verheißung aus Jesaja 66
Lassen Sie mich schließen mit dem Wort, das in Jesaja 66,2 steht.
Dort beginnt es wieder: "Seht meine Hand, die das alles geschaffen hat." Die Größe Gottes erkennen Sie daran, dass er sich an der Schöpfung der Welt verherrlicht.
Doch Gottes Ehre ist nicht die Größe des Kosmos mit den Planetenbahnen und der Sonnenkraft. Vielmehr sagt Gott: "Ich sehe auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und vor meinem Wort erzittert."
In diesen Menschen erleben sie den kommenden Messias. Dort offenbart er sich ihnen und lässt sich finden.
Ich habe heute einen weiten Bogen gespannt, doch ich glaube, das hat Sie auch bewegt. Wir möchten vielen Menschen sagen, was sie in diesen Adventstagen finden können.
Erst durch das adventliche Erwarten im Alten Bund erkennen wir das Kommen, das Jesus dann im Neuen Bund bringt.
