Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Episode 475
Rückkehr der Siebzig und ihre Begeisterung
Im Himmel angeschrieben. Siebzig Jünger kehren von ihrem Missionseinsatz zurück und sind begeistert. Begeistert davon, dass ihnen Dämonen untertan waren.
Ich kann mir gut vorstellen, was das mit einem Menschen macht, wenn er plötzlich Macht über böse Geister hat. Wenn mein Wort und mein Gebet dazu führen, dass ein Besessener frei wird. Wenn mein Einsatz im Namen Jesu einen Menschen aus der Macht des Bösen befreit – und noch mehr.
Es ist ja nicht nur der Besessene, der leidet, sondern auch seine ganze Familie, die die Befreiung erlebt. Eine solche Erfahrung muss die Jünger Jesu verändern. Macht berauscht.
Doch nun weist Jesus auf eine noch größere Freude hin. Lukas 10,17-20.
Jesu Ermahnung zur wahren Freude
Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.
Er aber sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Kraft des Feindes. Euch soll nichts schaden.
Doch darüber sollt ihr euch nicht freuen, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch vielmehr, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind.
Merkt ihr, Macht über Dämonen – ja, darüber kann man sich freuen. Aber es gibt noch etwas Besseres.
Prioritäten der Freude verstehen
Jetzt müssen wir verstehen, was Jesus hier meint, wenn er sagt: „Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.“
Wir haben es hier mit einer relativen Verneinung zu tun. Es geht ihm also nicht darum, die Freude an einem Exorzismus zu verbieten. Es handelt sich nicht um ein Verbot. Jesus verwendet die Verneinung, um die Prioritäten klarzustellen. Die Freude über die Unterwerfung der Geister ist gut, aber sie sollte im Vergleich zur Freude über die eigene Errettung in den Hintergrund treten.
Diese Stilfigur haben wir schon an anderer Stelle kennengelernt. Ein weiteres gutes Beispiel finden wir in Johannes 6,27: „Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben.“
Versteht ihr? Natürlich dürfen wir arbeiten gehen und Felder bewirtschaften, um etwas zu essen zu haben. Aber wichtiger als die Speise, die vergeht, ist es, den rettenden Glauben an Jesus zu finden – also die Speise, die da bleibt, ins ewige Leben.
Die größere Freude: Namen im Himmel angeschrieben
Zurück zu unserem Text, Lukas Kapitel 10, Vers 20: „Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.“
Jesus lenkt den Fokus von einer Freude auf eine andere, größere Freude. Worin besteht diese größere Freude? Darin, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
Das ist ein Bild, dem wir kurz nachgehen wollen. Der Hinweis auf Bücher oder Listen im Himmel findet sich in mehreren Schriften des Alten und Neuen Testaments.
Drei Punkte erscheinen mir dabei wichtig.
Das Buch des Lebens als Symbol der Errettung
Erstens spricht die Bibel von einem Buch des Lebens, in das Gott die Namen der Gerechten eingeschrieben hat. Aus diesem Buch können Sünder jedoch auch gestrichen werden.
In 2. Mose 32,31-33 heißt es: Darauf kehrte Mose zum Herrn zurück und sagte: „Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen, sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast.“ Der Herr aber sprach zu Mose: „Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus.“
Im Psalm 69,28-29 steht: „Füge Schuld zu ihrer Schuld und lasse sie nicht hineinkommen in deine Gerechtigkeit. Sie sollen ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten.“
Im Neuen Testament wird dieser Gedanke weiter konkretisiert. Das Buch des Lebens wird hier als Verzeichnis derer verstanden, die zum ewigen Leben bestimmt sind.
In Offenbarung 3,5 heißt es: „Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“
Das Buch des Lebens als Bild für Gottes Wissen
Zweitens: Ich hoffe, es ist klar, aber ich möchte es noch einmal sagen. Das Buch des Lebens ist kein wirkliches Buch. Es ist ein Bild, das zeigt, dass Gott weiß, wer gerettet ist.
Das Eingeschriebensein im Buch des Lebens symbolisiert die Zugehörigkeit zu Gottes Volk und die Gewissheit meiner Errettung. So wie es Daniel prophetisch formuliert hat: „Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie noch nie gewesen ist, seitdem irgendeine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet“ (Daniel 12,1).
Merkt ihr? Wer im Buch steht, wird gerettet.
Das Buch des Lebens und das göttliche Gericht
Drittens: Das Buch des Lebens steht für Gottes Gerechtigkeit im Gericht.
In Offenbarung 20,11-15 heißt es: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das Buch des Lebens ist. Die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. Der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“
Was wir hier lesen, zeigt, dass Gottes Gedächtnis vollkommen ist. Er ist absolut gerecht. Er kennt alle unsere Taten und weiß, wer gerettet wird. Diese Personen sind im Buch des Lebens verzeichnet.
Die größte Freude eines Jüngers
Kommen wir zurück zu den Jüngern. In Lukas 10,20 heißt es: „Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind, freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.“
Das ist schon bemerkenswert, oder? Der Teufel fällt wie ein Blitz vom Himmel, und gleichzeitig werden die Namen der Jünger in den Himmeln angeschrieben.
Was ist also die größte Freude im Leben eines Jesusjüngers? Die Antwort ist nicht: Mein nächster Urlaub, meine Enkel oder mein evangelistischer Hauskreis.
Meine größte Freude soll meine Beziehung zu Gott selbst sein. Dass mein Name in den Himmeln angeschrieben ist, dass ich einen Vater im Himmel habe, dass ich zur Ekklesia des Messias gehören darf und dass ich eine Hoffnung auf ewiges Leben habe – das soll meine größte Freude sein.
Einladung zur persönlichen Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun?
Denke darüber nach, was deine größte Freude im Leben ist. Wie sehr freust du dich über deine Errettung?
Das war es für heute. Wenn du in einer Episode Fehler findest, freue ich mich über eine schnelle Rückmeldung an Kontakt@frogwords.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.