Zum Inhalt

Jeder braucht einen Fürsprecher

05.09.19984. Mose 14,10-20

I. Das Mass ist voll (10-12)

Bevor die Israeliten ihren Vorsatz ausführen können und diese vier Männer steinigen, erscheint Gott in seiner Herrlichkeit über der Stiftshütte. So, dass es alle Israeliten sahen. Nun wussten sie, dass Gott in Ihrer Mitte war. Und Gott spricht zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? 11. Was da vor sich ging, war nicht Auflehnung gegen Mose, sondern Rebellion gegen Gott. Trotz all der Wunder und Zeichen, die Gott unter dem Volk tat, trauen sie ihm nicht zu, dass er sie in das Land bringt. Diese ständigen Lästerungen des Volkes liessen das Mass der Geduld und Langmütigkeit Gottes zum überlaufen bringen. Er sagt: Ich will sie mit der Pest schlagen und sie vertilgen und dich zu einem grösseren und mächtigeren Volk machen als dieses. 12. Das ganze Volk Israel soll gerichtet werden. Das ist eine Seite, die wir nicht so gerne betrachten. Gott, der sich über uns erbarmt gefällt uns viel besser, als Gott der richtet. Es gibt aber kein richtiges Verständnis des Schöpfers, wenn wir uns vor dieser Wirklichkeit verschliessen. Gott ist Richter, der gerecht richtet. Wenn die Welt aufhören wird und die Menschen im jüngsten Gericht vor Gott stehen werden, so wird er recht und mit Gerechtigkeit richten. Es werden dann nicht alle in den Himmel kommen.

Evangelisation

Gott kann unsere Lebensweise nicht einfach übersehen. Er kann nicht einfach übersehen, wie wir ihn verachten und jeder nur für sich schaut. Mit Recht trifft jeden Menschen das Gericht Gottes. So werden wir auch, wenn wir mit Gott nicht versöhnt sind, als Menschen bezeichnet, die dem Strafgericht Gottes anheimfallen. Paulus beschreibt das Wesen des Menschen der ohne Jesus lebt folgendermassen: So wie sie haben wir alle früher gelebt. Wir haben uns von unseren selbstsüchtigen Wünschen leiten lassen und getan, was unsere Triebe und Sinne verlangten. Darum waren wir wie alle anderen Menschen nach unserer ganzen Wesensart dem Strafgericht Gottes verfallen. Eph.2,3. Alle Menschen sind so. Wir scheuen uns auch gar nicht die Liebe Gottes abzulehnen. Wir machen sogar noch lächerlich, was Gott für uns tat. Obwohl er in seiner grossen Liebe zu seinen Geschöpfen nichts mehr wünschte, als dass wir dem Gericht entgehen. Darum opferte er seinen eigenen Sohn und Paulus kann sagen: Und wie ihr nun vom Himmel her seinen Sohn erwartet, den er vom Tod auferweckt hat: Jesus, der uns vor dem bevorstehenden Gericht rettet. 1.Thess.1,10. Am Kreuz erleidet Jesus das Gericht, das uns treffen sollte, So sagt Jesus selbst: Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Joh.3,17. Durch das Sterben von Jesus am Kreuz, werden wir von Gott angenommen. Und für Zeit und Ewigkeit gerettet. Wenn wir aber jetzt bei Gott angenommen sind, weil Christus sein Leben für uns gab, dann werden wir durch ihn erst recht aus dem kommenden Strafgericht gerettet werden. Rö.5,9. Weist Du, ob Du bei Gott angenommen bist und Du mit dem kommenden Strafgericht nichts mehr zu tun hast?

II. Gelebte Selbstaufopferung (13-19)

Eigentlich ist es kein schlechtes Angebot Gottes, das er Mose macht. Er befreit ihn von dem Volk, das gerade im Begriff ist ihn zu ermorden. Und Mose soll Stammvater eines grösseren und mächtigeren Volks werden. Ein recht verlockendes Angebot. Auf einen Schlag hätte Mose seine persönlichen Probleme gelöst. Mose gehört aber nicht zu den Menschen, die sich ihren eigenen Weg suchen und für ihr Leben, die besten und angenehmsten Lösungen anstreben. Er gehört nicht zu dem Schlag Menschen, denen es vor allem um sich selbst geht. Die Ihre eigene Ehre suchen, mit den Ellbogen ihren Platz erkämpfen. Menschen, die über Leichen gehen, wenn sie für sich einen Vorteil erhaschen können. Nein, Mose ist bereit für seine Werte, Überzeugungen, Ziele und Gesinnung zu leiden. Das Leben ist für ihn nicht ein Glücksspiel, sondern ernste Wirklichkeit. Er weiss wofür es sich zu leben und zu sterben lohnt. Er ist der Inbegriff echter Männlichkeit. Männlichkeit, die den Stier bei den Hörnern packt und sich nicht davonschleicht. In ihm begegnet uns ein Mensch mit einer tiefen Leidenschaft. Die Leidenschaft Gottes Ehre aufrecht zu erhalten und die Leidenschaft Gottes Volk zu retten. Er akzeptiert also den Vorschlag Gottes nicht, sondern beginnt vor ihm zu flehen. Im Deut sehen wir, dass dieses Flehen nicht einfach zwei Minuten dauerte, so wie wir sein Gebet in zwei Minuten gelesen haben. Sein Flehen dauerte einiges länger, später berichtete er darüber: Und als er euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land ein, das ich euch gegeben habe!, da wart ihr ungehorsam dem Mund des HERRN, eures Gottes, und glaubtet nicht an ihn und gehorchtet seiner Stimme nicht. / So seid ihr dem HERRN ungehorsam gewesen, solange ich euch gekannt habe. / Ich aber fiel nieder und lag vor dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte; denn er HERR sprach, er wolle euch vertilgen. Dt.9,23-25. Das Gebet, das wir hier in wenigen Worten aufgeschrieben haben ist lediglich ein ganz kleiner Auszug und betont die Schwerpunkte des Gebets.

Fleht um die Ehre Gottes (13-16)

Zuerst geht es Mose um die Ehre Gottes. Was mögen die Völker über Dich denken, wenn Du das Volk in die Wüste führt, mit dem Versprechen, ihnen ein Land zu geben und du vernichtest sie dann. Herr, sie werden denken, dass du zu schwach seist und nicht in der Lage, deinen Ratschluss auszuführen. Sie werden sich über Dich lustig machen und dich nicht ernst nehmen.

Anwendung

Das wünschte ich mir manchmal auch, dass es in schwierigen Lebenssituationen uns nicht nur um die gute Lösung für uns geht, sondern um die Ehre Gottes. Die Lebensphilosophie, die wir uns in unserem Individualismus angewöhnt haben, ist nicht birgt grosse Gefahren. Es ist die Einstellung die sagt: Ich lebe mein Leben, und ich muss mich nur vor Gott verantworten. Das ist nicht ganz falsch, aber es geht nicht nur darum, dass Gott es weiss, es geht eben auch darum, dass die Menschen an unserem Leben ein Stück weit ablesen können, was und wem wir glauben. Mose macht sich jedenfalls Sorge darüber, was die Heidenvölker über Gott denken, wenn er so handelt. Manchmal begegnet es mir, dass Menschen, die sich in Sünden verstricken. Sie vor allem die schlechten Folgen beseitigt haben möchten und von Gott erwarten, dass er sie aus der Sackgasse führt. Sie haben aber kein Empfinden dafür, dass sie durch Ihr Verhalten den Herrn in Verruf bringen. Paulus charakterisiert dieses Verhalten, wenn er sagt: Du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes? / Denn "euretwegen wird Gottes Name gelästert unter den Heiden", wie geschrieben steht (Jes.52,5). Rö.2,23-24. Kürzlich traf ich einen Mann, den ich von früher kannte. Er war verheiratet und hat 3 Kinder. So im Austausch kamen wir auf die Familien zu sprechen und er sagte er, er befände sich in der Scheidung. Seine Frau und er glauben an Jesus. Er erklärte mir, wie ihn Gott durch diese Zeit führte. Da habe ich etwas nachgehackt und gefragt, ob es wirklich keinen anderen Weg gäbe. Es würde Gott doch viel mehr Ehren, wenn sie sich versöhnen und miteinander den Weg weiter gehen würden. Das lehnte er ab, er sieht darin Gottes Führung und dass er Gott mehr und besser dienen kann, wenn er geschieden sei und für die Kinder sei es schlussendlich auch viel besser so usw. Keine Sorge, um die Ehre Gottes. Ist es in Deinem Leben jeweils eine konkrete Überlegung, was die Menschen wohl über dein Verhalten denken. Ob wenn sie erfahren, dass Du Christ bist, der Name Gottes geehrt wird. Oder sagst Du Dir, ich mache was ich will, wenn der andere damit Probleme hat, dann ist es eben sein Problem.

Fleht um die Rettung des Volkes (17-19)

Und dann bittet Mose: Lass nun deine Kraft, o Herr, gross werden, wie du gesagt hast, 17. und nun hält er Gott vor, was er ihm selbst von sich sagte: Der Herr ist geduldig und von grosser Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er lässt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied." 18. Und nun bittet er ihn: So vergib nun die Missetat dieses Volks nach deiner grossen Barmherzigkeit, wie du auch diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher. 19. Einmal mehr appelliert Mose an die Barmherzigkeit Gottes. Denn er weiss, dass er nur diese eine Chance hat, denn vom Volk her gab es kein Argument, das er einbringen könnte. Er kann einzig die Barmherzigkeit Gottes anrufen, im Wissen, dass Gott sich in der Vergangenheit immer wieder erbarmte. Seine Barmherzigkeit grösser ist als sein Zorn.

Anwendung

Mose stellt sich als Vermittler zwischen Gott und das Volk. Wäre Mose nicht gewesen, hätte er an sich selbst gedacht – Das Volk Israel gäbe es nicht mehr. Im einem Psalm steht nämlich: Und er gedachte, sie zu vertilgen, wäre nicht Mose gewesen, sein Auserwählter; der trat vor ihm in die Bresche, seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht verderbe. Ps.106,23. Später suchte Gott immer wieder Menschen, die mit der Gesinnung des Mose lebten, so sagt er durch Hesekiel. Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich's nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. Hes.22,30. In Mose hatte er einen solchen Mann. Was Mose hier tat ist genau das, was Jesus in Vollkommenheit tut. Denn Mose ist ein Beispiel für Jesus, wie wir im Dt. lesen, wo Mose sagt: Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen. Dt.18,15. Dieser Prophet ist Jesus. Und wie Mose hier für das Volk einsteht, so steht Jesus jetzt für uns ein. Hier bekommen wir einen kleinen Einblick, wie Jesus für uns als Fürsprecher wirkt. Jesus ist unser Fürsprecher, ohne ihn wären wir verloren. So lesen wir im Johannesbrief: Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. 1.Joh.2,1. Jesus hält Fürsprache für uns. Wohl bemerkt, für uns, die wir an Jesus glauben. Er erinnert den Vater an das Versprechen, dass wer an ihn glaubt gerettet ist. Denn Jesus ist die Versöhnung, wie es weiter heisst: Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Joh.2,2. Jesus fleht für uns vor dem Vater, wie im Hebräerbrief steht. Daher kann er auch für immer retten, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie. Hebr.7,25. Darum kann uns niemand verklagen, weil Jesus uns vertritt, er setzt sich für uns ein, Paulus saget: Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Rö.8,34. Jesus ist unser Fürsprecher, würde Jesus für uns diesen Dienst nicht tun, würde er nicht für uns in die Bresche springen, wir wären verloren. Er wird sich nie und nimmer auf uns berufen können, indem er unser Fehlverhalten erklärt, sondern nur auf das, was er selbst für uns getan hat. Darum ist es so wichtig zu wissen, dass es keinen anderen Mittler zwischen Gott und den Menschen gibt. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, / der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde. 1.Tim.2,5-6. Es hat absolut keinen Sinn, sich an irgendeinen anderen Mittler zu wenden. Keiner kann unser Fürsprecher sein, als Jesus allein. Gott vergab daraufhin dem Volk, aufgrund dieser Fürsprache. Wenn Gott uns unsere Schuld vergibt, vergibt er sie uns wegen Jesus Christus, der für uns starb und bei Gott für uns eintritt.

Schluss

Das Volk fällt in schwere Sünde und provoziert den Zorn Gottes. Doch Mose springt in die Bresche und fleht für sein Volk. Er sucht die Ehre Gottes. So ist es bis heute. Wenn wir uns als Christen in Sünden verstricken. So tritt Jesus für uns ein. Niemand kann uns einfach verklagen. Jesus ist unser Fürsprecher. Paulus schreibt: Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Rö.8,34. Amen