Einführung in das Thema persönliche Anbetung
Wie finde ich Themen für meine persönliche Anbetung? Fünf Tipps, die dir helfen, wenn du Gottes Namen heiligen möchtest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute wollen wir verstehen, was Jesus mit „Geheiligt werde dein Name“ meint.
Die Bedeutung von Anbetung und Gebet
Was ist Anbetung? Für mich ist Anbetung der Beginn meiner persönlichen Gebetszeit. Als die Jünger zu Jesus kamen und ihn fragten, wie sie beten sollen, sagte er zu ihnen in Lukas 11,2: „Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name.“
Zwei Dinge sind mir hier wichtig. Punkt eins: Gebet ist Reden mit Gott. Das ist in Bezug auf Anbetung besonders wichtig, weil heute der Begriff Anbetung oft mit Gesang und Singen verbunden wird. Ich habe mich entschieden, Singen und Beten zu trennen. Ich denke, dass beides wichtig ist, aber man sollte sie nicht durcheinanderbringen.
Wir sind aufgefordert zu singen. Allein fünfmal heißt es in der Bibel: „Sing dem Herrn ein neues Lied.“ Gleichzeitig sind wir aufgefordert, mit Gott zu reden. Gesang spielt in der Bibel eine herausragende Rolle, wenn wir Gott feiern. Doch als die Jünger zu Jesus kamen und ihn baten: „Herr, lehre uns beten“, sprach Jesus darüber, wie sie mit Gott reden sollen.
Deshalb ist Punkt eins: Gebet ist Reden mit Gott.
Punkt zwei: Unsere tägliche Gebetszeit soll damit beginnen, dass wir Gott selbst in den Mittelpunkt stellen. Danach folgen sein Reich, unsere eigenen Bedürfnisse, dann geht es um Vergebung und schließlich um Führung. Aber am Anfang wollen wir mit Gott beginnen: „Geheiligt werde dein Name.“
Die Bedeutung von „geheiligt werde dein Name“
Was meint Jesus damit? Klar ist, dass er nicht will, dass wir einfach nur sagen: „Geheiligt werde dein Name, geheiligt werde dein Name, geheiligt werde dein Name“ und so weiter. Wir sollen nicht plappern wie die Heiden.
Also, was meint Jesus genau? Der Name einer Person steht in der Bibel häufig für ihre Funktion beziehungsweise ihren Charakter. Wenn ich etwas heilige, dann gehe ich besonders ehrfürchtig damit um und gebe ihm eine hohe Wertschätzung.
Nehme ich nun diese beiden Gedanken zusammen, dann sagt Jesus so viel wie: Starte deine tägliche Gebetszeit damit, dass du Gott zum Ausdruck bringst, wie sehr du ihn als Person schätzt. Und genau das ist für mich Anbetung.
Persönliche Anbetung gestalten: Intelligenz und Vielfalt
Und weil ich jünger als Jesus bin und tun möchte, was mein Herr Jesus sich wünscht, habe ich mir die Frage gestellt: Wie kann ich im Gebet Gottes Persönlichkeit groß machen, ohne beständig dasselbe zu sagen?
Wenn wir Gottes Namen heiligen sollen und zum Ausdruck bringen wollen, wie sehr wir ihn schätzen, dann möchte ich das auf eine intelligente, abwechslungsreiche und wahrhaftige Weise tun. Wisst ihr, wenn ich mir schon jedes Jahr Mühe gebe, auf die Geburtstagskarte meiner Frau nicht immer dasselbe zu schreiben, wie viel mehr sollte es mir wichtig sein, Gott nicht mit immer gleichen Worten zu begegnen?
Klar, bevor dir nichts einfällt, bete das, was du gestern gebetet hast. Aber was, wenn wir uns vornehmen würden, ganz neue Gedanken über Gott zu denken?
Ich höre jetzt den Einwand: „Jürgen, sollen wir nicht sein wie die Kinder?“ Und ich denke mir: Klar, wenn es darum geht, Gottes Vaterliebe zu genießen, gerne, sei Kind, bin ich auch. Aber die Tatsache, dass wir Kinder Gottes sind, bedeutet nicht, dass wir kindisch sein sollen.
Paulus ermahnt die Korinther zu Recht, wenn er schreibt: „Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, am Verstand aber seid Erwachsene“ (1. Korinther 14,20).
Für mich ist intelligente, abwechslungsreiche und wahrhaftige Anbetung ein Ausdruck meiner Wertschätzung für Gott.
Warnung vor oberflächlicher Anbetung
Ich habe nämlich Angst davor, dass ich irgendwann immer nur noch dieselben Dinge sage, aber eigentlich gar nicht mehr weiß, was ich sage. Die Worte kommen dann von allein, ohne wirklichen Bezug zu meinem Leben.
Es gibt Anbetungsplapperei im Kleinen, zum Beispiel wenn ich Anbetungslieder mitsinge, mich aber nicht mehr frage, ob ich wirklich glaube, was ich singe. „Ja, Gott ist gut, gut, gut, gut, gut, gut, gut, gut, gut“ – ehrlich? Bist du dir da ganz sicher? Woher weißt du das? Wann hast du das letzte Mal erlebt, dass Gott gut ist? Auf welche Weise ist Gott gut zu dir? Geht es dir beim Singen um dich, um dein gutes Gefühl, oder geht es dir wirklich um Gott? Was willst du ihm Wichtiges sagen?
Das ist für mich so eine Art von Anbetungsplapperei im Kleinen, wenn man einfach mittelmäßig Wahrheiten von sich gibt, die aber nicht mehr wirklich Teil des eigenen Lebens sind. Sie sind nur irgendwie da und tun einem gut.
Dann gibt es die Anbetungsplapperei als Mantra: Hirn aus, Mantra an. Am besten sagt man immer wieder denselben Satz. Zugegeben, das beruhigt. Das ist übrigens das Schöne an esoterischen Übungen – sie bringen uns zur Ruhe. Mittagsschlaf übrigens auch.
Diese Art von Gebet nennt man auch Herzensgebet. Es war im fünften Jahrhundert bei den Wüstenvätern der große Hit. Aber ich glaube, mit Anbetung hat das nichts zu tun.
Ich stelle mir vor, meine Frau würde mir als Ausdruck ihrer Liebe eine Stunde lang denselben Satz sagen. Einfach nur gruselig.
Die Bedeutung von Bewunderung in der Anbetung
Ich habe Angst vor Plattheiten, weil für mich banale Anbetung ein Mangel an Poesie darstellt. Oder anders gesagt: Im Zentrum einer leidenschaftlichen Beziehung steht für mich die Bewunderung.
Bewunderung bedeutet für mich als Ehemann, dass ich nicht aufhören werde, meine Frau als ein Wunder zu sehen, als ein Geschenk, als die Besondere. Ich werde jeden Tag versuchen, meiner Bewunderung als Ehemann Ausdruck zu verleihen. Solange ich das tue, merke ich, dass ich fest an meiner Frau hänge.
Bewunderung schafft Nähe und führt in die Intimität. Was für meine Ehe gilt, gilt auch für meine Beziehung zu Gott. In gewisser Weise bildet die Ehe als Liebesbeziehung meine Beziehung zu Gott ab.
Anbetung ist für mich in Worte gegossene Bewunderung für meinen Schöpfergott.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Heute ging es um die Frage, was Jesus mit der Formulierung „Geheiligt werde dein Name“ meint.
Antwort: Der Herr Jesus fordert seine Jünger auf, ihre tägliche Gebetszeit damit zu beginnen, ihrem Vater im Himmel mit eigenen Worten zu sagen, wie sehr sie ihn schätzen und was er ihnen bedeutet. Wenn wir beten, sollen wir mit unserer Bewunderung für Gott starten. Das liegt einfach daran, dass Bewunderung der ehrlichste und schönste Ausdruck von Beziehung ist.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, was dich an Gott fasziniert. Schreibe einfach mal zehn Dinge auf, zehn Dinge, die dich wirklich begeistern. Vielleicht möchtest du diese Liste dann verwenden, wenn du heute betest.
So, das war der Einstieg. Das war’s für heute, morgen geht es weiter. Das Skript zu allen Episoden findest du in der App oder auf www.frogwords.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.